MPU wegen Amphetaminen + weitere Fragestellung

Anonym2025

Benutzer
Hallo liebe MPU-Community,

erst der Fragebogen, dann der Sachverhalt:

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 30

Was ist passiert?
Drogensorte: Amphetamin
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): 1 Mal nicht wissentlich oral
Datum der Auffälligkeit: 15.09.2022

Drogenbefund
Blutwerte: 150 ng/ml
Schnelltest: +
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: ja
Strafe abgebüßt: ja

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Kann Herr XXX trotz der Hinweise auf einen Betäubungsmittelmissbrauch, sowie der bekannten Verkehrsteilnahme unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln (Amphetamin) ein Kraftfahrzeug der Tauglichkeitsgruppe 1 (A1, A2, A, B, AM, L) sicher führen?
Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln (Stoffklassen gemäß Anlage zu §24a StVG) führen wird?

Ist daneben zu erwarten, dass Herr XXX auch zukünftig erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen mit beträchtlicher Erhöhung der Verkehrsgefahr verstoßen wird?


Bundesland:
Brandenburg

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 15.09.2022

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: ja, letzte Kontrolle für 12 Monate noch ausstehend
Keinen Plan: nein

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: nein

MPU
Datum: noch unbekannt
Welche Stelle (MPI): DEKRA e. V. Dresden
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: noch nicht ausgestellt
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: noch nicht ausgestellt

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein

Ich war im September 2022 auf dem Weg vom Nachtdienst nach Hause. Auf dem Weg hatte ich einen Unfall mit einem anderen PKW. Als die Polizei und der Rettungsdienst eintrafen, wurde ich gefragt, ob ich etwas getrunken oder eingenommen habe, was ich verneinte. Als der Drogenschnelltest jedoch positiv auf Amphetamine anschlug und im Verlauf die danach erfolgte Blutentnahme 150 ng/ml Amphetamin ergab, wurde mir ganz anders zumute. Ich habe den Beamten vor Ort gesagt, dass ich nichts eingenommen habe (was der Wahrheit entspricht) und ich mir nur vorstellen kann, dass dies auf der Arbeit passiert sein muss. Kurz dazu: ich arbeite in einem geschlossenen Setting mit psychisch kranken und z.T. auch drogenabhängigen Jugendlichen, in welchem es durchaus vorkommt, dass Substanzen hineingeschmuggelt und teilweise sogar von Angehörigen in Lebensmitteln getarnt abgegeben werden. Im weiteren Verfahren hat das Gericht dies als Schutzbehauptung gesehen und für nicht wahrscheinlich befunden, da das Gericht der Meinung ist, dass in einem solchen Bereich sicherlich der Verzehr von nicht eigenen Speisen und Getränken für Mitarbeiter untersagt ist, wenn nicht auszuschließen ist, dass dort eventuell Substanzen enthalten sein können. Dass das offiziell untersagt ist, ist richtig, es gibt jedoch viele Kollegen und Kolleginnen, die wie ich manchmal etwas essen oder trinken, was nicht nur im Personalbereich gestanden hat. Nichtsdestotrotz ist diese Ausführung als Schutzbehauptung vom Gericht gesehen worden. Meine Anwältin legte gegen das Urteil aus dem Dezember 2023 Rechtsbeschwerde ein, welche jedoch per Beschluss unbegründet verworfen wurde, sodass ich seit August 2024 zu 550€, 2 Punkten und einem Monat Fahrverbot verurteilt wurde. Durch die Sicherstellung meines Führerscheins am Unfalltag war der Monat Fahrverbot jedoch schon abgegolten, sodass ich aktuell noch im Besitz meiner Fahrerlaubnis bin.
Ich habe mich nach dem ersten Urteil bereits vorsorglich zum Abstinenzkontrollprogramm für 12 Monate angemeldet und werde dieses Anfang Februar komplett haben. Selbstverständlich sind alle Kontrollen negativ getestet.
Im November 2024 erhielt ich dann Post von der Fahrerlaubnisbehörde, dass diese beabsichtigen, mir meinen Führerschein zu entziehen. In meiner Stellungnahme habe ich noch einmal wiederholt, nichts willentlich oder wissentlich konsumiert zu haben und darum gebeten, meine Fahreignung in einer MPU beweisen zu dürfen, bevor sie mir den Führerschein entziehen. Daraufhin erhielt ich die Antwort, dass meine Behauptung schon vom Gericht als Schutzbehauptung angesehen wurde, angesichts der Abstinenznachweise jedoch nicht direkt von einer Fahruneigung ausgegangen werden kann und daher bis Mitte März ein MPU-Gutachten vorzulegen ist, welches die folgenden Fragen beantwortet:

Kann Herr XXX trotz der Hinweise auf einen Betäubungsmittelmissbrauch, sowie der bekannten Verkehrsteilnahme unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln (Amphetamin) ein Kraftfahrzeug der Tauglichkeitsgruppe 1 (A1, A2, A, B, AM, L) sicher führen?
Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln (Stoffklassen gemäß Anlage zu §24a StVG) führen wird?

Ist daneben zu erwarten, dass Herr XXX auch zukünftig erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen mit beträchtlicher Erhöhung der Verkehrsgefahr verstoßen wird?


Im Mai 23 wurde ich mit 71 km/h innerorts geblitzt (115€ + 1 Punkt). Ich habe vor dem Ortsausgang schon beschleunigt, hier stand jedoch ein mobiler Blitzer.
Im November 23 fuhr ich mit meinem PKW auf Sommerreifen zur Arbeit, die Straßenverhältnisse waren trocken, kein Niederschlag und Plusgrade. Während der Fahr zog ein Schneesturm auf, welcher in einem auf meinem Arbeitsweg befindlichen Waldstück für das Glatteis sorgte, bei dem ich beim Bremsen in den Gegenverkehr rutschte, da mein PKW die Bodenhaftung verlor. (145€ + 1 Punkt)

Ich habe mich von 2 unabhängigen Verkehrspsychologen dazu beraten lassen, beide rieten mir dazu, eine Geschichte über einen relativ kurzen Konsumzeitraum zu erfinden, da ich ansonsten ihrer Meinung nach keine Chance habe, die MPU erfolgreich zu bestehen. Ich habe seit meiner Jugend (regelmäßig THC) keine Drogen mehr konsumiert, bin also auch nie irgendwo oder irgendwie mit Drogen auffällig geworden oder sonstiges. Seit meine Frau und ich in Kinderwunschbehadlung waren, habe ich auch jeglichen Tabak- und Alkoholkonsum eingestellt (habe davor ca. 10 Jahre geraucht und gelegentlich, aber nicht exzessiv Alkohol getrunken).
Wie seht ihr das Ganze? Für jede Hilfe und jeden Hinweis bin ich dankbar.
 
*Edit: Ich sehe gerade, dass bei „verurteilt“ ja steht, das ist natürlich falsch..die Ermittlungsverfahren wurden nach §154 StPO eingestellt (Gefährdung des Straßenverkehrs + Handel, Besitz etc von BtM)
 
Hallo und willkommen. Mir ist nicht ganz schlüssig wie du das Amphetamin unwissentlich aufgenommen hast. Könntest du das nochmal erklären? Ansonsten würde ich halt auch eine Konsumhistorie erfinden. Weil mit der Aussage ich habe nie Konsumiert usw. kann man keine MPU bestehen.
 
Mir ist nicht ganz schlüssig wie du das Amphetamin unwissentlich aufgenommen hast. Könntest du das nochmal erklären?
das würde ich auch gern wissen... und der Gutachter auch. Und wenn du dazu eine Anzeige gegen unbekannt innerhalb Deiner Einrichtung stellen musst. Denn selbst, wenn es wirklich bei Dir so gewesen sein mag - der Gutachter hört die Story "da hat mir jemand was reingetan" drölf mal die Woche als billige Ausrede / dreiste Lüge.
Und wenn du nienienie konsumiert hast, hättest du das auch merken müssen - und dann wird die Frage kommen, wieso du dich da noch ins Auto gesetzt hast und warum da nicht sofort ein großer Aufstand gemacht wurde, wenn einer Deiner Jugendlichen (ohne viel Geld, vermute ich), sein teures Zeug mit Dir einfach so mal insgeheim teilt.

oder...
und teilweise sogar von Angehörigen in Lebensmitteln getarnt abgegeben werden.
du wirst erklären müssen, wieso Du dich an den Mitbringeln deiner Jugendlichen vergreifst (ohne deren Wissen?), bei denen du ja weisst, dass da vllt komische Sachen drin sind. Wie genau kann man sich das vorstellen?
Egal wie man es dreht und wendet... "einfach so passiert" ist massiv unglaubwürdig.
Was ist denn an diesem Tag genau passiert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,

ich habe im Nachtdienst von verschiedenen Lebensmitteln aus der Küche gegessen, zu der auch die Patienten Zugang haben, unter anderem erinnere ich mich noch an einen Nudelsalat und eine offene Schüssel mit Süßigkeiten. Ich gehe davon aus, dass hier Amphetamine (oder andere Amphetamin-enthaltende Substanzen, ich kenne mich damit nicht gut aus) auf die Station geschmuggelt wurden und ich diese versehentlich konsumiert habe. Wenn ich wüsste, von welchem der zu dem Zeitpunkt doch reichlich vertretenen Suchtpatienten und in welchem Lebensmittel, hätte ich das Ganze auch auf Arbeit gemeldet, auch wenn ich natürlich trotzdem nie davon hätte essen dürfen. So war mir das aber zu unsicher und ich hatte eher Angst um meinen Job und meine Zukunft, da wir wie erwähnt gerade in Kinderwunschbehandlung waren und uns ein Haus gekauft haben. Wir waren in regelmäßiger ärztlicher Kontrolle und mir wurde aufgrund meiner schlechten Spermienqualität dazu geraten, sämtliche Risikofaktoren (Alkohol, Zigaretten, Drogen natürlich auch) zu eliminieren. Ein Konsum hätte geplante Behandlungskosten von 10000€ in Gefahr gebracht.
Ich habe auch keinerlei Wirkung verspürt, im Gegenteil, ich war richtig müde, es war schon der dritte Nachtdienst. Hätte ich eine Wirkung oder etwas merkwürdiges verspürt, wäre ich nicht ins Auto gestiegen!
 
Der erste Verkehrspsychologe meinte: "Kein GA darf diese 'Geschichte' glauben, wenn ein Gericht sie als Schutzbehauptung verworfen hat"
 
Sorry... ich arbeite auch im Jugendschutz und es ist schlicht unvorstellbar, dass jemand, der aufwändig seine Drogen eingeschmuggelt hat, diese frei in der allgemeinen Küche zur Verfügung stellt. Und selbst wenn, dann müsste dem eine polizeiliche Untersuchung folgen, denn es ist ja schon irgendwie verboten, vermute ich? Sowas kann man nicht unter den Teppich kehren.. es geht hier um Eigen- und Fremdgefährdung.
Und WENN Du schon weisst, dass deine drogenabhängigen Menschen sowas machen, dann wäre es von Deiner Seite aus immerhin "billigend in Kauf genommen", dass du illegales Zeux mitkonsumierst. Das wirst du auch mal erklären müssen, gerade im Hintergrund Deiner "ich achte ja sooo auf mich" Geschichte. Gerade die machts nochmal unglaubwürdiger :/

ich war richtig müde, es war schon der dritte Nachtdienst.
hier könnte dem Gutachter die Idee kommen: jawoll, ein gutes Bedürfnis für den vorsätzlichen Konsum eines Wachmachers war auch vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie lang war der vermeintliche Konsum her als du kontrolliert wurdest
Wenn ich die Uhrzeit noch genau wüsste, könnte ich das sagen..zwischen 21:30 Uhr Dienstbeginn und 6 Uhr Dienstende, wobei ich es auf einen Zeitbereich zwischen 2 Uhr und 5:30 Uhr eingrenzen kann, da ich weiß, dass wir in dem Dienst noch einige Neuaufnahmen und andere Dinge zu tun hatten.

Sorry... ich arbeite auch im Jugendschutz und es ist schlicht unvorstellbar, dass jemand, der aufwändig seine Drogen eingeschmuggelt hat, diese frei in der allgemeinen Küche zur Verfügung stellt. Und selbst wenn, dann müsste dem eine polizeiliche Untersuchung folgen, denn es ist ja schon irgendwie verboten, vermute ich? Sowas kann man nicht unter den Teppich kehren.. es geht hier um Eigen- und Fremdgefährdung.
Zur freien Verfügung gestellt waren sie ja nicht, die Patienten kommen ohne uns nicht in die Küche, da diese abgeschlossen ist. Eine polizeiliche Untersuchung natürlich nicht gelaufen, da ich wie gesagt nicht genau sagen könnte, welches Lebensmittel und von welchem Patienten und ich daher Angst hatte, meinen Job zu verlieren, da ich verbotenerweise von Patienten Lebensmittel gegessen habe.
Auch dachte ich, der Schnelltest könnte falsch positiv sein, was wohl durchaus vorkommen kann und, dass das Blutergebnis dann negativ ausfallen würde, ich war mir ja keinem Konsum bewusst. Bis das Blutergebnis kam, ist auch wieder Zeit vergangen und eine Kontrolle auf Arbeit wäre nicht mehr möglich gewesen.

Selbstverständlich sind Drogen bei uns verboten, wir holen aber selten (außer 1 Mal bei einer beträchtlichen Menge Kokain) die Polizei dazu sondern vernichten diese (mit Einverständnis des Patienten, da wir ansonsten die Polizei dazu holen) im 6 Augen-Prinzip.

Da hat er recht. Deine Angaben dürfen der Aktenlage nicht widersprechen, also auch nicht einer Gerichtsbewertung.
Heißt das, ich kann mir hier jede Ausführung zu dem entsprechenden Nachtdienst sparen und mir direkt eine Konsumgeschichte ausdenken?
 
Auch dachte ich, der Schnelltest könnte falsch positiv sein,
Du hast einen Schnelltest gemacht?
Aus welchem Grund? Du sagtest, du hättest nichts gespürt.
Und wenn es normal ist, dass du in der Gemeinküche mitnascht, machst du dann jedesmal einen Schnelltest danach?
Und wenn ja: aus welchem Grund? Aus Sorge, dass was drin ist?
Und dann nascht du trotzdem, obwohl du ja sonst der Supersaubermann bist?

Es beisst sich :/
 
Tja, Konsumgeschichte ausdenken…

Im Prinzip haben meine Vorschreiber schon alles geschrieben.
Ich halte deine Geschichte für lebens- und realitätsfernen Unsinn.

Alleine an deinen Blutwerten und deiner geschilderten „Nichtmerkung einer Wirkung“ ist das schon zu erkennen.
Wenn du noch nie konsumiert hast und diese -relativ hohe- Konzentration nicht merkst, ist deine „Geschichte“ schon tot.

Bedeutet für mich, dass du dir nichts ausdenkst, sondern die Wahrheit berichtest.
 
Du hast einen Schnelltest gemacht?
Aus welchem Grund? Du sagtest, du hättest nichts gespürt.
Und wenn es normal ist, dass du in der Gemeinküche mitnascht, machst du dann jedesmal einen Schnelltest danach?
Und wenn ja: aus welchem Grund? Aus Sorge, dass was drin ist?
Und dann nascht du trotzdem, obwohl du ja sonst der Supersaubermann bist?

Es beisst sich :/
Nein den Schnelltest hat die Polizei am Unfallort gemacht..
 
Ein Aspekt ist ja hier auch nicht zu vernachlässigen:
Die verkehrsrechtliche Fragestellung mit nicht ganz unerheblichen Delikten passt auch gar nicht zum „superkorrekten, vorsichtigen Saubermann“, aber zu einem Amphetaminkonsumenten passen sie lehrbuchmäßig.
 
Ich habe nie behauptet der superkorrekte, vorsichtige Saubermann zu sein. Einfach nur kein Konsument, fertig.
Ich bin in der Vergangenheit oft zu schnell unterwegs gewesen, habe diverse Blitzerrechnungen ohne Punkte und eine bereits verjährte Punkte-Rechnung (auch 21 km/h zu viel).

Ich habe auch keine Ahnung von den Blutwerten, außer, dass es über dem Grenzwert liegt. Wie hoch ist die Konzentration? Was.bedeutet das?
Ich habe den Unfall am 15.09.2022 verursacht, da ich in Sekundenschlaf gefallen bin und dadurch auf die Gegenverkehrspur auf der Landstraße gezogen bin.

Ich habe mich hier in diesem Forum angemeldet um ernst gemeinte Tipps, Hinweise oder hilfreiche Anmerkungen zu bekommen. Warum zum Teufel sollte ich hier nicht die Wahrheit erzählen?! Ich möchte, dass mir geholfen wird, weil ich mit der Situation überfordert bin und durch den Verkehrspsychologen verunsichert, da er mir geraten hat, mir etwas auszudenken und zuzugeben, was so nicht der Wahrheit entspricht.

Also bitte: Hilfreiche Antworten (von mir aus glaubt mir nicht aber behandelt die Situation so, als wäre es die Wahrheit) immer gerne, dafür bin ich sehr dankbar. Falsche Anschuldigungen etc. helfen mir nicht weiter, behaltet sie dann einfach gerne für euch und kommentiert hier nicht weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Einschätzung nach hast du genau das bekommen:
Ernst gemeinte Tipps, Hinweise oder hilfreiche Anmerkungen.

Der Grenzwert bei illegalen Substanzen liegt bei 0.
Jegliche Spuren führen zu sofortiger Nichteignung, auch nicht im Zusammenhang mit dem StV.
150ng sind hoch und weit entfernt von Spuren, das ist Fakt.

Dass du diese Werte nicht gemerkt hast, ist faktisch ohne jeglichen Konsum in der Vergangenheit medizinisch/physiologisch ausgeschlossen.
Auch das ist Fakt.

Niemand hat dich hier persönlich diskreditiert, aber es ist doch vor allem für dich nicht hilfreich, wenn wir hier eine Hilfestellung aufbauen auf dem „Fundament“, 1+1=5.
 
ich konfrontiere Dich nur mit Gedanken, die der Gutachter mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch hat. Und mit solchen Fragen musst Du rechnen.
Wenn Dein Auftrag war, dich hinsichtlich einer MPU bestmöglich vorzubereiten, dann mache ich das gerade. Mir persönlich ist es auch egal, ob Du hier die Wahrheit schönredest oder nicht, aber der Gutachter wird auf Unglaubwürdigkeit auf "durchgefallen" plädieren.
 
Das Problem mit Geschichten ist, dass dir ein Psychologe genüber sitzt der wahrscheinlich schon 1000te Begutachtungen gemacht hat. Sprich "die sind nicht dumm". Die haben schon so viel Lügen gehört das diese normalerweise sofort durchschaut werden. Was du jetzt machen sollst hab ich ehrlich gesagt keine Ahnung. Vielleicht fällt den anderen Usern etwas brauchbares für dich ein. Selbst wenn deine Geschichte nicht gelogen ist wird sie kein GA der Welt glauben. Schon allein weil das Gericht deine Aussage als Schutzbehauptung gewertet hat. Daran muss sich der GA halten. Wie die Vorredner schon gesagt haben.
 
Ich rede hier keine Wahrheit schön oder beschönige die Tatsache.
Ihr könnt mir glauben, dass ich erstaunt und erschrocken über den positiven Schnelltest am Tag des Unfalls war. Ich habe dem Schnelltest ohne mit der Wimper zu zucken zugesagt und war auch danach der festen Annahme, dass es sich nur um ein falsch positives Ergebnis handeln kann. Aufgrund dessen hab ich eben alles ruhen lassen, weil ich wusste, dass das falsch ist. Als dann die Einstellung des Verfahrens kam, war ich mir noch viel sicherer, weil warum sollte man das Verfahren sonst einstellen?
Dann kam jedoch irgendwann die Akte, die leider etwas ganz anderes ausgesagt hat und ich war am Boden zerstört. Meiner Frau, meinen Freunden und meiner Familie gegenüber musste ich, genauso wie euch, Rede und Antwort stehen. Auch sie waren der festen Annahme, dass es eben nur ein Fehler sein kann.
Wie gesagt, ich bin kein Saubermann, ich habe viele Fehler in meinem Leben gemacht, das ist menschlich. Ich habe aber seit meinem letzten Unfall (Glatteis) einen radikalen Wandel in meinem Fahrstil durchgeführt, sodass ich seit über einem Jahr keinerlei Knöllchen, Bußgeld oder Ähnliches erhalten habe. Ich seh jetzt noch viel deutlicher, wie oft ich falsch gehandelt habe und gewisse Regelungen, vor allem im Bezug auf die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht erst genommen habe. Das sehe ich an so vielen Fahrern da draußen. Mir wurde das immer so vorgelebt, denn mein Vater ist auch ein notorischer Schnellfahrer. Aber ich habe mich gewandelt, das habe ich ab dem Zeitpunkt gemacht, als ich mit einer eingefallenen Lunge, einer gebrochenen Rippe und sämtlichen Prellungen im Krankenhaus nach meinem letzten Unfall lag, während meine Frau nach etlichen Jahren der Behandlung und des Kämpfens schwanger zuhause saß. Für mein Kind, aber vor allem für mich und mein Leben und das Leben anderer Verkehrsteilnehmer versuche ich, neben den normalen menschlichen Fehlern, ein Saubermann im Straßenverkehr zu sein.

Auch habe ich in der Vergangenheit Gras geraucht, wie ich es oben sagte. In meiner Jugend war Gras etwas, was ich natürlich probieren wollte und bei Gelegenheit (Zusammenkünfte, Partys, Feierlichkeiten), einige Zeit auch regelmäßiger konsumiert habe. Aber als ich meine Frau damals, also vor mittlerweile über 11 Jahren, kennengelernt habe, habe ich den Kontakt zu dem Freundeskreis abgebrochen und nichts mehr damit am Hut gehabt. Einzig das Rauchen blieb mir, welches ich aber mit der Aussage, dass meine Spermien von zu schlechter Qualität sind, von heute auf morgen aufgegeben habe. Ich habe dann noch einmal wenige Wochen danach eine Zigarette geraucht, aber das wars. Genauso wie mit dem Alkohol. Ich habe keinerlei Bedürfnis welchen zu trinken und tue es auch einfach nicht. Ich habe damit aufgehört, damit wir ein Baby kriegen können. Das war meine Motivation die Änderungen durchzuführen. Und da ich merke, dass ich die "Substanzen" für mein Leben nicht brauche, nehme ich sie auch weiterhin nicht zu mir. Heißt nicht, dass ich nicht mal bei einem besonderen Anlass irgendwann ein Gläschen Sekt trinken würde, wobei der mir sowieso nicht schmeckt.

Ich weiß selbst, dass es für viele unglaubwürdig rüberkommen mag. Aber ich habe, bis auf mit meinen Patient*innen keinerlei Kontakt zu Drogen bzw dieser Szene.

Meine Arbeit ist mir wichtig und ich will authentisch den Kindern und Jugendlichen vorzeigen, dass es auch andere Möglichkeiten als den Konsum gibt.

Ich tue mich derzeit schwer eine Geschichte zu erfinden, die einen Konsum einräumt. Wie lange sollte er dann gegangen sein? Was muss ich genommen haben (vor allem - welche Substanz?) und vor allem wann?
Wenn ich einen Konsum einräume, (obwohl ich keinen Konsum hatte - eine Einnahme ja offensichtlich schon), dann muss es glaubwürdig sein, denn Lügen, wie ihr es schon sagt, werden entlarvt. Wie soll ich das dem GA verständlich machen? Und vor allem, wie soll ich den Ablauf erklären? Da ich direkt von der Arbeit gekommen bin, gibt es ja nur drei Möglichkeiten, von denen zwei definitiv nicht optimal sind. Entweder ich habe es vor meinem Nachtdienst konsumiert oder während des Dienstes oder aber direkt, bevor ich ins Auto gestiegen bin und das würde ja bedeuten, dass ich wissentlich und willentlich eingegangen bin unter Einfluss von Amphetaminen Auto zu fahren.
Und dem Gutachter liegen ja auch sämtliche Daten vor. Von Anfang bis zum Ende, also von der Polizeianhörung noch am Unfallort bis zur Stellungnahme an die Führerscheinbehörde sage ich 1:1 das gleiche und soll jetzt auf einmal sagen, dass ich sämtliche Instanzen angelogen und einen kostspieligen Rechtsweg eingegangen bin, um jetzt zu sagen „Ja, ich habe Amphetamine genommen“? - wirkt das nicht unglaubwürdig?
 
Liebe Community,

ich habe mich jetzt an 2 Fragebögen (Drogen und Punkte) gesetzt und hoffe noch einmal auf euer Feedback dazu.
Gerade im Bezug auf den Drogen-Fragebogen, weil ich mir hier immer noch sehr unsicher bin, ob ich mit der Wahrheit überhaupt eine Chance habe, die MPU zu bestehen.

FB Drogen

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Mit 12-13 Jahren, meine Mutter hat mit mir damals „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gelesen, geschaut und besprochen

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Auf der Abschlussfeier nach der 10. Klasse 2010, mit 16 Jahren. 2 Klassenkameraden hatten Cannabis dabei und uns angeboten, zu probieren.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie – Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nach dem ersten Berührungspunkt mit Cannabis habe ich in den folgenden 2 Jahren (2010-2012) gelegentlich mit meiner damaligen Freundesgruppe bzw. meinen Klassenkameraden Cannabis konsumiert. Meistens trafen wir uns an Wochenenden, entweder draußen oder bei jemandem zuhause der „sturmfrei“ hatte. Wenn wir Cannabis konsumiert haben, haben wir an einem Abend meistens 1-2, seltener auch mal 3-4 Joints geraucht. Es gab auch Freunde/ Klassenkameraden, die lieber Alkohol getrunken haben und wieder andere, die beides nicht wollten.
Es gab auch Abende, an denen nur Alkohol oder nur Cannabis konsumiert wurde und auch welche, an denen gar nichts konsumiert wurde. Wir sind alle zur Schule gegangen und haben unser Abitur gemacht. Das war jedem in der Gruppe wichtig.

Nach dem Abitur habe ich den Konsum von Cannabis auf meinen eigenen Wunsch hin eingestellt.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja ein Mal habe ich mir nach ein paar Flaschen Bier mit einem Klassenkameraden einen Joint geteilt. Ich bin dann ins Bad gerannt und habe mich übergeben müssen und konnte den restlichen Abend mit den anderen nicht mehr genießen, seitdem habe ich das unterlassen.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Das erste Mal habe ich bestimmt mit 14 oder 15 bei meinem Vater gekostet, da mochte ich das nicht. Mit 16 fing das in unserer Clique in der Schule dann ungefähr an. In der Zeit bis nach meinem Abitur (-2012/13) habe ich unregelmäßig an den Wochenenden, seltener auch mal unter der Woche mit der Clique Alkohol konsumiert. Dabei wurde im jugendlichen Leichtsinn und der Selbstüberschätzung ohne wirkliche Erfahrungswerte mit Alkohol auch mal das ein oder andere Getränk zu viel getrunken.

Während und nach der Ausbildung (2013-2022) habe ich ab und zu mal ein Bier zum Feierabend getrunken, wenn am Wochenende Freunde/ Familie zu Besuch waren oder eine Feier anstand, habe ich durchaus auch mal mehr getrunken. Auch hier gab es noch den ein oder anderen Abend, an dem ich über mein Limit getrunken habe.

Seit meine Frau und ich in Kinderwunschbehandlung waren und mir aufgrund meiner Spermienqualität ärztlich empfohlen wurde, Alkohol zu vermeiden, trinke ich keinen Alkohol mehr.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Kaffee trinke ich seit der Ausbildung regelmäßig mehrfach die Woche morgens bis mittags.

Gelegentlich trinke ich auch mal Energy Drinks, allerdings maximal einen pro Tag und meistens nur auf der Arbeit.

Von 2011 bis zur Kinderwunschbehandlung 2022 habe ich außerdem Nikotin in Form von Zigaretten konsumiert. Aufgrund meiner Spermienqualität wurde mir hier von ärztlicher Seite ebenfalls zu einer Abstinenz geraten, welche ich (mit einem Rückfall in Form von einer Zigarette) seitdem sehr strikt einhalte.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich habe festgestellt, dass ich unkonzentrierter war, mir Dinge schlechter merken konnte und morgens schwerer aus dem Bett kam, wenn ich am Abend zuvor Cannabis konsumiert habe.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Eine Zeit lang schon, da ich die Folgen nicht unmittelbar dem Cannabis-Konsum zugeschrieben habe. Nachdem mir bewusst wurde, dass das Cannabis dafür verantwortlich sein könnte, habe ich mich dafür entschieden, den Konsum einzustellen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Amphetamin 150 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe in der Woche davor (außer Kaffee oder Energy Drinks) nichts konsumiert.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?/ 12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich nichts wissentlich und/ oder willentlich konsumiert.
Ich befand mich im Nachtdienst in der geschlossenen Kinder- und Jugendpsychiatrie zusammen mit einem Kollegen. Ich habe verbotenerweise Nahrungsmittel und Getränke aus der Patientenküche zu mir genommen. Unter anderem kann ich mich an einen Nudelsalat, eine offene Schüssel mit Süßigkeiten, sowie einen Eistee einer entlassenen oder abgängigen Patientin erinnern. Ich habe trotz dessen, dass schon mehrfach Drogen und auch andere Gegenstände über das von Familienmitgliedern der Patienten mitgebrachte Essen geschmuggelt/ konsumiert wurden, ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken gehandelt und bin mir mittlerweile bewusst, dass ich damit einen indirekten bzw. unwissentlichen Konsum billigend in Kauf genommen habe. Zum Zeitpunkt der „Tat“ habe ich über die möglichen Konsequenzen nicht nachgedacht. Wir hatten in der Nacht einiges zu tun (unter anderem 2 Suchtpatienten nach Heroinkonsum aufgenommen) und ich hatte Hunger und mein Essen bereits gegessen.
Ich kann mich daran erinnern, dass ich im Nachtdienst einmal kurz eine Person im Türrahmen unseres Dienstzimmers habe stehen sehen, obwohl da niemand war (optische Halluzination). Ich habe das zu diesem Zeitpunkt aber auf meine (im Nachtdienst durchaus vorkommende) Müdigkeit zurückgeführt und mir nichts weiter dabei gedacht.
Nachdem der Unfall passiert war und mich die Polizei fragte, ob ich Alkohol oder Drogen konsumiert habe, verneinte ich dies, da ich aus dem Nachtdienst kam und nichts konsumiere, erst Recht nicht, wenn ich noch Auto fahre. Ich stimmte einer freiwilligen Atemalkoholkontrolle (0,0 Promille) zu und auch dem Schnelltest auf Drogen. Als der Polizist mir mitteilte, dass das Ergebnis positiv auf Amphetamine war, konnte ich das zuerst nicht glauben. Ich bin von einem falsch positiven Ergebnis ausgegangen und habe der Blutentnahme ohne Weiteres zugestimmt, um meine Unschuld zu beweisen. Dann kam mir der Nachtdienst wieder ins Gedächtnis und ich habe dem Polizisten gegenüber schon angegeben, dass ich einen versehentlichen/ billigend in Kauf genommenen Konsum auf der Arbeit nicht ausschließen kann und als einzige Möglichkeit sehe, wie tatsächlich etwas in meinen Körper gelangt sein könnte. Mein Fahrzeug, sowie meine Taschen, mein Rucksack etc. wurden von der Polizei kontrolliert und nichts wurde gefunden.
Meinen Führerschein nahm der Polizist dennoch an sich und ich sollte ihn erst einen Monat später wieder erhalten. Ich habe dann den Fall an meine Anwältin gegeben. Nachdem die ersten Anschludigungen (Besitz/ Handel von BtM und Gefährdung im Straßenverkehr) fallen gelassen wurden, glaubte ich erst recht an einen falsch positiven Schnelltest. Als dann jedoch der Brief mit dem Laborergebnis kam, war das ein Schock für mich. Ich habe meiner Anwältin erzählt, wie ich mir den „Konsum“ erklären kann und diese hat das vor Gericht vorgetragen. Das Gericht hat entschieden, meine „Geschichte“ sei eine Schutzbehauptung, daran werde ich nichts mehr ändern können. Die Strafe der Ordnungswidrigkeit zu bezahlen bzw. zu akzeptieren fiel mir auch nicht schwer, denn offensichtlich bin ich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln Auto gefahren und habe einem Konsum nicht ausreichend entgegen gewirkt.
Wie ich der Führerscheinstelle schon mitgeteilt habe ist mein einziges Anliegen, Sie von meiner Fahreignung und nicht von meiner „Unschuld“ überzeugen zu wollen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich hatte einen Autounfall, die Polizei machte einen freiwilligen Alkohol- und Drogentest, welcher positiv auf Amphetamine ausfiel, daraufhin habe ich freiwillig einer Blutentnahme zugestimmt, da ich von einem falsch positiven Schnelltest ausging.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich war auf dem Weg nach Hause bzw. unserem damals zukünftigen Wohnort nach meinem Nachtdienst.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Der Unfall ereignete sich wenige Kilometer vor dem Zielort. Insgesamt beträgt die Strecke ca. 60 Kilometer.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Unter Drogeneinfluss noch nie mit dem Auto. Als Jugendlicher bin ich mit meinen Freunden viel mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, das auch des Öfteren nach Cannabiskonsum oder mehr als 2 Bier.
Ich bin mehrfach nach dem Konsum von 1-2 Flaschen Bier Auto gefahren. Wenn ich wusste, ich trinke an einem Abend höchstwahrscheinlich mehr als 2 Flaschen Bier, habe ich das Auto aber von vornherein stehen lassen oder habe dort übernachtet und bin erst am nächsten Tag wieder gefahren.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Da ich bis zum „Tattag“ nie Kraftfahrzeuge unter dem Einfluss von Drogen geführt habe, gab es für mich nichts zu lösen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Amphetaminkonsum führt zu Selbstüberschätzung und erhöht die Risikobereitschaft. Außerdem hat er negative Auswirkungen auf die Koordinationsfähigkeit, wodurch man in Gefahrensituationen nicht mehr angemessen reagieren kann.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Die Wirkungsdauer bei Amphetaminen liegt in der Regel zwischen 6-12 Stunden, in Ausnahmefällen aber auch länger.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Die Konsummenge erhöht sich meist, da die Toleranzgrenze steigt und kann in eine Abhängigkeit münden. Neben körperlichen Gesundheitsrisiken gibt es auch psychische Risiken wie Depressionen, Angstzustände oder Psychosen. Ebenso kann es die Hemmschwelle für härtere Drogen senken.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich wollte damals damals zu meiner Freundes-/ Klassenkameradengruppe dazugehören und habe mit den anderen zusammen Cannabis ausprobiert und fand es zu Beginn entspannend. Gleichzeitig war es aufregend, da ich zuvor noch nie etwas derartiges getan habe, was „gegen die Regeln“ verstößt

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Unsere Clique ist damit sehr offen umgegangen. Wer nichts konsumiert hat, gehörte genauso dazu, so wie jeder von uns, der konsumiert hat, von den anderen akzeptiert wurde.
Als meine Eltern das mitbekommen haben, waren sie nicht sehr begeistert und es gab öfter Streit und Gespräche darüber.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nicht explizit, es kam an einigen Abenden zu höherem Konsum, als an anderen, das lag dann aber nicht an bestimmten Ereignissen, sondern an der Dynamik des Abends in der Gruppe.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden? (Warum, wann, wer?)
Meine Freundin (mittlerweile Ehefrau) hat mich aktiv unterstützt, nachdem ich mit ihr zusammen gekommen bin und ihr gesagt habe, dass ich eine Zeit lang gekifft habe, das jetzt aber nicht mehr machen möchte. Wir haben dann in der Freizeit mehr mit ihren Freunden gemacht, die nicht konsumiert haben. So bin ich langsam aus meiner Clique ausgestiegen und habe den Kontakt verloren.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?
Ich habe nie so regelmäßig konsumiert, dass ich von Pausen oder Spitzen reden würde. Es verging immer Zeit, in der wir alle nichts konsumiert haben, wobei gerade zu Klausurphasen etc. natürlich besonders wenig konsumiert/ miteinander unternommen wurde.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Gar nichts, ich konnte auch ohne Cannabis abschalten.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Potentiell gefährdet ist glaube ich jeder Konsument einer Droge. Ich hatte jedoch nie das Gefühl, dass Cannabis mich abhängig gemacht hat.

29. Waren Sie drogenabhängig?
Nein.

30. Hätten Sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja natürlich, ich hätte mich damals auch gegen das Probieren auf der Abschlussfeier entscheiden können, bzw. mich bei späteren Treffen davon distanzieren können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nach meinem Abitur habe ich etwas mehr als ein halbes Jahr gebraucht, um mich für die Ausbildung zu entscheiden. In dieser Zeit habe ich unter anderem auf geringfügiger Basis bei McDonald’s gearbeitet, wo ich mit dem Auto hingefahren bin. Alleine aufgrund dessen kam ein Konsum zu dieser Zeit nicht in Betracht.
Des Weiteren habe ich für mich festgestellt, dass der Konsum von Cannabis mir nicht mehr die Entspannung gibt, wie zu Beginn und ich das für mein Leben, wie ich es mir für die Zukunft vorgestellt habe nicht brauche. Ich habe dann für mich entschieden, damit aufzuhören.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Nach meinem Abitur bzw. in dem halben Jahr vor meiner Ausbildung habe ich mich viel mit mir und meiner potentiellen Zukunft auseinandergesetzt. Ich wusste zu Beginn nicht so recht, was ich machen möchte und habe ein Studium begonnen (weil mein Vater unbedingt wollte, dass ich studiere). Dieses habe ich noch im ersten Semester abgebrochen, da Elektrotechnik gar nicht mein Bereich war (obwohl Mathematik an sich mir schon immer lag) und mich für eine Ausbildung zum Erzieher entschieden. Ich bin damals mit meiner jetzigen Ehefrau zusammen gekommen und habe für mich festgestellt und entschieden, dass der Cannabiskonsum nicht mehr in mein Leben passt und es der richtige Zeitpunkt war, mit dem Konsum aufzuhören.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Der Konsum von Cannabis hat keinen Reiz mehr für mich. Das passt in mein Leben überhaupt nicht mehr rein, gerade jetzt als Vater und Erzieher habe ich eine doppelte Vorbildfunktion und da passt auch kein gelegentlicher Konsum rein. Zumal von meiner Seite auch gar kein Interesse an dem Konsum irgendwelcher Drogen besteht.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Durchweg positiv. Es fiel mir nicht schwer, auf Cannabis zu verzichten. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, Abende an denen ich sonst vielleicht einen Joint geraucht hätte viel besser schätzen zu können und richtig genießen zu können, da meine Wahrnehmung nicht durch Cannabis „vernebelt“ war.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Freundin (jetzt Ehefrau) hat mich unterstützt, mich von meiner Clique abzuspalten und so jeglichem potentiellen Konsum aus dem Weg zu gehen. Ihre Freundesgruppe war etwas „vernünfitger“ und darum haben wir unsere gemeinsame Freizeit lieber mit denen oder zu zweit verbracht. Da meine Freundin bis heute nie etwas konsumiert hat (außer Zigaretten vor dem Kinderwunsch), kamen auch nur selten überhaupt Gedanken an Cannabis auf.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Ausnahmslos positiv.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, schon seit vielen, vielen Jahren davor nicht mehr.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Für mich kommt nur die Fortführung meiner strikten Abstinenz in Frage. Ich habe seit Ende 2012 keine Berührungspunkte mehr mit Cannabis oder mit Menschen, die Cannabis in meinem näheren Umfeld konsumieren. Andere Drogen habe ich nie wissentlich oder willentlich konsumiert.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich weiterhin strikt abstinent bleibe.
Des Weiteren werde ich in Zukunft (und auch in der Vergangenheit zwischen dem „Tattag“ und heute) strikt darauf achten, welche Nahrungsmittel und Getränke ich zu mir nehme und jegliches Gefahrenpotential vermeiden. Ich habe zum 01.02.2025 meinen Arbeitsplatz gewechselt, sodass ich auch beruflich mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit in den Kontakt mit Drogen oder Betäubungsmitteln komme.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus, da ich bereits seit über 10 Jahren nichts mehr bewusst konsumiert habe und dies auch nicht vorhabe. Sollte es wider Erwarten dazu kommen, dass sich meine Meinung ändert, werde ich mir professionelle Unterstützung suchen und offen und transparent mit meiner Frau darüber sprechen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke keinen Alkohol.
 
Zurück
Oben