TF mit 2,11 Promille --> bevorstehende MPU

Butch

Benutzer
Hallo zusammen,
hatte im Dezember 2018 meine TF und muss demnächst zur MPU.
Ich hoffe Ihr könnt auf meine Frage eingehen, mir ein paar hilfreiche Tipps geben und meine Unsicherheit ein wenig mildern.
Folgend der erste Teil meines Fragebogens. Der vollständige FB kommt in den nächsten Tagen:

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 180cm
Gewicht: 75kg
Alter: 44

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: Dezember 18
BAK: 2,11
Trinkbeginn: 17:00
Trinkende: 23:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 1:00

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: bis 29.11.19

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass die/der Untersuchte auch künftig ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 und 2 unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen psychofunktionale oder andere alkoholassoziierte Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 und 2 in Frage stellen?

Bundesland: Hessen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 01.01.2019

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Ja über 6 Monate
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: noch kein Datum
Welche Stelle (MPI): noch keine
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen? noch kein Gutachten
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 
Zuletzt bearbeitet:

Butch

Benutzer
Mich interessiert welche Unterlagen werden von der Begutachtungsstelle verwenden? Hat die Begutachtungsstelle Zugriff nur auf die Führescheinakte oder werden hier auch andere Unterlagen hinzugezogen, zb. die Polizeiakte oder das polizeiliche Protokoll / Vernehmung?
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
werden hier auch andere Unterlagen hinzugezogen, zb. die Polizeiakte oder das polizeiliche Protokoll / Vernehmung?
Hast du dort was entdeckt, kommt darauf an wie fleißig dein/e Sachbearbeiter/in das in deine MPU Aufforderung schreibt, oder die Unterlagen von der StA angefordert hat?

Aber bei der MPU geht es primär um deine TF, deine Aufarbeitung und wie du in Zukunft mit Alkohol umgehen wirst, z.B. KT, du trinkst Alkohol nur noch zu besonderen Anlässen, oder du generell auf Alkohol verzichten wirst. Ich denke letzteres bei deiner BAK von 2,11.
 
Zuletzt bearbeitet:

Butch

Benutzer
In der Führerscheinakte die ich mir am letzten Donnerstag ausdrucken lassen habe ist kein Polizeibericht inkludiert. Nur der Strafbefehl ist dabei. Kann ich davon ausgehen dass nur die Führerscheinakte die mir ausgehändigt wurde der Begutachtungstelle zur Verfügunggung stehen wird? Oder hat die Begutachtungstelle Einsicht in weitere Unterlagen?
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Kann ich davon ausgehen dass nur die Führerscheinakte die mir ausgehändigt wurde der Begutachtungstelle zur Verfügunggung stehen wird?
Ja, aber bevor deine Akte versandfertig für das MPI gemacht wird, solltest du nochmals in deine Akte schauen. Z.b. wenn du der Führerscheinstelle dein MPI mitteilst wo du deine MPU machen wirst, denn was dann schlussendlich in der Akte steht, das sieht auch der Gutachter.
 

Butch

Benutzer
Bis 23.10 läuft mein Abstinenznachweiss. Wann soll ich mich am besten für die MPU anmelden? Kennt jemand zufällig eine gute MPU Stelle mit einer angenehmen Atmosphere und wo man menschenwürdig behandelt wird in Rhein-Main Gebiet?
 

nobby

Erfahrener Benutzer
ca. 14 Tage nach deinem Abstinenznachweis, damit du dein Ergebnis in Händen hast und zu deiner MPU Stelle mitnehmen kannst. Gehst du mit KT zur MPU.
Hier im Forum wird die PIMA und AVUS oft bevorzugt.
 

Butch

Benutzer
Hallo zusammen, folgend mein Fragebogen:

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Mitte Dezember 2018, Freitagabend, es war eine Betriebsweihnachtsfeier in einer Gaststätte. Getrunken mit Arbeitskollegen.
Zur der Weihnachtsfeier mit einem Arbeitskollegen der nichts trinkt gefahren. Mein Auto habe ich beim Ihm vor dem Haus stehen lassen. Es war abgesprochen, dass ich, nach der Weihnachtsfeier bei dem Arbeitskollegen übernachte. Wie abgesprochen bin nach der Weihnachtsfeier mit dem Kollegen zu Ihm nach Hause gefahren und habe dann aus eigener Dummheit und Selbstüberschätzung doch noch beschlossen mit eigenem Auto weiter nach Hause zu fahren. Nach 2 Kilometer habe ich festgestellt dass ich doch zu betrunken bin um das Auto zu lenken, folge dessen bin ich über eine Liefereinfahrt auf eine Autobahnraststätte gefahren und wollte das Auto einparken. Beim Einparken habe ich ein LKW leicht gestreift, daraufhin wurde die Polizei gerufen --> 2,11 Promille

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

6 Bier und 6-7 Kräuterliköre von 18 bis 24 Uhr

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Insgesamt wollte ich 10 km fahren. Nach zwei km habe gemerkt, dass ich fahruntüchtig bin und habe auf einer Autobahnraststätte geparkt.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ich hatte mich total überschätzt. Ich hatte das Gefühl ich kann die 10 km gut bewältigen. Nach zwei Kilometer hat mich die Realität eingeholt. Ich konnte den Wagen nicht sicher weiter lenken. Habe doppelt gesehen, bin Schlangenlinien gefahren.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Eigentlich sollte ich bei einem Arbeitskollegen überachten, so haben wir das abgesprochen. War aber so dumm und habe mich doch noch entschlossen nach Hause zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Bin bestimmt öfter mit Restalkohol Auto gefahren. Wenn ich mir das ausrechne, bis 1, 2 Uhr getrunken 6, 7 Biere und dann um 9, 10 Uhr Auto gefahren. Ich war dann also um 9 Uhr noch alkoholisiert gewesen. War mir damals nicht bewusst, habe mir drüber keine Gedanken gemacht.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Das erste Mal hatte ich Kontakt mit Alkohol mit 12 auf einer Hochzeit meiner. Mit 16 Jahren habe ich das erste Mal Alkohol getrunken. Habe mit Jugendfreunden angefangen mit Alkohol zu experimentiert.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In meiner Studienzeit habe ich regelmäßig Alkohol getrunken. In der Studienzeit hat man viel gefeiert und auch viel getrunken. Ich konnte auch immer viel vertragen, mehr als die meisten Freunde / Bekannte. Heutzutage klingt das sehr naiv und dumm aber damals war ich ziemlich stolz drauf. Ich vermute in diese Zeitspanne habe ich eine gewisse Alkoholtoleranz entwickelt. Getrunken habe ich an Wochenenden, zusammen mit Freunden und Studienkollegen. Mit 27 Jahren habe ich meine derzeitige Partnerin kennengelernt. Sie trinkt überhaupt nichts und ist auch dem Alkohol stark abgeneigt. Ab diesen Zeitpunkt habe ich viel weniger getrunken – ein bis zwei Male im Monat. August 2017 haben wir uns getrennt und, ab diesem Zeitpunkt habe ich angefangen wieder regelmäßig zu trinken, fast jedes Wochenende.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Freitags und meistens auch samstags. Getrunken habe ich unterschiedlich viel. Manchmal zwei, drei Bier am Abend. Es gab aber auch Abende an welchen ich 6-7 Biere und ein paar Schnäpse dazu getrunken habe.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend habe ich mit meinen sogenannten Freunden getrunken. Getrunken haben wir in der Kneipe, auf Festen oder auch zu Hause.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

In der Studienzeit habe ich getrunken um Spaß zu haben, neue Bekanntschaften zu knüpfen und auch um dazu zu gehören. Das trinken gehörte einfach zu den Wochenenden dazu. Ich war gesprächiger, witziger, unterhaltsamer, offener und konnte einfacher fremde Menschen ansprechen.
August 2017 haben wir uns mit meiner Partnerin getrennt und da wir nicht verheiratet waren hatte sie für unsere gemeinsame Tochter das alleinige Sorgerecht. Meine Partnerin wollte das Sorgerecht nicht teilen und ich musste das gemeinsame Sorgerecht über Familiengerecht einklagen. Das Sorgerecht wurde in der Verhandlung uns beiden zugesprochen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Das hat mich aber viel Stress gekostet. Anderseits wollte ich der Einsamkeit entfliehen und für eine gewisse Zeit meine Probleme vergessen. Ich war in der falschen Annahme, dass Alkohol meine Probleme lösen könnte. Habe mich einfach selbst angelogen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war ich entspannter und unterhaltsamer, offener, hatte zu jedem Thema eine Meinung. Ich konnte einfacher fremde Menschen ansprechen und neue Bekanntschaften schließen. Bei viel Alkohol war ich müde und habe unverständlich, sinnfrei gesprochen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, gab es keine.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Die Wochenenden waren sozusagen für den Alkohol reserviert. Dadurch habe ich meine Hobbys und Kontakte mit Menschen die kein Alkohol getrunken haben vernachlässigt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Da ich jetzt abstinent lebe gab es immer wieder Zeiten wo ich mehr Alkohol getrunken habe.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, in der Studienzeit ist es mir zwei, dreimal passiert.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Da ich nur an den Wochenenden Getrunken habe und meistens außerhalb habe mich als Gesellschaftstrinker und Partytrinker gesehen. Rückblickend kann ich feststellen, dass ich immer wieder an den Wochenenden Anlässe zum Trinken gesucht habe und bin in einem Teufelskreis geraten. Ausgehen war bei mir immer mit Alkohol verbunden. Habe mich mit dem Trinkverhalten nicht kritisch genug befasst. Habe mir einfach keine Gedanken drüber gemacht.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

Nein, ich trinke seit 01.01.2019 kein Alkohol.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 31.12.2019

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mich in den letzten Monaten viel über Alkoholkonsum informiert und mich damit auseinander gesetzt. Habe für mich festgestellt, dass ich kein Alkohol in meinem Leben brauche. Ich habe viele positive und glückliche Momente ohne Alkohol erlebt. Das zusammen sein mit meiner kleinen Tochter, meiner Partnerin führt zu unvergessenen Glücksmomenten. Wenn ich in den letzten Monaten weiter getrunken hätte, hätte ich das alles verpasst.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Bis zur der TF habe mich mit meinem Alkoholkonsum nie so richtig auseinandergesetzt. Es ist mir klar geworden, dass ich an dem Abend der TF mir oder sogar jemanden unschuldigen, wegen meiner Unverantwortlichkeit und Dummheit, hätte einen körperlichen Schaden zufügen können. Der Gedanke ließe mich einfach nicht mehr los und ich war mir sicher, dass ich mein Leben ändern muss.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der TF war ich in einem Schock konnte zwei Wochen nicht richtig schlafen. Silvester 2018 habe ich zwei Bier getrunken, hatte aber keinen Spaß dabei und es hat sich auch nicht richtig angefühlt. Nach dem ich mich vorzeitig von der Silvesterparty verabschiedet hatte, habe ich dann zu Hause entschlossen gar keinen Alkohol mehr zu trinken. Damals wusste ich nicht ob ich es schaffe aber ich war mir sicher dass ich den richtigen Weg angeschlagen habe. An den ersten Wochenenden wusste ich nicht was ich mit mir anstellen soll, hatte das Gefühl etwas zu verpassen. Ich hatte auf einmal viel Zeit die ich mir sinnvoll organisieren musste. Habe mich meinen alten Hobbys gewidmet und Menschen kontaktiert die ich in den Letzten 18 Monaten vernachlässigt habe. Habe auch offen kommuniziert dass ich kein Alkohol mehr trinke. Hatte auch ziemlich umfassenden Redebedarf und habe mit Menschen die mir nah stehen offen und Stundenlang drüber gesprochen. War selbst über meine Offenheit überrascht. Aber die Offenheit und Möglichkeit mit Menschen über meine Vergangenheit und Zukunft offen zu reden hat mir am Anfang meiner Abstinenz stark geholfen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Mir machen jetzt Sachen Spaß, die ich nie gemocht habe, wie Einkaufen, Spazieren, Essen gehen, spontan irgendwo Kaffee trinken. Außerdem habe ich mehr Zeit für Menschen die ich in der letzten Zeit vernachlässigt habe und auch für meine Hobbys. Habe mit der Aquaristik wieder angefangen. Habe angefangen regelmäßig Sport zu treiben. Habe in den letzten Monaten fast 10 kg abgenommen. Habe wieder meinen Weg zum Glauben gefunden. Habe den Kontakt zu meiner Mutter und meinem Bruder vertieft und verfestigt. Im März 2019 sind wir mit meiner Partnerin wieder zusammen gekommen. Wir unternehmen viel zusammen mit unserer Tochter. An den Wochenenden arrangieren wir zu dritt verschiedene Ausflüge. Wir spielen, freuen uns, weinen und reden offen miteinander.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt

Ich habe in meinem Umfeld offen kommuniziert, dass ich kein Alkohol mehr trinke und Abstinent lebe. Habe mich vom damaligen, sogenannten Freunden mit denen ich damals getrunken habe distanziert und habe neue Bekanntschaften und Freundschaften geknüpft. Habe gelernt mit Menschen die mir nah stehen offen über meine Probleme und Bedürfnisse zu reden. Habe gelernt mit kritischen Situationen offen umzugehen und diese mit Mitmenschen zu besprechen um das eigene Leben und Verhalten reflektieren zu können. Auch mein wiedergefundenes Glauben gibt mir sehr viel Kraft um täglichen Herausforderungen würdig und verantwortungsvoll zu meistern.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich bin mir sicher dass ich in die alten Gewohnheiten nicht zurückfallen werde. In den letzten Monaten habe ich meine Denkmuster überarbeitet und Mechanismen erarbeitet die mir Helfen in schwierigen Situationen offen mit Problemen umzugehen und gemeinsam mit Menschen die mir nah stehen Lösungen zu finden.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich abstinent lebe und werde auch in der Zukunft kein Alkohol trinken stellt sich für mich die Frage gar nicht.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 

Butch

Benutzer
Ich hoffe Ihr nimmt euch Zeit und list mein FB durch. Bin für jede Kritik und Vorschläge offen und bitte Euch mir so schnell wie möglich Rückmeldung zu geben da ich wahrscheinlich schon in zwei bis drei Wochen meine MPU bei der Avus in Ffm absolvieren werde.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Butch,

wir werden uns bemühen dir kurzfristig ein Feedback zu geben.

P.S. Avus in Ffm ist aus meiner Sicht eine gute Wahl. :smiley138:
 

Butch

Benutzer
Hallo Leute vom Internet ;)
Habe gestern ein Schreiben und eine Rechnung von der Avus in Ffm bekommen. Die Rechnung beläuft sich auf incl. MwSt. 631€. Finde ich schon beträchtlich, ist das üblich?
Eine andere Frage habe ich noch zu der Fragestellung der Führerscheinstelle. Besonders beschäftigt mich folgende Textpassage: "liegen psychofunktionale oder andere alkoholassoziierte Beeinträchtigungen vor". Was bedeutet das genau, ist das eine standardisierte Fragestellung?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Butch,

Habe gestern ein Schreiben und eine Rechnung von der Avus in Ffm bekommen. Die Rechnung beläuft sich auf incl. MwSt. 631€. Finde ich schon beträchtlich, ist das üblich?
da die MPI jetzt ihre eigenen Preise machen können, haben sich die Kosten für eine MPU stark erhöht.
sad.gif


https://www.mpu-vorbereitung-online.com/forum/threads/kosten-einer-mpu.105/#post-34022

Eine andere Frage habe ich noch zu der Fragestellung der Führerscheinstelle. Besonders beschäftigt mich folgende Textpassage: "liegen psychofunktionale oder andere alkoholassoziierte Beeinträchtigungen vor". Was bedeutet das genau, ist das eine standardisierte Fragestellung?
Ja, das ist absoluter Standard. Diese Fragen werden durch den Arzt (körperliche Untersuchung) und den Reaktionstest meist positiv für den Kunden beantwortet....
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Butch,

hier mal ein erster Kommentar zu deinem FB:
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

6 Bier und 6-7 Kräuterliköre von 18 bis 24 Uhr
Lt. dem von uns verwendeten Promillerechner hättest du somit bei der BE eine BAK von 1,64‰ haben müssen...:smiley2204:
Angesetzt habe ich dabei: 6 Bier a 0,5l und 7 Schnäpse a 2 cl
Im Profil-FB hattest du den Trinkzeitraum von 17 bis 23 Uhr angegeben (BE um 1 Uhr). Hier im FB schreibst du 18 bis 24 Uhr.
Bitte denke nochmal darüber nach, v.a., ob es sich nicht doch um etwas mehr Alk. gehandelt hat...
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Bin bestimmt öfter mit Restalkohol Auto gefahren. Wenn ich mir das ausrechne, bis 1, 2 Uhr getrunken 6, 7 Biere und dann um 9, 10 Uhr Auto gefahren. Ich war dann also um 9 Uhr noch alkoholisiert gewesen. War mir damals nicht bewusst, habe mir drüber keine Gedanken gemacht.
Aber sicher bist du in der Vergangenheit nicht nur mit Restalk. gefahren...
Wer mit über 2 Promille noch 2 km fahren kann (auch wenn es mit Schlangenlinien war) hatte vorher auch einiges an Übung.
Das heißt nun nicht das du öfter mit 2 Atü unterwegs warst, aber mehr als Restalk. wird es auf jeden Fall gewesen sein...
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In meiner Studienzeit habe ich regelmäßig Alkohol getrunken. In der Studienzeit hat man viel gefeiert und auch viel getrunken. Ich konnte auch immer viel vertragen, mehr als die meisten Freunde / Bekannte. Heutzutage klingt das sehr naiv und dumm aber damals war ich ziemlich stolz drauf. Ich vermute in diese Zeitspanne habe ich eine gewisse Alkoholtoleranz entwickelt. Getrunken habe ich an Wochenenden, zusammen mit Freunden und Studienkollegen. Mit 27 Jahren habe ich meine derzeitige Partnerin kennengelernt. Sie trinkt überhaupt nichts und ist auch dem Alkohol stark abgeneigt. Ab diesen Zeitpunkt habe ich viel weniger getrunken – ein bis zwei Male im Monat. August 2017 haben wir uns getrennt und, ab diesem Zeitpunkt habe ich angefangen wieder regelmäßig zu trinken, fast jedes Wochenende.
Kurze Rückfrage: Wie ist das zu verstehen? Du und deine "derzeitige" Partnerin habt euch 2017 getrennt?
think.gif

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Freitags und meistens auch samstags. Getrunken habe ich unterschiedlich viel. Manchmal zwei, drei Bier am Abend. Es gab aber auch Abende an welchen ich 6-7 Biere und ein paar Schnäpse dazu getrunken habe.
s. meine Antwort zur Frage 2
Wenn es bei deiner TF mehr Alk. war, muss es auch im Vorfeld etwas mehr gewesen sein...
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mich in den letzten Monaten viel über Alkoholkonsum informiert und mich damit auseinander gesetzt. Habe für mich festgestellt, dass ich kein Alkohol in meinem Leben brauche. Ich habe viele positive und glückliche Momente ohne Alkohol erlebt. Das zusammen sein mit meiner kleinen Tochter, meiner Partnerin führt zu unvergessenen Glücksmomenten. Wenn ich in den letzten Monaten weiter getrunken hätte, hätte ich das alles verpasst.
Auch hier eine Rückfrage: du hast also eine neue Partnerin?
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Mir machen jetzt Sachen Spaß, die ich nie gemocht habe, wie Einkaufen, Spazieren, Essen gehen, spontan irgendwo Kaffee trinken. Außerdem habe ich mehr Zeit für Menschen die ich in der letzten Zeit vernachlässigt habe und auch für meine Hobbys. Habe mit der Aquaristik wieder angefangen. Habe angefangen regelmäßig Sport zu treiben. Habe in den letzten Monaten fast 10 kg abgenommen. Habe wieder meinen Weg zum Glauben gefunden. Habe den Kontakt zu meiner Mutter und meinem Bruder vertieft und verfestigt. Im März 2019 sind wir mit meiner Partnerin wieder zusammen gekommen. Wir unternehmen viel zusammen mit unserer Tochter. An den Wochenenden arrangieren wir zu dritt verschiedene Ausflüge. Wir spielen, freuen uns, weinen und reden offen miteinander.
Ah, jetzt verstehe ich es. Die Ausdrucksweise: "sind wir mit meiner Partnerin..." ist ein wenig seltsam, wer ist mit "wir" gemeint?
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt
Ich habe in meinem Umfeld offen kommuniziert, dass ich kein Alkohol mehr trinke und Abstinent lebe. Habe mich vom damaligen, sogenannten Freunden mit denen ich damals getrunken habe distanziert und habe neue Bekanntschaften und Freundschaften geknüpft. Habe gelernt mit Menschen die mir nah stehen offen über meine Probleme und Bedürfnisse zu reden. Habe gelernt mit kritischen Situationen offen umzugehen und diese mit Mitmenschen zu besprechen um das eigene Leben und Verhalten reflektieren zu können. Auch mein wiedergefundenes Glauben gibt mir sehr viel Kraft um täglichen Herausforderungen würdig und verantwortungsvoll zu meistern.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich bin mir sicher dass ich in die alten Gewohnheiten nicht zurückfallen werde. In den letzten Monaten habe ich meine Denkmuster überarbeitet und Mechanismen erarbeitet die mir Helfen in schwierigen Situationen offen mit Problemen umzugehen und gemeinsam mit Menschen die mir nah stehen Lösungen zu finden.
Das ist, in beiden Antworten, viel zu allgemein gehalten. Beschreibe genauer was du unter "kritischen Situationen" verstehst und inwiefern dir dein Glauben dabei hilft. Welche Denkmuster hast du überarbeitet und welche Mechanismen dabei entwickelt?
Was würde z.B. passieren wenn sich deine Partnerin erneut von dir trennt?

Bei der MPU wirst du AN über 6 Monate haben, das bedeutet, dass es sich bei dir um eine "freiwillige AB" handelt und der Gutachter dir auch "KT" zutrauen können muss, da du ja jederzeit wieder Alk. trinken könntest.

Warum hast du deine AB nicht für ein Jahr nachgewiesen, also gleich im Januar mit Nachweisen angefangen?
 

Butch

Benutzer
Hallo Nancy, danke dass du dir Zeit genommen hast mein FB zu analysieren und danke für dein Feedback :smiley711:

Lt. dem von uns verwendeten Promillerechner hättest du somit bei der BE eine BAK von 1,64‰ haben müssen...:smiley2204:
Angesetzt habe ich dabei: 6 Bier a 0,5l und 7 Schnäpse a 2 cl
Im Profil-FB hattest du den Trinkzeitraum von 17 bis 23 Uhr angegeben (BE um 1 Uhr). Hier im FB schreibst du 18 bis 24 Uhr.
Bitte denke nochmal darüber nach, v.a., ob es sich nicht doch um etwas mehr Alk. gehandelt hat...
Die tatsächliche Trinkzeit steht im Profil-FB von 17 bis 23 Uhr.
6 Bier a 0,5l das ist richtig. Bei den 7 Schnäpsen bin ich mir aber nicht sicher. Es ist durchaus möglich, dass die Gläser keine 2 cl Schnapsgläser waren, eher 3 oder sogar 4 cl.

Aber sicher bist du in der Vergangenheit nicht nur mit Restalk. gefahren...
Wer mit über 2 Promille noch 2 km fahren kann (auch wenn es mit Schlangenlinien war) hatte vorher auch einiges an Übung.
Das heißt nun nicht das du öfter mit 2 Atü unterwegs warst, aber mehr als Restalk. wird es auf jeden Fall gewesen sein...
Ja natürlich, du hast recht Nancy. Bin natürlich öfter betrunken unterwegs gewesen. Da ich die Fahrten nie gezählt habe ist es mir einfach schwierig sich auf eine Zahl festzulegen - möchte nicht übertreiben. Wie viele Alkoholfahrten wären angemessen?

Ah, jetzt verstehe ich es. Die Ausdrucksweise: "sind wir mit meiner Partnerin..." ist ein wenig seltsam, wer ist mit "wir" gemeint?
Mit "wir" ist meine Partnerin und ich gemeint. Wir haben uns August 2017 getrennt und ab März 2019 sind wir wieder zusammen.

Bei der MPU wirst du AN über 6 Monate haben, das bedeutet, dass es sich bei dir um eine "freiwillige AB" handelt und der Gutachter dir auch "KT" zutrauen können muss, da du ja jederzeit wieder Alk. trinken könntest.

Warum hast du deine AB nicht für ein Jahr nachgewiesen, also gleich im Januar mit Nachweisen angefangen?
Anfang Januar 2019 habe ich mich entschlossen keinen Alkohol mehr zu trinken. Die Entscheidung hatte aber mit der MPU-Vorbereitung gar nichts gemeinsam. Über die Vorbereitung und die MPU habe ich mich erst als ich mein Strafbefehl bekommen habe angefangen zu informieren.

Das ist, in beiden Antworten, viel zu allgemein gehalten. Beschreibe genauer was du unter "kritischen Situationen" verstehst und inwiefern dir dein Glauben dabei hilft. Welche Denkmuster hast du überarbeitet und welche Mechanismen dabei entwickelt?
Was würde z.B. passieren wenn sich deine Partnerin erneut von dir trennt?
Verstehe was du meinst --> werde die beiden Antworten nochmal bearbeiten und demnächst hier reinstellen.

Und wie siehst du den restlichen FB? Sind die übrigen Antworten plausibel und kann man die Antworten im großen und ganzen so verwenden?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Butch,
Hallo Nancy, danke dass du dir Zeit genommen hast mein FB zu analysieren und danke für dein Feedback :smiley711:
gerne
Die tatsächliche Trinkzeit steht im Profil-FB von 17 bis 23 Uhr.
6 Bier a 0,5l das ist richtig. Bei den 7 Schnäpsen bin ich mir aber nicht sicher. Es ist durchaus möglich, dass die Gläser keine 2 cl Schnapsgläser waren, eher 3 oder sogar 4 cl.
Wenn es sich um doppelte Schnäpse (4 cl) gehandelt hat, kommt es mit 6 Bieren und 6 Schnäpsen sehr gut hin...
Ja natürlich, du hast recht Nancy. Bin natürlich öfter betrunken unterwegs gewesen. Da ich die Fahrten nie gezählt habe ist es mir einfach schwierig sich auf eine Zahl festzulegen - möchte nicht übertreiben. Wie viele Alkoholfahrten wären angemessen?
Schau mal bitte hier: Fahrten unter Alkohol
Mit "wir" ist meine Partnerin und ich gemeint. Wir haben uns August 2017 getrennt und ab März 2019 sind wir wieder zusammen.
Okay, dann hatte mich nur die Ausdrucksweise irritiert...
Anfang Januar 2019 habe ich mich entschlossen keinen Alkohol mehr zu trinken. Die Entscheidung hatte aber mit der MPU-Vorbereitung gar nichts gemeinsam. Über die Vorbereitung und die MPU habe ich mich erst als ich mein Strafbefehl bekommen habe angefangen zu informieren.
Verstanden
Verstehe was du meinst --> werde die beiden Antworten nochmal bearbeiten und demnächst hier reinstellen.
Ja, mach das, aber stelle nach einer Überarbeitung bitte immer den gesamten FB wieder ein (auch die Trinkmengen entsprechend abändern).
Und wie siehst du den restlichen FB? Sind die übrigen Antworten plausibel und kann man die Antworten im großen und ganzen so verwenden?
Ja, deine Antworten sind schon sehr gut und nachvollziehbar. Nach deiner Überarbeitung gebe ich dir weiteres Feedback...
 

Butch

Benutzer
Hallo Nancy,

Wenn ich nach der Faustregel meine Fahrten unter Alkoholeinfluss berechne und dabei mein alter berücksichtige komme ich auf ungefähr 1300 Fahrten unter Alkoholeinfluss. Ich kann mir aber nicht vorstellen dass ich 1300 mal unter Einfluss vom Alkohol Auto gefahren bin. Außerdem glaube ich, dass es nicht Vorteilhaft ist, so viele Fahrten unter Alkoholeinfluss bei der MPU anzugeben.

Habe noch zwei Fragen:
Da ich die alte Klasse 3 wieder beantragt habe muss ich zusätzlich einen aktuellen Sehtest abgeben. Bei de Führerscheinstelle hat man mir gesagt, dass ich den Sehtest zusammen mit der MPU durchführen lassen kann. Ist das empfehlenswert oder soll ich den Sehtest unabhängig von der MPU machen lassen? Reicht ein Sehtest vom Optiker?
Und wie sieht das mit dem Erste-Hilfe-Kurs? Ich habe den glaube ich schon mal in der Jugend gemacht als ich damals mein Füherschein gemacht habe. Ist der Erste-Hilfe-Kurs-Schein lebenslang gültig oder muss ich doch einen neuen machen?

Werde morgen Abend mein FB überbereiten und hier nochmal reinstellen.
Wünsche ein schönes und entspanntes Wochenende! :)
 

gary

Benutzer
Ist das empfehlenswert oder soll ich den Sehtest unabhängig von der MPU machen lassen? Reicht ein Sehtest vom Optiker?
Wenn du die alte Klasse 3 beantragst, also auch KFZ über 3,5 T führen möchtest brauchst du in der Regel ein augenärztliches Gutachten.

Und wie sieht das mit dem Erste-Hilfe-Kurs? Ich habe den glaube ich schon mal in der Jugend gemacht als ich damals mein Füherschein gemacht habe. Ist der Erste-Hilfe-Kurs-Schein lebenslang gültig oder muss ich doch einen neuen machen?
In der Regel lebenslang gültig.

Bei de Führerscheinstelle hat man mir gesagt, dass ich den Sehtest zusammen mit der MPU durchführen lassen kann.
Das habe ich noch nie gehört und kenne auch kein MPI, wo das möglich wäre.

Normalerweise müsstest du nach dem Antrag zur Wiedererteilung ein Schreiben bekommen, in dem dir die Fsst. mitteilt, welche Unterlagen sie benötigt.
Hast du das noch nicht bekommen? FE schon beantragt?
 

Kannoptopuss

Benutzer
Hallo,auch ich wollte meinen alten Klasse 3 Führerschein neu beantragen, hatte aber von der Führerscheinstelle kein Info - Blatt bekommen.
Ich muss vorlegen :
1 Personalausweis / Reisepass
2. 1 Foto / Biometrisch
3. Führungszeugnis der Belegart 0
4. Erste Hilfe Nachweis nicht älter als 3 Jahre
5. ein augenärztliches Gutachten
6. ein ärztliches Gutachten

Kann allerdings auch sein, weil ich über 50 J bin.
 

Butch

Benutzer
Normalerweise müsstest du nach dem Antrag zur Wiedererteilung ein Schreiben bekommen, in dem dir die Fsst. mitteilt, welche Unterlagen sie benötigt.
Hast du das noch nicht bekommen? FE schon beantragt?
Ja, so ein Schreiben habe ich bekommen. Für die Klassen C1, C1E (alte Klasse 3) werden folgende Unterlagen benötigt:
- augenärztliches Zeugnis/Gutachten nach Anlage 6 FeV, nicht älter als 2 Jahre
Bei der Fsst. hat man mir gesagt dass ich das augenärztliche Gutachten zusammen mit der MPU machen kann. Die nette Dame hat sich das sogar notiert.
- ärztliches Zeugnis oder Gutachten nach Anlage 5 FeV, nicht älter als 1 Jahr
Brauche ich noch ein zusätzliches ärztliches Gutachten? Bei der MPU wird doch ein medizinisches Gutachten mit ausgestellt.
- Nachweis über die Schulung in Erster Hilfe
So einen Nachweis habe ich nicht mehr. Musste ich aber bestimmt damals machen als ich mein Füherschein gemacht habe. Wird das automatisch übernommen oder muss ich jetzt eine neue Schulung absolvieren?
 

Butch

Benutzer
Hallo zusammen, habe mein FB überarbeitet. Kritik und Vorschläge sind natürlich willkommen :)

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Mitte Dezember 2018, Freitagabend, es war eine Betriebsweihnachtsfeier in einer Gaststätte. Getrunken mit Arbeitskollegen. Zur der Weihnachtsfeier mit einem Arbeitskollegen der nichts trinkt gefahren. Mein Auto habe ich beim Ihm vor dem Haus stehen lassen. Es war abgesprochen, dass ich, nach der Weihnachtsfeier bei dem Arbeitskollegen übernachte. Wie abgesprochen bin nach der Weihnachtsfeier mit dem Kollegen zu Ihm nach Hause gefahren und habe dann aus eigener Dummheit und Selbstüberschätzung doch noch beschlossen mit eigenem Auto weiter nach Hause zu fahren. Nach 2 Kilometer habe ich festgestellt dass ich doch zu betrunken bin um das Auto zu lenken, folge dessen bin ich über eine Liefereinfahrt auf eine Autobahnraststätte gefahren und wollte das Auto einparken. Beim Einparken habe ich ein LKW leicht gestreift, daraufhin wurde die Polizei gerufen --> 2,11 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

6 Bier und 6-7 Kräuterliköre a 4cl von 17 bis 23 Uhr

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Insgesamt wollte ich 10 km fahren. Nach zwei km habe gemerkt, dass ich fahruntüchtig bin und habe auf einer Autobahnraststätte geparkt.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ich hatte mich total überschätzt. Ich hatte das Gefühl ich kann die 10 km gut bewältigen. Nach zwei Kilometer hat mich die Realität eingeholt. Ich konnte den Wagen nicht sicher weiter lenken. Habe doppelt gesehen, bin Schlangenlinien gefahren.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Eigentlich sollte ich bei einem Arbeitskollegen überachten, so haben wir das abgesprochen. War aber so dumm und habe mich doch noch entschlossen nach Hause zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Bin bestimmt öfter mit Restalkohol Auto gefahren. Wenn ich mir das ausrechne, bis 1, 2 Uhr getrunken 6, 7 Biere und dann um 9, 10 Uhr Auto gefahren. Ich war dann also um 9 Uhr noch alkoholisiert gewesen. War mir damals nicht bewusst, habe mir drüber keine Gedanken gemacht.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Das erste Mal hatte ich Kontakt mit Alkohol mit 12 auf einer Hochzeit meiner. Mit 16 Jahren habe ich das erste Mal Alkohol getrunken. Habe mit Jugendfreunden angefangen mit Alkohol zu experimentiert.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In meiner Studienzeit habe ich regelmäßig Alkohol getrunken. In der Studienzeit hat man viel gefeiert und auch viel getrunken. Ich konnte auch immer viel vertragen, mehr als die meisten Freunde / Bekannte. Heutzutage klingt das sehr naiv und dumm aber damals war ich ziemlich stolz drauf. Ich vermute in diese Zeitspanne habe ich eine gewisse Alkoholtoleranz entwickelt. Getrunken habe ich an Wochenenden, zusammen mit Freunden und Studienkollegen. Mit 27 Jahren habe ich meine derzeitige Partnerin kennengelernt. Sie trinkt überhaupt nichts und ist auch dem Alkohol stark abgeneigt. Ab diesen Zeitpunkt habe ich viel weniger getrunken – ein bis zwei Male im Monat. August 2017 haben wir uns getrennt und, ab diesem Zeitpunkt habe ich angefangen wieder regelmäßig zu trinken, fast jedes Wochenende.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Freitags und meistens auch samstags. Getrunken habe ich unterschiedlich viel. Manchmal zwei, drei Bier am Abend. Es gab aber auch Abende an welchen ich 6-7 Biere und dazu 7-8 doppelte Schnäpse getrunken habe.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend habe ich mit meinen sogenannten Freunden getrunken. Getrunken haben wir in der Kneipe, auf Festen oder auch zu Hause.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

In der Studienzeit habe ich getrunken um Spaß zu haben, neue Bekanntschaften zu knüpfen und auch um dazu zu gehören. Das trinken gehörte einfach zu den Wochenenden dazu. Ich war gesprächiger, witziger, unterhaltsamer, offener und konnte einfacher fremde Menschen ansprechen.
August 2017 haben wir uns mit meiner Partnerin getrennt und da wir nicht verheiratet waren hatte sie für unsere gemeinsame Tochter das alleinige Sorgerecht. Meine Partnerin wollte das Sorgerecht nicht teilen und ich musste das gemeinsame Sorgerecht über Familiengerecht einklagen. Das Sorgerecht wurde in der Verhandlung uns beiden zugesprochen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Das hat mich aber viel Stress gekostet. Anderseits wollte ich der Einsamkeit entfliehen und für eine gewisse Zeit meine Probleme vergessen. Ich war in der falschen Annahme, dass Alkohol meine Probleme lösen könnte. Habe mich einfach selbst angelogen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war ich entspannter und unterhaltsamer, offener, hatte erhöhten redebedarf, hatte zu jedem Thema eine Meinung. Ich konnte einfacher fremde Menschen ansprechen und neue Bekanntschaften schließen. Bei viel Alkohol war ich müde und habe unverständlich, Sinn frei gesprochen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, gab es keine.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Die Wochenenden waren sozusagen für den Alkohol reserviert. Dadurch habe ich meine Hobbys und Kontakte mit Menschen die kein Alkohol getrunken haben vernachlässigt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Da ich jetzt abstinent lebe gab es immer wieder Zeiten wo ich mehr Alkohol getrunken habe.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, in der Studienzeit ist es mir zwei, dreimal passiert.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Da ich nur an den Wochenenden Getrunken habe und meistens außerhalb habe mich als Gesellschaftstrinker und Partytrinker gesehen. Rückblickend kann ich feststellen, dass ich immer wieder an den Wochenenden Anlässe zum Trinken gesucht habe und bin in einem Teufelskreis geraten. Ausgehen war bei mir immer mit Alkohol verbunden. Habe mich mit dem Trinkverhalten nicht kritisch genug befasst. Habe mir einfach keine Gedanken drüber gemacht.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

Nein, ich trinke seit 01.01.2019 kein Alkohol.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 31.12.2019

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mich in den letzten Monaten viel über Alkoholkonsum informiert und mich damit auseinander gesetzt. Habe für mich festgestellt, dass ich kein Alkohol in meinem Leben brauche. Ich habe viele positive und glückliche Momente ohne Alkohol erlebt. Das zusammen sein mit meiner kleinen Tochter, meiner Partnerin führt zu unvergessenen Glücksmomenten. Wenn ich in den letzten Monaten weiter getrunken hätte, hätte ich das alles verpasst.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Bis zur der TF habe mich mit meinem Alkoholkonsum nie so richtig auseinandergesetzt. Es ist mir klar geworden, dass ich an dem Abend der TF mir oder sogar jemanden unschuldigen, wegen meiner Unverantwortlichkeit und Dummheit, hätte einen körperlichen Schaden zufügen können. Der Gedanke ließe mich einfach nicht mehr los und ich war mir sicher, dass ich mein Leben ändern muss.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der TF war ich in einem Schock konnte zwei Wochen nicht richtig schlafen. Silvester 2018 habe ich zwei Bier getrunken, hatte aber keinen Spaß dabei und es hat sich auch nicht richtig angefühlt. Nach dem ich mich vorzeitig von der Silvesterparty verabschiedet hatte, habe ich dann zu Hause entschlossen gar keinen Alkohol mehr zu trinken. Damals wusste ich nicht ob ich es schaffe aber ich war mir sicher dass ich den richtigen Weg angeschlagen habe. An den ersten Wochenenden wusste ich nicht was ich mit mir anstellen soll, hatte das Gefühl etwas zu verpassen. Ich hatte auf einmal viel Zeit die ich mir sinnvoll organisieren musste. Habe mich meinen alten Hobbys gewidmet und Menschen kontaktiert die ich in den Letzten 18 Monaten vernachlässigt habe. Habe auch offen kommuniziert dass ich kein Alkohol mehr trinke. Hatte auch ziemlich großen redebedarf und habe mit Menschen die mir nah stehen offen und Stundenlang drüber gesprochen. War selbst über meine Offenheit überrascht. Aber die Offenheit und Möglichkeit mit Menschen über meine Vergangenheit und Zukunft offen zu reden hat mir am Anfang meiner Abstinenz stark geholfen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Mir machen jetzt Sachen Spaß, die ich nie gemocht habe, wie Einkaufen, Spazieren, Essen gehen, spontan irgendwo Kaffee trinken. Außerdem habe ich mehr Zeit für Menschen die ich in der letzten Zeit vernachlässigt habe und auch für meine Hobbys.
Habe mit der Aquaristik wieder angefangen. Habe angefangen regelmäßig Sport zu treiben. Habe in den letzten Monaten fast 10 kg abgenommen. Habe wieder meinen Weg zum Glauben gefunden. Habe den Kontakt zu meiner Mutter und meinem Bruder vertieft und verfestigt. Im März 2019 bin mit meiner Partnerin wieder zusammen gekommen. Wir unternehmen viel zusammen mit unserer Tochter. An den Wochenenden arrangieren wir zu dritt verschiedene Ausflüge. Wir spielen, freuen uns, weinen und reden offen miteinander.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt

Ich habe in meinem Umfeld offen kommuniziert, dass ich kein Alkohol mehr trinke und Abstinent lebe. Habe mich vom damaligen, sogenannten Freunden mit denen ich damals getrunken habe distanziert und habe neue Bekanntschaften und Freundschaften geknüpft. Habe gelernt mit Menschen die mir nah stehen offen über meine Probleme und Bedürfnisse zu reden. Habe gelernt mit belastenden Situationen offen umzugehen und diese mit Mitmenschen zu besprechen um das eigene Leben und Verhalten reflektieren zu können. Auch mein wiedergefundener Glaube der mir eine geistige Ausgeglichenheit, Vertrautheit und sehr viel Kraft gibt, hilft mir in meine alten Verhaltensmuster nicht zurück zufallen und tägliche Herausforderungen würdig und verantwortungsvoll zu meistern.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich bin mir sicher dass ich in die alten Gewohnheiten nicht zurückfallen werde. In den letzten Monaten habe ich meine Denkmuster überarbeitet. Ich war in der falschen Annahme dank Alkohol eine gewisse Sicherheit und Stabilität zu finden. Wollte meine Probleme mit Hilfe von Alkohol selbst lösen. Dachte, dass ich stark genug bin alles selbst zu bewältigen. Ich wollte Menschen die mir nah stehen mit meinen Problemen nicht belasten. Das war natürlich ein Denkfehler. Zur der Zeit habe ich mich selbst angelogen und dabei hat der Alkohol mir geholfen. In den letzten Monaten habe ich Alternativverhalten und Mechanismen erarbeitet die mir helfen in schwierigen Situationen offen mit Problemen umzugehen und gemeinsam mit Menschen die mir nah stehen Lösungen zu finden. Ich bin viel offener und auch selbstkritischer geworden. Ich habe angefangen mein Denken, Fühlen und Handeln zu analysieren und zu hinterfragen. Dadurch kann ich mit meinen Gefühlen bewusster umgehen, verantwortungsvoller handeln und Risikofaktoren frühzeitig erkennen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich abstinent lebe und werde auch in der Zukunft kein Alkohol trinken stellt sich für mich die Frage gar nicht.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 
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