Nächste Woche MPU

Benjie

Benutzer
Hallo Zusammen,

erst einmal großes Lob an Euch für dieses Forum.

Ich habe nächste Woche MPU und würde gerne noch meinen Fragebogen einstellen, um grobe Schnitzer zu umgehen.
Ich weiß das es recht kurzfristig ist, aber ich hatte in den letzten Wochen keinen klaren Kopf für die MPU und versuch gerade mich wieder voll darauf zu konzentrieren. :smiley2204:
Vor ein paar Wochen habe ich von der Affäre meiner Freundin, naja jetzt Ex-Freundin, erfahren und war erstmal lange mit diesem Thema beschäftigt und am Boden zerstört.

Ich freue mich über Fragen und Anregungen und ehrliche Kritik.

Ich fange an mit dem ersten Profilfragebogen:

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 184
Gewicht: 78
Alter: 26

Bundesland: Bayern

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 06.03.2011
BAK: 1,95 bzw. 2,15
Trinkbeginn: 19:00 Uhr
Trinkende: ca. 04:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 08:20 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 14 Monate. Von den 14 Monaten waren 4 abzusetzen, da der Führerschein bereits 4 Monate vor der Verhandlung entzogen wurde. Daher ergab sich eine Restsperrzeit von 10 Monaten.

Führerschein
Hab ich noch: -
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: Ja
Wurde mir entzogen? Ja, noch am Tatort
Noch in der Probezeit?: Ja.

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja, lediglich Strafbefehl, Urteil und Sicherstellung des FS sind in der Akte vermerkt. Ebenso das Aufbauseminar in der Probezeit.
Sonstige Verstöße oder Straftaten: In der Probezeit musste ich wegen eines Geschwindigkeitsverstoßes eine Nachschulung machen -> Probezeitverlängerung.
Fragestellung der FsSt (falls bekannt): Einfache Alkoholfragestellung

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Keinen Alkohol
Ich lebe abstinent seit: 19.11.2014

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, am 12.03.2015 und 09.06.2015 bei FTC München
Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: Ja. Am 16.01.15 das erste Mal. Leberwerte sind alle in Ordnung.
ETG-Programm ja/nein: Haaranalyse 
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Besonderes Aufbauseminar für Fahranfänger
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Werden derzeit Medikamente eingenommen? Antidepressiva etc.: Nein

MPU
Datum: Ist das nicht riskant, falls ein Gutachter hier reinschaut?
Welche Stelle (MPI): PIMA in München
Schon bezahlt: Ja

Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung): -
Welche Empfehlung (Auflagen) wurden ausgesprochen: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: -


Danke Euch vielmals!
 
Zuletzt bearbeitet:

erfahrungfürsleben

Erfahrener Benutzer
Hallo und wilkommen erstmal in unserem Forum :smiley1785:

Ich habe nächste Woche MPU und würde gerne noch meinen Fragebogen einstellen, um grobe Schnitzer zu umgehen.
Ich weiß das es recht kurzfristig ist, aber ich hatte in den letzten Wochen keinen klaren Kopf für die MPU und versuch gerade mich wieder voll darauf zu konzentrieren.
Vor ein paar Wochen habe ich von der Affäre meiner Freundin, naja jetzt Ex-Freundin, erfahren und war erstmal lange mit diesem Thema beschäftigt und am Boden zerstört.

Hi Benije ertsmal zum Thema mit deiner Freundin tut es mir sehr leid, sowas ist nicht schön, aber das Leben geht weiter. Auch wenn es schwer fällt lieber ein Neuanfang starten als zu spät. Das Leben geht weiter du wirst es schon schaffen, denke Dir immer, dass deine Ex dich nicht verdient hat.

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 06.03.2011
BAK: 1,95 bzw. 2,15
Trinkbeginn: 19:00 Uhr
Trinkende: ca. 04:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 08:20 Uhr

Hier ist es wichtig zu wissen, welches Ergebnis relevant ist. Wurde das BAK-Wert zurück gerechnet??? Und was hast du an dem Abend getrunken, dass wäre eine wichtige Information für uns hier im Forum.

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Keinen Alkohol
Ich lebe abstinent seit: 19.11.2014

Willst du wirklich mit deinen 26 Jahren AB leben??? Dafür musst du echt wichtige Gründe haben, wie war denn dein Trinkverhalten vor der TF??? Du bist 26 Jahre und musst wissen das AB bedeutet nie mehr Alkohol bis ende deines Lebens, willst du das wirklich??? Hier machen viele ein Fehler und denken ich gehe mit AB ins rennen, aber wissen nicht was es bedeutet!!! Hast du schon mal KT probiert???

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, am 12.03.2015 und 09.06.2015 bei FTC München

6 Monate für AB ist mindeste was man vorlegen muss,jedoch ist hier deine Trinkvergangenheit wichtig, wenn du ein Regelmäßigen Konsum vorlegst dann ist eine 12 monatige AB angesagt. Wichtig ist hier auch, dass der Labor nach den neuen CTU Kriterien geht!!!

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein

Bei AB sehen GA sowas gern wenn man die Besucht, warum hast du es nicht getan??? Es ist keine Pflicht, aber es zeigt, dass man was ändern will im Leben und Hilfe sucht!!!

Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja

Und wie war das Gespräch und wieviele Sitzungen hattest du??? Konnte der VP schonmal was sagen zur deiner bevorstehende MPU was er für ein Eindruck hat???

MPU
Datum: Ist das nicht riskant, falls ein Gutachter hier reinschaut?
Welche Stelle (MPI): PIMA in München
Schon bezahlt: Ja

Du glaubst doch nicht im ernst, dass ein GA nichts besseres zu tun hat die Foren durchzusuchen, wer jetzt bei Ihm eine MPU macht glaube mir, die GA haben besseres zu tun, die müssen pro MPU Tag 5-6 Probanden beurteilen, da haben die ebstimmt kein Nerv noch sowas zu tun!!!

Ich hoffe ich konnte Dir mal jetzt mit den Antworten helfen, aber um Dir noch besser helfen zu können brauchen wir mehr Details, was passiert ist an dem Abend und wie dein Trinkverhlaten davor war. Sei mir nicht böse, aber wenn die MPU Dir so wichtig ist warum erst jetzt, ich kann dich verstehen, dass es mit deiner Freundin dich bisscehn fertig gemacht hat, aber eine Woche vor MPU sich melden ist extrem zu Kurz.

Ich weiß nicht wie die Zeit von den Profis hier ist ich hoffe für dich, dass Sie Zeit haben und dich noch vorbereiten können.
Ich drücke Dir fest die Daumen und Kopf hoich
 
Zuletzt bearbeitet:

Benjie

Benutzer
Hallo erfahrungfürsleben,

zuerst einmal, vielen Dank für deine aufbauenden Worte bezüglich meiner Freundin! Ist schon verrückt, dass ich sie so sehr zurück will, obwohl sie mir derartiges angetan hat. Ich glaube in der Liebe ist für mich einfach kein logisches Denken möglich.

Ich würde vorschlagen ich gehe kurz auf deine Fragen ein und werde im Anschluss direkt meinen ausführlichen Fragebogen posten, ok? Da ist alles ausführlicher beschrieben.

Der BAK-Wert wurde zurückgerechnet. Zumindest lautet es im Strafbefehl: "Eine bei Ihnen am 06.03.2011 um 08:20 Uhr entnommene Blutprobe ergab eine Blutalkoholkonzentration von 1,95%o. Zur Tatzeit betrug Ihre Blutalkoholkonzentration mindestens 2,15%o."

Mir ist bewusst, dass AB lebenslang bedeutet. Und das möchte ich auch wirklich. Näheres dazu in meinem Fragebogen.

Da ich der Meinung bin, dass mir KT zuzutrauen wäre, möchte ich mit 6 Monaten AB ins Rennen gehen. Natürlich sind 12 Monate immer besser, aber ich möchte es jetzt schon mit 6 durchziehen.

Ich habe keine Selbsthilfegruppe o.ä aufgesucht, weil ich dafür keinen Bedarf gesehen habe. Mir fiel die Veränderung sehr leicht muss ich sagen. Ich habe ausschließlich positives erlebt und auch wenn es mir mal etwas schlechter ging, konnte ich die Probleme ohne Alkohol weit besser verarbeiten als zuvor ähnliche Probleme mit Alkohol.

Ich hatte insgesamt 6 Sitzungen beim VP. Mit Bescheinigung. Anders als erwartet, war es weniger eine MPU Vorbereitung bei ihm, als eine Aufarbeitung meines Lebens und somit bin ich auch zu dem Entschluss für mich gekommen, dass ich kein Alkohol in meinem Leben mehr brauche und will. Ich habe viel über mich erfahren in der Zeit.
Er hat einen sehr guten Eindruck und ein sehr gutes Gefühl. Er hat selber fast 30 Jahre begutachtet, was natürlich nichts heißen muss.

Da hast du natürlich auch wieder Recht. Meine MPU ist am 23.06. um 08:30 Uhr in aller Früh :)

Vielen Dank nochmal für deine Antwort und deine ehrliche Meinung zu dem Thema.
Ich habe mich natürlich bereits ca. 7 Monate mit dem Thema befasst und ordentlich aufbereitet, aber ich habe einfach in den letzten Wochen keinen Nerv gefunden meinen Fragebogen nochmal zu überarbeiten. Daher jetzt erst meine späte Reaktion.
Selbstverständlich verstehe ich, wenn es Euch zu kurzfristig ist und bin keinem Böse der sich dem nicht annimmt. :)
 

Benjie

Benutzer
Hier mein Fragebogen Teil1:

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 184
Gewicht: 78
Alter: 26

Bundesland: Bayern

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 06.03.2011
BAK: 1,95 bzw. 2,15
Trinkbeginn: 19:00 Uhr
Trinkende: ca. 04:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 08:20 Uhr


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 05.03.2011 habe ich meine damalige (erste, nicht die die mich betrogen hat) Freundin und eine Bekannte abgeholt und wir sind in das etwa 12 km entfernte Nachbardorf XXXXXX auf eine Geburtstagsfeier eines Freundes gefahren. Gefeiert wurde in einer kleinen Bar im Dorfkern.
Gegen Ende der Veranstaltung machte ich mich mit einem Bekannten auf den Weg zum Bahnhof um den Nachtbus um 3 Uhr in unser Heimatdorf zu erwischen. Leider haben wir ihn knapp verpasst und so entschied ich mich gegen 03:10 Uhr den Weg mit dem Auto zu fahren. Der Bekannte wollte ebenfalls nach Hause, so nahm ich ihn mit. Als wir in unserem Dorf angekommen sind entschieden wir uns dafür in der Nähe seines Zuhauses noch ein Bier zu trinken. So setzten wir uns gegen 04:00 Uhr an ein Waldstück und aus einem wurden zwei Bier. Als wir nun Heim fahren wollten rutschte ich beim Rückwärts wenden mit den Hinterrädern in einen kleinen Bach und blieb dort stecken. Allen Versuchen zu trotz gelang es uns nicht das Auto frei zu bekommen, so machte sich der Bekannte auf den Weg um Hilfe bei einem seiner Freunde zu holen. Ich blieb auf dem Fahrersitz sitzen und wartete auf die Hilfe. Anschließend gegen 07:30 Uhr wurde ich durch ein Klopfen der Polizei an dem Fahrerfenster aufgeweckt da ich anscheinend schnell und tief eingeschlafen bin. Die Polizei führte sofort einen Atemalkoholtest durch und stellte 1,9 oo/o fest. Das Auto wurde von der Polizei am Straßenrand abgestellt und die Schlüssel sichergestellt. Bei der anschließenden Blutalkoholkontrolle im Krankenhaus wurde ein Promillewert von 1,95 oo/o festgestellt, der im Strafbefehl auf 2,15 oo/o hochgerechnet wurde.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Von 19.00 Uhr - 24.00 Uhr: 7 Bier à 0,5l (ca. 20g Alkohol pro Glas)
Um 24 Uhr: 2 Schnäpse à 0,04l (40% pro Glas)
Von 00.00 Uhr - 02.00 Uhr: 1 Gläser Cuba Libre (ca. 0,08l Rum also 28g Alkohol)
Von 02.00 Uhr - 04.30 Uhr: 3 Bier à 0,5l (ca. 20g Alkohol pro Glas)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin ca. 11 Kilometer gefahren und wollte ca. 12 km fahren

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich war mir zu dem Zeitpunkt der Meinung noch gut Zuhause anzukommen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Zu Beginn wollte ich die Trunkenheitsfahrt verhindern, indem wir mit dem Nachtbus um 3 Uhr nach Hause fahren. Als wir diesen allerdings verpasst haben, habe ich keine Handlungen unternommen um die Trunkenheitsfahrt zu verhindern.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich war seit 2008 im Besitz eines Führerscheines. Wenn ich die Zeit von 2008 bis zur TF 2011 nehme und mir bewusst mache, das ich schon nach einem Glas Bier alkoholisiert bin, oder nach einer Feier morgens noch mit Restalkohol gefahren bin – rechne ich mit sicherlich 200 Fahrten in den 3 Jahren. Heute sehe ich es als unverantwortlich von mir, wie leichtfertig ich Leben von mir und anderen gefährdet habe. Ich habe bei diesen Fahrten ein Risiko für mich und meine Mitmenschen dargestellt.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Seit ich denken kann war ich mit Alkohol in Kontakt. Zu einem Essen gehört für meinen Vater immer ein Glas Bier. Außerdem war es üblich dass wir bei unserem Lieblingsgriechen nach dem Essen unser Gummibärchen in den Ouzo unserer Eltern tunken durften.
Das erste Mal aktiv habe ich Alkohol mit etwa 14 zu mir genommen. Meine Geschwister waren Vorstände in dem Jugendtreff unseres Dorfes und haben mich mit auf eine Party genommen. Dort habe ich das erste Mal Bier getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, in der Zeit als ich Vorstand unseres Jugendzentrums war, war ich jeden Tag nach der Schule und am Wochenende bis spät abends im Jugendzentrum und habe dort mit Freunden und Besuchern des Jugendzentrums täglich mehrere Bier getrunken.
Harte Alkoholika waren in unserem Jugendtreff untersagt, daher belief sich der Konsum ausschließlich auf Bier.
Als wir das Jugendzentrum geschlossen haben, bin ich zeitgleich nach München, aufgrund einer Ausbildung, gezogen. Der Alkoholkonsum unter der Woche sank erheblich. Lediglich bei einem Besuch im Biergarten, oder an der Isar habe ich 2-3 Bier getrunken.
Der Konsum am Wochenende stieg allerdings in den Spitzen, da ich mich immer mit meinen Bekannten in einem Nachbardorf von meinem Geburtsort traf. Grund dafür war der gemeinsame Freundeskreis von mir und meiner damaligen Freundin.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Hier muss ich differenzieren zwischen der Zeit vor meinem Umzug und nach dem Umzug:
- Vor meinem Umzug habe ich nahezu täglich mehrere (ca. 5) Bier getrunken und am Wochenende noch mehr (7-8 Bier pro Abend)
- Nach meinem Umzug unter der Woche sporadisch mal 2-3 Bier vielleicht alle 3 Wochen. Am Wochenende allerdings ca.9-10 Bier pro Abend und gelegentlich 1 oder 2 Longdrinks (Cuba Libre, Long Island IceTea)

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Auch hier muss ich differenzieren zwischen der Zeit vor meinem Umzug und nach dem Umzug:
- Vor meinem Umzug habe ich überwiegend in dem Jugendzentrum in unserem Dorf getrunken. Dort waren viele Bekannte aus den umliegenden Dörfern zu Besuch und es wurde jedes Wochenende ausgiebig gefeiert. Unter der Woche habe ich meist nur mit den Jugendlichen aus dem Dorf getrunken
- Nach meinem Umzug und der Schließung des „JUZ“ habe ich überwiegend in dem Nachbardorf XXXXXX getrunken. Dort mit den gleichen Personen wie im Jugendzentrum, da sich der Treffpunkt lediglich verlagert hat. Unter der Woche ging der Alkoholkonsum zurück und wenn ich mal ein paar Bier getrunken habe, dann im Biergarten oder an der Isar mit meinen damaligen Arbeitskollegen

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Ein wesentlicher Grund, warum ich so viel getrunken habe, ist in meinem Elternhaus zu finden.
Seit ich denken kann haben sich meine Eltern heftig gestritten und wegen jeder Kleinigkeit sich angeschrien. Trotz dem „Hass“ gegenüber wollten sie sich jedoch nicht räumlich trennen, bevor wir Kinder erwachsen waren.
Relativ früh bin ich dann von Zuhause geflüchtet um mit Freunden im Wald Häuser zu bauen, bzw. zu spielen.
Ich wurde recht früh selbstständig und habe mit 16 etwa die Vorstandschaft unseres Jungenzentrums übernommen. Ich wurde dort respektiert und war immer sehr beliebt. In der Schule war ich immer der Klassenclown. Ich habe von Zuhause nie gelernt über Probleme zu reden, weil es mir nicht vorgelebt wurde. Und daher spielte ich meinen Frust mit Scherzen und Streichen runter.
Mein Hauptzeitvertreib im Jugendzentrum wurde das Alkoholtrinken und feiern. Es war für mich so damals leichter Freundinnen zu finden bzw. Mädchen anzusprechen. Und ich hatte in der Schule wieder etwas zum prahlen, wie heftig und super doch das Wochenende mit viel Alkohol und Party war.

Als meine Mutter sich 2008 entschied auszuziehen entspannte sich die Lage zuhause. Allerdings habe ich dann eine Ausbildung begonnen die ich extrem gehasst hatte, unter anderem weil der Betrieb alles andere als gut ausgebildet hat. Ich bin nach München gezogen um die langen Fahrtzeiten zu umgehen und habe die Werktage einfach versucht zu überleben, bis ich am Wochenende wieder mit meinen Freunden im Dorf feiern konnte.
Ich habe in der Zeit auch jegliche Hobbys vernachlässigt, da ich die Wochentage nur als Pflicht und die Wochenenden dann als Ventil gesehen habe.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Bei wenig Alkohol fühlte ich mich sehr mutig und offen. Ich bin auf alle möglichen Menschen zugegangen und habe mich mit ihnen unterhalten. Bei zu viel Alkohol habe ich gemerkt dass mein Agressionspotenzial gestiegen ist und ich anschließend sehr müde/schläfrig wurde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Zur Schulzeit wurde ich gelegentlich von Lehrern auf den Alkoholgeruch in der Früh angesprochen.
Meine Reaktion war das wir einfach gerne feiern und das wurde seitens der Lehrer mit einem Lächeln so hingenommen.
Anderweitig kritische Hinweise Anderer gab es nicht

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Unter der Woche in der Früh kam ich sehr schlecht aus dem Bett und kam oft zu spät in die Schule. Unter anderem war auch das der Grund für einen Leistungseinbruch in der Schule. Mit ach und krach habe ich dann meinen Realschulabschluss geschafft.
Am Wochenende hab ich oft bis weit in den Nachmittag meinen Rausch ausgeschlafen und bin beispielsweise wie früher nur noch sehr selten mit meinem Vater in die Berge zum Wandern gefahren.
 

Benjie

Benutzer
Part 2:

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Die „Hochzeit“ des Alkohols war definitiv die Zeit in der ich Vorstand im Jugendzentrum war (2006 – Mitte 2009). Die Wochenenden nach der Schließung waren allerdings auch noch sehr vom Alkohol gelenkt und waren eher mit hohen Spitzen, als mit kontinuierlichem Konsum geprägt.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja es ist mir schon 3 Mal passiert dass ich auf der Couch im Jugendraum oder daheim aufgewacht bin und nicht mehr wusste wie ich am Abend zuvor auf diese gekommen bin.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich habe bei einem eimonatigem Besuch bei meinem Bruder in Kairo komplett auf Alkohol verzichtet, da ich an dem Leben der Einheimischen teilhaben wollte und mich so versucht habe komplett zu integrieren, da mich dieser Kulturkreis seit jeher fasziniert.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich meinen Konsum nicht hinterfragt. Ich habe nicht darüber nachgedacht und bei jeder Gelegenheit mit Freunden und Bekannten getrunken.
Heute würde ich mich rückblickend als Beta-trinker einstufen. Ich war leicht zum Konsum zu verleiten und habe durch mein Handeln meine Gesundheit und meine Zukunft gefährdet.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
18.11.2014

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke heute kein Alkohol, da ich an mir, seit ich keinen Alkohol mehr trinke nur positive Veränderungen festgestellt habe. Ich bin fitter, habe in meinem Leben Platz für die schönen Dinge des Lebens und kann offen und klar über meine Probleme reden und nachdenken.
Wenn mal eine etwas härte Zeit, oder Krise in mein Leben tritt, kann ich diese ohne Alkohol besser und schneller lösen und trete nicht lange nur auf der Stelle.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach meinem Jobwechsel und der Veränderung meines Freizeitverhaltens reduzierte sich das Trinken von alleine. Ich wollte früh aufstehen könne, um gute Fotos zu schießen und um unter der Woche fit für meinen Job zu sein. Als ich dann meine damalige Freundin kennenlernte, stellte sich die Frage nach dem trinken sowieso nicht mehr primär, da sie nahezu kein Alkohol getrunken hat.
Durch verschiedene Urlaube und Freizeitaktivitäten wurde mir bewusst, dass ich den Führerschein in den Angriff nehmen will. Das finanzielle stimmte mittlerweile auch, also habe ich mich informiert und erstmal für eine Trinkpause entschieden.
Als ich dann die ersten Wochen und Monate komplett ohne Alkohol gelebt, gefeiert und verbracht habe, wurde mir erst bewusst was für eine tragende Rolle dieser in meinem bisherigem Leben gespielt hat und was für negative Auswirkungen dieser auf mich hatte. Das war der Moment als ich mich für ein Leben ohne Alkohol entschieden habe.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Anfangs war es sehr ungewohnt und etwas Neues für mich. Ich musste lernen auch ohne Alkohol auf Menschen zuzugehen und Spaß zu haben. Durch den geringen Alkoholkonsum in meinem Freundeskreis und meiner damaligen Freundin, ist mir das aber sehr schnell immer leichter gefallen. Recht schnell kamen auch die ersten positiven Erfahrungen, wie bspw. das schnelle besser werden in der Fotografie, das mich immer mehr bestärkt hat keinen Alkohol zu trinken.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe gemerkt das ich durch das weniger trinken viel mehr Energie in Hobby und Beruf stecken kann. Ich stehe morgens fitter auf und kann so am Wochenende zB. bei Sonnenaufgang meinem liebsten Hobby der Fotografie nachgehen. Ich erhalte viel positives Feedback zu meinen Fotos die ich sonst nie hätte schießen können.
Außerdem habe ich gemerkt, dass es mir sehr gut tut über Probleme zu reden und diese klar und strukturiert zu verarbeiten. Es geht viel schneller wieder bergauf, als wenn ich mein Leid mit Alkohol behandeln würde. Auch der Draht zu meinen Eltern und Geschwistern ist sehr viel intensiver geworden und sie sind alle sehr stolz auf mich und auf die Entwicklung die ich durchgemacht habe.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich stelle sicher, dass mein neues Verhalten stabil bleibt, indem ich mir immer wieder vor Augen führe, wie mein Leben früher war und wie es jetzt ist. Heute kann ich ehrlich lachen und ehrliche, ernsthafte Gespräche führen. Früher war ich mit Gefühlen sehr zurückhaltend und habe nach außen den witzigen Clown gespielt.
Mein ganzes Umfeld (Eltern, Geschwister, Freunde) sind sehr stolz auf mich und meine Veränderungen und das bestärkt mich zudem weiter in der Entwicklung voranzuschreiten, und nicht zurück.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,) ->Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder
in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?<-
Vorstellen kann ich mir es. Allerdings habe ich mir vor die Augen geführt was die Gründe für meine alten Gewohnheiten waren und kann somit rechtzeitig reagieren.
Ich arbeite in einem super Job und habe ein wundervolles soziales Umfeld. Falls ich wieder einmal in eine Krise kommen sollte, weiß ich dass es mir hilft mich mit meinen engen Vertrauten zu unterhalten und mit klarem Kopf das Problem anzugehen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke kein Alkohol mehr, daher stellt sich die Frage für mich nicht.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.
 

erfahrungfürsleben

Erfahrener Benutzer
Hallo Benjie,

habe mir jetzt dein FB durchgelesen und vom Ansatz her ist alles in Ordnung, aber für die MPU sehr untauglich und bei manchen Aussagen ist sogar eine 12 Monate AB Pflicht. Du gibst an regelmäßig getrunken zu haben und sagst sogar Sätze wie es ist in der Schule aufgefallen, weil du nach Alkohol gerochen hast. Für ein GA ist es ein Anzeichen für Alkoholiker unter der Woche. Ich denke aber Dir wird bestimmt ein Profi Antworten. Mit dem FB wird es mit 6 Monaten sehr schwer und generell ist dein FB noch sehr schlecht.

Ich hätte gerne was positives geschrieben, aber lieber die Wahrheit als es so runter zu spielen. Ich hoffe sehr, dass du es in der kurzen Zeit es schaffst.
 

Benjie

Benutzer
Hallo erfahrungfürsleben,

danke für deine Kritik. Natürlich bringt die Wahrheit mich besser weiter, als alles rosa zu malen.
Dafür bin ich ja da, um noch die Fehler auszubügeln.

Liebe Grüße,
Benjie
 

erfahrungfürsleben

Erfahrener Benutzer
Hallo erfahrungfürsleben,

danke für deine Kritik. Natürlich bringt die Wahrheit mich besser weiter, als alles rosa zu malen.
Dafür bin ich ja da, um noch die Fehler auszubügeln.

Liebe Grüße,
Benjie

Mach dich jetzt nicht verrückt die Profis tun das beste für dich, habe bisschen Geduld es wird sich bestimmt einer melden.

Du wirst es packen Kopf hoch.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Benjie,

möchte dich jetzt nur mal kurz begrüßen :smiley138:


Da deine MPU wirklich direkt vor der Tür steht, sehe ich zu das du meinen Kommentar gleich morgen bekommst. :pc0003:
 

Benjie

Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank für die nette Begrüßung und das Du dich mit meinem FB befasst :)

Liebe Grüße,
Benjie
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
:smiley1785: ... im Forum !!!

Ich weiß das es recht kurzfristig ist, aber ich hatte in den letzten Wochen keinen klaren Kopf für die MPU
Du hattest aber Zeit genug ... "Datum der Auffälligkeit: 06.03.2011"

Nancy und DU wirst hier noch einiges zu tun haben ... eine Woche Vorbereitung ist wirklich nicht viel, aber deine Entscheidung.

Viel Glück !
 

Benjie

Benutzer
Vielen Dank für das Willkommen, Max. :smiley138:

Ich habe mich leider bis vor etwa einem halben Jahr nicht mit dem Thema befasst, da ich nicht die finanziellen Mittel für die MPU hatte und auch nicht den Wunsch nach meinem Führerschein verspürte.
Als ich mich dann mit der Materie befasst hatte, habe ich mir professionelle Hilfe bei einem VP gesucht. Der mir, meiner Meinung nach, sehr geholfen hat meine Vergangenheit aufzudröseln.

Möglicherweise habe ich meinen FB auch etwas falsch formuliert, oder es kommt nicht so rüber wie ich mir das alles vorgestellt habe, denn bis vor Kurzem dachte ich eigentlich ich wär recht gut vorbereitet.

Ich freue mich über jeden Tipp und werde selbstverständlich alles tun, was Eurer Meinung nach notwendig ist. Den Begutachtungstermin werde ich so oder so wahrnehmen, da ich erstens bereits bezahlt und zweitens schon den Termin habe.

Gerne könnt Ihr mich alles fragen und ich werde Euch ausführlich antworten. :smiley200:

Danke Euch allen und liebe Grüße,
Benjie
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nach dem ich mir nun deinen FB duchgelesen habe, muss ich sagen, dass ich mich dem Urteil meiner Vorschreiber nicht anschließen kann. ME hast du gute Chancen deine MPU zu bestehen, einige Dinge sollten aber etwas "abgeschwächt werden" (dazu schaffe ich den Kommentar aber leider doch erst morgen - sorry).

Ein Pluspunkt ist auf jeden Fall der VP und die Bescheinigung die du von ihm hast. Da die FB eindeutig nicht aus unserem Forum stammen, gehe ich davon aus, dass du auch an anderer Stelle schon eine (pos.) Einschätzung erhalten hast. Insgesamt gesehen hast du dir mit deiner Vorbereitung (wenn auch mit Unterbrechung) Mühe gegeben.

Die Unterbrechung (ich vermute zumindest das es eine gab), entstand durch die Trennung von deiner Freundin. Hierzu finde ich rein gar nichts in deinem FB. Möchtest du dieses Thema bei der MPU gar nicht anschneiden? Ich rate dir es zu tun. Gerade ein einschneidendes Erlebnis wie eine Trennung führt oft dazu, dass man seine Probleme (wieder) betäuben will und in alte Verhaltensweisen zurückfällt. Das ist in deinem Fall jedoch nicht eingetreten. Das ist schon mal ein wichtiger Punkt, dass du deine Abstinenz einhalten kannst.

Ich habe in deinem Profilbogen gelesen, dass du ein Aufbauseminar wegen einer Geschwindigkeitsübertretung hattest und dies auch in deiner Akte steht. Auch wenn es sich hier um eine reine Alk.fragestellung handelt, ist der Gutachter dennoch berechtigt, ein oder zwei Rückfragen dazu zu stellen. Wenn du da also die wichtigsten Fakten (Datum, wie hoch war die Übertretung, warum bist du zu schnell gewesen) noch im Kopf hast, ist das sicher nicht schlecht. Es ist aber nicht gesagt das dazu Fragen kommen, da die MPU eher anlassbezogen durchgeführt wird.


Meine Fragen zum Trinkverhalten vorab:

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Hier muss ich differenzieren zwischen der Zeit vor meinem Umzug und nach dem Umzug:
- Vor meinem Umzug habe ich nahezu täglich mehrere (ca. 5) Bier getrunken und am Wochenende noch mehr (7-8 Bier pro Abend)
- Nach meinem Umzug unter der Woche sporadisch mal 2-3 Bier vielleicht alle 3 Wochen. Am Wochenende allerdings ca.9-10 Bier pro Abend und gelegentlich 1 oder 2 Longdrinks (Cuba Libre, Long Island IceTea)

Benenne doch mal bitte die Zeit die "vor und nach deinem Umzug" betreffen, das ist für mich nicht ganz ersichtlich (war das 2008?). Bei den Bieren ging es jeweils um einen halben Liter pro Glas (da du aus Bayern kommst, gehe ich mal davon aus...)?

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
18.11.2014

Wie war denn nun der genaue Konsum im Zeitraum vor der TF (2010-2011) und nach der TF bis zu deiner AB?
 

Benjie

Benutzer
Liebe Nancy,

vielen Dank für deine Antwort.

Gerade die letzten 1,5 Monate waren sehr hart für mich und da ist auch die Unterbrechung gewesen, richtig. Ich hatte schon vor dies bei dem Gespräch zu erzählen, und zu zeigen, dass ich gelernt habe meine Probleme zu bereden und nicht, wie früher, im Alkhohol zu ertränken. Gerade diese Schattenseite des Lebens, hat mir gezeigt, dass ich derartige Probleme weitaus einfacher und schneller "wegstecken" kann, wenn ich nüchtern, klar und strukturiert drüber nachdenke. Ebenso hat es mir gezeigt wie viele Menschen hinter mir stehen und sich alles anhören. Das tut sehr gut. Es ist natürlich nicht meine erste Trennung, aber früher hab ich derartige Hilfe von nahe stehenden Personen nie in Anspruch genommen und es ist daher eine völlig neue, aber ausnahmslos positive Erfahrung für mich.
Ich habe es so nicht in meinem Fragebogen formuliert bzw. untergebracht, da es für mich keine geeignete Stelle im Gespräch gab. Ich wollte es irgendwann im Gespräch einbauen, wenn es gefühlsmäßig passt. Es wär aber vermutlich in Frage 26 meines FB gut aufgehoben, richtig?

Die Vermutung mit dem anderen Forum ist richtig. Allerdings empfand ich den Ton dort etwas sehr vorwurfsvoll und herabwürdigend. Da hat es mir keinen Spaß gemacht zu lesen und zu lernen.

Ohje, ich hoffe dass ich dazu noch irgendwelche Unterlagen finde. Danke für den Hinweis, da muss ich nochmal mit meinem Vater Rücksprache halten. Evtl. hat er noch die Blitzerfotos, da das Auto auf ihn zugelassen war.

Der Umzug nach München war etwa Anfang 2009. Und es handelt sich um 0,5l Gläser/Flaschen exakt.

Vor meiner TF, also 2010/2011 war der Konsum an den Wochenende bei ca. 10 x 05,l Bier pro Abend. Nicht jeden Abend, aber immer dann wenn ich mit meinen damaligen Freunden die Woche "vergessen" wollte. 4x im Monat wird es mit schon gewesen sein. Ansonsten auch mal weniger. Unter der Woche allerdings so gut wie keinen Alkohol, höchstens mal ein/zwei Bier nach der Arbeit an der Isar. Was aber selten vor kam, da ich mich in meiner Lehrzeit, in der Woche sehr zurückgezogen habe und versucht habe die Woche zu "überleben".

Nach meiner TF habe ich gemerkt dass sich etwas ändern muss. Ich habe meine Ausbildung mit dem Schnitt 1,6 abgeschlossen und mich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle gemacht. Außerdem habe ich mir ein Hobby gesucht, dass meine Interessen Zeichnen und Technik unter einen Hut bringt. Die Fotografie. Ich habe sehr schnell, sehr großen Fortschritt gemacht und bekomme großes Lob für meine Fotos seitens Familie/Freunde und auch Fachkreisen (ich bin in einem "Stammtisch" und einer Fotogruppe mit Hobby- /und Profifotografen).
Um auf deine Frage zurückzukommen: Dadurch schwächte der Konsum "ganz von alleine" ab und ich trank ca. 3 Mal im Monat auf einer Feierlichkeit maximal 4 Bier. Gegen Ende wurde es immer weniger, da meine damalige Freundin kaum bis gar keinen Alkohol trank.

Ich hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt. Falls nicht freue ich mich auf Rückfragen. :smiley138:

Danke Euch nochmal allen vielmals.

Benjie
 
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Benjie

Benutzer
Habe nochmal Recherchiert und die Geschwindigkeitsübertretung war Mitte Juni 2008. Bin bei erlaubten 80 ca 110 gefahren. Es war meine erste lange Fahrt, da wir von der EM in der Schweiz zurückgekommen sind. Nach ca 6 Stunden fahrt, kam kurz vor München ein Tunnel mit der Geschwindigkeitsbegrenzung. Durch die lange Fahrt war ich unkonzentriert und habe meine Geschwindigkeit falsch eingeschätzt.

Ich habe noch eine kurze Frage zu dem Gespräch:

Wenn ich so über die Vorkommnisse mit meiner Ex schreibe und rede, kann es passieren dass mir die Augen etwas feucht werden. Kann mir das negativ zur Last gelegt werden, da ich noch nicht drüber hinweg bin, oder muss ich mir darüber keine Gedanken machen?
 
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erfahrungfürsleben

Erfahrener Benutzer
Gerade die letzten 1,5 Monate waren sehr hart für mich und da ist auch die Unterbrechung gewesen, richtig. Ich hatte schon vor dies bei dem Gespräch zu erzählen, und zu zeigen, dass ich gelernt habe meine Probleme zu bereden und nicht, wie früher, im Alkhohol zu ertränken. Gerade diese Schattenseite des Lebens, hat mir gezeigt, dass ich derartige Probleme weitaus einfacher und schneller "wegstecken" kann, wenn ich nüchtern, klar und strukturiert drüber nachdenke. Ebenso hat es mir gezeigt wie viele Menschen hinter mir stehen und sich alles anhören. Das tut sehr gut. Es ist natürlich nicht meine erste Trennung, aber früher hab ich derartige Hilfe von nahe stehenden Personen nie in Anspruch genommen und es ist daher eine völlig neue, aber ausnahmslos positive Erfahrung für mich.
Ich habe es so nicht in meinem Fragebogen formuliert bzw. untergebracht, da es für mich keine geeignete Stelle im Gespräch gab. Ich wollte es irgendwann im Gespräch einbauen, wenn es gefühlsmäßig passt. Es wär aber vermutlich in Frage 26 meines FB gut aufgehoben, richtig?

Und genau sowas will der GA hören, sehr gut und super gesagt.
Mich hat es reflektiert was du da jetzt geschildert hat.

Mit dem anderen Forum macht dich nicht verrückt, ich habe es damals auch gemacht und war in zwei Foren und habe so viel Antworten bekommen, dass ich mir noch unsicherer war. Deswegen ist es meiner Meinung gut bei einem zur bleiben. Aber das muss jeder für sich wissen. Ich bin froh hier zu sein!!!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Benjie,

ich möchte dir hier erstmal "zusammmenhängend" antworten, dann haben wir kein "Kuddel-Muddel"....:smiley138:

Liebe Nancy,

vielen Dank für deine Antwort.

gerne.:smiley22:

Gerade die letzten 1,5 Monate waren sehr hart für mich und da ist auch die Unterbrechung gewesen, richtig. Ich hatte schon vor dies bei dem Gespräch zu erzählen, und zu zeigen, dass ich gelernt habe meine Probleme zu bereden und nicht, wie früher, im Alkhohol zu ertränken. Gerade diese Schattenseite des Lebens, hat mir gezeigt, dass ich derartige Probleme weitaus einfacher und schneller "wegstecken" kann, wenn ich nüchtern, klar und strukturiert drüber nachdenke. Ebenso hat es mir gezeigt wie viele Menschen hinter mir stehen und sich alles anhören. Das tut sehr gut. Es ist natürlich nicht meine erste Trennung, aber früher hab ich derartige Hilfe von nahe stehenden Personen nie in Anspruch genommen und es ist daher eine völlig neue, aber ausnahmslos positive Erfahrung für mich.
Ich habe es so nicht in meinem Fragebogen formuliert bzw. untergebracht, da es für mich keine geeignete Stelle im Gespräch gab. Ich wollte es irgendwann im Gespräch einbauen, wenn es gefühlsmäßig passt. Es wär aber vermutlich in Frage 26 meines FB gut aufgehoben, richtig?

Ja, das wäre der richtige Platz dafür.

Ich habe noch eine kurze Frage zu dem Gespräch:

Wenn ich so über die Vorkommnisse mit meiner Ex schreibe und rede, kann es passieren dass mir die Augen etwas feucht werden. Kann mir das negativ zur Last gelegt werden, da ich noch nicht drüber hinweg bin, oder muss ich mir darüber keine Gedanken machen?

Ein Problem wäre es "nur", wenn du wie ein Häufchen Elend vor dem Gutachter sitzen würdest und es allzu offensichtlich wäre, dass du die Trennung in keinster Weise verarbeitet hast. Generell können wohl die GA mit "Gefühlsausbrüchen" nicht allzu gut umgehen. Wenn es im Laufe des Gespräches aber mal zu einem kurzen emotionalen Moment kommen sollte, dürfte dies kein Problem sein.

Ohje, ich hoffe dass ich dazu noch irgendwelche Unterlagen finde. Danke für den Hinweis, da muss ich nochmal mit meinem Vater Rücksprache halten. Evtl. hat er noch die Blitzerfotos, da das Auto auf ihn zugelassen war.

Habe nochmal Recherchiert und die Geschwindigkeitsübertretung war Mitte Juni 2008. Bin bei erlaubten 80 ca 110 gefahren. Es war meine erste lange Fahrt, da wir von der EM in der Schweiz zurückgekommen sind. Nach ca 6 Stunden fahrt, kam kurz vor München ein Tunnel mit der Geschwindigkeitsbegrenzung. Durch die lange Fahrt war ich unkonzentriert und habe meine Geschwindigkeit falsch eingeschätzt.

Wie gesagt muss es da zu keiner Rückfrage kommen. Der GA begutachtet aber insgesamt deine Fahreignung - wenn hier die Übertretung im Zusammenhang mit deinen Motiven für den erhöhten Alk.konsum stehen würde, wäre es von Relevanz. Dies ist lt. deiner Schilderung aber nicht der Fall.


Ich mache mal mit dem FB weiter...


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, in der Zeit als ich Vorstand unseres Jugendzentrums war, war ich jeden Tag nach der Schule und am Wochenende bis spät abends im Jugendzentrum und habe dort mit Freunden und Besuchern des Jugendzentrums täglich mehrere Bier getrunken.
Harte Alkoholika waren in unserem Jugendtreff untersagt, daher belief sich der Konsum ausschließlich auf Bier.
Als wir das Jugendzentrum geschlossen haben, bin ich zeitgleich nach München, aufgrund einer Ausbildung, gezogen. Der Alkoholkonsum unter der Woche sank erheblich. Lediglich bei einem Besuch im Biergarten, oder an der Isar habe ich 2-3 Bier getrunken.
Der Konsum am Wochenende stieg allerdings in den Spitzen, da ich mich immer mit meinen Bekannten in einem Nachbardorf von meinem Geburtsort traf. Grund dafür war der gemeinsame Freundeskreis von mir und meiner damaligen Freundin.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Hier muss ich differenzieren zwischen der Zeit vor meinem Umzug und nach dem Umzug:
- Vor meinem Umzug habe ich nahezu täglich mehrere (ca. 5) Bier getrunken und am Wochenende noch mehr (7-8 Bier pro Abend)
- Nach meinem Umzug unter der Woche sporadisch mal 2-3 Bier vielleicht alle 3 Wochen. Am Wochenende allerdings ca.9-10 Bier pro Abend und gelegentlich 1 oder 2 Longdrinks (Cuba Libre, Long Island IceTea)

Der Umzug nach München war etwa Anfang 2009. Und es handelt sich um 0,5l Gläser/Flaschen exakt.

Vor meiner TF, also 2010/2011 war der Konsum an den Wochenende bei ca. 10 x 05,l Bier pro Abend. Nicht jeden Abend, aber immer dann wenn ich mit meinen damaligen Freunden die Woche "vergessen" wollte. 4x im Monat wird es mit schon gewesen sein. Ansonsten auch mal weniger. Unter der Woche allerdings so gut wie keinen Alkohol, höchstens mal ein/zwei Bier nach der Arbeit an der Isar. Was aber selten vor kam, da ich mich in meiner Lehrzeit, in der Woche sehr zurückgezogen habe und versucht habe die Woche zu "überleben".

Nach meiner TF habe ich gemerkt dass sich etwas ändern muss. Ich habe meine Ausbildung mit dem Schnitt 1,6 abgeschlossen und mich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle gemacht. Außerdem habe ich mir ein Hobby gesucht, dass meine Interessen Zeichnen und Technik unter einen Hut bringt. Die Fotografie. Ich habe sehr schnell, sehr großen Fortschritt gemacht und bekomme großes Lob für meine Fotos seitens Familie/Freunde und auch Fachkreisen (ich bin in einem "Stammtisch" und einer Fotogruppe mit Hobby- /und Profifotografen).
Um auf deine Frage zurückzukommen: Dadurch schwächte der Konsum "ganz von alleine" ab und ich trank ca. 3 Mal im Monat auf einer Feierlichkeit maximal 4 Bier. Gegen Ende wurde es immer weniger, da meine damalige Freundin kaum bis gar keinen Alkohol trank.

Ich habe mir deine Trinkangaben jetzt mal angesehen und sie klingen plausibel. Wichtig ist für den GA, dass man seinen Konsum im Vorfeld nicht untertreibt (Verharmlosung) und das machst du nicht. Deine Trinkmenge am Tag der TF passt zu deinen weiteren Angaben.

Gewiss waren es über weite Strecken sehr hohe Mengen. Du hast dein Verhalten jedoch schon lange vor der MPU verändert und lebst heute AB. Deine Aussagen dazu klingen glaubwürdig und nachvollziehbar.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Ein wesentlicher Grund, warum ich so viel getrunken habe, ist in meinem Elternhaus zu finden.
Seit ich denken kann haben sich meine Eltern heftig gestritten und wegen jeder Kleinigkeit sich angeschrien. Trotz dem „Hass“ gegenüber wollten sie sich jedoch nicht räumlich trennen, bevor wir Kinder erwachsen waren.
Relativ früh bin ich dann von Zuhause geflüchtet um mit Freunden im Wald Häuser zu bauen, bzw. zu spielen.
Ich wurde recht früh selbstständig und habe mit 16 etwa die Vorstandschaft unseres Jungenzentrums übernommen. Ich wurde dort respektiert und war immer sehr beliebt. In der Schule war ich immer der Klassenclown. Ich habe von Zuhause nie gelernt über Probleme zu reden, weil es mir nicht vorgelebt wurde. Und daher spielte ich meinen Frust mit Scherzen und Streichen runter.
Mein Hauptzeitvertreib im Jugendzentrum wurde das Alkoholtrinken und feiern. Es war für mich so damals leichter Freundinnen zu finden bzw. Mädchen anzusprechen. Und ich hatte in der Schule wieder etwas zum prahlen, wie heftig und super doch das Wochenende mit viel Alkohol und Party war.

Als meine Mutter sich 2008 entschied auszuziehen entspannte sich die Lage zuhause. Allerdings habe ich dann eine Ausbildung begonnen die ich extrem gehasst hatte, unter anderem weil der Betrieb alles andere als gut ausgebildet hat. Ich bin nach München gezogen um die langen Fahrtzeiten zu umgehen und habe die Werktage einfach versucht zu überleben, bis ich am Wochenende wieder mit meinen Freunden im Dorf feiern konnte.
Ich habe in der Zeit auch jegliche Hobbys vernachlässigt, da ich die Wochentage nur als Pflicht und die Wochenenden dann als Ventil gesehen habe.

Du schreibst das deine Eltern große Probleme miteinander hatten. Wie war denn das Verhältnis der Elternteile zu euch Kindern? War es entsprechend "lieblos", oder wurdet ihr gegeinander aufgestachelt? Ich bin sicher das du dieses Thema mit deinem VP eingehender besprochen hast - trotzdem wüsste ich darüber gerne mehr.

Du schreibst weiterhin das du dich im Jugendzentrum "respektiert" gefühlt hast? War das zuhause nicht so?

Was ich auch noch hinterfragen möchte:

Deine Eltern haben sich angeschrien, aber über Probleme wurde nicht geredet? Es gab also nur Vorwürfe, aber keine konstruktiven Streitgespräche?

Je lauter die Eltern wurden, desto mehr verstummten die Kinder? Kann ich mir das so vorstellen?

Im letzten Satz schreibst du, dass du deine Hobbys vernachlässigt hast. Hier wäre wichtig zu wissen, warum? Welche Hobbys waren das?

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Bei wenig Alkohol fühlte ich mich sehr mutig und offen. Ich bin auf alle möglichen Menschen zugegangen und habe mich mit ihnen unterhalten. Bei zu viel Alkohol habe ich gemerkt dass mein Agressionspotenzial gestiegen ist und ich anschließend sehr müde/schläfrig wurde.

Inwiefern ist dein Aggressionspotential gestiegen? Wurdest du gewalttätig wenn du zuviel getrunken hattest?

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja es ist mir schon 3 Mal passiert dass ich auf der Couch im Jugendraum oder daheim aufgewacht bin und nicht mehr wusste wie ich am Abend zuvor auf diese gekommen bin.

Ich picke mal die o. Antwort für meinen Kommentar heraus. Sicher ist es nicht gut wenn man auf seine Alk.fahne am nächsten Morgen angesprochen wird und der Leistungsabfall in der Schule ebenfalls auf zu hohem Alk.konsum basierte . Auch mehrere Blackouts sind nicht gerade "das gelbe vom Ei". Trotzdem muss das in der Relation gesehen werden - du warst noch sehr jung bei diesen Vorkommnissen - hattest dir den Alk. als "Problemlöser" hergenommen und konntest zu diesem Zeitpunkt nicht anders damit umgehen. Umso verständlicher ist es, dass du heute auf den Alk. verzichtest, obwohl du noch so jung bist.

Oftmals wird die AB-Angabe als "Tür zum Führerschein" genutzt, dies wissen die GA nur zu gut und darum kann es zu einem Glaubwürdigkeitsproblem kommen, wenn ein 26-jähriger bei der MPU "behauptet", dass er nie mehr im Leben Alkohol zu sich nehmen will. Wenn die Gründe dafür jedoch plausibel sind, kann ein GA davon ausgehen das die Verhaltensänderung aufrichtig ist und v.a. auch der gelebte Zeitraum ausreicht, um nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich meinen Konsum nicht hinterfragt. Ich habe nicht darüber nachgedacht und bei jeder Gelegenheit mit Freunden und Bekannten getrunken.
Heute würde ich mich rückblickend als Beta-trinker einstufen. Ich war leicht zum Konsum zu verleiten und habe durch mein Handeln meine Gesundheit und meine Zukunft gefährdet.

Bitte nicht in "Alkoholikerkategorien" einteilen. Hier ist gemeint, ob du dich eher als "Gelegenheitstrinker", "Problemtrinker" o.ä. einstufen würdest.

Würdest du denn heute sagen, dass du gefährdet warst, zum Alkoholiker zu werden?

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Anfangs war es sehr ungewohnt und etwas Neues für mich. Ich musste lernen auch ohne Alkohol auf Menschen zuzugehen und Spaß zu haben. Durch den geringen Alkoholkonsum in meinem Freundeskreis und meiner damaligen Freundin, ist mir das aber sehr schnell immer leichter gefallen. Recht schnell kamen auch die ersten positiven Erfahrungen, wie bspw. das schnelle besser werden in der Fotografie, das mich immer mehr bestärkt hat keinen Alkohol zu trinken.

Hier müssen dann noch ein paar Erklärungen hinzu, wie genau du die Änderung vollzogen hast. Was hast du gemacht, wenn du Probleme hattest? Wodurch fiel es dir leicht(er) darüber zu reden?

Es ist ja so, dass wir mit dem Alk.konsum etwas "wegtrinken" wollten. Nach dem Alk.verzicht sind verschiedene Dinge aber nicht weg, sondern wir gehen anders damit um. Der GA möchte schon wissen, ob das "Grundmotiv" beseitigt und entsprechende Vermeidungsstrategien dazu erarbeitet wurden.
 

Benjie

Benutzer
Liebe Nancy,
Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten!

Ein Problem wäre es "nur", wenn du wie ein Häufchen Elend vor dem Gutachter sitzen würdest und es allzu offensichtlich wäre, dass du die Trennung in keinster Weise verarbeitet hast. Generell können wohl die GA mit "Gefühlsausbrüchen" nicht allzu gut umgehen. Wenn es im Laufe des Gespräches aber mal zu einem kurzen emotionalen Moment kommen sollte, dürfte dies kein Problem sein.

Das mit dem "Häufchen Elend" hab ich zum Glück hinter mir :hand0054: Nur ein paar feuchte Augen, oder Tränen kommen mir bei dem Gedanken an sie leider noch ab und zu. Gerade wie die Trennung sich abgespielt hat, hat sie mir regelrecht aus dem Leben gerissen. Was es für mich nicht einfacher macht. :smiley2204:

Wie gesagt muss es da zu keiner Rückfrage kommen. Der GA begutachtet aber insgesamt deine Fahreignung - wenn hier die Übertretung im Zusammenhang mit deinen Motiven für den erhöhten Alk.konsum stehen würde, wäre es von Relevanz. Dies ist lt. deiner Schilderung aber nicht der Fall.

Ok, noch mal danke für den Hinweis. Das habe ich auf jeden Fall auf dem Schirm :hand0051:

Du schreibst das deine Eltern große Probleme miteinander hatten. Wie war denn das Verhältnis der Elternteile zu euch Kindern? War es entsprechend "lieblos", oder wurdet ihr gegeinander aufgestachelt? Ich bin sicher das du dieses Thema mit deinem VP eingehender besprochen hast - trotzdem wüsste ich darüber gerne mehr.
Du schreibst weiterhin das du dich im Jugendzentrum "respektiert" gefühlt hast? War das zuhause nicht so?
Was ich auch noch hinterfragen möchte:
Deine Eltern haben sich angeschrien, aber über Probleme wurde nicht geredet? Es gab also nur Vorwürfe, aber keine konstruktiven Streitgespräche?

Je lauter die Eltern wurden, desto mehr verstummten die Kinder? Kann ich mir das so vorstellen?

Das Verhältnis zu uns Kindern war im Ganzen eigentlich sehr gut. Liebe haben wir schon auch erfahren und gegeneinander aufgestachelt wurde ich auch nicht. Eher wurden die Probleme, gerade an mir als "kleinster" vorbeigetragen. Ich wurde sozusagen von den Problemen verschont, bekam aber natürlich gerade den Streit und die Stimmung zuhause mit. Ich denke das ist ein Grund warum ich dann so früh schon eine derartige Verantwortung gesucht habe, wie die Vorstandsschaft in unserem Jugendzentrum.
Mir wurden die Probleme Zuhause nicht zugetraut, also habe ich andere in Angriff genommen, wie zum Hundertsten mal mit dem Bürgermeister über unsere Öffnungszeiten etc. zu diskutieren. Um nicht über die Probleme von Zuhause reden zu müssen, habe ich dann dort im Jugendzentrum sehr viel getrunken und den witzigen Unterhalter für die Besucher gespielt. Das hat mich natürlich in meiner Handlung bestätigt, denke ich.

Mein Bruder (4 Jahre älter als ich) hat mir bei einem Gespräch im Rahmen der Aufbereitung erzählt, dass er die Probleme viel gravierender abbekommen hat und auch meine Mutter versucht hat ihn "auf ihre Seite" zu ziehen. Meinen Vater also Schlecht zu machen. Er hat damals die Antwort weniger im Alkohol, als beim Gras gesucht. Ist aber durch sein berufliches Streben, schnell aus dem Elternhaus gekommen und hatte viele Auslandsaufenthalte (Praktikas) und ist jetzt politischer Berater in Berlin. Ich denke, dass ihm sein berufliches Streben sein "Kopf gerettet" hat.
Er hat aber bei dem Gespräch immer wieder wiederholt, dass er sich schon geliebt gefühlt hat.

Jeder von uns 3 Kindern, hat meiner Meinung nach, eine Art Flucht begangen. Bei mir war es der Alkohol, bei meinem Bruder das Gras und die Arbeit und bei meiner Schwester (2 Jahre älter als ich) definitiv die Arbeit. Sie ist ein ziemlicher Workaholic und arbeitet sich und ihren Körper regelrecht auf.

Zum Beispiel: Fehler von uns Kindern, wurden nie so richtig ausführlich besprochen, oder ausdiskutiert. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, wurde das gerade in meinem Jugendalter, eher vorgeworfen aber nicht die Gründe dafür gesucht. Ich denke meine Eltern haben auch irgendwann resigniert.

Im letzten Satz schreibst du, dass du deine Hobbys vernachlässigt hast. Hier wäre wichtig zu wissen, warum? Welche Hobbys waren das?

Ich hatte einfach keine Lust mehr meinen Hobbys nachzugehen. Die Wochen habe ich nur "überlebt" und auf das Wochenende hingelebt. Am Wochenende hatte ich nur das feiern des Wochenendes im Sinn. Zuzusagen als Belohnung erneut eine Woche durchgestanden zu haben.
Ich war in der Realschule im Kunstzweig und habe sehr gerne gezeichnet. Ich war auch sehr gut, sobald es allerdings dann Richtung malen und Farbe ging, war kein besonderes Talent mehr zu sehen. :D
Daher habe ich mich damals nach der TF für das Hobby Fotografie entschieden. Da kann ich die Stilelemente des Zeichnens verwenden (Perspektiven etc) und mit meinem Beruf und Leidenschaft (Technik) verbinden. Das klappt sehr gut.
Wenn Euch interessiert, was ich so für Fotos mache, hänge ich Euch gerne mal eins an :)

Inwiefern ist dein Aggressionspotential gestiegen? Wurdest du gewalttätig wenn du zuviel getrunken hattest?

Ja, ich musste als Jugendlicher Sozialstunden wegen einer versuchten schweren Körperverletzung machen (ich war betrunken). Es wurde aber im Urteil, bzw im Verfahren nie ein Verhältnis zum Alkohol erwähnt (musste damals auch nicht blasen), daher gehe ich aus das es für die MPU nicht relevant ist? Das würde ich auch eher verschweigen, denn ich denke damit mach ich noch ein größeres Fass auf?
Wenn Du dazu noch mehr wissen magst, schreibe ich das sehr gerne detailliert auf. Ich will hier selbstverständlich 100% ehrlich sein und mit offenen Karten spielen.

Würdest du denn heute sagen, dass du gefährdet warst, zum Alkoholiker zu werden?

Ich würde sagen ich war primär Problemtrinker. Und wäre es so weiter gegangen, wäre ich definitiv gefährdet gewesen Alkoholiker zu werden, denk ich.

Hier müssen dann noch ein paar Erklärungen hinzu, wie genau du die Änderung vollzogen hast. Was hast du gemacht, wenn du Probleme hattest? Wodurch fiel es dir leicht(er) darüber zu reden?
Es ist ja so, dass wir mit dem Alk.konsum etwas "wegtrinken" wollten. Nach dem Alk.verzicht sind verschiedene Dinge aber nicht weg, sondern wir gehen anders damit um. Der GA möchte schon wissen, ob das "Grundmotiv" beseitigt und entsprechende Vermeidungsstrategien dazu erarbeitet wurden.

Ok, dann würde ich Frage 25 noch mal detaillierter und gründlicher bearbeiten und hochladen, oder?

Danke noch mal Nancy, für deine unglaublich liebe und selbstlose Hilfe.
Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich formuliert, wenn nicht einfach noch mal kurz nachfragen und ich formuliere es um, bzw neu.

Liebe Grüße,
Benjie
 
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hi Benjie,

Das mit dem "Häufchen Elend" hab ich zum Glück hinter mir :hand0054: Nur ein paar feuchte Augen, oder Tränen kommen mir bei dem Gedanken an sie leider noch ab und zu. Gerade wie die Trennung sich abgespielt hat, hat sie mir regelrecht aus dem Leben gerissen. Was es für mich nicht einfacher macht. :smiley2204:

das verstehe ich (aus eigener Erfahrung) nur zu gut und ich wünsche dir Kraft, das du das Geschehene bald überwinden kannst.

Das Verhältnis zu uns Kindern war im Ganzen eigentlich sehr gut. Liebe haben wir schon auch erfahren und gegeneinander aufgestachelt wurde ich auch nicht. Eher wurden die Probleme, gerade an mir als "kleinster" vorbeigetragen. Ich wurde sozusagen von den Problemen verschont, bekam aber natürlich gerade den Streit und die Stimmung zuhause mit. Ich denke das ist ein Grund warum ich dann so früh schon eine derartige Verantwortung gesucht habe, wie die Vorstandsschaft in unserem Jugendzentrum.
Mir wurden die Probleme Zuhause nicht zugetraut, also habe ich andere in Angriff genommen, wie zum Hundertsten mal mit dem Bürgermeister über unsere Öffnungszeiten etc. zu diskutieren. Um nicht über die Probleme von Zuhause reden zu müssen, habe ich dann dort im Jugendzentrum sehr viel getrunken und den witzigen Unterhalter für die Besucher gespielt. Das hat mich natürlich in meiner Handlung bestätigt, denke ich.

Gerade die "Problemverschonung" verunsichert natürlich noch mehr. Du bekamst den Streit zwar mit, wusstest aber im Endeffekt gar nicht worum es ging. Dies kann auch dazu führen das man als Kind die Schuld bei sich selbst sucht und sehr leicht das Gefühl bekommt, dass man nicht "liebenswürdig" ist. Du hast dir deine Bestätigung an anderer Stelle gesucht (JUZ), gleichzeitig half dir der Alkohol dich von diesen negativen Gefühlen frei zu machen.

Mein Bruder (4 Jahre älter als ich) hat mir bei einem Gespräch im Rahmen der Aufbereitung erzählt, dass er die Probleme viel gravierender abbekommen hat und auch meine Mutter versucht hat ihn "auf ihre Seite" zu ziehen. Meinen Vater also Schlecht zu machen. Er hat damals die Antwort weniger im Alkohol, als beim Gras gesucht. Ist aber durch sein berufliches Streben, schnell aus dem Elternhaus gekommen und hatte viele Auslandsaufenthalte (Praktikas) und ist jetzt politischer Berater in Berlin. Ich denke, dass ihm sein berufliches Streben sein "Kopf gerettet" hat.
Er hat aber bei dem Gespräch immer wieder wiederholt, dass er sich schon geliebt gefühlt hat.

Ja, genau das hatte ich mit "gegeneinander aufstacheln" gemeint. Es ist ja oft so, dass sich der "unverstandene" Ehepartner einen "Verbündeten" sucht und dazu die Kinder "benutzt" werden, was wiederum zu Problemen führt.

Jeder von uns 3 Kindern, hat meiner Meinung nach, eine Art Flucht begangen. Bei mir war es der Alkohol, bei meinem Bruder das Gras und die Arbeit und bei meiner Schwester (2 Jahre älter als ich) definitiv die Arbeit. Sie ist ein ziemlicher Workaholic und arbeitet sich und ihren Körper regelrecht auf.

Zum Beispiel: Fehler von uns Kindern, wurden nie so richtig ausführlich besprochen, oder ausdiskutiert. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, wurde das gerade in meinem Jugendalter, eher vorgeworfen aber nicht die Gründe dafür gesucht. Ich denke meine Eltern haben auch irgendwann resigniert.

Vllt. waren deine Eltern auch zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, so dass es ihnen nicht möglich war auf die Sorgen und Nöte von euch Kindern tiefer einzugehen....

Alles in allem ist dein Trinkmotiv sehr gut nachzuvollziehen. Das wichtigste ist jetzt eben, dass du aus diesen Erfahrungen die richtigen Rückschlüsse für dich gezogen hast:

- den Dingen auf den Grund zu gehen
d.h. Probleme anzusprechen und v.a. sie mit den entsprechenden Personen auszudiskutieren
- Vermeidungsstrategien für dich hast (was mache ich wenn ich in eine Situation komme, die einen Rückfall in alte Verhaltensweisen begünstigen könnte)
d.h. dir Hilfe zu holen, wenn du mal nicht mehr weiter weißt (Familie, Freunde, aber auch prof. Hilfe falls es nötig sein sollte)

Wenn du darüber ausführlich berichten kannst, wird der GA vermutlich i-wann von alleine abwinken und sagen, dass er genug gehört hat....

Ich hatte einfach keine Lust mehr meinen Hobbys nachzugehen. Die Wochen habe ich nur "überlebt" und auf das Wochenende hingelebt. Am Wochenende hatte ich nur das feiern des Wochenendes im Sinn. Zuzusagen als Belohnung erneut eine Woche durchgestanden zu haben.
Ich war in der Realschule im Kunstzweig und habe sehr gerne gezeichnet. Ich war auch sehr gut, sobald es allerdings dann Richtung malen und Farbe ging, war kein besonderes Talent mehr zu sehen. :D
Daher habe ich mich damals nach der TF für das Hobby Fotografie entschieden. Da kann ich die Stilelemente des Zeichnens verwenden (Perspektiven etc) und mit meinem Beruf und Leidenschaft (Technik) verbinden. Das klappt sehr gut.
Wenn Euch interessiert, was ich so für Fotos mache, hänge ich Euch gerne mal eins an :)

Einfach noch mal zum besseren Verständnis: Du hattest keine Lust auf deine Hobbys, weil dich deine Ausbildungsstelle so genervt hat, dass du von allem genervt warst? Denn unter der Woche kam es ja nicht, oder zumindest nur zum geringen Alk.konsum. Etwas anderes wäre es, wenn du deine Freizeitaktivitäten aufgrund des Alk.konsums vernachlässigt hättest, oder wenn dich der Alk.verzicht so "lethargisch" gemacht hätte, dass du nur noch für den Tag (in diesem Fall das Wochenende) gelebt hättest, an dem du endlich wieder trinken konntest.

Ja, ich musste als Jugendlicher Sozialstunden wegen einer versuchten schweren Körperverletzung machen (ich war betrunken). Es wurde aber im Urteil, bzw im Verfahren nie ein Verhältnis zum Alkohol erwähnt (musste damals auch nicht blasen), daher gehe ich aus das es für die MPU nicht relevant ist? Das würde ich auch eher verschweigen, denn ich denke damit mach ich noch ein größeres Fass auf?
Wenn Du dazu noch mehr wissen magst, schreibe ich das sehr gerne detailliert auf. Ich will hier selbstverständlich 100% ehrlich sein und mit offenen Karten spielen.

Sollte das noch i-wie im BZR stehen und der GA bekommt es zu Gesicht, wäre es schon möglich, dass er dazu eine Frage stellt. Dann solltest du darauf ehrlich antworten - von selbst erwähnen würde ich es aber nicht.

Ich würde sagen ich war primär Problemtrinker. Und wäre es so weiter gegangen, wäre ich definitiv gefährdet gewesen Alkoholiker zu werden, denk ich.

Okay, diese Selbsteinschätzung kommt eher nicht bei der MPU (ich kenne bisher nur einen Fall wo sich jemand auf einer Skala von 1-10 einordnen musste), aber auch hierbei ist zu erkennen, dass du reflektiert hast und die Sache realistisch siehst.

Ok, dann würde ich Frage 25 noch mal detaillierter und gründlicher bearbeiten und hochladen, oder?

Da auch noch andere Fragen (z.B. die 26) noch nachbearbeitet werden sollten, macht es Sinn wenn du den kompletten FB noch einmal einstellst.


P.S. Dein Foto hätte ich mir gerne angeschaut, aber der Anhang funktioniert leider nicht.:smiley2204:
 
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