MPU wegen Cannaboiden vs Reality

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank allen Beteiligten und vor allem den Initiatoren für die Existenz dieses offensichtlich sehr wertvollen Forums.

Mich hat es am Neujahrstag im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle „erwischt“, in welcher ich im Verlauf mittels Drogenschnelltest positiv auf Cannaboide getestet und im weiteren Verlauf einer Blutprobe unterzogen wurde.
Dass dieses „Damokles-Schwert“ der Führerscheinproblematik über mir hängen würde, war mir immer latent bewusst - dass dies aber in aller Regel direkt in einer MPU endet, war mir leider nicht klar, so dass ich mich nun bestmöglich auf diese vorbereiten möchte.
Korrigiert mich, wenn ich "falsch abgebogen“ bin: Bei der MPU wird im Rahmen des psychologischen Gesprächs im wesentlichen nicht zwischen unterschiedlichen Drogen unterschieden, so dass ich erhebliche Probleme auf mich zukommen sehe und dem GA eine komplette Geschichte erzählen muss, die leider nicht viel mit der Realität zu tun hat…..
Ich stehe mitten im Leben, habe keine wirtschaftlichen Sorgen, habe Familie, Hund, Garten, tolle Freunde, gehe dreimal die Woche zum Sport - und das alles bisher trotz gelegentlichen Drogenkonsums.
Natürlich gab es auch andere Phasen in meinem Leben, aber auch da spielte THC weniger die Rolle Probleme zu verdrängen oder mich zu betäuben, sondern Vollrausch unter Alkohol hat mir nie wirklich zugesagt - darüber hinaus war das Kiffen für mich immer ein Verstärker für den Genuss von (Live-)Musik. That´s it. Nicht mehr und nicht weniger.
Und noch eins: Tatsächlich habe ich mich in 30 Jahren nicht ein einziges Mal nach dem Konsum hinter das Steuer gesetzt - sondern "nur" jeweils am nächsten Tag.

Mein ausgefüllter Fragebogen im nächsten Fenster.

Und jetzt ihr……..
 
FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 51

Was ist passiert?
Drogensorte: THC / Mushrooms
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): wechselhaft; im Prinzip jahrzehntelang „gelegentlich“ - mal mehr mal weniger; Pilze 1 - 2 mal im Jahr
Datum der Auffälligkeit: 01.01.2023

Drogenbefund
Blutwerte: noch nicht bekannt
Schnelltest: Positiv auf THC
Beim Kauf erwischt: Nein
Nur daneben gestanden: Nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Nein
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Nein
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: Nein

Führerschein
Hab ich noch: Ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein - mein Anwalt wartet auf Einsicht
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): unbekannt

Bundesland:
NRW

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: 31.12.2022

Abstinenznachweis
Haaranalyse: Nein
Urinscreen: Läuft seit Mitte Januar 23
Keinen Plan: ?

Aufarbeitung
Drogenberatung: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Genau - keine Ahnung ;-)

MPU
Datum: Nein
Welche Stelle (MPI):Nein
Schon bezahlt?: Nein
Schon gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: s.o.
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: s.o.

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein
 
Willkommen im Forum !

Vorab ein paar Fragen ...

Ist dein Nick Name dein Original Name (wir leben hier anonym) ?
Ist der Konsum von Pilzen aktenkundig ?
Welche Art von Pilzen waren das ?
Hast du Pilze und Cannabis zusammen bzw. zeitnah konsumiert ?
Warum liegen noch keine Blutwerte vor ?
 
Hallo Max,

nein - wie du nun vermutlich in meinem ersten Thread vor einigen Wochen gelesen hast - ist dies nicht mein echter Name.
Es ist nichts anderes aktenkundig, als das noch ausstehende Ergebnis der Blutprobe vom 1.1.2023.
Warum hierzu noch keine Blutwerte vorliegen, weiß ich nicht - bin ja "Erst- und Letzt-Täter"....

Gruß zurück!
 
Bei der MPU wird im Rahmen des psychologischen Gesprächs im wesentlichen nicht zwischen unterschiedlichen Drogen unterschieden, so dass ich erhebliche Probleme auf mich zukommen sehe und dem GA eine komplette Geschichte erzählen muss, die leider nicht viel mit der Realität zu tun hat…..
Bei dir geht es wohl ausschließlich um Cannabis, dass wird sich dann auch in deiner Fragestellung zeigen.
Du musst keine Geschichten erfinden, sondern nur das erzählen was der Gutachter von dir hören will und soll ... beim "soll" fangen wir mal an ... Pilze komplett außen vor lassen.

Urinanalyse bist du ja dabei ... für wielange !?

Dann noch ein bisschen Lesestoff ...

MPU ... abc Teil 1 Ablauf der MPU
MPU ... abc Teil 2 Vorbereitung auf die MPU
MPU ... abc Teil 3 Umgang mit dem MPU Gutachten

FAQ Reaktionstest/Leistungstest

Unterlagen für die Neuerteilung

Urinanalyse FAQ
Haaranalyse FAQ

Gute FB ... als Hilfestellung für deinen Drogen-FB

Wichtige Abkürzungen
 
Danke, Max, viele der von dir verlinkten Inhalte habe ich mir bereits zu Gemüte geführt - werde das aber weiter vertiefen, um entsprechend sattelfest zu sein bzw zu werden.
Was deine Frage bzgl der Länge des Urintestings angeht: Ich habe zunächst einmal mit 6 Monaten begonnen - wenn die Behörden weiter so schleppend agieren, ließe sich diese sicherlich auf 12 Monate verlängern bzw wird eben ein weiterer 6monatiger Test hinten dran gehängt.
Bleibt nach meinem Verständnis das Problem mit dem, "was der Gutachter hören will und soll" - wenn ich mir das so einige Texte hier durchgelesen habe.....das hat nichts mit meiner Historie gemein - zumal ich mit meinem Alter ja eher am oberen Range zu verordnen bin.
Ich hatte keinen Leidensdruck, ich wollte keiner Gruppe zugehörig sein - ich fand den Konsum von Cannabis einfach angenehmer im Handling als sich am Wochenende richtig einen hinter die Binde zu schütten...so ging das damals los und so wurde es jahrzehntelang praktiziert - alles andere ist dann doch "eine Geschichte" :smiley1659:
 
Bleibt nach meinem Verständnis das Problem mit dem, "was der Gutachter hören will und soll" - wenn ich mir das so einige Texte hier durchgelesen habe.....das hat nichts mit meiner Historie gemein - zumal ich mit meinem Alter ja eher am oberen Range zu verordnen bin.
Du betrachtest es aus dem "Jetzt" ... aber wer 30 Jahre konsumiert, war am Anfang auch mal jünger.
Du musst Motive finden, Motive für den Grund deines Konsums. Du musst nicht zwangsläufig 30 Jahre zurück buddeln, aber so ca. 5 Jahre vor deinem Delikt sollten es schon sein.
In deinem FB sollte sich etwas brauchbares finden, darauf bauen wir dann auf.
 
Wenn du von FB schreibst, meinst du den o.g. richtig?
Wenn du von 5 Jahren schreibst, bedeutet das, dass "meine Drogenkarriere" dann auch erst vor 5 Jahren begonnen haben soll?
Im Fragebogen beim Abstinenznachweis hab ich nämlich von "den 90ern" gesprochen.....womit wir wieder bei der Frage wären, die auch Inhalt meines ersten Threads war: Werden die Antworten dieses Fragebogens irgendwie weiter kommuniziert oder bekomme ich lediglich einen positiven Bescheid über das erfolgreiche "bestehen" bzw über die halbjährige Abstinenz?
Ich bin einfach zu unbescholten und eine zu ehrliche Haut - das fällt mir derzeit irgendwie auf die Füße....:smiley200:
 
Wenn du von FB schreibst, meinst du den o.g. richtig?
Nein, ich meine den Drogen-FB
Wenn du von 5 Jahren schreibst, bedeutet das, dass "meine Drogenkarriere" dann auch erst vor 5 Jahren begonnen haben soll?
Im Fragebogen beim Abstinenznachweis hab ich nämlich von "den 90ern" gesprochen.....womit wir wieder bei der Frage wären, die auch Inhalt meines ersten Threads war: Werden die Antworten dieses Fragebogens irgendwie weiter kommuniziert oder bekomme ich lediglich einen positiven Bescheid über das erfolgreiche "bestehen" bzw über die halbjährige Abstinenz?
Der Schwerpunkt sollte in diesem Bereich liegen, es sei denn, du hattest vor 30 Jahren "besondere Vorkommnisse".
Wenn es dich aber mehr beruhigt, kannst du auch deine "Entstehung" mit einbauen.

Dein Fragebogen darf vom Labor nicht weitergeleitet werden. Du bekommst ein Schreiben über eine erfolgreiche/negative Abstinenz.
 
Ich bin einfach zu unbescholten und eine zu ehrliche Haut - das fällt mir derzeit irgendwie auf die Füße....:smiley200:
das wird dir in der MPU nichts helfen. Ehrlichkeit ist hier nicht immer hilfreich. (Eigene Erfahrung)

Ich komm von den Trinkern, das wird beim kiffen aber ähnlich sein, denke ich:

Du stehst noch am Anfang deines Erkenntnisweges. Es gibt die Realität und die Welt der MPU, beides hat Schnittmengen, ist aber nicht dasselbe.

Du wirst eine Geschichte brauchen, eine Geschichte die du so verinnerlichen kannst, das es dann wie deine eigene Geschichte aus dir abfragbar ist.
Diese Geschichte muss stimmig sein, nicht mit der Realität, aber mit der Aktenlage.

Deswegen solltest du als erstes die Aktenlage nicht vergrößern: keine weiteren Angaben machen, gegenüber niemand. Nicht gegenüber der Polizei, Staatsanwaltschaft, Fsst oder wer auch immer sich bei dir meldet.
Alles was du sagst, kann und wird gegen dich verwendet werden! (Eigene Erfahrung)

Füll deine Kriegskasse auf, fütter das Sparschwein.

Bleib cool und am besten erstmal abstinent (von allem). Was später kommt, wird die Zukunft zeigen.

Hör auf die Profis hier im Forum. Max, Nancy usw. Alles coole Leute und super kompetent. Meist auch noch sehr nett.

Alles Gute!
 
Vielen Dank, Thomas - so ähnlich habe ich die Sachlage auch schon eingeschätzt und habe mir nicht zuletzt auch aus diesen Gründen die anwaltliche Unterstützung direkt zu Beginn genommen - auch wenn es bisher noch keine Akteneinsicht gab und ich auch keine Post im Briefkasten hatte, werde ich diese Woche mal auf eine Tasse Kaffee in dessen Kanzlei fahren, so dass man sich mal kennenlernt und weiß mit wem man es zu tun hat.

Nein, ich meine den Drogen-FB

Der Schwerpunkt sollte in diesem Bereich liegen, es sei denn, du hattest vor 30 Jahren "besondere Vorkommnisse".
Wenn es dich aber mehr beruhigt, kannst du auch deine "Entstehung" mit einbauen.

Dein Fragebogen darf vom Labor nicht weitergeleitet werden. Du bekommst ein Schreiben über eine erfolgreiche/negative Abstinenz.
...dich muss ich auch nochmal nerven, Max:
Die ersten 3 Punkte unter dem Oberbegriff "Vorgeschichte" implizieren doch, dass ich im Prinzip ganz vorne - sprich vor 30 Jahren - anfangen muss, oder etwa nicht?! Und da geht der Umstand mit "Story" erfinden ja bereits los - von "Recht auf Rausch" bzw Alternative zum Alkoholkonsum sollte ich wohl eher nicht fabulieren - auch kaum von: Ich hab die Lachflashs geliebt bzw die Luftgitarrenkontests auf irgendwelchen Konzerten oder in irgendwelchen Wohnzimmern......:rolleyes:
 
@Max: Guten Morgen ...Nachtrag zu gestern:
Ich bin erstaunt, wie detailliert meine "Mitstreiter" in der Retrospektive hier ihre Konsumzeiten angeben - wann sie wieviel, wie oft und wie lange konsumiert haben - warum und weshalb....wie häufig eine Fahrt mit dem Auto "under the influences" erfolgte etc.....wie gesagt:
Ich rede am Ende des Tages über drei Jahrzehnte gelegentlichen Konsum.
In diesen Details erscheint mir das aus Perspektive eines GA in der Realität auch nicht wirklich glaubhaft bzw überzeugend - in der Ermangelung dieser Details heißt es andersrum, dass man sich nicht ausreichend selbst mit seiner Historie auseinander gesetzt hat oder wie muss ich das verstehen?!

So, das war´s dann wirklich erstmal von mir, bis ich deine Verlinkungen gelesen bzw bis ich Post erhalten habe.

Guten Wochenstart!
 
@ Walther

Deswegen würde ich überlegen ob drei Jahrzehnte Konsum wirklich notwendig darzustellen sind. Stichwort Aktenlage vergrößern, oder gar den Eindruck gewohnheitsmäßigen Konsums zu erwecken.....da bist du recht schnell in einer Schublade wo du nur noch mit AB12 rauskommst.
Oder ob du nicht eine Nummer kleiner anfangen solltest, z. B. gelegentlicher Joint mit altem Kumpel aus der Uni-Zeit, der vor 4 Jahren wieder aus dem Ausland zurück kam.....oder so

Du darfst auch nicht den Eindruck erwecken auf die zig Jahre im Konsum "stolz" zu sein. "Bin dabei nie erwischt worden"....
 
Ich bin erstaunt, wie detailliert meine "Mitstreiter" in der Retrospektive hier ihre Konsumzeiten angeben - wann sie wieviel, wie oft und wie lange konsumiert haben - warum und weshalb....wie häufig eine Fahrt mit dem Auto "under the influences" erfolgte etc.....wie gesagt:
Ich rede am Ende des Tages über drei Jahrzehnte gelegentlichen Konsum.
Und genau das habe ich eigentlich gemeint ... mit den 5 Jahren rückwärts.
Bei meiner Alk-MPU waren die 2-3 Jahre vor meinem Delikt für die Gutachterin interessant, quasi die Entwicklung die zum Delikt geführt hat. Was ich vor zig Jahren in meiner Jugend gesoffen habe, war völlig uninteressant. Ich denke die Gutachter wissen selbst, dass in der Jugendzeit nicht alles lupenrein verläuft.
Daher ... den Schwerpunkt nicht zu weit in die Vergangenheit legen.
 
Ich würd an deiner Stelle einfach anfangen ein paar Dinge aufzuschreiben, manchmal entwickeln sich die Gedanken dann schon von selbst. Ich habe monatelang immer mal wieder was an meinem FB ergänzt, gestrichen, eingefügt, das mir wichtig erschien und hatte dann irgendwann - wie die Kollegen hier meinen - einen recht soliden Schrieb zusammen.
Was du davon letztendlich benutzt ist ja deine Sache, sieh es zunächst einfach als selbstreflektorisches Projekt an.
 
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