So, und nun noch ein Versuch! Ich habe es mir nochmal genau durchgelesen und find ihn nun so ganz gut.... ich hoffe du bist meiner Meinung!
Bei Antwort 30. bin ich mir aber unsicher... klingt irgendwie ein bisschen sehr danach, die Schuld auf andere zu schieben ..hhmmm (soll nicht so rüberkommen)
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Im Schulunterricht in der 8. Klasse. Mitschüler aus einer anderen Klasse wurden beim Konsum von Cannabis von einem Lehrer erwisch. Ich war damals auf einer Mädchenschule wo so ein Vorfall laut Schulleitung noch nie vorkam, daraufhin wurden dann in einer Schulstunde ein Aufklärungsgespräch geführt.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Cannabis im März 2011 mit meinem damaligen Freund. Zu dieser Zeit hat er laut seiner Aussage hin und wieder mit seinen Freunden Konsumiert. An seinem 30. Geburtstag hatte er keine Lust diesen zu feiern und ich war alleine mit ihm bei ihm zu Hause. Wir haben uns einen gemütlichen Abend gemacht und als er sich dann einen Joint ansteckte, war ich alles andere als begeistert, da ich eigentlich mit ihm den Geburtstag verbringen wollte und wusste dass er nach dem Konsum sehr lustlos ist. Er hat aber darauf bestanden in diesem Moment was zu rauchen und da habe ich mich dazu hinreißen lassen um mit ihm auf einem Level zu sein.
Speed am 14.07.2012 einmalig auf einer Party mit Bekannten
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
In keinem speziellem Rhythmus. Cannabis hin und wieder mit meinem damaligen Freund. Wenn ich bei ihm war hat er öfters geraucht. Ab und zu, wenn ich einen sehr stressigen Arbeitstag hatte, habe ich mich dazu verführen lassen.
Speed einmalig am Tag der Auffälligkeit.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja, am Tag der Auffälligkeit. Mir war damals nicht bewusst wie lange die Droge wirkt und zu diesem Zeitpunkt habe ich mich wieder normal gefühlt. Am Abend habe ich dann ein Glas Wein getrunken.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Zu Geburtstagen oder besonderen Treffen mit Freunden, Wein oder Sekt. Harte Sachen vertrage ich nicht
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche ca 10 Zigaretten am Tag.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich war immer sehr müde und lustlos wenn ich Cannabis konsumiert habe. Um Psychische Folgen feststellen zu können war mein Konsum, denke ich, zu selten und unregelmäßig
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja. Habe aber die negativen Folgen ignoriert, weil ich meinem Freund zeigen wollte dass ich „dazugehöre“ er hat nach einem Jahr Beziehung mehr konsumiert als zu Anfang, daher habe ich ihn auch öfters im Rauschzustand erlebt.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Atemalkohol 0,14
Amphetamin 10ng/ml
Thc: Urinkontrolle positiv, jedoch bei der Blutprobe nicht nachgewiesen.
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Einmalig 1 Line Speed. Ca 4-5 mal an einem Joint gezogen.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
1 Line Speed 18 Stunden vor meiner Auffälligkeit. Ein Glas Wein ca 1 Stunde vor Fahrantritt.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Es gab im Prinzip keinen besonderen Grund- Ich war auf einer Party mit meinem damaligen Freund und seinen Bekannten. Gegen Ende der Party hat einer Speed aus der Tasche gezogen und alle haben konsumiert. Es wurde auch mir angeboten. Nachdem ich gesagt habe, dass ich so etwas noch nie genommen habe, wurde es von den Bekannten sehr verharmlost und mein damaliger Freund hat mir die Wirkung erklärt. Es hieß, es sein auch nicht schlimmer als zu Kiffen. Ich kann mir heute nicht erklären warum ich dieses Zeug so leichtsinnig genommen habe, ich denke es war einfach die Partystimmung in der wir waren. Schon gleich nach meinem Konsum habe ich es bereut, da mir höllisch die Nase brannte.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich bin in eine Aufgestellte Verkehrskontrolle geraten.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich habe mich mit meinem damaligen Freund und einem Bekannten von ihm am Nachmittag in eine Wiese neben einer Openair-Party gelegt um die Musik zu hören. Wir haben dort den Tag in der Sonne verbracht. Ca um 00:00 haben wir uns auf den Weg zum Auto gemacht um wieder nach Hause zu fahren.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ca 11 Kilometer bis zu mir nach Hause. Mein Freund wollte bei mir übernachten und sein Bekannter wohnte in meiner Nähe.
Tatsächlich bin ich ungefähr 1 Kilometer gefahren, bis zur Verkehrskontrolle.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
2 -3 mal
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich fahre nicht sehr oft mit dem Auto. Zur Arbeit nehme ich die Strassenbahn, daher stellte sich diese Frage für mich nie. Jedoch war mir damals auch nicht bewusst, wie lange Drogen im nachhinein wirken können. Von daher gehe ich davon aus dass es nicht nur einmal war.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Mit Amphetamin neigt man schnell zur Selbstüberschatzung und kann Situationen nicht mehr richtig einschätzen. Man ist Euphorisch und dadurch hat man auch eine erhöhte Risikobereitschaft
Cannabiskonsum führt zu Leistungsbeeinträchtigungen im Bereich des Zeitgefühls, der optischen und akustischen Wahrnehmung, sowie des Reaktions- und Konzentrationsvermögens.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Amphetamin wird in der Regel nach 2-4 Tage komplett vom Körper abgebaut Nachweisdauer 2-4 Tage
Thc wird im Blut schnell verstoffwechselt, kann aber über mehrere Tage oder sogar Wochen im Urin nachgewiesen werden, da es sich im Fettgewebe absetzt. Kommt auf die Konsumstärke und Dauer an. Nachweisdauer beträgt bei Gelegenheitskonsumenten bis zu 10 Tagen, bei chronischen Konsumenten bis zu 20 Tagen oder länger
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Es kann zur Körperlichen und Psychischen Abhängigkeit führen. Konzentrationsschwäche und Psychische Probleme können auftreten. Auch Gleichgültigkeit gegenüber Mitmenschen oder der Arbeitsstelle sind die Folgen. Es kann Körperliche Auswirkungen haben wie Schlappheit und Gereiztheit. Es kann auch zu starken Verhaltens – und Persönlichkeitsstörungen kommen.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich habe Gelegentlich mit meinem damaligen Freund mitgeraucht, mir selber aber nie etwas gekauft. Wir waren in gewissen Dingen sehr unterschiedlich… er hat recht viel konsumiert. Wenn wir am Abend alleine waren und er konsumiert hat, habe ich gelegentlich mitgeraucht weil ich mich dadurch ein bisschen verbundener mit ihm gefühlt habe.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Es gab nicht viele Freunde die es wussten. Meine beste Freundin hat mir eines Tages eine Standpauke gehalten, seit dem habe ich ihr von meinem Konsum nichts mehr erzählt da ich wusste wie sie darauf reagiert hat. Erst später habe ich erfahren warum sie so extrem reagiert hat.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, da ich erst am Anfang meines Konsumverhaltens stand und einerseits von Glück reden kann, erwischt worden zu sein, um nicht weiter in diesen Kreis abzurutschen.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Zu Anfang nicht, da ich mir der möglichen Folgen auch nicht bewusst war. Nach der verkehrskontrolle im letzten Jahr habe ich viel mit meiner besten Freundin darüber gesprochen, die auch sehr sauer und enttäuscht von mir war. Sie hat ein Bruder der Drogensüchtig ist und erst dann habe ich verstanden warum sie so extrem reagiert hat als sie es von mir erfahren hat.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein, nicht dass es mir bekannt wäre.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Ich habe ca ein bis zweimal im Monat konsumiert. Einen genauen Rhythmus gab es nicht.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte immer auch ohne Drogen abschalten. Habe aber gelegentlich mit meinem Ex-Freund konsumiert um „dazu zu gehören“. Heute weiß ich, dass das absolut kein Mittel war um ihm näher zu stehen, ich hätte damals aber das Gefühl ihn so besser zu verstehen.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Für eine Abhängigkeit war mein Konsum zu unregelmäßig. Eine Gefährdung war aber sicher gegeben. Wäre ich nicht vor einem Jahr in diese Verkehrskontrolle geraten, könnte ich nicht sagen in wie weit ich in diesen Kreis gerutscht wäre.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein das war ich nicht.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Auf jeden Fall. Ich hätte von Anfang an meine Vorurteilen gegenüber Drogen festhalten sollen. Wäre mir damals schon bewusst gewesen dass ich es getan habe um meinen Freund besser zu verstehen wäre es Absolut kein Grund für mich gewesen mit Drogen anzufangen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Der Konsum hat für mich nur negative Folgen gehabt. Ich habe mich und auch andere Menschen mit meinem Konsum gefährdet und gemerkt dass es mir absolut nichts Gutes getan hat.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ausschlaggebend war auf jeden Fall der Tag meiner Auffälligkeit. Erst da wurde mir richtig bewusst wie viel Drogen anrichten und zerstören können. Ich fühlte mich in dieser Kontrolle wie eine Kriminelle und habe mich vor allen Menschen die dabeistanden geschämt. Die Tests, die der Arzt an Ort und Stelle mit mir durchgeführt hat waren sehr erniedrigend für mich. Seit diesem Tag habe ich nie wieder Drogen angefasst
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich möchte in keinem Fall einer Körperlichen oder Psychischen Sucht verfallen. Mir war nach dieser Kontrolle sehr wohl bewusst, dass ich etwas unrechtes getan habe. Dieses Gefühl will ich kein zweites mal erleben. Außerdem arbeite ich in meinem Traumberuf bei dem ich auch sehr lange nach einer Lehrstelle gesucht habe. Der Betrieb in dem ich meine Ausbildung gemacht habe, hab mich danach übernommen. Vor zwei Monaten habe ich sogar eine Gehaltserhöhung und mehr Verantwortung meinen Lehrlingen bekommen. In den Nächsten 3 Jahren möchte ich meinen Meister machen.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es fiel mir überhaupt nicht schwer! Für mich war nach meiner Auffälligkeit ganz klar, keine Drogen mehr zu nehmen. Daher war für mich die Umstellung nur positiv. Ich habe kein einziges mal das Gefühl verspürt Drogen konsumieren zu wollen. Auch von meinem damaligen Freund habe ich mich getrennt, weil für mich das Gefühl sehr erschreckend war, dass ich ihn unter Drogeneinfluss besser verstehe.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Ich hatte viele intensive Gespräche mit meiner besten Freundin, die ein Bruder hat der viel Cannabis konsumiert. Hilfe in dem Sinn keine Drogen mehr zu nehmen habe ich aber keine gebraucht, da ich mit diesem Thema komplett abgeschlossen habe und mich dafür schäme es überhaupt getan zu haben. Geschichten über den Bruder meiner Freundin haben mich zusätzlich sehr nachdenklich gemacht.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die wenigen die es wussten sind sehr froh darüber. Froh, dass nicht noch schlimmeres durch mein Konsum passiert ist wie zb ein Unfall oder eine Sucht und froh keine Angst mehr um mich haben zu müssen.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Zwei Monte nach meiner Auffälligkeit habe ich mich von meinem damaligen Freund getrennt. In meinem Freundeskreis gibt es sonst niemand der Drogen konsumiert.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja. Mein damaliger Freund hat weiter Cannabis konsumiert. Obwohl viel lange Gespräche über sein Konsumverhalten hatten, hat er leider nicht damit aufgehört.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte und werde damit gar nicht mehr umgehen. Ich habe nach meiner Auffälligkeit nicht mehr konsumiert und das wird auch in Zukunft so bleiben!
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein das hatte ich noch nie.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Das wird mir nicht mehr passieren, da ich keine Drogen mehr nehme.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ein Rückfall wäre für mich schon ein einmaliger Konsum. Ich habe keinerlei Gründe weiterhin Drogen zu konsumieren und kann einen Rückfall daher ausschließen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Bei Geburtstagen oder anderen besonderen Anlässen trinke ich ein Glas Wein oder ein Glas Sekt.
Danke schon mal fürs nochmallesen
bin für jeden Tipp und Veränderungen sehr sehr dankbar!
schönen Abend wünsche ich