TF mit 1,65 BAK auf E-Scooter

Bazi

Benutzer
Hallo zusammen,

erst einmal ein riesen Kompliment für dieses Forum und vor allem für die sehr hohe Qualität der Informationen, welche man hier finden kann.
Ich habe bereits viele Dinge hier gelesen und mich daraufhin entschieden, mich anzumelden und meine (sehr wahrscheinlich) anstehende MPU hier vorzubereiten.

Ich reihe mich leider in die Liste der TF's auf einem E-Scooter ein.
Einen Anwalt habe ich ebenfalls eingeschaltet, dieser ist aktuell mit der Staatsanwaltschaft in Kontakt und versucht natürlich Strafmilderung zu erreichen.

Laut meinem Anwalt sieht er einige - für mich positive - Aspekte:
  1. Ich habe die TF aus eigenem Antrieb beendet (nach ca. 400m) und wurde nicht von der Polizei gestoppt (Habe selber gemerkt, wie unsicher ich fahre) ... die Polizei hat mich laut Akte fahren sehen und wollte eine allgemeine Verkehrskontrolle durchführen
  2. Vor der TF habe ich beweisbar 2 Taxis angesprochen und um Heimfahrt gebeten (beide waren reserviert und konnten mich nicht befördern)
  3. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, auch mit meinem eigenen Auto zu fahren (bin sogar daran vorbeigelaufen) ... mir war aber bewusst, dass ich dafür zuviel getrunken hatte

Die MPU wird mir trotzdem nicht erspart bleiben und daher möchte ich möglichst zeitnah mit der Vorbereitung anfangen.
Daher nachfolgend schon einmal mein FB.
Diesen werde ich natürlich beständig aktualisieren und hoffe, dass ihr mir bei meiner Vorbereitung "unter die Arme greift".

Folgende Fragen beschäftigen mich aktuell am meisten:
  1. Wie ist eure allgemeine Einschätzung zu meinem Fall (Dauer Sperrfrist, AB, AN, VP etc.)?
  2. Seht ihr eine Möglichkeit, hier mit KT ins Rennen zu gehen (das wäre mein Wunsch, welchen ich seit der TF bereits strikt lebe)?
  3. Ich habe bei anderen im Forum unter dem FB 30 beantwortete Fragen gesehen ... bekomm ich die irgendwo als Vorlage her oder soll ich die mir aus einem anderen Thread kopieren (hab dazu nichts "Allgemeines" im Forum gefunden)?
  4. Sind meine "alten" Fahrverbote wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen überhaupt relevant?
Bevor ihr mich steinigt ... mir ist natürlich bewusst, dass ich ganz am Anfang stehe und bei mir noch nicht viel Aufarbeitung, Reflektion etc. stattgefunden hat.


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 179 cm
Gewicht: 92 kg
Alter: 36

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.06.2022, 02:39 Uhr
BAK: 1,65 ‰
Trinkbeginn: 03.06.2022, 16:30 Uhr
Trinkende: 04.06.2022, 01:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 04.06.2022, 03:21 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Nein
Dauer der Sperrfrist: Noch nicht bekannt

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, direkt nach TF
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:
  • 2008 - 1 Monat Fahrverbot (Geschwindigkeit)
  • 2017 - 1 Monat Fahrverbot (Geschwindigkeit)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Noch nicht bekannt

Bundesland:
Verstoß: Bayern
Wohnhaft: Baden-Württemberg

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, deutlich reduziert (3 Anlässe seit TF mit je max. 2 x 0,33l Bier)
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: -
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon eine MPU gehabt? -
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine, Ersttäter


Vielen Dank im Voraus
 
Zuletzt bearbeitet:

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Moin Bazı,



Laut meinem Anwalt sieht er einige - für mich positive - Aspekte:
Naja, ehrlich gesagt rechtfertigt kein einziger davon eine TF und kein einziger davon wird bei der MPU helfen und ich kann dir nur raten, sei dort einsichtig und zieh nicht solche Sachen raus, das kommt beim GA nie gut an.

Wie ist eure allgemeine Einschätzung zu meinem Fall (Dauer Sperrfrist, AB, AN, VP etc.)?
Ich tippe mal in Richtung 8-10 Monate, plus eine Geldstrafe, wahrscheinlich 30 Tagessätze, so mal die Hausnummer.
FE wird entzogen und muss dann neu beantragt werden.

Seht ihr eine Möglichkeit, hier mit KT ins Rennen zu gehen (das wäre mein Wunsch, welchen ich seit der TF bereits strikt lebe)?
KT geht, das setzt aber voraus, dass du die Regeln des KT beherrschst und mindestens 6 Monate gelebt hast, idealerweise mit Nachweisen zum Geringen Konsum (also Haaranalysen, die einen maximal geringen Konsum, bestätigen)

Ich habe bei anderen im Forum unter dem FB 30 beantwortete Fragen gesehen ... bekomm ich die irgendwo als Vorlage her oder soll ich die mir aus einem anderen Thread kopieren (hab dazu nichts "Allgemeines" im Forum gefunden)?
Hier im Forum, unter diesem Link

Sind meine "alten" Fahrverbote wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen überhaupt relevant?
Nein, das waren OWIs, nicht relevant.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Folgende Fragen beschäftigen mich aktuell am meisten:
  1. Wie ist eure allgemeine Einschätzung zu meinem Fall (Dauer Sperrfrist, AB, AN, VP etc.)?
  2. Seht ihr eine Möglichkeit, hier mit KT ins Rennen zu gehen (das wäre mein Wunsch, welchen ich seit der TF bereits strikt lebe)?
  3. Ich habe bei anderen im Forum unter dem FB 30 beantwortete Fragen gesehen ... bekomm ich die irgendwo als Vorlage her oder soll ich die mir aus einem anderen Thread kopieren (hab dazu nichts "Allgemeines" im Forum gefunden)?
  4. Sind meine "alten" Fahrverbote wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen überhaupt relevant
F1: Die Sperrfrist wird Minimum 6 Monate betragen. Was darüber hinaus geht ist schlecht einzuschätzen. Tippe auf 6-10 Monate. Einen VP ist keine Voraussetzung für eine MPU und Abstinenznachweise beruhen bei deiner Promillezahl auf Freiwilligkeit.

F2: Die Möglichkeit besteht bei 1,65 Promille ganz sicher. Hängt aber auch von deiner Historie und deinen Angaben bei der MPU ab. Dafür sind deine sonstigen Trinkgewohnheiten und Trinkgründe ja nicht bekannt. Trinkst du dich öfters an oder über die 2 Promille Grenze an(dein Wert war ja zum Tatzeitpunkt höher, da die Blutentnahme 2 Stunden später war), könnte es schwierig werden. Wenn der Gutachter dich in Alkoholgefährdung einstuft ist das auf jeden Fall machbar. Es besteht ja auch die Möglichkeit, das KT zusätzlich mit Haaranalysen zu untermauern. Manchmal wird man nach KT auch bei der MPU gefragt, ob man noch mit einer Haaranalyse einverstanden ist.

F3:

F4: Nein

Hat sich jetzt mit der Antwort von @rüdscher überschnitten, aber ich poste es trotzdem mal.
 

Bazi

Benutzer
Hey Leut,

vielen Dank für eure schnellen Antworten und dem Link zu den zusätzlichen Fragen :).

Naja, ehrlich gesagt rechtfertigt kein einziger davon eine TF und kein einziger davon wird bei der MPU helfen und ich kann dir nur raten, sei dort einsichtig und zieh nicht solche Sachen raus, das kommt beim GA nie gut an.
Danke für die Anmerkung. Ich sehe das auch absolut nicht als Rechtfertigung ... eine TF ist nicht zu rechtfertigen. Und doch können sich die Punkte mildernd im Strafurteil auswirken (was ja mit der MPU noch Nichts zu tun hat). Beim GA werde ich das natürlich nicht so "vortragen" und auf Gnade hoffen. Aber wäre es denkbar, das irgendwie sinnvoll einzubauen ... aus meiner Sicht ist es ein deutlicher Unterschied bzgl. Eignung, ob man eine TF nach 400m aus Eigenantrieb beendet oder sie von einem Straßengraben beendet wird?

F2: Die Möglichkeit besteht bei 1,65 Promille ganz sicher. Hängt aber auch von deiner Historie und deinen Angaben bei der MPU ab. Dafür sind deine sonstigen Trinkgewohnheiten und Trinkgründe ja nicht bekannt. Trinkst du dich öfters an oder über die 2 Promille Grenze an(dein Wert war ja zum Tatzeitpunkt höher, da die Blutentnahme 2 Stunden später war), könnte es schwierig werden. Wenn der Gutachter dich in Alkoholgefährdung einstuft ist das auf jeden Fall machbar. Es besteht ja auch die Möglichkeit, das KT zusätzlich mit Haaranalysen zu untermauern. Manchmal wird man nach KT auch bei der MPU gefragt, ob man noch mit einer Haaranalyse einverstanden ist.
Danke für den Hinweis ... ich werde das in nächster Zeit aufarbeiten und in meinem FB aktualisieren. Natürlich würde ich mich dann über ein Feedback freuen ;)

Habt schonmal Dank ... jetzt habe ich eine Menge Arbeit "vor der Nase" bis ich mich wieder melden werde.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
aus meiner Sicht ist es ein deutlicher Unterschied bzgl. Eignung, ob man eine TF nach 400m aus Eigenantrieb beendet oder sie von einem Straßengraben beendet wird?
Nein, denn erstens bist du gefahren und zweitens sogar vorsätzlich da du an deinem Auto vorbei gegangen bist.
Richtig ist, dass es vielleicht ein paar Tagessätze ausmacht, da würde ich nicht zu viel Hoffnung drauf setzen, für die MPU vergiss diese Liste lieber komplett
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Wenn du schilderst dass du am Auto noch gedacht hast du wärst zu besoffen aber kurz danach dir genauso besoffen einen Scooter aufmachst… da scheinst du ja noch realisiert zu haben wie dicht du bist und bist dann grad trotzdem gefahren…
 

Bazi

Benutzer
Wenn du schilderst dass du am Auto noch gedacht hast du wärst zu besoffen aber kurz danach dir genauso besoffen einen Scooter aufmachst… da scheinst du ja noch realisiert zu haben wie dicht du bist und bist dann grad trotzdem gefahren…
Puhh…ich verstehe deinen Gedankengang. Ich lass das beim GA einfach weg … besser ist das … bevor er denkt, dass ich die TF damit rechtfertigen möchte … denn das ist garnicht meine Absicht. Das mit den 2 Taxis kann ich aber schon ganz neutral sagen, wenn ich gefragt werde, ob ich anderweitig versucht habe nach Hause zu kommen oder?
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Versetz dich in die Situation des GA und zerpflücke mal diese Sätze.
Thema Taxi:
2x probiert und dann aufgegeben. Halbherzig. Am Ende dennoch besoffen gefahren. Ging ja nicht anders…
Und dann kommst du mit KT und erzählst wahrscheinlich dass du bei Trinkanlässen dann mit dem Taxi fahren wirst.

was glaubst, denkt der GA nun über deine Erklärung und deine Vermeidungsstrategie?

Verstehst du den Punkt?
 
@Bazi: bei mir waren es 1,67 Promille per E-Scooter, ich bekam 8 Monate Sperre (auch Bayern) und 1200€ Geldstrafe, damit hast vlt. mal ne Richtlinie.
Einen Anwalt hatte ich auch eingeschaltet, leider wird es nach Aussage der Staatsanwaltschaft in Bayern strenger genommen wie in anderen Bundesländern, es wird 1:1 bei denen angesehen wie wenn du Auto gefahren bist.
Mildern konnte mein Anwalt lediglich die Geldstrafe, generell sind es ca. 1 Nettogehalt geschätzt nach deinem Beruf, somit war ich mit den 1.200€ Strafe gut bedient.
Ich glaube auch das 6 Monate Sperre nicht zu schaffen gewesen wären auch wenn ich es mir anfangs gewünscht habe, es dauerte alleine schon über 4 Monate bis der Strafbefehl kam, wenn ich die ganze Zeit noch drauf rechne bis ich endlich n MPU Termin hab hoffe ich das ich alles in 8 Monaten pünktlich zum 12.10. hinter mir habe
 

Bazi

Benutzer
Versetz dich in die Situation des GA und zerpflücke mal diese Sätze.
Thema Taxi:
2x probiert und dann aufgegeben. Halbherzig. Am Ende dennoch besoffen gefahren. Ging ja nicht anders…
Und dann kommst du mit KT und erzählst wahrscheinlich dass du bei Trinkanlässen dann mit dem Taxi fahren wirst.

was glaubst, denkt der GA nun über deine Erklärung und deine Vermeidungsstrategie?

Verstehst du den Punkt?
Da gebe ich dir Recht ... natürlich verstehe ich das. Das werde ich alles in den nächsten Tagen & Woche bei meiner Aufarbeitung/Reflektion beherzigen. Danke dir für deine Unterstützung!!!

@Bazi: bei mir waren es 1,67 Promille per E-Scooter, ich bekam 8 Monate Sperre (auch Bayern) und 1200€ Geldstrafe, damit hast vlt. mal ne Richtlinie.
Einen Anwalt hatte ich auch eingeschaltet, leider wird es nach Aussage der Staatsanwaltschaft in Bayern strenger genommen wie in anderen Bundesländern, es wird 1:1 bei denen angesehen wie wenn du Auto gefahren bist.
Mildern konnte mein Anwalt lediglich die Geldstrafe, generell sind es ca. 1 Nettogehalt geschätzt nach deinem Beruf, somit war ich mit den 1.200€ Strafe gut bedient.
Ich glaube auch das 6 Monate Sperre nicht zu schaffen gewesen wären auch wenn ich es mir anfangs gewünscht habe, es dauerte alleine schon über 4 Monate bis der Strafbefehl kam, wenn ich die ganze Zeit noch drauf rechne bis ich endlich n MPU Termin hab hoffe ich das ich alles in 8 Monaten pünktlich zum 12.10. hinter mir habe
Hab mir deinen Fall auch schon durchgelesen ... ist echt sehr ähnlich gelagert. Ich rechne auch mal mit 8 Monaten ... wie du schon sagst, realistisch ist es ja eh nicht in 6 Monaten zu schaffen ... allein 6 Monate min. KT vor der MPU etc.

Ich werde aufjedenfall berichten, sobald ich neue Infos habe.

Heute habe ich schonmal einen Auszug aus dem FAER beantragt ... das ich da keine Überraschungen zu erwarten habe.
 

Bazi

Benutzer
Hey liebe Leute,
in meinem Fall hat sich nun einiges getan. MPU wird natürlich verlangt seitens LRA. Ich befinde mich nun mitten in meiner Aufarbeitung / Vorbereitung und habe es endlich geschafft, den Frageborgen mal auszufüllen. Meine MPU wird voraussichtlich am 09.01.23 stattfinden.

Ich poste nachfolgend mal meinen Frageborgen und würde mich über ein erstes Feedback sehr freuen. Mir ist aber auch bewusst, dass da noch nicht alles perfekt ist ... also bitte zerfleischt mich nicht :)
 

Bazi

Benutzer
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 179 cm
Gewicht: 92 kg
Alter: 36

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.06.2022, 02:39 Uhr
BAK: 1,65 ‰
Trinkbeginn: 03.06.2022, 16:30 Uhr
Trinkende: 04.06.2022, 01:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 04.06.2022, 03:21 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 4 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, direkt nach TF
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Alkohol

Bundesland:
Verstoß: Bayern

Wohnhaft: Baden-Württemberg



Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, deutlich reduziert (3 Anlässe seit TF mit je max. 2 x 0,33l Bier)
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja (0,009 ng/mg ETG)
Urinscreening ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein
Keinen Plan?: -

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja (1x Sitzung)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: 09.01.2023
Welche Stelle (MPI): IBBK
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine, Ersttäter





Tathergang


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich bin am 03.06.22 mit einem Freund in meinem Auto nach Erlangen zu einem Volksfest gefahren. Insgesamt waren wir 11 Freunde, welche sich für ein Männerwochenende getroffen haben. Dieses Wochenende hätte bereits 2020 stattfinden sollen … pandemiebedingt ist es 2022 geworden. Organisiert wurde das Männerwochenende durch mich persönlich (Tischreservierung für Volksfest & Unterkunft im Nachbarort). Wir haben uns um 16:00 Uhr in der Unterkunft getroffen und sind dann mit 2 Taxis zum Volksfest gefahren, wo wir ab 17:00 Uhr an unserem reservierten Tisch saßen und mit dem Trinken begonnen haben. Für uns alle war diese Veranstaltung die erste in dieser Form seit Pandemiebeginn. Entsprechend ausgelassen wurde gefeiert und getrunken. Nach dem Ende des Volksfestes um ca. 22:00 Uhr sind wir in die nahegelegene Innenstadt gelaufen, wo wir 2 verschiedene Diskotheken besucht haben. Hier wurde weitergefeiert, bis ich selbst gemerkt habe, dass ich sehr stark alkoholisiert bin. Daraufhin bin ich allein zu einem nahegelegenen Imbiss gelaufen und habe dort 2 Döner gegessen und 1 Wasser getrunken. Während dieser Zeit sind meine Freunde mit 2 Taxis in unsere Unterkunft gefahren. Ich habe beide Taxis verpasst, da ich noch im Imbiss war. Meinen Freunden ist nicht ausgefallen, dass ich fehle, da sie nicht gemeinsam gefahren sind. Nachdem ich gemerkt habe, dass ich allein heimfahren muss, wollte ich zurück zum Volksfestplatz laufen. Dort erschien mir die Wahrscheinlichkeit ein Taxi zu finden am größten … außerdem lag unsere Unterkunft ebenfalls in dieser Richtung. Während meines Fußwegs habe ich noch 2 Taxis angehalten, welche allerdings beide bereits besetzt/reserviert waren. Somit bin ich weiter in Richtung Unterkunft gelaufen. Nach ca. 1,5km Fußweg bin ich dann an einigen E-Scootern vorbeigelaufen. Leider waren mir die gesetzlichen Regelungen bzgl. E-Scootern nicht bekannt und daher war mir in dem Moment nicht bewusst, dass ich meinen Führerschein riskiere, wenn ich E-Scooter fahre. Zusätzlich habe ich meine Alkoholisierung nach dem Imbiss und dem Fußweg total unterschätzt. Also habe ich mich dazu entschieden, einen Scooter zu mieten um den Heimweg zu beschleunigen. Nach ca. 400m ist mir bewusst geworden, dass ich doch sehr stark alkoholisiert bin und den Scooter nicht mehr sicher führen kann. Daher habe ich ihn wieder abgestellt und die Miete beendet. In diesem Moment – um 02:39 Uhr am 04.06.22 - hat dann die Polizei neben mir angehalten und mich zu einer Verkehrskontrolle gebeten. Ich habe dann versucht möglichst nüchtern zu wirken und den Forderungen der Beamten widerstandslos Folge zu leisten. Die Atemalkoholkonzentration betrug zu diesem Zeitpunkt 0,79 mg/l (1,58 Promille). Die Beamten haben mich daraufhin mit zur Wache genommen und um eine Blutprobe gebeten. Ich habe alle Maßnahmen ohne Gegenwehr mitgemacht. Ich war zu diesem Zeitpunkt immer noch in dem Glauben, dass mein Führerschein nicht in Gefahr sei. Das habe ich erst am nächsten Tag nach einer Internetrecherche realisiert.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

  • 03.06.2022 17:00 – 18:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 18:00 – 19:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 19:00 – 20:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 19:00 – 20:00 = 1 x 4cl Schnaps (40%)
  • 03.06.2022 20:00 – 21:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 21:00 – 22:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 22:00 – 23:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 22:00 – 23:00 = 1 x 300ml Cocktail (6cl 40%)
  • 03.06.2022 23:00 – 00:00 = 1 x 300ml Cocktail (6cl 40%)
  • 03.06.2022 23:00 – 00:00 = 1 x 4cl Schnaps (40%)
  • 04.06.2022 00:00 – 01:00 = 1 x 300ml Longdrink (6cl 40%)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

  • Gefahren = 400m
  • Gesamtstrecke = 2000m
  • Fahrt wurde selber beendet, da die eigene Unsicherheit selber auffiel
  • Kontrolle erst nach Abstellen des Scooters

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Zu Fahrtantritt habe ich mich recht gut gefühlt und ich habe mir das zugetraut. Nach ca. 400m Schlängellinien bin ich mir meiner eigenen Unsicherheit und Alkoholisierung bewusst geworden und habe den Scooter wieder abgestellt.



5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

  • Geplant war Taxifahrt für alle
  • Erstes Taxi war voll besetzt >> zweites Taxi war geplant, darauf wollte ich warten
  • Zweites Taxi verpasst, da ich während der Wartezeit in einem Dönerladen gegessen habe
  • Dann zu Fuß Richtung Unterkunft
  • unterwegs zwei weitere Taxis angehalten >> beide waren reserviert
  • nach ca. 1km Fußweg dann einen Scooter angemietet um den Heimweg zu beschleunigen (leider war mir nicht bewusst, dass ein E-Scooter im Straßenverkehr einem Auto gleichgestellt ist)


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

  • Auto = 1 mal im Alter von 18 >> schlechte Erfahrung >> danach nie wieder
  • Fahrrad = ca. 15 mal während dem Studium
  • E-Scooter = 1x (nur die Fahrt vom 04.06.22) … vorher sehr wenig Erfahrung mit Scooter-Fahrten
  • Nach dem Studium keine alkoholisierte Teilnahme mehr am Straßenverkehr (Auto & Fahrrad), da beruflich auf den Führerschein angewiesen
  • Folglich sind alle Teilnahmen nicht aufgefallen und haben daher eine Art „Sicherheit“ vermittelt … gerade die Teilnahmen mit dem Fahrrad während dem Studium.







Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Im Alter von 14 erster Kontakt mit Alkohol zur Konfirmation (2x 0,33l Biermischgetränk)



9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken. In den Sommermonaten jedes Wochenende. Im Berufsumfeld konsumiere ich keinen Alkohol. Während der Pandemie habe ich zu jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol konsumiert. Die Trinkmengen waren unterschiedlich, jedoch immer mindestens 4 Bier á 0,5l. Die Trinkmengen habe sich vor allem in den letzten 3 Jahren deutlich gesteigert (Pandemie). Trinklebenslauf folgt. Dabei habe ich allerdings stets den Alkoholkonsum vom Autofahren trennen können.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

1x pro Woche 1-2 Bier 0,33l nach dem Fussballtraining (wenn ich nicht gefahren bin).

In den Sommermonaten Jedes Wochenende mindestens 1 mal 3-4 Bier á 0,5l.

Dabei meist 1x pro Monat erhöhte Menge (6-8 Bier + 1-2 Cocktails über den Abend verteilt)




11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe stets in Gesellschaft (Freunde, Familie und Bekannte) und überwiegend zu Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeit, Feiertagen etc. getrunken. In meinem familiären Umfeld gab es keine Anlässe ohne Alkohol. Ich habe daher ebenfalls bei jedem Anlass Alkohol getrunken…das stand eigentlich nie zur Frage. Beim Autofahren hatte ich allerdings stets eine 0,0-Promille-Regel. Dies habe ich so beigebracht bekommen und daran habe ich mich (abgesehen von einer Alkoholfahrt mit 18) stets gehalten.



12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich bin ein introvertierter und ruhiger Mensch. Durch den Konsum von Alkohol bin ich redselig geworden. Zusätzlich hat er mir suggeriert, dass ich selbstbewusst und offen wäre. Ich habe mich dann eher getraut, neue Leute anzusprechen und an Unterhaltungen und Gesprächen teilzunehmen. Zudem habe ich gedanklich immer das Gefühl, dass ich noch etwas zu erledigen habe (die ToDo-Liste ist quasi nie leer). Ich habe das als geringe mentale Belastung empfunden/wahrgenommen. Durch den Konsum von Alkohol konnte ich diese Gedanken ruhen lassen und für einen Moment vergessen. Der Alkohol an der Stelle eine Art von befreiender Wirkung gehabt.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Ich bin ein eher introvertierter Mensch und konnte mich durch den Alkoholkonsum deutlich einfacher in Gesellschaften „öffnen“ und an Gesprächen teilnehmen. Ich hatte ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Bei wenig Alkohol erhöhte Redseligkeit und bei erhöhtem Konsum teilweise Wahrnehmungsstörungen. Wenn ich bei mir selbst eine starke Alkoholisierung bemerkt hatte, dann war mir das unangenehm und ich habe dann aufgehört zu trinken und der Abend war für mich beendet (oft ohne Verabschiedung).


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zur Auffälligkeit gab es keinerlei ernsthaften alkoholbedingten negativen Auswirkungen in meinem Leben. In meinem Umfeld sind keine Alkoholabhängigkeiten etc. bekannt. Nach einem erhöhten Alkoholkonsum hatte ich oft einen flauen Magen und Kopfschmerzen. An solchen Tagen war ich schlapp und antriebslos.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

14: Erster Kontakt zu Alkohol (2x 0,33l Biermischgetränk)

14-16: Kein Alkohol

16-18: ca. 6x pro Jahr 2-3x 0,33l Biermischgetränke bei Diskothekenbesuche

18-19: Bundeswehr >> zukzessive Steigerung bis Höchstmenge 3x pro Woche 6-8 Bier á 0,5l (hier liegt rückblickend meine Trinkspitze und vermutlich auch das Fundament meiner Gifttoleranz)

19-22: Studium >> 4x pro Monat wochenends 4-6 Bier á 0,5l (nur während Theoriephase)

22-27: 2x pro Monat wochenends 3-4 Bier á 0,5l (Erstmals Arbeitstätig; technischer Außendienst; Pendler)

27-29: Von der Freundin getrennt >> 4x pro Monat wochenends 4-6 Bier á 0,5l

29-34: 1x pro Monat wochenends 3-4 Bier á 0,5l (neue Freundin, viel unternommen, wenig getrunken)

34-36: Pandemie; in den Sommermonaten zu jedem gesellschaftlichen Anlass ca. 4x pro Monat 4-6 Bier á 0,5l





17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

  • ca. 8 Monate während der Schwangerschaft meiner Partnerin (aus Solidarität und um ständig für Notfälle fahrtauglich zu sein)
  • Während der Theoriephasen im Studium, da mir das Studium sehr schwer gefallen ist


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Bis zur Auffälligkeit habe ich mich als durchschnittlichen Gesellschaftstrinker eingestuft … es gab in meinem Umfeld immer Leute, die mehr und Leute, die weniger getrunken haben. Ich konnte stets alle Erwartungen an mich erfüllen und hatte (bis auf diverse Kater) keine negativen Auswirkungen durch den Alkoholkonsum. Daher habe ich mein Konsumverhalten als unkritisch angesehen. Im Rahmen meiner Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich deutlich zu viel und zu oft Alkohol konsumiert habe und dies meiner Gesundheit auf Dauer schaden würde, wenn ich so weiter mache. Ich sehe mich daher in einer Alkoholgefährdung.






Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nach der TF hatte ich eine Trinkpause von 4 Wochen. Danach im Rahmen meiner Trinkregeln und meinem Trinkkalender maximal 10x pro Jahr eine Höchstmenge von 2x 0,33l Bier oder 1x 0,2l Wein. Hochprozentiges konsumiere ich nicht mehr … das schmeckt mir nicht und ist daher kein Genuss.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
24.12.2022 >> 1x 0,2l Wein (das wird am 09.01. mein letzter Konsum gewesen sein … laut Trinkkalender)


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich möchte zu ausgewählten und besonderen Anlässen (zb. Hochzeiten, Taufe, Geburt etc.) mit den Menschen in meinem engsten Umfeld anstoßen. Für mich ist stets wichtig, dass es sich um bei dem Konsum um Genuss handelt. Wenn es mir nicht schmeckt, dann trinke ich es auch nicht.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Im Rahmen meiner Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass mein Alkoholkonsum negative Auswirkungen auf meine Gesundheit haben könnte. Sowohl die Menge, als auch die Häufigkeit meines Konsums überstiegen das allgemeine gesellschaftliche Niveau. Daher habe ich mich dazu entschlossen, meinen Alkoholkonsum deutlich einzuschränken, zu planen und zu überwachen. Bis zur Auffälligkeit hatte ich keine negativen Auswirkungen durch meinen Alkoholkonsum. Daher habe ich meinen Alkoholkonsum nie kritisch hinterfragt. Ich habe es als normal empfunden zu jedem Anlass Alkohol zu konsumieren.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe meinen Konsum in der Vergangenheit analysiert und kategorisiert. Zur Änderung meines Trinkverhaltens habe ich mir eigene Trinkregeln erstellt, welche ich strikt einhalte. Zusätzlich habe ich mir einen Trinkkalender erstellt. Darin ist jeglicher Alkoholkonsum geplant bzw. festgehalten. Die Umstellungsphase war anfangs sehr ungewohnt. Die Menschen in meinem Umfeld haben überrascht reagiert und ich musste mein „KT“ oft erklären und teils sogar „rechtfertigen“. Mittlerweile hat sich das KT in meinem Leben sehr gut etabliert und mein Umfeld kennt meinen geänderten Bezug zum Alkohol und unterstützt mich aktiv beim Einhalten meiner Regeln.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich deutlich gesünder und bin – im Vergleich zu vergangenen Jahren um diese Zeit – viel seltener krank. Der reduzierte Alkoholkonsum trägt auch maßgeblich zu einer gesünderen Ernährung bei, wodurch ich seit der Auffälligkeit ca. 5kg Gewicht verloren habe. Die Wochenenden nutze ich seit der Auffälligkeit viel intensiver aus und verbringe deutlich mehr Zeit mit Familienaktivitäten. Meiner Partnerin ist das besonders positiv aufgefallen. In Gesellschaften fühle ich mich mittlerweile deutlich wohler und gehe auch aktiv auf andere Menschen zu und suche Unterhaltungen mit Ihnen. Meine gedankliche ToDo-Liste notiere ich mir mittlerweile in digitaler Form und bekomme sie somit aus meinem Kopf. Dadurch bin ich mental deutlich gelassener, weil ich weiß, dass ich nichts mehr vergesse. Ich empfinde das als sehr angenehm.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mir selbst strikte Trinkregeln auferlegt und weiche nicht mehr von diesen ab.

Zusätzlich ist jeglicher Alkoholkonsum durch einem Trinkkalender geplant kann dadurch stets im Blick behalten werden.



Trinkregeln:


  • Ich konsumiere Alkohol nicht mehr spontan
  • Ich konsumiere zu einem Anlass maximal 2 Standardgläser á 10-12g reiner Alkohol mit mindestens 1 alkoholfreiem Getränk dazwischen
  • Ein Anlass, an welchem ein Konsum geplant ist, kann kurzfristig auch zu einem alkoholfreien Anlass geändert werden. Ein geplant alkoholfreier Anlass kann allerdings nicht spontan geändert werden (siehe Regel 1)
  • Ich konsumiere zu maximal 10 Anlässen pro Jahr Alkohol
  • Ein Konsum von Alkohol zu einem Anlass setzt Folgendes voraus:
  • Die Trinkmenge muss definiert sein
  • Die Art der alkoholischen Getränke muss definiert sein
  • Der Hinweg und speziell der Heimweg ist vorab geklärt (Taxi, Bus, Bahn etc.)
  • Im Straßenverkehr gilt eine selbstauferlegte, strikte 0.0-Promille-Grenze unabhängig der gewälten Mobilität (zu Fuß, Auto, Fahrrad, Scooter etc.)

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Da ich aktuell 36 Jahre alt bin, kann ich das nicht gänzlich ausschließen, da ich auch zukünftig an Veranstaltungen und Anlässen teilnehmen werde. Allerdings habe ich einen persönliche Trinkregeln und einen Trinkkalender angelegt und halte mich strikt an meinen Plan. Sollte ich merken, dass ich das Verlangen habe, diesen Plan aufzuweichen, würde ich mir professionelle Unterstützung beim Einhalten meines Plans holen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Bei jedem Trinkanlass ist sowohl der Hinweg, als auch der Rückweg geklärt. Für einen Trinkanlass nutze ich vorrangig die Möglichkeit eines Taxis, welches ich vorab bereits für eine bestimmte Uhrzeit für den Heimweg bestelle. Sollte es mit dem Taxi Probleme geben, dann nutze ich andere öffentliche Verkehrsmittel (Bus, Bahn etc.). Für den Fall, dass kein Verkehrsmittel zur Verfügung stehen könnte, dann konsumiere ich kein Alkohol. Meine Trinkregeln helfen mir dabei.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Vermeide Formen wie "wurde getrunken", das klingt zu distanziert. Nenn das Kind beim Namen.
Reite weniger auf den Taxis rum, da klingt ein Wenig das Abwälzen von Schuld durch, ebenso sage nicht, dass dir nicht klar war, dass für E-Scooter auch solche Grenzen gelten, es wäre deine Verantwortung gewesen, dich da zu informieren, vermutlich hast du bei den AGB der App so etwas bestätigt...
Insgesamt ganz okay, aber mach es etwas persönlicher.
Aber 2 Döner, das klingt gut... :)


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
6 Halbe, 2 doppelte Schnäpse, 3 stramme Longdrinks, das ist nicht ganz wenig, das dürfte mit der BAK hinkommen.
Weisst du es noch genau, oder hast du die Rechnung noch, oder zurückgerechnet?

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Lass den letzten Punkt weg, während der Fahrt werden wenig Scooterfahrer kontrolliert... ;)

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
ok

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Auch hier - reite nicht so auf den Taxen rum, die sind ja nicht schuld...

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
ok

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Klingt wenig, das könnte dir um die Ohren fliegen.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Das war dein erster Konsum, wann hast du erstmalig wahrgenommen, dass es Alkohol gibt?

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
ok

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Hier gehört die detaillierte Trinkvergangenheit rein, die du bei 16 platziert hast.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Lass hier deine bisherige Fahrer-Abstinenz weg, denn du wurdest erwischt, statistisch bist du 599 mal nicht erwischt worden, du brauchst nicht versuchen, dich besser darzustellen. Solltest du sogar definitiv nicht.

12. Warum haben Sie getrunken?
Das ist sehr oberflächlich und es sind Allgemeinplätze, da musst du viel tiefer graben.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Das ist fast eine Kopie deiner Antwort zu 12.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
ok

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
ok

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Erstens, die Historie gehört nach oben zur 10.
Zweitens durchgefallen, denn du hast eine ganz wesentliche Frage hier nicht beantwortet.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
ok

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
ok, wie lange, wie oft, wann waren die Phasen im Studium?

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
ok, lass vielleicht den Verweis darauf weg, dass andere mehr, andere weniger trinken. Die sind nicht im Gespräch beteiligt, also interessieren sie nicht.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
ok, allerdings ist da ein Widerspruch: erstens, Hochprozentiges ist für dich ohnehin lieber tabu, zweitens, bei deiner TF hast du 4 Schnäpse eingebaut, dafür dass sie dir nicht schmecken, war das recht viel... Auch Cocktails oder Longdrinks sind ja nicht ganz niederprozentig...

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
ok

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
ok

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Antwort umdrehen. Wenn du bei Anlässen trinken willst, ist das geplanter Gruppenzwang. Durchgefallen. Der Genuss ist in deiner Antwort nachrangig. Umdrehen: Aus Genuss, z.B. bei Hochzeiten, Weihnachten, ...
Und Achtung, Schnäpse und Cocktails haben dir mal gut geschmeckt, du hast zumindest gut zugelangt, also aufpassen mit dem Geschmacksargument. Was wenn das Bier so gut schmeckt, dass auch ein drittes nett wäre?

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
ok

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
ok, war es schwer?

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Achtung: in den Fragen 14 und 15 hast du davon gesprochen, dass es keine Hinweise gab und keine Beeinträchtigungen.
Pass auf, dass du dir da keinen Widerspruch züchtest, denn hier hast du ja schon ein paar, wenn auch nicht allzu gravierende, Folgen geschildert, auch dass deine Frau schon Unterschiede bemerkt...

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Liste hier nicht die g von reinem Alkohol auf, sondern: 2 kleine Bier, ... das ist transparenter.
Gibt es Pausen zwischen den Anlässen?
Warum ist der Hinweg weniger wichtig zu planen?

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
ok, aber zu theoretisch. Wer wäre denn die Unterstützung? Hast du eine Nummer gespeichert? Notfallkarte in der Brieftasche?

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Oben waren - übertrieben gesagt - die Taxis mit an deiner TF schuld, jetzt sind sie Teil deiner Strategie? Das würde ich überdenken.


Also, wie soll ich sagen, MPU-reif ist das noch nicht, da hast du noch zu viel an Substanz zu liefern.
Insgesamt hast du eine Tendenz zu kleinen Widersprüchen, oder Ansätze von Unstimmigkeiten im Fragebogen. Auch scheinst du die Prinzipien und Ideen hinter den Fragen nicht ganz verstanden zu haben, da sind viele Antworten zu sehr an der Frage vorbei.

Insgesamt sieht man eine klare Strategie, abgesehen von Details, und dass du dich schon mit den Themen auseinandergesetzt hast, aber die Substanz ist dann doch noch dünn.
Vorteil für dich, bei 1,65 dürfte die Fragerei nicht ganz so bohrend werden wie bei jenseits der 2 oder bei WHTlern, aber einen Spaziergang solltest du auch nicht erwarten...
 

Andi18

MPU Profi
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

1x pro Woche 1-2 Bier 0,33l nach dem Fussballtraining (wenn ich nicht gefahren bin).
In den Sommermonaten Jedes Wochenende mindestens 1 mal 3-4 Bier á 0,5l.

Dabei meist 1x pro Monat erhöhte Menge (6-8 Bier + 1-2 Cocktails über den Abend verteilt)

...

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich bin ein introvertierter und ruhiger Mensch. Durch den Konsum von Alkohol bin ich redselig geworden. Zusätzlich hat er mir suggeriert, dass ich selbstbewusst und offen wäre. Ich habe mich dann eher getraut, neue Leute anzusprechen und an Unterhaltungen und Gesprächen teilzunehmen. Zudem habe ich gedanklich immer das Gefühl, dass ich noch etwas zu erledigen habe (die ToDo-Liste ist quasi nie leer). Ich habe das als geringe mentale Belastung empfunden/wahrgenommen. Durch den Konsum von Alkohol konnte ich diese Gedanken ruhen lassen und für einen Moment vergessen. Der Alkohol an der Stelle eine Art von befreiender Wirkung gehabt.
Ich schließe mich da Rüdscher an. Du bist mit 36 kein "Junger" mehr, was bei diesem Motiv eher einem 20-jährigen noch zugeordnet werden kann.
Versuch hier tiefer zu graben und entlang der Zeitachse einen Zusammenhang zur F10 der Konsumhistorie herzustellen.
 

Bazi

Benutzer
Das ging fix ... Wahnsinn! Danke für das konstruktive Feedback. Ein paar Sachen habe ich bereits übernommen/geändert. Andere Dinge muss ich tatsächlich noch einmal überdenken und "etwas graben" :) . Wie ist eure Einschätzung zum Thema KT in meinem Fall? Kann ich damit ins Rennen gehen? Passt das? Oder könnte es doch noch auf AB hinaus laufen? Ein Hinweis fehlt bei mir auch noch ... leider ist aktenkundig festgehalten, dass ich kaum Ausfallerscheinungen hatte bei der Blutabnahme. Könnt ihr abschätzen, wie das meine Ausgangslage in der MPU beeinflusst?
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Bei 1,65 sollte KT üblicherweise möglich sein.
Die fehlenden Ausfallerscheinungen sehe ich nicht kritisch.
Deine Aufarbeitung und deine Strategie müssen aber stimmig sein
 

Bazi

Benutzer
Hallo zusammen,
ich habe mich (gefühlt) noch einmal sehr tief reingearbeitet und meinen Fragebogen überarbeitet. Diesen poste ich im Anschluss. Für mich fühlt er sich jetzt deutlich homogener und stimmiger an. Ich habe auf Unstimmigkeiten geachtet, ohne Dinge zu erfinden oder die Wahrheit zu verbiegen. Bei Punkt 12 tue ich mich am schwersten...egal wie ehrlich ich zu mir selber bin und wie tief ich da grabe. Ich möchte natürlich vermeiden, dass ich unter "starken Missbrauch" falle wegen fehlender AB und meinem KT Ansatz.

Die Trinkmenge bei TF habe ich noch einmal überarbeitet (hab das mit der Watson-Formel nachgerechnet, bei Bedarf könnte ich meine Excel gerne zur Verfügung stellen!?)
Die Taxis spielen keine große Rolle mehr ... das habe ich eingesehen.

Eine Frage:
Sollte ich meine Haaranalyse vom 05.12. (0,009 ng/mg ETG) bei der MPU abgeben?
Der Wert liegt (laut Bewertungsrichtlinien) ja nur knapp über AB und am unteren Rand von KT.
Wirkt sich das positiv aus oder evtl. sogar negativ weil es nur die eine gibt?

Ich hoffe ihr nehmt euch noch einmal die Zeit und gebt mir Feedback ... ich wäre euch echt mega dankbar.
Soviel wie ihr mir hier schon geholfen habt, gibt es natürlich auch eine Spende ans Forum nach meinem positiven Gutachten ;)

Grüße
 
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