Juli

Neuer Benutzer
Hallo liebes Forum!
Nachdem ich mich seit einigen Wochen mit dem Thema in diesem Forum befasse, will ich hiermit nun meine eigene Tat schildern und hoffe auf hilfreiche Antworten.
Erstmal der Profil-Fragebogen:

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 20

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Seit 2 Jahren regelmäßiger Konsum (unter der Woche 1 Joint am Abend, am Wochenende meist 4-5 Joints).
Datum der Auffälligkeit: 17.07.2020 um 12:17 Uhr

Drogenbefund
Blutwerte: 1,7 ng/ml THC und 29 ng/ml THC-COOH
Schnelltest: Ja - Positiv
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Ja
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: Ja
Strafe abgebüßt: Nur Bußgeld

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): "Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass sie/er zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Einfluss von Cannabis oder dessen Nachwirkungen führen wird (Fähigkeit zum Trennen von Konsum und Verkehrsteilnahme)?"

(Anmerkung: Durch das Gutachten ist nicht zu klären, ob Sie Ihre Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen widererlangt haben, sondern, ob Sie derzeit zum Führen von Kraftfahrzeugen noch geeignet sind.)

Bundesland
:

Bayern

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 25.07.2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: nein
Keinen Plan: Ja

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: nein (dieses Forum ;) )

MPU
Datum: soll bis zum 01.12.2020 vorliegen
Welche Stelle (MPI): noch nicht ausgewählt
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: niemand
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: siehe oben

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein


Also:
wie aus dem Schreiben hervorgeht, habe ich meinen Führerschein noch und muss diesen auch nicht unbedingt abgeben. Mir wird die Chance geboten nur zur MPU zu gehen, jedoch stellt sich für mich die Frage, ob dies OHNE einen Abstinenznachweis sinnvoll ist.
Anderweitig könnte ich ja auch 6 Monate Pinkeltests machen, dann würde ich aber den Termin vom 01.12.2020 nicht einhalten.

Ich Zitiere aus meinem Brief: "Die Forderung des medizinisch-psychologischen Gutachtens dient nicht dem Nachweis der Wiedererlangung der Fahreignung, sondern zur Klärung der Frage, ob sie ihre Fahreignung verloren haben. Die Beantwortung der im Interesse der Sicherheit des Straßenverkehrs zu klärenden Frage, ob Sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt aufgrund mangelndem Trennvermögens zum Führen von Kraftfahrzeugen noch geeignet sind, hängt insoweit auch nicht davon ab, ob Sie über eine gewisse Zeit Drogenabstinenz nachweisen oder nicht."

Bevor ich mich (insbesondere über dieses Forum) noch intensiver als jetzt schon mit dem Ablauf der MPU beschäftige, würde ich gerne um Rat fragen, ob es nicht doch für die Begutachtungsstelle sinnvoll ist einen AN vorzulegen, da ich ja sonst ohne Belege in die MPU reingehe.

Da ich bestimmt wichtige Infos vergessen habe, weist mich darauf hin, ich ergänze es dann!
Über schnelle Rückmeldung freue ich mich! :)
 

Juli

Neuer Benutzer
Zusatz:
Vielleicht noch wichtig zu Erwähnen, dass ich Stellung zu dem ganzen bezogen habe, da ich öfter gelesen habe dass es sehr unwahrscheinlich ist bei solchen Werten einen AN zu entgehen.


"Sehr geehrte Damen und Herren,



Hiermit nehme ich Bezug auf ihr Schreiben vom 14.09.2020 , In dem sie mir die Möglichkeit geben auf meine Anschuldigung einer Drogenfahrt Stellung zu nehmen.



Im Zuge einer allgemeinen Verkehrskontrolle (meine erste überhaupt) wurde ich von der Polizei am 17.07.2020 um 11:43 Uhr angehalten, als ich meine Freundin im Ort mit dem Auto meiner Eltern nach Hause fahren wollte.

Ich fühlte mich fahrbereit und nicht beeinträchtigt das Fahrzeug zu führen, da der letzte Cannabis Konsum 3 Tage vorher stattfand.



Das Ergebnis des Urin- und vor allem des Bluttests hat mich sehr erschüttert.

Seit 5 Jahren nehme ich aktiv mit Fahrzeugen am Straßenverkehr Teil und habe immer darauf geachtet, Konsum und Fahren strikt zu trennen. Niemals möchte ich mir vorwerfen müssen, aufgrund Fahruntauglichkeit eine Gefährdung für andere darzustellen.



Daher war mir an besagtem Freitag nicht bewusst, dass der längst abgeklungene Rausch vom Dienstag davor noch Nachwirkungen zeigen würde.

Theoretisch fühlte ich mich auf der sicheren Seite durch die tagelange Abstinenz, die Laborwerte sprechen jedoch etwas anderes, was mich sehr erschüttert hat.

Mir ist immer klar gewesen, dass Alkohol/Drogen und ein Fahrzeug führen nicht zusammenpassen und ich habe das im Freundeskreis auch immer so kommuniziert und gehandhabt. Kein Tropfen Alkohol wenn ich der Fahrer war. Keine unmittelbare Fahrt wenn an einem Wochenende mal ein Joint geraucht wurde.



Mein Cannabis Konsum hat sich seit dem Vorfall von gelegentlich auf null reduziert. Der Schock sitzt tief und zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass ich an einem weiteren Cannabis Konsum kein Interesse habe.

Gern würde ich dies durch einen weiteren Test beweisen. Anhand eines aus der Apotheke besorgten Selbsttests konnte ich mich vor kurzem selbst davon überzeugen, dass keine Rückstände mehr zu finden sind. Das hat mich sehr erleichtert.



Ich bin erst vor kurzem 20 geworden, und man sollte „niemals nie“ sagen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir das tatsächlich nicht vorstellen. Jedoch weiss ich ganz genau, dass das Rauchen die eine Seite ist - ein Auto danach zu fahren die andere. Das hat mir die Erfahrung nun sehr deutlich klar gemacht.



Was mir dabei hilft, weiterhin die Finger von Cannabis zu lassen?

Ich habe Meditation zur Entspannung für mich entdeckt. In meiner Freizeit skate ich nun wieder.

Ich habe mein künftiges Lehramtsstudium vor Augen und einen Umzug in eine neue Stadt mit neuem Freundeskreis.



Ich denke, so bin ich auf einem guten Weg raus aus der Drogenspirale.



Da ich in Kürze mein Studium an der Universität Würzburg antreten werde und Bafög beziehe wäre ich sehr dankbar, wenn von einer kostenintensiven MPU abzusehen würde.



Bitte glauben Sie mir, dass mir dieser Vorfall sehr deutlich gezeigt hat, dass nicht nur Alkohol am Steuer ein No Go ist, sondern auch die Einnahme von Drogen.



Mit freundlichen Grüßen,"
 
A

arcr11

Gast
Bzgl an Nachweise etc kann ich nix sagen, ist nicht mein Gebiet.

Was ich dir sagen kann, ist das du den Brief glaube ich falsch verstehst.
Machst du bis zum genannten Zeitpunkt keine mpu, ist der Schein weg. Da gibt's gar keine Diskussion.
Du sprichst davon, daß du ihn nicht unbedingt abgeben musst.

Es bestehen ganz offensichtlich berechtigte Zweifel an deiner Eignung bzgl der Trennung von Drogen und Auto fahren . Da wird dir der kleine Brief nichts helfen.

Das bei notwendigen an die Zeit bis zur Abgabe Frist nicht reicht, ist normal.

Ich würde es erst mal so verstehen, daß seitens der fsst kein an gefordert wird. Ob die das festlegen dürfen, weiß ich halt nicht.
Ich gehe aber mal davon aus, daß du ohne Nachweis keine großen Chancen hast.
Nur wie gesagt,bei Drogen habe ich keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, ob deine Werte hoch sind oder sonst was. Daher kann ich hierzu nur eine Vermutung abgeben.

Mal ganz davon abgesehen - bei deinem so wie ich das lese täglichem Konsum, frage ich mich, wie du da überhaupt noch auto gefahren bist. Demnach dürftest du ja gar nicht mehr gefahren sein?!
Und ich würde das eher als Abhängigkeit ansehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Seit 2 Jahren regelmäßiger Konsum (unter der Woche 1 Joint am Abend, am Wochenende meist 4-5 Joints).
Bei dieser Angabe ist das Thema durch, da nützen auch die eigentlich relativ geringen Werte nichts mehr.
Ich hoffe du verwechselst jetzt nicht ein fachärztliches Gutachten mit einer MPU ?!
 

Juli

Neuer Benutzer
Hallo,
danke schon mal für die Antworten, das Forum ist echt Top!

Tatsächlich ist mir bewusst das ich so etwas nicht bei der MPU sagen kann, dort muss ich mich so verkaufen dass ich gelegentlich Konsumiert habe um in D4 eingeordnet zu werden. Jedoch wollte ich es hier offen und ehrlich kommunizieren ;).

Denn da liegt auch schon das Problem. Bei mir hat tatsächlich ein Umdenken stattgefunden, ich lebe seitdem Abstinent und möchte auch in nächster Zeit nicht damit anfangen, da ich mein Leben gerade ohne das Kiffen viel spannender und besser finde.
Habe meine Schlüsse draus gezogen und werde auch noch in ruhe in den nächsten tagen den MPU Fragebogen ausfüllen, da ich mich auf die MPU über dieses Netzwerk vorbereiten will (schon viele gute Threads gelesen, da kann man sich auf jeden Fall eine Scheibe von abschneiden!).


Mal ganz davon abgesehen - bei deinem so wie ich das lese täglichem Konsum, frage ich mich, wie du da überhaupt noch auto gefahren bist. Demnach dürftest du ja gar nicht mehr gefahren sein?!

Ich würde jedoch auch von einer Abhängigkeit sprechen (Hat auch der Test von Drugcom ergeben), jedoch ist das genau dass letzte was die bei einer MPU hören wollen x). Und ich bin auch nie mit dem aktiven Wirkstoff THC gefahren, bei mir lag der Konsum und eine Autofahrt immer mindestens 12 Stunden zurück, jedoch habe ich auch gelernt dass "sich nüchtern Fühlen" und "nüchtern Sein" zwei unterschiedliche Dinge sind.


Ich hoffe du verwechselst jetzt nicht ein fachärztliches Gutachten mit einer MPU ?!

Und nein, bei mir ist tatsächlich ein "medizinisch-psychologisches Gutachten" notwendig, wenn ich dieses nicht bestehe wird mir der Lappen weggenommen und ich darf das ganze Prozedere (AN + nochmal MPU) über mich ergehen lassen.. Ich kann auch gerne nochmal ein Bild hochladen von dem Passus.

Wie gesagt, ich mach die Tage mal den MPU Fragebogen, werde dort Wohl (wie in meinem Schriebs an die Fsst) angeben dass ich nur gelegentlich Konsumiert habe.
Ich würde jedoch gerne bei der Wahrheit bleiben, da mein Umdenken stattgefunden hat und ich mich viel Informiert habe.
Hoffe dann wird auch alles klarer (Tathergang, Vorgeschichte etc.)

Ich persönlich werde es wohl mal versuchen, auch ohne AN durch die MPU zu kommen.
Habe hier in dem Forum gelesen "Wenn du heute aufgibst weißt du nicht ob du es morgen geschafft hättest!"

Ich freue mich hier in dem Forum weiterhin auf Gesprächs- und Lesestoff. :)
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Theoretisch ist es durchaus möglich ohne AN zu bestehen, mit "kontrolliertem Kiffen" - bislang kenne ich aber keiner Erfolgsgeschichte mit dieser Strategie.

Wichtig ist, dass dann alle Aussagen aufeinander passen (eh das Wichtigste), lügen macht die MPU natürlich schwerer. Ich bin mir nicht sicher, ob du dir mit dem Brief nicht selber ins Knie geschossen hast. Dass mehr als drei Tage später noch aktives THC zu finden ist, spricht sehr deutlich für einen regelmäßigen Konsum über einen längeren Zeitraum. Weiterhin gibst du quasi zu seit 5+ Jahren zu konsumieren. Kommt jetzt drauf an, ob die FSST diesen Brief mit in deine Akte legt...
 

Juli

Neuer Benutzer
Hallo Funkytown, cool dass du dich auch Meldest, bin wegen deinem Thread erst auf das Forum gekommen!

Ja das habe ich auch schon gehört, jedoch versuchen das ziemlich wenige und jeder geht sofort auf die 6 der 12 Monate Abstinenz. Ich finde es schön die Möglichkeit zu bekommen, jedoch war ich ja zum Ende hin eher ein Regelmäßiger Konsument (Abitur bestanden, zu viel Freizeit..) und habe nun auch Bedenken mich in einer Lüge zu verstricken.

Ich habe in einem anderen Forum von jemanden gehört welcher diese Strategie gefahren ist und bestanden hat, jedoch traf bei ihm der gelegentliche Konsum besser zu und er musste sich um zu bestehen nicht ein wenig flunkern.

Dass bei mir noch aktives THC zu finden war liegt auch daran, dass mein letzter Konsum tatsächlich einen Tag davor stattfand - ich denke auch, dass ich mir damit ins eigene Fleisch geschnitten habe :/.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Also bist du der festen Ansicht dass man ohne AN keine MPU bestehen kann, selbst wenn ich glaubhaft rüberbringen kann dass ich Einsicht gezeigt habe, was auch der Fall ist ja?
Das wäre für mich wie "Lotto spielen" ... nur das der Einsatz hier viel höher ist.
Einsicht allein wird auch mit Abstinenznachweisen nicht genügen, dafür ist das Thema viel zu komplex.

Ob mit oder ohne Abstinenznachweis, entscheiden musst du das letztendlich selbst ... und mit deinem (Bettel)Brief hast du dir mit Sicherheit keinen Gefallen getan, sondern dich noch selbst belastet. ;)
 
A

arcr11

Gast
Wobei das mit der Einsicht nicht weit her ist, wenn man hier schon direkt sagt, man wird da lügen, damit es besser aussieht.
Das wird so nichts
 

Juli

Neuer Benutzer
Hallo Forum!
Lang ist es her als ich hier nach einer MPU ohne Abstinenznachweis gefragt habe (28.September.2020).

Viel Zeit ist vergangen und ich habe einen freiwilligen Abstinenznachweis von 6. Monaten gemacht. In dieser Zeit ist viel passiert und ich konnte mein Konsummuster rückblickend Analysieren und werde wohl in ca. 1-2 Monaten meine MPU machen.

Ich habe mich nochmals viel hier eingelesen und bin wirklich froh, dass meine Mutter auf dieses Forum gestoßen ist (die 800€ Vorbereitung kann man sich als Student nur schwer leisten...).
Ich habe den FB zur MPU im verlauf der letzten Woche bearbeitet, und wollte euch nach eurer Meinung für den ersten Entwurf fragen.
Hier aber erst noch einmal der FB für Drogen:

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 20

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Seit 2 Jahren regelmäßiger Konsum (unter der Woche 1 Joint am Abend, am Wochenende meist 4-5 Joints).
Datum der Auffälligkeit: 17.07.2020 um 12:17 Uhr

Drogenbefund
Blutwerte: 1,7 ng/ml THC und 29 ng/ml THC-COOH
Schnelltest: Ja - Positiv
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: Ja
Strafe abgebüßt: Ja

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): "Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass sie/er zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Einfluss von Cannabis oder dessen Nachwirkungen führen wird (Fähigkeit zum Trennen von Konsum und Verkehrsteilnahme)?"

(Anmerkung: Durch das Gutachten ist nicht zu klären, ob Sie Ihre Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen widererlangt haben, sondern, ob Sie derzeit zum Führen von Kraftfahrzeugen noch geeignet sind.)

Bundesland:
Bayern

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 23.08.2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: Ja
Keinen Plan: Nein

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: nein (dieses Forum ;) )

MPU
Datum: Hab ich noch nicht (Akte wurde diese Woche zur MPU stelle geschickt)
Welche Stelle (MPI): Pima MPU
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: niemand
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: "Liegen körperliche und/oder geistige Beeinträchtigungen vor, die Mut der Einnahme von Betäubungsmitteln in Zusammenhang gebracht werden können?
Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass Herr - zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Einfluss von Cannabis und dessen Nachwirkungen führen wird?"

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein

Ein bisschen Geschichte:
Nachdem ich (auch anhand von meinem früheren Thread "MPU ohne/mit Abstinenzsnachweis?") mich dazu entschlossen habe, für den Zeitraum über ein halbes Jahr einen Abstinenznachweis zu machen um mein Konsummuster zu Analysieren und noch mal alles Revue-passieren zu lassen, bin ich für mein Studium umgezogen.
Ich habe hier, trotz Corona Semester, schon einige Freunde kennengelernt, welche (zum Glück) nicht Kiffen. Mein Bruder studiert hier auch schon seit 4 Jahren, weshalb ich auch in seinen Freundeskreis geschmissen wurde.
Ich habe meinen Abstinenzzeitraum am 02.04.2021 erfolgreich abgeschlossen und werde bald also meine MPU machen.
Ich fühle mich in der Lage den Gutachter für mich zu gewinnen, da sich mein Leben grundsätzlich geändert hat.
Neue Stadt, neue Freunde, neue Hobbys. Ich habe es also als Chance gesehen und nicht als Pech, und ich denke, ich habe das beste draus gemacht.

Meinen FB schicke ich hier noch einmal getrennt rein :).
 

bakira2906

Erfahrener Benutzer
Hallo, ich würde Dir vielleicht empfehlen die Abstinenznachweise weiter zu machen. Falls Du die MPU nicht bestehst oder Du keinen zeitnahen MPU Termin bekommst damit die 6 Monate nicht für die Katz waren. Der Abstand zwischen Abstinenznachweisen und MPU sollte (glaube ich) möglichst gering sein, aber das können Dir die Experten hier sicher beantworten. Auf keinen Fall etwas konsumieren damit Du notfalls Deine Abstinenz per Haaranalyse noch nachweisen kannst.
 

Juli

Neuer Benutzer
Hier wie versprochen noch der FB:

Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das war damals in der Realschule 8 Klasse. Dort kamen zwei Polizisten zu uns in die Klasse und haben uns über dieses Thema aufgeklärt.

2. Wann haben sie das erste Mal Konsumiert?
Das war am Samstag den 14.05.2016. Dort habe ich es mit meinen Freunden ausprobiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Nachdem ich an dem genannten Samstag ziemlich enttäuscht war, dass ich keine Wirkung spürte, probierte ich es am Samstag danach noch einmal mit anderen Freunden in einer Hütte aus.
Dort haben wir um ca. 20 Uhr einen Joint durch die Runde geben lassen, wovon ich ein Paar mal zog. Diesmal nahm ich auch eine entspannende Wirkung wahr und wir lachten viel.

Bei diesem zweitmaligen Konsum blieb es auch erstmal, da ich in einem großen Freundeskreis war wo eher an Wochenenden getrunken wurde. Die Leute die an diesen Wochenenden lieber Kifften, kamen auch nicht mehr, da wir nicht mit Konsumierten. So kam ich auch erstmal nichtmehr in die Gelegenheit dazu und unser Freundeskreis spaltete sich.

Das Thema wurde dann aber nach und nach auch in meinen „richtigen“ Freundeskreis präsenter, und so kam es dazu das wir in den Sommerfieren uns an 2-3 Abenden noch einmal getroffen haben, um zu konsumieren, jedoch immer in Verbindung mit unseren anderen Freunden, die schon regelmäßiger Kifften.

Nach den Ferien ging es für mich auf die Fachoberschule, in dieser Zeit ging es los das ich mich mit meinen Freunden öfter zum Konsumieren traf. Anfangs war es noch 1-2 Mal im Monat, jedoch wurde daraus dann jedes zweite Wochenende und schließlich jedes Wochenende.

Das ging dann über die gesamte Fachoberschulen Zeit so, unter der Woche Schule, am Wochenende nachdem ich mein Schulzeug erledigt hatte mit Freunden einen rauchen.

Der Höhepunkt kam jedoch als ich nach dem Fachabitur in eine neue Stadt zum Studieren zog, diese war 4 ½ Stunden entfernt und ich kannte noch niemanden.
Dort hat sich der Konsum von „am Wochenende wenn ich meine Arbeit erledigt habe“ zu jeden Tag geändert. Ich habe dort zwar Anschluss gefunden, jedoch zog ich mich zurück und verbrachte lieber Zeit mit mir alleine. In meiner Heimat habe ich mich immer mit meinen Freunden getroffen aus Angst etwas zu verpassen. Selbst wenn ich keine Lust hatte mit zu kommen und alleine sein wollte, bin ich letzten endes immer mitgekommen. In STUDENTENSTADT konnte ich endlich Zeit mit mir alleine verbringen und mich ein Stück weit „selber finden“.
Ich fing auch an immer weniger in die Uni zu gehen, da ich merkte, dass mir der Studiengang nicht gefiel.
Nach dem ersten Semester brach ich das Studium ab, jedoch behielt ich das Konsummuster bei und Konsumierte jeden Abend 1 Joint.

Anfang 2020 kam ich dann mit meiner Freundin zusammen, diese wusste nicht von meinem extremen Konsum und ich versuchte es so gut wie möglich zu verheimlichen. Als im März der Lockdown kam war dann die zweite Hochphase, da ich relativ früh schon mit meinem Schulzeug fertig war und mir Langweilig wurde. 2 Wochen vor dem Abitur legte sich der Konsum wieder, da ich mich auf die Prüfung vorbereiten musste.
Jedoch legte nach dem Abitur mein Konsum wieder zu da ich nichts zu tun hatte, dieser wurde jedoch auch schnell durch die Kontrolle am 17.07.2020 wieder abgebremst. Ich habe dann für einen Monat gar nicht konsumiert, habe dann aber auf einer Party ende August noch einmal von einem Joint gezogen. Das habe ich aber am nächsten Tag gleich bereut, da ich dadurch auf der Party nur noch auf der Couch rumgesessen bin und gemerkt habe, dass es das nicht wert sei jetzt für 72h das Autofahren sein zu lassen.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Als ich Ende 2015 in meinen neuen Freundeskreis kam tranken wir 2-3 mal im Monat. Ich war davor ein PC-Kind und habe mich aufgrund der Zugehörigkeit verleiten lassen öfter mit zu gehen, da ich noch in keiner Clique war und dazugehören wollte.
Nach meinem ersten Absturz 2016 legte sich das und nun trinke ich zu besonderen Anlässen 2-3 Bier.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke jeden Morgen eine Tasse Kaffee.

7. Haben sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Anfangs nicht, als der Konsum jedoch stieg war ich am Morgen oft müder als sonst und träumte nicht mehr. Ich war viel demotivierter bei dem was ich machte und bin daher nicht nur der Schule, sondern auch meinen Hobbys mit weniger Elan nachgegangen. Ganz schlimm fand ich das Verhältnis zu meinen Eltern, da ich mich sehr von ihnen distanziert habe, was mir sehr leid tut.
In STUDENTENSTADT habe ich zwar Anschluss gefunden, jedoch ließ ich immer mehr treffen ausfallen da ich lieber daheim Konsumierte, und suchte mir dort noch einen zweiten Freundeskreis außerhalb meiner Kommilitonen, mit denen ich Konsumieren konnte. Auch konnte ich mir früher Dinge besser merken, was bei steigendem Konsum schlechter ging. Meine Zahnärztin fragte mich bei einem Besuch mal, ob ich Cannabis konsumierte, da meine Zähne auch nicht mehr die besten waren.

8. Haben sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe es verharmlost und gemeint es ist ja „nur eine Pflanze“ und „Alkohol sei schlimmer“. Ich habe mir eingestehen wollen, dass alles gut sei, da meine Schulischen Leistungen noch zufriedenstellend waren und ich auch Extremfälle aus dem Umfeld kenne. Mit diesen habe ich mich verglichen und die negativen Folgen runtergeredet.

9. Was für Werte wurde bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

1,7 ng/ml THC; 29 ng/ml THC-COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vom 12.07.2020 – 17.07.2020 habe ich Montags und Dienstags 2-3 Joints am Abend geraucht. Der letzte war am 14.07 um 01:00 Uhr.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich nicht konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich lag im Bett und wollte entspannen bevor ich schlafen ging.

13. Wie sind Sie auffällig geworden.
Ich wurde bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle um ca. 12 Uhr mit einem Schnelltest positiv auf THC und seine Abbauprodukte getestet.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich hatte ein Kennenlerngespräch mit meiner Vermieterin in Würzburg, da ich zu dieser Zeit auf Wohnungssuche war. Da meine Freundin bei mir übernachtet hatte, habe ich sie nachhause gefahren und wollte anschließend nach ORT fahren, da mich dort meine Mitbewohner mit nach Würzburg genommen hätten.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich musste ca. 15 km nach ORT fahren, wurde jedoch im selben Ort wo ich und meine Freundin wohne von der Polizei aufgehalten. Das war vielleicht 1 km Fahrtweg.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn man bedenkt, dass THC bis zu 72 Stunden noch seine Wirkung zeigen kann, ca. 50 mal.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst
?
Ich bin nie unmittelbar gefahren, nachdem ich konsumiert hatte. Da ich dachte es reiche aus den Rausch auszuschlafen, war für mich der Konflikt gelöst, jedoch war dies eine falsche Annahme. Ich habe daher den Konflikt, den es wirklich zu bewältigen gab, nie gelöst.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Da man nicht nur sich selber, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Während des Rausches sinkt die Konzentration massiv. Zudem ist die Blendwirkung erhöht, die Reaktionszeiten beeinträchtigt und Geschwindigkeit und Distanzen können falsch eingeschätzt werden. Auch die Motorischen Fähigkeiten leiden unter dem Einfluss von THC.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Je nach Häufigkeit kann man bei THC bis zu 72 Stunden unter dessen Einfluss stehen. Obwohl man sich schon nüchtern fühlt, wird das THC im Fettgewebe gespeichert, und kann somit noch zur Beeinträchtigung führen.

20. Sind sie sich darüber in Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, es bildet sich schnell eine Toleranz gegenüber der Droge, so dass man immer mehr konsumieren muss, um berauscht zu sein. Nicht nur die Leisungs- und Denkfähigkeit lässt nach, auch das Kurzzeitgedächtnis leidet unter dem stetigen Konsum. Auch kann es einen Sozial schädigen, da man eher in sich Zurückgekehrt ist und Sozialen kontakt meidet. So begünstigt der regelmäßige Konsum Paranoia, Psychosen und Depressionen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Finanzielle Aspekt, da wenn man täglich konsumiert sein Geld hauptsächlich für Drogen ausgibt. Ein täglicher Konsum kann abhängig machen, was auch zu gesundheitlichen Schäden führen kann, z.B. Lungenschäden. Da man auf den Schwarzmarkt muss, ist die Gefahr auch groß andere Drogen auszuprobieren, da die Hemmschwelle sinkt und die Risikobereitschaft steigt.

__________________________________________________
Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Am Anfang war es noch die Gruppenzugehörigkeit, aber auch die Neugier. Da sich unsere Freundesgruppe spaltete, ich aber den Kontakt zu den Freunden die gekifft haben nicht verlieren wollte, setzte ich mich mit Ihnen in Kontakt.
Als der Konsum zunahm diente es mir zum abschalten. Ich bin zuerst meinen Pflichten nachgegangen und habe mich dann dafür belohnt, danach konnte ich mich entspannen und hatte den Kopf frei.
Auch gehörte es irgendwann dazu wenn wir uns trafen, man wurde einfach geselliger und wir dachten wir hätten damit mehr Spaß als ohne.

22. Wie hat sich ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie wusste, dass ich gegebenenfalls konsumierte. Da ich gerade 18 geworden bin, sagten sie ich sei alt genug und ihre Erziehung sei abgeschlossen, zudem ich in dieser Zeit eh kurz vor meinem Auszug stand. Sie sagten auch sie wollen davon nichts wissen, und dass der Konsum dann nach dem Auszug mehr wurde und auch bei meiner Rückkehr immernoch bis zum Abitur bestand hielt, wussten sie nicht. Sie waren jedoch sehr schockiert als ich Ihnen nach meiner Kontrolle mein Konsummuster verriet und waren auch enttäuscht, dass ich so fahrlässig gehandelt habe.
Vor meiner Freundin spielte ich das Konsummuster runter und erzählte ihr häufig nicht, wenn ich konsumiert hatte, da sie schon mal Wütend wurde als ich ihr sagte ich habe in den Ferien jeden Tag geraucht.
In STUDENTENSTADT waren meine Freunde enttäuscht das ich immer weniger gekommen bin und mich in meiner Wohnung verzog.
Heute bin ich jedoch sehr froh darüber, dass meine Eltern mich trotz meines Verhaltens immer noch unterstützen und meine Freundin an meiner Seite bleibt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, der Umzug in STUDENTENSTADT und der erste Lockdown im April.

24. Haben Sie sich an Jemanden um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nachdem ich aufgehalten worden bin habe ich zuerst mit meinen Eltern darüber geredet. Sie boten mir ihre Hilfe an und sagten, dass wir das schon zusammen schaffen werden. Ebenfalls habe ich mich mit meiner Freundin zusammengesetzt, die sagte, ich soll bei Problemen immer zu ihr kommen. Ich habe mich auch mit meinen Freunden darüber unterhalten, diese haben ihren täglichen Konsum seitdem auch reduziert, weshalb es für mich anfangs einfacher fiel den Konsum zu beenden.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzt oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Konsumpausen hatte ich in der Zeit vor meinem Fachabitur und Abitur. Dort rauchte ich 2-3 Wochen lang nicht.
Die Konsumspitze war in Jena, da ich dort auf mich alleine gestellt war.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, mit ging es jedoch deutlich schneller und einfacher. Das Gefühl sich nach erledigter Arbeit zu belohnen und danach zu entspannen hat sich für mich gut angefühlt, zudem ich damit den Verkehr in meinem Kopf abschalten konnte. Auch empfand ich uns als geselliger wenn ich mit meinen Freunden in der runde einen Joint rauchte um abzuschalten.

28. Waren sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich denke jeder der konsumiert ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Cannabis ist noch immer eine Droge, auch wenn man das gerne runterspielt. Das ich erwischt wurde kam mir zugute, da ich nicht hätte garantieren können, meinen Konsum aus eigenem Handeln auf null zu reduzieren.

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein.
_____________________________________________________________
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Rückblickend hätte ich das machen sollen. Jedoch ist es natürlich schwer, wenn das Umfeld um einen herum das als „Normal“ betrachtet, jeden Tag zu kiffen. Hätte ich mehr auf meine Vernunft gehört und mir mehr Gedanken über die Konsequenzen gemacht, hätte ich es verhindern müssen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Da ich mein Leben in eine Positivere und Aktivere Richtung verändern wollte. Der Vorfall war der entscheidende Hinweis, endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Man möchte sich ja auch weiterentwickeln und nicht auf der Stelle stehen bleiben. Da ich kurz nach dem Delikt nach Würzburg zum Studieren gezogen bin, war das für mich ein guter Neuanfang dies ohne Drogen zu tun. Ich wollte mich wieder mehr auf meine Leistungen fixieren und meinen Hobbys wieder mehr nachgehen, und der Konsum machte mich träge und stand mir im Weg. Meiner Familie und meiner Freundin konnte ich auch so beweisen, dass ich wieder auf den Weg der Vernunft bin.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt).
Das auslösende Ereignis war natürlich der Moment als ich aufgehalten worden bin. Ich wusste, dass ich jetzt richtigen Mist gebaut habe und ich schlimmeren Schaden hätte anrichten können, nur weil ich regelmäßig Cannabis konsumierte. Der Prozess war dann eher schleichend, da ich im Nachgang viel über die Szenen nachgedacht habe und mich viel mit meinen Eltern darüber unterhalten habe. Nach längerer Abstinenz habe ich gemerkt wie viel besser es ist einen klaren Kopf zu haben, und wusste auch dass ich mein angehendes Studium nicht durch den Konsum von Drogen beeinflussen und gefährden wollte.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Da ich aufgrund meiner Anfangszeit weiß wie schleichend der Prozess kommen kann. Man spielt den Konsum sehr leicht runter und sagt, dass man ja garnicht so oft konsumiert. Ich sehe auch in der Droge keinen reiz mehr, da ich gemerkt habe, dass mir das Unbetrübte leben ohne Cannabis viel mehr Spaß macht und sich meine Lebensqualität seit der Abstinenz deutlich verbessert hat. Ich strebe den Master in meinem Studiengang an und möchte zu einen der besten gehören, weswegen ich zurzeit sehr ehrgeizig bin. Auch ein gelegentlicher Konsum würde mir hier im Weg stehen meine Ziele zu erreichen, da ich dadurch antriebsloser werden würde und Angst hätte, meine Ziele aus den Augen zu verlieren.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Zuerst habe ich gemerkt wie ich wieder besser schlafen und träumen konnte. Ich war am Morgen auch nicht mehr so müde und konnte mir Dinge wieder besser merken. Vorallem in der Uni habe ich einen deutlichen Leistungsunterschied gemerkt, da ich mich viel interessierter und intensiver mit dem Stoff beschäftigt habe. So konnte ich es schaffen einen Schnitt von 2.4 zu erlangen, was ein deutlicher Leistungssprung im Vergleich zu meinem Abitur ist. Ich habe auch angefangen Sport zu treiben und viel mehr auf meine Ernährung zu achten, was früher viel zu kurz für mich kam. Auch habe ich wieder angefangen Skateboard zu fahren, und in Würzburg habe ich schon Anschluss gefunden, was mir sehr gut tut. So sitze ich (abgesehen vom Lernen) nicht mehr so viel Zuhause und komme raus in die Natur. Ich habe auch wieder einen besseren Draht zu meinen Eltern und zu meiner Freundin. Durch den Umzug und der Abstinenz hat für mich ein neuer Lebensabschnitt angefangen, in welchem Kiffen nichts mehr verloren hat.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Vor allem meine Freundin. Ich habe nach dem Vorfall sehr viel Zeit mit ihr verbracht und sie hatte immer ein offenes Ohr für mich. Auch mein Bruder, der nur ein paar Minuten von mir Wohnt, bat mir immer an zu ihn zu kommen. So habe ich ihn viel über meine Entwicklung und Gefühle erzählt. Durch Meditation habe ich angefangen Stress anders zu betrachten und zu beheben, was mir auch sehr geholfen hat.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie und meine Freundin sind sehr stolz auf mich, dass ich es aus der Drogenspirale geschafft habe. Sie merken, dass ich viel glücklicher und ehrgeiziger bin als vorhin, sie sagen sogar „sie erkennen mich nicht wieder“. Auch mein Bruder freute sich sehr das ich ihn nun öfter besuchen komme, zumal ich nun auch nur wenige Minuten von ihm weg Wohne.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Anfangs habe ich den Kontakt stark reduziert, da ich mich sehr viel mit meiner Freundin getroffen habe. Den Sommer über war ich mit meinen Freunden noch ein paar Mal am See. Da diese aber in dieser Zeit auch Abstinent gelebt haben, war das für mich kein Problem, da wir uns viel über die negativen Folgen des Konsums unterhalten haben.
Anfang September bin ich jedoch nach Würzburg gezogen, somit habe ich schnell den Kontakt zu Ihnen verloren und mein neues Umfeld in Würzburg gepflegt. In die Heimat fahre ich nur noch, um meine Freundin und meine Eltern zu besuchen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Da sie bis zu meinem Umzug auch Abstinent gelebt haben, habe ich das nicht mitbekommen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Für mich kommt nur eine strenge Abstinenz in Frage, da mich mein Leben wie ich es jetzt lebe viel glücklicher macht. Dem Konsum gehe ich prinzipiell aus dem Weg, und da ich in einer neuen Stadt wohne bietet sich mir auch zurzeit gar nicht die Möglichkeit an einem Konsum teil zu haben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich mein bisher aufgebautes abstinentes leben nicht durch einen Konsum kaputt mache. Durch die Reflektion meiner rücksichtslosen Tat habe ich mir die Auswirkungen eines konsumes vor Augen geführt, und ich möchte mir nicht noch einmal vorwerfen müssen, eine Gefahr für den Straßenverkehr zu sein. Auch werde ich den Kontakt zu Drogen und Konsumenten weiterhin vermeiden.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall kann ich mir zurzeit nicht vorstellen, da ich den Kontakt zu Konsumierenden strikt vermeide und keinen Reiz mehr in der Droge sehe. Sollte ich doch einmal in die Situation kommen, in welcher ich merke rückfällig werden zu können, werde ich mich an meine Freundin und meine Familie wenden und sie um Hilfe bitten. Auch schließe ich es nicht aus mich an eine/n Verkehrspsychologin/en zu wenden, denn in Krisensituationen sollte man lieber einmal zu viel als zu wenig um Hilfe fragen

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Da ich unter der Woche in der Uni bin und am Wochenende bei meiner Freundin, konsumiere ich zurzeit kein Alkohol. Bei besonderen Anlässen, zum Beispiel das Schreiben der letzten Prüfung, trinke ich 2-3 Bier am Abend.
 

Juli

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Hallo, ich würde Dir vielleicht empfehlen die Abstinenznachweise weiter zu machen. Falls Du die MPU nicht bestehst oder Du keinen zeitnahen MPU Termin bekommst damit die 6 Monate nicht für die Katz waren. Der Abstand zwischen Abstinenznachweisen und MPU sollte (glaube ich) möglichst gering sein, aber das können Dir die Experten hier sicher beantworten. Auf keinen Fall etwas konsumieren damit Du notfalls Deine Abstinenz per Haaranalyse noch nachweisen kannst.
Danke für die schnelle Antwort :)!
Ich habe mit der MPU Stelle schon geredet, mein Nachweis ist 4. Monate (also bis zum 02.08.2021) gültig. Ich habe ebenfalls schon mit der Stelle wo ich die Nachweiße gemacht habe gesprochen, und für den Fall das ich es nicht schaffe bis dahin einen Termin zu bekommen, kann ich noch einmal rein kommen.
 

Juli

Neuer Benutzer
Ich habe meinen FB (vor allem Frage 3. und Frage 26.) noch einmal Überarbeitet:
Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das war damals in der Realschule 8 Klasse. Dort kamen zwei Polizisten zu uns in die Klasse und haben uns über dieses Thema aufgeklärt.

2. Wann haben sie das erste Mal Konsumiert?
Das war am Samstag den 14.05.2016. Dort habe ich es mit meinen Freunden ausprobiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Nachdem ich an dem genannten Samstag ziemlich enttäuscht war, dass ich keine Wirkung spürte, probierte ich es am Samstag danach noch einmal mit anderen Freunden in einer Hütte aus.
Dort haben wir um ca. 20 Uhr einen Joint durch die Runde geben lassen, wovon ich ein Paar mal zog. Diesmal nahm ich auch eine entspannende Wirkung wahr und wir lachten viel.

Bei diesem zweitmaligen Konsum blieb es auch erstmal, da ich in einem großen Freundeskreis war wo eher an Wochenenden getrunken wurde. Die Leute die an diesen Wochenenden lieber Kifften, kamen auch nicht mehr, da wir nicht mit Konsumierten. So kam ich auch erstmal nichtmehr in die Gelegenheit dazu und unser Freundeskreis spaltete sich.

Das Thema wurde dann aber nach und nach auch in meinen „richtigen“ Freundeskreis präsenter, und so kam es dazu das wir in den Sommerfieren uns an 2-3 Abenden noch einmal getroffen haben, um zu konsumieren, jedoch immer in Verbindung mit unseren anderen Freunden, die schon regelmäßiger Kifften.

Nach den Ferien ging es für mich auf die Fachoberschule, in dieser Zeit ging es los das ich mich mit meinen Freunden öfter zum Konsumieren traf. Anfangs war es noch 1-2 Mal im Monat, jedoch wurde daraus dann jedes zweite Wochenende und schließlich jedes Wochenende.

Das ging dann über die gesamte Fachoberschulen Zeit so, unter der Woche Schule, am Wochenende nachdem ich mein Schulzeug erledigt hatte mit Freunden einen rauchen.

Der Höhepunkt kam jedoch als ich nach dem Fachabitur in eine neue Stadt zum Studieren zog, diese war 4 ½ Stunden entfernt und ich kannte noch niemanden.
Dort hat sich der Konsum von „am Wochenende wenn ich meine Arbeit erledigt habe“ zu jeden Tag geändert. Ich habe dort zwar Anschluss gefunden, jedoch zog ich mich zurück und verbrachte lieber Zeit mit mir alleine. In meiner Heimat habe ich mich immer mit meinen Freunden getroffen aus Angst etwas zu verpassen. Selbst wenn ich keine Lust hatte mit zu kommen und alleine sein wollte, bin ich letzten endes immer mitgekommen. In STUDENTENSTADT konnte ich endlich Zeit mit mir alleine verbringen und mich ein Stück weit „selber finden“.
Ich fing auch an immer weniger in die Uni zu gehen, da ich merkte, dass mir der Studiengang nicht gefiel.
Nach dem ersten Semester brach ich das Studium ab, jedoch behielt ich das Konsummuster bei und Konsumierte jeden Abend 1 Joint.

Anfang 2020 kam ich dann mit meiner Freundin zusammen, diese wusste nicht von meinem extremen Konsum und ich versuchte es so gut wie möglich zu verheimlichen. Als im März der Lockdown kam war dann die zweite Hochphase, da ich mich sehr einsam gefühlt habe, weil ich weder Freunde noch meine Freundin sehen durfte.
Hinzu kam noch, dass ich Angst hatte meine Abiturprüfung zu vergeigen, da ich ja nichtmehr Unterricht in der Schule hatte, und der Onlineunterricht anfangs sehr unstrukturiert war. Als dann die Schule wieder begann, konsumierte ich wieder weniger und konzentriere mich auch die Prüfungen. Zwei Wochen vor dem Abitur legte sich der Konsum ein wenig, da ich mich auf die Prüfung vorbereiten musste.
Das brachte jedoch nicht soviel, und meine Noten wären wohl deutlich besser gewesen, wenn ich überhaupt nicht geraucht hätte.
Jedoch legte nach dem Abitur mein Konsum wieder zu da ich nichts zu tun hatte, dieser wurde jedoch auch schnell durch die Kontrolle am 17.07.2020 wieder abgebremst. Ich habe dann für einen Monat gar nicht konsumiert, habe dann aber auf einer Party ende August noch einmal von einem Joint gezogen. Das habe ich aber am nächsten Tag gleich bereut, da ich dadurch auf der Party nur noch auf der Couch rumgesessen bin und gemerkt habe, dass es das nicht wert sei jetzt für 72h das Autofahren sein zu lassen.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Als ich Ende 2015 in meinen neuen Freundeskreis kam tranken wir 2-3 mal im Monat. Ich war davor ein PC-Kind und habe mich aufgrund der Zugehörigkeit verleiten lassen öfter mit zu gehen, da ich noch in keiner Clique war und dazugehören wollte.
Nach meinem ersten Absturz 2016 legte sich das und nun trinke ich zu besonderen Anlässen 2-3 Bier.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich trinke jeden Morgen eine Tasse Kaffee.

7. Haben sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Anfangs nicht, als der Konsum jedoch stieg war ich am Morgen oft müder als sonst und träumte nicht mehr. Ich war viel demotivierter bei dem was ich machte und bin daher nicht nur der Schule, sondern auch meinen Hobbys mit weniger Elan nachgegangen. Ganz schlimm fand ich das Verhältnis zu meinen Eltern, da ich mich sehr von ihnen distanziert habe, was mir sehr leid tut.
In STUDENTENSTADT habe ich zwar Anschluss gefunden, jedoch ließ ich immer mehr treffen ausfallen da ich lieber daheim Konsumierte, und suchte mir dort noch einen zweiten Freundeskreis außerhalb meiner Kommilitonen, mit denen ich Konsumieren konnte. Auch konnte ich mir früher Dinge besser merken, was bei steigendem Konsum schlechter ging. Meine Zahnärztin fragte mich bei einem Besuch mal, ob ich Cannabis konsumierte, da meine Zähne auch nicht mehr die besten waren.

8. Haben sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe es verharmlost und gemeint es ist ja „nur eine Pflanze“ und „Alkohol sei schlimmer“. Ich habe mir eingestehen wollen, dass alles gut sei, da meine Schulischen Leistungen noch zufriedenstellend waren und ich auch Extremfälle aus dem Umfeld kenne. Mit diesen habe ich mich verglichen und die negativen Folgen runtergeredet.

9. Was für Werte wurde bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
1,7 ng/ml THC; 29 ng/ml THC-COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vom 12.07.2020 – 17.07.2020 habe ich Montags und Dienstags 2-3 Joints am Abend geraucht. Der letzte war am 14.07 um 01:00 Uhr.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich nicht konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich lag im Bett und wollte entspannen bevor ich schlafen ging.

13. Wie sind Sie auffällig geworden.
Ich wurde bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle um ca. 12 Uhr mit einem Schnelltest positiv auf THC und seine Abbauprodukte getestet.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich hatte ein Kennenlerngespräch mit meiner Vermieterin in Würzburg, da ich zu dieser Zeit auf Wohnungssuche war. Da meine Freundin bei mir übernachtet hatte, habe ich sie nachhause gefahren und wollte anschließend nach ORT fahren, da mich dort meine Mitbewohner mit nach Würzburg genommen hätten.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich musste ca. 15 km nach ORT fahren, wurde jedoch im selben Ort wo ich und meine Freundin wohne von der Polizei aufgehalten. Das war vielleicht 1 km Fahrtweg.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn man bedenkt, dass THC bis zu 72 Stunden noch seine Wirkung zeigen kann, ca. 50 mal.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich bin nie unmittelbar gefahren, nachdem ich konsumiert hatte. Da ich dachte es reiche aus den Rausch auszuschlafen, war für mich der Konflikt gelöst, jedoch war dies eine falsche Annahme. Ich habe daher den Konflikt, den es wirklich zu bewältigen gab, nie gelöst.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Da man nicht nur sich selber, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Während des Rausches sinkt die Konzentration massiv. Zudem ist die Blendwirkung erhöht, die Reaktionszeiten beeinträchtigt und Geschwindigkeit und Distanzen können falsch eingeschätzt werden. Auch die Motorischen Fähigkeiten leiden unter dem Einfluss von THC.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Je nach Häufigkeit kann man bei THC bis zu 72 Stunden unter dessen Einfluss stehen. Obwohl man sich schon nüchtern fühlt, wird das THC im Fettgewebe gespeichert, und kann somit noch zur Beeinträchtigung führen.

20. Sind sie sich darüber in Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, es bildet sich schnell eine Toleranz gegenüber der Droge, so dass man immer mehr konsumieren muss, um berauscht zu sein. Nicht nur die Leisungs- und Denkfähigkeit lässt nach, auch das Kurzzeitgedächtnis leidet unter dem stetigen Konsum. Auch kann es einen Sozial schädigen, da man eher in sich Zurückgekehrt ist und Sozialen kontakt meidet. So begünstigt der regelmäßige Konsum Paranoia, Psychosen und Depressionen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Finanzielle Aspekt, da wenn man täglich konsumiert sein Geld hauptsächlich für Drogen ausgibt. Ein täglicher Konsum kann abhängig machen, was auch zu gesundheitlichen Schäden führen kann, z.B. Lungenschäden. Da man auf den Schwarzmarkt muss, ist die Gefahr auch groß andere Drogen auszuprobieren, da die Hemmschwelle sinkt und die Risikobereitschaft steigt.

__________________________________________________
Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Am Anfang war es noch die Gruppenzugehörigkeit, aber auch die Neugier. Da sich unsere Freundesgruppe spaltete, ich aber den Kontakt zu den Freunden die gekifft haben nicht verlieren wollte, setzte ich mich mit Ihnen in Kontakt.
Als der Konsum zunahm diente es mir zum abschalten. Ich bin zuerst meinen Pflichten nachgegangen und habe mich dann dafür belohnt, danach konnte ich mich entspannen und hatte den Kopf frei.
Auch gehörte es irgendwann dazu wenn wir uns trafen, man wurde einfach geselliger und wir dachten wir hätten damit mehr Spaß als ohne.

22. Wie hat sich ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie wusste, dass ich gegebenenfalls konsumierte. Da ich gerade 18 geworden bin, sagten sie ich sei alt genug und ihre Erziehung sei abgeschlossen, zudem ich in dieser Zeit eh kurz vor meinem Auszug stand. Sie sagten auch sie wollen davon nichts wissen, und dass der Konsum dann nach dem Auszug mehr wurde und auch bei meiner Rückkehr immernoch bis zum Abitur bestand hielt, wussten sie nicht. Sie waren jedoch sehr schockiert als ich Ihnen nach meiner Kontrolle mein Konsummuster verriet und waren auch enttäuscht, dass ich so fahrlässig gehandelt habe.
Vor meiner Freundin spielte ich das Konsummuster runter und erzählte ihr häufig nicht, wenn ich konsumiert hatte, da sie schon mal Wütend wurde als ich ihr sagte ich habe in den Ferien jeden Tag geraucht.
In STUDENTENSTADT waren meine Freunde enttäuscht das ich immer weniger gekommen bin und mich in meiner Wohnung verzog.
Heute bin ich jedoch sehr froh darüber, dass meine Eltern mich trotz meines Verhaltens immer noch unterstützen und meine Freundin an meiner Seite bleibt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, der Umzug in STUDENTENSTADT und der erste Lockdown im April.

24. Haben Sie sich an Jemanden um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nachdem ich aufgehalten worden bin habe ich zuerst mit meinen Eltern darüber geredet. Sie boten mir ihre Hilfe an und sagten, dass wir das schon zusammen schaffen werden. Ebenfalls habe ich mich mit meiner Freundin zusammengesetzt, die sagte, ich soll bei Problemen immer zu ihr kommen. Ich habe mich auch mit meinen Freunden darüber unterhalten, diese haben ihren täglichen Konsum seitdem auch reduziert, weshalb es für mich anfangs einfacher fiel den Konsum zu beenden.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzt oder Suchtkrankheite
n?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Konsumpausen hatte ich in der Zeit vor meinem Fachabitur. Dort rauchte ich 2-3 Wochen lang nicht.
Die Konsumspitze war in Jena, da ich dort auf mich alleine gestellt war. Auch im Zeitraum vom ersten Lockdown bis zu den Abiturprüfungen stieg mein Konsum nochmal an, da der Druck stieg und ich mich aufgrund der Isolation sehr einsam gefühlt habe.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, mit ging es jedoch deutlich schneller und einfacher. Das Gefühl sich nach erledigter Arbeit zu belohnen und danach zu entspannen hat sich für mich gut angefühlt, zudem ich damit den Verkehr in meinem Kopf abschalten konnte. Auch empfand ich uns als geselliger wenn ich mit meinen Freunden in der runde einen Joint rauchte um abzuschalten.

28. Waren sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich denke jeder der konsumiert ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Cannabis ist noch immer eine Droge, auch wenn man das gerne runterspielt. Das ich erwischt wurde kam mir zugute, da ich nicht hätte garantieren können, meinen Konsum aus eigenem Handeln auf null zu reduzieren.

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein.
_____________________________________________________________
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Rückblickend hätte ich das machen sollen. Jedoch ist es natürlich schwer, wenn das Umfeld um einen herum das als „Normal“ betrachtet, jeden Tag zu kiffen. Hätte ich mehr auf meine Vernunft gehört und mir mehr Gedanken über die Konsequenzen gemacht, hätte ich es verhindern müssen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Da ich mein Leben in eine Positivere und Aktivere Richtung verändern wollte. Der Vorfall war der entscheidende Hinweis, endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Man möchte sich ja auch weiterentwickeln und nicht auf der Stelle stehen bleiben. Da ich kurz nach dem Delikt nach Würzburg zum Studieren gezogen bin, war das für mich ein guter Neuanfang dies ohne Drogen zu tun. Ich wollte mich wieder mehr auf meine Leistungen fixieren und meinen Hobbys wieder mehr nachgehen, und der Konsum machte mich träge und stand mir im Weg. Meiner Familie und meiner Freundin konnte ich auch so beweisen, dass ich wieder auf den Weg der Vernunft bin.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt).
Das auslösende Ereignis war natürlich der Moment als ich aufgehalten worden bin. Ich wusste, dass ich jetzt richtigen Mist gebaut habe und ich schlimmeren Schaden hätte anrichten können, nur weil ich regelmäßig Cannabis konsumierte. Der Prozess war dann eher schleichend, da ich im Nachgang viel über die Szenen nachgedacht habe und mich viel mit meinen Eltern darüber unterhalten habe. Nach längerer Abstinenz habe ich gemerkt wie viel besser es ist einen klaren Kopf zu haben, und wusste auch dass ich mein angehendes Studium nicht durch den Konsum von Drogen beeinflussen und gefährden wollte.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Da ich aufgrund meiner Anfangszeit weiß wie schleichend der Prozess kommen kann. Man spielt den Konsum sehr leicht runter und sagt, dass man ja garnicht so oft konsumiert. Ich sehe auch in der Droge keinen reiz mehr, da ich gemerkt habe, dass mir das Unbetrübte leben ohne Cannabis viel mehr Spaß macht und sich meine Lebensqualität seit der Abstinenz deutlich verbessert hat. Ich strebe den Master in meinem Studiengang an und möchte zu einen der besten gehören, weswegen ich zurzeit sehr ehrgeizig bin. Auch ein gelegentlicher Konsum würde mir hier im Weg stehen meine Ziele zu erreichen, da ich dadurch antriebsloser werden würde und Angst hätte, meine Ziele aus den Augen zu verlieren.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Zuerst habe ich gemerkt wie ich wieder besser schlafen und träumen konnte. Ich war am Morgen auch nicht mehr so müde und konnte mir Dinge wieder besser merken. Vorallem in der Uni habe ich einen deutlichen Leistungsunterschied gemerkt, da ich mich viel interessierter und intensiver mit dem Stoff beschäftigt habe. So konnte ich es schaffen einen Schnitt von 2.4 zu erlangen, was ein deutlicher Leistungssprung im Vergleich zu meinem Abitur ist. Ich habe auch angefangen Sport zu treiben und viel mehr auf meine Ernährung zu achten, was früher viel zu kurz für mich kam. Auch habe ich wieder angefangen Skateboard zu fahren, und in Würzburg habe ich schon Anschluss gefunden, was mir sehr gut tut. So sitze ich (abgesehen vom Lernen) nicht mehr so viel Zuhause und komme raus in die Natur. Ich habe auch wieder einen besseren Draht zu meinen Eltern und zu meiner Freundin. Durch den Umzug und der Abstinenz hat für mich ein neuer Lebensabschnitt angefangen, in welchem Kiffen nichts mehr verloren hat.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Vor allem meine Freundin. Ich habe nach dem Vorfall sehr viel Zeit mit ihr verbracht und sie hatte immer ein offenes Ohr für mich. Auch mein Bruder, der nur ein paar Minuten von mir Wohnt, bat mir immer an zu ihn zu kommen. So habe ich ihn viel über meine Entwicklung und Gefühle erzählt. Durch Meditation habe ich angefangen Stress anders zu betrachten und zu beheben, was mir auch sehr geholfen hat.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Meine Familie und meine Freundin sind sehr stolz auf mich, dass ich es aus der Drogenspirale geschafft habe. Sie merken, dass ich viel glücklicher und ehrgeiziger bin als vorhin, sie sagen sogar „sie erkennen mich nicht wieder“. Auch mein Bruder freute sich sehr das ich ihn nun öfter besuchen komme, zumal ich nun auch nur wenige Minuten von ihm weg Wohne.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Anfangs habe ich den Kontakt stark reduziert, da ich mich sehr viel mit meiner Freundin getroffen habe. Den Sommer über war ich mit meinen Freunden noch ein paar Mal am See. Da diese aber in dieser Zeit auch Abstinent gelebt haben, war das für mich kein Problem, da wir uns viel über die negativen Folgen des Konsums unterhalten haben.
Anfang September bin ich jedoch nach Würzburg gezogen, somit habe ich schnell den Kontakt zu Ihnen verloren und mein neues Umfeld in Würzburg gepflegt. In die Heimat fahre ich nur noch, um meine Freundin und meine Eltern zu besuchen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Da sie bis zu meinem Umzug auch Abstinent gelebt haben, habe ich das nicht mitbekommen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Für mich kommt nur eine strenge Abstinenz in Frage, da mich mein Leben wie ich es jetzt lebe viel glücklicher macht. Dem Konsum gehe ich prinzipiell aus dem Weg, und da ich in einer neuen Stadt wohne bietet sich mir auch zurzeit gar nicht die Möglichkeit an einem Konsum teil zu haben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich mein bisher aufgebautes abstinentes leben nicht durch einen Konsum kaputt mache. Durch die Reflektion meiner rücksichtslosen Tat habe ich mir die Auswirkungen eines konsumes vor Augen geführt, und ich möchte mir nicht noch einmal vorwerfen müssen, eine Gefahr für den Straßenverkehr zu sein. Auch werde ich den Kontakt zu Drogen und Konsumenten weiterhin vermeiden.
 

Juli

Neuer Benutzer
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall kann ich mir zurzeit nicht vorstellen, da ich den Kontakt zu Konsumierenden strikt vermeide und keinen Reiz mehr in der Droge sehe. Sollte ich doch einmal in die Situation kommen, in welcher ich merke rückfällig werden zu können, werde ich mich an meine Freundin und meine Familie wenden und sie um Hilfe bitten. Auch schließe ich es nicht aus mich an eine/n Verkehrspsychologin/en zu wenden, denn in Krisensituationen sollte man lieber einmal zu viel als zu wenig um Hilfe fragen

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Da ich unter der Woche in der Uni bin und am Wochenende bei meiner Freundin, konsumiere ich zurzeit kein Alkohol. Bei besonderen Anlässen, zum Beispiel das Schreiben der letzten Prüfung, trinke ich 2-3 Bier am Abend.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Lang ist es her als ich hier nach einer MPU ohne Abstinenznachweis gefragt habe (28.September.2020).
Das ist trotzdem kein Grund einen neuen Thread zu eröffnen, :cool0030:ich habe deine Themen darum zusammengeführt...
Bitte bleibe mit all deinen Fragen/Beiträgen in diesem einen Thread sofern es um das selbe Thema geht - danke.
 

Juli

Neuer Benutzer
Oh, tut mir leid! Ich dachte, der Name von diesem Thread ist nichtmehr ganz passend, und hatte bedenken, dass der Beitrag untergeht, weil er schon so alt ist :$.
Ich werde natürlich alle Beiträge in diesem Thread reinstellen. :)
 

Juli

Neuer Benutzer
Hey!
Wie sieht es mit dem FB aus? Hab hier schon lange nichtsmehr gehört.
Ist Max noch in diesem Forum tätig?
 
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