TF mit Sachbeschädigung, BAK 1.79

Lecram_2024

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Hallo liebes Forum, da ich kurz vor meiner mpu stehe, möchte ich gerne eure Meinung zu meinem beantworteten Fragebogen, wo sollte ich mehr ins Detail gehen, wo vll weniger. Welche Ratschläge und Tipps könnt ihr mir noch geben.
Frage 1, will ich aus Anonymitätsgründen nicht detailliert ausführen, und hoffe ich bekomme trotzdem eure Unterstützung

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 180cm
Gewicht: 80kg
Alter: 35

Was ist passiert? Unfall mit Sachbeschädigung
Datum der Auffälligkeit: 30.7.2023
BAK: 1,79
Trinkbeginn: 18:00
Trinkende: 23:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:15

Stand des Ermittlungsverfahrens: abgeschlossen
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 11 monate, ist abgelaufen

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben:
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, das der die Untersuchte auch zukünftig ein KFZ unter Alkoholeinfluss fahren wird, und oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eins KFZ der beantragten klasse in frage stellen?

Bundesland: rlp


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich trinke keinen alkohol seit 31.7.24

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja 2x Juni, September, gesamt 6 monate
Urinscreening ja/nein: nein
PEth-Analytik ja/nein: nein

Leberwerte ja, wieviele: 1x 16.10.24, GOT 31.4, , GPT 30.3, , GGT 21.0, , MCV 82.0

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU
Datum: 25.10.24
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:-
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
nein

.

Tathergang:

Habe mit PKW nach einer Feier einen Unfall gebaut, da ich von der Fahrbahn abgekommen bin. Sachbeschädigung von Verkehrsschild.
Unfall habe ich bei der Polizei selber direkt gemeldet.

Trinkende war ca. 23 Uhr, Unfall ca 23:30.
BAK um 01:15 1.79 Promille.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
6x 0,5l Bier
1x 0,5l Fußweg zurück
1x Long Island Ice Tea Cocktail
Trinkzeit 18 Uhr - 23:00
Nach meinen Berechnungen mit der widmark Formel habe ich eine mindestmenge von 140g Alkohol und max menge von 180g ausgerechnet, je nach Abbau pro Stunde von 0,1 oder 0,15.


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
17km bis zum Unfall, ca 20km gesamt.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich traute mir zu diesen Weg zurücklegen zu können, da ich die Strecke gut kannte. Durch die Wirkung des Alkohols, war aber meine Selbsteinschätzung gestört.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte bei meinem Arbeitskollegen übernachten, der auch auf der Feier war. Dieser hatte die Couch im Wohnzimmer extra für mich gerichtet hatte, was von vorneherein schon so besprochen war.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wenn ich alles zusammen nehme, also das Bier im legalen Bereich mit Kollegen zum Feierabend, das Bier zum Essen gehen, oder der Schnaps aufs Haus beim Griechen wie auch Restalkohol, bewege ich mich bei mindestens 200 Fahrten, eher mehr, was ich im Nachhinein mit Erschrecken festgestellt habe.Daraus schließe ich, dass ich unheimliches Glück hatte keinem Menschen Verletzungen zugefügt zu haben oder gar im schlimmsten Fall für seinen Tod verantwortlich zu sein.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Bereits in der Kindheit sah ich, dass zu gesellschaftlichen Anlässen, wie Geburtage oder Weihnachten die im Elternhaus oder bei Verwandten stattfanden Alkohol getrunken wurde. Ich war 9 oder 10 als ich bei einem Stadionbesuch mit meiner Familie im Familienblock saß, bei dem ein Mann pöbelnd, schreiend, beleidigend gegenüber Schiedsrichter und anderen Anwesenden Familien in der Reihe hinter uns stand trotz Sitzplätzen. Da habe ich zum ersten mal den Alkohol bewusst registriert ; ich selbst habe das erste Mal Alkohol mit 16 Jahren konsumiert.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, als Jugendlicher/Teenager am Wochenende Alkohol getrunken mit Freunden. Mit der Volljährigkeit kamen Stadionbesuche, Festivals dazu, an denen ich Alkohol getrunken habe. Geburtstage, Hochzeiten , andere Familienfeiern. Unter der Woche habe ich selten Alkohol getrunken, Ausnahmen waren Geburtstage bei Familie und Verwandschaft oder im Uralub zu Feierlichkeiten. Nach einem Jobwechsel 2017, der finanziell nach der Geburt meines 2. Kindes nötig war, bei dem ich 3 Schicht gearbeitet habe und Fahrgemeinschaft mit anderen Kollegen aus der Nähe hatte, habe ich mit Kollegen 1x Woche zum Feierabend Freitags ein 1-2 Bier getrunken. In Frühschicht nie, nach Spät oder Nachtschicht regelmäßig. Ab 2019 musste ich öfters auf Montage, dort trank ich regelmässig mit den Arbeitskollegen zum Abendessen Alkohol. Je nachdem, mit welchen Kollegen ich unterwegs war, wurde täglich Abends Alkohol getrunken. Auch zu Anlässen wurde der Konsum mehr, da ich mehr vertragen habe.
Ich habe Anfang 2021, ein Jahr nach Trennung während der Pandemiezeit eine Frau kennengelernt, in der Nähe meiner Arbeitstelle, wo ich durch den stark verkürzten Arbeitsweg sehr schnell hingezogen bin. Mit diesem Standortwechsel hat sich mein Konsum weiter erhöht. Mit ihr, ihrer Familie, und dem neue Bekanntenkreis, der aus sehr vielen Arbeitskollegen bestand, habe ich regelmässig Alkohol getrunken. Auch unter der Woche, 2-3x nach Schichtende. Am Wochenede habe ich auch mehr getrunken als früher. Bei Feierlichkeiten im neuen Freundeskreis wurde weit aus mehr getrunken als früher, wo ich auch immer mitgetrunken habe, und desöfteren auch betrunken war. Einzig alle 14 Tage, in denen ich nach Hause gefahren bin, da meine Kinder da waren, habe ich keinen Alkohol getrunken.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Muss ich in Zeiten unterteilen.
- Jugendlicher/Teenager: am Wochenende, 1L Colabier / Abend, 4x pro Monat
- 2006-2016: 1,5 - 2l Bier / Feier, 4x pro Monat (Wochenende)
- 2017-2019: 1l Bier / unter der Woche, 1l Bier am Wochenende
- 2019 - Ende 2020: 3l Bier unter der Woche (Montage alle 14Tage), zu Anlässen, 2-3l Bier
- Anfang 2021 - Januar 2023: 2-3x unter der Woche, 1-1,5l Bier,ohne Montage, am Wochenende alle 14 Tage, 3-4l Bier/Abend, bei Feierligkeiten im Freundeskreis auch mal 4l Bier und 2-3 Schnäpse a 2cl.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Früher habe ich am Wochenende mit Freunden getrunken, auf Familienfeiern mit Verwandten. Bei Stadionbesuchen mit anderen Fanclbumitgliedern.
Nach Jobwechsel, war der meiste Konsum mit Arbeitskollegen nach der Schicht, dann auf Montage zum Essen gehen, in Kneipen. Nach Umzug, mit neuer Freundin/Familie, im neuen Freundeskreis und der neuen Nachbarschaft. Der meiste Konsum im neuen Freundeskreis, Kellerbar, Garage oder Gartengrundstück, pandemiebedingt die Treffpunkte.
Alleine habe ich nie getrunken.



12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Als Jugendlicher/Teenager, junger Erwachsener habe ich Alkohol als Genussmittel getrunken. Beim Feiern mehr Spaß zu haben, kontaktfreudiger zu sein. Auch eine gewisse Enthemmung hat eine Rolle gespielt, zB. um besser Mädchen kennenzulernen. Gesellschaftliche Akteptanz spielte ebenfalls eine Rolle um im Freundeskreis dazugehören.
Mit fortlaufendem Berufsleben trank ich auch Alkohol als Belohung als Beispiel das berühmte Feierabendbier.
Da ich früh eine Freundin hatte mit 17, mit 24 geheiratet habe und Vater geworden bin, hat sich mein Freundeskreis sehr stark verkleinert, nach meiner Trennung/Scheidung, stand ich relativ alleine da. Diese Gefühl war für mich neu. Ich habe Zuflucht in der Arbeit gesucht, bin freiwillig so oft wie möglich auf Montage gefahren, auch um nicht allein zu sein und habe viel mit Arbeitskollegen unterwegs getrunken. Die neue Freundin, der Umzug und der neue "Freundeskreis" der gleichzeitig Arbeitskollegen waren, war wie ein Neuanfang für mich. Ich habe wieder ein Zugehörigkeitsgefühl gespürt, was mich Glücklich gemacht hat. Mit zunehmender Unzufriedenheit beim Job , bei mir und Kollegen traf man sich öfters nach Feierabend um gemeinsam über die Arbeit zu reden und zu meckern. Dabei wurde regelmässig Alkohol getrunken.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Nach 1-2 Bier wurde ich kontaktfreudiger, lustiger, enthemmter.
Bei mehr Alkohol wurde ich lauter, reagierte anders auf spezifische Themen, sei es Politik, Sport oder sonstiges, was auch eine gewisse Reizbarkeit mit sich brachte. Bei viel Alokhol kamen Koordinationsstörungen, und Müdigkeit dazu, sowie Unwohlsein und Kater am nächsten Tag.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, kritische Hinweise von anderen bezüglich Alkoholskonsums gab es bis zu TF nicht.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Nach ausgelassenem Feiern war ich am nächsten Tag nicht fit. Hatte mit Kopfschmerzen, Unwohlsein und Kater zu tun. In den letzten 2 Jahren vor der TF habe ich eine Distanz zu Familie/Verwandschaft aufgebaut, die ich erst der Entfernung zugeschrieben habe. Im Nachhinein betrachtet, hat der Umgang mit Alkohol im Freundes/Kollegenkreis diese Distanz bestärkt. Statt jedes Wochenende nach Hause zu fahren, bin ich nur alle 14 Tage meiner Kinder wegen nach Hause gefahren. Das Kinderfreie Wochenende habe ich lieber mit den neuen Freunden/Kollegen aus der Nachbarschaft verbracht um Party zu machen, zu Feiern, wo viel Alkohol getrunken wurde.



16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, da ich seit der TF keinen Alkohol mehr trinke.




17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein



18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich nicht über Kategorien nachgedacht und habe mich als Gesellschaftstrinker gesehen, über Konsum, Menge und Gründe nicht nachgedacht. Die letzten 2 Jahre, als der Konsum höher war, habe ich mich mit dem Freundeskreis verglichen, und das Problem nicht erkannt.
Heute würde ich mich nach Jelinek zwischen Alpha und Beta Trinker einordnen. Als Alpha da ich getrunken habe um Probleme auf der Arbeit zu verdrängen oder Angst vor Einsamkeit zu kompensieren, auch wenn nie alleine getrunken habe. Als Beta Trinker weil gesellschaftliche Feiern für mich Trinkanlässen waren und ich mich sehr schnell zum trinken verleiten lassen habe.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein, seit der TF mit Unfall nicht mehr.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 30.7.23, dem Tag der TF


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, ich trinke kein akloholfreies Bier


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich war ein halbes Jahr arbeitsunfähig, habe keinen Alkohol getrunken und die Zeit genutzt mich mit meinem Konsum und den Gründen zu beschäftigen. Ich habe verstanden aus welchen Gründen ich früher Alkohol getrunken habe und ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich sehr gut ohne Alkohol leben kann. Ich fühle mich körperlich besser, Katererscheinungen sind vorbei. Ich verzichte auf keine Lebensmittel mehr der Kalorien wegen, weil ich sie durch den Wegfall des Alkohols einspare ohne wieder zuzunehmen. Ganz im Gegenteil, ich habe eine bessere Verdauung, besseren Stoffwechsel und habe durch Sport ohne Nahrungsverzicht noch weitere 7kg abgenommen. Körperlich fühle ich mich besser als je zuvor. Anmerkung: Ich wog Ende 2019 108kg, habe meine Essensgewohnheiten umgestellt und auf vieles verzichtet, aber nicht auf den Alkohol.
Der Konsum von Alkohol hat Rückblickend keine Probleme gelöst, weder im Berufsleben noch im sogenannten Freundeskreis, der wie sich im im Nachhinein festgestellt hat doch nur ein Kollegenkreis war, bei dem es sich um die Trinkerei gedreht hat. Durch den Führerscheinverlust kamen nur noch weitere Probleme hinzu, da ich abhängig bin von Anderen, weil ich nicht mehr mobil bin. Ein für mich neues Gefühl, welches ich seit meinem Mofaführerschein mit 15 Jahren nicht kannte.
Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, keinen Alkohol mehr zu trinken, auch wenn dieser Gesellschaftlich verankert ist und toleriert wird. Ich sehe für mich in der Zukunft nur Vorteile ohne den Konsum von Alkohol


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Warum nicht schon eher, ich habe noch nie so viel wie im letzten Jahr über mich nachgedacht, vieleicht auch weil mir die Zeit dazu gefehlt hat oder ich sie mir einfach nicht genommen hab, weil ich funktionieren musste. Der Unfall mit Führerscheinverlust in Kombination mit Arbeitsunfähigkeit hat in mir eine Nachdenklichkeit hervorgebracht. Der Grund des Unfalls war ICH ,in Kombination mit Alkohol und nichts anderes. Es gab keine Ausreden, keine anderen Schuldigen, mit den man sich vergleichen konnte und selbst die Lage schönreden könnte.




25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe durch den Unfall eine langwierige Verletzung an der Hand erlitten, welche mit Schmerzmitteln und Schmerztherapien konventionell behandelt wurde. War ein halbes Jahr arbeitsunfähig, habe keinen Alkohol getrunken und die Zeit genutzt um mein Leben zu ändern. Nachfragen von Kollegen, den sogannenten Freunden kam keine, so habe ich festgestellt, das es sich nie um eine wirkliche Freundschaft gehandelt hat.
Ich habe viele ehrliche Gespräche mit meiner Familie und neuen Freundin geführt, die mich in jederlei Hinsicht unterstützen.
Außerdem habe ich mich mit einem Jobwechsel beschäftigt. Die Unzufriedenheit mit meinem alten Job, die Kollegen, die ich als Freunde ansah, was sich als falsch rausgestellt hat, die Nähe zum Unfallort, die Schichtarbeit sowie auch die Mobilät waren für mich Gründe mich intensiv um einen anderen Job zu bemühen. Diesen Job ohne Schichtarbeit habe ich gefunden, und am 1.2.24 angetreten. Ich wollte einen Neuanfang, persönlich wie beruflich.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich erhalte ausschließlich positive Rückmeldung, von Familie,Freundin und Verwandschaft. Meine Verhaltensänderung hat sich durch ausschließlich positive Erfahrungen nur bestärkt. Ich fahre täglich mit dem EBike zur neuen Arbeitsstelle, bei der ich mich wohl fühle. Ich mache keinen Hehl aus meiner TF, stehe dazu und zeige das ich mich geändert habe. Durch die Arbeit in der Nähe habe ich wieder viel Kontakt zu meiner Familie, bei der ich auch als Unterstützung dienen kann, durch die MS und Krebserkrankung meines Vaters. Ich sehe meine Kinder öfter, auch unter der Woche und habe Sie aufgeklärt warum ich kein Auto mehr fahre. Obwohl ich nie betrunken vor meinen Kindern war, erkennen sie auf Familienfeiern oder Veranstaltungen, dass ich keinen Alkohol mehr trinke und geben mir das positiv zu erkennen, was mich mit Stolz erfüllt.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe eine tolle verständnisvolle Familie, einen Bruder auf den ich mich verlassen kann und eine neue Freundin, die mich unterstützt, weil ich offen und ehrlich nach der TF über meine Situation geredet habe. Auch ihr Vater ist mir ein großer Rückhalt, weil er selber nach schwieriger Vergangenheit seit 6 Jahren abstinent lebt.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ja, ich bin mir der Gefahr bewusst, denn es werden im Leben immer mal wieder Probleme auftauchen, sei es beruflich oder persönlich. Es wird auch immer Menschen geben, die den Weg der Abstinenz, den ich gewählt habe nicht verstehen, jedoch habe ich gelernt Nein zu sagen, und dass ein Hilferuf ein Zeichen von Stärke und nicht von Schwäche ist, daher würde ich keinen Moment zögern mich meiner Familie, Bruder, Freundin anzuvertrauen oder auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe nach der TF eine Trinkpause gemacht, und dabei 6 Monate völlig auf Alkohol verzichtet. In dieser Zeit habe habe ich gemerkt, dass ich trotz der schwierigen Zeit durch Gerichtsverfahren, Jobprobleme durch FS Verlust und Arbeitsunfähigkeit keine Alkohol brauche um mit der Situation klar zu kommen. Ehrliche Gespräche mit Familie, Verwandten und ein klarer Kopf haben mir mehr geholfen, als der Konsum von Alkohol. Ich habe mich deshalb entschieden auch in Zukunft nicht kontrolliert trinken zu wollen sondern abstinent zu bleiben.
Da ich keinen Alkohol mehr trinke, kann ich eine strikte Trennung daher auch zu 100% umsetzen.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
 
Zuerst einmal:
Der letzte Tag des Konsums war der 31.7. 23, oder ?

Mir sind deine Motive noch viel zu dünn, und es fehlt der rote Faden.
Zugehörigkeit, Stress, Glück…
Daher hast du auch noch keine brauchbare Vermeidungsstrategie.
Das ist noch viel zu wenig.

Bedenke dabei, fast alle Menschen möchten dazugehören.
Fast alle haben Stress oder Glück.
Die allerwenigsten vertragen aber 1,8‰.
Die Grenze liegt bei den meisten bei 0,8 bis max. 1,1.

Was ist also bei dir anders gewesen ?
 
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Als Jugendlicher/Teenager, junger Erwachsener habe ich Alkohol als Genussmittel getrunken. Beim Feiern mehr Spaß zu haben, kontaktfreudiger zu sein. Auch eine gewisse Enthemmung hat eine Rolle gespielt, zB. um besser Mädchen kennenzulernen.
Mit fortlaufendem Berufsleben trank ich auch Alkohol als Belohung als Beispiel das berühmte Feierabendbier mit Kollegen.
Da ich früh eine Freundin hatte mit 17, mit 24 geheiratet habe und Vater geworden bin, hat sich mein Freundeskreis sehr stark verkleinert, nach meiner Trennung/Scheidung, stand ich relativ alleine da.
Meine Exfrau hatte einen anderen.
Meine Familie habe ich weitestgehend raus gehalten, die hatte genug um die Ohren, Bruder hat Spielschulden durch Sportwetten, mein Vater nach der Trennung einen weiteren MS Schub. Ich wollte keine weitere Last sein.
Ein richtiger Freundeskreis war quasi nicht mehr vorhanden und meine gegründete Familie gab es so nicht mehr. Diese Gefühl war für mich neu, alleine zu leben kannte ich nicht. Ich habe neue Kontakte gesucht, die ich mit Salah einem alten Bekannten und Lena, die für kurze Zeit sogar zu meiner besten Freundin wurde (was in meiner Ehe nie möglich gewesen wäre) auch schnell gefunden waren. Sie halfen mir durch die schwere Zeit der Trennung, wir trafen uns jedes Wochenende, wo auch immer Alkohol getrunken wurde, was für Ablenkung sorgte. Außerdem habe ich Zuflucht in der Arbeit gesucht, bin freiwillig so oft wie möglich auf Montage gefahren, auch um nicht nacht der Arbeit allein zu Hause zu sitzen und habe viel mit Arbeitskollegen unterwegs getrunken.
Der in dieser Zeit konsumierte Alkohol lenkte mich ab vom Alltag. Ich habe versucht die Trennung, Scheidungsprozess, die finanzielle Belastung durch Unterhaltsverpflichtung zu verdrängen, wegzuspülen.
Es folgte ne kurzbeziehung die mehr oder weniger auch nur aus party mit Alkohol bestand. Die neu geknüpft Freundschaft geriet wieder in den Hintergrund.
Ende des Jahres lernte ich jmd. Kennen.
Neue Freundin, relativ schnell dorthin gezogen und neuen "Freundeskreis" gefunden der gleichzeitig Arbeitskollegen waren. Das war wie ein Neuanfang für mich. Ich habe wieder ein Zugehörigkeitsgefühl gespürt. Fühlte mich "zu Hause", geborgen. In ihrem Familienkreis war Alkohol an der Tagesordnung, im neuen Freundeskreis wurde regelmässig am Wochenende getrunken, wo ich immer mit dabei war. Meine Freundin ging meistens mit.
Beim Job entwickelte sich durch die Auftragslage und die Coronapandemie Frust bei mir und Kollegen. Wir haben uns öfters nach Feierabend getroffen um gemeinsam über die Arbeit, die Pandemie zu reden und zu meckern. Dabei wurde regelmässig Alkohol getrunken.

Zusammengefasst kann ich heute Sagen, dass meine Motive zunächst Genuss waren, Enthemmung, Feierlaune.
Als Junger Vater Überforderung allem gerecht zu werden.
Dazu kam Angst vor dem "alleinsein" nach dem Zerbrechen der gegründeten Familie.
Zugehörigkeitsgefühl im neuen Kreis und Frust der durch Arbeit und Pandemie dazu kam.


Durch meinen sich immer steigernden Konsum habe ich mir eine ungesunde Trinkfestigkeit angeeignet, die mich mit dieser BAK noch zum Fahren gebracht hat, was wirklich traurig ist.
Auch wenn ich von der Fahrt selbst keine Erinnerung habe, was mich bis heute noch schockt.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Frage in die Runde, sollte ich die aktuellen Leberwerte meines Hausarztes mitholen und dem Abstinenznachweis dabeifügen oder macht das keinen Sinn?
 
Hallo @Lecram_2024
Wenn die Aktuellen gut waren, würde ich mir keine Gedanken machen.
Bei der MPU selbst wird dir ja ebenfalls Blut abgenommen und die Leberwerte überprüft.

Ich glaube deine eigenen sind da nicht aussagekräftig in dem Moment.

Ob du, wenn du schon schlechte Werte hast und sich das bei der MPU noch bestätigt evtl. auf eine "Krankheit" hinweisen kannst, die mit deiner FA dann nichts zu tun hat, wäre evtl. möglich.

Bei mir hieß es damals, ich soll meine Werte überprüfen lassen und wenn sie schlecht sind könnte man, mit Hilfe des Hausarzt bestätigen lassen, daß dies nicht vom Alklhol kommt.

Ich hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt.
 
Danke für die schnelle Antwort, ja meine aktuellen Werte vom 16.10.24 waren gut.
GOT 31.4, , GPT 30.3, , GGT 21.0, , MCV 82.0

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
War heute zur MPU und wollte euch danke sagen an das Forum.
Ohne jegliche Vorbereitung geht es definitiv nicht, deswegen bin ich froh dieses Forum gefunden zu haben, durch das es kostenlos ermöglicht wird sich vorzubereiten. Ich melde mich sobald mein Ergebnis da ist.
Der Fragebogen hat sehr geholfen und ich kann mich sprachlich einfach besser ausdrücken als beim schreiben, deshalb hab ich ein gutes Gefühl für ein positives Gutachten.
 
Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du zur MPU mit der Strategie gegangen, nie wieder zu trinken, und du hast einen sechsmonatigen Abstinenznachweis gemacht, richtig?
 
OK, lass uns wissen, wie es gelaufen ist und was das Ergebnis war. Ist es dir bekannt, was von dir im Falle von A2 erwartet wird (Beurteilungskriterien, 4. Auflage)?
 
Der Klient ist nicht dauerhaft in der Lage, mit Alkohol kontrolliert umzugehen. Er verzichtet deshalb konsequent, zeitlich unbefristet und stabil auf den Konsum von Alkohol.
 
Ich drück dir die Daumen, das es gut für dich ausgeht!!
Hast du gar keine Tendenz bekommen, wie der Gutachter dich nach dem Gespräch einschätzt?
Hab lediglich die Psychologe Mitschnitt bekommen zum Unterschreiben.
Nachdem psychologischen Gespräch sowie nach dem Reaktionstest bekam ich positives Feedback.
Mir wurde nach dem Arztbesuch der als letztes stattfand gesagt, dass mir mein Gutachten in 2 Wochen ca bei mir ankommt und ich damit auf die FSS gehen kann . Hab dann Nochmal nachgehakt, er hat kurz auf seine Unterlagen geschaut und gemeint, schaut gut aus, aber wir dürfen jetzt noch kein positives Gutachten aussprechen.
Ich melde mich sobald das Gutachten da ist.
Danke und bis dahin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen, heute war mein Gutachten in der Post. Das Feedback wurde bestätigt, Gutachten ist positiv.
Leider finde ich im Gutachten keine Hypothesen Einschätzung.
Zusammengefasst:
1,79 Promille mit Unfall. Ersttäter.
Abstinenznachweis 6 Monate, letzter Test 6 Wochen vor MPU.
Peth Bluttest wurde bei MPU durchgeführt.
Kosten für MPU:
- Vorbereitung: keine
- Abstinenznachweise: 340€
- Untersuchung 1150€

Ohne die Vorbereitung durch die Nutzung des Forums hätte ich es ohne Vorbereitung nicht geschafft.
 
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