MPU wegen TF auf Fahrrad (2,4‰)

Radler_34

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Hallo zusammen,

für mich steht dieses Jahr voraussichtlich noch eine MPU wegen einer TF auf dem Fahrrad mit 2,4‰ an. Ich lese schon einige Zeit hier im Forum mit und mir jetzt die beiden Fragebögen ausgefüllt.
Ich würde mich freuen wenn ihr mir eine Hilfestellung geben könntet an welchen Stellen ich mehr ins Detail gehen sollte bzw. wo aus eurer Sicht noch Stolperstellen sein könnten.
Vielen Dank dafür schonmal.

Grüße Radler_34
 

Radler_34

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FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,80m
Gewicht: 75kg
Alter: 34 (zur Tat 32)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 30.05.2019
BAK: 2,4‰
Trinkbeginn: 16:00 Uhr
Trinkende: 21:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:30 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: Keine, da Fahrrad

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: ---

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr XXX auch zukünftig ein (Kraft-)Fahrzeug unter einem die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 (FE-Klasse AM, A1, A2, A, B, BE, L) in Frage stellen?

Bundesland
:
Ba-Wü

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 31.05.2019

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, 3 mal alle negativ. 4. Ergebnis steht aus
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: ---

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: MPU Vorbereitungskurs beim Blauen Kreuz. 20 Gruppenstunden. 5 Einzelstunden stehen noch aus.
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: ---

MPU
Datum: Noch offen, voraussichtlich Ende November
Welche Stelle (MPI): Pima
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: ---
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ---

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine
 

Radler_34

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Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Die Trunkenheitsfahrt war am 30.05.2019. Das war ein Donnerstag und in diesem Jahr Vatertag. Ich bin am Abend vorher von einer längeren geschäftlichen Reise zurück gekommen und habe mich am Mittag zu einer Radtour entschieden, bei der ich zum Abschluss noch auf einem Vatertagsfest vorbei schauen wollte. Ich bin dann nach der Radtour gegen 16 Uhr auch noch auf dem Fest angekommen, wo die Stimmung schon recht ausgelassen war, dort habe ich dann einige Freunde und Bekannte getroffen. Da ich an diesem Tag noch nichts gegessen habe, habe ich mir zuerst etwas geholt und dazu ein Radler (0,5l) getrunken. Anschließend habe ich mich zu den anderen gesellt, die schon am Bierschirm standen. Dort habe ich ab ca. 17 Uhr angefangen Bier zu trinken, da immer wieder Runden geholt wurden habe ich den Überblick über die Trinkmenge verloren. Zu späterer Stunde kamen dann noch einige Runden Schnäpse dazu. Insgesamt habe ich auf dem Fest 8 Bier (0,5l) und 4 Schnäpse (0,02l) getrunken Ich hatte zwischendurch gemerkt, dass ich schon ziemlich betrunken bin und wollte mir dann später ein Taxi rufen. Warum ich dann später den Entschluss gefasst habe doch noch aufs Fahrrad zu steigen kann ich nicht mehr genau sagen, jedenfalls bin ich dann gegen 21 Uhr mit dem Rad los und nach ca. 400m gestürzt, wobei ich mir die Nase gebrochen habe und mehrere Schürf- und Platzwunden und eine Gehirnerschütterung hatte. Der Fahrer eines hinter mir fahrenden Autos hat dann einen Krankenwagen gerufen und die Polizei wurde benachrichtigt. Ich wurde dann ins Krankenhaus gebracht, wo meine Wunden versorgt wurden und eine Blutprobe genommen wurde.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Durch die hohe Alkoholisierung und kann ich mich an die genaue Trinkmenge nicht mehr erinnern. Zudem habe ich auch nicht darauf geachtet. Mit Online-Promillerechnern und mit Hilfe der Widmark Formel habe komme ich auf diese Trinkmengen:

16 – 17 Uhr: 1 Radler (0,5l)

17 – 21 Uhr: 8 Bier (0,5l)

19 – 21 Uhr: 4 Schnäpse (0,02l)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin ca. 0,4km gefahren bis ich gestürzt bin. Insgesamt wollte ich ca. 5km fahren.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich kann mich an den Fahrtantritt nicht mehr erinnern. Durch den Sturz nach kurzer Zeit ist klar, dass ich nicht mehr sicher fahren konnte. Warum ich mich entschloss noch mit dem Rad zu fahren kann ich nicht sagen. Ich denke es war Selbstüberschätzung durch die Alkoholisierung und die Tatsache das ich öfter mit dem Rad gefahren bin wenn ich getrunken hatte, allerdings bis zu diesem Tag nicht in dem Zustand.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte die Fahrt nicht wirklich vermeiden und hatte mir im Vorfeld auch keine Strategie überlegt um nicht zu fahren. Zwischendurch wollte ich mit dem Taxi fahren, kann aber nicht sagen warum ich das nicht gemacht habe.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Die Frage ist schwierig zu beantworten, da ich das Rad oft gewählt habe um nicht mit dem Auto zu fahren. Ich schätze, dass ich seit ich den Führerschein habe ca. 150 mal mit dem Rad alkoholisiert gefahren bin. Dabei habe ich nicht jedes Mal die 1,6‰ Grenze überschritten, aber die 0,5‰ Grenze sehr häufig.

Wenn ich mit dem Auto gefahren bin habe ich immer darauf geachtet die 0,5‰ nicht zu überschreiten und maximal ein Bier getrunken.

Obwohl ich am Abend nichts getrunken habe, wenn ich am nächsten Morgen fahren wollte, kann es durchaus auch vorgekommen sein, dass ich am nächsten Nachmittag noch mit über 0,5‰ Auto gefahren bin. Ich denke das kam ca. 10 Mal vor.

Ich folgere daraus, dass die meisten Fahrten unter Alkoholeinfluss unentdeckt bleiben. Vor allem mit dem Rad, da Radfahrer vermutlich kaum kontrolliert werden, wenn sie nicht deutlich auffällig fahren. Ich habe gelesen, dass nur jede 200. Fahrt unter Alkoholeinfluss entdeckt wird.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich kann mich daran erinnern, dass mir im Grundschulalter (im Alter von 6-7) aufgefallen ist, dass Erwachsene auf Festen und Feiern Alkohol trinken und ihre Aussprache undeutlicher wurde. Habe mir aber zu dem Zeitpunkt nichts dabei gedacht.

Mit 14 habe ich an meiner Konfirmation einen Schluck Wein getrunken, da es Bestandteil des Abendmahls war. Habe keine Wirkung gespürt.

Mit 15 hatten wir zum Abschluss des Schuljahres eine Feier mit der Klasse, da habe ich ein Bier getrunken. Es hat mir nicht so gut geschmeckt und ich habe auch die Wirkung des Alkohols gespürt.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, ich habe in der Zeit vor der TF regelmäßig (fast jedes Wochenende) getrunken. Meistens Bier.

Mein Konsum hat sich in den Jahren vor der TF erhöht. Zwar kaum in der Häufigkeit der Trinkanlässe, allerdings sind die Mengen gestiegen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Diesen Punkt habe ich in verschiedene Abschnitte unterteilt (Wenn ich Bier schreibe nehme ich immer 0,5l an):

16 – 18 Jahre:

Ab 16 habe ich mich an den Wochenenden öfter mit Freunden im Jugendhaus getroffen bzw. auf Feiern in Discos, zum Grillen, etc. Zu diesen Anlässen habe ich dann auch Alkohol getrunken (nicht immer), meist Bier oder Longdrinks. Es waren in diesem Abschnitt zwischen 1-4 Bier oder 1-3 Longdrinks. Den genauen Alkoholgehalt der Longdrinks kann ich nicht sagen, da diese selbst gemischt und deshalb auch nicht abgemessen wurden.

18 – 21 Jahre:

Weiterhin mit Freunden zu denselben Anlässen Bier und Longdrinks getrunken, allerdings mit steigender Menge. Bis zu 8 Bier oder 4 – 5 Longdrinks.

21 – 25 Jahre:

Ab ca. 21 während des Studiums häufiger getrunken, auch unter der Woche auf Studentenpartys und WG-Partys die Menge war schwankend, abhängig davon wann am nächsten Tag die Vorlesung begann oder ob vorlesungsfrei war. Auch die Maximalmenge hat sich erhöht, es kamen zu den Bier noch Longdrinks oder Schnäpse dazu bzw. die Menge der Longdrinks stieg auf 6 – 7

26 -29 Jahre:

Nach dem Studium und mit dem Start ins Berufsleben haben sich die Trinkanlässe wieder auf die Wochenenden reduziert und ich habe nicht jedes Wochenende etwas getrunken. In diesem Zeitraum dann hauptsächlich Bier. Die Maximalmenge waren 6 Bier, diese Menge aber nicht regelmäßig.

29 – 32 Jahre:

In diesem Zeitraum habe ich immer öfter an den Wochenenden bzw. wenn ich durch einen Feiertag am nächsten Tag frei hatte getrunken. Die Trinkmenge stieg in diesem Zeitraum deutlich an auf bis zu 10 Bier, bzw. 8 Bier und einige Schnäpse.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Anfangs im Jugendhaus, in Discos, auf Festen und privaten Feiern mit Freunden und Klassenkammeraden. Später auf Studenten- und WG-Partys in Bars und Kneipen, auf Festen und privaten Feiern mit Freunden und Kommilitonen.

Nach Abschluss des Studiums in Kneipen, Bars, bei privaten Feiern, beim Grillen mit Freunden und Bekannten.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Als Jugendlicher waren die Hauptgründe für das Trinken zu einem Großteil Gruppenzwang und eine Art des Zugehörigkeitsgefühls. Zudem fiel es mir angetrunken leichter meine Schüchternheit zu überwinden und offener auf Fremde zuzugehen.

Als ich fürs Studium zuhause ausgezogen bin kam Ausgelassenheit hinzu – das erste Mal weg von den Eltern und dann mit Kommilitonen „ordentlich die Sau rauslassen“. Auch zu diesem Zeitpunkt konnte ich alkoholisiert offener auf Menschen zugehen und einfacher ins Gespräch kommen und neue Leute kennenlernen. Nach den Klausurphasen war das Feiern gehen für mich eine Belohnung.

Nach dem Abschluss des Studiums hat sich die Funktion des Alkohols geändert. Ich habe an den Wochenenden weniger getrunken um enthemmt feiern zu gehen oder um offener zu sein sondern sah es viel mehr als Belohnung für eine anstrengende Woche, habe zur Entspannung und um den Kopf frei zu bekommen getrunken. Dazu kam eine zunehmende Unzufriedenheit auf der Arbeit die ich unbewusst durch den Alkoholkonsum bekämpfen wollte. 7 Monate vor der Trunkenheitsfahr habe ich dann meine Arbeitsstelle gewechselt und anfangs auch weniger häufig und geringere Mengen getrunken, bin aber schnell wieder in alte Gewohnheiten zurück gefallen, da ich durch die neue Arbeit anspruchsvoller Aufgaben mit deutlich mehr Verantwortung bekommen habe. Zudem hatte ich anfangs große Zweifel ob es die richtige Entscheidung war den Arbeitsplatz zu wechseln und ob ich die Probezeit überstehen werde, dazu kam die Ungewissheit, wie es weiter gehen soll falls ich den neuen Aufgaben nicht gewachsen bin. Das führte dazu, dass ich zur Beruhigung, zum Stressabbau und auch als Belohnung für eine erfolgreiche Woche am Wochenende regelmäßig getrunken habe. Durch die Gewöhnung an große Mengen Alkohol haben sich diese schnell wieder gesteigert um den beruhigenden Effekt zu erzielen.

Ich denke, dass ein entscheidender Punkt für meinen Konsum war als die Funktion des Alkohols für mich von der Enthemmung und Überwindung von Schüchternheit überging zu dem Zweck der Belohnung, Beruhigung und Stressabbau. Dieser Wandel der Funktion meines Alkoholkonsums war mir bis nach meiner TF nicht bewusst.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich ausgelassen, übermütig und redselig und bin offener auf Fremde zugegangen

Bei viel Alkohol fing ich an zu lallen, hatte Gleichgewichtsstörungen und wurde müde


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

Kann aber nicht sagen wie ich darauf reagiert hätte. Da ich meinen Konsum für „normal“ hielt, gehe ich davon aus, dass ich die Hinweise als übertrieben abgetan hätte.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zu der letzten TF hatte mein Alkoholkonsum keine gravierenden Auswirkungen auf mein Leben oder mein Umfeld. Es war so, dass ich an den Tagen nach hohem Alkoholkonsum lange geschlafen habe und mich an dem Tag dann erholen musste. Ich habe es aber vermieden viel zu trinken oder nichts getrunken, wenn ich mir für den nächsten Tag etwas vorgenommen oder eine Verabredung hatte.

Trotz des Alkoholkonsums habe ich mein Studium gut abgeschlossen und bin immer meinen familiären, beruflichen und sozialen Pflichten nachgekommen. Auch wurde ich alkoholisiert nie beleidigend, aggressiv oder war in Schlägereien verwickelt.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, die Zeit vor der TF war die Zeit mit dem höchsten Alkoholkonsum. Während des Studiums gab es häufiger Trinkanlässe, allerdings waren die Mengen in diesem Zeitraum noch etwas geringer.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, unter anderem am Tag der TF. Davor ist das in Summe 10 Mal vorgekommen.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Während des Studiums immer in den Wochen vor den Klausuren. Nach den Klausuren aber wieder wie vorher getrunken.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich in gar keiner Kategorie gesehen, da ich meinen Alkoholkonsum für „normal“ hielt.

Heute stufe ich meinen Alkoholkonsum als Missbrauch ein.


Heute und in Zukunft
Seit der Alkoholfahrt trinke ich keinen Alkohol mehr und will das auch zukünftig beibehalten.


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
30.05.2019


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Als ich am Tag nach der Trunkenheitsfahrt wieder nüchtern wurde und realisiert habe was passiert ist war ich geschockt und habe mir gesagt, dass so etwas nie wieder vorkommen darf. Zuerst habe ich einfach nur nichts getrunken, mich aber nicht mit meinem Konsum auseinander gesetzt. Einige Zeit nach der Trunkenheitsfahrt habe ich begonnen die Geschehnisse, mein Trinkverhalten und die Trinkhistorie zu überdenken. Je länger ich mich damit auseinander gesetzt habe desto gefestigter wurde der Entschluss dauerhaft Abstinent zu leben. Ich denke dass ich wenn ich wieder Alkohol trinken würde wieder in mein altes Muster zurückfallen werde, deshalb verzichte ich auf Alkohol.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Durch die TF ist mir bewusst geworden wie stark mein Konsum schon von einem unbedenklichen Konsumverhalten abweicht. Ich denke, dass ich bei fortgesetztem Konsum wieder in die alten Muster zurückfallen werde und nach und nach auch die roten Linien, die ich noch hatte (kein Alkohol allein, nicht unter der Woche wenn ich am nächsten Tag arbeite, nicht morgens trinken), fallen würden.

Ich habe das Trinken nicht schon früher aufgegeben, da ich bis zur TF meinen Konsum nicht kritisch gesehen habe. Es hat immer alles funktioniert und ich bin meinen Verpflichtungen nachgekommen.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die erste Zeit nach der TF viel es mir leicht nichts zu trinken, da das Erlebte noch sehr frisch war und ich nicht wieder in eine solche Situation kommen wollte. Ich habe in der Zeit auch Veranstaltungen gemieden auf denen viel Alkohol getrunken wurde um nicht doch in Versuchung zu geraten. Ich habe in der Zeit die ersten Veränderungen gespürt, dass ich besser geschlafen habe und grundsätzlich fitter und weniger gestresst war.

Einige Wochen nach der TF hatte ich bei Treffen mit Freunden schon öfter den Gedanken, dass ich gerne auch ein Bier trinken würde. Allerdings war direkt der zweite Gedanke, dass ich dadurch bestimmt wieder in die alten Gewohnheiten zurückfallen werde. So war es mir möglich den Wunsch zu unterdrücken. In der Anfangsphase meiner Abstinenz gab es öfter die Aussage „ein kannst du doch trinken“. Was ich entschieden verneint habe und das auch akzeptiert wurde. Mit der Zeit würde mein Wunsch doch etwas zu trinken immer geringer und auch die Kommentare dazu hörten auf. Es ist akzeptiert, dass ich keinen Alkohol trinke. In der Zeit ist mir aufgefallen, dass ich am Wochenende plötzlich viel mehr Zeit habe, die ich dann für Erledigungen und Ausflüge genutzt habe (und auch heute noch nutze). Mein allgemeines Befinden wurde besser, ich bin deutlich entspannter und auf der Arbeit stressresistenter.

Mit der länger andauernden Abstinenz ließ der Wunsch Alkohol zu trinken weiter nach. Ich habe damit begonnen regelmäßig Sport zu treiben, was für mich einen Ausgleich zum Büroalltag darstellt. Ich bin offener geworden und es fällt mir inzwischen deutlich leichter auf Menschen zuzugehen. Mit der Zeit ist mein Selbstbewusstsein gestiegen und auf unvorhergesehene Ereignisse im privaten und beruflichen Bereich kann ich deutlich besser reagieren.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Durch die Abstinenz bin ich selbstbewusster, offener, stressresistenter und leistungsfähiger geworden. Ich genieße die dazu gewonnene Zeit am Wochenende für Ausflüge und Unternehmungen. Mein Umfeld sieht diese Veränderungen positiv, die Gespräche mit Familie und Freunden sind intensiver geworden und das Verhältnis zu diesen wurde besser.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, da ich bisher nicht in einer Situation war in der ich einen extremen Drang hatte zu trinken. Ich habe eine große Motivation nicht zu trinken, da ich mein abstinentes Leben genieße, zufrieden bin und das nicht wieder missen will.

Ich denke, dass der Wunsch zu trinken nicht schlagartig kommen würde sondern sich über einige Zeit immer weiter aufbauen würde. Durch meine Vorgeschichte und die Beschäftigung mit der Thematik sehe ich mich in der Lage zu erkennen wenn das Verlangen immer weiter ansteigt. Ich habe mit meiner Schwester und einem engen Freund vereinbart, dass ich mich in einer solchen Situation an sie wenden kann. Ich denke, dass es durch intensive Gespräche möglich ist die Gründe für ein gesteigertes Verlangen zu erkennen und diese dann gezielt zu beheben. Sollten die Gründe im beruflichen Umfeld liegen werde ich diese Themen offen mit meinem Vorgesetzten diskutieren um sie abzustellen. Wenn das nicht möglich sein sollte scheue ich mich nicht in letzter Konsequenz auch den Arbeitsplatz zu wechseln.

Wenn diese Maßnahme nicht dazu führen das Verlangen zu reduzieren, oder ich die Auslöser dafür nicht erkennen kann, werde ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ich sehe das nicht als Schwäche an, sondern als sinnvollen Weg nicht in das alte Verhalten zurück zufallen.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ja, ich kann mir das grundsätzlich vorstellen. Schätze die Gefahr aber als eher gering ein und sehe mich in der Lage zu erkennen, wenn ich einen steigenden Drang zu trinken verspüre um dann Gegenmaßnahmen einzuleiten.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich konsequent auf Alkohol verzichte und das auch weiterhin tun werde, wird es nicht mehr zu Fahrten unter Alkoholeinfluss kommen.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Zum einen bin ich froh, dass bei der Alkoholfahrt keine Unbeteiligten zu Schaden gekommen sind und auch meine Verletzungen keine bleibenden Schäden hinterlassen haben. Zum anderen sehe ich die TF, trotz den Unannehmlichkeiten die sie nach sich gezogen hat, inzwischen positiv. Ich denke, dass ich ohne die TF den Unfall weiter gemacht hätte wie bisher und es früher oder später zu deutlich schlimmeren Konsequenzen gekommen wäre.
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Moin Radler,
willkommen bei uns im Forum. :smiley138:

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Nein, die Zeit vor der TF war die Zeit mit dem höchsten Alkoholkonsum. Während des Studiums gab es häufiger Trinkanlässe, allerdings waren die Mengen in diesem Zeitraum noch etwas geringer.

Achtung! Das ist eine Fangfrage.

Du lebst heute abstinent! Also hast Du immer mehr als heute getrunken...:idee0003::cool0030:
 

Andi18

MPU Profi
Hi Radler,
halte Deinen FB für außerordentlich gelungen. :hand0051:
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 30.05.2019
BAK: 2,4‰
Trinkbeginn: 16:00 Uhr
Trinkende: 21:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:30 Uhr
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Durch die hohe Alkoholisierung und kann ich mich an die genaue Trinkmenge nicht mehr erinnern. Zudem habe ich auch nicht darauf geachtet. Mit Online-Promillerechnern und mit Hilfe der Widmark Formel habe komme ich auf diese Trinkmengen:

16 – 17 Uhr: 1 Radler (0,5l)

17 – 21 Uhr: 8 Bier (0,5l)

19 – 21 Uhr: 4 Schnäpse (0,02l)
Mit diesen Trinkmengen kommst nicht auf die 2,4‰. Aufgrund der Blutentnahme 2,5hr später, mußt somit von 2,7‰ ausgehen.
Rechne hier nochmal nach.
 

Schotty

Erfahrener Benutzer
Moin Radler, auch von mir willkommen.

Ist ja schon mal ganz ordentlich der FB, mir aber doch etwas zu lapidar. 2,4 sind ja schon ne Ansage, da fehlt mir etwas mehr Ursachenforschung. Stress auf der Arbeit, Entspannungstrinken, schön und gut, da reichen dann aber geringere Mengen. Du hast dir aber regelmäßig an den Wochenenden 8-10 halbe Liter hinter den Knorpel gezogen. Das dir sowas auch auf die Leber haut war kein Aspekt? Will sagen, die gesundheitlichen Folgen und die Schädlichkeit von solchen Spritmengen kommen bei dir gar nicht vor.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, da ich bisher nicht in einer Situation war in der ich einen extremen Drang hatte zu trinken.
...
Ich denke, dass der Wunsch zu trinken nicht schlagartig kommen würde sondern sich über einige Zeit immer weiter aufbauen würde.
Ja ja, die ganzen Fragen sind schwierig zu beantworten und nur weil du denkst, der Trinkwunsch baut sich langsam auf, ist das noch nichts konkretes. Vielleicht ploppt der Wunsch aber auch plötzlich auf, und dann?

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Zum anderen sehe ich die TF, trotz den Unannehmlichkeiten die sie nach sich gezogen hat, inzwischen positiv.
Unannehmlichkeiten??? Wenn du das bei der Abschlussfrage zum Besten gibst...
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Mit F30 ist man am Ende des Gesprächs angelangt. Um sich am Ende nicht selbst zu "belasten", sollte hier ein einfaches NEIN stehen.
Dennoch gibt es im FB noch einige Baustellen.
 

Radler_34

Neuer Benutzer
Vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ich werde den Fragebogen nochmal überarbeiten und einstellen.

Soll der Fragebogen dann nochmal komplett eingestellt werden oder nur die überarbeiteten Passagen?

Grüße Radler_34
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Hi Radler,
halte Deinen FB für außerordentlich gelungen. :hand0051:


Mit diesen Trinkmengen kommst nicht auf die 2,4‰. Aufgrund der Blutentnahme 2,5hr später, mußt somit von 2,7‰ ausgehen.
Rechne hier nochmal nach.
Eigtl sind 2.7 auch zu wenig. Du musst insgesamt ca Getränke mit ner Gesamtpromille von 3.1 getrunken haben um um 23.30 auf die 2.4 zu kommen.
 

Radler_34

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

ich möchte euch mal ein kurzes update geben. Meine MPU hatte ich im November und dann nach über 7 Wochen Wartezeit auch das positive GA erhalten und bei der FSSt abgegeben. Heute habe ich meinen Führerschein abgeholt.

Ich möchte mich bei dem Forum bedanken. Obwohl ich nicht sehr aktiv war hat mir das Mitlesen und vorallem das Ausfüllen der beiden Fragebögen für die MPU Sicherheit gebracht.
Besonders die Anmerkungen von Andi18 in anderen Theads haben mir weiter geholfen. Dafür ein besonderer Dank.

Beste Grüße
Radler_34
 
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