FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht:
Männlich
Größe:
179 cm
Gewicht:
92 kg
Alter:
36
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit:
04.06.2022, 02:39 Uhr
BAK:
1,65 ‰
Trinkbeginn:
03.06.2022, 16:30 Uhr
Trinkende:
04.06.2022, 01:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme:
04.06.2022, 03:21 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Nein
Strafbefehl schon bekommen:
Ja
Dauer der Sperrfrist:
4 Monate
Führerschein
Hab ich noch:
Nein
Hab ich abgegeben:
Ja, direkt nach TF
Hab ich neu beantragt:
Nein
Habe noch keinen gemacht:
-
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein:
Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:
Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Alkohol
Bundesland:
Verstoß:
Bayern
Wohnhaft:
Baden-Württemberg
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Ja, deutlich reduziert (3 Anlässe seit TF mit je max. 2 x 0,33l Bier)
Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Ja (0,009 ng/mg ETG)
Urinscreening ja/nein:
Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:
Nein
Keinen Plan?:
-
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?:
Nein
Selbsthilfegruppe (SHG):
Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Ja (1x Sitzung)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Nein
Ambulante/stationäre Therapie:
Nein
Keine Ahnung:
-
MPU
Datum:
09.01.2023
Welche Stelle (MPI):
IBBK
Schon bezahlt?:
Ja
Schon eine MPU gehabt?
Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
-
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
-
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Keine, Ersttäter
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin am 03.06.22 mit einem Freund in meinem Auto nach Erlangen zu einem Volksfest gefahren. Insgesamt waren wir 11 Freunde, welche sich für ein Männerwochenende getroffen haben. Dieses Wochenende hätte bereits 2020 stattfinden sollen … pandemiebedingt ist es 2022 geworden. Organisiert wurde das Männerwochenende durch mich persönlich (Tischreservierung für Volksfest & Unterkunft im Nachbarort). Wir haben uns um 16:00 Uhr in der Unterkunft getroffen und sind dann mit 2 Taxis zum Volksfest gefahren, wo wir ab 17:00 Uhr an unserem reservierten Tisch saßen und mit dem Trinken begonnen haben. Für uns alle war diese Veranstaltung die erste in dieser Form seit Pandemiebeginn. Entsprechend ausgelassen wurde gefeiert und getrunken. Nach dem Ende des Volksfestes um ca. 22:00 Uhr sind wir in die nahegelegene Innenstadt gelaufen, wo wir 2 verschiedene Diskotheken besucht haben. Hier wurde weitergefeiert, bis ich selbst gemerkt habe, dass ich sehr stark alkoholisiert bin. Daraufhin bin ich allein zu einem nahegelegenen Imbiss gelaufen und habe dort 2 Döner gegessen und 1 Wasser getrunken. Während dieser Zeit sind meine Freunde mit 2 Taxis in unsere Unterkunft gefahren. Ich habe beide Taxis verpasst, da ich noch im Imbiss war. Meinen Freunden ist nicht ausgefallen, dass ich fehle, da sie nicht gemeinsam gefahren sind. Nachdem ich gemerkt habe, dass ich allein heimfahren muss, wollte ich zurück zum Volksfestplatz laufen. Dort erschien mir die Wahrscheinlichkeit ein Taxi zu finden am größten … außerdem lag unsere Unterkunft ebenfalls in dieser Richtung. Während meines Fußwegs habe ich noch 2 Taxis angehalten, welche allerdings beide bereits besetzt/reserviert waren. Somit bin ich weiter in Richtung Unterkunft gelaufen. Nach ca. 1,5km Fußweg bin ich dann an einigen E-Scootern vorbeigelaufen. Leider waren mir die gesetzlichen Regelungen bzgl. E-Scootern nicht bekannt und daher war mir in dem Moment nicht bewusst, dass ich meinen Führerschein riskiere, wenn ich E-Scooter fahre. Zusätzlich habe ich meine Alkoholisierung nach dem Imbiss und dem Fußweg total unterschätzt. Also habe ich mich dazu entschieden, einen Scooter zu mieten um den Heimweg zu beschleunigen. Nach ca. 400m ist mir bewusst geworden, dass ich doch sehr stark alkoholisiert bin und den Scooter nicht mehr sicher führen kann. Daher habe ich ihn wieder abgestellt und die Miete beendet. In diesem Moment – um 02:39 Uhr am 04.06.22 - hat dann die Polizei neben mir angehalten und mich zu einer Verkehrskontrolle gebeten. Ich habe dann versucht möglichst nüchtern zu wirken und den Forderungen der Beamten widerstandslos Folge zu leisten. Die Atemalkoholkonzentration betrug zu diesem Zeitpunkt 0,79 mg/l (1,58 Promille). Die Beamten haben mich daraufhin mit zur Wache genommen und um eine Blutprobe gebeten. Ich habe alle Maßnahmen ohne Gegenwehr mitgemacht. Ich war zu diesem Zeitpunkt immer noch in dem Glauben, dass mein Führerschein nicht in Gefahr sei. Das habe ich erst am nächsten Tag nach einer Internetrecherche realisiert.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
- 03.06.2022 17:00 – 18:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 18:00 – 19:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 19:00 – 20:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 19:00 – 20:00 = 1 x 4cl Schnaps (40%)
- 03.06.2022 20:00 – 21:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 21:00 – 22:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 22:00 – 23:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 22:00 – 23:00 = 1 x 300ml Cocktail (6cl 40%)
- 03.06.2022 23:00 – 00:00 = 1 x 300ml Cocktail (6cl 40%)
- 03.06.2022 23:00 – 00:00 = 1 x 4cl Schnaps (40%)
- 04.06.2022 00:00 – 01:00 = 1 x 300ml Longdrink (6cl 40%)
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
- Gefahren = 400m
- Gesamtstrecke = 2000m
- Fahrt wurde selber beendet, da die eigene Unsicherheit selber auffiel
- Kontrolle erst nach Abstellen des Scooters
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Zu Fahrtantritt habe ich mich recht gut gefühlt und ich habe mir das zugetraut. Nach ca. 400m Schlängellinien bin ich mir meiner eigenen Unsicherheit und Alkoholisierung bewusst geworden und habe den Scooter wieder abgestellt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
- Geplant war Taxifahrt für alle
- Erstes Taxi war voll besetzt >> zweites Taxi war geplant, darauf wollte ich warten
- Zweites Taxi verpasst, da ich während der Wartezeit in einem Dönerladen gegessen habe
- Dann zu Fuß Richtung Unterkunft
- unterwegs zwei weitere Taxis angehalten >> beide waren reserviert
- nach ca. 1km Fußweg dann einen Scooter angemietet um den Heimweg zu beschleunigen (leider war mir nicht bewusst, dass ein E-Scooter im Straßenverkehr einem Auto gleichgestellt ist)
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
- Auto = 1 mal im Alter von 18 >> schlechte Erfahrung >> danach nie wieder
- Fahrrad = ca. 15 mal während dem Studium
- E-Scooter = 1x (nur die Fahrt vom 04.06.22) … vorher sehr wenig Erfahrung mit Scooter-Fahrten
- Nach dem Studium keine alkoholisierte Teilnahme mehr am Straßenverkehr (Auto & Fahrrad), da beruflich auf den Führerschein angewiesen
- Folglich sind alle Teilnahmen nicht aufgefallen und haben daher eine Art „Sicherheit“ vermittelt … gerade die Teilnahmen mit dem Fahrrad während dem Studium.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Im Alter von 14 erster Kontakt mit Alkohol zur Konfirmation (2x 0,33l Biermischgetränk)
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken. In den Sommermonaten jedes Wochenende. Im Berufsumfeld konsumiere ich keinen Alkohol. Während der Pandemie habe ich zu jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol konsumiert. Die Trinkmengen waren unterschiedlich, jedoch immer mindestens 4 Bier á 0,5l. Die Trinkmengen habe sich vor allem in den letzten 3 Jahren deutlich gesteigert (Pandemie). Trinklebenslauf folgt. Dabei habe ich allerdings stets den Alkoholkonsum vom Autofahren trennen können.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1x pro Woche 1-2 Bier 0,33l nach dem Fussballtraining (wenn ich nicht gefahren bin).
In den Sommermonaten Jedes Wochenende mindestens 1 mal 3-4 Bier á 0,5l.
Dabei meist 1x pro Monat erhöhte Menge (6-8 Bier + 1-2 Cocktails über den Abend verteilt)
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe stets in Gesellschaft (Freunde, Familie und Bekannte) und überwiegend zu Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeit, Feiertagen etc. getrunken. In meinem familiären Umfeld gab es keine Anlässe ohne Alkohol. Ich habe daher ebenfalls bei jedem Anlass Alkohol getrunken…das stand eigentlich nie zur Frage. Beim Autofahren hatte ich allerdings stets eine 0,0-Promille-Regel. Dies habe ich so beigebracht bekommen und daran habe ich mich (abgesehen von einer Alkoholfahrt mit 18) stets gehalten.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich bin ein introvertierter und ruhiger Mensch. Durch den Konsum von Alkohol bin ich redselig geworden. Zusätzlich hat er mir suggeriert, dass ich selbstbewusst und offen wäre. Ich habe mich dann eher getraut, neue Leute anzusprechen und an Unterhaltungen und Gesprächen teilzunehmen. Zudem habe ich gedanklich immer das Gefühl, dass ich noch etwas zu erledigen habe (die ToDo-Liste ist quasi nie leer). Ich habe das als geringe mentale Belastung empfunden/wahrgenommen. Durch den Konsum von Alkohol konnte ich diese Gedanken ruhen lassen und für einen Moment vergessen. Der Alkohol an der Stelle eine Art von befreiender Wirkung gehabt.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Ich bin ein eher introvertierter Mensch und konnte mich durch den Alkoholkonsum deutlich einfacher in Gesellschaften „öffnen“ und an Gesprächen teilnehmen. Ich hatte ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Bei wenig Alkohol erhöhte Redseligkeit und bei erhöhtem Konsum teilweise Wahrnehmungsstörungen. Wenn ich bei mir selbst eine starke Alkoholisierung bemerkt hatte, dann war mir das unangenehm und ich habe dann aufgehört zu trinken und der Abend war für mich beendet (oft ohne Verabschiedung).
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zur Auffälligkeit gab es keinerlei ernsthaften alkoholbedingten negativen Auswirkungen in meinem Leben. In meinem Umfeld sind keine Alkoholabhängigkeiten etc. bekannt. Nach einem erhöhten Alkoholkonsum hatte ich oft einen flauen Magen und Kopfschmerzen. An solchen Tagen war ich schlapp und antriebslos.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
14: Erster Kontakt zu Alkohol (2x 0,33l Biermischgetränk)
14-16: Kein Alkohol
16-18: ca. 6x pro Jahr 2-3x 0,33l Biermischgetränke bei Diskothekenbesuche
18-19: Bundeswehr >> zukzessive Steigerung bis Höchstmenge 3x pro Woche 6-8 Bier á 0,5l (hier liegt rückblickend meine Trinkspitze und vermutlich auch das Fundament meiner Gifttoleranz)
19-22: Studium >> 4x pro Monat wochenends 4-6 Bier á 0,5l (nur während Theoriephase)
22-27: 2x pro Monat wochenends 3-4 Bier á 0,5l (Erstmals Arbeitstätig; technischer Außendienst; Pendler)
27-29: Von der Freundin getrennt >> 4x pro Monat wochenends 4-6 Bier á 0,5l
29-34: 1x pro Monat wochenends 3-4 Bier á 0,5l (neue Freundin, viel unternommen, wenig getrunken)
34-36: Pandemie; in den Sommermonaten zu jedem gesellschaftlichen Anlass ca. 4x pro Monat 4-6 Bier á 0,5l
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
- ca. 8 Monate während der Schwangerschaft meiner Partnerin (aus Solidarität und um ständig für Notfälle fahrtauglich zu sein)
- Während der Theoriephasen im Studium, da mir das Studium sehr schwer gefallen ist
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Bis zur Auffälligkeit habe ich mich als durchschnittlichen Gesellschaftstrinker eingestuft … es gab in meinem Umfeld immer Leute, die mehr und Leute, die weniger getrunken haben. Ich konnte stets alle Erwartungen an mich erfüllen und hatte (bis auf diverse Kater) keine negativen Auswirkungen durch den Alkoholkonsum. Daher habe ich mein Konsumverhalten als unkritisch angesehen. Im Rahmen meiner Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich deutlich zu viel und zu oft Alkohol konsumiert habe und dies meiner Gesundheit auf Dauer schaden würde, wenn ich so weiter mache. Ich sehe mich daher in einer Alkoholgefährdung.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nach der TF hatte ich eine Trinkpause von 4 Wochen. Danach im Rahmen meiner Trinkregeln und meinem Trinkkalender maximal 10x pro Jahr eine Höchstmenge von 2x 0,33l Bier oder 1x 0,2l Wein. Hochprozentiges konsumiere ich nicht mehr … das schmeckt mir nicht und ist daher kein Genuss.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
24.12.2022 >> 1x 0,2l Wein (das wird am 09.01. mein letzter Konsum gewesen sein … laut Trinkkalender)
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich möchte zu ausgewählten und besonderen Anlässen (zb. Hochzeiten, Taufe, Geburt etc.) mit den Menschen in meinem engsten Umfeld anstoßen. Für mich ist stets wichtig, dass es sich um bei dem Konsum um Genuss handelt. Wenn es mir nicht schmeckt, dann trinke ich es auch nicht.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Im Rahmen meiner Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass mein Alkoholkonsum negative Auswirkungen auf meine Gesundheit haben könnte. Sowohl die Menge, als auch die Häufigkeit meines Konsums überstiegen das allgemeine gesellschaftliche Niveau. Daher habe ich mich dazu entschlossen, meinen Alkoholkonsum deutlich einzuschränken, zu planen und zu überwachen. Bis zur Auffälligkeit hatte ich keine negativen Auswirkungen durch meinen Alkoholkonsum. Daher habe ich meinen Alkoholkonsum nie kritisch hinterfragt. Ich habe es als normal empfunden zu jedem Anlass Alkohol zu konsumieren.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe meinen Konsum in der Vergangenheit analysiert und kategorisiert. Zur Änderung meines Trinkverhaltens habe ich mir eigene Trinkregeln erstellt, welche ich strikt einhalte. Zusätzlich habe ich mir einen Trinkkalender erstellt. Darin ist jeglicher Alkoholkonsum geplant bzw. festgehalten. Die Umstellungsphase war anfangs sehr ungewohnt. Die Menschen in meinem Umfeld haben überrascht reagiert und ich musste mein „KT“ oft erklären und teils sogar „rechtfertigen“. Mittlerweile hat sich das KT in meinem Leben sehr gut etabliert und mein Umfeld kennt meinen geänderten Bezug zum Alkohol und unterstützt mich aktiv beim Einhalten meiner Regeln.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich deutlich gesünder und bin – im Vergleich zu vergangenen Jahren um diese Zeit – viel seltener krank. Der reduzierte Alkoholkonsum trägt auch maßgeblich zu einer gesünderen Ernährung bei, wodurch ich seit der Auffälligkeit ca. 5kg Gewicht verloren habe. Die Wochenenden nutze ich seit der Auffälligkeit viel intensiver aus und verbringe deutlich mehr Zeit mit Familienaktivitäten. Meiner Partnerin ist das besonders positiv aufgefallen. In Gesellschaften fühle ich mich mittlerweile deutlich wohler und gehe auch aktiv auf andere Menschen zu und suche Unterhaltungen mit Ihnen. Meine gedankliche ToDo-Liste notiere ich mir mittlerweile in digitaler Form und bekomme sie somit aus meinem Kopf. Dadurch bin ich mental deutlich gelassener, weil ich weiß, dass ich nichts mehr vergesse. Ich empfinde das als sehr angenehm.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mir selbst strikte Trinkregeln auferlegt und weiche nicht mehr von diesen ab.
Zusätzlich ist jeglicher Alkoholkonsum durch einem Trinkkalender geplant kann dadurch stets im Blick behalten werden.
Trinkregeln:
- Ich konsumiere Alkohol nicht mehr spontan
- Ich konsumiere zu einem Anlass maximal 2 Standardgläser á 10-12g reiner Alkohol mit mindestens 1 alkoholfreiem Getränk dazwischen
- Ein Anlass, an welchem ein Konsum geplant ist, kann kurzfristig auch zu einem alkoholfreien Anlass geändert werden. Ein geplant alkoholfreier Anlass kann allerdings nicht spontan geändert werden (siehe Regel 1)
- Ich konsumiere zu maximal 10 Anlässen pro Jahr Alkohol
- Ein Konsum von Alkohol zu einem Anlass setzt Folgendes voraus:
- Die Trinkmenge muss definiert sein
- Die Art der alkoholischen Getränke muss definiert sein
- Der Hinweg und speziell der Heimweg ist vorab geklärt (Taxi, Bus, Bahn etc.)
- Im Straßenverkehr gilt eine selbstauferlegte, strikte 0.0-Promille-Grenze unabhängig der gewälten Mobilität (zu Fuß, Auto, Fahrrad, Scooter etc.)
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Da ich aktuell 36 Jahre alt bin, kann ich das nicht gänzlich ausschließen, da ich auch zukünftig an Veranstaltungen und Anlässen teilnehmen werde. Allerdings habe ich einen persönliche Trinkregeln und einen Trinkkalender angelegt und halte mich strikt an meinen Plan. Sollte ich merken, dass ich das Verlangen habe, diesen Plan aufzuweichen, würde ich mir professionelle Unterstützung beim Einhalten meines Plans holen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Bei jedem Trinkanlass ist sowohl der Hinweg, als auch der Rückweg geklärt. Für einen Trinkanlass nutze ich vorrangig die Möglichkeit eines Taxis, welches ich vorab bereits für eine bestimmte Uhrzeit für den Heimweg bestelle. Sollte es mit dem Taxi Probleme geben, dann nutze ich andere öffentliche Verkehrsmittel (Bus, Bahn etc.). Für den Fall, dass kein Verkehrsmittel zur Verfügung stehen könnte, dann konsumiere ich kein Alkohol. Meine Trinkregeln helfen mir dabei.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein