MPU wegen TF mit Fahrrad 1,88 ‰

miso84

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Hallo zusammen,

ich bin schon seit einiger Zeit Leser eures Forums und habe mich nun auch entschlossen meinen Fall hier einzustellen. Neben der Vorbereitung mit dem Psychologen aus der Suchtberatungsstelle der Caritas kann mir das sicher auch noch weiterhelfen und vielleicht manchen Selbstzweifel an den Antworten meinerseits ausräumen.

Vielleicht könnt ihr mir auch noch eure Ansicht zur AB geben. Habe mich jetzt für einen AB-Nachweis von 6 Monaten entschieden, da ich von KT bis 12 Monate AB-Nachweis alles empfohlen bekommen habe.


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Mann
Größe: 180 cm
Gewicht: 85 kg
Alter: 36

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 25.04.2020, Fahrradunfall alleinbeteiligt
BAK: 1,88 ‰
Trinkbeginn: 14:00 Uhr
Trinkende: 22:15 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:59 Uhr


Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: keine Strafe, Verfahren wurde in vereinfachter Verfahrenserledigung, gegen Zahlung eines Geldbetrags an eine Suchtkrankenhilfe eingestellt.
Dauer der Sperrfrist: keine Sperrfrist

Führerschein
Hab ich noch: Ja, da mit Fahrrad. Frist zur Abgabe MPU, 22.04.2021
Hab ich abgegeben: NEIN
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein, keine Eintragungen. Im Polizeiprotokoll stehen jedoch 2 Bemerkung die lt. MPU-Vorbereiter kritisch zu sehen sind:

  • Herr X konnte im Klinikum XY, in der dortigen Notaufnahme angetroffen werden. Ein freiwillig durchgeführter Alkoholtest ergab einen Wert von 0,82 mg/l.
    Herrn X war seine Alkoholisierung nicht anzumerken. Er roch nicht nach Alkohol, er verfügte über eine deutliche Aussprache und konnte den Ausführungen der Sachbearbeiterin einwandfrei folgen.
  • Herr Y wurde von seinem Ehemann Herrn X gebeten alles für ihn zu regeln, da er sich selbst nicht im Stande dazu fühle. Herr Y schilderte das Krankheitsbild seines Mannes. Dieser leide unter generalisierten Angstzuständen, chronischer schwerer Depression und einer sozialen Phobie.

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Ist zu erwarten, dass Herr X ein fahrerlaubnispflichtiges Fahrzeug unter einem die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird?

Ist zu erwarten, dass Herr X ein Fahrzeug unter einem die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird?

Bundesland
:
Bayern

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 26.04.2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein: JA, 6 Monate
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: noch keine

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: JA, MPU Vorbereitung in Einzelstunden bei Psychologen der Caritas
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: JA
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung:

MPU
Datum: noch keinen Termin vereinbart
Welche Stelle (MPI): TÜV Süd Life Rosenheim
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: NEIN
 

miso84

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Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am Samstag, 25.4.2020, war es der erste schöne warme Tag des Frühlings. Ich habe mein Fahrrad fit gemacht und wollte eine kleine Runde damit fahren. Ungeplant habe ich Freunde getroffen, an deren Haus ich vorbeigekommen bin, was ca. 1,4 km von mir zu Hause entfernt ist. Diese haben mich fahren gesehen und riefen mich herbei.

Aufgrund des Corona-Lockdowns hatten wir uns schon seit längerem nicht mehr gesehen. Sie haben mich eingeladen mich zu ihnen zu setzen und was zu trinken. Das war so gegen 14:00 Uhr. Aufgrund des schönen Wetters und weil es viel zu erzählen gab, wurde die Runde gemütlich und aus einem Bier wurden einige mehr. Ich wollte das Treffen auskosten, da man ja nicht wusste, wie lange der Lockdown noch geht und wann man sich mal wieder sehen würde.

Gegen 22:30 Uhr machte ich mich auf den Heimweg. Da ich stark angetrunken war, fühlte ich mich unsicher auf den Beinen und mein Gleichgewichtssinn war stark beeinträchtigt. Ich beschloss nach Hause zu gehen und stützte mich dabei auf mein Fahrrad.

Nach ca. 700 m kam ich an eine Stelle, wo ein Fahrradweg beginnt. Da dieser durch einen Grünstreifen und Bäume von der Straße getrennt ist, dachte ich mir da kann ich ja jetzt doch probieren zu fahren, dann wäre ich die letzten 700 m schneller zu Hause. Ich stieg also aufs Fahrrad überquerte die Straße und kam am Bordstein zum Radweg, den ich von der Höhe falsch eingeschätzt habe, zu Sturz. Dabei habe ich mir schwere Verletzungen zugezogen und konnte nicht mehr aufstehen. Ein Auto das einige Zeit später vorbeikam blieb stehen und verständigte den Rettungsdienst sowie meinen Ehemann. Nach Eintreffen des Rettungsdienstes wurde ich ins Krankenhaus in die Notaufnahme gebracht, da ich mein Bein nicht belasten konnte und die Sanitäter bereits den Verdacht auf einen Bruch hatten. Mein Ehemann ist auch zur Unfallstelle gekommen um das Rad nach Hause zu bringen und dann ins Krankenhaus zu kommen. Der Rettungsdienst war bereits weg und mein Mann verlud das Rad ins Auto als plötzlich Polizei eintraf. Diese wird standardmäßig von der Rettungsleitstelle informiert bei Unfällen. Nachdem die Polizei das Fahrrad überprüft hat auf Schäden, jedoch nichts feststellen konnte, fuhren diese ins Krankenhaus um mich zu vernehmen. Dort wurde von der Polizei dann die Blutentnahme angeordnet, welche um 23:59 Uhr gemacht wurde und ein Ergebnis von 1,88 ‰ ergab.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Trinkzeit von 14:00 Uhr bis ca. 22:15 Uhr

Insgesamt 7x 0,5 l Helles Bier (140 g Alkohol), 2x 0,5 l Bockbier (60 g Alkohol), 3x 0,02 l klare Schnäpse (21 g Alkohol)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ca. 5 Meter (überqueren der Straße) gefahren, geplant waren 700 Meter

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

nein, zuerst habe ich mich nicht fahrtüchtig gefühlt und daher das Fahrrad geschoben. Ich wollte dann die letzten 700 m schneller nach Hause kommen. Ich fühlte mich sicher, da ein Fahrradweg, der mit einem von Bäumen gesäumten Grünstreifen getrennt ist, vorhanden war. Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass ich das Risiko aufgrund meiner starken Alkoholisierung total unterschätzt hatte. Ich war übermütig, leichtsinnig und wollte einfach schnell nach Hause. Rückblickend habe ich meine Fähigkeiten aufgrund der starken Alkoholisierung überschätzt. Erschreckend finde ich auch meinen hohen Promillewert an diesem Tag. Die Trunkenheitsfahrt ist bestimmt auch zustanden gekommen, weil sich im letzten halben Jahr meine Konsummengen erheblich gesteigert haben und sich aus meiner Sicht ein problematischer Umgang mit Alkohol entwickelt hat.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Da es ja nicht weit bis nach Hause war (1,4 km) wollte ich zu Fuß gehen. Zuerst bin ich gegangen und das Rad war meine Stütze, da ich ziemlich unsicher auf den Beinen war und so meine Probleme mit dem Gleichgewicht hatte. Dann wollte ich jedoch schneller nach Hause kommen und bin aufgrund meiner Überschätzung der Fähigkeiten dann doch aufgestiegen, jedoch bereits nach 5 Metern Fahrt zu Sturz gekommen.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Auto bin ich nie gefahren wenn ich etwas getrunken habe, hier hatte ich immer meinen Ehemann der sich als Fahrer zur Verfügung stellte und früher wurde mit Eltern oder Freunden ausgemacht, wer Fahrer ist und somit nichts trinkt.

Mit dem Fahrrad kam es schon vor, dass ich bei einer Radtour mit meinem Mann wo eingekehrt bin und dabei 1-2 Radler oder 1 Weißbier getrunken habe und danach die Tour noch fortgesetzt habe. Wie oft das in all den Jahren vorkam kann ich nur ungefähr errechnen. Bei ca. 10-15 Radtouren pro Sommer kam es vielleicht bei ca. 4-5 zu einer Einkehr. Das auf eine Dauer von 14 Jahren gerechnet sind das wohl ca. 70 Fahrten mit dem Rad bei einer Konsummenge von 2 Radler oder 1 Weißbier.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mit 16 Jahren hatte ich das erste Mal Alkohol konsumiert. Zu Silvester (im Familienkreis) 1 Glas Sekt 0,2 l

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ja, am Wochenende im Freundeskreis/am Stammtisch. Früher war es ca. 2x im Monat am Wochenende. In den Monaten vor dem Corona-Lockdown war es 1x pro Woche und die Menge wurde da stetig mehr.

Mit 18 Jahren begonnen am Wochenende mit Freunden auszugehen. Ca. 2 x im Monat jeweils am Samstag. Trinkmenge 1-4 Weinschorlen 0,25 l

Mit ca. 18 ½ Jahren den 1. Vollrausch erlebt. (Geburtstagsfeier eines Freundes im privaten Kreis) Mischkonsum (Wein 3 x 0,25 l, 2-3 Cocktails,4 verschiedene Schnäpse 0,02). Danach aufgrund der schlechten Erfahrungen ca. ½ Jahr keinen Alkohol getrunken.

Mit 19 – 22 Jahren ca. 2 x im Monat jeweils am Samstag mit Freunden ausgegangen. Trinkmenge ca. 1-4 Weinschorlen 0,25 l. An besonderen Anlässen (Silvester, Geburtstage, Hochzeiten,) mehr Konsum ca. 3 x im Jahr, Trinkmenge ca. 3-6 Weinschorlen 0,25 l, 2 Glas Sekt 0,2 l. Je nach Anlass unterschiedlich.

Mit 22 Jahren Umzug nach Bayern. Begonnen von Wein auf überwiegend Bier (Weißbier) umzusteigen. Ca. 3 x im Monat jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge 1-3 0,5 l Weißbier/Weinschorle.

Mit 22 bis 35 Jahren ca. 3 x im Monat zum Wirt (Stammtisch) jeweils am Freitag. Trinkmenge 1-3 0,5 l Weißbier/Weinschorle. In den Sommermonaten beim Grillen, nach Radtouren, bei Bergwanderungen ca. 2 x im Monat Trinkmenge 1-2 Radler 0,5l od. 1 0,5l Weißbier. Bei Restaurantbesuch mit Ehemann Weinbegleitung zum Essen. An besonderen Anlässen (Silvester, Geburtstage, Hochzeiten, Dorffeste) mehr Konsum ca. 3 x im Jahr. Trinkmenge 3-6 Standartgläser (Weißbier, Wein, Schnaps) Je nach Anlass unterschiedlich.

Am 29 Aug. 2019 war der Tod meines Onkels, der eine besondere Bezugsperson für mich war. Ab dem Zeitpunkt habe ich begonnen den Konsum zu steigern, da ich mit der Trauer nicht zurecht kam.

Sep. 2019 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge ca. 3-4 0,5 l Weißbier.

Okt. 2019 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge ca. 4-5 0,5 l Weißbier.

Nov. 2019 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge ca. 5-6 0,5 l Weißbier.

Am 11. Dez. 2019 kam dann auch noch der Tod meiner Oma im Alter von 94 Jahren.

Dez. 2019 – Mitte März. 2020 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Gleichbleibende Konsummenge. Trinkmenge ca. 6 x 0,5 l Weißbier.

Bei einer Faschingsfeier am Freitag 21.02.2020 (Stammtisch), Trinkmenge ca. 8 0,5 l Weißbier, 3 0,02 l Schnäpse.

16. März 2020 bis 24. April 2020 abstinent (Corona, Wirte hatten geschlossen)

25.4.2020: Insgesamt 7x 0,5 l Helles Bier (140 g Alkohol), 2x 0,5 l Bockbier (60 g Alkohol), 3x 0,02 l klare Schnäpse (21 g Alkohol)

Nach Trunkenheitsfahrt: abstinent



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Mit 18 Jahren ca. 2 x im Monat jeweils am Samstag. Trinkmenge 1-4 Weinschorlen 0,25 l

Mit ca. 18 ½ Jahren den 1. Vollrausch erlebt. (Geburtstagsfeier eines Freundes im privaten Kreis) Mischkonsum (Wein 3 x 0,25 l, 2-3 Cocktails,4 verschiedene Schnäpse 0,02)

Mit 19 – 22 Jahren ca. 2 x im Monat jeweils am Samstag mit Freunden ausgegangen. Trinkmenge ca. 1-4 Weinschorlen 0,25 l. An besonderen Anlässen (Silvester, Geburtstage) mehr Konsum ca. 3 x im Jahr, Trinkmenge ca. 3-6 Weinschorlen 0,25 l, 2 Glas Sekt 0,2 l. Je nach Anlass unterschiedlich.

Mit 22 Jahren Umzug nach Bayern. Begonnen von Wein auf überwiegend Bier (Weißbier) umzusteigen. Ca. 3 x im Monat jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge 1-3 0,5 l Weißbier/Weinschorle.

Mit 22 bis 35 Jahren ca. 3 x im Monat zum Wirt (Stammtisch) jeweils am Freitag. Trinkmenge 1-3 0,5 l Weißbier/Weinschorle. In den Sommermonaten beim Grillen, nach Radtouren, bei Bergwanderungen ca. 2 x im Monat Trinkmenge 1-2 Radler 0,5l oder 1 0,5l Weißbier. Bei Restaurantbesuch mit Ehemann Weinbegleitung. An besonderen Anlässen (Silvester, Geburtstage, Hochzeiten, Dorffeste) mehr Konsum ca. 3 x im Jahr. Trinkmenge 3-6 Standartgläser (Weißbier, Wein, Schnaps) Je nach Anlass unterschiedlich.

Sep. 2019 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge ca. 3-4 0,5 l Weißbier.

Okt. 2019 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge ca. 4-5 0,5 l Weißbier.

Nov. 2019 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge ca. 5-6 0,5 l Weißbier.

Dez. 2019 – Mitte März. 2020 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Gleichbleibende Konsummenge. Trinkmenge ca. 6 x 0,5 l Weißbier.

Bei einer Faschingsfeier am Freitag 21.02.2020 (Stammtisch), Trinkmenge ca. 8 0,5 l Weißbier, 3 0,02 l Schnäpse.

16. März 2020 bis 24. April 2020 abstinent (Corona, Wirte hatten geschlossen)

25.4.2020: Insgesamt 7x 0,5 l Helles Bier (140 g Alkohol), 2x 0,5 l Bockbier (60 g Alkohol), 3x 0,02 l klare Schnäpse (21 g Alkohol)

Nach Trunkenheitsfahrt: abstinent


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden beim Ausgehen am Wochenende oder in den letzten Jahren am Stammtisch des Dorfwirts mit Freunden und Bekannten immer Freitags (ca. 3x im Monat).

Bei Festen wie Hochzeiten, Geburtstag, Dorffest etc.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich habe aus einer guten Stimmung heraus getrunken, beim wöchentlichen Stammtischbesuch, bei Anlässen wie Silvester, Geburtstagen, Hochzeiten, Dorffesten … Nachdem ich Alkohol getrunken hatte, wurde ich noch redseliger, enthemmter, lockerer und lustiger

Ich habe in einer belastenden Situation getrunken um mit dem Tod eines engen Familienmitgliedes (Patenonkel) zurecht zu kommen. Bevor ich Alkohol getrunken hatte, musste ich viel über den Tod/Verlust grübeln. Ich fühlte mich traurig und niedergeschlagen. Nachdem ich Alkohol getrunken hatte, lies der Grübelzwang nach, ich wurde unbeschwerter und meine Stimmung wurde positiver. Ich konnte durch den Alkoholkonsum meine negativen Gedanken ausblenden.
Ich habe mir bereits als Kind immer über viele Dinge Gedanken gemacht und damals wohl schon die Neigung zum Grübeln entwickelt. Ich war immer schon jemand der über seine Gefühle schlecht sprechen konnte und habe immer eher versucht Probleme mit mir selbst auszumachen.

Unterbewusst hat sich durch das trinken mit Sicherheit auch Stress und Ärger abgebaut. Stress war allerdings kein bewusstes auslösendes Trinkmotiv.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Nachdem ich Alkohol getrunken hatte, wurde ich noch redseliger, enthemmter, lockerer und lustiger.

Wenn es viel Alkohol war, war ich tags darauf Körperlich unfit, hatte Verdauungsprobleme, Übelkeit, Müdigkeit. Emotional war ich dann niedergeschlagen, unmotiviert, verfiel in verstärktes Grübeln, hatte schwache Nerven, meine Depression war schlechter

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Mein Ehemann hat mich in den letzten Monaten vor der TF schon darauf hingewiesen, dass der gesteigerte Alkoholkonsum nicht gut für mich ist. Wir haben darüber gesprochen und auch erörtert warum es mehr wurde (wegen des Tods meines Onkels). Ich habe es schon eingesehen, dass das nicht gesund ist, konnte aber auch nicht recht über die Trauer hinwegkommen und nutzte den Alkohol Woche für Woche dazu, zumindest für ein paar Stunden nicht über den Tod/Verlust nachzudenken.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Im Rückblick betrachtet hatte der Alkoholkonsum Einfluss auf meine Psyche. Ich leide an einer rezidivierenden leicht- bis mittelgradigen Depression und habe deshalb auch eine Verhaltenstherapie (80 Stunden von 10/2014 – 7/2020) bei einer Psychotherapeutin gemacht. Der „normale“ Alkoholkonsum (1x pro Woche 2-3 Bier) wurde dabei schon auch angesprochen, hatte aus Sicht der Therapeutin jedoch keinen wesentlichen Einfluss, da sie diesen im üblichen Maß sah.
Seit ich abstinent bin, habe ich gemerkt, dass es mir psychisch bedeutend besser geht. Es ist mir gelungen meine Medikamente endgültig erfolgreich auszuschleichen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
NEIN.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
JA, einmal 18,5 Jahren


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nach dem Vollrausch mit 18,5 Jahren habe ich erstmal ein halbes Jahr lang keinen Alkohol mehr getrunken.

19. In welcher Kategorie eines Alkoholtrinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich meinen Alkoholkonsum als risikoarm/gesellschaftsüblich gesehen.

Im Rückblick würde ich mich in die Kategorie Alkoholgefährdung einstufen, da sich mein Alkoholkonsum nach dem Tod meines Onkels stetig und deutlich gesteigert hat. Es hat sich eine gewisse Toleranz und Gewöhnung an den Alkohol entwickelt. Nach intensiver Auseinandersetzung mit diesem Thema, ist mir bewusst geworden, dass ich den Alkohol dazu benutzt habe um meine Trauer zu bewältigen.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein, abstinent seit 26.4.2020

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
25.04.2020 (Tag der TF)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mich dazu entschieden auch in Zukunft auf Alkohol gänzlich zu verzichten. Ich möchte keinen Alkoholbedingten Unfall mehr herbeiführen. Meine davongetragenen Verletzungen waren sehr schmerzhaft und schwerwiegend. Sie haben mich für eine lange Zeit und auf Dauer in meiner Mobilität beeinträchtigt. Meine verbliebenen Narben werden mich mein Leben lang an den Unfall und die Ursachen dafür erinnern. So etwas möchte ich nicht mehr erleben.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich möchte keinen Alkoholbedingten Unfall mehr herbeiführen. Meine davongetragenen Verletzungen waren sehr schmerzhaft und schwerwiegend. Sie haben mich für eine lange Zeit und auf Dauer in meiner Mobilität beeinträchtigt. Meine verbliebenen Narben werden mich mein Leben lang an den Unfall und die Ursachen dafür erinnern. So etwas möchte ich nicht mehr erleben. Ich bin nun seit dem Unfall freiwillig abstinent (seit 4. Dez. Abstinenzprogramm) und habe in dieser Zeit bemerkt, dass es mir psychisch (Depression, Angststörung, soziale Phobie) bedeutend besser geht. Mir ist es in dieser Zeit (nach mehreren gescheiterten Anläufen) auch gelungen meine Medikamente endgültig erfolgreich auszuschleichen. Die Zeit der Abstinenz hat mich psychisch gestärkt und verhilft mir weiter das Erreichte stabil zu halten. Ich möchte nun auf keinen Fall, durch eine Rückkehr zu altem Konsumverhalten, meine wieder erlangte psychische Stabilität/Stärke aufs Spiel setzen.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich war knappe 3 Wochen im Krankenhaus, anschließend in der Mobilität eingeschränkt (komplizierter Trümmerbruch des Schienbeinkopfs, Spaltfraktur des Schienbeins und Kompartmentsyndrom der Wade mit Nervenschädigungen an Ferse und Zehen als Folge), so dass ich den wöchentlichen Stammtischbesuch gar nicht machen konnte. Nach REHA und anschließender Physiotherapie war ich ca. 4 Monate nach der TF körperlich wieder dazu fähig.

Nach einigen Wochen Abstinenz, begann sich meine psychische Gesundheit bedeutend zu verbessern. Am Anfang fiel es mir schwer wieder zum Stammtisch zu gehen und meine neue Einstellung dem Alkohol gegenüber offen anzusprechen, weil ich befürchtete diese würde nicht akzeptiert werden. Das Gegenteil war der Fall. Ich habe meine Entscheidung begründet und bin auf großes Verständnis gestoßen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Körperlich: fitter, aktiver, gute Verdauung, mehr Energie

Emotional: weniger Grübelzwang, zuversichtlicher, ausgeglichener, belastbarer, nervenstark, Depression besser

Als wichtigste positive Veränderung sehe ich meine wiedererlangte psychische Stabilität/Gesundheit. Ich bin wieder offener, zugänglicher und belastbarer. Mir fällt es wieder leichter über Themen die mich beschäftigen zu reden. Ob mit dem Ehemann oder mit Freunden. Ich habe/suche auch wieder mehr soziale Kontakte.

Nach meinem Unfall musste ich eine 4-wöchige medizinische Rehabilitation absolvieren. Die Therapie beinhaltete das Training an Geräten. In dieser Zeit bemerkte ich, dass mir das Training guttut. Nicht nur als Muskelaufbau für meinen verletzten Fuß, sondern für den gesamten Körper (Rücken). Ich wollte dieses Training beibehalten und wurde Mitglied im angeschlossenen Fitnessstudio. Wenn es Corona nicht gerade unmöglich macht, trainiere ich nun 2-3 x pro Woche.

Seit Januar 2021 bin ich auch wieder berufstätig (war vorher aufgrund der psychischen Situation nach Arbeitslosigkeit in befristeter Erwerbsminderungsrente)
 

miso84

Neuer Benutzer
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Trinkmotiv: aus einer guten Stimmung heraus

Mein mögliches Rückfallrisiko: wieder mit konsumfreudigen Bekannten zusammentreffen, Stammtisch Besuche, Hochkonsumfeste besuchen (Dorffeste, Bierzelte…), spontane Treffen

Meine Vorbeugestrategie: Meine Entscheidung abstinent zu sein offen ansprechen, eventuelle Personen, die diese Entscheidung nicht akzeptieren in Zukunft meiden, Feste zusammen mit dem Ehemann besuchen (gibt mir Sicherheit, steht zu 100% hinter meiner Entscheidung, bekräftigt mich in der Umsetzung) und früher verlassen, sich an den Unfall erinnern, an die psychische Gesundheit denken, an das bereits Erreichte denken, daran denken was ich mit einem erneuten Konsum aufs Spiel setzen würde

Der Stammtischbesuch birgt sicherlich ein Rückfallrisiko, da ich dort regelmäßig konsumiert habe und auch auf konsumfreudige Bekannte treffe. Ich muss hier also auch in Zukunft besonders achtsam sein.

Am Stammtisch habe ich ganz offen angesprochen, dass ich keinen Alkohol mehr trinken möchte und den Grund dafür erklärt. Meine Freunde/Bekannte wissen also Bescheid und haben meine Entscheidung akzeptiert. Nach meinem Unfall habe ich also den Stammtisch weiter besucht, allerdings nicht mehr so häufig und lange wie vorher. (1-2 x pro Monat) Ich habe dort etwas gegessen, etwas antialkoholisches getrunken, Kontakte zu Bekannten und Freunden gepflegt und mich über die Neuigkeiten im Dorf informiert. Danach bin ich wieder nach Hause gegangen/habe mich abholen lassen bei schlechtem Wetter. Das klappte gut. So möchte ich das auch in der Zukunft weiter machen.

Trinkmotiv: in einer belastenden Situation
Mein mögliches Rückfallrisiko: wieder in alte Verhaltensmuster verfallen und meine Sorgen (Trauer) in mich hineinfressen

Meine Vorbeugestrategie: vermehrt mit dem Ehemann oder guten Freunden sprechen sollte es zu belastenden Situationen kommen. Sollte das nicht ausreichen, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen (Selbsthilfegruppe, Psychologen im Gesundheitszentrum …)


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ein Rückfall wäre für mich, wenn ich bewusst wieder Alkohol trinken würde. Z.B. ½ Weißbier am Stammtisch. Ich möchte auf keinen Fall, durch eine Rückkehr zu altem Konsumverhalten, meine wieder erlangte psychische Stabilität/Stärke aufs Spiel setzen. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass ich in meine alten Gewohnheiten zurückfalle, da es mir psychisch so viel besser geht.

Da man jedoch nie zu 100% sicher sein kann, was im Leben passiert und ob man trotz aller Vorbeugestrategien doch mal wieder in alte Gewohnheiten verfällt, würde ich bei einem Rückfall sofort die Situation verlassen und mit meinem Ehemann über den Vorfall sprechen um zu analysieren, wie es dazu kommen konnte bzw. welche Gründe für den Rückfall vorliegen. Abhängig vom Grund warum ich wieder konsumiert habe, würde ich nun entsprechende Schritte einleiten, z.B. würde ich in Zukunft dann Gelegenheiten und Orte (Stammtisch, Feste), an denen ich gefährdet bin Alkohol zu konsumieren, konsequent meiden.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich mich für ein abstinentes Leben entschieden habe, kann es dazu nicht mehr kommen.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Servus @miso84,
Angstzustände, schwere (später schreibst du von leichten bis mittleren) Depression und soziale Phobie sind natürliche schon problematisch, da sie auch direkt Auswirkungen auf die Fahreignung haben. Du solltest dir jedenfalls den erfoglreichen Abschluss deiner Therapie schriftlich von Arzt/Therapeut bestätigen lassen, eventuell, falls selbige verkehrspsychologisch qualifiziert sind, auch noch mit einem Satz im Hinblick auf die MPU versehen.
Was mich jedoch am meisten wundert, ist die Tatsache, dass du unter (12) gar keine Verbindungen zwischen deinen psychischen Problemen und dem Alkoholkonsum herstellst. Mit deinem Päckchen alles nur auf gute Laune und etwas Stressabbau zurückzuführen, erscheint hier nur an der Oberfläche gekratzt. Könnte es nicht sein, dass die eigentlichen Ursachen viele deiner Probleme dieselben sind? Du hast doch während der Therapie einiges aufgearbeitet, warum verknüpfst du es hier nicht?
Die KT-Empfehleung kann ich aufgrund der reinen Alkoholproblematik übrigens nachvollziehen. Auch wenn alles unter AB12 eher als Ausnahmen gelten, kommen diese doch regelmäßig recht häufig zur Anwendung.
Falls die übrige Aufarbeitung passt, die Psycho-Geschichte quasi vom Tisch kommt, sollte es prinzipiell machbar sein, notfalls könntest die AB ja noch verlängern für den zweiten Versuch. Ist AB denn für dich ein brauchbares Modell oder trauerst du KT doch irgendwie nach?
 

miso84

Neuer Benutzer
Danke RodionRomanovich für deine Antwort.

Das Problem ist ja, dass das was im Protokoll der Polizei steht nicht stimmt. (ich weiß dass man das beim Gutachter nicht sagen sollte, aber ist tatsächlich so)

Mein Mann hatte der Polizistin am Telefon mitgeteilt dass ich aufgrund meiner Krankheit und der zusätzlichen Belastung des Krankenhausaufenthalts ohne Besuchsmöglichkeit (Corona) in einer ausgeprägten Phase der Depression bin. Er hat ihr die richtigen Diagnosen, die ich im Anhang einfüge, genannt und sie hat das aber anders geschrieben. Da uns das Protokoll erst durch die Akteneinsicht in die Führerscheinakte bekannt wurde, konnten wir das aber auch nicht mehr ändern. Denn vor Gericht war ja bereits alles abgeschlossen.



Bezüglich der Frage 12 habe ich hier nichts erwähnt, da sich mein Trinkverhalten und die Mengen nicht verändert haben seit ich die Depression habe.
Selbstverständlich sind Ursachen meiner Depression, wie der Grübelzwang, schon ein inneres Motiv.
Ich werde mir die Frage nochmal vornehmen, das hab ich mit meinem Mpu Vorbereiter auch noch auf der Agenda.
 

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RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Dass die Polizei ihre Kernkompetenzen nicht unbedingt im Bereich der professionellen Diagnoseerstellung hat, sollte, sofern einigermaßen nachvollziehbar, mit den entsprechenden Arztberichten zu relativieren sein. hier wäre halt hilfreich, wenn ein entsprechender positiver Abschlussbericht vorliegen würde.
Wegen (12) denke ich, dass der Grübelzwang eher Symptom denn Ursache ist. Vielmehr gehe ich davon aus, dass Grübelzwang, Depressionen und Alkprobleme Ursache, quasi die Wurzel allen Übels, teilen. Sie zu finden hätte eigentlich schon in deiner Therapie Hauptaufgabe sein sollen.
 

Andi18

MPU Profi
Wegen (12) denke ich, dass der Grübelzwang eher Symptom denn Ursache ist. Vielmehr gehe ich davon aus, dass Grübelzwang, Depressionen und Alkprobleme Ursache, quasi die Wurzel allen Übels, teilen. Sie zu finden hätte eigentlich schon in deiner Therapie Hauptaufgabe sein sollen.
Ich habe in einer belastenden Situation getrunken um mit dem Tod eines engen Familienmitgliedes (Patenonkel) zurecht zu kommen. Bevor ich Alkohol getrunken hatte, musste ich viel über den Tod/Verlust grübeln. Ich fühlte mich traurig und niedergeschlagen. Nachdem ich Alkohol getrunken hatte, lies der Grübelzwang nach, ich wurde unbeschwerter und meine Stimmung wurde positiver. Ich konnte durch den Alkoholkonsum meine negativen Gedanken ausblenden.
Was Grübelzwang und Depressionen angeht, sind mir die Auswirkungen für die Mpu nicht klar. Denke aber, daß die Kommentare sich sehr logisch für mich anhören.
Was nun das innere Motiv des Alk-Konsums angeht sehe ich dies jetzt nicht ganz so negativ, wie von Rodion angemerkt. Du hattest also getrunken, um diese Gefühlslage zu betäuben und auszublenden. Solltest natürlich folglich erwähnen, welches grundsätzliche Fehlverhalten Dich zum Alk hingeführt haben, mit welchem normalerweise derartige Probleme gelöst werden.
Mich wundert, daß die Caritas-VPs da nicht tiefer eingestiegen sind. Wobei idR die Caritas VPs keine richtigen VPs sind, sondern Suchttherapeuten mit wenig Blick auf die Mpu.

Folgendes stimmt mich dabei sehr nachdenklich
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 25.04.2020, Fahrradunfall alleinbeteiligt
BAK: 1,88 ‰
Herrn X war seine Alkoholisierung nicht anzumerken. Er roch nicht nach Alkohol, er verfügte über eine deutliche Aussprache und konnte den Ausführungen der Sachbearbeiterin einwandfrei folgen.
Sep. 2019 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge ca. 3-4 0,5 l Weißbier.
Okt. 2019 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge ca. 4-5 0,5 l Weißbier.
Nov. 2019 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Trinkmenge ca. 5-6 0,5 l Weißbier.
Dez. 2019 – Mitte März. 2020 1 x pro Woche jeweils am Freitag (Stammtisch). Gleichbleibende Konsummenge. Trinkmenge ca. 6 x 0,5 l Weißbier.

Bei einer Faschingsfeier am Freitag 21.02.2020 (Stammtisch), Trinkmenge ca. 8 0,5 l Weißbier, 3 0,02 l Schnäpse.


16. März 2020 bis 24. April 2020 abstinent (Corona, Wirte hatten geschlossen)

25.4.2020: Insgesamt 7x 0,5 l Helles Bier (140 g Alkohol), 2x 0,5 l Bockbier (60 g Alkohol), 3x 0,02 l klare Schnäpse (21 g Alkohol)
ich denke, ohne es nachgerechnet zu haben, daß die Menge der TF plausibel ist.
Aber: Du hattest NIE die Menge davor? Wie konntest plötzlich an dem Tag soviel mehr trinken?
Dann noch die Aussage, keinerlei Ausfallerscheinungen, deutet logischerweise auf eine höhere Trinkgewöhnung hin.. Der Fahrradsturz beweist natürlich die Ausfallerscheinung.

Ich habe den FB nicht aufmerksam kpl durchgelesen, dieser ist auf AB aufgebaut.
das psychische Thema kann ich gar nicht bewerten und Zusammenhang Fahreignung herstellen. Hätte aber grundsätzlich um auf Nummer sicher zu sein, die AB fortgeführt. Wann war das UKP beendet? Sonst könntest Dir überlegen noch eine HA zu erstellen, KT sollte ja 6M praktiziert sein.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
@Andi18 Ich halte es nach wie vor zielführender, die Einzelprobleme in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Betrachten wir mal die einzelnen Teile als Ursachen/Wirkungen voneinander:

1. äußeres Ereignis/Schicksalsschlag
2. Depression /Grübelzwang
3. Alkohol als Mittel gegen 2
4. TF

Um 4. zu vermeiden, muss die Kette vorher unterbrochen werden und zwar so früh wie möglich. Hier nur auf 3 abzustellen ist aber gefährlich, da es bei akut brodelndem 2 kaum noch eine taugliche Strategie gibt.
Auf 1 hat leider niemand Einfluss. Also muss das Problem bereits unmittelbar vor 2 angegangen werden.
Kernfrage ist also, wie verhindert werden kann, dass der TE eine schwere 2-Situation durchmacht. Was könnte er selbst anders machen, als in sich selbst zu versinken, bzw. worauf ist diese Art der Problemlösung zurückzuführen?
Das kann jedoch der TE nur selbst für sich beantworten. Aber wenn er das schafft, sollte eigentlich einer tauglichen Vermeidungsstrategie nichts mehr im Wege stehen.
 

Andi18

MPU Profi
@RodionRomanovich eine super strukturierte Darstellung, Klasse.
Genau das, habe ich fast so gemeint. Deswegen meine Stellung bzgl 2., daß ich mich damit nicht auskenne.

Somit beziehe ich mich isoliert auf das äußere Ereignis 1. Schicksalsschlag,
das Auftreten kann man erstmal nicht beeinflussen, wie das aber verarbeitet wird, hingegen schon.
Was i.d.F. zum Alk-Konsum geführt hat. Das kann und muß genauso aufgearbeitet werden.
Deswegen Betäuben und Ausblenden dieser Gefühle (Trauer etc.), was einem natürlich nur kurzfristig hilft und zu einer Spirale führt.
Wenn der nächste unvermeidbare Schicksalsschlag mal kommt zu erkennen, wie mit diesem "Problem" umgegangen wird.
...Du hattest also getrunken, um diese Gefühlslage zu betäuben und auszublenden. Solltest natürlich folglich erwähnen, welches grundsätzliche Fehlverhalten Dich zum Alk hingeführt haben, mit welchem normalerweise derartige Probleme gelöst werden.
Letztendlich hat ja jeder Betäubungs- oder Entlastungstrinker i.-einen "Schicksalsschlag" in Form von Trauer oder Überforderung/Problem im Job etc. zu kämpfen, und muß das wiederum verarbeiten. Die Methodik selbst bleibt gleich.

Auf 1 hat leider niemand Einfluss. Also muss das Problem bereits unmittelbar vor 2 angegangen werden.Kernfrage ist also, wie verhindert werden kann, dass der TE eine schwere 2-Situation durchmacht. Was könnte er selbst anders machen, als in sich selbst zu versinken, bzw. worauf ist diese Art der Problemlösung zurückzuführen?
Prinzipiell ja und nein. Hab da eine gering andere Meinung.
Einfluss auf das Entstehen des Ereignis 1 ist logisch nicht gegeben, Lösung muß aber nach 1 unmittelbar gefunden werden.
Beim TE äußerte sich dies in 2 UND 3! Bei dem Großteil hier im Forum kommt nach 1 direkt 3..
Es sollte also dargestellt werden, wie mit 1 umgegangen wird und NICHT wie 2 verhindert werden kann.
Hoffe meine Argumentation ist nachvollziehbar. Die Einbeziehung von 2., wie gesagt, obliegt nicht meiner Kompetenz.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Das Problem ist halt die Unverträglichkeit von 2. Wenn 3 nicht mehr als "Lösung" für 2 infrage kommen darf, braucht es etwas anderes, um zu verhindern, dass im schlimmsten Fall die Grübeleien durch eine alkoholfreie Fahrt in den Gegenverkehr zum Schweigen gebracht werden sollen.
 

miso84

Neuer Benutzer
Danke für eure Antworten. Ich habe mir die Frage 12 inzwischen nochmal vorgenommen und folgendermaßen abgeändert:

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich habe aus einer guten Stimmung heraus getrunken, beim wöchentlichen Stammtischbesuch, bei Anlässen wie Silvester, Geburtstagen, Hochzeiten, Dorffesten … Nachdem ich Alkohol getrunken hatte, wurde ich noch redseliger, enthemmter, lockerer und lustiger

Der Auslöser dafür, dass ich mehr getrunken habe war der Tod meines Onkels, der mir sehr viel bedeutet hat und für mich eine wichtige Bezugsperson war. Ich war nach dem Tod sehr traurig und niedergeschlagen. Bevor ich Alkohol getrunken hatte, musste ich viel über den Tod/Verlust grübeln. Ich fühlte mich traurig, niedergeschlagen und habe mit Gott gehadert. Nachdem ich Alkohol getrunken hatte, lies der Grübelzwang nach, ich wurde unbeschwerter und meine Stimmung wurde positiver. Ich konnte durch den Alkoholkonsum meine negativen Gedanken ausblenden.
In dieser Situation hätte ich unbedingt vermehrt und intensiv mit meinem Ehemann sprechen müssen. Ich habe das allerdings vermieden, da mein Ehemann zu dieser Zeit beruflich unter großen Druck stand und ich ihn nicht noch weiter belasten wollte. Zur damals noch laufenden Psychotherapie bin ich nicht gegangen, weil ich nur noch sehr wenige Stunden hatte, die von der Krankenkasse genehmigt waren. Diese Stunden wollte ich „aufsparen“ für wirklich „schlimme“ Situationen. Mir ist es zu Beginn der Psychotherapie ja bedeutend schlechter gegangen als zu der Zeit nach dem Tod meines Onkels. Da es damals von der Krankenkasse eine Regelung gab, dass man nach zwei Verlängerungen der Verhaltenstherapie erstmal keine Therapie mehr genehmigt bekommt und eine Wartezeit von 2 Jahren hat bis man wieder einen Antrag stellen kann, wollte ich die laufende Therapie so lang wie möglich hinausziehen, um in schlechten Phasen zur Psychotherapeutin gehen zu können. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass diese Regelung der Krankenkasse inzwischen aufgehoben wurde und man durchaus sofort wieder einen Antrag auf Therapie stellen kann.
In der Therapie habe ich gelernt, immer sofort über belastende Situationen zu sprechen und diese nicht mit mir selbst auszumachen. Ich habe mir bereits als Kind immer über viele Dinge Gedanken gemacht und damals wohl schon die Neigung zum Grübeln entwickelt. Ich war immer schon jemand der über seine Gefühle schlecht sprechen konnte und habe immer eher versucht Probleme mit mir selbst auszumachen. Durch den Tod meines Onkels und den damals vorherrschenden Umständen, bin ich wieder in dieses alte Verhaltensmuster verfallen.

Unterbewusst hat sich durch das trinken mit Sicherheit auch Stress und Ärger abgebaut. Stress war allerdings kein bewusstes auslösendes Trinkmotiv.


Wann war das UKP beendet?
Das läuft noch (4.12.2020 bis 4.6.2021). Hatte bislang 2 Termine. Da ich ein Typ bin der lieber auf Nummer sicher geht, werde ich auch nicht vor diesem Ende zur MPU antreten. Werde bzgl. einer Fristverlängerung noch mit der FSST sprechen, da die Frist zur Vorlage des Gutachtens am 22.4.2021 ausläuft. Vielleicht bekomme ich eine Verlängerung. Wenn nicht, dann muss ich den Führerschein abgeben und danach wieder neu beantragen.
Weiß hier jemand wie das mit ausländischen Führerscheinen läuft? Ich habe nämlich einen österreichischen Führerschein (bin gebürtiger Österreicher und habe bis zum 22. Lebensjahr auch dort gelebt). Wird der von der deutschen FSST einbehalten oder nach Österreich zurückgeschickt und müsste ich den dann dort neu beantragen?

Aber: Du hattest NIE die Menge davor? Wie konntest plötzlich an dem Tag soviel mehr trinken?
Dann noch die Aussage, keinerlei Ausfallerscheinungen, deutet logischerweise auf eine höhere Trinkgewöhnung hin.. Der Fahrradsturz beweist natürlich die Ausfallerscheinung.
Bei besonderen Anlässen war es ja auch schon vor September 2019 mehr:
Mit 22 bis 35 Jahren ca. 3 x im Monat zum Wirt (Stammtisch) jeweils am Freitag. Trinkmenge 1-3 0,5 l Weißbier/Weinschorle. In den Sommermonaten beim Grillen, nach Radtouren, bei Bergwanderungen ca. 2 x im Monat Trinkmenge 1-2 Radler 0,5l od. 1 0,5l Weißbier. Bei Restaurantbesuch mit Ehemann Weinbegleitung zum Essen. An besonderen Anlässen (Silvester, Geburtstage, Hochzeiten, Dorffeste) mehr Konsum ca. 3 x im Jahr. Trinkmenge 3-6 Standartgläser (Weißbier, Wein, Schnaps) Je nach Anlass unterschiedlich.
Das kann ich noch anpassen bei den besonderen Anlässen, dass es da auch 3-8 Weißbier waren zzgl. 1-3 Schnaps... Das denke ich wäre nicht so problematisch, oder würde da der GA einen dann gleich in Kategorie "Alkoholmißbrauch" einstufen und somit wäre eine AB von 12 Monaten zwingend?
 

Andi18

MPU Profi
Ich persönlich erachte die Darstellung zum Schicksalsschlag für recht gelungen. Denke mit entscheidend das Zusammenspiel mit Deinem Ehemann.
Die Sache mit der Psychotherapie und Einflussnahme bin ich schlicht überfragt.
Hoffe, daß sich hierzu noch jmd meldet.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Also wenn die Therapie bereits lief, kann der Tod des Onkels nicht der alleinige Auslöser gewesen sein. Irgendwas fehlt bei der Geschichte noch.
 

Andreas007

Benutzer
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mich dazu entschieden auch in Zukunft auf Alkohol gänzlich zu verzichten. Ich möchte keinen Alkoholbedingten Unfall mehr herbeiführen. Meine davongetragenen Verletzungen waren sehr schmerzhaft und schwerwiegend. Sie haben mich für eine lange Zeit und auf Dauer in meiner Mobilität beeinträchtigt. Meine verbliebenen Narben werden mich mein Leben lang an den Unfall und die Ursachen dafür erinnern. So etwas möchte ich nicht mehr erleben.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich möchte keinen Alkoholbedingten Unfall mehr herbeiführen. Meine davongetragenen Verletzungen waren sehr schmerzhaft und schwerwiegend. Sie haben mich für eine lange Zeit und auf Dauer in meiner Mobilität beeinträchtigt. Meine verbliebenen Narben werden mich mein Leben lang an den Unfall und die Ursachen dafür erinnern. So etwas möchte ich nicht mehr erleben. Ich bin nun seit dem Unfall freiwillig abstinent (seit 4. Dez. Abstinenzprogramm) und habe in dieser Zeit bemerkt, dass es mir psychisch (Depression, Angststörung, soziale Phobie) bedeutend besser geht. Mir ist es in dieser Zeit (nach mehreren gescheiterten Anläufen) auch gelungen meine Medikamente endgültig erfolgreich auszuschleichen. Die Zeit der Abstinenz hat mich psychisch gestärkt und verhilft mir weiter das Erreichte stabil zu halten. Ich möchte nun auf keinen Fall, durch eine Rückkehr zu altem Konsumverhalten, meine wieder erlangte psychische Stabilität/Stärke aufs Spiel setzen.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich war knappe 3 Wochen im Krankenhaus, anschließend in der Mobilität eingeschränkt (komplizierter Trümmerbruch des Schienbeinkopfs, Spaltfraktur des Schienbeins und Kompartmentsyndrom der Wade mit Nervenschädigungen an Ferse und Zehen als Folge), so dass ich den wöchentlichen Stammtischbesuch gar nicht machen konnte. Nach REHA und anschließender Physiotherapie war ich ca. 4 Monate nach der TF körperlich wieder dazu fähig.

Nach einigen Wochen Abstinenz, begann sich meine psychische Gesundheit bedeutend zu verbessern. Am Anfang fiel es mir schwer wieder zum Stammtisch zu gehen und meine neue Einstellung dem Alkohol gegenüber offen anzusprechen, weil ich befürchtete diese würde nicht akzeptiert werden. Das Gegenteil war der Fall. Ich habe meine Entscheidung begründet und bin auf großes Verständnis gestoßen.


Oha, sorry, aber wenn Ich das Lese denke ich an......."du armer". Sehr egoistisch das ganze. Deine Verletzungen werden dich nicht schützen. Eher das Gegenteil. Ich sehe da keine Einsicht. Trümmerbruch hin oder her, das wird den Gutachter nicht beeindrucken.

"Wie oft das in all den Jahren vorkam kann ich nur ungefähr errechnen. Bei ca. 10-15 Radtouren pro Sommer kam es vielleicht bei ca. 4-5 zu einer Einkehr. Das auf eine Dauer von 14 Jahren gerechnet sind das wohl ca. 70 Fahrten mit dem Rad bei einer Konsummenge von 2 Radler oder 1 Weißbier." ....sorry, aber da muss ich gerade schmunzeln (nö, gelogen, ich muss lachen)
 

Andreas007

Benutzer
Miso, Ich denke das du auf einem guten Weg bist, allerdings erst am Anfang. Die Verletzungen werden dich nicht heilen. Du musst schon etwas tiefgründiger forschen. Nix für ungut.
 

Andi18

MPU Profi
ja, Andreas hat vollkommen recht. wir waren zuletzt am inneren Motiv noch hängen geblieben, also die Thematik der Psychotherapie ist noch offen.
Der Grund, warum Du nicht mehr trinkst, kann nicht nur auf deine erlittenen Verletzungen bezogen sein. Diesen Grund mußt beziehen auf das innere Problem und wie gut es Dir damit geht, gelöst zu haben.
Bei der Stabilisierung und Rückfall (ab 27ff.) hast das teils erkannt. Wobei ich in Deinem Fall drastischer sein würde und einen Stammtisch z.B. eher meiden täte, v.a. da Du ja de Freundeskreis des früheren Stammtisches aussondert hattest.
 

miso84

Neuer Benutzer
Ich nehm eure Hinweise auf und werde die Fragen weiter überarbeiten und dann in Kürze den FB erneut komplett einstellen. Vielleicht kommen ja noch mehr Hinweise bzgl. der noch offenen Fragen/Themen.

"Wie oft das in all den Jahren vorkam kann ich nur ungefähr errechnen. Bei ca. 10-15 Radtouren pro Sommer kam es vielleicht bei ca. 4-5 zu einer Einkehr. Das auf eine Dauer von 14 Jahren gerechnet sind das wohl ca. 70 Fahrten mit dem Rad bei einer Konsummenge von 2 Radler oder 1 Weißbier." ....sorry, aber da muss ich gerade schmunzeln (nö, gelogen, ich muss lachen)
Hier muss ich aber nochmal was nachfragen... Ich hatte hier mit meinem MPU-Berater auch schon drüber gesprochen, da ja wohl niemand glaubt, dass man noch nie unter Alkoholeinfluss gefahren ist, aufgrund der verschiedenen Statistiken hierzu. Also sind schon diese 70 Fahrten frei erfunden. Da ich früher direkt in der Stadt gewohnt habe, wo ich in 10 Gehminuten im Ausgehviertel war, kam ich nicht in die Verlegenheit das Rad zu nehmen. Seit meinem Umzug nach Bayern ist es auch so, dass ich von der Wohnung zum Dorfwirt nur 5 Minuten Fußweg habe. Und bei Radtouren die bei uns meist so 40-80 km weit sind, kehren wir erstens sehr selten ein, da die Heimfahrt danach umso anstrengender ist und wenn doch, dann hab ich da nie Alkohol getrunken.
Ich finde es ehrlich gesagt "verlogen" hier noch mehr übertreiben zu müssen, nur damit es ins Bild der Statistik beim GA passt... Man soll ja eigentlich immer die Wahrheit sagen, was bei der Frage aber scheinbar nicht gilt. Was wäre dann eurer Meinung nach hier ein "glaubhafter" Wert für mein Alter?
 

Andreas007

Benutzer
Nun, Ich sehe das so. Du hast im Durchschnitt 45 Minuten Zeit dem GA klar zu machen das du durchaus in der Lage bist ohne/mit wenig Alkohol klar zu kommen. Diese 45 Minuten sind echt wenig. Ein kleiner negativer Aspekt und der GA kann sich entscheiden dir keine Positive Entwicklung zu bestätigen. Und das kann unter umständen so eine kleine Aussage bewirken. In 14 Jahren ca. 70x...du hattest 1.88 auf dem Kessel....und bist meistens zu Fuß gegangen. Sorry, aber ja, da solltest du dich verbiegen auch wenn es so gewesen ist. Du hast nicht die Zeit um den GA davon zu überzeugen das es so war. Er wird im Hinterkopf denken: Ja Ja, natürlich, 70x....verstehst du? Das wären 5x im Jahr.....Tut mir leid, da seh ich ein wenig dunkel. Aber ich möchte dir da nicht reinreden oder dir mitteilen was du sagst. Ist nur eine gedankenstütze...Was würdest du denken wenn dir einer sagt: Ich fahr ungefähr 5x im Jahr betrunken Fahrrad, seit 14 Jahren...(und hast nicht viel Zeit um das zu zementieren)
 
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