Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das erste mal von illegalen Drogen gehört?
Im Alter von 14 oder 15 Jahren in der Schule
2. Wann haben Sie das erste mal Drogen konsumiert?
Mit 16 Jahren, im Sommer1998, das war mit Freunden beim Skateboard fahren.
3. Wie sah der Konsum aus?
(Konsumbiografie – wie lange was in welcher Menge konsumiert?)
Anfangs habe ich nur in sehr geringen Mengen konsumiert. Ich war in meiner Freizeit oft auf einer großen Skateanlage, auf der immer viele Jugendliche und auch ältere waren. Dort wurde mir, von anderen Jugendlichen, hin und wieder Cannabis angeboten. Ich nahm manchmal ein bis drei Züge und spürte eine leichte Wirkung. Nach ca 6 Monaten hatte einer meiner engen Freunde selbst Cannabis dabei, mit ihm teilte ich mir zu ersten mal einen ganzen Joint und spürte eine starke Wirkung. Bis dahin streckte sich mein Konsumverhalten auf etwa ein bis zwei mal im Monat.
Nach etwa einem Jahr (Sommer 1999 genaueres Datum kann ich leider nicht mehr nennen da es fast 20 Jahre her ist) habe ich mir selbst zum ersten mal Cannabis besorgt.
Mein Konsum steigerte sich auf ein bis drei mal pro Woche, meistens am WE beim Skateboard Fahren oder zu Video/DVD Abenden. Meistens hatte einer meiner Freunde etwas dabei, manchmal habe ich etwas Geld (5-10DM) dazu gesteuert, seltener habe auch ich was für 20-30DM gekauft.
Im August 2001 bin ich mit meiner damaligen Freundin nach Düsseldorf gezogen, wo wir zwei Jahre zusammen gelebt haben. In der Zeit war ich abstinent.
Im August 2003 sind wir zurück nach Frankfurt gezogen.
Zurück in meiner alten Clique, hatte ich innerhalb weniger Monate wieder angefangen und meinen Konsum wieder auf 2-3 mal in der Woche gesteigert, nur dass ich jetzt ca alle zwei bis drei Monate eine Pause von meistens 3-4 Wochen gemacht habe, manchmal weniger und manchmal mehr. Die Pausen haben sich oft dadurch ergeben dass ich zeitweise weniger mit meinen damaligen Freunden unternommen habe.
(Außerdem habe ich immer öfter festgestellt dass es mir leichter fiel morgens aufzustehen usw. wenn ich nicht konsumiert habe)
An meinem 26. Geburtstag (27.06.2008) habe ich zum ersten mal Kokain konsumiert, eine line beim Feiern in einem frankfurter Nachtclub (Cocoon Club).
(Ich hatte zu der Zeit oft davon gehört und es schien in Mode gekommen zu sein, was meine Hemmschwelle sinken lies)
Am 05.09.2008 habe ich zum zweiten Mal Kokain konsumiert, wieder im Cocoon Club, diesmal zwei lines.
Gekifft hatte ich bei beiden malen nicht da ich zu großen Respekt davor hatte.
Da es am Vorabend der Vorfalls war, kann ich noch genau sagen dass ich am 06.09.2008
abends mit einem Freund zusammen einen Joint geraucht habe.
Am 07.09.2008 war der Vorfall, im Anschluss war ich etwa 1,5 Jahre abstinent.
Im Sommer 2010 habe ich zwei mal gekifft, seit dem bin ich abstinent.
(Vater gestorben, nicht gut vertragen, beim letzten mal Panik, Atemnot etc.)
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich trinke sehr selten Alkohol und dann auch sehr wenig. Im Sommer ab und zu ein kaltes Bier oder ein Radler.
6. Sonstige Suchtmittel
Nein
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Anfangs weniger, später ja. Als ich nach den zwei Jahren Abstinenz in Düsseldorf wieder angefangen habe, habe ich immer mehr Trägheit und Müdigkeit empfunden. Vor allem nach dem Wochenende war es oft heftig. Ich war auf der Arbeit gerädert und antriebslos, kam schlecht aus dem Bett usw. Manche Aufgaben habe ich oft tage- und wochenlang vor mir hergeschoben.
An die negativen Nachwirkungen vom Kokain Konsum kann ich mich noch gut erinnern. Als ich mich Nachts bzw Morgens ins Bett gelegt habe, konnte ich nicht einschlafen. Ich hatte Herzrasen und war total aufgewühlt, obwohl ich körperlich sehr erschöpft war und eigentlich nur schlafen wollte. Am nächsten Tag war ich zu nichts zu gebrauchen, war kraftlos und total KO.
(Das, und die Tatsache dass es so besprochen und verabredet war, war auch der Grund dass ich am 07.09.2008 auf diese Openair Party gefahren bin. Ich dachte es würde mir gut tun unter Leute zu gehen. Da ich ohnehin nichts trinken und auch nichts konsumieren wollte, bin ich gefahren.)
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Anfangs habe ich mir keine großen Gedanken über die negativen Folgen gemacht und ich habe sie auch nicht mit dem Konsum in Verbindung gebracht.
Hätte ich die negativen Folgen früher erkannt und auch mit dem Konsum in Verbindung gebracht dann hätte ich meine Lebensweise sicher schon früher geändert.
Auffälligkeit:
9. Was für Werte wurden bei Ihnen festgestellt?
Blutwerte:
-3,7ng/ml THC-Carbonsäure
-Benzoylecgognin (Wert unterhalb der Bestimmungsgrenze)
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe am Freitag vor der Auffälligkeit auf einer Party 2 lines Kokain konsumiert.
Am Samstag Abend habe ich mit einem Freund zusammen einen Joint geraucht.
11. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Es gab keinen besonderen Grund.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
In einer Verkehrskontrolle.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte mit Freunden auf die Openair Veranstaltung „Green & Blue“.
15. Wie weit wollten / sind Sie gefahren?
Ich habe damals in Bad Vilbel gewohnt und bin von da aus ca 35km gefahren.
16. Wie oft waren Sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich bin nie unter direkter Rauschwirkung Auto gefahren. Da ich jetzt aber weiß, dass man noch bis zu 72 Stunden nach dem Konsum unter Drogeneinfluss stehen kann, würde ich sagen dass ich bestimmt 300 bis 400 mal unter Drogeneinfluss gefahren bin.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem führen eines Kraftfahrzeugs gelöst?
Ich bin nie unter direkter Rauschwirkung gefahren und hatte diesbezüglich keinen Konflikt. Mich selbst und vor allem auch andere durch mein Verhalten im Straßenverkehr in Gefahr zu bringen kam für mich nie in Frage.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Weil es zur Fahruntüchtigkeit führt und weil man sich selbst und andere damit in Gefahr bringt.
Cannabis verlängert die Reaktionszeit und schränkt die Wahrnehmung sowie das Konzentrationsvermögen ein.
Kokain euphorisiert zudem, steigert die Risikobereitschaft und führt zu Selbstüberschätzung.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Die Einfussdauer von Kokain beträgt ca 8-11 Stunden.
Die Wirkung von Cannabis kann 24 bis 36, bei regelmäßigem Konsum sogar 72 Stunden anhalten wobei die empfundene Wirkungsdauer geringer ist, was es besonders gefährlich für das führen eine KFZ macht.
20. Sind Sie sich darüber im Klaren welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Täglicher Konsum schadet dem Organismus und vor allem dem Gehirn. Man ist stark abhängigkeitsgefährdet oder ist bereits abhängig ohne es zu wissen.
Es kann zu Psychosen, Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Erkrankungen kommen.
Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Angefangen hat der Cannabis Konsum mit 16 Jahren, da ich große Schwierigkeiten in meiner Familie, vor allem im Umgang mit meinen Eltern hatte, was mich in meiner Kindheit und meiner Jugend sehr belastete. Ich bin in Jordanien geboren und war das jüngste von 5 Kindern. In meiner Familie war es eigentlich schon immer gang und gebe dass Probleme totgeschwiegen wurden. Mein Vater war ein sehr autoritärer Mensch, der zudem sehr ungeduldig und der deutschen Sprache nur bedingt mächtig war. Zudem war er schwerhörig und verstand vieles falsch. Meine Mutter hingegen war psychisch sehr labil und meinem Vater unterwürfig. Ich kann mich nicht daran erinnern dass ich jemals ein Problem mit meinen Eltern besprechen konnte. Im Gegenteil, oft wurden normale, banale Dinge, wie zB dass ich bei einem Freund zu Mittag gegessen habe, als Fehlverhalten ausgelegt, woraus wieder Probleme entstanden, die wiederum nicht geklärt wurden. Vllt teils der arabischen Kultur geschuldet, kann ich sagen dass ich nie mit meinen Eltern gemeinsame Aktivitäten unternommen habe. Wir waren nie im Urlaub, im Kino oder im Schwimmbad. In der Schule gab es natürlich auch Schwierigkeiten und ich habe immer mehr versucht Halt bei meinen Freunden zu finden. Ich hätte damals wahrscheinlich alles mitgemacht um anerkannt und zu werden und den Halt den ich erfuhr nicht zu verlieren. Durch das Kiffen, das mit 16 anfing, wuchs damals das Gemeinschaftsgefühl. Meine damalige Clique war mein Familienersatz, und die Betäubung half mir mit den Problemen Zuhause, mit meinen Eltern umzugehen, bzw sie zu verdrängen. Natürlich wurde dadurch nichts besser. Im Gegenteil, die Probleme in der Schule und Zuhause häuften sich an und ich machte es mir zur Gewohnheit, sie durch den Cannabis Konsum zu verdrängen und ihnen aus dem Weg zu gehen.
Als ich das erste Mal Kokain konsumierte, war ich 26 Jahre alt. Ich hatte zu der Zeit öfter davon gehört, ein Paar meiner Freunde hatten es vereinzelt schon konsumiert und es schien in Mode gekommen zu sein, was meine Hemmschwelle sinken ließ.
An meinem 26. Geburtstag ging ich zum Feiern mit einigen Freunden in den Cocoon Club, wo uns von Bekannten, die wir dort trafen Kokain angeboten wurde. Ich nahm eine line, spürte jedoch keine große Wirkung. Aber als ich später im Bett lag, konnte ich nicht schlafen und hatte Herzrasen, obwohl ich total erschöpft war. Am 05.09.2008 nahm ich zum zweiten mal Kokain, wieder in Cocoon Club, diesmal 2 lines. Ich spürte eine starke Wirkung. Als ich am Morgen mit der Bahn nach Hause fuhr war ich total aufgedreht und hatte wieder Herzrasen. Ich konnte überhaupt nicht einschlafen. Die Nachwirkungen hielten noch den ganzen nächsten Tag an. Ich beschloss das nicht mehr zu tun. Nach dem Vorfall am 07.09.2008 war ich 1,5 Jahre abstinent.
2010 war für mich und meine ganze Familie ein sehr schweres Jahr da der Zustand meines Vater, der schon lange demenzkrank war, besonders schlimm wurde. Im Sommer 2010 ist er Gestorben.
Zwei Monate nach seinem Tod habe ich noch zwei mal Cannabis konsumiert. Ich habe es schlechter vertragen, was vllt auch an meiner allgemeinen Verfassung lag. Beim zweiten mal bekam ich Panik und Atemnot. Das war im Oktober/November 2010. Seit dem lebe ich abstinent.
22. Wie hat sich ihr Umfeld über ihren Konsum Geäußert
Außer in der Schule, bestand mein Umfeld zu der Zeit eigentlich nur aus meinen Freunden und die haben alle auch gekifft. Die Lehrer in der Schule haben es nie bemerkt. Meine Eltern haben es ein mal gemerkt. Ich habe mit einem Freund bei mir zu Hause einen Joint geraucht. Mein Vater hat es gerochen, kam ins Zimmer und ist total ausgerastet. Er hat meinen Kumpel raus geschmissen. Ich bin mit ihm rausgegangen. Beim rausgehen habe ich meine Mutter gesehen, sie stand in der Küche und hat geweint. Später habe ich sie getröstet und hab ihr gesagt, dass Sie sich keine Sorgen machen soll.
Das hat mich emotional sehr mitgenommen, da ich meine Mutter sehr geliebt habe. Das Thema wurde, wie alle anderen Probleme, nie wieder angesprochen. Weitere Reaktionen, bezüglich meines Konsums, habe ich aus meinem Umfeld nie erlebt.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, mein Konsum stieg nie über drei mal pro Woche, oft auch nur ein oder zwei mal.
Es gab jedoch Ereignisse, eigentlich immer der gleichen Art – Probleme zu Hause über die nicht gesprochen werden konnte – nach denen ich mich am WE sehr auf den Konsum gefreut habe. Manchmal bin ich Freitags gleich nach Feierabend zu einem Freund und wir haben direkt konsumiert. Ich muss allerdings sagen, dass die Wirkung von Cannabis bei mir immer stark war. Auch in meinen „hoch Zeiten“ habe ich nie mehr als zwei bis max. drei Joints an einem Tag geraucht.
24. Haben Sie vor der Auffälligkeit jemanden um Hilfe gebeten, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nein.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten Sie Konsumpausen / Spitzen? Warum und wann?
Ich hatte oft Pausen. Der Grund dafür war meistens, dass ich meine Freunde in den Zeiten nicht getroffen habe. Manchmal habe ich auch bewusst Pausen gemacht, wenn ich in der Ausbildung oder später auf der Arbeit sehr eingebunden war. Außerdem haben manche aus dem damaligen Bekanntenkreis im Laufe der Zeit täglich gekifft und einiges sehr schleifen lassen. Einer hat seine Ausbildung abgebrochen und angefangen zu dealen. So etwas habe ich für mich ganz klar abgelehnt und ich war immer vorsichtig, dass es bei mir nicht so weit kommt, was auch manchmal der Grund meiner Pausen war.
Als Konsumspitze würde ich den Kokainkonsum bezeichnen. Auch wenn ich zu der Zeit weniger gekifft habe, hatte ich vor allem nach dem zweiten mal, abgesehen von den unschönen Nebenwirkungen auch große Gewissensbisse. Ich hatte meine eigene Grenze überschritten und war in gewisser Weise von mir selbst enttäuscht. Härte Drogen waren für mich bis dato tabu, nach dem ich die Nebenwirkungen erfuhr und erst recht nach dem Vorfall am 07.09.2008 war mir klar, dass ich dies nicht mehr tun möchte.
27. Was hat Sie daran gehindert ohne Droge abzuschalten?
Ich hatte viele ungelöste Probleme und unverarbeitete Emotionen, vor allem in Verbindung mit meiner Familie, die ich mehr oder weniger bewusst mit mir trug. Durch den Cannabis Konsum, konnte ich die ganzen unterdrückten Gefühle für den Moment ablegen.
28. Wie gehen Sie heute mit den unverarbeiteten Gefühlen um?
Ich konnte in den letzten 9 (10) Jahren sehr vieles auf- und verarbeiten. Nach dem Tod meines Vaters ist meine restliche Familie sehr viel näher zusammen gerückt. Es haben lange Aussprachen stattgefunden, oft begleitet von Tränen. Meine Mutter hat mir und meinen Geschwistern vieles erklärt und ich konnte vieles verzeihen. Ich habe auch viel mit meiner Partnerin über meine Vergangenheit gesprochen, was mir auch sehr geholfen hat. Anstelle des Grolls, den ich früher, nicht immer bewusst, in mir hatte, ist jetzt Verständnis, Mitgefühl und Liebe getreten.
Probleme und Meinungsverschiedenheiten werden jetzt sofort besprochen, auch wenn diese nur noch selten auftreten.
29. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Bei Drogenmissbrauch ist man immer gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten.
Ich bin froh, dass es bei mir nie so weit gekommen ist.
30. Waren Sie Drogenabhängig?
Nein.
31. Hätten Sie rückblickend eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich es geschafft hätte meine Probleme früher zu verarbeiten, zb durch langfistige therapeutische Hilfe, dann hätte ich es glaube ich geschafft den Drogenkonsum deutlich früher zu beenden oder garnicht erst damit anzufangen.
32. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Der Entzug meines Führerscheins war damals ein sehr einschneidendes Erlebnis für mich.
Es war mir unangenehm vor meiner Familie, meiner Freundin und auch vor mir selbst. Ich hatte zwar vorher schon nur noch deutlich seltener Cannabis konsumiert, allerdings habe ich mich wegen dem Kokainkonsum immer noch schlecht gefühlt. Das Ereignis am 07.09.2008 gab mir allerdings den Rest. Ich wollte nie wieder etwas mit Drogen zu tun haben. Nachdem etwa ein Jahr später mein Vater gestorben ist, hatte ich noch zwei Rückfälle. Ich habe es deutlich schlechter vertragen, was vllt auch an meiner Trauer und meinem generellen Befinden lag. Nach dem zweiten mal hatte ich eine Panikattacke. Das war das letzte mal, das ich etwas konsumiert habe. Mittlerweile bin ich Pädagoge und arbeite seit 12 Jahren mit Kindern und Jugendlichen, übernehme aktuell, als Gruppenleitung die Verantwortung für 25 Kinder der ersten Klasse und erwarte demnächst auch ein eigenes Kind. Der Drogenkonsum ist für mich ein schon seit vielen Jahren abgeschlossenes Kapitel.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Der Konsum gehört für mich zu einem Kapitel, dass schon sein vielen Jahren abgeschlossen ist. Ich führe ein reines und gesundes Leben, dass ich sehr schätze und auch genieße. Ich trage berufliche Verantwortung und bald werde ich wie gesagt auch Vater, was ich natürlich so bewusst wie möglich erleben möchte. Ich habe keinen Bezug mehr zu den damaligen Freunden und Bekannten und auch kein Interesse mehr daran Drogen zu konsumieren.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Durchweg positiv. Ich genieße es nach 7 Stunden Schlaf erholt aufzuwachen. Generell genieße ich meinen konstanten und gesunden Lebensrhythmus. Ich bin morgens auf der Arbeit klar und kommunikativ, was mir ein gutes Gefühl gibt. Auch wenn es lange her ist, aber ich kann mich daran erinnern, dass es damals in der Zeit als ich noch konsumiert habe, anders war. Ich bin sehr froh, dass ich das damals geändert habe.
35. Wer hat Ihnen dabei geholfen und wie?
Nach dem Tod meines Vaters habe ich sehr vieles zusammen mit meiner Familie aufgearbeitet. Es waren die vielen Gespräche, hauptsächlich mit meiner Mutter, meinem Bruder und meiner Freundin, die mir geholfen haben alles zu verarbeiten und uns zudem viel enger zusammengebracht haben. Dafür bin ich sehr dankbar.
36. Wie reagierte Ihr Umfeld auf die Umstellung?
Ich habe damals viele positive Rückmeldungen bekommen, dass ich reifer und selbstständiger wirke und mehr Ruhe ausstrahle.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, die damaligen Kontakte habe ich komplett abgebrochen gehabt.
38. Haben Sie nach ihrer Auffälligkeit miterlebt wie ihre Bekannten konsumiert haben?
Nein, nicht dass ich mich erinnern kann.
39. Wie haben Sie von in Zukunft mit Cannabis / dem Konsum umzugehen?
Konsum spielt in meinem Leben schon seit vielen Jahren keine Rolle mehr. Trotzdem achte ich weiterhin bewusst darauf mich von Drogen und deren Konsumenten fernzuhalten.
Auch wenn ich nicht davon ausgehe, sollte ich doch nochmal mit Drogen konfrontiert werden dann werde ich ablehnen. Ich habe mein abstinentes Leben sehr zu schätzen gelernt und möchte es nicht mehr aufgeben.
40. Haben Sie Zuhause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenenfalls verhindern in Zukunft nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich meine Abstinenz weiterhin konsequent einhalte.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus. Ich weiß dass es Situationen gibt in denen eine potenzielle Rückfallgefahr vorhanden ist, allerdings glaube ich dass sich die drohende Gefahr rückfällig zu werden deutlich früher erkennen lässt. Sollten sich Probleme häufen, die nicht gelöst bzw. verarbeitet werden, oder wenn ich glaube alte Muster, wie zB das aufschieben von Aufgaben etc, wiederzuerkennen, dann werde ich mir professionelle Hilfe suchen und mich meiner Familie und meiner Freundin anvertrauen und mit ihnen darüber reden. Außerdem würde ich mich, wenn ich ein Verlangen verspüren sollte Cannabis zu konsumieren, zb mit Sport oder anderen Freizeitaktivitäten ablenken um meine Energie in eine andere Richtung zu lenken. Ich muss jedoch sagen dass ich nicht glaube dass es soweit kommen wird, da ich in meiner abstinenten Lebensweise, meinem Verhalten und meinen Strukturen sehr gefestigt bin und Konsum weder in meinen Gedanken noch irgendwo in meinem Leben vorhanden ist.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke sehr selten Alkohol und dann auch sehr wenig. Im Sommer mal ein kaltes Radler oder ein Bier.