hallo Max, danke für das schnelle Beantworten.
Ich habe die Frage nochmal überarb eitet und stelle meine neue Version wieder hierrein.
Was ist passiert?
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?>
In der 7. Klasse haben wir uns in der Schule den Film Christiane F. angeschaut, dort habe ich das erste Mal Drogen wahrgenommen.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das erste Mal selbst konsumiert, habe ich im Mai 2004, ca. 24 Jahre nachdem ich das erste Mal von Drogen gehört habe.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich habe im Mai vor 12 Jahren an einem Joint von einem Arbeitskollegen mitgeraucht. Ich hatte damals einen anderen Arbeitgeber, der ein Choleriker war. Ich konnte damals nicht mit dieser Stresssituation umgehen und es hat mich sehr belastet. Nach einem wiedermal anstrengenden Arbeitstag bin ich noch mit zu einem Arbeitskollegen nach Hause gegangen. Dieser Kollege hat dann einen Joint geraucht, er bot ihn mir an und ich hab mitgeraucht.
Nach ein paar Monaten habe ich ca. 5 Joints in der Woche geraucht. Ich empfand dies damals als eine Art Ausweg, um mich nicht mit der aktuellen Situation auseinander setzen zu müssen. Durch das kiffen nahm ich die Pöbeleien meines Chefs nicht mehr so persönlich und konnte mit diesem Stress besser umgehen.
Als ich im Jahre 2006 arbeitslos geworden bin, hat sich mein Konsum gesteigert. Es war eine schwierige Situation für mich. Ich hatte es zwar geschafft, zu kündigen, fühlte mich aber dennoch schlecht, da ich nun arbeitslos war.
Im Februar 2007 habe ich meine jetztige Freundin kennengelernt, die nicht kifft, seitdem hat sich mein Konsum von THC reduziert. Ich habe mit meiner Freundin viel über das Kiffen geredet, dadurch hat sich meine Einstellung gegenüber dem kiffen geändert.
Im Februar 2008 habe ich meine jetzige Arbeitsstelle gefunden. Seitdem habe ich Bis Februar 2015 ca. 2-3 Joints in drei Tagen geraucht.
Seit dem 16.02.2015 bin ich abstinent. Seitdem hat sich mein Leben positiv verändert und darauf bin ich sehr glücklich.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich trinke nahezu keinen Alkohol. An Geburtstagen oder an Silvester stoße ich mit einem Glas Sekt an oder ich trinke im Urlaub ein Radler.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?>
Kaffee,Nikotin
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Also ich noch geraucht habe, habe ich den Kontakt zu Freunden verloren, die nicht rauchen. Lustlosigkeit, Konzentrations-schwächen, körperliche Einschränkungen durch Trägheit waren definitiv negative Folgen des Kiffens.
Seitdem ich nicht mehr rauche, habe ich nur positive Veränderungen erlebt. Ich habe wieder Kontakt zu einem sehr guten Freund, der nicht raucht. Ich habe wieder begonnen, Tischtennis zu spielen und fühle mich dadurch körperlich wieder fit und es macht mir sehr viel Spaß, in einem Verein zu spielen.
Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich endlich aufgehört habe zu kiffen und sich seitdem so vieles in meinem Leben positiv verändert hat.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, da ich so am besten abschalten konnte und die negativen Folgen für mich damals nicht so gravierend waren.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
18,0 ng ml Tetracannabinol,
57,0ng ml THC-Carbonsäure,
10,0ng ml 11-Hydroxy-THC
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
An 3Tagen ca.2-3Joints pro Tag
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Ich habe im Laufe des Abends an 3 Joints mitgeraucht.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich habe mich mit einer guten Freundin getroffen, der es nicht gut ging. Sie hat geraucht und ich habe an drei Joints mitgeraucht. Warum, kann ich nicht genau sagen. Ich denke ich habe die Chance einfach genutzt, mitzurauchen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wurde auf der Rückfahrt nach Hause von der Polizei angehalten, ich wurde aber nicht durch Auffälligkeiten im Fahrverhalten angehalten.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte nach Hause zu meiner Familie fahren.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
8,5 Kilometer
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Heute weiß ich, dass man ,je nach Konsummuster, noch bis zu 72 Stunden nach dem kiffen unter Drogeneinfluss steht, daher würde ich sagen, ich war gelegentlich unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs. Ich habe früher gedacht, dass das THC nach 6 bis 12 Stunden im Körper abgebaut ist, daher habe ich nach dem kiffen ausgiebig geschlafen und habe mich dann ca. 10-12 Stunden später ins Auto gesetzt.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Da ich früher dachte, dass das THC nach 6 bis 12 Stunden im Körper abgebaut ist, gab es für mich keinen Konflikt. Heute weiß ich, dass ich durch meine Unwissenheit´, mich und andere in Gefahr gebracht habe.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Der Drogenkonsum kann gefährliche Folgen haben. Cannabis kann zu optischen und akkustischen Leistungsbeeinträchtigungen und zur Unkonzentriertheit führen , es setzt die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit herab. Deswegen kann man sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährden.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Früher dachte ich 6-12 Stunden, inzwischen weiß ich, dass man in der Regel 24-36 Stunden , je nach Konsummuster auch bis zu 72 Stunden unter deren Einfluss steht.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Inzwischen bin ich mir der Gefahren und der Folgen bewusst, denn ein täglicher Konsum kann in die Abhängigkeit führen. Es kann bei labilen Persönlichkeiten schon bei einmaliger Einnahme zu psychischen Krankheiten führen. Es kann vorhandene Depressionen und Angstzustände verstärken und es führt oftmals zur Selbstüberschätzung. Desweiteren kann ich körperlichen Einschränkungen wie Unkonzentriertheit und einer herabgesetzten Reaktionsgeschwindigkeit führen-. Daher sollte man in keinem Fall unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr teilnehmen, da man sich und andere gefährden kann.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich hatte einen Cholerika als Arbeitgeber , der mich ständig traktiert hat, obwohl ich meine Arbeit gut gemacht habe. Ich konnte damals mit diesen ständigen Stresssituationen nicht umgehen. Dann hatte ein anderer Mitarbeiter, mit dem ich nach der Arbeit zu ihm nach Hause gegangen bin, Cannabis geraucht und ich habe mitgeraucht. Ich konnte meinen Chef dadurch besser ertragen und nahm es nicht mehr persönlich. Ich habe auch zusammen mit Freunden gekifft und fühlte mich so zugehörig und hatte ein Gemeinschaftsgefühl.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie wusste bis zu meinem Führerscheinverlust nicht darüber Bescheid. Nachdem sie es erfahren haben, waren sie sehr enttäuscht. Meine Freundin war von Anfang an gegen das Kiffen und es gab auch oft Diskussionen deswegen.
Seitdem ich aufgehört habe zu kiffen, sind meine Familie und meine Freundin sehr stolz auf mich und hat mich meiner engen Familie sogar ein Stück näher gebracht.
-*23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, mein Konsum war eher gleichbleibend.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ich habe direkt nach der Polizeikontrolle meinen Drogenkonsum beendet und seitdem nie wieder gekifft. Ich habe dabei sehr große Unterstützung durch einen alten Freund, meine Familie und meine Freundin erhalten und konnte mich jederzeit an sie wenden. Zudem empfand ich die Einzelgespräche beim Psychologen als sehr hilfreich, um dahinter zu kommen, warum ich gekifft habe.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Ich habe im Sommer 2013 für ca. 8 Monate aufgehört zu rauchen( Konsumpause), da meine Freundin und ich beschlossen haben, eine Familie zu gründen. Da ich mich damals informiert hatte, wusste ich, dass das Cannabis rauchen auch auf das Baby übertragen kann.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Es war der leichtere Weg durch das Kiffen abzuschalten und mit Freunden Spaß zu haben als sich mit seinen Problemen auseinander zu setzen. Heute weiß ich, dass es viel wichtiger und gesünder ist, sich andere Wege zu suchen, um abzuschalten. Habe ich einen anstrengenden Arbeitstag, gehe ich zum Sport. Seit ich wieder Kontakt zu nicht-kiffenden Freunden habe, habe ich viel Spaß ohne dabei rauchen zu müssen.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, ich würde sagen, jeder, der kifft, ist gefährdet in eine Drogenabhängigkeit abzurutschen. Ich nahm das kiffen und die damit verbundenen Gefährdungen nicht ernst genug. Heute bin ich besser informiert und weiß um die negativen Folgen besser Bescheid.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, ich hätte mich damals viel mehr mit THC und deren Gefahren informieren sollen.
Ich hätte mich sofort meiner Familie und Freunden gegenüber öffnen hätte und mir bei ihnen Hilfe geholt hätte.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich will abstinent leben, weil ich ein verantwortungsvoller Vater und Partner sein und für meinen Sohn ein Vorbild sein will. Ich merke sehr viele positive Veränderungen in meinem Leben und in meinem Job. Ich bin nicht mehr so streng mit mir selbst und erwarte nicht mehr von mir, perfekt zu sein. Ich habe meine Freude zum Sport wieder entdeckt und gehe dort regelmäßig mit anderen Sportsfreunden hin.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt):
Als mich die Polizei angehalten hat, stand ich unter Schock und dies war der Auslöser dafür, mich intensiv mit dem Thema kiffen zu beschäftigen.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich will gesünder leben und meine Leben hat sich so positiv verändert, dass für mich nur die absolute Abstinenz in Frage kommt. Ich bin heute sehr glücklich nicht mehr zu kiffen und bin stolz auf mich, da ich nun andern mit dem Leben umgehe.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es stand für mich sofort fest, dass ich nie wieder rauchen werde. Ich habe die Chance genutzt, mich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, weswegen ich überhaupt gekifft habe. Ich habe viel mit meinem alten Schulfreund und meiner Freundin geredet und mir ist in den vielen Gesprächen, auch beim Psychologen, immer mehr klar geworden, dass ich immer viel zu hohe Ansprüche an mich hatte und diese Diskrepanz zwischen Vorstellungen bzw. Wünschen und der Realität ein Hauptgrund für das kiffen waren. Auch körperlich fühle ich mich inzwischen gesünder und fitter. Ich bin nicht mehr so träge und habe viel mehr Energie. So habe ich auch endlich wieder die Motivation, einmal in der Woche zum Tischtennis zu gehen und kann dort auch endlich mit den „alten“ Hasen mithalten.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Am meisten habe ich mir selbst geholfen. Natürlich haben meine Familie und meine Freundin mich dabei sehr unterstützt. Auch habe ich durch diese Situation wieder Kontakt zu einem sehr guten, alten Freund bekommen. Er war mir in dieser Zeit auch eine sehr große Stütze und ich konnte viel mit ihm über meinen Drogenkonsum reden. Die Beratungsgespräche beim Psychologen haben mir auch sehr gut getan und ich empfand diese als sehr hilfreich.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie war zuerst sehr enttäuscht, dass ich überhaupt gekifft habe. Nachdem sie aber gesehen haben, dass ich sofort aufgehört habe, haben sie mich sehr unterstützt und waren immer für mich da. Meine Freundin ist sehr stolz auf mich und ist sehr froh, dass dies nun kein Streitthema zwischen uns ist. Unsere Beziehung ist seitdem viel harmonischer geworden und sie sagt, ich bin ausgeglichener und zufriedener.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich habe den Kontakt zu den Freunden, die gekifft haben, sofort abgebrochen. Mir ist inzwischen bewusst geworden, dass uns eigentlich hauptsächlich das kiffen verbunden hat. Ich habe jetzt wieder sehr vielKontakt zu einem alten Schulfreund und fühle mich auch durch meinen Sport im Verein sehr wohl.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, da ich keinen Kontakt mehr habe zu Leuten, die kiffen.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Grundsätzlich meide ich den Kontakt zu Leuten, die kiffen. Sollte ich trotzdessen jemals wieder in die Situation kommen, dass in meinem Umkreis gekifft wird, ist mir inzwischen bewusst, dass jeder seine eigene Entscheidung trifft. Ich habe mich für die Abstinenz entschieden und kann dies anderen nur raten, jedoch ist jeder für sein eigenes Leben verantwortlich.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich werde weiterhin abstinent leben. Mein Leben hat sich so positiv entwickelt, seitdem ich nicht mehr kiffe, dass ich mir das selbst nicht kaputt machen werde.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, auch wenn ich weiß, dass die Rückfallwahrscheinlichkeit bei 10% liegt. Ich werde weiterhin den Kontakt zu den Drogen oder ehemaligen Drogenfreunden meide. Sollte ich trotzdessen wieder in eine solche Situation kommen, dann werde ich mich sofort an meine Freundin oder meinen alten Schulfreund wenden. Auch weiß ich, dass ich jederzeit ein weiteres Gespräch beim Psychologen machen kann und mir dadurch auch helfen kann.
…
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke zu besonderen Anlässen wie Silvester mal ein Glas Sekt zum anstoßen oder im Urlaub ein Radler.
Dieses Mal habe ich auch unter den Fragen geantwortet
Viele Grüße