Ich habe den FB mal zur besseren Übersicht zusammengepflickt...
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Mit 16 Jahren wurde mir Cannabis auf dem Schulhof angeboten.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Am 31.12.2010 auf einer Silvesterparty eines Freundes wurde mir von seinem Bekannten ein Bahn CrystalMeth angeboten.
3. Wie sah der Konsum aus?
Angefangen hatte es wie gesagt an Silvester. Dort habe ich von einem bis dahin Unbekannten eine Bahn CrystalMeth angeboten bekommen. Der Unbekannte hatte sich nach einiger Zeit zu einen guten Freund entwickelt da man sich des öfteren traf. Nach etwa 2 -3 Wochen nach dem Jahreswechsel habe ich von ihm ca. 0,2 g Meth erhalten und es Freitag konsumiert und bis Samstag früh "durchgemacht". Dann nach einer kurzen Ruhephase gegen abend den Rest. So hat es sich dann an fast jeden wochenende eingepegelt. Bis auf die Tatsache das sich die Konsummenge auf 0,5 bis 1g erhöht hat.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, da ich keinen Verlangen im Rausch verspührt habe.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Seit meinen Unfall 2008 (unter Alkoholeinfluß) trinke ich selten Alkohol, das heißt bei besonderen Anlässen, wie Geburtstagsfeier im Familienkreis.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Zigaretten, 1 Schachtel alle 2 Tage
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Nein, denn es ging mir vor, nach und während der Drogeneinnahme gut. Heute weiß ich welche fatalen Folgen der Konsum von Drogen anrichten kann.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
ja, da ich an mir keine negativen Folgen feststellte.
Auffälligkeit:
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
138ng/ml Methamphetamin und 28ng/ml Amphetamin
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Das Wochenende davor habe ich 0,5g Methamph konsumiert.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
0,5g Meth beginnend am Vortag ca. 17 Uhr bis ca. 01 Uhr des Tages der Auffälligkeit
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war dort mit meiner Berufsschulklasse zu unseren letzen überbetrieblichen Lehrgang in der Lehrzeit. Wir wollten die letzte gemeinsame Zeit nutzten und unsere baldige Beendigung der Lehre feiern. Dann am Abend gegen 18 Uhr trafen wir uns in meiner Ferienwohnung. Dort konsumierte ich heimlich im Zeitraum von 18 bis ca. 1 Uhr die 0,5g Meth.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Durch eine allgemeine Verkehrskontrolle, die am Ortsausgang meines Aufenthaltsortes durchgeführt wurde. Ber der Kontrolle viel dem Polizist meine großen Pupillen auf.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich war am Morgen auf dem Weg zur Ausbildungsstätte die sich knapp 400m ausserhalb meines Aufenthaltsortes befand.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
ca. 2,0 km
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich überlege an wievielen Wochenenden ich konsumiert habe, komme ich für die Zeit von Silvester 2010 bis November 2011 auf ungefähr 240 Fahrten unter Drogeneinfluß.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Garnicht, da ich keine Konflikt sah, hatte ich keine Bedenken. Ich hatte zwar vor Fahrtbeginn ein mulmiges Gefühl aber das verflüchtigte sich schnell wieder mit der aufsteigenden Überzeugung das nichts passiert wenn ich vorsichtig fahre. Desweiteren bin ich damals davon ausgegangen das ich nach einer Zeit von 6 - 8h wieder vollkommen in der Lage sei ein Kfz zu führen.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Ecstasy
* Nervosität und verstärkte Aktivität
* Störungen der Konzentration
* Extreme Blendempfindlichkeit
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluß?
üblicher Weise 6 bis 8 Std., kann jedoch bis zu 72 Std. wirken
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Gedächtnisverlust, Aggressivität, psychotisches Verhalten und mögliche Herz- und Hirnschäden
21Warum ist es passiert iert?
Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?
In meiner Kindheit gab es des öfteren eine Tracht Prügel wenn ich was angestellt habe. Und ich habe das Mist bauen förmlich an gezogen. Da gab es dann von meinen Vater Ordnungsmaßnahmen. Ich habe um die Liebe und Aufmerksamkeit meines Vaters gebettelt, aber er hat mich nur wahrgenommen, wenn ich was angestellt hatte und da negative Aufmerksamkeit besser ist als gar keine, habe ich dies hingenommen. In meiner Schulzeit auf dem Gymnasium (ca.7-8 Klasse)konnte ich mich nicht wirklich mit guten Noten brüsten und habe nach und nach die Rolle des Klassenclowns übernommen, um von mir zu überzeugen. In der Zeit habe ich auf angefangen zu rauchen mit Klassenkammeraden denen ich mich beweisen wollte. Diese Art von Überzeugung führte dazu das ich noch schlechter wurde in der Schule und letztendlich vom Gymnasium abging. Als ich auf der Sekundarschule war ging das mit dem Beweisen von vorn los. Der Lehrstoff bereitete mir zwar keine großen Schwierigkeiten, aber dadurch meinte ich selbst zu wissen wann und wie oft ich zur Schule gehen müsste. Die neugewonnene Zeit verbrachte ich mit den neugewonnen Klassen- bzw. Schulkammeraden. Nach einiger Zeit begannen wir uns Bier/Biermischgetränke in unseren "freien Stunden" zu holen. Was sich immermehr zu einem Ritual entwickelte. Ich machte meinen Abschluss mehr schlecht als recht. Ich begann meine Lehre und machte meine FE. Kurze Zeit später lernte ich neue Leute kennen, denen ich mich wieder "beweisen" musste, was wiederrum zu meinen Unfall im Juli 2007 unter Alkohol führte. Der Unfall hat mir meinen Alkoholkonsum so hart vor Augen geführt, das ich seitdem eher selten was trinke. Dann Silvester 2010 kam ich dann zur Droge Crystalmeth, weil ich wieder einmal neue coole Leute getroffen habe den ich gefallen wollte.
22 Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Zu dem Zeitpunkt des Konsums hatte meine Familie keine Ahnung von dem was ich da trieb. Ich habe es stets versucht zu vermeiden unter Drogen für längere Zeit in ihrer Nähe zu sein. Der neugewonnene Freundeskreis war immer unter seines gleichen was dazu führte das sich keiner für den anderens Kosum interessierte.
23 Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, ich habe meine Drogenkonsum von Beginn an leicht erhöht.
24Haben Sie vor der Auffälligkeit jemand um Hilfe gebeten, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nein, ich habe meinen Konsum nicht für bedrohlich oder schlimm empfunden. Ich habe zu der Zeit Leute kennen gelernt, die sich jeden Tag Unmengen reinzogen haben und im Vergleich zu meinem Konsum war es, so empfand ich, nichts so gravierendes.
25 Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26 Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Meine Pausen waren im eigentlichen Sinne an den Arbeitstagen.
27 Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich denke jeder Drogenkonsum bringt das mit sich. Jedoch glaube ich das ich selbst genug Kraft und den Rückhalt hatte nicht in eine Drogenabhängigkeit rein zu rutschen.
28 Waren sie Drogenabhängig?
Nein, da ich kein Verlangen verspürte, dass es jetzt oder morgen unbedingt seine muss, dass ich Crystal konsumiere.
29 Wieso passiert das nicht wieder?
Meine Lebensumstände haben sich in den letzten Jahren verändert. Ja, vielleicht bin ich jetzt erwachsen geworden. Habe eine Verlobte, ein Haus und ein Kind ist in Planung. Zwar sind das keine Faktoren die vor einen Rückfall schützen aber sie haben mein Leben sehr geordnet und mich sehr pflichtbewußter werden lassen. Ich weiß jetzt das ich mich niemanden beweisen muss um an gesehen zu werden. In der Zeit des Konsums war an all das nicht zu denken da ich mir nicht wirklich Gedanken über morgen geschweige denn über die Zukunft machte.
30 Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich mich vorher schon mit den Folgen von Drogenkonsum auseinandergesetzt hätte und mich einer neutralen Person anvertraut hätte.
31 Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich mein Leben leben will und nicht von Dosis zur Nächsten denken will. So kommt es mir nähmlich vor wenn ich die Leute aus besagtem Freundeskreis auf der Straße sehe. Total runtergekommen, arbeitslos, etc.. Und das ist nicht das Leben welches ich führen will.
32 Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ich habe erkannt, dass ich das Problem mit meinem Vater lösen muss. Ich habe Hilfe dabei von meiner jetzigen Freundin erhalten, die ich nach der Auffälligkeit kennenlernte. Ich habe mich mit der damaligen Situation zusammen mit meinen Vater auseinandergetzt. Ich habe Ihm meine Sicht für diesen Zeitraum erklärt und er ist wiederrum auf mich drauf zu gekommen. Wir haben viele und lange Gespräche geführt, die uns aufgezeigt haben was damals schief ging. In der Zeit nach der Schule bis hin zur Auffälligkeit war unser Verhältnis sehr kalt und Oberflächlich. Er hat keine Gefühle gezeigt gegenüber mir und umgedreht genauso. Mittlerweile sind wir ein super Team und er öffnet sich mir immer mehr. Es gibt Umarmungen zur Begrüßung und vieles mehr. Seit fast drei Jahren arbeiten wir nun zusammen in seiner Dachdeckerfirma, die ich, wenn die Zeit gekommen ist übernehmen werde.
33 Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht?
Weil mir durch die Auseinandersetzung mit der Thematik Drogen vieles die Augen geöffnet hat. Die Spätfolgen, der körperliche Zerfall, etc.
34 Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Positiv, ich habe mir von Anfang an das Ziel gesetzt das Zeug aus den Kopf zu bekommen. Habe es bis heute und werde es in Zukunft da auch nicht wieder rein lassen.
35 Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
In erster Linie meine Freundin und meine Familie. Ich habe mich geöffnet, ihnen alles erzählt. Dann die Feuerwehr. Ich war zwar schon vor dem Drogenkonsum freiwilliges Mitglied aber habe es während dessen schleifen lassen. Nach der Auffälligkeit habe ich mich mehr eingebracht und wurde kammeradschaftlich empfangen.
36 Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Freundin ist glücklich darüber das ich mich für die Zukunft mit ihr entschieden habe.
Meine Familie ist froh darüber das ich kurz vorm Abgrund die Kurve bekommen habe.
37 Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein. Mein neuer Freundeskreis bildet sich hauptsächlich aus Kammeraden der Feuerwehr.
38 Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein
39 Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Konsum umzugehen?
Keinen Gedanken dran zu verschwenden.
40 Haben Sie zu Hause Drogen?
Nein
41 Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Kein Kosum, keine Drogenfahrt.
42 Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Indem ich grundsätzlich Abstand zu Leuten habe die jegliches mit Drogen zu tun haben und mich auf mein Leben besinne. Desweiteren will ich nicht in alte Verhaltensmuster fallen. Die Leute sollen mich so nehmen wie ich bin. Meine Freundin und meine Familie erkennen wenn sich mein Verhalten ändert und werden mich darauf hin weisen.
43Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Sporadisch am Wochenende 1 -3 Bier und auf besonderen Anlässen 1 Schnaps/Sekt zum Anstossen.