TF Fahrrad, 2,05 Promille, kT

mpu0815

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Hallo Zusammen,

erstmal Respekt an alle hilfsbereiten Forumsmitglieder und danke für die vielen hilfreichen Beiträge.

Ich möchte einmal meinen Fall teilen. Ich habe bereits 8 x 50 Minuten bei einer Verkehrspsychologin hinter mir, hat mir auch echt geholfen meine inneren Motive herauszufinden, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass die auch viel Geld mit mir machen wollte. Naja wie auch immer, in der letzten Sitzung bin ich mit ihr mal die MPU-Fragen durchgegangen, das hat mir auch weiter geholfen.
Trotzdem möchte ich mich hier im Forum nochmal absichern, ob ich mich ausreichend fürs MPU-Gespräch vorbereitet habe. Ich habe mich fürs kontrollierte Trinken entschieden, daher keine Abstinenznachweise erbracht. Daher ist es mir sehr wichtig, vom Gutachter nicht in die Kategorie Abstinenz eingeordnet zu werden.

Ich habe noch keinen Termin, möchte die MPU aber Ende Juni oder im Juli machen.

Hier mein ausführlicher Fragebogen:

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,95 m
Gewicht: 90 kg
Alter: 26

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 10.08.2019
BAK: 2,05 Promille
Trinkbeginn: 20:30 Uhr
Trinkende: 01:30
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:30 Uhr 2,05 %

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist aufgrund der Hinweise auf Alkoholmissbrauch (Verkehrsteilnahme mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichem Alkoholeinfluss) zu erwarten, dass Herr M. zukünftig ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird? Ist insbesondere gewährleistet, dass Herr M. das Führen eines Kraftfahrzeugs und einen die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholkonsum zuverlässig trennen kann? Liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bundesland: NRW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Kontrolliertes Trinken seit November 2019; 1-2 Mal im Monat, maximal 3 Standardgläser am Abend, max. 1 Standardglas pro 1,5 Stunden

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreening: nein

Leberwerte ja seit wann, wie viele: 1x März, 1x Mai; Werte sind lt. Arzt gut, habe noch keine Kopien der Ergebnisse

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU
Datum: voraussichtlich Ende Juni
Welche Stelle (MPI): PIMA MPU GmbH
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich habe um 7 Uhr angefangen zu arbeiten. Es war ein typischer Bürotag, keine besonderen Vorkommnisse. Ich hatte um 13 Uhr Feierabend, es war Freitag, daher hatte ich am nächsten Tag frei.
Mein Cousin ist aus Braunschweig zu Besuch gekommen, wir wollten zusammen Fußball schauen, und anschließend eine Kneipentour machen. Ich bin mit dem Fahrrad zur Fußballkneipe gefahren, gegen 20 Uhr haben wir uns getroffen. Beim Fußball haben wir 2 x 0,5 L Bier (0,5 ‰ ) getrunken und 2 Cocktails (á 8 cl, 0,64 ‰), ca. bis 22:30. Anschließend sind wir in die nächste Kneipe gegangen um 2 weitere Cocktails (16 cl, 0,64 ‰) zu trinken. Danach gegen 23:30 sind wir in eine weitere Kneipe gegangen, dort haben wir 4 große Bier (0,75 ‰) und 4 Berliner Luft (0,19 ‰) getrunken. Um 1:30 haben wir die Kneipe verlassen.

Ich bin ganz normal aufs Fahrrad gestiegen und wollte nach Hause fahren, so wie ich es immer mache. Habe mich angetrunken gefühlt, aber nicht fahruntüchtig.
Ich hatte leider kein Rücklicht, sodass mich die Polizei angehalten hat und bemerkt hat, dass ich alkoholisiert war.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In Summe habe ich zwischen 20:30 Uhr und 1:30 Uhr 3 L Bier, 4 Cocktails (=32 cl Schnaps) und 8 cl Berliner Luft getrunken, was insgesamt ca. 2,9 ‰ entspricht bzw. nach 6 Stunden landet man bei ca. 2 ‰, was auch dem getesteten Blutalkoholwert entspricht.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Insgesamt wollte ich ca. 4 km fahren, angehalten wurde ich nach 1,5 km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich bin davon ausgegangen, dass ich unfallfrei nach Hause komme. Musste mich aber schon mehr konzentrieren als nüchtern.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe überlegt, mit dem Taxi nach Hause zu fahren, aber eher aus Faulheit. Dann habe ich beschlossen, doch Fahrrad zu fahren, da ich sonst am nächsten Tag hätte mein Fahrrad abholen müssen. Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass ich viel zu viel getrunken habe um noch Fahrrad fahren zu dürfen. Für mich war es jetzt nicht unüblich nach so einem Abend noch Fahrrad zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Zwischen Mitte 2016 und August 2019 bestimmt durchschnittlich jedes zweite Wochenende. Also ca. 72 Mal. Aber nicht jedes Mal mit 2 Promille. An verschiedenen Abenden habe ich natürlich unterschiedlich viel getrunken.
Ich folgere daraus, dass es für mich normal war, Alkoholisiert Fahrrad zu fahren.
Vor Sommer 2016 habe ich mit maximal 0,8 Promille am Straßenverkehr teilgenommen, haben zumindest meine Berechnungen ergeben.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Ich kann mich daran erinnern, auf dem 50. Geburtstag meines Vaters Biergläser eingesammelt zu haben. Da war ich elf.
Auf meiner Konfirmation mit 14 Jahren habe ich das erste Mal Alkohol getrunken (1 Glas Sekt).

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Als ich 15 war (2009), hab ich auf dem 18. Geburtstag vom meinem Bruder gekellnert. Ich hatte bis dahin maximal ein Bier am Abend getrunken. Viele der Freunde meines Bruders wollten mit mir einen Trinken, ich hatte noch keine Erfahrungen mit viel Alkohol und habe nicht Nein gesagt, sodass ich an dem Tag meinen ersten und schlimmsten Absturz hatte. Ich musste mich übergeben, hatte einen Filmriss und musste von meinen Eltern abgeholt werden. Ich konnte mir natürlich auch einiges anhören von meinen Eltern. Wegen dieser Erfahrung habe ich es in den Jahren darauf vermieden, zu viel Alkohol zu trinken. Ich hatte einen relativ großen Freundeskreis, Abitur gemacht und spiele Fußball in der Kreisliga, von daher gibt es schon häufig Anlässe, an denen es Alkohol gibt, z. B. Geburtstage, Abifeiern, Kiste Bier nach dem Fußball etc. Ich habe auch entsprechend häufig getrunken, aber nur geringe Mengen.

Im Mai 2016 hat sich meine Freundin von mir getrennt (Beziehung seit Anfang 2012). Zudem war ich kurz vorm Abschluss eines dualen Studiums, habe von Juni bis Sept. 2016 meine Bachelorarbeit geschrieben und war für den Zeitraum von der Uni und dem Job freigestellt. Ich hatte also viel Zeit (keine Freundin und keine Termine wegen Bachelorarbeit), um z. B. auch unter der Woche raus zu gehen (z. B. ist mittwochs immer Studitag und alle Kneipen haben auf). Zu der Zeit war ich auch darauf aus, neue Frauen kennen zu lernen und wollte daher oft feiern gehen.
Mein Alkoholkonsum und damit auch meine Gewohnheit an Alkohol hat sich entsprechend erhöht. Ich habe 1-2 mal pro Woche Alkohol getrunken, zum Beispiel auf Geburtstagspartys, Hochzeiten, Kneipentouren, beim Feierngehen etc. gab es hohe Mengen (im Laufe der Zeit bis über 2 Promille), Ansonsten beim Doppelkopf spielen oder Bundesliga gucken 6-8 Bier, nach eigenen Fußballspielen 3 Bier. In dem Zeitraum gab es in meinem Freundeskreis auch viele 25. Geburtstage, die ja üblicherweise groß gefeiert werden.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Bis 2016 habe ich ca. 7-mal im Monat getrunken, allerdings geringere Mengen. Anlässe waren:
- Feiern, Zeltpartys, Geburtstagspartys: bis zu ein Bier (0,33 l) und ein Schnaps (2 CL, 40 ‰) oder auch mal ein Bier (0,33 L) und zwei Liköre (á 2 cl, 19 ‰) pro Stunde, 1x im Monat
- Doppelkopfabend oder Kneipenabend 6-8 Bier (0,33 L) in 4-5 Stunden, 1 x im Monat
- Beim Grillen, Abendessen mit meiner Freundin, Fußballgucken mit Freunden: 3-4 Bier (0,33 l) in zwei Stunden, beim Abendessen mit meiner Freundin haben wir uns auch mal eine Flasche Wein (0,7 L) geteilt. Ca. 1-mal im Monat
- Nach dem Fußballspiel (ich spiele selber): 1-2 Bier (0,33 l) 1x pro Woche, also 4x pro Monat

Ab Juni 2016 habe ich ca. 9-mal im Monat (2-3 Mal in der Woche) getrunken.

- Ein typischer Abend beim Feierngehen war zum Beispiel, 20-22 Uhr Vortrinken in der Wohnung, dabei 4 Bier (0,33 L) und 4 Cola-Korn oder Wodka-Osaft getrunken (6 CL pro Mischung, oft haben wir uns zu dritt eine Flasche Korn oder Wodka geteilt). Anschließend ging es für eine Stunde in eine Kneipe, in der nochmal zwei große Bier und zwei Schnäpse (á 2 CL) getrunken werden, z.b Korn. Anschließend gings gegen 11 in einen Club, wo dann durchschnittlich 1 Bier (0,33) und 1 Schnaps (2 cl) oder ein Cocktail (statt Bier und Schnaps) pro Stunde getrunken wurde, manchmal wurde im Club auch nichts mehr getrunken.
Ein anderes Beispiel wären 25. Geburtstage, zum Beispiel von Freunden aus der Schulzeit. Dort wurden bestimmt bis zu 4 Bier (0,2 Gläser) und 4 Schnaps oder eher Liköre pro Stunde getrunken (2 CL, in dem Fall meistens Berliner Luft mit 19 %)

Ähnlichen Konsum gab es noch auf Hochzeiten, JGAs, Silvester, Mannschaftsabend, Kneipentouren (wie eine typische Kneipentour ausgesehen hat, seht ihr unter 1. ;) ). Insgesamt kam sowas bestimmt 2x im Monat vor. (also 3-4 L Bier, 30-40 CL Schnaps in 5-8 Stunden)

- Beim Doppelkopfspielen gab’s auch so 2 Bier (0,33 L) und einen Schnaps (2 cl) pro Stunde, also knapp 3 Liter Bier und 8 CL Schnaps in 4 Stunden. 1x im Monat
- Beim Bundesliga gucken mit Freunden gab’s auch oft 6 Bier (0,33 L) in zwei Stunden, 1x im Monat
- Nach dem (eigenen) Fußballspiel gab es meistens 2-3 Bier (0,33l), einmal in der Woche, 4x im Monat.
- Grillabend mit der Familie, Essen gehen mit Freundin: 3-4 Bier (0,33 L) oder 0,35 L Wein, ca. 1 Mal im Monat

FRAGE: Der geschilderte Konsum bezieht sich besonders auf die Monate vor der Trunkenheitsfahrt, natürlich hat sich meine Alkoholtoleranz und mein Konsum von 2016 bis 2019 gesteigert, wie kann ich diese Kurve am besten darstellen? Einmal meinen Konsum 2016-2017 und einmal 2018 bis 2019 darstellen? Die Übergänge sind natürlich fließend, daher fällts mir schwer konkret zu sagen „von dann bis dann war der Konsum so hoch und von dann bis dann so hoch“…

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Auf Geburtstagen, Hochzeiten, anderen Partys, Kneipentouren, Disco, Grillabende, Bundesliga gucken, Essen mit Freundin, nach dem Fußball, bei mir in der Wohnung, bei Freunden.

Mit Freunden, Familie, Fußballmannschaft, Studienkollegen, Freundin

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich hatte ein geringes Selbstwertgefühl.
In meiner Jugend hatte ich mit schwerer Akne zu kämpfen, es sind auch einige Narben auf meinem Oberkörper geblieben. Ich habe alle Situationen vermieden, in denen ich mich Oberkörperfrei hätte zeigen müssen. Ich bin sowieso eher introvertiert und mir war es immer wichtig beliebt zu sein. Mit den Aknenarben hatte ich das Gefühl, einen Makel zu haben, mein Selbstwertgefühl hat darunter sehr gelitten. Mir war auch immer wichtig, dass andere ein gutes Bild von mir haben, ich habe immer darauf geachtet, nichts Falsches zu sagen, mir viel es auch oft schwer Nein zu sagen. Ich habe nach außen hin immer gezeigt, dass alles in Ordnung ist und immer Stärke gezeigt. Oberflächlich war auch alles in Ordnung, guter Freundeskreis, gutes Elternhaus, Abitur, Studium, Freundin. Aber die Situation mit der Akne bzw. den Narben hat mich sehr belastet. Ich konnte aber einigermaßen gut mit der Situation umgehen, auch dank meiner damaligen Freundin, der ich mich geöffnet habe und mit der ich über Gefühle reden konnte.

Ich war mit ihr von Anfang 2012 bis Mitte 2016 zusammen, dann hat sie sich von mir getrennt. Und das hat mich in eine Krise gestürzt. Auf einmal hatte ich keinen mehr zum Reden, ich habe z. B. nie gelernt mit meinen Eltern über Gefühle oder Probleme zu Reden. Nach außen hin habe ich trotzdem den starken, selbstbewussten Mann gegeben, um den Schein zu wahren. Ich habe immer so getan, als würde die Trennung mir nichts ausmachen.

Ab September 2016 war ich dann mit meinem Studium durch und war erstmals im Job als Berufsanfänger. Auch dort war vieles neu und schwierig für mich, ich war der „Neue“ und mir fiel es schwer, einzugestehen, dass ich auch dort „nicht alles im Griff hatte“ bzw. häufig nachfragen musste, auch mal Fehler gemacht hab etc.

Letztlich waren wohl die externen Auslöser für die Krise die Trennung von meiner Freundin, viel Freizeit von Juni bis September wegen der Bachelorarbeit und anschließend der neue Job. Der Alkohol hat mir geholfen, die ganze Last abzulegen. Betrunken konnte ich so sein, wie ich es ohnehin immer nach außen hin „gespielt“ habe. Ich war offener, redseliger, ausgelassener, selbstbewusster und das hat mir dann ein gutes Gefühl gegeben.
Das Motiv war das geringe Selbstwertgefühl, zusammen mit meiner Introvertiertheit, durch die ich mich niemandem anvertraut oder geöffnet habe.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol fühlte ich mich entspannter und lockerer, ich habe mich wohler unter anderen Menschen gefühlt und war redseliger.
Bei viel Alkohol wurde ich noch ausgelassener, hatte Lust zu tanzen, habe mich selbstbewusst gefühlt, hab meine Introvertiertheit abgelegt, mir war egal wie ich auf andere wirke. Ich habe meine Probleme vergessen und mich besser gefühlt.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Abgesehen davon, dass ich oft verkatert war, hat mein Alkoholkonsum hat mir wenig Probleme bereitet, ich wurde nie aggressiv oder so, bin nie auffällig geworden bis zur Trunkenheitsfahrt.
Viele Personen aus meinem Bekanntenkreis haben einen ähnlichen Alkoholkonsum wie ich zu der Zeit gepflegt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Zwischen Juni 2016 und August 2019 war mein Alkoholkonsum sehr hoch, wie weiter oben beschrieben. Seit August 2019 trinke ich entsprechend der Regeln des kT.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, das ist einmal 2009 mit 15 passiert (18. Geburtstag meines Bruders).
Im September 2016 hatte ich einen Filmriss nach der Abschlussparty des Bachelorstudiums.
Auf meinem 25. Geburtstag (Ende 2018) musste ich mich Übergeben, da ich viel Schnaps in kurzer Zeit trinken musste (Sockenkranz ablaufen), hatte aber keinen Filmriss.
FRAGE: Sollte ich das dem Gutachter wirklich wahrheitsgetreu sagen?

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich verzichte jeden Januar auf Alkohol, da es in der Weihnachtszeit und Silvester sehr häufig Alkohol gibt. Während meines Studiums gab es im Summe 5 Klausurenphasen, in denen ich jeweils einen Monat auf Alkohol verzichtet habe.
Nach meiner Trunkenheitsfahrt habe ich drei Monate nichts getrunken, anschließend habe ich mich in das Thema MPU eingelesen und nur noch kontrolliert getrunken.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Als Gelegenheits/Gesellschaftstrinker, der jeden Anlass genutzt hat, Alkohol zu konsumieren. Ich habe nie alleine getrunken.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich mache seit November 2019 das kontrollierte Trinken. Ich trinke maximal 2 x im Monat zu geplanten Anlässen, maximal 0,33 l Bier pro 1,5 Stunden oder 1 Glas Wein/Sekt (0,1 L) pro 1,5 Stunden.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
An Ostern mit meiner Familie, 2x 0,33l Bier.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mich über meine Möglichkeiten auch im Hinblick auf die MPU informiert und tat mich schwer, mit 25 bzw. 26 die Entscheidung zu treffen, lebenslang keinen Alkohol mehr zu trinken. Ich habe auch früher viele Jahre lang „normalen Konsum“ betrieben, daher war ich mir ziemlich sicher, dass ich es schaffe, dauerhaft kontrolliert zu trinken. Das habe ich in den letzten 6-7 Monaten ausprobiert und die Zeit hat mir bestätigt, dass ich ohne Probleme kontrolliert trinken kann, dass es mir damit gut geht und es mir Freude bereitet, zu besonderen Anlässen mit Freunden oder der Familie anstoßen zu können.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich hatte in der Vergangenheit bis auf einen Kater nie negative Auswirkungen durch meinen Alkoholkonsum erlebt. Daher habe ich keinen Anlass gesehen, mein Trinkverhalten zu überdenken. Mir fehlte auch einfach das Problembewusstsein, dass ich heute habe.
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich bei 2 Promille noch Fahrrad fahren kann, das hat mir zudenken gegeben. Zudem hat mich das ganze Verfahren natürlich belastet, Strafanzeige, Führerschein weg, MPU etc. Mein Alkoholmissbrauch hat einfach extreme negative Konsequenzen nach sich gezogen. Auch ist mir bewusst geworden, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sowas passiert, da ich schon häufiger in dem Zustand Fahrrad gefahren bin.
 

mpu0815

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25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich die ersten drei Monate gar nichts getrunken, ich habe entsprechende Anlässe (z. B. Zeltpartys, Mannschaftsabend) auch abgesagt. Anschließend habe ich das kontrollierte Trinken zu bestimmen Anlässen ausprobiert. In die Zeit sind zum Beispiel zwei Hochzeiten gefallen, auf einer Hochzeit habe ich gar nichts getrunken, auf einer Hochzeit habe ich drei Sekt getrunken, beides war in Ordnung für mich. Dennoch fand ich es schön, ab und zu mit einem Sekt auf das Hochzeitspaar anzustoßen, ansonsten habe ich an dem Abend Wasser getrunken. Es gab natürlich Rückfragen von Freunden und Bekannten, die einen anderen Alkoholkonsum von mir kannten, aber ich habe halt meine Situation geschildert und das haben auch alle verstanden bzw. mich unterstützt.

Ich habe auch gemerkt, dass die Anlässe, an denen ich sonst sehr viel Alkohol getrunken habe, auch nüchtern genauso viel Spaß machen. Früher gehörte es für mich dazu, zu verschiedenen Anlässen Alkohol zu trinken, es gab einfach diese Gewohnheit bzw. diese Kopplung „bestimmter Anlass=Alkoholkonsum“. Diese Kopplung habe ich gelöst, sodass ich mittlerweile auf fast allen Anlässen keinen Alkohol mehr trinke und damit auch keine Probleme habe. Und auf ausgewählten Anlässen trinke ich dann maximal 3 Bier/Wein/Sekt an einem Abend.

Außerdem lade ich jetzt keine Leute mehr zu mir ein, nur um loszuziehen und „saufen“ zu gehen, bzw. sage ich Leuten ab, von denen ich weiß, dass die nur kommen wollen um eine Kneipentour zu machen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich merke, dass ich beim Fußball fitter bin und jeden Tag ohne Kater aufwache. Ich bin mir bewusst, dass mein jetziger Lebensstil viel gesünder ist, ich mache auch mehr Sport.

Es gibt Freunde aus meiner alten Heimat, die auch dort noch wohnen, mit denen ich mich oft nur getroffen habe, um hier loszuziehen und eine Kneipentour zu machen oder feiern zu gehen (ich wohne in einer großen Studentenstadt). Mit diesen Freunden verbringe ich jetzt weniger Zeit, bzw. sehe sie nur noch, wenn ich in der alten Heimat bin. Andererseits gibt es neue Freundschaften, die ich hier aufgebaut habe (Arbeitskollegen, neue Freundin und Freunde von ihr). Daher hat sich mein Freundeskreis schon teilweise verändert.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Die MPU Vorbereitung hat mir aufgezeigt, was meine Motive und Gründe für den Alkoholkonsum waren. Durch die Gespräche mit der Psychologin habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, über meine Probleme und Gefühle zu sprechen.

Auch habe ich festgestellt, dass ich nicht immer allen gefallen muss, dass es wichtigeres gibt, als bei allen beliebt zu sein und dass man nicht perfekt sein muss. Ich habe auch gemerkt, dass es hilft, anderen gegenüber offener zu sein. Ich habe mit meinen Eltern darüber gesprochen, dass ich damals diese Probleme hatte und ich durch die Trennung von meiner damaligen Freundin in eine Krise gerutscht bin. Mit Freunden, die mich unterstützt haben, habe ich auch darüber gesprochen. Zudem habe ich die Thematik mit meinen Aknenarben mittlerweile gut verarbeitet, verstecke mich nicht mehr, zeige mich Oberkörperfrei, sehe es nicht mehr als Makel an, sondern als etwas, was ich in meiner Jugend durchgemacht hab und jetzt einfach zu mir gehört. Mir ist es mittlerweile auch egal, was andere darüber denken, bzw. ist mir auch klar, dass es eigentlich eh niemanden interessiert und es nur mich selber gestört hat und mein eigenes Selbstbild geschwächt hat.

Außerdem habe ich seit Februar 2020 eine neue Freundin, mit der ich auch über meine Gefühle spreche.

Im Job bin ich auch viel gefestigter und mittlerweile selber Ausbilder, habe dort also nicht mehr das Gefühl, der Neue zu sein.

Ich bin mir sicher, dass ich heute mit schwierigen Situationen viel besser umgehen kann (ggf. weitere Trennung o. Ä.), da ich offener geworden bin und Leute habe, mit denen ich darüber sprechen kann, was ich früher nicht gemacht hätte.
Auch ist seit der Trunkenheitsfahrt das Problembewusstsein bei mir vorhanden, ich weiß nun, dass es sich um starken Alkoholmissbrauch gehandelt hat, den ich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht über Jahre hätte weitermachen können, ohne große körperliche oder Psychische Probleme zu bekommen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Vorstellen kann ich mir das schon, da ich ja schon mal in die Situation gekommen bin. Im Gegensatz zu 2016 weißt ich aber nun, wo meine inneren Motive lagen und wie ich aus der Problemlage herauskomme und schon mal herausgekommen bin.

Wenn ich merke, dass mein Selbstwertgefühl leidet und ich mich mehr zurückziehe, werde ich versuchen, den Fehler nicht erneut zu machen und die Probleme in mich hineinfresse, sondern mich anderen anvertrauen und über meine Gefühle zu reden. Da ich heute selbstbewusster, stabiler und offener bin, gefestigt im Job, mich meiner Familie und Freunden und meiner Freundin gegenüber anvertrauen kann, sehe ich mich gut aufgestellt. Ich habe auch gemerkt, dass Gespräche mit einer professionellen Hilfe gut tun, sodass es für mich keine Hürde mehr gibt, mich einer Psychologin anzuvertrauen.

Anfang 2020 habe ich mir ein Rennrad gekauft, eigentlich um neben dem Fußball noch anderen Sport zu machen, aber ich merke auch, dass es mir gut tut, in stressigen Phasen (viel Arbeit, Stress mit der Freundin) mich auf dem Rennrad ordentlich auszupowern und den Stress damit abzubauen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Zu meinen ausgewählten Trinkanlässen, an denen ich kontrolliert trinke, werde ich grundsätzlich nicht mit dem Fahrrad oder dem Auto fahren, sondern mir Mitfahrgelegenheiten suchen oder mit ÖPNV oder Taxi fahren.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich habe noch einzelne Fragen bzw. würde mich über Rückmeldungen zu den folgenden Punkten freuen:

- meine Konsumkurve von 2016-2019, sollte ich die noch genauer darstellen? (s. Frage 10)

- ich habe mich ja für das kT entschieden und möchte daher unbedingt vermeiden, vom Gutachter in die Kategorie Abstinenz eingeordnet zu werden. Passt das bei mir so mit dem kT? Passen meine jetzigen Trink-Regeln? Passt mein Konsum vor 2016, sodass ich beim Gutachter nicht in die Kategorie Abstinenz eingestuft werde?

- Fehlt sonst noch was, was der Gutachter wissen will, oder gibt es noch Fragen, auf die ich eine Antwort parat haben sollte?


Ich würde mich über eure Rückmeldungen freuen.

Danke im Voraus und viele Grüße!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo mpu0815 (ich hoffe so willst du deine Begutachtung nicht angehen :zwinker0004:) und willkommen im Forum.

Da hier z.Zt. sehr viele FB unkommentiert sind, muss ich dich um Geduld bitten.
Trage dich doch sicherheitshalber mal hier ein..
Überblick - Eingestellte Alk-FB vermerken
damit du nicht übersehen wirst.
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hallo und willkommen erstmal....

na mal gucken...DU hast dich nach TF mit > 2,0 für KT entschieden und daher erbringst keine Nachweise. Das ist sehr sportlich!
Für das Nachrechnen bin ich grad zu faul...
Das mit dem Vermeiden bzw. NICHT vermeiden würde ich präziser machen. Hatte mir überlegt Taxi zu fahren, und dann doch nicht... ist eine schlechte Startposition, egal ob im Nachsatz "Faulheit" kommt etc.
Frage 7 würde ich nicht so quantitativ ins detail gehen. klingt für mich gelernt. oftmals mit alkohol (dreistellig) wovon auch einige TF mit 2,0 mit dabei waren. Auto? vor 2016?
9. vom Filmriss mit 15 würde ich wohl nichts erzählen. Danach gab es viele Anlässe, auf denen du immer nur "geringe" Mengen getrunken hast....soso
zur bachelorarbeit viel frei (froh aller Sorgen enthoben?) und gelegenheit auch unter der Woche schön auf die rauze zu gehen? Jede Menge Anlässe, die du aufzählst. wie kriegst das in 1-2 x die Woche unter und wie fandest noch zeit für die bachelorarbeit?
10. liest sich so wie bei jeder gelegenheit mit irgendwem. redest von ritualen wie "Vorglühen" etc und gibts trinkmengen pro Stunde an. warum die Übergänge fließend (also ohne konkrete Auslöser?) sind erscheint einleuchtend: du bist seit vielen Jahren einfach daran gewöhnt? seit deinem 1. Filmriss vielleicht?
12. wie introvertiert klingt das aber nicht...großer freundeskreis, keine feier ohne meier...Kellner spielen vor bruders kumpels ist bestimmt nicht das paradebeispiel für geringes selbstwertgefühl?
12. Krise freundin und belastung Beruf als Anfänger 2016....zeitlich gesehen wäre 2017 besser wegen Lernhistorie usw. Die zeit der Trennung liest sich oben eher wie eine Befreiung als Krise. Vom Trinkverhalten sehe ich hier aber keinen wirklichen einschnitt bzw. anderes im vergleich zu vorher...
13. bin mir nicht sicher...aber bei VIEL alkohohl (mehr als gesellschaftlich üblich) sollte normalen leuten eher mulmig oder schlecht usw werden. du hattest noch mehr bock auf tanzen, besser gefühlt, dir war alles wurscht......uupsi?
15. oft verkatert?
16. seit TF trinkst du schlagartig KT ? Also ich hab mind. 6 wochen gebraucht, um klare, strukturierte Bilder zu sehen was jetzt los ist. was ist denn KT für dich ?
17. deine Frage zu deinen (mind. 3) Kontrollverlusten irritiert mich....
18. bewusst verzichten heißt was? erste Geistesblitze damals schon, dass es recht viel vorher war, evt zu viel? vor Klausuren? weil du sonst nicht leistungsfähig genug gewesen wärest? bewusst KT ist jetzt plötzlich 3 Monate nach TF
19. Gesellschaftstrinker (2,0) der keinen Anlass auslässt....naja
20. machst KT? klingt wie gezwungenermaßen. was sind denn dass für Anlässe? und was machst du nach Ablauf der 1,5h ?
22. wirklich?
23. Hinblick auf MPU? und danach? Tust dich schwer keinen Alk zu trinken, aber kt funktioniert super? ausprobiert ist ein doofes wort.
24. es war vorher schon klar dass es nur frage der zeit bis tf ist? schockiert über die Konsequenzen des Mißbrauch. die Konsequenzen sind aber irgendwann ausgestanden, und dann? häufiger in dem Zustand (klingt eher oft/regelmäßig)- und damit stimmen bei 7. 72x wirklich?
25. vielleicht entspricht "KT ausprobiert" ja wirklich der Realität? nutzt du die Zeitangaben, um glaubhaft zu machen stehts unter 0,5 zu sein? 3 Bier zu KT Anlässen ist hin wie her zu viel
26. wachst jetzt jeden Tag ohne Kater auf....äußerst unglücklich formuliert. Geänderter Freundeskreis - sowas würde ich bei Drogen erzählen. Alkohol allerdings zieht sich durch die gesamte Gesellschaft, da nützen auch neue freundschaften nur bedingt.
28. vorstellen kannst es dir (akzeptierst es oder Ausdruck dafür, dass du kein hellseher bist?). 2016 schon mal in so einer situation gewesen? hier geht es um Rückfall!!! Herausgekommen bist du per Aufforderung zur MPU!
29. Grundsätzlich nicht ? m.E. ist nicht gefordert 0,0 auf rad/auto zu haben. 1 Bier pro Abend / Anlass sollte da gehen. Oder machst das als sicherheit falls das mit dem Probieren nicht so klappt, z.B wenn du nach 3 Sekt ausgelassen tanzt und dann bierdurst bekommst?

hmmm, ich weiß nicht recht. Da du keine Nachweise hast, bleibt dir außer KT ja gar nix übrig. Ich persönlich würde mir anhand des Geschriebenen genau überlegen wie der Stand der Dinge ist und welche Qualität deine Aufarbeitung aktuell hat. Geht vielleicht auch aus deinem Namen hervor?

Noch eine andere Anmerkung: deine TF war 3 Wochen vor meiner. Dass eine MPU folgt war dir sicher recht schnell klar. Strafbefehl und FE-Entzug ist alles Geschichte. Mich würde interessieren wann du die Aufforderung zur MPU bekommen hast. theoretisch hättest mitte februar MPU mit KT machen können, mit glücklichen Zeitfenster gar ohne Entzug. Warum nun Juni/Juli ?
 

mpu0815

Neuer Benutzer
Hallo Rübezahl, danke für deine Rückmeldung. Ich baue meine Antworten mal unter deinen ein.

na mal gucken...DU hast dich nach TF mit > 2,0 für KT entschieden und daher erbringst keine Nachweise. Das ist sehr sportlich!
Ich habe 2x Leberwerte, könnte ich noch andere Nachweise erbringen? (ohne Abstinenz?)
Für das Nachrechnen bin ich grad zu faul...
Das mit dem Vermeiden bzw. NICHT vermeiden würde ich präziser machen. Hatte mir überlegt Taxi zu fahren, und dann doch nicht... ist eine schlechte Startposition, egal ob im Nachsatz "Faulheit" kommt etc.

okay... inwiefern präziser? Oder ist es besser einfach zu sagen, es war für mich üblich nach so einem Abend mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren?
Frage 7 würde ich nicht so quantitativ ins detail gehen. klingt für mich gelernt. oftmals mit alkohol (dreistellig) wovon auch einige TF mit 2,0 mit dabei waren. Auto? vor 2016?
Da steht "wie oft", daher hab ich es quantifiziert... bin beim überschlagen auf diese Zahlen gekommen... könnte es natürlich weniger präzise ausdrücken. Auto bin ich nie alkoholisiert gefahren, meine Aussage mit max. 0,8 Promille bezieht sich aufs Fahrrad fahren
9. vom Filmriss mit 15 würde ich wohl nichts erzählen. Danach gab es viele Anlässe, auf denen du immer nur "geringe" Mengen getrunken hast....
Mit 15 halt ohne Trinkerfahrung zu viel getrunken. Das hatte erstmal abschreckende Wirkung. die "geringen Mengen" beziehen sich auf die Zeit bis 2016. Der Filmriss hat dazu geführt, dass ich lange Zeit darauf geachtet habe, nicht zu viel zu trinken. Bis sich meine Gewohnheit dann ab 2016 erhöht hat... Ich lese raus, dass ich die vielen Anlässe in meiner Darstellung lieber reduzieren sollte?
soso zur bachelorarbeit viel frei (froh aller Sorgen enthoben?) und gelegenheit auch unter der Woche schön auf die rauze zu gehen? Jede Menge Anlässe, die du aufzählst. wie kriegst das in 1-2 x die Woche unter und wie fandest noch zeit für die bachelorarbeit?
Ich hatte in der Zeit mehr Freizeit als wenn ich an fünf Tagen in der Woche Arbeiten oder in die Uni musste...
10. liest sich so wie bei jeder gelegenheit mit irgendwem. war auch zu der Zeit so... redest von ritualen wie "Vorglühen"
sollte einfach ein Beispiel für einen typischen "Saufabend" sein...
etc und gibts trinkmengen pro Stunde an.
i
ch hab damit versucht es greifbar zu machen, ich kann natürlich auch die Gesamtmenge pro Abend darstellen...
warum die Übergänge fließend (also ohne konkrete Auslöser?) sind erscheint einleuchtend: du bist seit vielen Jahren einfach daran gewöhnt? seit deinem 1. Filmriss vielleicht?
Mein erster Filmriss war 2009, bis 2016 war mein Konsum weitaus geringer als 2016-2019. Dann kann ich doch wohl schlecht an solche Mengen bis 2 Promille gewohnt sein? Die Gewohnheit ist seit 2016 stetig gestiegen...
12. wie introvertiert klingt das aber nicht...großer freundeskreis, keine feier ohne meier...Kellner spielen vor bruders kumpels ist bestimmt nicht das paradebeispiel für geringes selbstwertgefühl? Auf der Feier meines Bruders hatte ich das Problem mit der Akne auch noch nicht. wie gesagt, habe mir auch später nach außen hin nichts anmerken lassen, bin auch lange gut damit klar gekommen, weil sonst alles recht gut lief. 2016 kam dann einiges zusammen, dann irgendwann den Alkohol genutzt, um dem zu "entfliehen". Daher in der Zeit auch keine Feier ohne Meier ;)
12. Krise freundin und belastung Beruf als Anfänger 2016....zeitlich gesehen wäre 2017 besser wegen Lernhistorie usw. inwiefern? Verstehe ich nicht...
Die zeit der Trennung liest sich oben eher wie eine Befreiung als Krise.
Ich würds als Ablenkung bezeichnen... Vom Trinkverhalten sehe ich hier aber keinen wirklichen einschnitt bzw. anderes im vergleich zu vorher... ich hatte mehr Freizeit, war häufiger unterwegs und hab mehr getrunken... weniger Verpflichtungen da single...
13. bin mir nicht sicher...aber bei VIEL alkohohl (mehr als gesellschaftlich üblich) sollte normalen leuten eher mulmig oder schlecht usw werden. du hattest noch mehr bock auf tanzen, besser gefühlt, dir war alles wurscht......uupsi? seh ich eigentlich nicht so... ich habe mich halt betrunken um Spaß zu haben und meinen Kopf auszuschalten...
15. oft verkatert? ja, wieso nicht? bei meinen Trinkmengen zu der Zeit?
16. seit TF trinkst du schlagartig KT ? Also ich hab mind. 6 wochen gebraucht, um klare, strukturierte Bilder zu sehen was jetzt los ist. was ist denn KT für dich ? ups ne
, nach der TF habe ich drei Monate gar nichts getrunken und mich dann informiert, natürlich auch bezüglich MPU. Ab November hab ich dann kontrolliert getrunken. Maximal zweimal im Monat bis zu drei Bier am Abend...
17. deine Frage zu deinen (mind. 3) Kontrollverlusten irritiert mich.... Inwiefern? Ich möchte gerne die MPU bestehen, vielleicht muss der Gutachter ja nicht alles wissen...?
18. bewusst verzichten heißt was? erste Geistesblitze damals schon, dass es recht viel vorher war, evt zu viel? dass es recht viel war, jop. Einfach mal fürs gute Gewissen einen Monat auf Alkohol verzichten erschien mir sinnvoll. Soll ich die Info besser weg lassen? vor Klausuren? weil du sonst nicht leistungsfähig genug gewesen wärest? Weil ich z. B. nicht verkatert lernen wollte...
bewusst KT ist jetzt plötzlich 3 Monate nach TF,
hast recht, das hab ich oben falsch geschrieben.
19. Gesellschaftstrinker (2,0) der keinen Anlass auslässt....naja. Ich hab mich ehrlich gesagt wenig mit Trinkertypen beschäftigt. Wo würdest du mich einordnen?
20. machst KT? klingt wie gezwungenermaßen. danke für den Hinweis. was sind denn dass für Anlässe? und was machst du nach Ablauf der 1,5h ? Hochzeiten, Silvester, runde Geburtstage, eigener Geburtstag, Geburtstag der Freundin. Max. 2 mal im Monat, manche Monate hab ich auch nichts getrunken. Wie gesagt, 1 Bier pro 1,5 Stunden, nach Ablauf der 1,5 Stunden erlaube ich mir noch ein Bier ;) max. 3 am Abend. Zwischendurch Wasser wenn ich Durst habe.
22. wirklich?
ja, was spricht dagegen? soll ich hier lieber mit nein antworten?
23. Hinblick auf MPU? und danach? ich möchte meinen jetzigen Umgang mit Alkohol beibehalten. Tust dich schwer keinen Alk zu trinken, aber kt funktioniert super? ich bin 26, ich will ab und zu mal ein Bier trinken, von daher ja. ausprobiert ist ein doofes wort. ich konnte ja anfänglich nicht wissen, ob es klappt, daher kann ichs zu beginn doch nur ausprobieren. die letzten 8 Monate haben mir gezeigt dass es die richtige Entscheidung war.
24. es war vorher schon klar dass es nur frage der zeit bis tf ist? ne in der Nachbetrachtung, wenn man realistisch ist. Vorher hab ich mir keine Gedanken drüber gemacht. schockiert über die Konsequenzen des Mißbrauch. die Konsequenzen sind aber irgendwann ausgestanden, und dann? Dann weiß ich, dass ich den Missbrauch nicht erneut betreiben will, da ich nun die Konsequenzen kenne die dann ja wieder auftreten würden. häufiger in dem Zustand (klingt eher oft/regelmäßig)- und damit stimmen bei 7. 72x wirklich?
72 mal finde ich recht häufig.
25. vielleicht entspricht "KT ausprobiert" ja wirklich der Realität? nutzt du die Zeitangaben, um glaubhaft zu machen stehts unter 0,5 zu sein? 3 Bier zu KT Anlässen ist hin wie her zu viel. Ich hab die Regel maximal 1 Bier pro 1,5 Stunden und insgesamt 3 Bier pro Abend für mich festgelegt, damit ich nicht in Gefahr laufe, eine Wirkung zu erzielen. Sind 3 Bier in 4,5 Stunden wirklich zu viel?
26. wachst jetzt jeden Tag ohne Kater auf....äußerst unglücklich formuliert. Geänderter Freundeskreis - sowas würde ich bei Drogen erzählen. Alkohol allerdings zieht sich durch die gesamte Gesellschaft, da nützen auch neue freundschaften nur bedingt. Gab halt so typische Saufkumpels, mit denen ich nicht viel anderes gemacht hab.
28. vorstellen kannst es dir (akzeptierst es oder Ausdruck dafür, dass du kein hellseher bist?). letzteres... ich kanns ja nicht ausschließen. 2016 schon mal in so einer situation gewesen? hier geht es um Rückfall!!! ich war 2016 in einer Situation, die dazu geführt hat, über einen langen Zeitraum Alkoholmissbrauch zu betreiben. Rückfallgefahr besteht doch, wenn ich wieder in so eine Situation komme (Krise). Ich weiß, wie ich da rein gerutscht bin, daher bin ich jetzt schlauer als vorher. Das hilt mir doch weiter um nicht wieder den gleichen Fehler zu machen. Herausgekommen bist du per Aufforderung zur MPU!
29. Grundsätzlich nicht ? m.E. ist nicht gefordert 0,0 auf rad/auto zu haben. 1 Bier pro Abend / Anlass sollte da gehen. Oder machst das als sicherheit falls das mit dem Probieren nicht so klappt, z.B wenn du nach 3 Sekt ausgelassen tanzt und dann bierdurst bekommst?
Häng dich doch nicht so am Wort probieren auf. Anfänglich war es doch eine Art ausprobieren und mittlerweile weiß ich, dass es ohne Probleme klappt. Die Frage hab ich mich auch gestellt, seit meiner Trunkenheitsfahrt bin ich nur noch mit 0,0 Fahrrad gefahren. Kann ich dem Gutachter hier ruhig sagen, dass ich ja nicht mehr in Gefahr laufe, alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen und daher auch mit dem Fahrrad oder Auto zu einem Anlass fahre, an dem ich maximal 3 Bier in 4,5 Stunden trinke?

hmmm, ich weiß nicht recht. Da du keine Nachweise hast, bleibt dir außer KT ja gar nix übrig. Ich persönlich würde mir anhand des Geschriebenen genau überlegen wie der Stand der Dinge ist und welche Qualität deine Aufarbeitung aktuell hat. Geht vielleicht auch aus deinem Namen hervor?

Noch eine andere Anmerkung: deine TF war 3 Wochen vor meiner. Dass eine MPU folgt war dir sicher recht schnell klar. Strafbefehl und FE-Entzug ist alles Geschichte. Mich würde interessieren wann du die Aufforderung zur MPU bekommen hast. theoretisch hättest mitte februar MPU mit KT machen können, mit glücklichen Zeitfenster gar ohne Entzug. Warum nun Juni/Juli ?
Habe die Aufforderung tatsächlich im Dezember bekommen und die Frist war bis Mitte Februar. Ich will das ganze vernüftig aufarbeiten und wollte mindestens 6 Monate kontrolliert trinken. War jetzt nicht drauf aus, dass in einer möglichst schnellen Zeit hinter mich zu bringen. Dann kam auch noch Corona, daher hatte ich noch weniger Probleme damit, auf meinen Führerschein zu verzichten.

Danke für die Rückmeldung trotz der gelegentlichen Spitzen ;)



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Max

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Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hallöchen. Ja die Spitzen sind gewollt. Eins vorweg. Bin grad paar Tage nur mit Telefon unterwegs und da ist das Recht schwierig mit scrollen, zitieren etc. Bei den langen Texten...deswegen kann ich momentan nicht direkt drauf eingehen. Deine Rückfragen zeigen mir allerdings, dass du dich nicht intensiv genug oder halt falsch mit mpu beschäftigt hast. Dann wüsstest du z.B.dass leberwerte als Nachweis nicht taugen, dass 3 Bier pro Anlass für KT zu viel sind, du mit 2.0 ohnehin an der schallmauer für KT bist, geselligkeitstrinker die höchste rückfallquote haben und das Motiv für verstärktes trinken allerhöchstens 3, besser 2 Jahre zurück liegen soll...was älter ist zählt zu "gelernt ist gelernt". "Ablenkung" von der Trennung Ist was anderes als Krise und taugt für ein Motiv wohl kaum...usw. usw. usw.
 

mpu0815

Neuer Benutzer
Hallo,
@Rübezahl, in meinen Terminen mit der Verkehrspsychologin wurde nicht alles so schwarz weiß dargestellt, zum Beispiel hat sie die Regel vorgeschlagen, max. 3 Bier pro kT Anlass zu trinken (mit mindestens 1,5 Stunden Pause zwischen den Bieren).
Die Trennung ist auch nicht das Motiv, sondern der Auslöser...

Da ich im Juli meinen MPU Termin habe, würde ich mich natürlich über weitere Rückmeldungen zu meinem Fragebogen freuen :)

Danke und LG
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hm...für meinen Geschmack bist du etwas zu wenig selbstkritisch. Meine Kommentare waren trotz überspitzung ehrlich gemeint...
Kannst natürlich voller Überzeugung mit standardeinheit 3 Bier pro Anlass ins KT gehen und die peniblen 1.5 h dazwischen warten oder bei durst auf der party wasser trinken....wird weder so passieren noch wird dir das jemand glauben.
Postest du dann was bei rausgekommen ist?
 

mpu0815

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
kurze Frage:
Wenn ich in meinem psychologischen Gespräch über Alkoholmengen und BAK spreche, sollte ich lieber nach der Widmark-Formel gehen oder nach der "kleinen Alkohollehre zur BAK Berechnung"?

Ich bin 1,95m groß und wiege 85 Kg.

In meiner TF habe ich 3,5 L Bier und 30 CL Schnaps getrunken, macht 32,5 TE. Nach der kleinen Alkohollehre macht das 3,25 Promille bzw. nach 6 Stunden noch 2,35 Promille (ggf. noch etwas weniger da ich 85 Kg wiege)

Nach Widmark lande ich bei:
260 g Alkohol / (85 Kg x 0,7) * Resorptionsdefizit von 0,8 = 3,5 Promille
oder nach 6 Stunden: 2,6 Promille.

Nach diesem Promillerechner, den mir meine Verkehrspsychologin empfohlen hat, lande ich bei den Mengen übrigens bei 3,06 Promille bzw. 2,08 nach 6 Stunden.

Ich bin mir nun unsicher, nach welcher Berechnung ich gehen sollte, da ich im MPU-Gespräch meinen Konsum natürlich weder unter- noch übertreiben möchte.

Was meint ihr dazu?

Danke und LG
 

mpu0815

Neuer Benutzer
Die Frage bleibt zwar die selbe, allerdings fällt mir gerade ein, ich sollte andersrum an die Sache heran gehen:

Mein BAK-Befund betrug 2,05 Promille. Ergibt 20,5 Trinkeinheiten, plus 6 Stunden Abbau = 29,5, sagen wir rund 30 Trinkeinheiten laut "kleiner Alkohollehre".

Laut Widmark lande ich bei entsprechenden 30 Trinkeinheiten á 8 Gramm Alkohol allerdings bei 2,33 Promille.
Wenn ich nach Widmark auf 2,05 Promille kommen möchte, wäre ich bei 27,5 TE (220 Gramm Alkohol)

Ich finde den Unterschied schon relativ groß, oder spielen 0,3 Promille bzw. 2-3 TE mehr oder weniger im MPU-Gespräch keine Rolle?
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
ich würde die erste Variante nehmen. die 3,5 sind nur ein theoretischer Wert. weil die nicht berrücksichtigt, dass alkohohl sofort beginnt abgebaut zu werden. Bei dem Promillerechner weißt du nie, was die mit einbeziehen und was die dafür ansetzen. Die MPU nimmt die Widmarckformel und setzt das Defizit mit 20% und die Abbaurate 0,15 Promille /h an...fertig.
Untertreiben....no Go
Übertreiben.... absolut kein Problem, solange es plausibel ist. Ich habe auf meine gefühlten 7 Bier per Rechnung noch 1,5 draufgetan und bei MPU habe ich dann 9,5 Biere gesagt.
 

mpu0815

Neuer Benutzer
Voraussichtlich positives Gutachten :smiley648: sofern meine Blutwerte gut sind sollte dem positivem Gutachten nichts mehr im Weg stehen.
Wird 2-3 Wochen dauern.

Weiß jemand, ob mit dem Gutachten noch eine Aufforderung zur Abgabe einer Haarprobe kommen kann? Oder wäre das dann heute beim MPU-Termin angesprochen worden?
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Na herzlichen Glückwunsch...auch wenn es mir auf Basis deiner Posts der letzten Wochen schwer fällt das zu glauben...hätte Haus und Hof verwettet, dass der erste Versuch schief geht...was solls
 
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