MPU TF E-Scooter BAK 1,88 Promille mit Beifahrer

ichliebeMPU

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Hallo zusammen :)

Erst einmal "Danke" an dieses Forum. Sehr informativ, macht Mut und hilft sehr bei der Vorbereitung. Ich will hier kurz meine Story schildern und würde mich sehr über eure Einschätzung freuen. Nochmal "Danke" an dieses Forum!

Zu Trinkende und Alkoholaufnahme: der Polizei gegenüber habe ich komplett irrsinnige Daten angegeben (irrsinnig, weil BAK so hoch)

Trinkbeginn: 19:30 Uhr
Trinkende: 21:00 Uhr
Aufnahme: 3 - 6 Gläser Wein --> Ich denke mal, beim MPU Gespräch werden wir auch über die Angabe dieser Werte sprechen. Es waren in jedem Fall 6 - 7 Gläser Wein und ein Aperol.

Zur Abstinenzfrage:

Meine Sperrfrist endete Ende April 22. Ich habe die Neubeantragung des FS im März zur FSST geschickt und vor 3 Wochen das Schreiben mit der MPU-Ankündigung erhalten. Zwar habe ich bereits kurz nach der Tatnacht mit der MPU auseinandergesetzt, nicht jedoch so weit, dass ich auf die Sache mit den AB Nachweisen gestoßen bin. Ein Psychologe aus dem erweiterten Bekanntenkreis, der früher einmal mit MPU zu tun hatte (er musste selbst eine machen und arbeitete später als GA bei einer solchen Stelle), erzählte mir von der möglichen Notwendigkeit eines sechsmonatigen AB-Nachweises als quasi Voraussetzung zum Bestehen der MPU. Das hat mich erst einmal geschockt, da das ja mind. sechs weitere Monate bis zum MPU Termin bedeuten würde. Denn tatsächlich habe ich den Alkoholkonsum zwar drastisch reduziert, jedoch nicht bis zur Abstinenz eingestellt. Eine Haaranalyse würde das zeigen. Ich habe also jetzt mit der Abstinenz begonnen, bin mir jedoch nicht sicher. Am liebsten würde ich mit dem kontrollierten Trinken in die MPU gehen. Sollte diese negativ ausfallen, möchte ich meine jetzt begonnene Abstinenz nutzen und es dann nach 6 Monaten erneut versuchen. Was haltet ihr von dem Plan? Glaubt ihr an KT? Meine Tatnacht war an einem Werktag...


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 179
Gewicht: 78 kg
Alter: 26

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 07.07.2021
BAK: 1,88
Trinkbeginn: 19:30
Trinkende: 01:30
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:22

Stand des Ermittlungsverfahrens

Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 8 Monate

Führerschein

Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: --

Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Ist zu erwarten, dass der Untersuchte in Zukunft ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug unter dem Einfluss von Alkohol führen wird und/oder liegen als Folge unkontrollierten Konsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnisfreien Fahrzeugs in Frage stellen? Ist zu erwarten, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem fahrerlaubnispflichtigen KFZ unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch auch die Eignung zum Führen eines solchen KFZ ausgeschlossen ist? Liegen als Folgen eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines KFZ der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bundesland: Bayern

Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: bis zum Beginn der Abstinenz teils nichts, dann bis zu 4 Flaschen Bier pro Monat.
Ich lebe abstinent seit: 13.06.2022


Abstinenznachweis

Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein:
Keinen Plan?: große Unsicherheit bei diesem Thema, da ich erst jetzt auf den Trichter der Abstinenz gekommen bin.

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein


Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:


MPU
Datum: kein Datum
Welche Stelle (MPI): wsl. PIMA
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: --
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:



Altlasten

Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein

Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

Nach Beendigung meines Arbeitstages am 07.07.2021 traf ich mich um 19:00 Uhr mit meinem späteren Beifahrer. Es war das erste Mal seit Pandemiebeginn, dass ich meinen späteren Beifahrer (Onkel) traf. Wir machten uns zu Fuß auf zu einem italienischen Restaurant.

Um 19:30 Uhr kamen wir im Restaurant an. Mein späterer Beifahrer fragte nach einem Aperitiv und so tranken wir einen Aperol Spritz, schnell gefolgt vom ersten Glas Wein. Da es ein gehobenes Restaurant war, wurde stets nachgeschenkt. Das betrifft den gesamten Zeitraum bis zum Verlassen des Restaurants.
Gegen 23:00 Uhr knüpfte mein späterer Beifahrer Kontakt zu zwei Herren am Nachbartisch, die erzählten, gerade einen Weinhandel eröffnet zu haben. Nachdem man sich gut verstand, setzten wir uns gemeinsam an einen Tisch, es wurden noch 2 Flaschen Wein geordert.

Gegen 01:30 Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Wir beschlossen, zu Fuß zu gehen. Auf halber Strecke liefen wir an einem E-Scooter vorbei und beschlossen, diesen für den Rest der Strecke zu zweit zu nutzen. Ich sollte fahren, mein Beifahrer würde hinter mir stehen. Als wir losfuhren, fuhren wir so heftige Schlangenlinien, dass wir sogleich ins Straucheln kamen. Die Polizei war quasi sofort zur Stelle, sie muss nur ein paar Autos weiter gestanden haben.

Nach der Durchführung des Atemalkoholtests wurde ich mit aufs Revier genommen, wo eine Blutabnahme durchgeführt wurde. Mein Führerschein wurde einbehalten. Danach habe ich ein Taxi nach Hause genommen.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

6 x 0,2 Gläser Wein + 1 Aperol Spritz


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

ca. 8m gefahren
Gesamtstrecke ca. 1,1km

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

Nein. Mein Beifahrer und ich starteten die Fahrt auf dem E-Scooter und fuhren so starke Schlangenlinien, dass wir sofort wieder absetzen mussten. Fahren wäre unmöglich gewesen. Mein Beifahrer stand hinter mir auf dem Scooter.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Eigentlich wollten ich und meine Begleitung zu Fuß gehen. Auf halber Strecke, die zu Fuß zurückgelegt wurde, kam uns die Idee mit dem E-Scooter.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, ansonsten nicht.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Beim Autofahren hatte ich stets eine 0,0 Promilleregel. Mit dem Fahrrad bin ich jedoch schon öfter alkoholisiert gefahren. Oftmals nach zwei oder drei Bier über den Abend verteilt. Insgesamt ca. 15 Fahrten mit dem Fahrrad, alkoholisiert. Mit dem E-Scooter bin ich ansonsten nur gefahren, als diese auf den Markt kamen und war dabei nüchtern.


Exploration


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?


Den ersten Kontakt zu Alkohol hatte ich bei Familienfesten. Irgendwann verstand ich, dass das schaumige und bitter riechende Getränk „Bier“ war.

Das erste Mal Alkohol trank ich im Alter von 15 Jahren. Einer meiner Kumpels hatte eine Plastikflasche mit Sangria dabei, den wir tranken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

15 – 17 Jahre: gelegentlicher Konsum, auf kleinen „Feiern“ oder beim Grillen am Flussufer. Nicht öfter jedoch als 1 – 2 mal im Monat maximal, Konsum 1 – 2 Flaschen Bier pro Abend.

17 – 18 Jahre: Die ersten Discobesuche folgten. An solchen Abenden konsumierte ich 2 bis zu 4 Flaschen Bier, gelegentlich auch bis zu zwei „Kurze“ Schnaps. Selbiges gilt auch für die 18. Geburtstage, die damals gefeiert wurden. Trinkverhalten: 2 im Monat.

18 – 19 Jahre: hier stellte sich eine ca. neunmonatige Abstinenz ein, da ich mich nach dem Schulabschluss in Indonesien aufhielt. Aufgrund der muslimischen Religion gab es auf der Insel schlicht keinen Alkohol zu kaufen.

19 – 20 Jahre: Im ersten Jahr des Studiums wurden zahlreiche Stutdentenpartys veranstaltet. Diese waren zum Teil auch unter der Woche. Ich trank an vielen Gelegenheiten zwischen 2 und 5 Flaschen Bier.

20 – 22: Jahre: Mit dem fortlaufenden Studium erfolgte der Auszug von zuhause. Ganz am Anfang nahm ich an zwei Partys teil, bei denen der Konsum ausuferte (Erbrechen), was mich dazu brachte, den Alkohol zu reduzieren. Um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, ging ich von nun an zwei Nebenjobs nach. Gemeinsam mit den steigenden Ansprüchen des Studiums begann der Start in eine nüchterne Zeit, da alle anderen Verpflichtungen des Lebens sämtlichen Platz einnahmen.

22 – 24 Jahre: Es folgte der Berufseinstieg und die erste gemeinsame Wohnung mit meiner damaligen Partnerin. Es folgten bis zu 2 x im Monat Barbesuche oder Besuche bei Freunden zuhause, Kochabende. Ca. 1 x im halben Jahr Besuche von Diskotheken. Damaliger Konsum von 2 – 4 Flaschen Bier bei solchen Gelegenheiten.

24 – 25 Jahre: Es folgte die Pandemie. Inzwischen wieder alleinlebend minimaler Alkoholkonsum über die ersten Monate der Pandemie. Dann im Sommer mit Freunden wieder 2 – 4 Flaschen Bier an Wochenenden. Während des Sommers bis zu 3 oder 4 mal im Monat.

25 – 26 Jahre: Zweiter Pandemiesommer und Konsumhäufung im Zeitraum der zwei Monate vor der TF. 2 – 4 Flaschen Bier an mehreren Abenden, jedoch auch zwei Abende mit 6 Flaschen Bier und Trunkenheit. Ab der TF: drastische Konsumsenkung.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Hier weiß ich leider nicht, wie die Frage zu beantworten ist, da dies ja in Frage 9 beantwortet wird.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Freundeskreis, dann Studentenpartys, dann wieder Freundeskreis.

12. Warum haben Sie getrunken?

Gerade im ersten Studienjahr trank ich, um meine Nervosität bei den Partys und Veranstaltungen abzulegen. Durch den Alkoholkonsum gehörte man dazu, stand nicht nur „herum“. Es war Teil eines opportunistischen Verhaltens, dazuzugehören. In Frage gestellt habe ich den Konsum nicht, so normal war der Konsum für mich.

Später dann, war es quasi ebenso normal, in einer Bar oder bei einem Kochabend mit Freunden, Bier zu trinken.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

Aufgeschlossenheit, weniger Nervosität, weniger Angst, auf einer Feier allein herumzustehen. Bei starker Trunkenheit Übelkeit und Erbrechen, starke Müdigkeit.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nach den zwei negativen Erlebnissen im Studium mahnte mich ein Freund, besser auf die Konsummenge zu achten, damit solche Situationen nicht mehr vorkommen. Früher sehr kritische Betrachtung des Konsums durch die Eltern, die stets warnten.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Neben den negativen gesundheitlichen Auswirkungen für meinen eigenen Körper, waren zwei Trunkenheitserlebnisse mit großer Scham verbunden. Auch bei leichter Angetrunkenheit fiel mir auf, dass mein Mundwerk manchmal zu locker wurde und kurze Zeit später schämte ich mich für die Äußerung. Die TF hatte die größten Konsequenzen. Neben finanzieller Einbußen und dem Verzicht auf den FS gibt es bis heute Konsequenzen im Beruf.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Da ich seit August 2021 ein Alkoholtagebuch führe und kontrolliertes Trinken praktiziere, habe ich mit Ausnahme der 9 Monate in Indonesien, den 2 letzten Studienjahren und den ersten Monaten der Pandemie, mehr Alkohol getrunken als heute.

Lebensabschnitte siehe Frage 9. Es geschah damals aus sozialen Faktoren und dem Drang, sich mit Alkohol lockerer und cooler zu machen. Im zweiten Pandemiesommer waren es private Gründe, die mich kurzfristig und zu vielen Gelegenheiten zum Trinken motivierten. Es ging um die Verdängung.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, kurz nachdem ich zuhause ausgezogen war, gab es zwei Gelegenheiten, bei denen ich bis zur Volltrunkenheit konsumiert habe, ebenfalls im zweiten Pandemiesommer.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, nachdem ich während des Studiums zwei Negativerfahrungen gemacht habe. Das ging über in eine sehr arbeitsreiche Zeit und dem Verzicht auf Alkohol – zuerst aus persönlichen, dann auch aus zeitlichen Gründen / Gründen der Effizenz.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)


Schwierig. Am ehesten A3: es fand eine Alkoholgewöhnung statt.

Da ich selbst nicht Drang habe, allein Alkohol zu konsumieren, es in sozialen Situationen dann aber wie selbstverständlich dazugehörte. Ich traf mich mit Freunden und bestellte dann automatisch ein Bier. Den Konsum habe ich nicht hinterfragt – es war ganz normal, eine Gewöhnung.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein, aktuell trinke ich keinen Alkohol. Ein paar Wochen nach meiner TF begann ich mich, mit dem Thema MPU auseinanderzusetzen. Ich selbst war sehr schockiert von meinem Verhalten und den daraus resultierenden Konsequenzen, weshalb ich mich nach der Beratung mit einem entfernt-bekannten Psychologen für das Führen eines Alkoholtagebuchs und das Praktizieren von kontrolliertem Trinken entschied. Ich tat dies aus praktischen Gründen, doch nach kurzer Zeit stellten sich vor allem auch persönliche Gründe ein. Ich merkte, dass der Verzicht auf Alkohol mir viele persönliche Vorteile bringt. Ich fühlte mich an die Zeiten zurückerinnert, in denen ich nichts trank. Durch die vielen körperlichen Vorteile motiviert reduzierte ich meinen kontrollierten Konsum im Monat August auf 0g Alkohol. Im September auf 2 Gläser Sekt (Geburtstag der Freundin). Diese Konsummenge behielt ich bis Ende 2021 bei. Im Januar, Februar, März entsendete mich mein Arbeitgeber ins Ausland. Dort gab es zahlreiche Situationen, in denen Alkohol ausgeschenkt wurde. Ich entschied mich, kontrolliert und in kleinen Mengen zu konsumieren und komme auf 3 Flaschen Bier pro Monat. Bei Rückkehr im April ein abstinenter Monat, wenn man den Konsum einer alkoholhaltigen Speise herausrechnet. Im Monat Juni Konsum von 1 Glas Sekt zum Firmenjubiläum.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

16.04.2022

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Zum einen aus Konsequenz meiner TF. Zum anderen, weil es mir persönlich sehr viel mehr bringt, meinen Alkoholkonsum sehr zu reduzieren und Alkohol nur gelegentlich zu konsumieren und diesen dann auch bewusst zu genießen, statt in sich zu bechern.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Es gab zwar Zeiten in meinem Leben, in denen ich den Konsum drastisch reduziert habe, kurz vor meiner TF sah ich jedoch keinen Anlass dazu bzw. im Gegenteil: das Trinkverhalten wurde gesteigert.

Die TF war ein Einschnitt in meinem Leben, der mir gezeigt hat, wie leicht die Gewöhnung an Alkohol eintritt und wie lang die Liste an damit verbunden Nachteilen ist. Das hat mich zur dauerhaften und bewussten Reduktion animiert.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin nun an jedem Wochenende wesentlich leistungsfähiger, da ich schon früh morgens fit aufwache. Sollte dies nicht der Fall sein, weiß ich, dass mein Körper zB. Ruhe braucht oder einen Infekt bekämpft, keinen vorabendlichen Alkoholkonsum. Ich kann also wieder besser auf meinen Körper hören. Mein Vorgesetzter auf der Arbeit ist begeistert von meinem Verhalten und tauscht sich rege mit mir darüber aus. Inzwischen habe ich einige angenehme nüchterne soziale Erfahrungen gemacht: ich habe zB. ein Musikfestival besucht, bei dem ich komplett nüchtern war. Meine Freunde beneideten meinen fitten Zustand und mein Durchhaltevermögen. Ich habe gelernt, dass ich inzwischen Selbstsicher genug bin, um mit Menschen in allen möglichen Situationen ins Gespräch zu kommen. Meine Freundin freut sich und ist stolz auf mein Konsumverhalten.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Indem ich weiterhin Buch über meinen Konsum führe und mich weiterhin aktiv mit der Thematik auseinandersetze. Ich schreibe mir auf, welche persönlichen Vorteile sich für mein neues Verhalten ergeben und genieße diese.

Das private Thema, welches mich unmittelbar vor der TF stark belastete, konnte ich bearbeiten und lösen. Sollte ich in Zukunft erneut unter diesen seelischen Druck geraten, muss ich mein Journal herausholen, in dem ich mir notiert habe, wie ich mit solchen Problemen umzugehen bzw. nicht umzugehen habe.

Durch den Verzicht auf Alkohol kann insgesamt besser planen, meine Pläne besser umsetzen, produktiver Arbeiten. Insgesamt bin ich so glücklicher.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)


Realistisch gesprochen gibt es keine 100% Garantie. Ich persönlich bin mir jedoch sehr, sehr sicher, nicht mehr in alte Gewohnheiten zurückuzverfallen.

Meine Alkoholreduktion und das kontrollierte Trinken treiben mich momentan in die Denkrichtung „dauerhafte Abstinenz“. Nicht nur wegen der MPU, sondern weil mir mein Leben so besser gefällt. Und es eine interessante Herausforderung ist, die ich gerne annehme. Die gesundheitlichen Vorteile überwiegen, die persönlichen Vorteile ebenso.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Sollte es eine Trinkgelegenheit geben, so wird nicht gefahren. Es gibt den ÖPNV und Taxis, ebenso kann man zu Fuß gehen. Eine strikte Trennung und das vorherige Hinterfragen des Heimwegs sind essentiell.

Ebenso gilt es, konsequent selbst zu denken und selbst Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Auch, wenn man mit dem Chef oder dem eigenen Onkel unterwegs ist. Dieses Mantra konnte ich im Arbeitskontext bereits erfolgreich anwenden. Ganz egal, wer einem das Gefühl vermittelt, dass es „schon okay“ ist. Es zählt, was man selbst weiß und denkt. Ich darf die Verantwortung für mein Handeln nicht abgegeben.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen


Nein
 

Andi18

MPU Profi
der früher einmal mit MPU zu tun hatte (er musste selbst eine machen und arbeitete später als GA bei einer solchen Stelle), erzählte mir von der möglichen Notwendigkeit eines sechsmonatigen AB-Nachweises als quasi Voraussetzung zum Bestehen der MPU. Das hat mich erst einmal geschockt, da das ja mind. sechs weitere Monate bis zum MPU Termin bedeuten würde. Denn tatsächlich habe ich den Alkoholkonsum zwar drastisch reduziert, jedoch nicht bis zur Abstinenz eingestellt. Eine Haaranalyse würde das zeigen. Ich habe also jetzt mit der Abstinenz begonnen, bin mir jedoch nicht sicher. Am liebsten würde ich mit dem kontrollierten Trinken in die MPU gehen. Sollte diese negativ ausfallen, möchte ich meine jetzt begonnene Abstinenz nutzen und es dann nach 6 Monaten erneut versuchen. Was haltet ihr von dem Plan? Glaubt ihr an KT? Meine Tatnacht war an einem Werktag...
die HA bestätigt dir beides, abhängig des Wertes. Somit könntest die HA auch sofort erstellen, um das Ergebnis zu erfahren.
Diese ist i.ü. sehr tolerant. Unten hierzu weitere Informationen.

Grundsätzlich gilt, wenn Du in A3 Alkoholgefährdung eingestuft wirst, gilt als Zugangsvoraussetzung die Strategie AB 6 Monate oder KT, beides muß Dir hier zugetraut werden. Hängt also von Deiner Aufarbeitung ab.
Für KT sind streng genommen, keine Nachweise erforderlich. Werden natürlich gerne gesehen.
Mit Deinen bisherigen Angaben und Deines jungen Alters ist nach den bisherigen Informationen KT sicher die realistischere Strategie.
Dein Notfallplan klingt natürlich plausibel.

Ich gebe dir mal ein paar interessante Links, welche ich von Max geklaut hab...

MPU ... abc Teil 1 Ablauf der MPU
MPU ... abc Teil 2 Vorbereitung auf die MPU
MPU ... abc Teil 3 Umgang mit dem MPU Gutachten

FAQ Reaktionstest/Leistungstest

Gute FB als Hilfestellung

Unterlagen für die Neuerteilung

Haaranalyse FAQ
Adressen für Haaranalysen

Wichtige Abkürzungen

Zu Deiner bisherigen Aufarbeitung hab ich nur die Frage 10/12 angeschaut. Hier mußt noch mächtig zulegen. Schau Dir die guten FBs oben an.
12. Warum haben Sie getrunken?

Gerade im ersten Studienjahr trank ich, um meine Nervosität bei den Partys und Veranstaltungen abzulegen. Durch den Alkoholkonsum gehörte man dazu, stand nicht nur „herum“. Es war Teil eines opportunistischen Verhaltens, dazuzugehören. In Frage gestellt habe ich den Konsum nicht, so normal war der Konsum für mich.

Später dann, war es quasi ebenso normal, in einer Bar oder bei einem Kochabend mit Freunden, Bier zu trinken.
22 – 24 Jahre: Es folgte der Berufseinstieg und die erste gemeinsame Wohnung mit meiner damaligen Partnerin. Es folgten bis zu 2 x im Monat Barbesuche oder Besuche bei Freunden zuhause, Kochabende. Ca. 1 x im halben Jahr Besuche von Diskotheken. Damaliger Konsum von 2 – 4 Flaschen Bier bei solchen Gelegenheiten.

24 – 25 Jahre: Es folgte die Pandemie. Inzwischen wieder alleinlebend minimaler Alkoholkonsum über die ersten Monate der Pandemie. Dann im Sommer mit Freunden wieder 2 – 4 Flaschen Bier an Wochenenden. Während des Sommers bis zu 3 oder 4 mal im Monat.

25 – 26 Jahre: Zweiter Pandemiesommer und Konsumhäufung im Zeitraum der zwei Monate vor der TF. 2 – 4 Flaschen Bier an mehreren Abenden, jedoch auch zwei Abende mit 6 Flaschen Bier und Trunkenheit. Ab der TF: drastische Konsumsenkung.

was hat sich dadurch geändert, warum?
Wo gehörtest dazu? wer ist "man"?
Du hast im Studium getrunken, wie bist dann auf 1,88‰ gekommen, wenn schon seit 3 Jahren im Beruf bist und hier eigentlich der Konsum erst m Alter 25-26 zugelegt hat? Warum hast während der Pandemie den Konsum zugelegt? hattest Existenzängste, Frust? Im Beruf überfordert? Was sagte Deine Freundin?
Will mit diesen Fragen Dein Inneres etwas raus kitzeln..
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Hallo @ichliebeMPU,

weder deine Trinkmenge bei der TF, noch deine Trinkhistorie im Vorfeld der TF passen zu deinem Wert von 1,88 Promille. Da solltest du mal in dich gehen, klingt alles sehr geschönt und verharmlosend. Ein bißchen Training erfordert deine Promillezahl schon, mit deiner Angabe von der nur zweimaligen Höchstmenge von 6 Flaschen Bier in zwei Jahren ist das völlig unrealistisch.
 
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