Punkte MPU weg div. Geschwindigkeitsverstößer und FoFE

Motzi

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

trotz der aktuellen Situation möchte ich meine MPU vorbereiten und sobald sich die Chance ergibt diese zu absolvieren, hoffentlich meinen Führerschein wieder erlangen.

Vielleicht erstmal kurz zu mir - meiner Geschichte.
Meine Eltern schieden sich, als ich 5 war. Die Jahre bis dahin waren von familiären Konflikten und u.a. häuslicher Gewalt geprägt. Nach der Scheidung lebte ich bei meiner Mutter und die gesamte Zeit war sehr konfliktreich. Dazu Mobbing in der Schule. Das führte dazu, dass ich in der 11. Klasse mit Fachhochschulreife (anstatt Abitur) die Schule beendete und mich am anderen Ende des Landes für eine Lehre bewarb, die ich auch bekam. Diese hatte ich dann aber relativ schnell abgebrochen und bin zu meiner damaligen Freundin gezogen (da war ich ca. 17). Nach dem relativ schnellen Aus der Beziehung bin ich wieder nach Hause gezogen und habe ein Duales Studium im väterlichen Unternehmen angefangen. Auch dieses beendete ich leider nicht. Dennoch konnte ich im Unternehmen anfangen. Aufgrund einer schweren Erkrankung meines Vaters musste das Unternehmen dann Insolvenz anmelden - in dieser Phase war mein Vater nicht arbeitsfähig und ich musste die Insolvenz den fast 50 Mitarbeitern verkünden. Ich fand relativ schnell, aufgrund guter Kontakte, eine Anstellung bei einem Profifußballverein (Aus Gründen der Anonymität nur so viel: Nicht Bundesliga) im Bereich Vertrieb & Social Media. Anfangs war die Stimmung dort sehr familiär und kollegial - auf Vertrauen basierend. Über die Jahre (und insbesondere in schlechten sportlichen oder lokalpolitischen Phasen) stieg der Druck "von oben" immens an. Dies äußerte sich auch in Mobbing von Kollegen durch den Vorstand, u.v.m. Dazu kam eine persönlich sehr schwierige und komplizierte Beziehung. In diese Zeit fällt auch die besondere Eskalation meiner Verkehrsverstöße. Im Sommer 2016 lernte ich dann meine jetzige Ehefrau kennen und im Herbst 2016 zog ich schließlich die Notbremse und wechselte den Job. Im Rahmen dieses Jobs hatte ich für meine Dienstreisen eine BahnCard 100 so dass ich auf den Führerschein auch nicht angewiesen war. Aus diesem Job heraus habe ich im Herbst 2017 ein Teilzeitstudium neben dem Beruf angefangen um mich beruflich nochmal komplett zu verändern. Im Herbst 2018 habe ich schließlich meine Frau geheiratet und wir sind Stück für Stück dabei uns etwas aufzubauen. Im Rahmen meiner beruflichen Veränderung und dem langsam nahenden Studienende habe ich nun einige Bewerbungen geschrieben, welche auch zu mehreren Zusagen führten. Nun möchte ich einfach auch die Thematik des Führerscheins abschließen um auch in Notsituationen meine Frau besser unterstützen zu können. Es war ein sehr einschneidendes Erlebnis vor einiger Zeit, dass meine Frau einen Wildunfall hatte und danach weiter fahren musste und ich als Beifahrer nichts tun konnte.

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 30
FS gemacht: 11.03.2008

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit:
27.07.12 14:58, Tempo, außerhalb, 31 km/h (Eintragung KBA)
21.09.12 15:00, Tempo, außerhalb, 56 km/h (Eintragung KBA)
11.01.14 19:49, Führen eines KfZ trotz FV & Fahrlässige KV im VU (Unfall mit Fahrradfahrer, Eintragung KBA FV aufgrund Geschwindigkeitsverstoß)
26.04.14 10:46, Tempo, innerhalb, 37 km/h (Eintragung KBA)
18.09.14 16:21, Tempo, außerhalb, 37 km/h, FV vom 11.04.15 - 11.05.15 (Eintragung KBA)
14.04.15 09:38, Tempo, innerhalb, 24 km/h (Eintragung KBA)
07.06.15 19:52, Tempo, innerhalb, 25 km/h (Eintragung KBA)
16.07.15 FS mit Eidesstattlicher Erklärung als verloren gemeldet, Neuerstellung beantragt

Führen eines KFZ ohne FE (4 Taten, Eintragung KBA, Details aus Übersendung Strafbefehl):
-> Strafbefehl v. 19.02.16 zu 100 Tagessätzen, 3 Monate Sperre, Cs 357 Js 31924/15
04.08.15 09:06 Kantstraße Führen eines KFZ ohne FE
-> Strafbefehl v. 06.04.16 zu 180 Tagessätzen (unter Auflösung o.g. Strafbefehls), 3 Monate Sperre, Cs 357 Js 41946/15
03.05.16 Mitteilung, dass ich aufgrund der gesammelten Punkte gem. §4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 3 StVG ungeeignet bin ein KFZ zu führen. Daher Entzug und Sperre 6 Monate.

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde beschlagnahmt
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Noch nicht.

Bundesland: Sachen-Anhalt

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein

MPU
Datum: n. offen.
Welche Stelle (MPI): Tendiere zur DEKRA
Schon bezahlt?: nein

Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: -

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Ich bin eigentlich generell seit Erlangung des Führerscheins um die 10-15 km/h schneller gefahren als erlaubt. Wenn ich 03/08 bis 08/15 nehme und von einer normalen Arbeitswoche ausgehe sind das: 89 Monate * 4 Wochen * 10-15 Fahrten / Woche = ca. 3500 - 5500 Verstöße. Dazu bin ich von 11.04.15 bis August 2015 auch ohne Fahrerlaubnis relativ normal weitergefahren. Das macht etwa 200 - 250 Verstöße wegen FoFE.

2. Was waren das für Verstöße?
Hauptsächlich Geschwindigkeitsübertretungen und Fahren ohne Fahrerlaubnis

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
27.07.12 14:58, Dienstfahrt, Tempo, außerhalb, 31 km/h (Eintragung KBA)
21.09.12 15:00, Dienstfahrt, Tempo, außerhalb, 56 km/h (Eintragung KBA)
11.01.14 19:49, Heimweg v. Arbeit, Führen eines KfZ trotz FV & Fahrlässige KV im VU (Unfall mit Fahrradfahrer, Eintragung KBA FV aufgrund Geschwindigkeitsverstoß)
26.04.14 10:46, Dienstfahrt, Tempo, innerhalb, 37 km/h (Eintragung KBA)
18.09.14 16:21, Heimweg, Tempo, außerhalb, 37 km/h, FV vom 11.04.15 - 11.05.15 (Eintragung KBA)
14.04.15 09:38, Dienstfahrt, Tempo, innerhalb, 24 km/h (Eintragung KBA)
07.06.15 19:52, Tempo, innerhalb, 25 km/h (Eintragung KBA)

FoFE
14.04.15 09:38 Dienstfahrt, FoFE (Tempokontrolle)
30.04.15 07:55 Fahrt z. Arbeit, FoFE (Kontrolle?)
23.07.15 09:20 Fahrt z. Arbeit, FoFE (Kontrolle)
24.07.15 09:05 Fahrt z. Arbeit, FoFE (Kontrolle) führte zur Sicherstellung Führerschein
04.08.15 09:06 Fahrt z. Arbeit, FoFE

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Ich hatte von Anfang an einen Fahrstil, der sich eher an meinen Bedürfnissen, anstatt an den Verkehrsregeln orientierte. Ich hatte immer das Gefühl alles im Griff zu haben. Die erwartete Fahrzeit des Navis sah ich als Herausforderung diese zu unterbieten. Darüber hinaus hat der enge Terminkalender im beruflichen Umfeld dazu geführt, dass ich selten Puffer eingeplant habe. Im Rahmen des beruflichen Leistungsdrucks sah dann nach Entzug der FE auch keine Möglichkeit auf das Fahren zu verzichten, so dass ich auch ohne Fahrerlaubnis normal weiter fuhr.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Insbesondere während den Geschwindigkeitsdelikten fühlte ich mich oft sehr sicher bei dem was ich tat. Zu einem gewissen Punkt hatte ich auch ein "Erfolgsgefühl" wenn ich durch meine Fahrweise mein Ziel pünktlich erreichte obwohl ich zu spät losgefahren bin. Das FoFE hat mir zu Beginn starke Gewissensbisse gebracht. Je öfter ich jedoch ohne Konsequenz gefahren bin, desto geringer wurden diese.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Insbesondere die stark überhöhte Geschwindigkeit hätte zu schweren Unfällen führen können, bei denen ich Unbeteiligte Menschen unter Umständen hätte schwer verletzen oder gar töten können. Aber auch durch die innerliche Angespanntheit beim FoFE war ich sicher oft nicht konzentriert genug ein KFZ zu führen - auch dies hätte zu schweren Unfällen und Verletzungen von Unbeteiligten führen können

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich war als Fahrer Risikofreudig und vor allem auf meine persönlichen Vorteile (schnelle Ankunft, Zuverlässigkeit im Job) bedacht. Zum Erreichen meiner Ziele setzte ich mich auch über Regeln und Gesetze hinweg.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Am 11.01.14 hatte ich im Rahmen einer Verkehrsstraftat (Fahren trotz FV) einen Verkehrsunfall. Dass ich nicht mehr Unfälle hatte ist ausschließlich dem Zufall zu verdanken.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Zum einen habe ich bereits in meiner Jugendzeit gelernt, dass das Überschreiten von Regeln auch ohne größere Konsequenzen möglich scheint. Dass es auch einschneidende und langfristige Konsequenzen haben kann, war mir damals nicht klar. Andererseits habe ich mich auch über meinen Fahrstil und Führerschein definiert. Das Umfeld des Profifußballs kommt sicher dazu. Ich führte damals generell ein Leben "auf der Überholspur", hatte Zugriff auf verschiedenste neueste Fahrzeuge und ein Umfeld, welches sich ebenso stark über derartige Statussymbole definierte. Dazu kam, dass ich die Möglichkeit ein Fahrzeug zu führen als Teil meiner Persönlichkeit - etwas, dass mich ausmacht - sah. Auf der anderen Seite stand aber auch der ständige Druck im Beruf möglichst Leistung zu bringen bzw. kein Angriffspotential zu bieten, um die Anstellung ja nicht zu gefährden. Aufgrund meines nicht vorhandenen Berufsabschlusses waren die Aussichten schnell einen neuen Job zu bekommen ja auch nicht rosig.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Zum einen habe ich mich natürlich geärgert, dass ich erwischt wurde. Im Kontakt mit der Polizei war mir aber stets klar, dass diese auch Ihrem Job nachgehen und das nicht um jemanden zu ärgern, sondern um die Sicherheit zu erhöhen.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe Sie ohne größeres Nachdenken über das Warum und Wieso bezahlt. Der Ärger über die direkten Konsequenzen (Geldstrafen und Fahrverbote) war natürlich da. Aber andererseits waren die Strafen auch immer überschaubar, so dass ich irgendwann das Gefühl hatte, das halt einzukalkulieren ist.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Bzgl. der Geschwindkeitsverstöße habe ich mir eigentlich nichts besonderes vorgenommen, sondern die Anzahl und Höhe der Delikte als "Preis des beruflichen Vielfahrens" gesehen. Bzgl. des FoFE habe ich mir vorgenommen irgendwie nicht mehr dienstlich fahren zu müssen ohne es jemandem zu sagen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Der Bedarf nach dienstlichen Fahrten war natürlich nach wie vor nicht anders - der nicht offene Umgang von mir mit der nicht mehr vorhandenen FE hat mich dazu verleitet, mein Verhalten nicht zu ändern, so dass ich weiter ohne FE fuhr.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Vielleicht kein Zusammenhang mit konkreten Ereignissen. Ich denke, es liegt eher am Lebenslauf im gesamten. Zum einen waren da die sehr losen Grenzen, die mir meiner Mutter nur setzen konnte. Zum anderen waren da aber auch die Lebenserfolge trotz des Werdegangs. Diese verschafften einem das Gefühl der "Unverwundbarkeit".

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Meine Vorsatz ist es, sich unbedingt an die StVO zu halten und hier auch keine Ausnahmen zu machen. Dies ist die zwingende Grundlage um weder das Leben von Unbeteiligten, von Beifahrern und natürlich auch von mir selbst zu gefährden.

16. Was ist daran anders?
Zum einen habe ich damals gewisse Überschreitungen in Kauf genommen. Nun habe ich jedoch, über die Jahre als Beifahrer meiner Frau, gelernt, dass ein Fahren vollkommen im Rahmen der StVO möglich ist. Ich habe sie Anfangs für Ihren defensiven Fahrstil bewundert, vielleicht sogar hier und da mal belächelt. Mittlerweile habe ich gelernt, dass dies jedoch der einzig richtige Weg ist, ein KFZ zu führen. Mehrmals habe ich auch miterlebt, wie sich hierdurch Unfälle verhindern ließen. Das war sehr eindrucksvoll für mich.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich möchte konkret jegliche Drucksituationen im Fahren vermeiden. Dazu gehört eine entsprechende Terminplanung im dienstlichen Umfeld. Schon in den vergangenen Jahren habe ich dies durch die Durchführung meiner dienstlichen und privaten Fahrten per Bahn gelernt. Es gibt eine fixe Abfahrtzeit, bereits bei der Anreise zum Bahnhof ist ein Puffer einzuplanen und zwischen geplanter Ankunft und Termin muss auch genug Puffer liegen. Ich hätte vorher nie für möglich gehalten, dass dies im dienstlichen Umfeld möglich ist - die vergangenen Jahre jedoch haben gezeigt, dass das gut funktioniert. Genauso werde ich künftige Fahrten per KFZ planen.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Im Vergleich zur damaligen Zeit hat sich mein Leben in allen Bereichen gefestigt. Privat ist - durch meine Ehefrau - ein festes sicheres Umfeld mit langfristigen Plänen für die Zukunft (Familie, Haus) vorhanden. Darüber hinaus ist auch das, früher nicht immer einfache, Verhältnis zu meinen Eltern und deren neuen Partnern positiv geklärt. Auch beruflich trägt mein mit dem Studium begonnener Neustart jetzt langsam Früchte. Das Studienende ist absehbar und einen Job in dem von mir gewünschten Bereich habe ich auch sicher. Weitere geplante Schritte im beruflichen Umfeld sind ein anschließendes Masterstudium und - nach Möglichkeit - die Promotion.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Die Verkehrssicherheit ist die elementare Grundlage für den Straßenverkehr. Und für Verkehrssicherheit können nur alle Teilnehmer des Straßenverkehrs selbst sorgen, indem sie ausreichend vorausschauend und defensiv fahren. Ein Auto kann - bei unsachgemäßer Verwendung - schwere Verletzungen verursachen. Dies habe ich früher nie so gesehen.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Wichtig im Straßenverkehr ist es, dass sich jeder Verkehrsteilnehmer (was mich natürlich einschließt) an die Regeln hält. Dazu gehört insbesondere auch das Einhalten der geforderten maximalen Geschwindigkeit und das "Akzeptieren" von Konsequenzen bei Verstoß gegen diese Regeln. Dazu ist es wichtig, sich realistische Fahrtzeiten (unter Einrechnung mgl. Staus, Sperrungen, Pausen, etc.) zu kalkulieren und diese als gegebenen Fakt zu akzeptieren anstatt zu versuchen, diese zu unterbieten. Darüber hinaus ist auch ein Rücksichtsvolles und Respektvolles miteinander im Straßenverkehr sehr wichtig. Niemand ist perfekt und vor den Fehlern anderer ist man nie gefeit. Umso wichtiger ist das eigene defensive Fahrverhalten.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Ich habe mittlerweile ein gefestigtes Umfeld mit dem ich über Probleme in allen Bereichen des Lebens reden kann. Ich weiß mittlerweile, dass ein Auto bzw. die FE mich nicht definiert oder gar zu einem besseren Menschen macht. Mein Selbstwertgefühl ist intakt und ich bin mit mir im Reinen - daher kann diese Vorsätze nichts zum scheitern bringen.

Ich danke Euch im Voraus für die Unterstützung!

LG
 
A

arcr11

Gast
Moin,

Das erste das mir auffällt, ist die fehlende Angabe bei den taten. Du schreibst nur eine Zahl auf, aber weder ob du soviel zu schnell warst ( ich gehe jetzt mal davon aus), noch wieviel dort erlaubt war. Keine große Sache, aber doch eine fehlende Angabe.

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Ich bin eigentlich generell seit Erlangung des Führerscheins um die 10-15 km/h schneller gefahren als erlaubt. Wenn ich 03/08 bis 08/15 nehme und von einer normalen Arbeitswoche ausgehe sind das: 89 Monate * 4 Wochen * 10-15 Fahrten / Woche = ca. 3500 - 5500 Verstöße. Dazu bin ich von 11.04.15 bis August 2015 auch ohne Fahrerlaubnis relativ normal weitergefahren. Das macht etwa 200 - 250 Verstöße wegen FoFE
Ich würde hier vlt eher sagen, mehrere hundert Male o.ä. Für gewöhnlich wird der GA allerdings eher fragen, ob du außerhalb der festgestellten Verstöße noch anderweitig welche begangen hast. Das fragen nach der Menge solcher Verstöße, ist mir dort bislang nicht bekannt. Kann also, muss aber nicht.


2. Was waren das für Verstöße?
Hauptsächlich Geschwindigkeitsübertretungen und Fahren ohne Fahrerlaubnis
Ganz Genau genommen, gehören dann auch noch Dinge wie nicht blinken, überholen bei überholt Verbot etc dazu.

Bzgl der Frage 9 kommt mir das ebenfalls bekannt vor. Auch was der allgemeine Werdegang in früheren Jahren betrifft. Wichtig hieran ist lediglich, daß du daraus gelernt hast, was auf mich den Eindruck macht.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Bzgl. der Geschwindkeitsverstöße habe ich mir eigentlich nichts besonderes vorgenommen, sondern die Anzahl und Höhe der Delikte als "Preis des beruflichen Vielfahrens" gesehen. Bzgl. des FoFE habe ich mir vorgenommen irgendwie nicht mehr dienstlich fahren zu müssen ohne es jemandem zu sagen.
Etwas sehr naiv gedacht zu dem Zeitpunkt, finde ich.
Die bessere Lösung wäre gewesen, es intern anzusprechen und zb einen Azubi o.ä. Als Fahrer zu "rekrutieren". Das ist durchaus nicht unüblich und im normalfall besonders für das Unternehmen die bessere Lösung, als sich einen neuen Angestellten zu beschaffen.


16. Was ist daran anders?
Zum einen habe ich damals gewisse Überschreitungen in Kauf genommen. Nun habe ich jedoch, über die Jahre als Beifahrer meiner Frau, gelernt, dass ein Fahren vollkommen im Rahmen der StVO möglich ist. Ich habe sie Anfangs für Ihren defensiven Fahrstil bewundert, vielleicht sogar hier und da mal belächelt. Mittlerweile habe ich gelernt, dass dies jedoch der einzig richtige Weg ist, ein KFZ zu führen. Mehrmals habe ich auch miterlebt, wie sich hierdurch Unfälle verhindern ließen. Das war sehr eindrucksvoll für mich.
Nicht nur möglich, sondern schlicht vorgegebene Pflicht.
Mir ging es exakt wie dir :D meine Frau ist von meinem fahrstil meilenweit weg gewesen. In dem Jahr auf der anderen Seite ( jährliche fahrleistung lag bei mir bei ~ 150-160tkm) lernt man die Dinge anders zu sehen.
Ich habe meinen Schein seit über einem Monat zurück und mir ist kürzlich fast ein LKW hinten drauf gefahren, dessen Fahrer mich Dann auch noch wild angehupt und gestikuliert hat. Schlicht weil ich auf die Tempo schilder reagiert habe ( 100-80-60) und er wohl der Meinung war, er muss sich nicht dran halten.
Früher hätte ich den Vogel zum Anhalten gebracht, wäre hinter her gefahren oder sonst was und hätte ihn aus dem Auto geholt. Heute frag ich mich nur noch, weshalb ich eine MPU machen musste oder mich an die Regeln halten soll und solche idioten nicht erwischt werden. Die gefährden, besonders mit nem Lkw ( ich fahre selbst Lkw) der in solchen Situationen erst recht eine tödliche Waffe darstellen kann, die anderen Teilnehmer. Und das brauch ich nicht mehr.


17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich möchte konkret jegliche Drucksituationen im Fahren vermeiden. Dazu gehört eine entsprechende Terminplanung im dienstlichen Umfeld. Schon in den vergangenen Jahren habe ich dies durch die Durchführung meiner dienstlichen und privaten Fahrten per Bahn gelernt. Es gibt eine fixe Abfahrtzeit, bereits bei der Anreise zum Bahnhof ist ein Puffer einzuplanen und zwischen geplanter Ankunft und Termin muss auch genug Puffer liegen. Ich hätte vorher nie für möglich gehalten, dass dies im dienstlichen Umfeld möglich ist - die vergangenen Jahre jedoch haben gezeigt, dass das gut funktioniert. Genauso werde ich künftige Fahrten per KFZ planen.
Auch dies lief bei mir ähnlich. Was dem GA in dem Gespräch auch positiv aufgefallen ist. Grade im Umgang mit den unberechenbaren öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich gelernt, runter zu fahren und anders zu organisieren. Ich fahr immer noch mit dem Zug nach hh rein wenn mir danach ist. So bewahre ich mir dieses Bewusstsein für ausreichende Planung und Ruhe bewahren.


21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Ich habe mittlerweile ein gefestigtes Umfeld mit dem ich über Probleme in allen Bereichen des Lebens reden kann. Ich weiß mittlerweile, dass ein Auto bzw. die FE mich nicht definiert oder gar zu einem besseren Menschen macht. Mein Selbstwertgefühl ist intakt und ich bin mit mir im Reinen - daher kann diese Vorsätze nichts zum scheitern bringen.
Den Punkt nicht so auf die leichte Schulter nehmen. Das man nie wieder gegen irgendeine regle verstößt, glaubt vermutlich kein GA auf dieser Welt.
Du hast dir vorgenommen, dich an die regeln zu halten, da es ohne nicht geht.
Es kann jederzeit eine Situation geben, die dich rückfällig lasen werden können.
Ging mir die ersten Tage genauso. ( bin ja auch wegen zu hoher Geschwindigkeit etc auf volle Punktzahl gekommen).

Du kannst dir ja sonst auch gerne mal mein Thema ansehen.

Alles in allem glaube ich, das du bereits gut vorbereitet bist und es allenfalls kleinere Details sind, die leichte Arbeit brauchen.
Ich sehe in deinem Fall eine sehr positive Tendenz und würde ehrlich gesagt nur empfehlen wollen, dir das ein oder andere vergleichbare Thema anzusehen als Vergleich zu deinem Fragebogen.

:smiley711:
 

Motzi

Neuer Benutzer
Moin,

ganz lieben Dank für deine schnelle Antwort und sorry für meine späte Rückantwort.

Das erste das mir auffällt, ist die fehlende Angabe bei den taten. Du schreibst nur eine Zahl auf, aber weder ob du soviel zu schnell warst ( ich gehe jetzt mal davon aus), noch wieviel dort erlaubt war. Keine große Sache, aber doch eine fehlende Angabe.
Das war jeweils die Angabe wieviel ich zu schnell war. Hier jetzt ergänzt:
27.07.12 14:58, Tempo, außerhalb, 80 km/h erlaubt, 31 km/h zu viel (Eintragung KBA)
21.09.12 15:00, Tempo, außerhalb, 100 km/h erlaubt, 56 km/h zu viel (Eintragung KBA)
26.04.14 10:46, Tempo, innerhalb, 60 km/h erlaubt, 37 km/h zu viel (Eintragung KBA)
18.09.14 16:21, Tempo, außerhalb, 60 km/h erlaubt, 37 km/h zu viel, FV vom 11.04.15 - 11.05.15 (Eintragung KBA)
14.04.15 09:38, Tempo, innerhalb, 50 km/h erlaubt, 24 km/h zu viel (Eintragung KBA)
07.06.15 19:52, Tempo, innerhalb, 50 km/h erlaubt, 25 km/h zu viel (Eintragung KBA)

Ich würde hier vlt eher sagen, mehrere hundert Male o.ä. Für gewöhnlich wird der GA allerdings eher fragen, ob du außerhalb der festgestellten Verstöße noch anderweitig welche begangen hast. Das fragen nach der Menge solcher Verstöße, ist mir dort bislang nicht bekannt. Kann also, muss aber nicht.
Okay. Du denkst, meine Rechnung ist "zu" ehrlich? Sie ist auf jeden Fall ehrlich...

Ganz Genau genommen, gehören dann auch noch Dinge wie nicht blinken, überholen bei überholt Verbot etc dazu.
Klingt vermutlich unglaubwürdig, aber in solchen Dingen habe ich mich immer an die Regeln gehalten. Glaubt der GA das?

Etwas sehr naiv gedacht zu dem Zeitpunkt, finde ich.
Die bessere Lösung wäre gewesen, es intern anzusprechen und zb einen Azubi o.ä. Als Fahrer zu "rekrutieren". Das ist durchaus nicht unüblich und im normalfall besonders für das Unternehmen die bessere Lösung, als sich einen neuen Angestellten zu beschaffen.
Ich weiß - ich habe ehrlicherweise keine besonderen Maßnahmen unternommen um irgendwas zu ändern. Früher oder später musste der große Knall kommen. Doch wie erkläre ich das dem GA?

Nicht nur möglich, sondern schlicht vorgegebene Pflicht.
Stimmt :D

Auch dies lief bei mir ähnlich. Was dem GA in dem Gespräch auch positiv aufgefallen ist.
Dann werde ich die Thematik ggf. noch etwas ausbauen.

Den Punkt nicht so auf die leichte Schulter nehmen. Das man nie wieder gegen irgendeine regle verstößt, glaubt vermutlich kein GA auf dieser Welt.
Du hast dir vorgenommen, dich an die regeln zu halten, da es ohne nicht geht.
Es kann jederzeit eine Situation geben, die dich rückfällig lasen werden können.
Ging mir die ersten Tage genauso. ( bin ja auch wegen zu hoher Geschwindigkeit etc auf volle Punktzahl gekommen).
Da hast du vollkommen recht. Bei mir war das einschneidende Erlebnis, der Selbsttest quasi, der WIldunfall meiner Frau. Es war schon relativ dunkel und wir auf dem Weg in den Urlaub an die Ostsee. Etwa 45 Minuten vor dem Ziel lief ihr ein Reh ins Auto. Sie hat vorbildlich reagiert (ist sogar vorher schon 70 statt 100 gefahren - aufgrund der Gefahrenzeichen Wildwechsel. Mit 100 hätte das für uns und das Auto anders geendet), aber dennoch ließ sich der Unfall nicht vermeiden. Sie hatte in dem Moment einen kompletten Nervenzusammenbruch und "musste" ja, nachdem alles mit Polizei und Förster geklärt war weiter fahren. Sie war extrem fertig und das ging mir so extrem an die Nieren - dennoch habe ich es geschafft mich zusammenzureißen und die "letzten" km nicht zu fahren.

Du kannst dir ja sonst auch gerne mal mein Thema ansehen.
Bin ich grade dabei :)

Alles in allem glaube ich, das du bereits gut vorbereitet bist und es allenfalls kleinere Details sind, die leichte Arbeit brauchen.
Ich sehe in deinem Fall eine sehr positive Tendenz und würde ehrlich gesagt nur empfehlen wollen, dir das ein oder andere vergleichbare Thema anzusehen als Vergleich zu deinem Fragebogen.
Danke für deine Einschätzung - ich habe auch einige andere schon gelesen.

Gibt es noch weitere Einschätzungen, gerne auch von weiteren Usern hier?

LG
Christian
 
A

arcr11

Gast
Moin Christian,

Okay. Du denkst, meine Rechnung ist "zu" ehrlich? Sie ist auf jeden Fall ehrlich...
Zu detailliert würde ich fast sagen :D
Sofern du vom GA danach gefragt wirst, oft erfolgt dies etwa in dem Wortlaut " sind sie außerhalb der festgestellten Verstöße auffällig gewesen?"
Die permanenten Tempo Verstöße sprechen ja nicht unbedingt dafür, daß du dich sonst an alle anderen Regeln gehalten hast. Dann hättest du dich ja auch ans Tempo Limit halten können ;)

Klingt vermutlich unglaubwürdig, aber in solchen Dingen habe ich mich immer an die Regeln gehalten. Glaubt der GA das?
Das kann dir nur der GA sagen. Vlt beschränkst du dich nur auf, ja du bist öfter zu schnell gefahren oder etwas in der Art. Vlt sagt ja sonst noch jemand etwas dazu. So würde ich es vermutlich angehen.

Ich weiß - ich habe ehrlicherweise keine besonderen Maßnahmen unternommen um irgendwas zu ändern. Früher oder später musste der große Knall kommen. Doch wie erkläre ich das dem GA?
So wie es war! Warum willst du dir da etwas ausdenken, was nicht stimmt? Das wird schief gehen.
Ich musste meinen Schein samt Job auch erst verlieren um die Konsequenzen zu begreifen. Jetzt halte ich mich an die regeln, weil ich es nicht noch mal riskieren will.
Vlt gibt es ja in dem Bezug eine Begebenheit aus der Vergangenheit, die da kurz anbringen könntest.
Manche Menschen brauchen halt erst den Tritt um es zu merken. Mach dir da keine zu großen Sorgen drum.

Da hast du vollkommen recht. Bei mir war das einschneidende Erlebnis, der Selbsttest quasi, der WIldunfall meiner Frau. Es war schon relativ dunkel und wir auf dem Weg in den Urlaub an die Ostsee. Etwa 45 Minuten vor dem Ziel lief ihr ein Reh ins Auto. Sie hat vorbildlich reagiert (ist sogar vorher schon 70 statt 100 gefahren - aufgrund der Gefahrenzeichen Wildwechsel. Mit 100 hätte das für uns und das Auto anders geendet), aber dennoch ließ sich der Unfall nicht vermeiden. Sie hatte in dem Moment einen kompletten Nervenzusammenbruch und "musste" ja, nachdem alles mit Polizei und Förster geklärt war weiter fahren. Sie war extrem fertig und das ging mir so extrem an die Nieren - dennoch habe ich es geschafft mich zusammenzureißen und die "letzten" km nicht zu fahren.
Ich hatte auch schon einen wildunfall nachts auf meiner Tour mit einem Transporter und musste im Anschluss die Tour zu Ende fahren.
Du kannst so Vorsichtig sein wie es geht, die Viecher kannst du nicht einplanen, leider.
Auch wenn es schwer war, hast du richtig gehandelt.
 

Motzi

Neuer Benutzer
Danke Dir nochmal für deine Hilfe. Am Mittwoch habe ich nun meinen MPU-Termin - drück die Dauen :)
 
A

arcr11

Gast
Kein problem.
Dann noch mal den Fragebogen lesen, verinnerlichen, dann sollte es klappen.

Wichtig für den Tag der mpu

Pünktlich sein
Ausgeruht sein so gut es geht
Nicht unnötig unter Druck setzen
Und ordentlich anziehen .
 

Motzi

Neuer Benutzer
Danke für die Tipps :) Zum Thema "ordentlich anziehen" - da ist ja ne Menge Spielraum. Da ich beruflich derzeit viel im Anzug unterwegs bin, ist das für mich mehr oder minder normal. Könnte aber für die MPU zu viel sein? Also ich hab eher Sorge overdressed zu sein als andersrum :D

LG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ganz ehrlich: ich schaffe es momentan leider zeitlich nicht ihn zu lesen. Da du aber von arcr bereits ausführlichen Kommentar erhalten hast und er deine Aufarbeitung positiv sieht, bist du sicher sehr gut vorbereitet. :)
Daumen sind gedrückt.
 
A

arcr11

Gast
Danke für die Tipps :) Zum Thema "ordentlich anziehen" - da ist ja ne Menge Spielraum. Da ich beruflich derzeit viel im Anzug unterwegs bin, ist das für mich mehr oder minder normal. Könnte aber für die MPU zu viel sein? Also ich hab eher Sorge overdressed zu sein als andersrum :D

LG
Nö, warum. Geh hin, wie du dich am besten fühlst würde ich sagen. Natürlich nicht in Jogginghose oder sowas ;).

Ich habe jetzt auch nur noch mal kurz meine Anmerkungen überflogen,nicht den gesamten Bogen.
Sonst guck dir doch einfach noch mal vergleichbare fb an, wo die Leute bestanden haben. Das dann mal mit seinem abgleichen und dann sollte es auch gut sein.

Am besten heute noch mal etwas lernen, und dann für den Rest des Tages Gedanken weg davon, auch wenn es schwer ist.
 

Motzi

Neuer Benutzer
So ihr Lieben,

die MPU habe ich nun hinter mir. Auf meine Nachfrage bzgl. einer Tendenz äußerte die Gutachterin einen „guten Eindruck“ (Zitat). In 2 Wochen dann weiß ich aber endgültig mehr. Ich danke auf jeden Fall schon jetzt für die Unterstützung bei der Vorbereitung.

lg
 

Motzi

Neuer Benutzer
Gestern Abend nach der Probe nach Hause gekommen und das Gutachten lag im Briefkasten. Bestanden :) Ich danke allen Beteiligten hier riesig für die Unterstützung! Ich habe jetzt noch Klausurenstress und werde das Gutachten im Anschluss online stellen.
 
Oben