Psychologisches Gespräch

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Untersuchungsgespräch mit dem Psychologen

Anläßlich der Lebenslauferforschung werden persönliche Fragen wie etwa Elternhaus, Ausbildung, Beruf, Familienstand, Kindern, finanziellen Verhältnisse, Freizeitgestaltung, Konsumgewohnheiten u. a. gestellt. Dabei geht es um die Erforschung von Ablauf und Ursachen der Gesetzesverstöße aus Sicht des Betroffenen sowie der daraus gezogenen Lehren.

> Bei Alkoholfahrten interessiert besonders:

* Eigene Darstellung des Tathergangs

* Erörterung der früheren und jetzigen Trinkgewohnheiten:
- Häufigkeit und Art des Alkoholgenusses;
- wurde regelmäßig Alkohol getrunken oder nur bei besonderem Anlass?
- Gründe und Motive für den Alkoholkonsum;
- in welcher Umgebung und mit welchen Leuten wurde Alkohol getrunken?
- Hat sich die Einstellung zum Trinken von Alkohol zwischenzeitlich geändert?
- Wann und in welcher Menge wurde zuletzt Alkohol getrunken?
- Wann und warum wurde der Alkoholkonsum reduziert bzw. eingestellt? u. a.

* Kenntnis über die Wirkung von Alkohol auf das Fahrverhalten

* Berechnung der BAK bei bestimmten Trinkmengen, Alkoholsorten und Körpergewicht

* Daür des Alkoholabbaus etc.

* Restalkoholproblematik


Es empfiehlt sich dringend, sich bereits vor der Untersuchung mit den früheren und heutigen Alkoholkonsumgewohnheiten auseinanderzusetzen (Notizen machen!). Auch die regelmäßige Bestimmung der Blut- und Leberwerte während der angeordneten Sperrzeit ist zur Vorbereitung auf die MPU sinnvoll. Während der MPU sollte mit dem Psychologen ehrlich, offen und selbstkritisch über eigene Trinkgewohnheiten gesprochen werden. Ein Alkoholproblem sollte keinesfalls verharmlost werden.

Der Unterschied zwischen der früheren und jetzigen Einstellung zum Alkohol und den damit zusammenhängenden Problemen muss deutlich gemacht werden. Allein die Behauptung, man werde sich in Zukunft anders verhalten, genügt nicht. Vielmehr soll anhand konkreter Beispiele glaubhaft gemacht werden, auf welche Weise eine völlige Einstellung des Alkoholkonsums oder ein beherrschtes und kontrolliertes Trinkverhalten erreicht wurde (früher habe ich bei Ärger im Beruf oder Familie zur Flasche gegriffen, heute suche ich das Gespräch mit dem Partner, Freunden und Kollegen und bekomme so den Frust in den Griff).

Es müssen stichhaltige Gründe angegeben werden, die zur Abstinenz bzw. Reduzierung des Alkoholkonsums führten (z. B. Gefahr des beruflichen Abstiegs, des Zerfalls der Familie, gesundheitliche Störungen etc.). Der innere Kampf gegen die Versuchung, rückfällig zu werden, soll dabei beschrieben werden.

Bei Verkehrsverstößen ohne Alkohol geht es um die Darstellung des Tathergangs und des Gründe für eine ordnungswidrige Fahrweise (z. B. warum zu schnell gefahren) sowie der Lehren, die aus der Ahndung gezogen wurden. Erforderlich ist auch hier die selbstkritische Feststellung, was falsch gemacht wurde und wie in Zukunft ein verkehrsgerechtes Verhalten erreicht werden kann.

Qülle: adac
 
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