MPU wegen erneuter Fahrt unter Cannabiseinfluss FB

miguel

Neuer Benutzer
Na gut, dann mache ich meinen FB auch mal hier rein und hoffe, jemand kann mir was dazu sagen.


FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 37

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Im Urlaub der vor der Fahrt lag und drei Tage vor der Fahrt, davor sporadisch
Datum der Auffälligkeit: 2015

Drogenbefund
Blutwerte: 1,8ng/ml THC, 5,3 ng/ml THC-COOH
Schnelltest:
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Nein
Verurteilt: Ja
Strafe abgebüßt: nein

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Habe nur das Schreiben der Führerscheinstelle
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja, verhährt
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):höchstwahrscheinlich nur THC

Bundesland
: Baden-Württemberg

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: vor 3 Jahren

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
Urinscreen:
Keinen Plan: Ja, Wie lange muss ich Abstinenz nachweisen in meinem Fall?

Aufarbeitung
Drogenberatung: noch nicht
Selbsthilfegruppe (SHG): noch nicht
Psychologe: Therapie bei einem Psychotherapeuten wegen psychischer Probleme abgeschlossen
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: noch nicht angemeldet
Welche Stelle (MPI): TÜV Süd
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Ja, erstes Vergehen war 10 Jahre davor mit 10 ng/ml THC, 1,8 ng/ml OH-THC, 44 ng/ml THC-COOH
 

Hasa

Benutzer
Grüße dich,

da du Rückfalltäter bzw. Wiederholungstäter bist, würde ich dir eine minimum Abstinenzdauer von 12 Monaten empfehlen, geht auch über eine Haaranalyse 12cm Drogen in deinem Fall.

Parallel dazu ein paar Std. bei einem zugelassenen Verkehrstherapeuten eine Aufarbeitung von deiner Vergangenheit und natürlich dieses Forum.
 

miguel

Neuer Benutzer
Erstmal danke! Hilft mir viel das Gefühl nicht komplett alleine vor diesem teuren MPU-Beraterjungel zu stehen.

Ja, also zwei mal jeweils für 6 Monate.

Du meinst ich komme um einen Verkehrspsychologen nicht rum? Ginge nicht auch Selbsthilfegruppen und Suchtberatung?
 

Zottelkopf

Stamm-User
Lese dich hier mal in Ruhe ein. VP würde ich erstmal sein lassen. In diesem Forum kannst du viel mehr lernen. Shg bzw Suchtberatung ist immer gut aber nur wenn es kein Geld kostet
 

miguel

Neuer Benutzer
Also 2015 wahr das zweite mal, 2005 das erste mal. Meinst du das erste könnte schon aus den Akten draussen sein? Was würde das dann bedeuten?
Ich muss Führungszeugnis beantragen, Akteneinsicht bei der Führerscheinstelle beantragen und am besten beantragen alles was fristtechnisch abgelaufen ist bei all den verschiedenen Behörden zu löschen, ja?

Ich werde mich definitiv hier einlesen und im besten Fall einem anderen dem es so geht wie mir hier irgendwann mal auch so weiterhelfen wie ihr es getan habt.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ab 01.05.2014 wurden die Tilgungsfristen geändert. Was davor mit einer 5 jährigen Überliegefrist behaftet war, fällt für Delikte ab diesen Datum weg.
Wenn deine Akte sowie Fahreignungsregister (FAER) sauber sind, fällt der Bestand "Wiederholungstäter" weg ... du würdest somit als Ersttäter behandelt werden.
 

miguel

Neuer Benutzer
DU meinst weil die Tilgungshemmung ab diesem Datum entfällt? Mein Fall wahr am 7.7.2014 dürfte also passen!
Wow diese Information ist buchstäblich Geld wert. Ich beantrage sofort die Auskunft im Fahreignungsregister.

Gibts hier eine Kaffekasse?
 

miguel

Neuer Benutzer
Ok, angenommen es steht heute nicht mehr im FAER, dann bin ich aber trotzdem zum Tatzeitpunkt ein Wiederholungstäter gewesen, oder?
Wenn die von der MPU nach dem Grund der Entziehung der Fahrerlaubnis fragen, muss ich den Fall 9 Jahre zuvor doch angeben, somit wäre ich rechtlich zwar kein Wiederholungstäter, vor dem Gutachter aber schon.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
somit wäre ich rechtlich zwar kein Wiederholungstäter, vor dem Gutachter aber schon.
Warum sollte somit ein Gutachter die Berechtigung haben ... rechtliche Dinge aufzuheben !?
Wenn dem so wäre, dann würde es noch viel mehr Wiederholungstäter geben.

Wenn es keine rechtliche Grundlage mehr gibt dich als Wiederholungstäter zu betrachten, dann darf auch ein Gutachter dies nicht mehr verwerten.
 

Kill

Stamm-User
Wenn es keine rechtliche Grundlage mehr gibt dich als Wiederholungstäter zu betrachten, dann darf auch ein Gutachter dies nicht mehr verwerten.

Das Problem ist ja, dass die Beurteilungskriterien in vielen Fällen ja offensichtlich eine untergeordnete Rolle spielen. Nicht nur in meinem Fall, meiner zweiten MPU, wurden Prognosen gestellt die absolut unzutreffend und jenseits der Beurteilungskriterien sind. Daher würde ich in diesem Fall hier definitiv mit "Wiederholungstäter"-Kriterien "arbeiten.

Für mich hat es sich herauskristallisiert, dass der sicherste Weg eine MPU positiv oder zumindest mit Kursempfehlung zu bestehen wenn man eine Vorbereitung beim selben Institut macht wo man auch anschließend die MPU macht. Kostet alles Geld, aber es ist weitestgehend sicher kein negatives Gutachten zu erhalten.

Unabhängig von meiner Erkenntnis sollte in deinem Fall eine Aufarbeitung hier im Forum plus 12 Monate Abstinenznachweis reichen. Dein Risiko ist halt nur der "Wiederholungstäter" auch wenn er vielleicht nicht aktenkundig ist.

Um der Willkür der Gutachter vorzubeugen solltest du dich also als Wiederholungstäter sehen. Was die Gutachter dürfen und letztendlich entscheiden liegt nicht in deiner Hand, deshalb immer größtmöglich absichern um nachher nicht nochmal ne MPU machen zu müssen.

Wichtig ist, dass du Rückfallprophylaxe und Vermeidungsstrategien klar benennen kannst, das lernst du hier im Forum - Rückfallprophylaxe und Vermeidungsstrategien sind zwei elementare Dinge in der MPU, bei deinem Fall mit niedrigen Werten der Schlüssel zum Erfolg.

EDIT:

Was eine "Vorbereitung" angeht: Du kannst parallel zum Forum hier, eine Vorbereitung bei einer karitativen Einrichtung machen, so eine "Bescheinigung" die du zur MPU mitbringen kannst ist immer Gold wert - ob dir inhaltlich da was weiterhilft kann ich nicht beurteilen, ich habe mich auch "nur" hier im Forum vorbereitet - aber bei mir waren es harte Drogen, kein THC. Ich musste im Nachhinein ein negatives Gutachten in eine Kursempfehlung "erstreiten" mit ziemlich großem Zeitaufwand...
 
Zuletzt bearbeitet:

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Unabhängig von meiner Erkenntnis sollte in deinem Fall eine Aufarbeitung hier im Forum plus 12 Monate Abstinenznachweis reichen. Dein Risiko ist halt nur der "Wiederholungstäter" auch wenn er vielleicht nicht aktenkundig ist.
Ich kann deine Erlebnisse gut nachvollziehen und ich weiß, dass geschriebener Text (Beurteilungskriterien) nicht immer seine Anwendung findet.
Aber warum sollte er sich als Wiederholungstäter betrachten, wenn nichts mehr in der Akte steht ... den mehr weiß ein Gutachter auch nicht.
 

miguel

Neuer Benutzer
Der Gutachter kennt die Werte, die so niedrig waren dass eigentlich rin medizinisches Gutachten infrage gekommen wäre. Daraus lässt sich schließen das noch ein anderer Faktor vorhanden war der zum Führerscheinentzug geführt haben muss.
 

miguel

Neuer Benutzer
Kam gerade vom Kraftfahr-Bundesamt:
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miguel

Neuer Benutzer
Und hier der erweiterte Fragebogen:


Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der Schule bei einer Drogenaufklärung

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

2001 mit 17 Jahren

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Aufgrund eines Beziehungskonfliktes nahm ich aus Frust und Selbstzerstörungstendenz Cannabis, Nikotin und Alkohol an einem Nachmittag das erste mal. Danach kam ich in einen Freundeskreis in dem regelmäßig Cannabis, Alkohol und Nikotin konsumiert wurde. Aufgrund von Problemen in der Schule, (wie ich erst jetzt erfahren habe) einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und um Anschluss an einen Freundeskreis zu finden konsumierte ich mehrmals wöchentlich Nikotin und Cannabis mit meinen neuen Freunden, am Wochenende zum Feiern auch Alkohol. Wirklich als Genussmittel wahrgenommen habe ich es nie, da durch Cannabis meine Ängstlichkeit und Depression weiter gefördert wurden, zudem hatte ich einige psychotische Episoden, die dann fälschlicherweise als Schizophrenie diagnostiziert wurden. Es war eine Mischung aus selbstschädigendem Verhalten und dem Wunsch nach Zugehörigkeit was mich motivierte zu konsumieren.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Am Wochenende beim Feiern habe ich Cannabis zusammen mit Alkohol konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Zu dieser Zeit, wie bei vielen Jugendlichen damals üblich, einige Male monatlich.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich konsumiere Kaffee und Nikotin. Ausserdem, da ich Antidepressivas nicht vertrage, Mikrodosierung LSD jeden dritten Tag


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Meine Ängstlichkeit und Neigung zum Grübeln wird durch Cannabiskonsum verstärkt, was sehr unangenehm ist. Ausserdem führte der Konsum gegen Ende zu Panikattacken

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Anfangs nahm ich Cannabis auch, um durch meine Borderline-Persönlichkeitsstörung vorhandene Selbstverletzungtendenzen nachzugehen. Als die Panikattacken häufiger wurden, beendete ich den Konsum.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Blutwerte: 1,8ng/ml THC, 5,3 ng/ml THC-COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Ich war im Urlaub in Spanien und habe täglich konsumiert. Als ich nach Deutschland zurück kam, beendete ich den Konsum zwei Tage vor der Autofahrt.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Nichts.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich war in Spanien im Urlaub mit Freunden und wir wollten bei der Gelegenheit die dortigen Cannabis Social Clubs ausprobieren.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Aufgrund eines Auffahrunfalls wurde die Polizei gerufen. Diese nahm vermutlich das Erscheinungsbild meiner Mitfahrerin und des Wagens (einem „Hippi-Bus“) zum Anlass mich auf Drogen zu testen.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

Besorgungen für eine Freundin


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Da mir nicht bewusst war, dass auch nach Tagen die Menge des Cannabis im Blut hoch genug für einen Führerscheinentzug sind, habe ich darüber nicht nachgedacht.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Da man 72 Stunden nach Konsum noch unter Cannabiseinfluss steht, dann waren es circa. 50- mal

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Es gab für mich keinen Konflikt, daher gar nicht. Damals waren mir die Risiken und Nachteile nicht bewusst und ich habe es nicht hinterfragt. Es war mir auch nicht bewusst, wie lange man nach dem Konsum noch unter Cannabiseinfluss steht. Über diesen Konflikt habe ich mir keine Gedanken gemacht – leider, wenn man bedenkt was passieren hätte können.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Durch das Wirkungsspektrum wird die Fahrtüchtigkeit negativ beeinflusst. Die Fähigkeiten Entfernungen und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen werden durch den Konsum negativ beeinflusst. Des Weiteren wird die Reaktion schlechter. Das spiegelt sich auch in einigen Studien wieder. Laut der Studie der United der United States National Highway Traffic Administration haben Cannabis Konsumenten ein um 25 % höheres Risiko, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72 Stunden, da THC ist ein an Fett bindender Wirkstoff und dieser unkontrolliert abgebaut wird


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Es kann sich eine Sucht entwickeln.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Aufgrund einer damals nicht diagnostizierten Persönlichkeitsstörung litt ich an Depression und Selbstverletzungstendenzen und starker innerlicher Anspannung. Ausserdem war ich sozial sehr isoliert. Das alles hat mich zu Cannabis geführt


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Familie war sehr verunsichert wegen dem Konsum. Für viele (neu gewonnene) Freunde war es normal und sie begrüßten es.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Wie genannt die Persönlichkeitsstörung lässt mich oft täglich unter starker innerer Anspannung, einem Gefühl der Leere und Gefühlsschwankungen leiden. Der Konsum war oft wie ein Ventil. Oft waren auch Beziehungsprobleme ein Auslöser für stärkeren Konsum.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Es wurde bei mir fälschlicherweise eine Schizophrenie diagnostiziert. Aufgrund des inneren Glaubens, dass das nicht stimmt und der Medizinapparat mir nicht wirklich helfen kann, lehnte ich jegliche Hilfe ab.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Es kam immer wieder zu monatelangen bis jahrelangen Konsumpausen. Oft war eine Beziehung der Auslöser oder Abstand vom konsumierenden Freundeskreis. Gegen Ende meiner Konsumkarriere waren wiederkehrende Panikattacken Auslöser, den Konsum zu pausieren.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Drogen haben mir nie geholfen, abzuschalten. Im Gegenteil. Alle Probleme waren oft viel präsenter und quälender. Aufgrund meiner Persönlichkeitsstörung hatte ich, da ohne adäquate Therapie, überhaupt keine Möglichkeit, irgendwie abzuschalten.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich denke jeder Konsument ist mehr oder weniger gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Wenn meine Ängste vor den negativen Folgen des Konsums (Vergesslichkeit, Lungenprobleme)geringer gewesen wären, hätte ich eventuell in eine Sucht abrutschen können.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich denke mit der richtigen psychologischen Diagnose und einer adäquaten Therapie hätte ich es verhindern können. Damals habe ich mir auch um die Konsequenzen keine Gedanken gemacht. Es schien mir der einzige Weg um mit meiner Störung irgendwie umzugehen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Eigentlich wollte ich zwei Tage vor der Autofahrt mit dem Konsum aufhören um keine Probleme im Strassenverkehr zu haben. Das ich dann zwei Tage später kontrolliert wurde und meinen Führerschein verlor machte mich sehr wütend sodass ich aus Trotz wieder mit dem Konsum anfing. Auch fehlte mir zu dem Zeitpunkt das Rüstzeug um mir meinen selbstschädigenden Tendenzen bewusst zu sein und an mir zu arbeiten.

Nachdem ich eine Therapie wegen Depression angefangen habe, wurde mir mithilfe der Therapeutin bewusst, dass ich an einer Persönlichkeitsstörung leide und der Drogenkonsum ein Bestandteil dessen. Da ich Cannabis nie wirklich vertragen habe, nahm ich diese Erkenntnis dankbar zum Anlass mithilfe einer Verhaltenstherapie Wege zu finden, selbstschädigendes Verhalten mit Achtsamkeit und Selbstakzeptanz zu ersetzen. Zu diesem Zeitpunkt waren ständige Panikattacken aufgrund des Konsums unerträglich.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Die Therapie zusammen mit den Panikattacken waren eine Vorarbeit. Es gab während der Therapie nicht den einen, alles entscheidenden Punkt.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Da meine Persönlichkeitsstruktur nicht zu Cannabis passt ist der Konsum sehr unangenehm. Ich möchte mich nicht dem Risiko das es mir schlecht geht aussetzen und schließe deshalb gelegentlichen Konsum aus.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Aufgrund der Therapie fühlte ich mich allgemein stabiler, sodass ich diese fehlende Selbstschädigung durch Cannabis als sehr angenehm empfand.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Therapeutin hat mir dabei geholfen alternative Verhaltensweisen zu erlernen um mit den inneren Anspannungszuständen und intensiven Gefühlen umzugehen.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Da ich sehr oft kommunizierte, dass mir Cannabis eigentlich nie gut getan hat, reagierte mein Umfeld positiv. Selbst die, die regelmäßig Cannabis konsumieren hatten Verständnis.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ja, aber der Kontakt ist seltener geworden.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte die negative Gefühle und Panikattacken während eines Konsums nicht mehr erleben.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ein Rückfall ist natürlich nie auszuschließen. Aber da ich jetzt weiß, das man mindestens 72h warten muss, wird so etwas nie wieder vorkommen.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Aufgrund der Therapie habe ich sehr viel Selbstreflektion gelernt. Ich kenne die Alarm-Lämpchen die in Krisensituationen anfangen zu blinken sehr gut. Wenn es mir wirklich wieder eine längere Zeit sehr schlecht geht, würde ich mich sofort in psychiatrische Behandlung begeben.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke nur an besonderen Anlässen
 

miguel

Neuer Benutzer
Ich frage mich gerade:
Es ist doch die Führerscheinstelle die entscheidet was ich machen muss um den Führerschein wiederzubekommen, wenn wegen der Tilgung nur eine Drogenfahrt aktenkundig ist, bestünde dann nicht die Chance nur ein fachärztliches Gutachten machen zu müssen???
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Bei deinen Werten wäre das durchaus möglich, aber die Entscheidung liegt nunmal bei der FSST.
 
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