Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Tattag kam ich morgens um sieben Uhr aus der Schicht. Tagsüber lernte ich und machte Sport und abends war ich mit meinen Kollegen auf dem örtlichen Weinfest verabredet. Ich habe den Bus genommen und kam um etwa halb sechs dazu. Wir verbrachten etwa vier Stunden als große Gruppe auf dem Fest. Ein paar (jüngere) Kollegen und ich wollten aber noch in die Stadt und gingen in eine Bar. Um kurz vor halb 1 verabschiedete ich mich und trat den Heimweg an. Der abgemachte Plan mit meiner Freundin war, dass, so wie immer, ich den Bus nehme. [Theorie]
er Bus hielt nicht an der eigentlichen Bushaltestelle und dann kam wohl der Scooter in Spiel. Auffällig wurde ich bei der TF, da ich mit dem Scooter stürzte und Leute einen Krankenwagen gerufen haben. Die Polizei kam zufällig vorbei und streckte den Kopf in den Krankenwagen und fragte, ob diese unterstützen könnte. Daraufhin musste ich pusten, was zu einem AAK von 1,2%o führte. Ich wurde in ein Krankenhaus gebracht und dort wurde mir Blut abgenommen und weitere Untersuchungen durchgeführt, da ich mir unter anderem eine Kopfverletzungen zugezogen hatte. Laut einem Schreiben der Staatsanwaltschaft (mit dem der vorläufige Führerscheinentzug offiziell gemacht wurde), habe ich eine BAK von ca. 1,71 %o. Vieles musste ich mir erfragen, da ich eine Gehirnerschütterung erlitt und sich daraus ein Gedächtnisverlust ergab.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
~17:45 - 21:00 - 5 Weinschorlen á ca. 0,4l
~21:15 - 01:30 - ca. 5 Kölsch á 0,3,l (hier unterscheiden sich die Aussagen ±2 Bier)
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
wenige Meter bis zum Sturz. Die Fahrt nach Hause wäre etwa 3,5 km lang gewesen und die Fahrt zur Bushaltestelle etwa 500m.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Kann ich nicht beantworten.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Geplant war die Busfahrt.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Bin einmal schon mit dem Scooter gefahren, das war aber nach einem Bier á 0,5l. Ansonsten Bus oder Taxi.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
1x
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Der erste Konsum war mir 15 abends nach dem Verein. Meine Freunde und ich haben uns zusammen einen Sixer Mixery geholt und den getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Den Konsum teile ich mal in Lebensjahren auf:
15: 1x Bier á 0,3l ~ 2x im Monat nach dem Verein
16: 3x Bier á 0,3l ~ 2x im Monat nach dem Verein
17: 4x Bier á 0,3l ~ 2x im Monat nach dem Verein
6x Bier á 0,3l ~ Bei "Feiern" mit Freunden etwa alle 2 Monate
Mehr Trinklässe kurz vor Schulabschluss und Abschluss.
18-21: 5x Bier á 0,5l bei bestandenen Prüfungen (in der Ausbildung)
5x Bier á 0,5l ~ bei Feiern oder Geburtstagen
22: Der Konsum flachte ab, da keine Prüfungen mehr zu feiern waren. Zu Geburtstagen waren es 6 Bier á 0,5l. Etwa 5x / Jahr.
Beim Urlaub mit Freunden waren es täglich 2 Bier á 0,5l. Viel trinken ging nicht, da wir eine Wandergruppe sind und wandern oder andere Aktivitäten machen wollen. Am votletzten Tag feierten wird dann den Urlaubsabschluss (6x Bier á 0,5l). Am letzten Abend trinken wir nie, da wir fit sein müssen für die Fahrt.
23: Der Konsum im Gegensatz zum Vorjahr änderte sich nur dahingehend, dass ich anfing zu studieren und ich am Anfang des ersten Semestern mit meinen neuen Kommilitonen zwei mal feiern war. Dort waren es etwa 7x Bier á 0,5l
24: Mit 24 war ich auf zwei Geburtstagen. Bei dem einen war ich Fahrer und habe nichts getrunken und bei dem anderen waren es wieder ungefähr 7x Bier á 0,5l. An dem Weinfesttag hatteich dann das erste mal Wein getrunken.
Hin und wieder habe ich auch Longdrinks getrunken. Das war aber so selten, dass ich keine genauen Angaben machen kann.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Diese Angaben sind oben schon. Ich war nie ein Freund Wein.
Hin und wieder habe ich an Feiern auch Shots getrunken. Diese beschränkten sich auf maximal 2.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Am Anfang meines Konsums habe ich überwiegend auf WG Feiern mit Freunden getrunken. Während meiner Ausbildung ging ich dann mit meinen Mitazubis in Bars und dort haben wir unsere Prüfungen gefeiert. Außerdem bei Wiedertreffen meiner alten Schulfreunde, da diese größtenteils Deutschlandweit verstreut sind und man sich lediglich etwa 2x im Jahr treffen kann.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Bei den Inneren und Äußeren Motiven bin ich noch nicht fit genug um eine sichere Aussage treffen zu können. Ich beziehe mich auf das Informationsblatt, welches ich oben schon einmal verlinkt habe.
Die äußeren Motive waren für mich immer die Feier. Ich habe zu Feiern getrunken, da man eben dort getrunken hat.
Die inneren Motive resultierten dann daraus. Ich wollte mehr Spaß haben und das Gefühl, welches durch den gemeinsamen Alkoholkonsum mit seinen Freunden entstand. Die Freude während der Party ist das, worauf ich abzielen ich mit dem Konsum wollte.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig Alkohol führte bei mir zu einer einer Heiterkeit. Ich hatte dadurch mehr Spaß an Feiern.
Viel Alkohol führte im Prinzip zu der gleichen Stimmung. Es hat Spaß gemacht mit meinen Freunden zu feiern.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, es gab keine kritischen Hinweise.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mein Alkoholkonsum hatte keine Auswirkungen auf mein Umfeld. Erst die TF (mehr dazu unten). Der Alkhol hat auf mich ausgewirkt, dass ich, besonders bei Trainingserfolgen häufig nachgelassen habe. In der Zeit in der ich häufiger Alkohol getrunken habe, konnte ich nicht so schnell weitere Trainingsziele erreichen als sonst.
Die TF hat zu Folge, dass ich an meiner Dienststelle besonders behandelt werden muss. Das heißt, Kollegen müssen für mich fahren und ich kann nur eingeschränkt eingesetzt werden.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Während meiner Ausbildung habe ich mehr Alkohol zu besonderen Anlässen getrunken. Dies lag einerseits an den Prüfungen und an den Treffen mit Freunden. Wir feierten diese Prüfungen so sehr, da die Ausbildung besonders ist und es schon schwer, dass man diese überhaupt starten darf. Dann kommt die Schwierigkeit selber hinzu. So feierte ich jeden Erfolg umso mehr.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Wenn die Frage auf der legalen Definition beruht: Nein.
Wenn die Frage auf z.B. einen Filmriss beruht: Jain. Der Tag der TF war das erste mal, dass ich eine Erinnerungslücke hatte. Dies liegt (laut Arzt) aber an der Gehirnerschütterun.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Währenddem Auswahlverfahren zur Ausbildung.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung).
Ich habe meinen Konsum nie in eine gefährliche Lage eingestuft. Dies lag u.a. daran, dass ein Freund von mir an einer Trinkstudie teilgenommen hatte. Wir hatten ungefähr das gleiche Konsummuster und er wurde nach den dortigen Psychologen in die Kontrollgruppe gesetzt, da der Konsum für das Alter, der Tätigkeit und dem Unfeld normal ist.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Zurzeit trinke ich keinen Alkohol mehr.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 1.10.22 zur Geburtstagfeier eines guten Feundes. Dort waren es 3x Bier á 0,5l.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ich trinke gelegentlich Malzbier.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich wollte meinen Konsum zuerst einschränken, da mir Bewusst wurde, dass ich eine Grenze überschritten hatte. Mir wurde dann aber erst klar, dass der Konsum (durch meine TF) so gefährlich für andere und mich wurde, dass ich diesen erst einmal komplett einstellte. Dies sorgt dafür, dass ich meiner Meinung nach besser reflektieren kann.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Das Verstehen meiner TF hat dafür gesorgt. Der frühere Konsum war für mich nie ein Problem (bis auf das Training) und deswegen habe ich mir auch keine Gedanken darüber gemacht.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die Änderung war für zuerst auf ein Herabsetzen des Alkohols beschränkt, da ich einfach das ganze erst einmal verarbeiten wollte. An dem letzten Trinktag, habe ich realisiert, dass ich grundlegend meinen Konsum hinterfragen sollte. Aufgrunddessen entschied ich mich für diese Abtinenz.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Für mich persönlich kann ich in Ruhe mit meiner Aufarbeitung starten und fühle mich dabei auch nicht "heuchlerisch", da mir der Alkohol nicht fehlt. Die Feiern auf denen ich bis jetzt war, zeigten mir, dass ich genauso viel Spaß haben kann, ohne Alkhol zu trinken.
Mein Leben hat sich in dem Sinne geändert, dass ich mich gefragt werde, warum ich keinen Alkhol trinke. Mein Umfeld hat sich ebenfalls nicht verändert bzw. der Kontakt und der Umgang nicht. Meine engen Freunde gehen verständnisvoll damit um und wir feiern ganz normal weiter (nur ich eben ohne Alkhol). Meine Kollegen haben auf der Weihnachtsfeier hier und da zwar einen dummen Spruch gebracht aber das ist für mich irrelevant. Auf dem Weihnachtsmarkt brachte man dann bei Runden für alle Glühwein mit und für mich den Kinderpunsch.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Mein Alkholkonsum soll erst einmal auf 0 bleiben. Danach möchte ich nicht mehr in das Trinken kommen, bei dem es nur um den Faktor Spaßerhöhung geht. Dies möchte ich durch eine festgelegte Trinkmenge erreichen, welche ich mir davor festlege.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ein Rückfall in alte Konsummuster ist bestimmt möglich, da ich zurzeit noch mitten in meinem Studium bin und es noch viele Meilensteine geben wird. Ich möchte allerdings diese vorher klar benennen und damit auch die Trinkmenge festlegen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich erkundige mich vorher um alle Möglichkeiten des Heimwegs. Ich möchte nicht wieder in eine Situation kommen, in der es leichter wäre einen Scooter o.ä. zu nehmen, da mir sonst nichts mehr einfällt.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Das ist mein erster Versuch des Fragebogens. Dass dieser an (manchen) Stellen die geforderte Tiefe nicht erreicht, ist mir bewusst. Ich stehe noch relativ am Anfang meiner Aufarbeitung und bin mir auch noch nicht in allen Punkten sicher. Ich habe trotzdem (relativ) viel Zeit hier reingesteckt. Ich habe in einem anderen Forum einen Kurzfragebogen gemacht. Dieser unterscheidet sich in manchen Punkten doch wesentlich ich, da ich zu dem Zeitpunkt noch weniger Ahnung hatte und glaube ich nicht ganz selbst ehrlich mir mir sellbst war.
Zur Erklärung der Inneren und Äußeren Motive: Ich hatte eine schwierige Kindheit und diese war auch in Verbindung mit einem Heim geknüpft. Aufgrunddessen war ich in psychotherapeutischer Behandlung und habe deswegen von Anfang an andere Möglichkeiten zur Bewältigung von schlechter Stimmung gehabt. Diese konnte ich unter anderem im Sport umsetzen und habe gelernt, dass ich mit Problemen auch zu Vertrauenpersonen gehen kann. Mein erster Gedanke war, dass dies mein inneres Motiv ist. Dies konnte ich aber durch Reflektion revidieren.