FB Mpu wg Cannabis

Danny

Benutzer
Zu verschenken habe ich sicherlich nichts, glaube das hat kein selbständiger in der jetzigen Zeit.

Für mich ist es halt so unsicher , auf der einen Seite sagt mein Psychologe das 6 Monate reichen könnten , er legt sich da natürlich auch nicht fest, zum anderen steht die Passage in dem Buch wo ich mich selber so eingeschätzt habe .
Dann wiederum die tausenden von Treffern in den Suchmaschinen die man so oder so auslegen kann.

Die Fakten kann und will ich nicht herunterapielen , ganz und gar nicht .
Ich will nur irgendwie durch diesen Jungle kommen, denn die Dame vom TÜV sagt mir, kein Problem. Stimmt ja auch , die Dienstleistung ist erbracht , Ergebnis ist negativ, nicht das Problem vom TÜV.
Die Dame bei der FSS ist auch nicht bereit mir Auskunft zu geben, da konnte ich ja noch nicht einmal in meine Akte schauen.
Ich weiss auch das Recht haben und recht bekommen nicht dasselbe ist, vor allem da ich ja in der Beweislast stehe .
 

Bobby2405

Benutzer
Einem bekannten von mir wurde von einer VP auch gesagt, 6 Monate würden wohl reichen. Bei ihm war es aber nicht Cannabis sondern amphetamine in auch nicht allzu geringer Menge. Ich weiß auch nicht, was die Frau da geritten hat.... am Ende verdienen sie eben alle nur Geld daran, ob TÜV oder VP... beiß am besten die Zähne zusammen, mach 12 Monate und such dir eine*n andere*n VP..... Geht schneller vorbei als man denkt und am Ende weiß man, wie viel wert dieses verdammte Kärtchen eigentlich ist. ;-)
 

Danny

Benutzer
Hallo zusammen,
ich habe mal den FB ausgearbeitet und stelle den hier mal ein.
Freu mich natürlich über Rückmeldungen.
Lieben Gruss
 

Danny

Benutzer
Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In meiner Ausbildung zum Rettungssanitäter 1997 als Zivildienst haben wir die einzelnen Intoxikationen besprochen. Dann in meiner Studienzeit ca. 1998 auf einer Studentenparty


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Februar 2019


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Gestartet habe ich Cannabis zu rauchen im Februar 2019 ca. 4-6 x Im Monat, ab Herbst 2019 2-3 x die Woche ab April 2020 dann ca. 4-6 x die Woche, immer abends nach der Arbeit alleine zum runterkommen und einschlafen zu können.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, nie. Ich trinke keinen Alkohol da ich Angst davor habe. Hatte schlechte Erfahrungen als Kind gesammelt, da mein Opa Alkohol krank war.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Aufgrund der Angst diesbezüglich meide ich Alkohol


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche E-Zigarette, trinke Kaffee


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja, ich war leistungsgemindert, antriebsarm, habe mich von meiner Familie zurückgezogen. Am meisten störte mich der starke Husten und der trockene Mund.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC ca 34 und Thooc ca 244


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche waren es ca. 6 Joints


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Abend vorher gab es ein starkes Streitgespräch mit meiner Ex Partnerin, da habe ich gegen 3 Uhr morgens den letzten von 3 Joints an diesem Abend geraucht um einschlafen zu können.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ja, am Abend vorher ein starkes Streitgespräch welches sehr emotional und geprägt von Vorwürfen war und bis spät in die Nacht ging


13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Im Rahmen einer Routine Verkehrskontrolle


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich war auf dem Weg zur täglichen Arbeit


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ca. 3 KM


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Seit Februar 2019 bis zum Delikttag


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe es mir schön geredet. Dachte wenn ein paar Stunden dazwischen liegen, und ich keinerlei Wirkung mehr spüre, wäre es schon OK


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Weil Cannabis sich auf die Reizweiterleitung auswirkt. Das hat zur Folge, dass man bestimmte Situationen bezüglich Abstand, Geschwindigkeit und Lichtzeichen verlangsamt wahrnimmt, oder gar nicht sieht und dementsprechend falsche Fahrentscheidungen macht. Des Weiteren verlängert sich die Reaktionszeit des Konsumenten.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Kommt auf den Stoffwechsel und die Menge des Konsums an, man kann aber davon ausgehen das es bis zu 72 Std. dauern kann


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, durch die Gewöhnung steigt die Konsumkurve ohne das es der betr. Es Unbedingt merkt. Es können Langzeitschäden an Lunge und Nervensystem auftreten, eventuelle Psychosen können ausgelöst werden.
----------------------------------------------------------

Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
In den Jahren 2014-2017 war eigentlich alles in Ordnung. Im Jahr 2018 wurde meine Mitarbeiterin nicht mehr von den Kunden akzeptiert. Ich übernahm immer mehr schleichend die Pat und kam immer später nach Hause. Ich war es immer nur gewöhnt das es Bergauf bei mir ging, ob Schulisch, privat oder dann beruflich. Ich habe damals meine Grenzen nicht gesehen, habe dann im Herbst 2019 meine Trennung von meiner damaligen Partnerin mit gemeinsamen Kind erlebt. Sie hatte sich aufgrund meines Zeitmangels für die Familie, die ich arbeitsbedingt nicht mehr hatte, einen anderen Partner zugelegt. Da war ich so perspektivlos, hatte keine Kraft mehr um die Beziehung zu kämpfen. ich habe dann Anfang 2o20 ein weiteres Studio übernommen und war immer noch davon überzeugt ich schaffe das. Dann kam die behördliche Schließung der beiden Studios und ich war wie gelähmt, hatte Angst wie ich die Kredite bezahlen soll, die Angestellten. Die Übernahme des 2 Studios erfolgte auch , weil ich mich langfristig wegen der beg Fingerarthrose aus der Therapie in der Praxis zurückziehen wollte.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Die haben das gar nicht mitbekommen, da ich immer nur alleine abends auf meiner Terrasse geraucht habe


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, als im Herbst meine Ex Partnerin mit dem gemeinsamen Kind ausgezogen ist, und dann als im April der Lockdown kam stiegen meine Existenzängste und finanziellen Sorgen immens an.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein , damals nicht , nach dem Delikttag habe ich mit meinem Hausarzt gesprochen und mich bei einem Online Forum für Cannabisausstieg ( quitt he shit ) angemeldet und ab Januar 2021 eine psychologische Aufarbeitung gemacht.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Mein Vater ist 2016 mal mit Alkohol angehalten worden und hat 4 Wochen Fahrverbot bekommen.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Nein, es gab so gesehen keine Pausen. Es steigerte sich von Februar 2019 – September 2020. Die spitze war zum Ende hin im September 2020


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe es verlernt, ich habe diese künstliche Hilfe in Anspruch genommen um meinen Kopf von dem Gedankenkarussell zu befreien und damit ich mal runter Komme und schlafen kann.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, denn es war ja schon häufiger das ich konsumiert habe und meine Konsumkurve angestiegen ist


29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich würde mich unter Missbrauch einordnen, da ich ja immer nur abends, nie tagsüber oder auf der Arbeit geraucht habe. Auch der Zeitraum von Februar 2019.Setember 2020 ist relativ kurz.
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, ich hätte meine Grenzen respektieren und akzeptieren müssen. Ich hätte meinen Stolz ablegen und den Drang oder das Hoffen das ich das wie gewohnt alles alleine schaffe .


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich Angst habe wieder in die Konsumkurve und die Gewöhnung einzusteigen. Das war ein so großer Schock für mich auf dem Rücksitz des Streifenwagens, ich wollte nie mit der Polizei in Berührung kommen oder straffällig werden. Mir war klar das kompletter Verzicht der einzig richtige Weg sein kann. Das habe ich dann am selben Tag in die Tat umgesetzt und halte es strikt ein.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Das war am Tattag auf dem Rücksitz des Streifenwagens auf dem Weg zur Wache. Mir wurde schlagartig klar, dass ich etwas ändern muss. Ich hatte Angst vor den Gesprächen mit meiner neuen Partnerin, darüber wie es in meiner Praxis weitergehen sollte, wenn ich meinen Führerschein verliere. Wie sieht es mit den Hausbesuchen au, wie mit meiner Praxiszulassung und somit der beruflichen Zukunft.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Weil ich Angst habe das die Konsumkurve dann wieder steigt und die Gewöhnung wieder eintritt. Deswegen kommt auch nur ein gelegentlicher Konsum für mich nicht mehr in Frage. Es leben mittlerweile Kinder in meinem Haushalt und für die möchte ich ein Vorbild sein, da passt Konsum nicht mehr hinein.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ich spürte eine innere Unruhe, war leichter reizbar, habe vor allem das Träumen wieder angefangen.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Mein Hausarzt, ein Online Portal , meine Familie und vor allem die psychologische Aufarbeitung


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Diejenigen die davon gewusst haben durchweg positiv, sie unterstützen und motivieren mich. Ich habe den Kontakt zum Versorger am Tattag abgebrochen und seitdem keinerlei Kontakt mehr zu Ihm.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich habe den Kontakt zum Versorger sofort abgebrochen und seitdem keinen mehr.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Gar keinen Kontakt mehr, ich werde meine Abstinenz strikt einhalten.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem Ich weiterhin keinen Kontakt mehr zu Cannabis haben werde, weil ich mir über die Wirkung, mögliche Schäden und vor allem durch den strafrechtlichen Aspekt im Klaren bin, wird es keinen Konsum mehr geben.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Wenn ich wieder an meine Grenzen komme, wenn wieder eine solche private und berufliche Krisensituation auf mich einprasseln würde, aber da ich mittlerweile gelernt habe meine Grenzen zu sehen und weiß das ich nicht alles alleine schaffen muss, würde ich ganz anders handeln. Ich würde eher das Gespräch im privaten suchen und offener meine Gefühle ansprechen. Beruflich würde ich viel früher über personelle Veränderungen nachdenken und eher handeln.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Immer noch Abstinent, wie die letzten Jahre
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Danny

Benutzer
Hallo,

würde mich über eine Rückmeldung bezüglich des FB freuen.
Eine Haaranalyse für mich, damit ich weiss wo ich stehe, habe ich am Mittwoch gemacht, leider konnte nur 5 cm genommen werden.

Schönes Wochenende
 

Danny

Benutzer
Ja , ich habe mit einige FB durchgelesen .
Mir ist auch bewusst das das ganze kein Kinderspiel ist, bzw wird .
Bin mir über mich selbst bewusst , über meine Gründe und auch habe ich reflektiert wie meine Konsumkurve angestiegen ist, und vor allem über die strafrechtlichen Konsequnezen sowie die gesundheitlichen Schäden und das ich in dieser Zeit eine Gefahr für den allg Strassenverkehr gewesen bin
 

Nickname_yo

Benutzer
Hey Danny,
ich bin bei weitem kein Profi und hab den Spaß mit der MPU auch noch vor mir. Aber wenn ich deinen FB lese, würde ich den nochmal überarbeiten. Wie Max sagt, schau dir mal die FB's an die er verlinkt hat. Ich will auch gar nicht wie das die Profis hier machen auf jede einzelne Frage eingehen, dafür bin ich nicht Profi genug und würde mir auch nicht das Recht herausnehmen nun einzelne Stellen zu bemängeln.
Beim lesen deines FB's ist mir aber auch aufgefallen das die Antworten teilweise viel zu dünn sind und/oder zu allgemein gehalten sind.

Ich wünsche dir viel Erfolg! :)
 

Danny

Benutzer
Hi @ll,

habe meinen FB nochmals überarbeitet.
Freu mich über Rückmeldungen.


Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In meiner Ausbildung zum Rettungssanitäter 1997 als Zivildienst haben wir die einzelnen Intoxikationen besprochen. Dann in meiner Studienzeit ca. 1998 auf einer Studentenparty


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Februar 2019


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Gestartet habe ich Cannabis zu rauchen im Februar 2019 ca. 4-6 x Im Monat, ab Herbst 2019 2-3 x die Woche ab April 2020 dann ca. 4-6 x die Woche, immer abends nach der Arbeit alleine zum runterkommen und einschlafen zu können.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, nie. Ich trinke keinen Alkohol da ich Angst davor habe. Hatte schlechte Erfahrungen als Kind gesammelt, da mein Opa Alkohol krank war.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Aufgrund der Angst diesbezüglich meide ich Alkohol


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche E-Zigarette, trinke Kaffee


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja, ich war leistungsgemindert, antriebsarm, habe mich von meiner Familie und Freunden zurückgezogen. Am meisten störte mich der starke Husten und der trockene Mund.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC ca 34 und Thooc ca 244


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche waren es ca. 6 Joints, verteilt au Tagen.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Abend vorher gab es ein starkes Streitgespräch mit meiner Ex Partnerin, da habe ich gegen 3 Uhr morgens den letzten von 3 Joints an diesem Abend geraucht um einschlafen zu können. Ich habe immer nur Cannabis geraucht, nie irgendwelche anderen Sachen ausprobiert.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ja, am Abend vorher ein starkes Streitgespräch welches sehr emotional und geprägt von Vorwürfen war und bis spät in die Nacht ging. Ich habe dann Nachts den letzten von 3 Joints geraucht um den Kopf frei zu bekommen und schlafen zu können.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Im Rahmen einer Routine Verkehrskontrolle morgens auf dem Weg zur Arbeit


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich war auf dem Weg zur täglichen Arbeit


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ca. 2 KM


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Seit Februar 2019 bis zum Delikttag. Ich habe meinen Führerschein seit 1993 und mein Konsum startete im Februar 2020 – September 2021


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe es mir schön geredet, hatte deswegen keinen Konflikt. Ich dachte wenn ein paar Stunden dazwischen liegen, und ich keinerlei Wirkung mehr spüre, wäre es schon OK


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Weil Cannabis sich auf die Reizweiterleitung der Nerven auswirkt. Das hat zur Folge, dass man bestimmte Situationen bezüglich Abstand, Geschwindigkeit und Lichtzeichen verlangsamt wahrnimmt, oder gar nicht sieht und dementsprechend falsche Fahrentscheidungen macht. Des Weiteren verlängert sich die Reaktionszeit des Konsumenten.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Kommt auf den Stoffwechsel und die Menge des Konsums an, man kann aber davon ausgehen das es bis zu 72 Std. dauern kann


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, durch die Gewöhnung steigt die Konsumkurve ohne das es der betr. Es Unbedingt merkt. Es können Langzeitschäden an Lunge und Nervensystem auftreten, eventuelle Psychosen können ausgelöst werden.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich habe mich im Jahr 2012 selbstständig gemacht mit einem Fitnessstudio und dort eine Physiotherapie Praxis eröffnet.

In den Jahren 2012-2017 war eigentlich alles in Ordnung.

Im Jahr 2018 wurde meine Mitarbeiterin nicht mehr von den Kunden akzeptiert. Ich übernahm immer mehr schleichend die Pat und kam immer später nach Hause. Ich war es immer nur gewöhnt das es Bergauf bei mir ging, ob schulisch, privat oder dann beruflich. Ich habe damals meine Grenzen nicht gesehen, habe dann im Herbst 2019 meine Trennung von meiner damaligen Partnerin mit gemeinsamen Kind erlebt. Sie hatte sich aufgrund meines Zeitmangels für die Familie, die ich arbeitsbedingt nicht mehr hatte, einen anderen Partner zugelegt. Da war ich so perspektivlos, hatte keine Kraft mehr um die Beziehung zu kämpfen und habe die Trennung nur ertragen.

Ich habe dann Anfang 2o20 ein weiteres Studio übernommen und war immer noch davon überzeugt, ich schaffe das. Bin selbst nach Praxisschluss in das weite Studio gefahren um bekannt zu werden bei den Kunden. Mein Tag endete somit erst um ca 22 Uhr mit Schließung des zweiten Studios.

Dann kam die behördliche Schließung der beiden Studios und ich war wie gelähmt, hatte Angst wie ich die Kredite bezahlen soll, die Angestellten meinen Unterhalt und auch meine eigenen Kredite. Die Übernahme des 2 Studios erfolgte auch , weil ich mich langfristig wegen der beg Fingerarthrose aus der Therapie in der Praxis zurückziehen wollte.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Die haben das gar nicht mitbekommen, da ich immer nur alleine abends auf meiner Terrasse geraucht habe.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, als im Herbst 2019 meine Ex Partnerin mit dem gemeinsamen Kind ausgezogen ist, und dann als im April 2020 der Lockdown kam stiegen meine Existenzängste und finanziellen Sorgen immens an. Im September 2020 war dann auch mein Höhepunkt des Konsumes.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein , damals nicht , nach dem Delikttag habe ich mit meinem Hausarzt gesprochen und mich bei einem Online Forum für Cannabisausstieg ( quitt he shit ) angemeldet und ab Januar 2021 eine psychologische Aufarbeitung gemacht.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Mein Vater ist 2016 mal mit Alkohol angehalten worden und hat 4 Wochen Fahrverbot bekommen.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Nein, es gab so gesehen keine Pausen. Es steigerte sich von Februar 2019 – September 2020. Die spitze war zum Ende hin im September 2020


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe es verlernt, ich habe diese künstliche Hilfe in Anspruch genommen um meinen Kopf von dem Gedankenkarussell zu befreien und damit ich mal runter Komme und schlafen kann.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, denn es war ja schon häufiger das ich konsumiert habe und meine Konsumkurve angestiegen ist


29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich würde mich unter Missbrauch einordnen, da ich ja immer nur abends, nie tagsüber oder auf der Arbeit geraucht habe. Auch der Zeitraum von Februar 2019.Setember 2020 ist relativ kurz. Wenn meine Tochter mich am Wochenende besucht hat, fand kein Konsum statt.
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, ich hätte meine Grenzen respektieren und akzeptieren müssen. Ich hätte meinen Stolz ablegen und den Drang oder das Hoffen das ich das wie gewohnt alles alleine schaffe .


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich Angst habe wieder in die Konsumkurve und die Gewöhnung einzusteigen. Das war ein so großer Schock für mich auf dem Rücksitz des Streifenwagens, ich wollte nie mit der Polizei in Berührung kommen oder straffällig werden. Mir war klar das kompletter Verzicht der einzig richtige Weg sein kann. Das habe ich dann am selben Tag in die Tat umgesetzt und halte es strikt ein.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Das war am Tattag auf dem Rücksitz des Streifenwagens auf dem Weg zur Wache. Mir wurde schlagartig klar, dass ich etwas ändern muss. Ich hatte Angst vor den Gesprächen mit meiner neuen Partnerin, darüber wie es in meiner Praxis weitergehen sollte, wenn ich meinen Führerschein verliere. Wie sieht es mit den Hausbesuchen au, wie mit meiner Praxiszulassung und somit der beruflichen Zukunft.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Weil ich Angst habe das die Konsumkurve dann wieder steigt und die Gewöhnung wieder eintritt. Deswegen kommt auch nur ein gelegentlicher Konsum für mich nicht mehr in Frage. Es leben mittlerweile Kinder in meinem Haushalt und für die möchte ich ein Vorbild sein, da passt Konsum nicht mehr hinein.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ich spürte eine innere Unruhe, war leichter reizbar, habe vor allem das Träumen wieder angefangen. Anfängliche Schwierigkeiten mit dem Durchschlafen legten sich nach ca Wochen. Ich habe dann im Oktober 2020 angefangen mein neues Hobby das Reiten zu genießen und habe Reitstunden genommen.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Mein Hausarzt, ein Online Portal , meine Familie denen ich im Nachhinein davon berichtet habe, meine neue Partnerin und vor allem die psychologische Aufarbeitung


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Diejenigen die davon gewusst haben durchweg positiv, sie unterstützen und motivieren mich. Ich habe den Kontakt zum Versorger am Tattag abgebrochen und seitdem keinerlei Kontakt mehr zu Ihm.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich habe den Kontakt zum Versorger sofort abgebrochen und seitdem keinen mehr.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, da ich keinen Kontakt mehr zu dem Versorger habe und auch sonst keinerlei Personen kenne, die konsumieren.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Gar keinen Kontakt mehr, ich werde meine Abstinenz strikt einhalten. ebenso verharmlose ich das Kiffen nicht mehr, weil mir durch die Aufarbeitung was mir Widerfahren ist, bewusst ist wie schnell die Konsumkurve ansteigen kann. Ich setzte mich auch nicht mehr im Berufsleben selber zu stark unter Druck, habe mich aus dem operativen Geschäft des zweiten Studios zurückgezogen und in der Praxis Neueinstellungen vorgenommen. Ich habe gelernt meine Probleme konstruktiv anzugehen und sie zu lösen anstatt sie mit dem Konsum von Joints zu verdrängen.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem Ich weiterhin keinen Kontakt mehr zu Cannabis haben werde, weil ich mir über die Wirkung, mögliche Schäden und vor allem durch den strafrechtlichen Aspekt im Klaren bin, wird es keinen Konsum mehr geben.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Wenn ich wieder an meine Grenzen komme, wenn wieder eine solche private und berufliche Krisensituation auf mich einprasseln würde, aber da ich mittlerweile gelernt habe meine Grenzen zu sehen und weiß das ich nicht alles alleine schaffen muss, würde ich ganz anders handeln. Ich würde eher das Gespräch im privaten suchen und offener meine Gefühle ansprechen. Beruflich würde ich viel früher über personelle Veränderungen nachdenken und eher handeln.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Immer noch Abstinent, wie die letzten Jahre
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Danny

Benutzer
Habe heute die Verzichtserklärung unterschrieben und zusammen mit meinem FS an die Führerscheinstelle geschickt.
Ab jetzt heisst es erstmal mofa fahren und geplant ist, das ich Mitte Mai meinen Termin beantragen werde.
Dann sind 8 Monate rum , den ersten Abstinenz Nachweis von 5 Monaten hab ich ja schon , die Haaranalyse hat keinerlei THC mehr angezeigt.
 

Danny

Benutzer
So, es geht weiter bei mir .
Zweite Haaranalyse bekommen, wie erwartet auch negativ .
Termin beim Stva auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis nach Entzug ist am 14.9.21.
Dann würde ich hier gerne nochmal ein wenig brainstorming betreiben.
Liebe Grüße
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Du hast den Rat nicht befolgt ... "Hast du schon einmal in den Guten FB gelesen, da sollte dir so einiges auffallen." ... sonst würde dein FB etwas anders aussehen.

Ich bringe es mal auf den Punkt ... dein FB ist viel zu oberflächlich und zu dünn erarbeitet. Der FB sieht aus, als hättest du den eben mal in der Mittagspause ausgefüllt.
Du musst viel ausführlicher und genauer die Fragen beantworten. Der Gutachter möchte sich ca. 60 Minuten beschäftigen, mit deinem FB kannst du diese Zeit nicht füllen.

Probier das noch einmal, aber vernünftig und ganz in Ruhe ... wenn du beim ausfüllen mal keine Lust mehr hast, mach einfach am nächsten Tag weiter. ;)
 

Danny

Benutzer
So, ich habe mich noch mal mehrfach mit meinem FB auseinander gesetzt.
Anbei die überarbeitet Fassung, morgen geht´s zum STVA um den Antrag auf Neuerteilung zu stellen.
Freu mich über eure Hilfe .
 

Danny

Benutzer
Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule und dann in meiner Ausbildung zum Rettungssanitäter 1997 als Zivildienstleistender haben wir die einzelnen Intoxikationen und Wirkungsweisen besprochen. Dann erst wieder in meiner Studienzeit ca. 1998 auf einer Studentenparty.


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Februar 2019, ein Kunde aus meinem Studio sah wie kaputt und fertig ich war. Ich war immer gut drauf im Kundenkontakt und hatte immer einen lockeren Spruch für meine Kunden doch zu der Zeit war ich still, depressiv und in mich gekehrt. Er sprach mich an und fragte mich was los sei, daraufhin erzählte ich Ihm von meiner Situation und das ich solche Schlafschwierigkeiten hätte. Da hat er mir Cannabis empfohlen damit ich mal runter komme, vor allem wieder schlafen könne. Er hat mir dann einen fertigen Joint mitgebracht und ich habe diesen dann abends bei mir auf der Terrasse alleine geraucht. Die versprochen Wirkung stellte sich auch ein und ich konnte endlich mal mein Hamsterrad der Gedanken vom Kopf her verlassen und schlafen. Daraufhin hat er mir regelmäßig etwas mitgebracht.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Gestartet habe ich Cannabis zu rauchen im Februar 2019 als mir der Kunde dieses empfohlen und mitgebracht hatte ca. 4-6 x im Monat an den Wochenenden. Ab September 2019, nach dem Auszug meiner ex Partnerin mit gemeinsamen Kind steigerte sich der Konsum auf 2-3 x die Woche. Ab April 2020 dann ca. 4-6 x die Woche, immer abends nach der Arbeit, alleine zum runterkommen und um einschlafen zu können. Ich habe auch immer nur konsumiert wenn ich meine Tochter nicht zu Besuch hatte.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, nie. Ich trinke keinen Alkohol da ich Angst davor habe. Ich hatte schlechte Erfahrungen als Kind gesammelt, da mein Opa Alkohol krank war und dieses mich nachhaltig geprägt hat.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Aufgrund der Angst diesbezüglich meide ich Alkohol. Auch zu meiner Jugend und Studentenzeit war ich diesbezüglich immer ein Außenseiter, was mir aber nichts ausmachte. Die Erinnerung daran, wie ich meinen Opa erlebt habe ließen mich auf Alkohol verzichten, bis heute.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche E-Zigarette, trinke Kaffee


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Anfangs stellte ich keinerlei negativen Folgen fest. Mit dem Auszug meiner ex Partnerin und dem gesteigerten Konsum war ich leistungsgemindert in meinen sportlichen Aktivitäten eher antriebsarm, habe mich von meiner Familie und Freunden zurückgezogen. Am meisten störte mich der starke Husten, meine Mitarbeiter sagten immer „wir hören Dich erst, dann sehen wir Dich“ und der trockene Mund.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe trotz der Folgen weiter konsumiert. Ich habe Sie zwar wahrgenommen aber ignoriert.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC ca 34 und Thooc ca 244


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche waren es ca. 6 Joints, verteilt auf 3 Tagen. Ich wurde an einem Mittwoch morgen auf dem Weg zur Arbeit kontrolliert.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Abend vorher gab es ein langes starkes Streitgespräch mit meiner Ex Partnerin bezüglich der Besuchszeiten und Unterhaltzahlungen, da habe ich gegen 4 Uhr morgens den letzten von 3 Joints an diesem Abend geraucht um einschlafen zu können. Ich habe immer nur Cannabis geraucht, nie irgendwelche anderen Sachen ausprobiert.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ja, am Abend vorher gab es ein langes starkes Streitgespräch welches sehr emotional und geprägt von Vorwürfen war und bis spät in die Nacht ging. Meine ex Partnerin und ich riefen uns gegenseitig immer wieder an und legten dann nach kurzer Zeit im Streit wieder auf. Streitpunkt waren die bis dato noch nicht geklärten Besuchszeiten und Regelungen bezüglich des Unterhaltes für meine Tochter. Ich habe dann Nachts gegen 4 Uhr den letzten von 3 Joints geraucht um den Kopf frei zu bekommen und schlafen zu können.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Im Rahmen einer Routine Verkehrskontrolle morgens um kurz vor 8 auf dem Weg zur Arbeit.


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich war auf dem Weg zur täglichen Arbeit in meine Firma.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ca. 2 KM , die Firma liegt nicht weit vom Wohnhaus entfernt. Ich hatte noch ca 800 Meter zum Ziel.


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Seit Februar 2019 bis zum Delikttag. Ich habe meinen Führerschein seit 1993 und mein Konsum startete im Februar 2019 und endete am Delikttag im September 2021. Somit sind 500 Fahrten realistisch, da ich 4x tgl den Weg zur Arbeit und zurück gefahren bin. Ich mache immer eine Mittagspause zuhause.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe es mir schön geredet, hatte deswegen keinen Konflikt. Ich dachte wenn ein paar Stunden nach dem Konsum dazwischen liegen, und ich keinerlei Wirkung mehr spüre, wäre es schon OK zu fahren. Deswegen habe ich auch immer nach Feierabend alleine auf meiner Terrasse konsumiert, nie Tags über.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Weil Cannabis sich auf die Reizweiterleitung der Nerven auswirkt. Das hat zur Folge, dass man bestimmte Situationen bezüglich Abstand, Geschwindigkeit und Lichtzeichen verlangsamt wahrnimmt, oder gar nicht sieht und dementsprechend falsche Fahrentscheidungen macht. Des Weiteren verlängert sich die Reaktionszeit des Konsumenten.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Kommt auf den Stoffwechsel und die Menge des Konsums an, man kann aber davon ausgehen das es bis zu 72 Std. dauern kann.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, durch die Gewöhnung steigt die Konsumkurve ohne das es der betr. es unbedingt merkt. Es können gesundheitliche Langzeitschäden an Lunge und Nervensystem auftreten, eventuelle Psychosen können ausgelöst werden. Das Denkvermögen und die Aufmerksamkeit können herabgesetzt werden.
----------------------------------------------------------

Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich habe mich im Jahr 2012 selbstständig gemacht mit einem Fitnessstudio und dort eine Physiotherapie Praxis eröffnet.

In den Jahren 2012-2017 war eigentlich alles in Ordnung, die Akzeptanz der Kunden war gut und ich hatte schnell meinen Terminkalender dauerhaft voll. Das was ich mir erhofft hatte, ging zu 100 % auf, die Kunden der Physio Praxis wurden größtenteils auch Kunden des Studios. Ich musste im Jahr 2013 schon eine Vollzeit Mitarbeiterin einstellen um das Aufkommen an Pat. zu bewerkstelligen.

Im Jahr 2018 wurde meine Mitarbeiterin nicht mehr von den Kunden akzeptiert. Ich übernahm immer mehr schleichend die Pat um die Versorgung zu gewährleisten und kam immer später nach Hause. Ich war es immer nur gewöhnt das es Bergauf bei mir ging, ob schulisch, privat oder dann beruflich. Ich habe damals meine Grenzen nicht gesehen und immer mehr und länger gearbeitet. Das führte zu Spannungen bei mir Privat und immer wieder zu Diskussionen. Im Herbst 2019 trennte sich meine damalige Partnerin mit dem gemeinsamen Kind von mir. Sie hatte sich aufgrund meines Zeitmangels für die Familie, die ich arbeitsbedingt nicht mehr hatte, einen anderen Partner zugelegt und zog aus unserem Haus aus, direkt zu dem neuen Partner. Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt 2 Jahre alt. Da war ich so perspektivlos, hatte keine Kraft mehr um die Beziehung zu kämpfen und habe die Trennung nur ertragen.

Ich habe dann Anfang 2020 ein weiteres Studio übernommen und war immer noch davon überzeugt, ich schaffe das. Bin dann nach Praxisschluss in das zweite Studio gefahren um bekannt zu werden bei den Kunden. Mein Tag endete somit erst um ca 22 Uhr mit Schließung des zweiten Studios.

Dann kam die behördliche Schließung der beiden Studios im April 2020 und ich war wie gelähmt, hatte Angst wie ich die Firmenkredite bezahlen soll, die Angestellten, meinen Unterhalt und auch meine eigenen Kredite für das Haus. Die Übernahme des 2 Studios erfolgte auch, weil ich mich langfristig wegen der beg Fingerarthrose aus der Therapie in der Praxis zurückziehen wollte.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Die haben das gar nicht mitbekommen, da ich immer nur alleine abends auf meiner Terrasse konsumiert habe. Wenn meine Tochter am Wochenende bei mir war, gab es keinen Konsum.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, als im Herbst 2019 meine Ex Partnerin mit dem gemeinsamen Kind ausgezogen ist steigerte es sich auf ca. 2-3x die Woche und dann als im April 2020 der Lockdown kam. Meine Existenzängste und finanziellen Sorgen stiegen immens an. Im September 2020 war dann auch mein Höhepunkt des Konsumes mit 4-6 x die Woche.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein , damals nicht. Nach dem DeliktTag habe ich mit meinem Hausarzt gesprochen, der mich daraufhin erstmal 2 Wochen Krank geschrieben hat und mit dem ich lange Gespräche geführt habe. Ich meldete mich bei einem Online Forum für Cannabisausstieg ( quitt he shit ) an und dokumentierte meinen Ausstieg in einer Art Tagebuch. Ab Januar 2021 habe ich eine psychologische Aufarbeitung des ganzen gemacht.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Mein Vater ist 2016 mal mit Alkohol angehalten worden und hat 4 Wochen Fahrverbot bekommen. Ansonsten ist mir nichts diesbezüglich bekannt.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Nein, es gab so gesehen keine Pausen. Es steigerte sich von Februar 2019 – September 2020. Die Spitze war zum Ende hin im September 2020 bei 4-5 x die Woche.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe es verlernt, ich habe diese künstliche Hilfe in Anspruch genommen um meinen Kopf von dem Gedanken Karussell zu befreien und damit ich mal runter Komme und schlafen kann.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, denn es war ja schon häufiger das ich konsumiert habe und meine Konsumkurve angestiegen ist .


29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich würde mich unter Missbrauch einordnen, da ich ja immer nur abends, nie tagsüber oder auf der Arbeit geraucht habe. Auch war der Zeitraum von Februar 2019 bis September 2020 relativ kurz. Wenn meine Tochter mich am Wochenende besucht hat, fand kein Konsum statt.
----------------------------------------------------------


Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, ich hätte meine Grenzen respektieren und akzeptieren müssen. Ich hätte meinen Stolz ablegen müssen und den Drang oder das Hoffen, das ich es wie gewohnt alles alleine schaffe . Das Angebot meines Kunden hätte ich ausschlagen müssen und stattdessen meine privaten Probleme mit der Kindesmutter angehen und lösen müssen sowie früher personelle Entscheidungen bezüglich meiner Mitarbeiterin.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich Angst habe wieder in die Konsumkurve und die Gewöhnung einzusteigen. Das war ein so großer Schock für mich auf dem Rücksitz des Streifenwagens, ich wollte nie mit der Polizei in Berührung kommen oder straffällig werden. Mir war klar das kompletter Verzicht der einzig richtige Weg sein kann für die Zukunft. Das habe ich dann am selben Tag in die Tat umgesetzt und halte es strikt ein. Es geht mir körperlich auch viel besser, bin leistungsfähiger und habe gut 10 Kilo wieder zugenommen. Das Husten ist komplett wieder verschwunden und der Konsum fehlt mir nicht.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Das war am Tat Tag auf dem Rücksitz des Streifenwagens auf dem Weg zur Wache. Mir wurde schlagartig klar, dass ich etwas ändern muss. Ich hatte Angst vor den Gesprächen mit meiner neuen Partnerin, darüber wie es in meiner Praxis weitergehen sollte, wenn ich meinen Führerschein verliere. Wie sieht es mit den Hausbesuchen aus, wie mit meiner Praxiszulassung und somit der beruflichen Zukunft. Ich habe mich dann mit den Konsequenzen meines Konsumes auseinander gesetzt und in welche Gefahren ich andere und mich damit gebracht habe.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Weil ich Angst habe das die Konsumkurve dann wieder steigt und die Gewöhnung wieder eintritt. Deswegen kommt auch nur ein gelegentlicher Konsum für mich nicht mehr in Frage. Es leben mittlerweile Kinder in meinem Haushalt, meine neue Partnerin betreibt eine Kinderreitschule in der ich zeitweise mithelfe und für die möchte ich ein Vorbild sein, da passt Konsum nicht mehr hinein.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
In den ersten zwei Wochen spürte ich eine innere Unruhe, war leichter reizbar und habe vor allem das Träumen wieder angefangen. Anfängliche Schwierigkeiten mit dem Durchschlafen legten sich nach ca 2 Wochen. Ich habe dann im Oktober 2020 angefangen mein neues Hobby das Reiten zu genießen und habe Reitstunden genommen. Beim Sport wurde ich wieder leistungsfähiger und ich habe wieder gut 10 Kilo zugenommen und habe somit wieder mein Normalgewicht. Das Husten wurde schnell geringer bis es ganz verschwand.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Zum einen mein Hausarzt bei dem ich direkt nach dem Delikt Tag vorstellig wurde und dem ich mich geöffnet habe. Wir haben lange Gespräche geführt und er hat damals auch das Gespräch welches ich mit der Kindesmutter führte moderierend begleitet. Zusätzlich ein Online Portal bei dem ich Tagebuch führte über meine Abstinenz, dort habe ich viel Zuspruch bekommen. Meine Eltern, denen ich im Nachhinein davon berichtet habe, meine neue Partnerin und vor allem die psychologische Aufarbeitung mit dem Psychologen haben mir sehr geholfen.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die wenigen Personen die davon gewusst haben durchweg positiv, sie unterstützen und motivieren mich. Ich habe den Kontakt zum Versorger am Tat Tag abgebrochen, seinen Fitness Vertrag aufgelöst und seitdem keinerlei Kontakt mehr zu Ihm.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich habe den Kontakt zum Versorger sofort abgebrochen, seinen Fitnessvertrag gekündigt und seitdem keinen Kontakt mehr.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, da ich keinen Kontakt mehr zu dem Versorger habe und auch sonst keinerlei Personen kenne, die konsumieren.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Gar keinen Kontakt mehr, ich werde meine Abstinenz strikt einhalten. ebenso verharmlose ich das Kiffen nicht mehr, weil mir durch die Aufarbeitung was mir widerfahren ist, bewusst ist wie schnell die Konsumkurve ansteigen kann. Ich setzte mich auch nicht mehr im Berufsleben selber zu stark unter Druck, habe mich aus dem operativen Geschäft des zweiten Studios zurückgezogen und in der Praxis Neueinstellungen vorgenommen um mich selbst zu entlasten. Ich habe gelernt meine Probleme konstruktiv anzugehen und sie zu lösen anstatt sie mit dem Konsum von Joints zu verdrängen.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem Ich weiterhin keinen Kontakt mehr zu Cannabis haben werde, weil ich mir über die Wirkung, mögliche Schäden und vor allem durch den strafrechtlichen Aspekt im Klaren bin, wird es keinen Konsum mehr geben. Ich habe erkannt das es sich hierbei nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, sondern das es wirklich richtig strafbar ist und es auch immens gefährlich ist, im Straßenverkehr betäubt unterwegs zu sein.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Wenn ich wieder an meine Grenzen komme, wenn wieder eine solche private und berufliche Krisensituation auf mich einprasseln würde, aber da ich mittlerweile gelernt habe meine Grenzen zu sehen und weiß das ich nicht alles alleine schaffen muss, würde ich ganz anders handeln. Ich würde eher das Gespräch im privaten suchen und offener meine Gefühle ansprechen. Beruflich würde ich viel früher über personelle Veränderungen nachdenken und eher handeln, nicht mehr aussitzen und verdrängen. Auch die Möglichkeit jederzeit wieder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen zu können, wenn ich mich überfordert fühle, hilft mir.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Immer noch Abstinent, wie die letzten Jahre
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Danny

Benutzer
Ich habe den FB nochmal überarbeitet und würde mich über eine Rückmeldung freuen.
1.Hilfe Kurs ist am 4.10 , dann noch der Sehtest und das Führungszeugnis, da das erste mittlerweile Verfallen ist.
 

Danny

Benutzer
Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule und dann in meiner Ausbildung zum Rettungssanitäter 1997 als Zivildienstleistender haben wir die einzelnen Intoxikationen und Wirkungsweisen besprochen. Dann erst wieder in meiner Studienzeit ca. 1998 auf einer Studentenparty.


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Februar 2019, ein Kunde aus meinem Studio sah wie kaputt und fertig ich war. Ich war immer gut drauf im Kundenkontakt und hatte immer einen lockeren Spruch für meine Kunden doch zu der Zeit war ich still, depressiv und in mich gekehrt. Er sprach mich an und fragte mich was los sei, daraufhin erzählte ich Ihm von meiner Situation und das ich solche Schlafschwierigkeiten und private Sorgen hätte. Da hat er mir Cannabis empfohlen damit ich mal runter komme, vor allem wieder schlafen könne. Er hat mir dann einen fertigen Joint mitgebracht und ich habe diesen dann abends bei mir auf der Terrasse alleine geraucht. Die versprochen Wirkung stellte sich auch ein und ich konnte endlich mal mein Hamsterrad der Gedanken vom Kopf her verlassen und schlafen. Daraufhin hat er mir regelmäßig etwas mitgebracht. Erst habe ich mit einem halben Joint begonnen, das steigerte sich dann mit der Zeit.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Gestartet habe ich Cannabis zu rauchen im Februar 2019 als mir der Kunde dieses empfohlen und mitgebracht hatte ca. 4-6 x im Monat an den Wochenenden. Ab September 2019, nach dem Auszug meiner ex Partnerin mit gemeinsamen Kind steigerte sich der Konsum auf 2-3 x die Woche. Ab April 2020 dann ca. 4-6 x die Woche, immer abends nach der Arbeit, alleine zum runterkommen und um einschlafen zu können. Ich habe auch immer nur konsumiert wenn ich meine Tochter nicht zu Besuch hatte.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, nie. Ich trinke keinen Alkohol da ich Angst davor habe. Ich hatte schlechte Erfahrungen als Kind gesammelt, da mein Opa Alkohol krank war und dieses mich nachhaltig geprägt hat.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Aufgrund der Angst diesbezüglich meide ich Alkohol. Auch zu meiner Jugend und Studentenzeit war ich diesbezüglich immer ein Außenseiter, was mir aber nichts ausmachte. Die Erinnerung daran, wie ich meinen Opa erlebt habe ließen mich auf Alkohol verzichten, bis heute.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche E-Zigarette, trinke Kaffee


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Anfangs stellte ich keinerlei negativen Folgen fest. Mit dem Auszug meiner ex Partnerin und dem gesteigerten Konsum war ich leistungsgemindert in meinen sportlichen Aktivitäten eher antriebsarm, habe mich von meiner Familie und Freunden zurückgezogen. Am meisten störte mich der starke Husten, meine Mitarbeiter sagten immer „wir hören Dich erst, dann sehen wir Dich“ und der trockene Mund. Beruflich ist mir damals die Betreuung meiner Pat schwer gefallen, weil ich ständig dieses ausgebrannte Gefühl hatte.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe trotz der Folgen weiter konsumiert. Ich habe Sie zwar wahrgenommen aber ignoriert.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC ca 34 und Thooc ca 244


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche waren es ca. 6 Joints, verteilt auf 3 Tagen. Ich wurde an einem Mittwoch morgen auf dem Weg zur Arbeit kontrolliert.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Abend vorher gab es ein langes starkes Streitgespräch mit meiner Ex Partnerin bezüglich der Besuchszeiten und Unterhaltzahlungen, da habe ich gegen 4 Uhr morgens den letzten von 3 Joints an diesem Abend geraucht um einschlafen zu können. Ich habe immer nur Cannabis geraucht, nie irgendwelche anderen Sachen ausprobiert.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ja, am Abend vorher gab es ein langes starkes Streitgespräch welches sehr emotional und geprägt von Vorwürfen war und bis spät in die Nacht ging. Meine ex Partnerin und ich riefen uns gegenseitig immer wieder an und legten dann nach kurzer Zeit im Streit wieder auf. Streitpunkt waren die bis dato noch nicht geklärten Besuchszeiten und Regelungen bezüglich des Unterhaltes für meine Tochter. Ich habe dann Nachts gegen 4 Uhr den letzten von 3 Joints geraucht um den Kopf frei zu bekommen und schlafen zu können. Ich war es immer gewöhnt das ich alles alleine schaffe, ob schulisch oder später im Berufsleben. Ich bin Einzelkind und habe immer stets meine Aufgaben alleine bewältigt. Es ging bei mir immer nur Bergauf, schulisch, privat und beruflich. Ich habe als dann diese Krisensituationen über mich hereinbrachen meine Grenzen nicht gesehen und einfach weitergemacht. Ich war so hilflos und sah keinen anderen Ausweg als noch mehr zu arbeiten. Darüber habe ich dann meine Partnerin mit gemeinsamen Kind verloren, da kaum mehr Zeit für die Familie da war und dementsprechend private Diskussionen.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Im Rahmen einer Routine Verkehrskontrolle morgens um kurz vor 8 auf dem Weg zur Arbeit.


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich war auf dem Weg zur täglichen Arbeit in meine Firma.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ca. 2 KM , die Firma liegt nicht weit vom Wohnhaus entfernt. Ich hatte noch ca 800 Meter zum Ziel.


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Seit Februar 2019 bis zum Delikttag. Ich habe meinen Führerschein seit 1993 und mein Konsum startete im Februar 2019 und endete am Delikttag im September 2021. Somit sind 500 Fahrten realistisch, da ich 4x tgl den Weg zur Arbeit und zurück gefahren bin. Ich mache immer eine Mittagspause zuhause.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe es mir schön geredet, deswegen hatte keinen Konflikt. Ich dachte wenn ein paar Stunden nach dem Konsum dazwischen liegen, und ich keinerlei Wirkung mehr spüre, wäre es schon OK zu fahren. Deswegen habe ich auch immer nach Feierabend alleine auf meiner Terrasse konsumiert, nie Tags über oder auf der Arbeit.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Weil Cannabis sich auf die Reizweiterleitung der Nerven auswirkt. Das hat zur Folge, dass man bestimmte Situationen bezüglich Abstand, Geschwindigkeit und Lichtzeichen verlangsamt wahrnimmt, oder gar nicht sieht und dementsprechend falsche Fahrentscheidungen macht. Des Weiteren verlängert sich die Reaktionszeit des Konsumenten.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Kommt auf den Stoffwechsel und die Menge des Konsums an, man kann aber davon ausgehen das es bis zu 72 Std. dauern kann.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, durch die Gewöhnung steigt die Konsumkurve ohne dass es der betr. es unbedingt merkt. Es können gesundheitliche Langzeitschäden an Lunge und Nervensystem auftreten, eventuelle Psychosen können ausgelöst werden. Das Denkvermögen und die Aufmerksamkeit können herabgesetzt werden.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich habe mich im Jahr 2012 selbstständig gemacht mit einem Fitnessstudio und dort eine Physiotherapie Praxis eröffnet.

In den Jahren 2012-2017 war eigentlich alles in Ordnung, die Akzeptanz der Kunden war gut und ich hatte schnell meinen Terminkalender dauerhaft voll. Das was ich mir erhofft hatte, ging zu 100 % auf, die Kunden der Physio Praxis wurden größtenteils auch Kunden des Studios. Ich musste im Jahr 2013 schon eine Vollzeit Mitarbeiterin einstellen um das Aufkommen an Pat. zu bewerkstelligen.

Im Jahr 2018 wurde meine Mitarbeiterin nicht mehr von den Kunden akzeptiert. Ich übernahm immer mehr schleichend die Pat um die Versorgung zu gewährleisten und kam immer später nach Hause. Ich war es immer nur gewöhnt das es Bergauf bei mir ging, ob schulisch, privat oder dann beruflich. Ich habe damals meine Grenzen nicht gesehen und immer mehr und länger gearbeitet. Das führte zu Spannungen bei mir Privat und immer wieder zu Diskussionen. Im Herbst 2019 trennte sich meine damalige Partnerin mit dem gemeinsamen Kind von mir. Sie hatte sich aufgrund meines Zeitmangels für die Familie, die ich arbeitsbedingt nicht mehr hatte, sich einen anderen Partner zugelegt und zog aus unserem Haus aus, direkt zu dem neuen Partner. Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt 2 Jahre alt. Da war ich so perspektivlos, hatte keine Kraft mehr um die Beziehung zu kämpfen und habe die Trennung nur ertragen.

Ich habe dann Anfang 2020 ein weiteres Studio übernommen und war immer noch davon überzeugt, ich schaffe das. Bin dann nach Praxisschluss in das zweite Studio gefahren um bekannt zu werden bei den Kunden. Mein Tag endete somit erst um ca 22 Uhr mit Schließung des zweiten Studios.

Dann kam die behördliche Schließung der beiden Studios im April 2020 und ich war wie gelähmt, hatte Angst wie ich die Firmenkredite bezahlen soll, die Angestellten, meinen Unterhalt und auch meine eigenen Kredite für das Haus. Ich habe Massenweise Kündigungen erhalten und die online Kurse konnten das ganze nicht wirklich aufhalten. Wir sind von insgesamt 3500 Mitgliedern auf ca 2500 im Lock-Down gefallen. Das habe ich versucht über Manpower zu kompensieren, was aber nicht geklappt hat. Die Übernahme des 2 Studios erfolgte auch, weil ich mich langfristig wegen der beg Fingerarthrose aus der Therapie in der Praxis zurückziehen wollte.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Die haben das gar nicht mitbekommen, da ich immer nur alleine abends auf meiner Terrasse konsumiert habe. Wenn meine Tochter am Wochenende bei mir war, gab es keinen Konsum.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, als im Herbst 2019 meine Ex Partnerin mit dem gemeinsamen Kind ausgezogen ist steigerte es sich auf ca. 2-3x die Woche und dann als im April 2020 der Lockdown kam. Meine Existenzängste und finanziellen Sorgen stiegen immens an. Im September 2020 war dann auch mein Höhepunkt des Konsumes mit 4-6 x die Woche.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein , damals nicht. Nach dem Delikttag habe ich mit meinem Hausarzt gesprochen, der mich daraufhin erstmal 2 Wochen Krank geschrieben hat und mit dem ich lange Gespräche geführt habe. Ich meldete mich bei einem Online Forum für Cannabisausstieg ( quitt he shit ) an und dokumentierte meinen Ausstieg in einer Art Tagebuch. Ab Januar 2021 habe ich eine psychologische Aufarbeitung des ganzen gemacht.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Mein Vater ist 2016 mal mit Alkohol angehalten worden und hat 4 Wochen Fahrverbot bekommen. Ansonsten ist mir nichts diesbezüglich bekannt.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Nein, es gab so gesehen keine Pausen. Es steigerte sich von Februar 2019 – September 2020. Die Spitze war zum Ende hin im September 2020 bei 4-5 x die Woche.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe es verlernt, ich habe diese künstliche Hilfe in Anspruch genommen um meinen Kopf von dem Gedankenkarussell zu befreien und damit ich mal runter Komme und schlafen kann.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, denn es war ja schon häufiger das ich konsumiert habe und meine Konsumkurve angestiegen ist .


29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich würde mich unter Missbrauch einordnen, da ich ja immer nur abends, nie tagsüber oder auf der Arbeit geraucht habe. Auch war der Zeitraum von Februar 2019 bis September 2020 relativ kurz. Wenn meine Tochter mich am Wochenende besucht hat, fand kein Konsum statt.
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, ich hätte meine Grenzen respektieren und akzeptieren müssen. Ich hätte meinen Stolz ablegen müssen und den Drang oder das Hoffen, das ich es wie gewohnt alles alleine schaffe . Das Angebot meines Kunden hätte ich ausschlagen müssen und stattdessen meine privaten Probleme mit der Kindesmutter angehen und lösen müssen sowie früher personelle Entscheidungen bezüglich meiner Mitarbeiterin.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich Angst habe wieder in die Konsumkurve und die Gewöhnung einzusteigen. Das war ein so großer Schock für mich auf dem Rücksitz des Streifenwagens, ich wollte nie mit der Polizei in Berührung kommen oder straffällig werden. Mir war klar das kompletter Verzicht der einzig richtige Weg sein kann für die Zukunft. Das habe ich dann am selben Tag in die Tat umgesetzt und halte es strikt ein. Es geht mir körperlich auch viel besser, bin leistungsfähiger und habe gut 10 Kilo wieder zugenommen. Das Husten ist komplett wieder verschwunden und der Konsum fehlt mir nicht.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Das war am Tattag auf dem Rücksitz des Streifenwagens auf dem Weg zur Wache. Mir wurde schlagartig klar, dass ich etwas ändern muss. Ich hatte Angst vor den Gesprächen mit meiner neuen Partnerin, darüber wie es in meiner Praxis weitergehen sollte, wenn ich meinen Führerschein verliere. Wie sieht es mit den Hausbesuchen aus, wie mit meiner Praxiszulassung und somit der beruflichen Zukunft. Ich habe mich dann mit den Konsequenzen meines Konsumes auseinander gesetzt und in welche Gefahren ich andere und mich damit gebracht habe.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Weil ich Angst habe das die Konsumkurve dann wieder steigt und die Gewöhnung wieder eintritt. Deswegen kommt auch nur ein gelegentlicher Konsum für mich nicht mehr in Frage. Es leben mittlerweile Kinder in meinem Haushalt, meine neue Partnerin betreibt eine Kinderreitschule in der ich zeitweise mithelfe und für die möchte ich ein Vorbild sein, da passt Konsum nicht mehr hinein. Durch Recherche über die Wirkungsweise des Stoffes ist mir mittlerweile Bewusst, das es sich um ein nachträglich industriell verändertes Produkt handelt welches eine viel stärkere Gefahr der Abhängigkeit und Gesundheitsschädlichkeit birgt. Es ist nicht mehr das Cannabis welches vor 20 Jahren im Umlauf war. Auch auf Basis meiner beruflichen Situation die Praxis weiterführen zu wollen ist für mich ein gelegentlicher Konsum keine Option. Wenn Verzicht, dann ganz.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
In den ersten zwei Wochen spürte ich eine innere Unruhe, war leichter reizbar und habe vor allem das Träumen wieder angefangen. Anfängliche Schwierigkeiten mit dem Durchschlafen legten sich nach ca 2 Wochen. Ich habe dann im Oktober 2020 angefangen mein neues Hobby das Reiten zu genießen und habe Reitstunden genommen. Beim Sport wurde ich wieder leistungsfähiger und ich habe wieder gut 10 Kilo zugenommen und habe somit wieder mein Normalgewicht. Das Husten wurde schnell geringer bis es ganz verschwand.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Zum einen mein Hausarzt bei dem ich direkt nach dem Delikttag vorstellig wurde und dem ich mich geöffnet habe. Wir haben lange Gespräche geführt und er hat damals auch das Gespräch welches ich mit der Kindesmutter führte moderierend begleitet. Zusätzlich ein Online Portal bei dem ich Tagebuch führte über meine Abstinenz, dort habe ich viel Zuspruch bekommen. Meine Eltern, denen ich im Nachhinein davon berichtet habe, meine neue Partnerin und vor allem die psychologische Aufarbeitung mit dem Psychologen haben mir sehr geholfen.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die wenigen Personen die davon gewusst haben durchweg positiv, sie unterstützen und motivieren mich. Ich habe den Kontakt zum Versorger am Tattag abgebrochen, seinen Fitness Vertrag aufgelöst und seitdem keinerlei Kontakt mehr zu Ihm.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich habe den Kontakt zum Versorger sofort abgebrochen und seitdem keinen mehr.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, da ich keinen Kontakt mehr zu dem Versorger habe und auch sonst keinerlei Personen kenne, die konsumieren.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Gar keinen Kontakt mehr, ich werde meine Abstinenz strikt einhalten. Ebenso verharmlose ich das Kiffen nicht mehr, weil mir durch die Aufarbeitung was mir widerfahren ist, bewusst ist wie schnell die Konsumkurve ansteigen kann und das es sich mittlerweile um einen industriell veränderten Stoff handelt. Ich setzte mich auch nicht mehr im Berufsleben selber zu stark unter Druck, habe mich aus dem operativen Geschäft des zweiten Studios zurückgezogen und in der Praxis Neueinstellungen vorgenommen um mich selbst zu entlasten. Ich habe gelernt meine Probleme konstruktiv anzugehen und sie zu lösen anstatt sie mit dem Konsum von Joints zu verdrängen.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem Ich weiterhin keinen Kontakt mehr zu Cannabis haben werde, weil ich mir über die Wirkung, mögliche Schäden und vor allem durch den strafrechtlichen Aspekt im Klaren bin, wird es keinen Konsum mehr geben. Ich habe erkannt das es sich hierbei nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, sondern das es wirklich richtig strafbar ist und es auch immens gefährlich ist, im Straßenverkehr betäubt unterwegs zu sein. Ich bin froh das in der Zeit nichts passiert ist.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Wenn ich wieder an meine Grenzen komme, wenn wieder eine solche private und berufliche Krisensituation auf mich einprasseln würde, aber da ich mittlerweile gelernt habe meine Grenzen zu sehen und weiß das ich nicht alles alleine schaffen muss, würde ich ganz anders handeln. Ich würde eher das Gespräch im privaten suchen und offener meine Gefühle ansprechen. Beruflich würde ich viel früher über personelle Veränderungen nachdenken und eher handeln, nicht mehr aussitzen und verdrängen. Auch die Möglichkeit jederzeit wieder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen zu können, wenn ich mich überfordert fühle, hilft mir.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Immer noch Abstinent, wie die letzten Jahre
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