MPU wegen Geschwindigkeitsüberschreitung in Probezeit

Jo-Jo

Benutzer
Hallo, hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Möchte bald meinen Führerschein wieder haben, da ich ihn dringend zwecks Arbeitsplatz brauche. Beantragt ist er schon. Heute kam Post mit den Unterlagen vom Landratsamt.

FB Verkehr/Straftaten

Zur Person
Geschlecht: M
Alter: 28

Was ist passiert? Nach der Nachschulung zweimal auf Autobahn innerhalb der Probezeit geblitzt
Datum der Auffälligkeit: 08/ 2010 und 10/2010

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen:
Dauer der Sperrfrist:

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 06/2005 in 30er Zone mit 50 geblitzt
10/2005 in Autobahnbaustelle mit 120 geblitzt

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

MPU
Datum: noch nicht angemeldet
Welche Stelle (MPI): Prima MPU ist geplant
Schon bezahlt?: nein

Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: --
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: --

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: Punkte weiß ich nicht genau, will aber noch in Flensburg abfragen
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Jo-Jo,

willkommen im Forum:smiley22:

Wie können wir dir denn helfen? Hast du bestimmte Fragen an uns?

Ansonsten beschreibe doch bitte mal die Umstände, WARUM du immer wieder zu schnell gefahren bist....
 

Jo-Jo

Benutzer
Das erste mal, als ich in der 30er Zone geblitzt wurde, kam ich mit meiner Freundin aus dem Urlaub. Ich war total müde von der langen Fahrt. Vor dem Urlaub gab es den Blitzer noch nicht. Die Umstände sind dort so, dass man nen Berg runter in den Ort rein fährt.
Kurz danach is auf 30 gedrosselt. Dann kommt ne links Kurve und direkt danach steht jetzt der Blitzer. Nach dem Blitzer is wieder 50 erlaubt.

Das zweite mal wurde ich auf der Autobahn in ner Baustelle geblitzt. Das war nachts, und nichts los. Wir waren auf dem Weg zu den Eltern meiner Freundin nach Cuxhaven. Wir waren schon länger unterwegs und ich wollte einfach endlich ankommen.
Heute weiß ich das es totaler Quatsch ist, so zu denken. Erstens kann viel passieren, es ist gefährlich. und zweitens kommt man so auch nicht schneller dort an wo man hin will.
Ich war einfach zu naiv und hatte zu wenig nachgedacht, über die Konsequenzen meines Handelns.

Nach diesen beiden Vorfällen musste ich zur Nachschulung.
Hatte aber zu dieser Zeit nicht das Geld dafür. Also musste ich meinen Führerschein abgeben.
Mittlerweile hatte ich geheiratet und zwei Söhne bekommen. Ich merkte wie mir der Führerschein fehlte, es war alles viel schwerer als vorher (Einkaufen, mit den Kindern irgendwo hin zu kommen). Ich hatte mir fest vorgenommen, nie wieder zu schnell zu fahren. Ich war Erwachsener geworden. Ich hatte mich auch die ganze zeit an die Vorschriften gehalten. Bis wir dann wieder in Urlaub zu meinen Schwiegereltern fahren wollten. Es war Sommer, es war heiß. Ich hatte nen Audi S4 Kombi bei einer Autovermietung gemietet. Die Kinder schon den ganzen Tag am Quengeln. Also beschlossen wir erst Abends zu fahren. Wir hatten gehofft, das die Kinder dann schlafen wenn wir über Nacht die lange Strecke fahren würden. Es ging anfangs auch sehr gut. Auf halber Strecke standen wir dann im Stau. Und die Kinder fingen wieder an zu Quengeln. Ich war langsam schon etwas genervt. Und wollte auf dem nächsten Parkplatz rausfahren um ne Pause zu machen. Um schneller dahin zu kommen gab ich mehr Gas. Und schon hat es geblitzt. Mein Blick ging direkt auf den Tacho. Direkt danach hab ich mich sehr erschrocken und geärgert, das ich wieder zu schnell unterwegs war. Ich beschloss daraufhin, mir nie wieder ein so schnelles Auto zu mieten. Da ich darin gar nicht richtig merkte, wie schnell ich fuhr.
Das letzte mal als ich auf der Autobahn geblitzt wurde. Waren wir auch wieder auf dem Weg zu meinen Schwiegereltern. Mein Schwiegervater hatte einen starken Schlaganfall und lag auf der Intensivstation im Sterben. Meine Frau wollte unbedingt ihn nochmal sehen. Also sind wir losgefahren. Es war alles sehr emotional und eine sehr gedrückte Stimmung. Zu allem ärger standen wir diesmal wieder in einem ewig langen Stau, da vor uns ein LKW gebrannt hatte. Nach dem wir aus dem Stau raus waren fuhren wir zügig weiter. Ich habe nichts blitzen sehen oder ähnliches. Ein paar Wochen später bekam ich Post von der Bußgeldstelle. Saftige Geldstrafe, 1 Monat Fahrverbot und Punkte. Ich war total entsetzt, weil ich mit dem Brief überhaupt nicht gerechnet hatte. Mir wurde klar, dass ich nun sehr wahrscheinlich eine MPU machen muss. Und das kurz vor ende der Probezeit. Leider hatte ich nun aber kein Geld um die MPU gleich zu machen. Und musste wieder meinen Führerschein abgeben. Nun bin ich durch meinen Job sehr auf einen Führerschein angewissen, da mein zukünftiger Chef zur Bedingung gemacht hat, bis zum winter muss ich wieder mobil sein, sonst stellt er mich nicht ein. Mittlerweile habe ich noch einen Sohn bekommen, was wiederum mein Verantwortungsbewusstsein nochmals erhöt hat. Ich weiß mittlerweile, dass ich im Strassenverkehr nicht mehr emotional reagieren darf. Da ich sonst mein Leben und das leben vieler anderer gefährde. Heute würde ich bei der letzten Situation lieber mit dem Zug fahren, als selber mit dem auto.

Nun hoffe ich, dass ihr mir weiterhelfen könnt, mit Tipps usw, dass ich die MPU gleich bestehen kann. Ich habe etwas angst davor, wie es wohl wird, da ich bis jetzt nur negatives gehört hatte.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
In der Tat ist eine MPU wegen sonstiger Vergehen und in diesem Fall das "zu schnell fahren" nicht sooo einfach zu bestehen....sie wird daher als "Königsklasse" bezeichnet...... Nichtsdestotrotz kann man aber auch hier mit der nötigen Einsicht und entsprechenden Vermeidungsstrategien ein pos. Ergebnis erzielen.


Die Begutachtungsleitlinien für Verkehr und Punkte hast du ja schon gelesen, wie ich sehe und auch in einigen Threads anderer User....das ist sehr gut:smiley22:

Du solltest einfach mal unseren Fragebogen für eine verkehrsrechtliche MPU ausfüllen, dann können wir gezielt Tipps und Hilfestellung geben und dir sagen, was du bei der MPU besser nicht, bzw. etwas abgeändert erzählen solltest.

Abgesehen von unserem FB hier mal....

[h=3]Originalfragen einer verkehrsrechtlichen MPU[/h]

P.S. Was genau hast du denn bisher negatives gehört?:smiley2204:
 

Jo-Jo

Benutzer
Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
4mal wurde ich erwischt. Aber es waren sicher 5-6 mehr.

2. Was waren das für Verstöße?
Geschwindigkeitsüberschreitungen

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
11.6.2005 morgends ca. 8:30 H 50 Km/H in 30er Zone.
5.10.2005 abends ca. 22:30 H 120 Km/H in Autobahnbaustelle 80 Km/H erlaubt.
3.8.2009 abends ca. 23:30 H 150 Km/H, 120 Km/H waren erlaubt.
1.11.2009 mittags ca. 13:00 H 170 Km/H, 120 Km/H waren erlaubt.

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Bei den ersten Beiden Verstößen 2005 war ich zu naiv, meinte ich müsste mir und anderen etwas beweisen. ich habe damals nicht über mein Handeln und die Folgen nachgedacht.
Bei den anderen Beiden Verstößen 2009 habe ich zu emotional reagiert. Ich hätte mich durch das Kinder gequengel nicht beeinflussen lassen dürfen. Ebenso hätte ich nicht selber fahren sollen, als mein Schwiegervater im Sterben lag, sondern wir hätten viel mehr den Zug nehmen sollen. Denn durch mein Verhalten habe ich mich, meine Familie und viele unbeteiligte Personen in Gefahr gebracht.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Bei den Verstößen 2005 habe ich mich kurz geärgert, als ich die Strafe bezahlt hatte, war es für mich erledigt.
2009 war es schon anders. Ich war mir direkt nach dem ich das Blitzen am 3.8.09 bemerkt hatte klar darüber, dass ich Mist gebaut hatte. Und habe mich extrem geärgert. Mein ganzer Urlaub war daraufhin im Eimer.
Am 1.9.2009 habe ich es auf der Autobahn gar nicht realisiert, dass ich geblitzt wurde. Erst als das Schreiben von der Bußgeldstelle kam, wurde mir bewusst, dass ich wieder Mist gebaut hatte. Ich war ziemlich niedergeschlagen, und habe mich über mein eigenes Verhalten sehr geärgert.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte einen Unfall bauen können, bei dem Unschuldige Menschen verletzt, wenn nicht gar getötet worden wären.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
2005 war ich zu naiv, zu leichtsinnig. heute würde ich sagen ich war damals nicht geeignet ein Auto zu fahren.
2009 war ich jeweils zu emotional. Ich habe mich durch Äussere Einflüsse zu sehr ablenken lassen.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
ich hatte verdammt viel Glück.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
2005 hatte ich Probleme mit meinen Eltern, meiner Lehrstelle. Hatte grade die erste eigene Wohnung bezogen und das erste eigene Auto. Ich meinte ich müsste mir und anderen Beweisen, dass ich kein Versager bin.
2009 habe ich mich durch äussere Einflüsse zu sehr ablenken lassen, so dass ich zu unkonzentriert Auto gefahren bin.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich wurde nicht von der Polizei angehalten.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Die ersten Bußgelder haben mich kurz geärgert, dann habe ich sie bezahlt und damit war es für mich abgehakt.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich hatte mir nach der Nachschulung fest vorgenommen, ab sofort nur noch streng nach Vorschrift zu fahren. was mir bis auf die beiden Vorfälle auch gut gelungen ist. Denn in der Zeit als mein Schwiegervater im Krankenhaus war, Bin ich jedes Wochenende die Strecke von 750Km zu Ihm gefahren und wieder zurück.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich habe mich zu sehr von äusseren Einflüssen ablenken lassen. ich bin zu emotional ans Steuer gesessen.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
2005 hatte ich ziemlichen Stress mit meinen Eltern, bin daraufhin in meine eigene Wohnung gezogen. hatte sehr viel Stress mit meinem damaligen Chef. Habe auch kurze Zeit später meine Ausbildung abgebrochen. Mein Leben war damals ein einziges Chaos.
als ich 2009 das letzte mal geblitzt wurde stand ich unter emotionalem Stress, da mein Schwiegervater mittlerweile wie ein richtiger Vater für mich war. ich hatte angst davor, dass er sterben würde.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich werde nur noch nach Vorschrift fahren. Nicht mehr emotional hinters Steuer sitzen, dann lieber mit dem Zug oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Mehr pausen auf langen Strecken machen, um die Konzentration immer hochzuhalten.

16. Was ist daran anders?
Früher dachte ich mit schnellerem fahren kommt man schneller an sein Ziel, habe nicht groß nachgedacht sondern bin einfach losgefahren.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde nur noch vorschriftsmäßig am verkehr teilnehmen. Ich werde genügend pausen auf langen strecken machen, damit die Konzentration hoch bleibt und damit die kinder auf langen strecken ausgeglichener sind. Ich möchte/werde ein Vorbild für meine Kinder sein.
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe mich mit meinen Eltern ausgesprochen und wir vertragen uns wieder. Ich habe meine Ausbildung Anfang 2009 in Eigeninitiative zu Ende gemacht und auch Bestanden. Ich habe mittlerweile geheiratet, und habe 3 Kinder.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Die Verkehrssicherheit ist nur dann gewährleistet, wenn sich alle an die Regeln halten. Und jeder rücksichtsvoll mit den anderen Verkehrsteilnehmern umgeht. Früher war mir nur wichtig möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Über Konsequenzen meines Handelns
habe ich mir früher keine Gedanken gemacht.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Dass man sich an Regeln hält und rücksichtsvoll, Vorrausschauend fährt. Nur mit so kann man Unfälle, verletzte und tote vermeiden.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch nichts.

Grundfragen auf die die obigen Fragen hinauslaufen und die der Gutachter bei einer MPU wegen Verkehrsverstößen mit „JA“ abhaken muss:

1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt?
2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt?
3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern?
4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird?
 

Jo-Jo

Benutzer
Ach ja, was ich negatives gehört hatte...
Bisher haben die meisten, mit denen ich darüber gesprochen habe immer gemeint, dass man die mpu mindestens 3x machen muss um zu bestehen, dass es unmögliche private fragen sind, die man beantworten muss. Also die nix mit dem thema der Mpu zu tun haben...
 

Burgi

Benutzer
In der Tat ist eine MPU wegen sonstiger Vergehen und in diesem Fall das "zu schnell fahren" nicht sooo einfach zu bestehen....sie wird daher als "Königsklasse" bezeichnet......

Mach ihm doch nich so eine Angst. :smiley624:


Ach ja, was ich negatives gehört hatte...
Bisher haben die meisten, mit denen ich darüber gesprochen habe immer gemeint, dass man die mpu mindestens 3x machen muss um zu bestehen, dass es unmögliche private fragen sind, die man beantworten muss. Also die nix mit dem thema der Mpu zu tun haben...

Also Jo-Jo ich hab die verkehrsrechtliche MPU auch gerade durch und auch beim Ersten mal bestanden.
Privat wird deine Vergangenheit analysiert um herauszufinden WARUM du zu schnell gefahren bist. Also quasi "Gefühlslagen" in dem Moment der Fahrt. Woher kommen sie? Könnten die etwas mit vergangenem zutun haben usw.
Dort kommt nicht vor wie oft du wann Geschlechtsverkehr oder dergleichen hattest.

Ich guck mir deinen Fragebogen heute aber auch nochmal mit an.
 

Burgi

Benutzer
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
4mal wurde ich erwischt. Aber es waren sicher 5-6 mehr.

5 - 6 mehr? Sicher nur so wenig? Bei nicht aktenkundigen Verstößen kannst du ruhig weitaus mehr angeben, falls du dich nicht traust. Die nicht aktenkundigen werden soweit nicht hinterfragt.

2. Was waren das für Verstöße?
Geschwindigkeitsüberschreitungen

Hier genauso. Einfach mal alles so aufzählen was dir einfällt, falls es mehr waren. Der Gutachter will sehen ob du noch weisst WAS du getan hast, um später auszuwerten ob du dich mit deinen Delikten auseinander gesetzt hast.

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Bei den ersten Beiden Verstößen 2005 war ich zu naiv, meinte ich müsste mir und anderen etwas beweisen. ich habe damals nicht über mein Handeln und die Folgen nachgedacht.
Bei den anderen Beiden Verstößen 2009 habe ich zu emotional reagiert. Ich hätte mich durch das Kinder gequengel nicht beeinflussen lassen dürfen. Ebenso hätte ich nicht selber fahren sollen, als mein Schwiegervater im Sterben lag, sondern wir hätten viel mehr den Zug nehmen sollen. Denn durch mein Verhalten habe ich mich, meine Familie und viele unbeteiligte Personen in Gefahr gebracht.

Es wird so kommen, das der Gutachter jede einzelne aktenkundige "Tat" mit dir durchgeht.
Also als Beispiel: Warum bist du am 11.6.2005 morgens ca. 8:30 Uhr in einer 30er Zone die besagten 50 km/h gefahren. Warum wolltest du jemanden etwas beweisen? Was war der Grund dafür?

Das erinnert mich sehr stark an mich selbst. Du kannst dir dazu auch mal meinen letzten Fragebogen durchlesen. Mir erging es ähnlich.
Hier zu finden: Mein Fragebogen


6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte einen Unfall bauen können, bei dem Unschuldige Menschen verletzt, wenn nicht gar getötet worden wären.

Bau ruhig in deinen Aussagen Wörter wie "Unachtsamkeit", "Verantwortungslosigkeit" usw. ein.
So ein Gutachter möchte, ähnlich wie ein Richter, Reue sehen und erkennen.


7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
2005 war ich zu naiv, zu leichtsinnig. heute würde ich sagen ich war damals nicht geeignet ein Auto zu fahren.
2009 war ich jeweils zu emotional. Ich habe mich durch Äussere Einflüsse zu sehr ablenken lassen.

Waren die die Verkehrsregeln aufgrund "mangelnder Reife" egal? Oder hast du schlichtweg deine "eigenen Interessen" verfolgt?

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
ich hatte verdammt viel Glück.

Glück womit? Glück das du nirgends gegen gefahren bist? Glück niemanden tot gefahren zu haben? Glück deine eigenen Kinder nicht gefährdet zu haben, welche oft mit im Auto saßen?
Aber deinen Verstand hattest du noch? Hier kannst du den Satz ruhig erweitern...

Der Gutachter will sehen, das du dich mit den Dingen auseinandersetzt. Wieso, weshalb, warum bist du zu schnell gefahren... Warum hättest du jemanden gefährden können?
Nicht falsch verstehen. :smiley22:

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich wurde nicht von der Polizei angehalten.

Auch wenn die aktenkundigen Einträge nicht von der Polizei erfasst wurden, würde ich hier antworten, wie es für dich war, als die Polizei dich zur Routinekontrolle angehalten hat.


13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich habe mich zu sehr von äusseren Einflüssen ablenken lassen. ich bin zu emotional ans Steuer gesessen.

Also hast du die Vorsätze dummerweise nicht für wichtig gehalten und dir ebenso keine weiteren Gedanken gemacht?
Du kannst die Antwort ruhig so umändern.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
2005 hatte ich ziemlichen Stress mit meinen Eltern, bin daraufhin in meine eigene Wohnung gezogen. hatte sehr viel Stress mit meinem damaligen Chef. Habe auch kurze Zeit später meine Ausbildung abgebrochen. Mein Leben war damals ein einziges Chaos.
als ich 2009 das letzte mal geblitzt wurde stand ich unter emotionalem Stress, da mein Schwiegervater mittlerweile wie ein richtiger Vater für mich war. ich hatte angst davor, dass er sterben würde.

Tip:
"Mit meiner damaligen Unfähigkeit zu handeln, der Unzufriedenheit im Job, dem Stress und dem Druck war ich völlig überfordert."
Weil: der Gutachter wird dir nicht glauben das du dich nur in dem Jahr 2005 und 2009 im Verkehr so verhalten hast. Deswegen würde ich das ganze etwas verallgemeinern.



---

Soweit erstmal dazu. Ich werde mir mal noch weitere Gedanken machen und irgendjemand anderes wird hier sicher auch nochmal reinsehen.
Du hast ja noch etwas Zeit. :smiley138:
 

Jo-Jo

Benutzer
Ja klar. Werde so schnell wie möglich meinen Bogen aktualliesieren. Bin zur Zeit nur viel am arbeiten, zudem spinnt mein rechner. Sorry. War heute aber schon mein Attest vom Optiker holen :)
 

Jo-Jo

Benutzer
Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
4 Aktenkundige Verstöße.
Nicht aktenkundige Verstöße waren es bestimmt so an die 20 -25.

2. Was waren das für Verstöße?
hauptsächlich Geschwindigkeitsüberschreitungen innerhalb geschlossener Ortschaften, ausserorts, innerhalb von Baustellen, gelegentliches Falschparken auf Behinderten- oder Frauenparkplätzen, gelegentlich Rotlichtverstöße.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
11.6.2005 morgends ca. 8:30 H 50 Km/H in 30er Zone.
5.10.2005 abends ca. 22:30 H 120 Km/H in Autobahnbaustelle 80 Km/H erlaubt.
3.8.2009 abends ca. 23:30 H 150 Km/H, 120 Km/H waren erlaubt.
1.11.2009 mittags ca. 13:00 H 170 Km/H, 120 Km/H waren erlaubt.

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Ich muss da mal etwas weiter ausholen. Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt leichtes Übergewicht. Wurde zu meiner Schulzeit heftig gemobbt. Auch wegen des Gewichts, aber auch anderer Dinge. War sozusagen der Ausenseiter schlechthin. Das alles hatte meine Selbstwertgefühl und mein Selbstbewusstsein nahezu vernichtet. Also versuchte ich mir mein Selbstbewusstsein über das Autofahren zurückzuholen. Ohne darüber nachzudenken was mein jugendlicher Leichtsinn anrichten kann.

Am 11.6.2005 um 8:30H war ich schon die ganze Nacht mit dem Auto auf der Autobahn unterwegs. Ich fuhr mit meiner Freundin von Ihren Eltern aus Cuxhaven zurück. Wir hatten damals zwei Wellensitiche. Diese hatten wir in unserer Abwesenheit bei Ihrem Bruder untergestellt. Abgemacht hatten wir, dass wir sie nach unserer Rückkehr nachmittags abholen würden. Plötzlich musste es aber von Ihm ausgehend morgends sein. Sodass ich völlig übermüdet nochmals 25 Km zusätzlich fahren musste. Ich wollte Ihm beweisen, dass ich auch das schaffen kann. ich war so naiv, zu meinen, dass meine Müdigkeit kein Problem darstellen würde.

Am 5.10.2005 waren wir auf dem weg nach Cuxhaven. Um meiner Freundin ihre Eltern zu besuchen. Es war schon 22:30H und somit deutlich später, wie ich anfangs geplant hatte. Ihre Mutter war schon am telefon am nerven, wann wir endlich ankommen würden. also wollte ich ihr beweisen, dass wir es auch schneller schaffen können. Da zu diesem Zeitpunkt nicht viel auf der Autobahn los war gab ich gas, ohne nachzudenken, was durch mein zu schnell fahren alles passieren könnte. Mein jugendlicher Leichtsinn war einfach stärker als meine damalige Vernunft. Mir war nur wichtig, meine Interessen, in dem Fall das schnellere ankommen, durchzusetzen.

Mittlerweile hatte ich geheiratet und wir hatten zwei Söhne bekommen.
Am 3.8.2009 wollten wir in den Urlaub nach Cuxhaven. Oma und Opa besuchen. Ich hatte extra bei einer Autovermietung einen Audi S4 kombi gemietet. Es war sehr warm an diesem Tag und die Kinder waren schon den ganzen Tag am quengeln. Also beschlossen wir erst abends loszufahren. In der Hoffnung, dass es dann nicht mehr ganz so heiß sein würde und die Kinder dann im Auto schlafen könnten. Es ging anfangs auch sehr gut. Auf halber Strecke standen wir dann im Stau. Und die Kinder fingen wieder an zu Quengeln. Ich war langsam schon etwas genervt. Und wollte auf dem nächsten Parkplatz rausfahren um ne Pause zu machen. Um schneller dahin zu kommen gab ich mehr Gas. Und schon hat es geblitzt. Mein Blick ging direkt auf den Tacho. Direkt danach hab ich mich sehr erschrocken und geärgert, das ich wieder zu schnell unterwegs war. Ich beschloss daraufhin, mir nie wieder ein so schnelles Auto zu mieten. Da ich darin gar nicht richtig merkte, wie schnell ich fuhr.

Am 31.10.2009 hatten wir einen schlimmen Anruf bekommen. Mein Schwiegervater hatte einen starken Schlaganfall und lag auf der Intensivstation. Daraufhin beschlossen wir am 1.11.2009 nach Cuxhaven zu fahren. Es war alles sehr emotional und eine sehr gedrückte Stimmung. Mein Schwiegervater war für mich mittlerweile wie ein richtiger Vater. Wir verstanden uns super und hatten das Fischezüchten in Aquarien als gemeinsames Hobby. Zu allem ärger standen wir diesmal wieder in einem ewig langen Stau, da vor uns ein LKW gebrannt hatte. Nach dem wir aus dem Stau raus waren fuhren wir zügig weiter. Ich muss gestehen, das ich nicht einmal gemerkt hatte, das ich geblitzt wurde.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Bei den Verstößen 2005 habe ich mich kurz geärgert, als ich die Strafe bezahlt hatte, war es für mich erledigt.
2009 war es schon anders. Ich war mir direkt nach dem ich das Blitzen am 3.8.09 bemerkt hatte klar darüber, dass ich Mist gebaut hatte. Und habe mich extrem geärgert. Mein ganzer Urlaub war daraufhin im Eimer.
Am 1.9.2009 habe ich es auf der Autobahn gar nicht realisiert, dass ich geblitzt wurde. Erst als das Schreiben von der Bußgeldstelle kam, wurde mir bewusst, dass ich wieder Mist gebaut hatte. Ich war ziemlich niedergeschlagen, und habe mich über mein eigenes Verhalten sehr geärgert.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Durch meine Verantwortungslosigkeit und Unachtsamkeit hätte ich einen schlimmen Unfall bauen können, bei dem Unschuldige Menschen verletzt, wenn nicht gar getötet worden wären.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
2005 war ich zu naiv, zu leichtsinnig. Heute würde ich sagen ich war damals auf Grund mangelnder Reife nicht geeignet ein Auto zu fahren. Ich war nur daran Interessiert meine eigenen Interessen zu verfolgen.
2009 war ich jeweils zu emotional. Ich habe mich durch Äussere Einflüsse zu sehr ablenken lassen.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
ich hatte mehr Glück als Verstand, dass durch mein Fehlverhalten niemand zu Schaden gekommen ist.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
2005 hatte ich Probleme mit meinen Eltern, meiner Lehrstelle. Die Mobberei aus der Schule hing mir nach. Hatte grade die erste eigene Wohnung bezogen und das erste eigene Auto. Ich meinte ich müsste mir und anderen Beweisen, dass ich kein Versager bin.
2009 habe ich mich durch äussere Einflüsse zu sehr ablenken lassen, so dass ich zu unkonzentriert Auto gefahren bin.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Bei Routinekontrollen war ich immer etwas nervös, befürchtete immer etwas falsch gemacht zu haben.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Die ersten Bußgelder haben mich kurz geärgert, dann habe ich sie bezahlt und damit war es für mich abgehakt.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich hatte mir nach der Nachschulung fest vorgenommen, ab sofort nur noch streng nach Vorschrift zu fahren. was mir bis auf die beiden Vorfälle auch gut gelungen ist. Denn in der Zeit als mein Schwiegervater im Krankenhaus war, Bin ich jedes Wochenende die Strecke von 750Km zu Ihm gefahren und wieder zurück.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Dummerweise hielt ich meine Vorsätze nicht für wichtig genug, ebenso hatte ich mir auch keine weiteren Gedanken darüber gemacht.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit meiner damaligen Unfähigkeit zu handeln, der Unzufriedenheit im Job, dem Stress und dem Druck war ich völlig überfordert.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich werde nur noch nach Vorschrift fahren. Nicht mehr emotional hinters Steuer sitzen, dann lieber mit dem Zug oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Mehr pausen auf langen Strecken machen, um die Konzentration immer hochzuhalten.

16. Was ist daran anders?
Früher dachte ich mit schnellerem fahren kommt man schneller an sein Ziel, habe nicht groß nachgedacht sondern bin einfach losgefahren.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde nur noch vorschriftsmäßig am verkehr teilnehmen. Ich werde genügend pausen auf langen strecken machen, damit die Konzentration hoch bleibt und damit die kinder auf langen strecken ausgeglichener sind. Ich möchte/werde ein Vorbild für meine Kinder sein.
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe mich mit meinen Eltern ausgesprochen und wir vertragen uns wieder. Ich habe meine Ausbildung Anfang 2009 in Eigeninitiative zu Ende gemacht und auch Bestanden. Ich habe mittlerweile geheiratet, und habe 3 Kinder.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Die Verkehrssicherheit ist nur dann gewährleistet, wenn sich alle an die Regeln halten. Und jeder rücksichtsvoll mit den anderen Verkehrsteilnehmern umgeht. Früher war mir nur wichtig möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Über Konsequenzen meines Handelns
habe ich mir früher keine Gedanken gemacht.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Dass man sich an Regeln hält und rücksichtsvoll, Vorrausschauend fährt. Nur mit so kann man Unfälle, verletzte und tote vermeiden.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch nichts.

Grundfragen auf die die obigen Fragen hinauslaufen und die der Gutachter bei einer MPU wegen Verkehrsverstößen mit „JA“ abhaken muss:

1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt?
2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt?
3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern?
4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird?


Hab den Anfang jetzt mal umgeschrieben. Sorry nochmal, dass ich mich erst so spät darauf gemeldet habe. :smiley138:
 

Burgi

Benutzer
Ich bin 2 Tage unterwegs und werde mal versuchen deinen Fragebogen zwischendrin zu beantworten. Aber eine Meldung bekommst du garantiert.
 

Burgi

Benutzer
Hi Jo-Jo, hat ein bisschen länger gedauert, aber nun geht es ja weiter.

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich werde nur noch nach Vorschrift fahren. Nicht mehr emotional hinters Steuer sitzen, dann lieber mit dem Zug oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Mehr pausen auf langen Strecken machen, um die Konzentration immer hochzuhalten.

Hier könnte der Gutachter dich fragen, wenn du bereits am Steuer sitzt, und dich irgendetwas aus der Fassung bringt, wie du deine emotionen DANN unter Kontrolle bringst!? Die reine Konzentration durch ständige Pausen auf Trab zu halten, bringt ja nichts, wenn dich alle 3 Minuten irgendetwas aus der Fassung bringt. Sei es Drängler...langsame vorausfahrende Fahrzeuge usw.
Du müsstest dir dann quasi eine Strategie überlegen, wie du dann damt umgehst, OHNE ständig anhalten zu müssen.

16. Was ist daran anders?
Früher dachte ich mit schnellerem fahren kommt man schneller an sein Ziel, habe nicht groß nachgedacht sondern bin einfach losgefahren.

Uuuund? Das beantwortet jetzt aber nicht direkt die Frage, was an den NEUEN Vorsätzen aus Frage 15 anders ist. :smiley22:
DU als Fahrer bist zum Beispiel konzentrierter, ausgeglichener, hast es nicht nötig sich über andere Verkehsteilnehmer auszulassen usw usw.
 

Jo-Jo

Benutzer
Danke Burgi für deine Mühe. Werde sobald es mir möglich ist meinen Fragebogen überarbeiten. Wollte eigentlich jetzt noch dran, aber bin zu müde. :)
 
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