MPU wegen Cannabis

sheyzizzle

Neuer Benutzer
Hallo liebes Forum,

ich freue mich auf euer Portal gestoßen zu sein. Ich habe mir hier schon einiges durchgelesen und finde die Unterstützung die man bekommt sehr toll. Hier nun mein Fragebogen:

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht:Männlich
Alter:20

Was ist passiert?
Drogensorte:Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz):
Datum der Auffälligkeit:04.06.18

Drogenbefund
Blutwerte:THC: 6,6 ng/ml ; THC-COOH: 158,6 ng/ml
Schnelltest: Urintest positiv
Beim Kauf erwischt:Nein
Nur daneben gestanden:Nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:Nein ist am 04.06.2018 um 7.45 Uhr passiert (Kontrolle) Blutentnahme erfolgte um 9.00 Uhr im Klinikum
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet:Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Habe ich bezahlt.
Verurteilt:Nein
Strafe abgebüßt:Ja

Führerschein
Hab ich noch:Nein
Hab ich abgegeben:Ja
Hab ich neu beantragt:Ja
Habe noch keinen gemacht:Nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein:Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann Herr sheyzizzle trotz des (früheren) fehlenden Trennvermögens zwischen einem gelegentlichen Cannabiskonsum und der Verkehrsteilnahme ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 (Fe-Klassen AM,B,L) sicher führen? Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder anderen psychoaktiv wirkenden Stoffen oder deren Nachwirkungen führen wird?.

Bundesland
: NRW

Konsum
Ich konsumiere noch:Nein
letzter Konsum:03.06.19

Abstinenznachweis
Haaranalyse: Bis zum 13.09.19 bereits 12 Monate nachgewiesen
Urinscreen:
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung:Nein
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):Möchte zu TÜV Nord
Schon bezahlt?:Nein
Schon gehabt?:Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?:Nein

Der Fragebogen:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war in der 7. Klasse in der Schule. Da haben wir das Thema im Biologie-Unterricht behandelt.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das war im Sommer 2016. Zwei gute Freunde von mir haben mir angeboten mitzukonsumieren. Deren Beschreibung der Wirkung fand ich sehr interessant und habe es das erste Mal ausprobiert und die Wirkung empfand ich als angenehm.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ab diesem Zeitpunkt begann das Kiffen mir zu gefallen. Gelegentlich trafen wir uns im „Freundeskreis“ zum gemeinsamen Konsum – ich nächtigte bei Freunden, um nicht nach Hause gehen zu müssen. Das Ganze beschränkte sich auf Wochenenden. Mit 18 fing sich dann an der Konsum zu häufigen. Aus Wochenenden wurden 2-3 Abende in der Woche, am Wochenende wurde gefeiert. Mit dem Beginn meines Studiums zog ich das erste Mal in eine eigene Wohnung ein. Das war im Oktober 2017. Es lief im Studium ziemlich wackelig wodurch ich ziemlich viel Stress hatte. Des Weiteren war es für mich sehr ungewohnt in einer neuen Stadt alleine zu leben. Ich kannte jedoch einen Schulkameraden der ebenfalls in die Stadt gezogen ist. Mit dem habe ich mich dann häufiger getroffen und wir haben ebenfalls zusammen konsumiert. Ab diesem Zeitpunkt stieg die Konsumhäfuigkeit weiter auf ca. 5-6 Tage in der Woche an.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Mit Anfang 18 war ich mit meinen Freunden am Wochenende häufiger feiern. Dies wurde jedoch nach Schulabschluss im Sommer 2017 seltener. Als ich dann mein Studium begonnen hatte reduzierte sich der Alkoholkonsum auf besondere Anlässe wie Geburtstage oder Silvester.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ja, gelegentlich rauche ich und trinke ca. 2-3 Tassen Kaffee am Tag.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Im jugendlichen Alter habe ich nie irgendwelche Folgen festgestellt – nachblickend betrachtet hat mir das Ganze viel Lebenszeit, Freiheit, Freude, Persönlichkeit und Zielstrebigkeit genommen. Im Blick auf die letzte Phase meines Konsums habe ich währenddessen Antriebslosigkeit wahrgenommen. Ich habe unter anderem feststellen können, dass ich durch den Konsum unproduktiv war und mich selten zu sozialen Aktivitäten mit Familie, Freunden und Bekannten durchringen konnte. Des Weiteren hat meine Antriebslosigkeit mir noch mehr Stress verbreitet, da ich noch unmotivierter war während des Studiums zu Lernen, weswegen es für mich immer anstrengender wurde die Klausuren zu bestehen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, das habe ich. Ich habe mir selbst eingeredet, dass der Konsum mir hilft zu entspannden obwohl ich durch die ansteigende Antriebslosigkeit immer angespannter wurde.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Die Auffälligkeit 2018 ergab einen THC-Wert von 6,6 ng/ml und einen THC-COOH-Wert von 158,6 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Konsumiert habe ich in der Woche davor jeden Tag bis auf Dienstag. Dabei jeweils ca. 0.5g am Tag.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich nicht konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein, wir haben uns einfach getroffen um Cannabis zu konsumieren.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich geriet in eine allgemeine Verkehrskontrolle.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich war auf dem Weg zur Uni, da wir eine wichtige spontane Projektbesprechung hatten.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Insgesamt wollte ich insgesamt ca. 20km fahren. Nach ca. 15km wurde ich angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich habe mir früher nie Gedanken darübergemacht, dass ich bis zu 72 Std. und länger unter dem Einfluss von THC stehen kann. Daher war mir das auch nicht bewusst, dass ich dann des Öfteren, ca. 250 Mal, auch unter dessen Einfluss am Straßenverkehr teilgenommen habe.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe den Konflikt als ich im Besitz eines Führerscheins war nicht gelöst. Für mich bestand kein Konflikt. Ich war mir der Gefahr nicht bewusst und der Gedanke, dass ich fahruntauglich war, kam mir nicht in den Sinn.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Der Konsum von Cannabis führt zu Konzentrationsstörungen, kann Halluzinationen verursachen und führt zu einer Verschlechterung der Reaktion und Blendempfindlichkeit. Außerdem führt Cannabis zu einer Selbstüberschätzung, in der man eine Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer darstellt.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Die Wirkungsdauer vom Cannabiskonsum kann je nach Konsummuster bis zu 72 Stunden anhalten


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Es kann zur Abhängigkeit führen. Psychosen, Depressionen oder auch Schizophrenie können entstehen. Persönlichkeitsveränderungen wie auch soziale Isolation werden Bestandteil des täglichen Lebens und man entfernt sich von der Realität.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Am Anfang war es der Reiz, die Droge auszuprobieren und zu schauen, wie es denn so ist. Daraus ergab sich dann eine gewisse Gruppenzugehörigkeit, die sich im Dorfleben als für mich damals "wichtig" herausstellte. Ich empfand mich als äußerst cool und rebellisch, andere Sachen zu machen - also Drogen konsumieren - als alle anderen.
Das Verbotene reizte mich damals sehr. In der besonders schweren Zeit, als ich mein Studium anfing und in eine andere Stadt zog, häufigte sich der Konsum. Schnell und unüberlegt griff ich durch die bekannte "Entspannung", die nur temporär diente, zum Joint und versuchte oft somit, meine Probleme zu kompensieren. Schlafstörungen und psychischen Stress versuchte ich dadurch zu vergessen, besser gesagt mich davon abzulenken. Der Umstieg von Schule auf Studium und die Ungewohntheit das erste mal alleine zu Leben führten zu viel psychischen Stress. Durch das Ansteigen meiner Antriebslosigkeit wurde es immer anstrengender für mich, mich zum Lernen zu motivieren, sodass es mir vorkam als könnte ich den Lernstoff niemals vollständig aufnehmen. In der Schule hatte ich solche Probleme nie. Ich musste so gut wie nichts für eine Klausur tun und habe trotzdem immer gute Noten bekommen. Im Studium war es dann das erste Mal genau das Gegenteil wodurch ich immer unsicherer wurde und mich unfähig fühlte das Studium zu bestehn.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Da mein Umfeld früher zum größten Teil aus Leuten bestand, die selbst kifften, war mein Zustand für diese Personen normal, es war eher ungewöhnlich das niemand kiffte. Der andere Teil war ebenfalls sehr tolerant und hatte nie Probleme damit. Meine Familie und meine Freundin charakterliche Veränderungen wahr. Oft reagierte ich auf die thematische Ansprache sehr gereizt auf die Aussagen, es lieber sein zu lassen.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Das einschneidenste Erlebnis war der Beginn meines Studiums und der Einzug in eine eigene Wohnung. Dadurch stieg der Konsum auf beinahe täglich an.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Meine Familie hat mich sehr unterstützt, den richtigen Weg zu finden. Es muss sehr schwer mit mir gewesen sein und trotzdem haben sie mich auf dem langen Weg begleitet. Das ich ihnen viele Schwierigkeiten durch solche Phasen gemacht habe, tut mir bis heute sehr leid. Für den Zuspruch und der Stärkung bin ich ihnen endlos dankbar.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumpausen hatte ich wenn ich im Urlaub war oder etwas mit meiner Freundin unternommen habe. Ich habe ihr damals versprochen nicht in ihrer Anwesenheit unter Cannabiseinfluss zu stehen.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Früher habe ich mich nur selbst behindert, ohne Drogen abzuschalten – ich habe mich bis zu einem späteren Zeitpunkt niemals von meinem damaligen „Freundeskreis“ getrennt und bekam zum größten Teil nur das Leben mit Drogeneinfluss mit.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich bin gefährdet gewesen, das möchte ich gewiss nicht ausschließen. Drogenkonsum egal welcher Art hat bringt immer die Gefahr mit sich.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, im Nachhinein denke ich schon. Schon in meiner Schulzeit hätte ich mich besser mit der Thematik auseinandersetzen sollen und hätte dann auch bestimmt andere, drogenfreie Freunde kennengelernt. Dann wäre es, aus meiner Sicht, bestimmt anders gelaufen. Leider habe ich aus Neugier damals den falschen Weg eingeschlagen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Das Kiffen hat mich im Leben niemals vorwärtsgebracht. Entweder bin ich auf der Stelle stehen geblieben, oder es hat mich zurückgeworfen. Das wollte ich damals einfach nicht wahrhaben. Vor allem habe ich meiner Gesundheit damit keinen Gefallen getan. Auch meine Freundin und vorallem meine Familie musste unter diesem Vorfall leiden. Mittlerweile habe ich endlich gemerkt, dass Verdrängung oder das Davonlaufen für mich keine Option darstellt – wenn es Probleme gibt, müssen sie erwachsen und vernünftig geklärt werden. Unter Drogeneinfluss läuft man immer mit einer Last mehr durch das Leben. Durch das Verschleiern der Realität merkt man nicht, wie schön es auch ohne sein kann.
Außerdem möchte ich mein Studium erfolgreich abschließen und ebenfalls einen Master-Abschluss absolvieren um meinen Traumberuf ausüben zu können.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt zum richtigen Nachdenken kam mit dem Entzug des Führerscheins. Danach habe ich den Konsum direkt eingestellt. In dieser freien und gleichzeitig bedrückenden Zeit habe ich mir sehr intensiv Gedanken über mein derzeitiges Leben gemacht. Mir ist bewusst geworden was alles auf dem Spiel stand/steht und dass ich mir so meine Zukunft, wie ich sie mir vorgestellt hatte, zerstören hätte können.
Durch meine deutliche Verbesserung im Studium und die Türen die mir dadurch geöffnet werden merke ich, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde. Des Weiteren habe ich gelernt meine Probleme richtig zu lösen und nicht mehr nur zu verdrängen wodurch ich immer glücklicher bin. An das Leben alleine habe ich mich ebenfalls gewöhnt und zum Stressabbau habe ich mit Kraftsport begonnen, was mir viel Spaß bereitet und ich deutlich besser abschalten kann. Des Weiteren habe ich meine Ernährung umgestellt um allgemein gesünder zu leben und beim Sport alles geben zu können.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Wie bereits beschrieben will ich ein gutes Vorbild und für meine Familie da sein – bei vollem Bewusstsein. Ich habe verstanden, was Cannabis mit mir anstellt. Mir ist meine Gesundheit sehr wichtig. Nachblickend betrachtet hat mir der regelmäßige Konsum nie etwas Positives gebracht.
Zu meinem Lebensplan gehört mindestens ein Kind, da finden Drogen erst recht keinen Platz mehr.
Außerdem habe ich, wie bereits erwähnt, Rückschläge durch das Kiffen kassieren müssen.
Die Erfahrungen sind seit meiner Abstinenz und Lebensumstellung durchweg positiv, das kann Cannabis mir nicht liefern. Ich bin regelmäßig beim Sport, achte sehr auf meine Ernährung und unternehme inzwischen wieder viel mit meiner Familie und meinen richtigen Freunden. Niemand in meinem Freundeskreis konsumiert Cannabis, auch in meiner Familie findet diese Thematik (bis auf eine Ausnahme…) keine Beachtung. Und wenn das Thema auftaucht, ist es auf neudeutsch gesagt der größte Abturner, den man sich vorstellen kann. So kann und will ich niemals sein.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Sehr positiv. Ich bin wieder viel fitter, habe mehr Antrieb und Durchhaltevermögen und habe viel mehr Lust, neue Sachen für mich zu entdecken. Mir bereitet mein Studium nun viel mehr Spaß, da es mir nun ziemlich leicht fällt mich zum Lernen zu motivieren. Meine Noten werden immer besser wodurch ich auch mein Selbstbewusstsein wiederbekommen habe. Ich lasse mich nicht mehr hängen und schaue gern nach Optionen, mein Leben weiter zu verbessern.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Familie sowie meine Freundin haben mir in der Umstellungsphase sehr viel Halt gegeben. Positiver Zuspruch, wie gut ich mich schlage und wie toll ich mich verändert habe waren für mich die größten und wertvollsten Energielieferanten. Zudem bin ich wieder regelmäßig im Fitnessstudio und achte auf meine Ernährung.
Inzwischen unternehmen auch alte, gebliebene Freunde (keine Drogenkonsumenten) lieber was mit mir. Sie erkundigen sich nach meinem Befinden und treffen sich auch gerne mal mit mir in meiner Wohnung.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Familie, Freundin und Bekannte/Freunde reagieren sehr positiv auf meine Umstellung. Ich bin wieder ein offener und selbstbewusster Mensch, so wie man es von mir kennt. Das bekomme ich sehr oft zu hören. Einige neue Freundschaften haben sich gefunden. Diese Personen informierte ich über meine Vergangenheit – zuerst waren sie etwas schockiert, danach sprachen sie mir aber positiv zu und sind inzwischen Stolz auf mich. Meine Familie sagt mir immer wieder, wie toll ich mich entwickelt habe und was für ein toller, erfolgreicher Junge ich geworden bin. Alte Bekannte schauen teilweise zu mir hoch, da sie auch gerne einen Ehrgeiz haben möchten, wie ich ihn besitze.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja, das habe ich für eine gewisse Zeit. Ich merkte jedoch schnell, dass unsere Interessen stark voneinander abwichen und uns im Endeffekt nur der Drogenkonsum beisammenhielt. Ich finde es nicht traurig, da ich so die richtigen und falschen Freunde voneinander trennen konnte. Den Kontakt habe ich entsprechend abgebrochen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
In dem Zeitraum, in welchem ich noch Kontakt zu den Drogenbekannten hatte, habe ich mitbekommen wie die Drogen, die sie einnahmen, sie negativ beeinflussten. Für mich war es kein Problem, einen Joint o.Ä. abzulehnen. Ich empfand es als sehr belastend, wie sich die Menschen veränderten, wenn sie konsumierten.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde meine Abstinenz weiterhin fortführen sowie den Umgang mit illegalen Drogen und deren Konsumenten meiden.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz. Das Kiffen hat mir zu viel Negatives mit sich gebracht – ganz zu schweigen von der Illegalität, in die ich mich damit begebe. Ich habe inzwischen sehr motivierende Aufgaben und Ziele, da benötige ich einen unbeeinflussten Kopf und Geist.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Aufgrund meiner gefestigten Verhaltensänderung im Bezug auf den Umgang mit Problemsituationen, den Kontaktabbruch zu jeglichen Drogen und Leuten, welche mit Drogen zutun haben, schließe ich einen Rückfall theoretisch aus.
Ich habe gelernt mit meinen Freunden und meiner Familie über meine Probleme zu reden und zusammen eine Lösung zu finden.
Das Ansprechen von Problemen ist ein wichtiger Aspekt in meinem Leben geworden, da ich gemerkt habe, wie sehr mir die Kommunikation mit Familienangehörigen und Freunden hilft.
Sollte ich das Gefühl haben, dass diese Hilfe dennoch nicht ausreichend ist, scheue ich mich nicht mir professionelle Hilfe in Form eines Therapeuten zu holen.
Durch mein Studium zum Ingenieur in Elektrotechnik habe ich eine gute Zukunftsperspektive, welche ich intensiv pflegen und nachgehen will und werde.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Zu Familienfeiern, Geburtstagen und an Silvester gibt es ein bis zwei Bier/Gläser Sekt.


Ich würde mich über Antworten und Verbesserungsvorschlägen freuen
 

sheyzizzle

Neuer Benutzer
Hallo, ich wollte einmal nachfragen ob sich vielleicht jemand meinen FB schon angeguckt hat oder ihn sich mal anschauen könnte? Vielleicht wurde der Thread ja übersehen.
MfG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo sheyzizzle,

willkommen im Forum :smiley138:

Vermutlich hast du recht und dein Thread wurde übersehen. Ich denke das mein Kollege Max dir ein Feedback geben wird, sobald er es zeitlich einrichten kann. Ein FB-Kommentar benötigt einige Stunden, also habe bitte noch etwas Geduld...
 

sheyzizzle

Neuer Benutzer
Hallo,

wollte nochmal nachfragen ob es wirklich vielleicht möglich wäre, dass mir ein Feedback zum Fragebogen gegeben werden könnte. Habe meinen MPU Termin Ende Januar und da die Winterzeit ja immer ziemlich stressig ist, wäre es besser wenn ich früh genug vorbereitet bin. Ich würde mich echt freuen wenn mir jemand Verbesserungsvorschläge etc. geben könnte.

MfG
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ab diesem Zeitpunkt begann das Kiffen mir zu gefallen. Gelegentlich trafen wir uns im „Freundeskreis“ zum gemeinsamen Konsum – ich nächtigte bei Freunden, um nicht nach Hause gehen zu müssen. Das Ganze beschränkte sich auf Wochenenden. Mit 18 fing sich dann an der Konsum zu häufigen. Aus Wochenenden wurden 2-3 Abende in der Woche, am Wochenende wurde gefeiert. Mit dem Beginn meines Studiums zog ich das erste Mal in eine eigene Wohnung ein. Das war im Oktober 2017. Es lief im Studium ziemlich wackelig wodurch ich ziemlich viel Stress hatte. Des Weiteren war es für mich sehr ungewohnt in einer neuen Stadt alleine zu leben. Ich kannte jedoch einen Schulkameraden der ebenfalls in die Stadt gezogen ist. Mit dem habe ich mich dann häufiger getroffen und wir haben ebenfalls zusammen konsumiert. Ab diesem Zeitpunkt stieg die Konsumhäfuigkeit weiter auf ca. 5-6 Tage in der Woche an.
Die Pointe fehlt, quasi der Zeitraum bis du deiner Auffälligkeit.
Auch sollten die Zeiten etwas genauer deffiniert werden.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Mit Anfang 18 war ich mit meinen Freunden am Wochenende häufiger feiern. Dies wurde jedoch nach Schulabschluss im Sommer 2017 seltener. Als ich dann mein Studium begonnen hatte reduzierte sich der Alkoholkonsum auf besondere Anlässe wie Geburtstage oder Silvester.
Wäre nicht schlecht, in diesem Fall etwas zur Trinkmenge zu erläutern.

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Fazit: Mehr habe ich nicht zu deinem FB zu sagen.
Ganz im Gegenteil, ich bin erstaunt über die Professionalität deines FB ... das haben auf Anhieb noch nicht viele geschafft. :smiley711:
Zeigt, dass du dich intensiv mit der Sache auseinandergesetzt hast und genau weißt worum es in dieser Thematik geht.

Verbessere die Anmerkungen und stell den FB dann wieder komplett ein.
 

sheyzizzle

Neuer Benutzer
Hallo,

leider habe ich es nicht geschafft den Fragebogen vorher Auszufüllen, da mich, wie erwartet, der ganze Weihnachts- und Neujahrsstress erwischt hat. Ich bin jedoch schon dabei den Fragebogen so gut wie möglich zu verinnerlichen. Hier also einmal der verbesserte Fragebogen:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war in der 7. Klasse in der Schule. Da haben wir das Thema im Biologie-Unterricht behandelt.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das war im Sommer 2016. Zwei gute Freunde von mir haben mir angeboten mitzukonsumieren. Deren Beschreibung der Wirkung fand ich sehr interessant und habe es das erste Mal ausprobiert und die Wirkung empfand ich als angenehm.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ab diesem Zeitpunkt begann das Kiffen mir zu gefallen. Gelegentlich trafen wir uns im „Freundeskreis“ zum gemeinsamen Konsum – ich nächtigte bei Freunden, um nicht nach Hause gehen zu müssen. Das Ganze beschränkte sich auf Wochenenden. Dies ging dann ungefähr 4 Monate so weiter. Mit 18 fing sich dann an der Konsum zu häufigen. Aus Wochenenden wurden 2-3 Abende in der Woche, am Wochenende wurde gefeiert. Mit dem Beginn meines Studiums zog ich das erste Mal in eine eigene Wohnung ein. Das war im Oktober 2017. Es lief im Studium ziemlich wackelig wodurch ich ziemlich viel Stress hatte. Des Weiteren war es für mich sehr ungewohnt in einer neuen Stadt alleine zu leben. Ich kannte jedoch einen Schulkameraden der ebenfalls in die Stadt gezogen ist. Mit dem habe ich mich dann häufiger getroffen und wir haben ebenfalls zusammen konsumiert. Ab diesem Zeitpunkt stieg die Konsumhäfuigkeit weiter auf ca. 5-6 Tage in der Woche an und hielt sich in der Häufigkeit bis zum Juni 2018.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Mit Anfang 18 war ich mit meinen Freunden am Wochenende häufiger feiern. Dabei trank ich an 2-3 Tagen im Monat ca. 5-6 Bier. Harten Alkohol habe ich mal probiert, jedoch gefiel mir der Geschmack nicht, weswegen ich es danach nicht mehr getrunken habe. Der Alkoholkonsum wurde jedoch nach Schulabschluss im Sommer 2017 seltener auf 1 Tag im Monat. Als ich dann mein Studium begonnen hatte reduzierte sich der Alkoholkonsum auf besondere Anlässe wie Geburtstage oder Silvester bei denen ich maximal 1-2 Bier/Gläser Sekt trinke.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ja, gelegentlich rauche ich und trinke ca. 2-3 Tassen Kaffee am Tag.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Im jugendlichen Alter habe ich nie irgendwelche Folgen festgestellt – nachblickend betrachtet hat mir das Ganze viel Lebenszeit, Freiheit, Freude, Persönlichkeit und Zielstrebigkeit genommen. Im Blick auf die letzte Phase meines Konsums habe ich währenddessen Antriebslosigkeit wahrgenommen. Ich habe unter anderem feststellen können, dass ich durch den Konsum unproduktiv war und mich selten zu sozialen Aktivitäten mit Familie, Freunden und Bekannten durchringen konnte. Des Weiteren hat meine Antriebslosigkeit mir noch mehr Stress verbreitet, da ich noch unmotivierter war während des Studiums zu Lernen, weswegen es für mich immer anstrengender wurde die Klausuren zu bestehen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, das habe ich. Ich habe mir selbst eingeredet, dass der Konsum mir hilft zu entspannden obwohl ich durch die ansteigende Antriebslosigkeit immer angespannter wurde.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Die Auffälligkeit 2018 ergab einen THC-Wert von 6,6 ng/ml und einen THC-COOH-Wert von 158,6 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Konsumiert habe ich in der Woche davor jeden Tag bis auf Dienstag. Dabei jeweils ca. 0.5g am Tag.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich nicht konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein, wir haben uns einfach getroffen um Cannabis zu konsumieren.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich geriet in eine allgemeine Verkehrskontrolle.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich war auf dem Weg zur Uni, da wir eine wichtige spontane Projektbesprechung hatten.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Insgesamt wollte ich insgesamt ca. 20km fahren. Nach ca. 15km wurde ich angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich habe mir früher nie Gedanken darübergemacht, dass ich bis zu 72 Std. und länger unter dem Einfluss von THC stehen kann. Daher war mir das auch nicht bewusst, dass ich dann des Öfteren, ca. 250 Mal, auch unter dessen Einfluss am Straßenverkehr teilgenommen habe.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe den Konflikt als ich im Besitz eines Führerscheins war nicht gelöst. Für mich bestand kein Konflikt. Ich war mir der Gefahr nicht bewusst und der Gedanke, dass ich fahruntauglich war, kam mir nicht in den Sinn.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Der Konsum von Cannabis führt zu Konzentrationsstörungen, kann Halluzinationen verursachen und führt zu einer Verschlechterung der Reaktion und Blendempfindlichkeit. Außerdem führt Cannabis zu einer Selbstüberschätzung, in der man eine Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer darstellt.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Die Wirkungsdauer vom Cannabiskonsum kann je nach Konsummuster bis zu 72 Stunden anhalten


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Es kann zur Abhängigkeit führen. Psychosen, Depressionen oder auch Schizophrenie können entstehen. Persönlichkeitsveränderungen wie auch soziale Isolation werden Bestandteil des täglichen Lebens und man entfernt sich von der Realität.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Am Anfang war es der Reiz, die Droge auszuprobieren und zu schauen, wie es denn so ist. Daraus ergab sich dann eine gewisse Gruppenzugehörigkeit, die sich im Dorfleben als für mich damals "wichtig" herausstellte. Ich empfand mich als äußerst cool und rebellisch, andere Sachen zu machen - also Drogen konsumieren - als alle anderen.
Das Verbotene reizte mich damals sehr. In der besonders schweren Zeit, als ich mein Studium anfing und in eine andere Stadt zog, häufigte sich der Konsum. Schnell und unüberlegt griff ich durch die bekannte "Entspannung", die nur temporär diente, zum Joint und versuchte oft somit, meine Probleme zu kompensieren. Schlafstörungen und psychischen Stress versuchte ich dadurch zu vergessen, besser gesagt mich davon abzulenken. Der Umstieg von Schule auf Studium und die Ungewohntheit das erste mal alleine zu Leben führten zu viel psychischen Stress. Durch das Ansteigen meiner Antriebslosigkeit wurde es immer anstrengender für mich, mich zum Lernen zu motivieren, sodass es mir vorkam als könnte ich den Lernstoff niemals vollständig aufnehmen. In der Schule hatte ich solche Probleme nie. Ich musste so gut wie nichts für eine Klausur tun und habe trotzdem immer gute Noten bekommen. Im Studium war es dann das erste Mal genau das Gegenteil wodurch ich immer unsicherer wurde und mich unfähig fühlte das Studium zu bestehn.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Da mein Umfeld früher zum größten Teil aus Leuten bestand, die selbst kifften, war mein Zustand für diese Personen normal, es war eher ungewöhnlich das niemand kiffte. Der andere Teil war ebenfalls sehr tolerant und hatte nie Probleme damit. Meine Familie und meine Freundin charakterliche Veränderungen wahr. Oft reagierte ich auf die thematische Ansprache sehr gereizt auf die Aussagen, es lieber sein zu lassen.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Das einschneidenste Erlebnis war der Beginn meines Studiums und der Einzug in eine eigene Wohnung. Dadurch stieg der Konsum auf beinahe täglich an.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Meine Familie hat mich sehr unterstützt, den richtigen Weg zu finden. Es muss sehr schwer mit mir gewesen sein und trotzdem haben sie mich auf dem langen Weg begleitet. Das ich ihnen viele Schwierigkeiten durch solche Phasen gemacht habe, tut mir bis heute sehr leid. Für den Zuspruch und der Stärkung bin ich ihnen endlos dankbar.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumpausen hatte ich wenn ich im Urlaub war oder etwas mit meiner Freundin unternommen habe. Ich habe ihr damals versprochen nicht in ihrer Anwesenheit unter Cannabiseinfluss zu stehen.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Früher habe ich mich nur selbst behindert, ohne Drogen abzuschalten – ich habe mich bis zu einem späteren Zeitpunkt niemals von meinem damaligen „Freundeskreis“ getrennt und bekam zum größten Teil nur das Leben mit Drogeneinfluss mit.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich bin gefährdet gewesen, das möchte ich gewiss nicht ausschließen. Drogenkonsum egal welcher Art hat bringt immer die Gefahr mit sich.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, im Nachhinein denke ich schon. Schon in meiner Schulzeit hätte ich mich besser mit der Thematik auseinandersetzen sollen und hätte dann auch bestimmt andere, drogenfreie Freunde kennengelernt. Dann wäre es, aus meiner Sicht, bestimmt anders gelaufen. Leider habe ich aus Neugier damals den falschen Weg eingeschlagen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Das Kiffen hat mich im Leben niemals vorwärtsgebracht. Entweder bin ich auf der Stelle stehen geblieben, oder es hat mich zurückgeworfen. Das wollte ich damals einfach nicht wahrhaben. Vor allem habe ich meiner Gesundheit damit keinen Gefallen getan. Auch meine Freundin und vorallem meine Familie musste unter diesem Vorfall leiden. Mittlerweile habe ich endlich gemerkt, dass Verdrängung oder das Davonlaufen für mich keine Option darstellt – wenn es Probleme gibt, müssen sie erwachsen und vernünftig geklärt werden. Unter Drogeneinfluss läuft man immer mit einer Last mehr durch das Leben. Durch das Verschleiern der Realität merkt man nicht, wie schön es auch ohne sein kann.
Außerdem möchte ich mein Studium erfolgreich abschließen und ebenfalls einen Master-Abschluss absolvieren um meinen Traumberuf ausüben zu können.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt zum richtigen Nachdenken kam mit dem Entzug des Führerscheins. Danach habe ich den Konsum direkt eingestellt. In dieser freien und gleichzeitig bedrückenden Zeit habe ich mir sehr intensiv Gedanken über mein derzeitiges Leben gemacht. Mir ist bewusst geworden was alles auf dem Spiel stand/steht und dass ich mir so meine Zukunft, wie ich sie mir vorgestellt hatte, zerstören hätte können.
Durch meine deutliche Verbesserung im Studium und die Türen die mir dadurch geöffnet werden merke ich, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde. Des Weiteren habe ich gelernt meine Probleme richtig zu lösen und nicht mehr nur zu verdrängen wodurch ich immer glücklicher bin. An das Leben alleine habe ich mich ebenfalls gewöhnt und zum Stressabbau habe ich mit Kraftsport begonnen, was mir viel Spaß bereitet und ich deutlich besser abschalten kann. Des Weiteren habe ich meine Ernährung umgestellt um allgemein gesünder zu leben und beim Sport alles geben zu können.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Wie bereits beschrieben will ich ein gutes Vorbild und für meine Familie da sein – bei vollem Bewusstsein. Ich habe verstanden, was Cannabis mit mir anstellt. Mir ist meine Gesundheit sehr wichtig. Nachblickend betrachtet hat mir der regelmäßige Konsum nie etwas Positives gebracht.
Zu meinem Lebensplan gehört mindestens ein Kind, da finden Drogen erst recht keinen Platz mehr.
Außerdem habe ich, wie bereits erwähnt, Rückschläge durch das Kiffen kassieren müssen.
Die Erfahrungen sind seit meiner Abstinenz und Lebensumstellung durchweg positiv, das kann Cannabis mir nicht liefern. Ich bin regelmäßig beim Sport, achte sehr auf meine Ernährung und unternehme inzwischen wieder viel mit meiner Familie und meinen richtigen Freunden. Niemand in meinem Freundeskreis konsumiert Cannabis, auch in meiner Familie findet diese Thematik (bis auf eine Ausnahme…) keine Beachtung. Und wenn das Thema auftaucht, ist es auf neudeutsch gesagt der größte Abturner, den man sich vorstellen kann. So kann und will ich niemals sein.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Sehr positiv. Ich bin wieder viel fitter, habe mehr Antrieb und Durchhaltevermögen und habe viel mehr Lust, neue Sachen für mich zu entdecken. Mir bereitet mein Studium nun viel mehr Spaß, da es mir nun ziemlich leicht fällt mich zum Lernen zu motivieren. Meine Noten werden immer besser wodurch ich auch mein Selbstbewusstsein wiederbekommen habe. Ich lasse mich nicht mehr hängen und schaue gern nach Optionen, mein Leben weiter zu verbessern.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Familie sowie meine Freundin haben mir in der Umstellungsphase sehr viel Halt gegeben. Positiver Zuspruch, wie gut ich mich schlage und wie toll ich mich verändert habe waren für mich die größten und wertvollsten Energielieferanten. Zudem bin ich wieder regelmäßig im Fitnessstudio und achte auf meine Ernährung.
Inzwischen unternehmen auch alte, gebliebene Freunde (keine Drogenkonsumenten) lieber was mit mir. Sie erkundigen sich nach meinem Befinden und treffen sich auch gerne mal mit mir in meiner Wohnung.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Familie, Freundin und Bekannte/Freunde reagieren sehr positiv auf meine Umstellung. Ich bin wieder ein offener und selbstbewusster Mensch, so wie man es von mir kennt. Das bekomme ich sehr oft zu hören. Einige neue Freundschaften haben sich gefunden. Diese Personen informierte ich über meine Vergangenheit – zuerst waren sie etwas schockiert, danach sprachen sie mir aber positiv zu und sind inzwischen Stolz auf mich. Meine Familie sagt mir immer wieder, wie toll ich mich entwickelt habe und was für ein toller, erfolgreicher Junge ich geworden bin. Alte Bekannte schauen teilweise zu mir hoch, da sie auch gerne einen Ehrgeiz haben möchten, wie ich ihn besitze.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja, das habe ich für eine gewisse Zeit. Ich merkte jedoch schnell, dass unsere Interessen stark voneinander abwichen und uns im Endeffekt nur der Drogenkonsum beisammenhielt. Ich finde es nicht traurig, da ich so die richtigen und falschen Freunde voneinander trennen konnte. Den Kontakt habe ich entsprechend abgebrochen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
In dem Zeitraum, in welchem ich noch Kontakt zu den Drogenbekannten hatte, habe ich mitbekommen wie die Drogen, die sie einnahmen, sie negativ beeinflussten. Für mich war es kein Problem, einen Joint o.Ä. abzulehnen. Ich empfand es als sehr belastend, wie sich die Menschen veränderten, wenn sie konsumierten.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde meine Abstinenz weiterhin fortführen sowie den Umgang mit illegalen Drogen und deren Konsumenten meiden.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz. Das Kiffen hat mir zu viel Negatives mit sich gebracht – ganz zu schweigen von der Illegalität, in die ich mich damit begebe. Ich habe inzwischen sehr motivierende Aufgaben und Ziele, da benötige ich einen unbeeinflussten Kopf und Geist.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Aufgrund meiner gefestigten Verhaltensänderung im Bezug auf den Umgang mit Problemsituationen, den Kontaktabbruch zu jeglichen Drogen und Leuten, welche mit Drogen zutun haben, schließe ich einen Rückfall theoretisch aus.
Ich habe gelernt mit meinen Freunden und meiner Familie über meine Probleme zu reden und zusammen eine Lösung zu finden.
Das Ansprechen von Problemen ist ein wichtiger Aspekt in meinem Leben geworden, da ich gemerkt habe, wie sehr mir die Kommunikation mit Familienangehörigen und Freunden hilft.
Sollte ich das Gefühl haben, dass diese Hilfe dennoch nicht ausreichend ist, scheue ich mich nicht mir professionelle Hilfe in Form eines Therapeuten zu holen.
Durch mein Studium zum Ingenieur in Elektrotechnik habe ich eine gute Zukunftsperspektive, welche ich intensiv pflegen und nachgehen will und werde.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Zu Familienfeiern, Geburtstagen und an Silvester gibt es ein bis zwei Bier/Gläser Sekt.

Ich habe die Zeiten/Mengen versucht etwas deutlicher zu definieren, bin mir jedoch nicht ganz sicher wie detailliert dies sein soll.
Würde mich also über eine Rückmeldung sehr freuen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich habe die Zeiten/Mengen versucht etwas deutlicher zu definieren, bin mir jedoch nicht ganz sicher wie detailliert dies sein soll.
Würde mich also über eine Rückmeldung sehr freuen.
Super, aus meiner Sicht gibts da nichts mehr zu kommentieren. :smiley711:
Die Zeit-Mengenangabe ist ok, wenn der Gutachter mehr wissen will ... erzählst du ihm das mündlich. ;)

Jetzt darfst du in aller Ruhe :smiley252::smiley252::smiley252:
Kurz vor der MPU meldest du dich auf alle Fälle noch mal.
 

sheyzizzle

Neuer Benutzer
So, am Mittwoch steht dann meine MPU an. Ich fühle mich gut vorbereitet und wollte mich schonmal für das Feedback bedanken:smiley711:. Dadurch kann ich relativ entspannt dort auftauchen(natürlich werde ich, wenn ich erstmal da bin, ein bisschen nervös sein, aber das ist, denke ich, okay).
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
(natürlich werde ich, wenn ich erstmal da bin, ein bisschen nervös sein, aber das ist, denke ich, okay).
Das ist ganz normal und weiß auch ein Gutachter.

Dann wünsche ich dir erstmal viel Glück und natürlich auch Erfolg ... du schaffst das schon ;):smiley711:

Kleiner Tipp, halte dich an folgende Regeln ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du die eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)
 

sheyzizzle

Neuer Benutzer
So, meine MPU ist vorbei und der Gutachter meinte, dass er ein positives Gutachten ausstellt, wenn die Tests ebenfalls in Ordnung sind:gruppe0003:
 
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