MPU Wegen Cannabis ohne ABN bestehen?

Berlinboris

Neuer Benutzer
Hallo Zusammen, ich bin wirklich sehr dankbar für dieses Forum! Ich habe selbst laut VP einen schwierigen Fall und brauche daher euren Rat!

Ich bin am 07.12.2020 um 17:30 Uhr ohne Auffälligkeiten in eine allg. Verkehrskontrolle geraten. Nachdem ich jegliche Tests erst verweigert hatte, stellte mich der Polizist vor die Wahl entweder einen schnellen Test vor Ort zu machen oder mit auf die Wache für eine Blutabnahme zu kommen. Nach Finger Nase Probe und Romberg Test, die laut Polizist den Eindruck eines Rausches vermittelten wurde ich zur Blutabnahme (19:45 Uhr) abgeführt.

Am 09.03.2021 kam ein Schreiben vom Landesamt in dem mir eine Frist von 3 Monaten gewährt wird (Fristverlängerung wird laut dem Schreiben nicht gewährt) um ein positives MPU Ga vorzulegen. Nun habe ich schon öfters gehört/gelesen dass es nicht möglich ist als gelegentlicher Konsument die MPU wegen Cannabis ohne ABN zu bestehen. Ich habe seit 27.02.2021 kein Cannabis konsumiert. Wie seht ihr die Aussichten auf eine erfolgreiche MPU innerhalb der 3 Monate bzw. wie gehe ich nun am besten vor? Muss ohne ABN während der MPU argumentiert werden, dass ich nicht abstinent bleibe sondern in Zukunft Konsum und ühren eines Fahrzeugs trennen werde?

Fesgtestellten Werte:
Tetrahydrocanabinol (THC) 2,2 ng/ ml
THC-Carbonsäure 18 ng/ ml
11-Hydroxy-THC 1,1 ng/ ml


FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 22

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): gelegentlich
Datum der Auffälligkeit: 07.12.2021

Drogenbefund
Blutwerte: siehe Beitrag
Schnelltest: verweigert
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: nein, die Werte kamen vom Landesamt
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: nein

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich neu beantragt: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: weiß ich nicht
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): besteht die Fähigkeiten zum Trennen von Konsum und Verkehrsteilnahme? liegen psycho-funktionale Beeinträchtigungen vor?

Bundesland
:

Berlin

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 27.02.2021

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: nein


Aufarbeitung
Drogenberatung: kurzes Erstgespräch hat stattgefunden
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU
Datum: noch kein Termin
Welche Stelle (MPI): nicht bekannt
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: niemand

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Berlinboris,

willkommen im Forum.

Ich schließe mich da deinem VP an dass es in deinem Fall schwierig ist.
Einerseits waren deine Abbauwerte sehr moderat und es kann von einem eher sehr ggl. Konsum ausgegangen werden.
Andererseits bist du mit über 2 ng/ml aktivem THC unterwegs gewesen...

Wie würdest du denn bei der MPU argumentieren wollen dass du künftig das Kiffen vom Fahren trennen kannst?
 

Nickname_yo

Benutzer
Grüß dich,
könnte schwierig werden ohne AN. Zwar sind deine Werte wirklich niedrig was oben gelegentlichen Konsum bestätigen würde. Du hast aber danach noch weitere 2einhalb Monate konsumiert. Das wäre so ein Ding worauf bestimmt ein Gutachter eingehen wird.
Da wäre die Erklärung das du abstinent bleiben kannst bzw kontrolliert konsumieren durchaus schwierig zu vermitteln.

Folgende Aussage findest du auf einer anderen Seite:
Wenn eine MPU angeordnet wurde, nachdem du ein KFZ unter Drogeneinfluss geführt hast (sprich über 1ng/ml aktives THC im Blut), ist kontrolliertes Kiffen nicht mehr im Nachhinein möglich denn du hast bereits bewiesen, dass du nicht fähig bist zwischen Konsum und Führen eines KFZ zu trennen.“

Würde ja dann bei dir auch zutreffen. Da würde ich mal explizit meinen VP nachfragen. Leider habe ich zu der Aussage keine Quellangabe gefunden die dir Sicherheit geben könnte - deswegen lieber mal deinen VP fragen.

Viel Erfolg wünsche ich dir.
 

Berlinboris

Neuer Benutzer
Vielen Dank für eure Antworten!
Wie würdest du denn bei der MPU argumentieren wollen dass du künftig das Kiffen vom Fahren trennen kannst?
Also ich würde auf jeden Fall glaubhaft machen dass der Konsum bei mir nicht stattgefunden hat um irgendwelchen Problem aus dem Weg zu gehen sondern dass ich es als gelegentliches Genussmittel sehe und das ich über den Abbau von thc vor meinem Vorfall nicht gut informiert war. Nun weiß ich durch Gespräche mit meinem VP und intensiver Recherche, dass ich mind. 72h nach dem Konsum nicht am Straßenverkehr teilnehmen darf. In Zukunft werde ich speicheltest vor Fahrtantritt durchführen um mich zu vergewissern, dass ich nicht durch das Cannabis beeinträchtigt bin. Zusätzlich werde ich meinen Konsum minimieren. An dieser Argumentation würde ich natürlich noch weiterarbeiten und sie mit meinem VP besprechen. Ich überlege auch jetzt schonmal einen AN anzufangen falls die erste MPU nicht klappt. Bei Haaranalyse ist ja auch möglich die Abstinenz rückwirkend zu beweisen oder?
 

Berlinboris

Neuer Benutzer
Du hast aber danach noch weitere 2einhalb Monate konsumiert. Das wäre so ein Ding worauf bestimmt ein Gutachter eingehen wird.
Also wenn ich für KK argumentiere sollte es ja kein Problem sein, dass ich im Februar noch konsumiert habe aber um zu verhindern, dass der Gutachter darauf eingeht würde ich es wohl garnicht erst erwähnen. Der Drogentests während der MPU sollte ja auch negativ ausfallen weil ich z.Zt. nicht konsumiere.
 

Berlinboris

Neuer Benutzer
Wenn eine MPU angeordnet wurde, nachdem du ein KFZ unter Drogeneinfluss geführt hast (sprich über 1ng/ml aktives THC im Blut), ist kontrolliertes Kiffen nicht mehr im Nachhinein möglich denn du hast bereits bewiesen, dass du nicht fähig bist zwischen Konsum und Führen eines KFZ zu trennen

Also ich habe zwei VP dazu gefragt und sie meinten beide es sei theoretisch möglich aber wird in der Praxis sehr selten gemacht. Das hat sich durch meine Recherche im Internet bestätigt.
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Unabhängig von der generellen Frage - auch beim Kontrollieren Kiffen sollte eine Verhaltensänderung über mindestens 6 Monate stattgefunden haben. Insgesamt kann man es schon ähnlich wie mit dem kontrollierten Trinken halten.

Ich halte es grundsätzlich für sehr risikoreich, aber wenn du das Geld hast... Hier kommt immer mal wieder jemand vorbei, der es versuchen möchte. Ein positives GA habe ich aber noch nicht gelesen...
 
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