TK mit 1,78 % - Ersttäter

alicante16

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Guten Abend,

ich hatte im August eine TK mit dem Auto und hatte 1,78 Promille im Blut (0,81 bei Atemkontrolle).
Leider war bei uns gerade Volksfestzeit und dementsprechend hatte mich die Polizei nach ca. 2 sek. Fahrt abgepasst, da ich sehr langsam aus der Parklücke fuhr.
Das war leider eine absolute Affekthandlung, ich wollte eine Freundin abholen, die alleine in der Nacht umherirrte und ich wahnsinnige Angst um sie hatte, als sie mich betrunken aus dem Schlaf geklingelt hatte.

Ich war noch nie auffällig, keine Vorstrafen und auch noch nie negativ im Straßenverkehr aufgefallen. Ich wäre auch definitiv nie auf die Idee gekommen, mit Alkohol im Blut in ein Auto zu steigen.
Gleich nach meiner Tat habe ich angefangen ein Tagebuch zu schreiben, mein Verhalten und meine Vergangenheit zu beschreiben und auch nur noch kontrolliert bzw. gar nicht mehr zu trinken. Ich bin seit August schon dabei, den Fragenkatalog durchzugehen und meine persönliche Situation so gut wie möglich zu schildern.

Ein paar Tage nach meiner TK habe ich mir gleich einen Anwalt geholt. Ich habe nun 2 Monate auf meinen Blutwert gewartet und erst vor 2 Tagen wurde mir dieser von meinem Anwalt mitgeteilt und somit auch die Akte geöffnet. Ich warte nun also auf den Strafbefehl.
Mein Anwalt hat mir geraten, mich sofort beim TÜV Süd zu melden und mit den 12 Monaten Abstinenz zu beginnen. Seiner Erfahrung nach kann man in Bayern ohne Abstinenz keine MPU bestehen.

Nun habe ich mich ein bisschen erkundigt und verschiedene Informationen bei MPU Vorbereitungskursen und -Stellen eingeholt.
Die meisten der Berater meinten, dass ich als junge Ersttäterin (28 Jahre alt) mit keinerlei Vorstrafen oder Auffälligkeiten auch ohne 12 Monate Abstinenz und mit KT (mit Haaranalysen) und guter Vorbereitung durch die MPU kommen kann.

Ich werde selbstverständlich einen MPU Vorbereitungskurs besuchen.
Die Preise variierten bei den Angeboten bisher sehr (von 700 Euro bis 1900 Euro).

Nun zu meinen Fragen:

- kann eine MPU in Bayern ohne 12 Monate Abstinenz, aber mit sehr guter Vorbereitung und KT bestanden werden?
- werden mir die 2 Monate anerkannt, die ich bereits ohne Führerschein verbracht habe?
- ist es möglich, dass die Sperrfrist verkürzt wird und ich etwa im August / September 2023 wieder Auto fahren kann?
- wie viel Sinn macht in diesem Fall ein Anwalt?
- was bedeutet genau KT mit Haaranalyse?

Vielen Dank schon einmal :)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo alicante16,

willkommen im Forum.

Zu deinen Fragen:

- Ja, bei guter Vorbereitung und Einstufung in A3 (Alk.gefährdung) kann die MPU auch in Bayern mit KT bestanden werden.
- Ja, die Zeit des vorläufigen Entzuges wird bei der Sperrfrist mit einberechnet.
- Hier solltest du dir die Bedingungen für dein Bundesland einmal durchlesen (einfach Sperrfristverkürzung Bayern googlen).
- Aus meiner Sicht derzeit keinen. Du wurdest ja "inflagranti" erwischt, daran kann der RA auch nichts ändern.
- Dazu kannst du hier einmal lesen: KT mit Haaranalysen

Zum KT ist allerdings hinzuzufügen, dass sich die Beurteilungskriterien demnächst ändern werden, heißt = bis es zu deiner MPU kommt, werden diese mit Sicherheit schon vollumfänglich angewendet. Darum bitte hier lesen: https://www.mpu-vorbereitung-online...lungskriterien-buk-4-auflage.3750/#post-62141 Es verwundert mich ein wenig, dass keiner deiner Berater bisher darauf eingegangen ist...
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Bitte sei so nett und fülle noch den entsprechenden Profilfragebogen aus.
 

Ig14

Stamm-User
Kenne das, von meinen `Beratern hat keiner etwas von den neuen BUK´s erwähnt oder nach Nachfrage gewusst`! Ich vermute auch dass diese ab ca. Juni 23 angewendet werden, ob Altfälle Berücksichtigung finden steht noch in den Sternen.

In Bayern ist eine Sperrfristverkürzung für Ersttäter unter 1,99 Promille möglich, verschiedene Institutuionen bieten hier Kurse an.

Empfohlen wird die Anfrage auf Sperrfristverkürzung allerdings erst 6 Monate nach der Tat zu stellen (die Erfolgsaussichten sind dadurch höher).

Ich persönlich würde dir auch zu einer Sperrfristverkürzung raten, realistisch kannst du so 2-3 Monate Verkürzung erreichen. Deine MPU könntest du so mit guter Vorbereitung und ernsthaft gelebten, untermauertem KT bereits im April- Mai absolvieren und hier gelten vermutlich noch die alten BUK´s, wie gesagt alles mit vorgehaltener Hand und wenn es eine Übergangsfrist ähnlich der vorherigen Änderungen der BUK´s geben wird.

Ich denke im November werden wir alle schlauer sein. Lg :)
 

alicante16

Neuer Benutzer
Vielen Dank schon einmal für alle Informationen :)

Ich denke, dass ich erstmal weiterhin mein Tagebuch führe und meine Vorgeschichte analysiere und natürlich KT praktiziere.
Sobald ich dann meinen Strafbefehl habe, ist dann auch klar wie lange die Sperrfrist ist und ob man sie verkürzen kann.

Ich fülle so bald wie möglich noch den Profilfragebogen aus :)

Lg
 

Andi18

MPU Profi
..Ich denke, dass ich erstmal weiterhin mein Tagebuch führe und meine Vorgeschichte analysiere und natürlich KT praktiziere..
Ich kann Dir nur den dringenden Rat geben bleibe erst mal abstinent, bis genau weißt was Sache ist.
Wenn Du KT mit Haaranalysen belegen magst, und diese einen abstinenten Befund ausweisen, hast beide Möglichkeiten offen und verspielst keine Zeit. Soll heißen, da die Cut-Offs bei HAs sehr tolerant sind, kannst obwohl abstinenter Befund auch behaupten KT gelebt zu haben.

Wenn die TF im August war, kannst bald die erste HA erstellen lassen. Für die 1. HA gilt der Zeitraum
logisch nach 3 Monaten plus einen Puffer von 2-3 Wochen bis aus den Haaren ausgewachsen. Die Preisunterschiede sind immens.
Adressen für Haaranalysen/Urinkontrollen
 

alicante16

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Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Volksfestabend mit Freunden am 15.08
Trinkbeginn 18 Uhr
Trinkende 0:45 Uhr
16.08.2022 - 2:05 Kontrolle durch die Polizei
Aufgefallen durch langsames Fahren

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
18 Uhr: Hugo
19:30 Uhr: eine kleine Weißweinschorle
20:00 Uhr: 1x Shot Frangelico
21-22 Uhr: 1 Glas Sekt
22-24 Uhr: 2 Gläser Weißwein 0,1 , 1 Aperol,
24-0:45 Uhr: 1 Weissweinschorle

1,76 + 0,6 = 2,36
2,36 x 0,6 x 50 = 71 g Alkohol

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

200 Meter bis ich aufgefallen bin
1,5 Km bis zur Freundin

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, ich war zwar deutlich betrunken, wollte aber so schnell wie möglich zur Freundin und habe dadurch ohne groß zu überlegen aus Panik reagiert und bin ins Auto eingestiegen, ich dachte, dass ich sie ohne große Probleme kurz abholen konnte

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich wollte ihr zuerst ein Taxi schicken, aber in der Volkfestzeit kaum möglich (keine Taxis verfügbar)

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

2x , mit 2 Gläsern Wein noch gefahren

Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mit etwa 15 Jahren Wein mit Freunden

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

14-15 Jahre: Wein mit Freunden
16-17 Jahre: Alcopops / Wein oder Sekt mit Freunden (Hauspartys)
17-18 Jahre: 1 Jahr Alkoholpause
18-19 Jahre: Spanien, Auslandsaufenthalt, wieder mehr Alkohol

20 Jahre: Wein, Sekt, Aperol

21-25 Jahre: Studentenzeit
25-28 Jahre: jedes Wochenende , mind. 0,5 l Wein / Aperol
unter der Woche: nur zu bestimmten Events

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

mit 16-18 Jahren: mit Freunden, auf Partys
mit 20-24: Studentenpartys, WG
25-28: Freunde und Familie, Partner

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

äußere Motive:
15-16: Gruppenzwang, Partys mit Freunden, cool sein
18-19: viel Streit mit Eltern, Magersucht, Trennung von Exfreund
19-20: Spanien, Heimweh, neue Kultur
21-25: Regensburg, Studentenleben, Freundeskreis mit viel Alkohol
26-27: Corona Zeit, kein Job, nur Online-Unterricht, Streit mit Freund, wenig Arbeit, depressive Stimmung
28: viel Probleme mit getrennten Eltern und neuen Partner,

Freundeskreis mit viel Alkohol

innere Motive:
(Jugend) mehr Mut antrinken, lockerer sein, mitmachen oder Jungs gefallen
über Trennung von Eltern wegkommen, Streit und Schluss mit Exfreund, Essstörung ausblenden
(Erwachsen) lustiger sein, mehr Spaß haben, dazugehören
Unzufriedenheit mit Arbeit , Freund und Zukunft

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

bei wenig Alkohol: angeheitert, gut drauf - keine Grenzen
bei viel Alkohol: sehr emotional, Aufleben alter Themen, oft traurig, reinsteigern in schlechte Themen, schwarz sehen
egoistisch, andere stehen lassen

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Freunde meinten, dass ich zu einer anderen emotionaleren und komplizierteren Person werde, alles schlecht mache, weine und andere nicht beachte

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Freunde haben mich darauf hingewiesen, waren sauer, Freundschaft beendet
Streit mit Eltern und Freund

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Trennung der Eltern - Scheidung
Studentenzeit
Corona-zeit

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

ein Mal mit 18 Jahren - Magersucht und Trennung von Freund - Untergewicht

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

17-18 Jahre - Alkoholpause nach 18. Geburtstag und Fitnesszeit

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher: Emotionaler Trinker, Trinken aus Langeweile, oft ohne Grenzen zu kennen
Heute: Genusstrinker, nur zu bestimmten Anlässen (1-2x im Monat, 0,2l Wein), immer mit Grenzen

Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nur noch zu ganz bestimmten Anlässen, wie runde Geburtstage, Hochzeit oder Taufe, Weihnachten oder Silvester
1 Glas Weißwein oder Weinschorle / Aperol
Höchstens 2x pro Monat

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

nur wenn man an besonderen Anlässen zusammenkommt, höchstens 1x im Monat, als reines Genussmittel

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Deutlich besserer Umgang mit Freunden und Familie, weniger Streit mit Partner, bessere Beziehung
Am nächsten Tag aktiver, weniger Magenprobleme, bessere Konzentration, bessere Leistungen im Fitnessstudio, gesünder fühlen
Warum nicht schon früher: Viele wiederkehrende Probleme, Angst davor Freunde zu verlieren, sich rechtfertigen zu müssen
Ausreden gesucht

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Bewusst gemacht, was Alkohol in meiner Vergangenheit mit mir und meinem Körper gemacht hat, wie ich mich im betrunkenen Zustand verändert habe, was das für meine Gesundheit und Partnerschaft bedeutet hat
Alkohol nicht mehr als reines Partydroge, sondern nur als besonderes Mittel für Anlässe

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Freunde und Familie sehen mich fröhlicher, fitter und ausgeglichener,
erwachsen und reif geworden
Selbstbewussteres Leben
Ich kenne meine Grenzen und kann mich besser einschätzen, starke Disziplin

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Wenn ich in emotional schwierige Situationen komme, versuche ich diese gleich zu lösen, mich ihnen zu stellen, mit Freunde und Familie zu sprechen - ich verdränge Probleme nicht mit Alkohol, sondern mit Gesprächen, Zeit für mich, relax und Sport

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein, da ich seit meiner Umstellung nur positive Veränderungen festgestellt habe, ich mich zu einer sich selbst liebenden Person entwickelt habe, die erwachsen geworden ist und Verantwortung übernimmt
Die sich schlechten Zeiten gegenüberstellt, versucht Lösungen zu finden und nach Vorne schaut
Pessimismus und Streit ist keine Lösung mehr - nur noch konstruktive Gespräche und realistische und optimistische Zukunftsperspektiven

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn ich Fahrer mache, trinke ich keinen Schluck Alkohol
Nur wenn klar ist, dass jemand anders fährt oder mit ÖVP gefahren wird, kann mal ein Glas zu einem bestimmten Anlass getrunken werden

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bin froh, dass ich in diesem Jahr so viel über mich selbst gelernt habe, einen großen Prozess in vielen Hinsichten gemacht habe, ein gesundes Verhältnis zum Alkoholkonsum gefunden habe
Ich bin nun eine andere Person, die aus ihrem Verhalten gelernt hat und nun positiv in die Zukunft sieht

Extreme Zeilenabstände entfernt *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

alicante16

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Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 163
Gewicht: 49 kg
Alter: 28 (zum Zeitpunkt des Vorfalls)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 16,08,2022, / 2:00 Uhr/ Auto
BAK: 1,78
Trinkbeginn: 18:30 Uhr
Trinkende: 00:45 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 2:10 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Nein
Dauer der Sperrfrist: noch nicht mitgeteilt

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja am Tag der Trunkenfahrt
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht:/

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Noch keine bekommen.

Bundesland:
Bayern

Konsum
Lebe seit dem Vorfall mit einem stark reduzierten Trinkverhalten, führe Trinktagebuch, kontrolliertes Trinken (höchstens zu 1 Gelegenheit im Monat, vorher geplant)

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: /

Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: ja, regelmäßige Kontrolle Arzt

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, 1. Termin 7.11.2022
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Nein



MPU
Datum: /
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein


Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo alicante16,

ich habe den Beitrag, in dem du deinen FB eingestellt hast, bearbeitet, da es hier extreme Zeilenabstände gab, bitte beim nächsten Mal auf die Formatierung achten - danke.

Anhand des FB ist zu sehen, dass das Ausfüllen und Einstellen hier im Thread, gerade mal 3 Monate nach deiner TF, noch viel zu früh ist, er sollte vielmehr am Ende der Aufarbeitung stehen. Für dich selbst kannst und solltest du natürlich weiter daran arbeiten.

Du hast ja heute den ersten Termin bei deinem VP, danach wird dir vermutlich dein inneres Motiv schon/noch ein wenig klarer geworden sein...
 

PEUGEOT

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Tathergang

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
18 Uhr: Hugo
19:30 Uhr: eine kleine Weißweinschorle
20:00 Uhr: 1x Shot Frangelico
21-22 Uhr: 1 Glas Sekt
22-24 Uhr: 2 Gläser Weißwein 0,1 , 1 Aperol,
24-0:45 Uhr: 1 Weissweinschorle

1,76 + 0,6 = 2,36
2,36 x 0,6 x 50 = 71 g Alkohol

Das kommt nicht mal ansatzweise hin... Auch Deine Berechnung ist völlig kryptisch und zeigt, dass Du Dich mit der Materie noch nicht beschäftigt hast.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, ich war zwar deutlich betrunken, wollte aber so schnell wie möglich zur Freundin und habe dadurch ohne groß zu überlegen aus Panik reagiert und bin ins Auto eingestiegen, ich dachte, dass ich sie ohne große Probleme kurz abholen konnte

Du hattest mit 1,78 Promille noch das Gefühl sicher fahren zu können? Wirklich? Deine Beweggründe für die Fahrt werden hier nicht abgefragt, sondern Dein Zustand.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich wollte ihr zuerst ein Taxi schicken, aber in der Volkfestzeit kaum möglich (keine Taxis verfügbar)

Abgesehen von Deiner Freundin... Warum bist Du zum Volksfest mit dem Auto gefahren und wie wolltest Du nach Hause kommen?

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

2x , mit 2 Gläsern Wein noch gefahren

Noch nie mit ein paar Wein intus mit dem Rad nach Hause gefahren? Das ist auch Straßenverkehr. Was ist mit Restalk? Auch die Angabe glaubt Dir kein Mensch.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

14-15 Jahre: Wein mit Freunden
16-17 Jahre: Alcopops / Wein oder Sekt mit Freunden (Hauspartys)
17-18 Jahre: 1 Jahr Alkoholpause
18-19 Jahre: Spanien, Auslandsaufenthalt, wieder mehr Alkohol

20 Jahre: Wein, Sekt, Aperol

21-25 Jahre: Studentenzeit
25-28 Jahre: jedes Wochenende , mind. 0,5 l Wein / Aperol
unter der Woche: nur zu bestimmten Events

Du beantwortest die Frage nicht. Regelmäßig getrunken? Ja oder nein? Auch ist "Studentenzeit" keine valide Angabe Deines Trinkverhaltens.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

äußere Motive:
15-16: Gruppenzwang, Partys mit Freunden, cool sein
18-19: viel Streit mit Eltern, Magersucht, Trennung von Exfreund
19-20: Spanien, Heimweh, neue Kultur
21-25: Regensburg, Studentenleben, Freundeskreis mit viel Alkohol
26-27: Corona Zeit, kein Job, nur Online-Unterricht, Streit mit Freund, wenig Arbeit, depressive Stimmung
28: viel Probleme mit getrennten Eltern und neuen Partner,

Freundeskreis mit viel Alkohol

innere Motive:
(Jugend) mehr Mut antrinken, lockerer sein, mitmachen oder Jungs gefallen
über Trennung von Eltern wegkommen, Streit und Schluss mit Exfreund, Essstörung ausblenden
(Erwachsen) lustiger sein, mehr Spaß haben, dazugehören
Unzufriedenheit mit Arbeit , Freund und Zukunft

Viel zu dünn... Musst Du ausführen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

ein Mal mit 18 Jahren - Magersucht und Trennung von Freund - Untergewicht

Die 1,78 Autofahrt war keine Volltrunkenheit bei der Du die Kontrolle verloren hast?

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher: Emotionaler Trinker, Trinken aus Langeweile, oft ohne Grenzen zu kennen
Heute: Genusstrinker, nur zu bestimmten Anlässen (1-2x im Monat, 0,2l Wein), immer mit Grenzen

"Emotionale Trinker" sind keine Kategorie. Und mit "Genusstrinker" kommst Du auch nicht durch die MPU. Mach Dich kundig.

Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nur noch zu ganz bestimmten Anlässen, wie runde Geburtstage, Hochzeit oder Taufe, Weihnachten oder Silvester
1 Glas Weißwein oder Weinschorle / Aperol
Höchstens 2x pro Monat

Heißt, bei Dir kommen 2x im Monat runde Geburtstage, Hochzeit, Taufe, Weihnachten oder Silvester vor?

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

nur wenn man an besonderen Anlässen zusammenkommt, höchstens 1x im Monat, als reines Genussmittel

Eben hieß es noch max. 2x Mal im Monat...

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein, da ich seit meiner Umstellung nur positive Veränderungen festgestellt habe, ich mich zu einer sich selbst liebenden Person entwickelt habe, die erwachsen geworden ist und Verantwortung übernimmt
Die sich schlechten Zeiten gegenüberstellt, versucht Lösungen zu finden und nach Vorne schaut
Pessimismus und Streit ist keine Lösung mehr - nur noch konstruktive Gespräche und realistische und optimistische Zukunftsperspektiven

Kritische Antwort... Auch wenn es Dir heute besser geht, solltest Du nie ausschließen, dass es schlechter werden könnte und Du wieder in alte Muster verfällst.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bin froh, dass ich in diesem Jahr so viel über mich selbst gelernt habe, einen großen Prozess in vielen Hinsichten gemacht habe, ein gesundes Verhältnis zum Alkoholkonsum gefunden habe

Ich fürchte, vom gesunden Verhältnis zu Alk bist Du noch ziemlich weit entfernt. Aber der erste Schritt ist getan, viel Erfolg!
 

alicante16

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Guten Abend :) in knapp 2 Wochen ist nun meine MPU.
Ich habe mehr als 6 Monate eine strenge Form des KT praktiziert, bin seit Silvester 2022 abstinent
Ich hatte 8 Sitzungen mit einem Verkehrspsychologen und habe mich die letzten Wochen intensiv mit meinem Fall auseinandergesetzt
Hier nun mein überarbeiteter FB und ich bitte um ehrliche und konstruktive Kritik :) Danke!
 

alicante16

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Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.


(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Volksfestabend mit Freunden am 15.08
Konzert - 1 Hugo
Trinkbeginn 18:30 Uhr
nach Hause - umziehen (verregnet)
ca. auf Volksfest - 1 Weißweinschorle am Stand (alles zu Fuß)
22:30 weiter zur Aftershow - Weinflaschen wurden bestellt
3 Gläser Weißwein a 0,2l
Freundin mit Liebeskummer getroffen: getröstet, erzählt, dass sie keine Übernachtungsmöglichkeit hat - Frangelico zur Aufmunterung
Verlassen der Aftershowparty
letzter Aperol in Bar: Trinkende 1 Uhr
nach Hause gelaufen (Wohnung in der Innenstadt) - umgezogen, ins Bett
Freundin ruft an, allein im Dunkeln unterwegs und betrunken
Panik - Kurzschlussreaktion - angezogen und ins Auto gestiegen

16.08.2022 - 2:05 Kontrolle durch die Polizei
Aufgefallen durch langsames Fahren
2:37 Blutabnahme





Wie sehe ich die Situation heute:
Offene Trinksituation - Volksfest = Trinkerwartung
kein Trinkplan - Zeit und Menge ungeplant
vorheriger Plan: alles zu Fuß (Wohnung im Zentrum)
plötzliche Planänderung durch Freundin - spontanes Trinken
-> Trinkspirale
-> Überschreiten des Kontrollverlusts - Trinkexzess
Alkohol wirkt enthemmend und betäubend - vernebelt Sinne
am Ende: glimpfliches Ende einer potenziellen Todesfahrt & Beginn eines kritischen Nachdenkens


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

18:30 Uhr: Hugo (9g Alkohol)
22:00 Uhr: eine Weißweinschorle (10g)
22:30-23:30 Uhr: 3 Gläser Weißwein a 0,2 (65g)
23:30-24 Uhr: 1 Frangelico (3g)
24-0:45 Uhr: 1 Aperol (9g)
1,78 (BAK) + 1,22 (Abbau) = 3 Promille


3 x 0,6 x 49 = 95 g Alkohol


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
200 Meter bis ich aufgefallen bin


1,5 Km bis zur Freundin

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?


(Ja/Nein + Begründung)
Nein, ich war deutlich betrunken, wollte aber so schnell wie möglich zur Freundin, um ihr zu helfen und habe dadurch ohne groß zu überlegen aus Panik reagiert und bin ins Auto eingestiegen, ich war in einer emotionalen Notsituation und habe mich selbst überschätzt

Warum gefahren?

Wollte Freundin in der Nacht zur Hilfe kommen, Angst um sie, Notsituation


Alkoholwirkung:
a) enthemmend & euphorisierend

Verlust der Selbstkontrolle, Risikobereitschaft steigt

b) betäubend


Verlust an Gefahrenbewusstsein

-> Entscheidungsdilemma: Freundin retten vs. betrunken fahren

-> Manipulation von Denken und Fühlen

-> Selbstüberschätzung/ Gefühl der Kompensierbarkeit

-> Suggestion von Verharmlosung


-> Gefühl der Notwendigkeit (Verlust konstr. Alternativen)


-> Wunschverstärkung / Desorientierung


unbewusstes Spiel mit der Hoffnung: dieses eine Mal wird ja nichts passieren, bleibt mir nichts anderes übrig


dieses eine Mal fahre ich - Notlage, muss Freundin helfen


Warum so viel Alkohol?
  1. Tagesgründe:

Volksfest, Trinkanlass -> alles zu Fuß -> gedankenloser Alkoholkonsum
kein Plan (Zeit oder Menge)
Trink- Spaßspirale - Überschreiten des Kontrollverlusts - Trinkexzess

2. Lebensgründe:


regelmäßiger Konsum mit Freunden zu Events - Trinkgewöhnung
gesteigerte Alkoholgewöhnung durch regelmäßiges & viel Trinken
- größere Toleranz ( Fähigkeit viel zu trinken)

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich wollte ihr zuerst ein Taxi schicken, aber in der Volksfestzeit im kleinen Ort kaum möglich (keine Taxis verfügbar)

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

nach meinem jetzigen Wissen über Alkohol gab es einige Male mit Restalkohol (am nächsten Morgen gefahren) bzw. mit 1 TE, die bei meinem Körpergewicht bereits zu viel ist, um zu fahren (1 Glas Wein bei 49 kg = ca. 0,6 Promille)

So betrunken wie am Tattag noch nicht am Straßenverkehr teilgenommen
normal: sehr vorsichtige Autofahrerin - Am Tattag: total unsicher und sichtlich betrunken, nur an Freundin gedacht, im Affekt eingestiegen
aber: dies ist keine Entschuldigung!
Einsicht, dass bereits dieses eine Mal eine Todesfahrt für mich oder andere sein hätte können

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit etwa 14 Jahren haben wir Wein zuhause mit Freunden probiert. (Hauspartys)


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, ich habe in meinen verschiedenen Phasen vom ersten Alkoholkonsum bis zur Trunkenheitsfahrt regelmäßig und unkontrolliert/ ungeplant Alkohol konsumiert

dabei gab es einige Phasen in denen weitaus mehr als 2 TE konsumiert wurden

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Einstiegsphase: 3-4x / Monat am WE 1-2/Weißweinschorle


Jugendphase: 2x pro Wochenende 2 TE / 1x 18 Geb. 6 TE


Abi-Sportphase: Trinkpause (ca 9 Monate)


Spanien-phase: 1x/ Wochenende: 4-5 TE


Regensburg-phase 1: 1-2x/ Wochenende 3-4 TE


Regensburg-phase 2: 2x unter Woche 1-2 TE und 2x/ WE 4-5 TE


Corona-phase: 2-3x unter der Woche 1-2 TE, 1x WE 2-3 TE (2x 5 TE)


Deliktvorphase: 1x Woche 1-2 TE /1x WE 2-3 TE (2x 5 TE)

12. Warum haben Sie getrunken?


(Innere + äußere Motive)
Trinkmotive

Einstiegsphase: Gruppenzwang (Alkohol ausprobieren, sich erwachsen fühlen, dazugehören), Partys mit Freunden, cool sein


Jugendphase: Probleme betäuben: viel Streit mit Eltern, Magersucht, Trennung von Exfreund, über Probleme sprechen, anvertrauen


Spanien/Italien: Genuss, Essen


Regensburgphase: Studentenleben, Freundeskreis mit viel Alkohol

Corona Zeit, kein Job, nur Online-Unterricht, Streit mit Freund, wenig Arbeit, depressive Stimmung

Entspannen, runterfahren

Freundeskreis mit viel Alkohol


innere Motive:


(Jugend) mehr Mut antrinken, lockerer sein, mitmachen oder Jungs gefallen


über Trennung von Eltern wegkommen, Streit und Schluss mit Exfreund, Essstörung ausblenden


(Erwachsen) lustiger sein, mehr Spaß haben, dazugehören


Unzufriedenheit mit Arbeit , Freund und Zukunft

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?


(bei wenig und bei viel Alkohol)

bei wenig Alkohol: angeheitert, gut drauf - keine Grenzen


bei viel Alkohol: sehr emotional, Aufleben alter Themen, oft traurig, reinsteigern in schlechte Themen, schwarz sehen

egoistisch, andere stehen lassen


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Freunde meinten, dass ich zu einer anderen emotionaleren und komplizierteren Person werde, alles schlecht mache, weine und andere nicht beachte

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Freunde haben mich darauf hingewiesen, waren sauer, Freundschaft beendet
Streit mit Eltern und Freund
nicht fit , Kater am nächsten Tag, keine Fortschritte im Fitness, Magenprobleme
bereuen, am Vortag getrunken zu haben


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

18. Geburtstag
Spanienzeit
Studentenzeit (Regensburg)
Corona-zeit

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

ein Mal in der Spanienzeit (mehr als 6 TE) und mit 18 Jahren - mehr als 6 TE

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

17-18 Jahre - Alkoholpause nach 18. Geburtstag und Fitnesszeit

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher: Emotionaler Trinker und Wirkungstrinker, Trinken aus Frust, oft ohne Grenzen zu kennen, keine Planung beim Trinken -> auf dem Weg der Gefährdung den Alkohol zu missbrauchen

Heute: Genusstrinker, nur zu bestimmten Anlässen (1-2x im Monat, 0,2l Wein), immer mit Grenzen und festen Regeln des KT, vorher geplant

Heute und in Zukunft


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Seit der TF wird eine strenge Form des KT praktiziert
Nur noch zu ganz bestimmten Anlässen, wie runde Geburtstage, Hochzeit oder Taufe, Weihnachten oder Silvester, die aber Wochen oder Monate zuvor geplant werden

KT läuft immer unter Regeln ab


1 kleines Glas Weißwein = für mich 1 TE (bei 49 kg mit einem Glas Weißwein bereits 0,62 Promille)
Höchstens 2x pro Monat, höchstens 2 TE pro Monat

Regeln des KT:
- max 2 Trinkeinheiten (0,1 Wein)

- vor und nach Alkohol. Getränk ein nicht-alkoholisches


- nur geplant


- keine Ausnahmen


- keine Hochtrinkanlässe


- kein Treffen mit Saufkumpels


- striktes Trennen von Trinken und Fahren


(entweder Fahrer und 0 Alkohol oder KT aber mit geplanter HIn- und Rückfahrt ÖNV)

Voraussetzung für KT: Einhalten der Regeln


Wenn Regeln nicht eingehalten werden, dann sofort Abstinenz

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
1 Glas Sekt (0,1) an Silvester 2022

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe viel über Alkohol und seine Gefahren gelernt, es sterben jedes Jahr so viele Menschen an übermäßigem Alkoholkonsum, aber auch im Straßenverkehr durch TF

Ich trinke nicht mehr, weil ich auch über meinen gefährlichen Alkoholkonsum in der Vergangenheit nachgedacht habe
Ich habe in den Monaten seit der TF über mich und mein Leben reflektiert
Mir ist klar geworden, dass ich zu viel und zu regelmäßig Alkohol konsumiert habe -> dadurch hat sich eine Alkoholgewöhnung bei mir gezeigt, ich musste erst sehr viel trinken, bis ich etwas merkte
Alkohol war in der Vergangenheit nicht nur Genussmittel, ich habe Alkohol auch als Wirkungsmittel in emotionalen Gelegenheiten konsumiert, oder aus Langeweile, um Spaß zu haben oder dazuzugehören
Dadurch kam es öfter zur Überschreitung des Kontrollverlusts, ich konnte nach mehr als 2 TE nicht mehr nein sagen, wurde emotional und traurig, habe mich und andere in Gefahr gebracht


-> ich war gefährdet den Alkohol zu missbrauchen


Daher habe ich die TF als Wendepunkt gesehen, reflektiert und zum Umdenken genutzt
Ich habe viel über mich gelernt und deutliche Verbesserungen seit der Strategie des KT beobachtet: (s. oben)

Alkohol heute: nur wenn man an besonderen Anlässen zusammenkommt, höchstens 2x im Monat, als reines Genussmittel, nur unter Einhaltung der Regeln des KT

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe einen deutlich besseren Umgang mit Freunden und Familie, weniger Streit mit Partner und eine bessere Beziehung zu mir und meinen Mitmenschen
Am nächsten Tag bin ich aktiver, habe weniger Magenprobleme, eine bessere Konzentration, konnte bessere Leistungen im Fitnessstudio erreichen, und mich gesünder fühlen
Außerdem will ich in die Zukunft blicken, eine Familie und Kinder haben

Warum nicht schon früher: Viele wiederkehrende Probleme, Angst davor Freunde zu verlieren, sich rechtfertigen zu müssen
Ausreden gesucht, Gefahr des Alkoholkonsums unterschätzt, nicht ehrlich zu mir selbst gewesen


Die TF war der Auslöser für ein Umdenken und eine Reflexion über mich selbst und mein Verhalten, besonders im Bezug auf Alkohol

Ich habe Alkohol verharmlost und unterschätzt, ich habe mich und andere in Gefahr gebracht und will das nicht mehr

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe mir jeden Tag mehr bewusst gemacht, was Alkohol in meiner Vergangenheit mit mir und meinem Körper gemacht hat, wie ich mich im betrunkenen Zustand verändert habe, was das für meine Gesundheit und Partnerschaft bedeutet hat
ich habe angefangen, ein Tagebuch zu schreiben, über meine Veränderungen (psychisch wie physisch) nachzudenken, zu reflektieren

Distanzieren von Trinkanlässen, seltener weggehen


Positives Feedback von Freunden und Familien


Blick auf die Zukunft (Familie, Kind?)


Mehr Leistungsfähigkeit


Reflexion / kritisches Nachdenken über sich selbst


Beziehung zu Alkohol: seit der TF und meiner Reflektion über mich: andere sicht auf Alkohol/ Alkoholkonsum


mehr als reines Partydroge, sondern nur als besonderer Genuss zu Anlässen

Umstellung war anfangs schwer (nein sagen, zuhause bleiben) , dabei wurde mir bewusst wie „normal“ der häufige und viele Konsum von Alkohol schon für mich geworden war

In solchen / emotionalen Momenten habe ich mir wieder bewusst gemacht, auf welchem gefährlichen Weg ich in Richtung Alkoholmissbrauch ich war und das ich das auf keinen Fall wieder wollte

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

positives Feeback vom Umfeld: Freunde und Familie sehen mich fröhlicher, fitter und ausgeglichener, erwachsen und reif geworden

Selbstbewussteres Leben

Ich kenne meine Grenzen und kann mich besser einschätzen, starke Disziplin

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich bin erst am Anfang meiner Lernphase und mir bewusst, dass es immer wieder schwierige und „gefährliche“ Situationen geben kann und wird
daher bin ich immer wachsam und kontrolliere mich selbst und meinen Umgang mit Alkohol regelmäßig

Wenn ich in emotional schwierige Situationen komme, versuche ich diese gleich zu lösen, mich ihnen zu stellen, mit Freunden und Familie zu sprechen - ich verdränge Probleme nicht mit Alkohol, sondern mit Gesprächen, Zeit für mich, relax und Sport
Wenn alles nichts hilft, hole ich mir professionelle Hilfe

Ich mache mir außerdem immer wieder bewusst, wie gut es mir und meinem Körper geht, seitdem ich meinen Alkoholkonsum überdacht und reduziert/ verändert habe und dass ich nicht mehr zurück in alte Muster will -> Blick Richtung Zukunft, Erwachsen werden, Familie
Regeln des KT werden streng eingehalten -> eigene Kontrolle


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen? (mit Begründung)

Ja, im Prinzip ist es möglich, dass jemand, der mal alkoholgefährdet war, wieder in alte Muster zurückfällt


aber in meinem Fall gehe ich nicht davon aus, da ich seit meiner Umstellung nur positive Veränderungen festgestellt habe, ich mich zu einer sich selbst liebenden Person entwickelt habe, die erwachsen geworden ist und Verantwortung übernimmt

Die sich schlechten Zeiten gegenüberstellt, versucht Lösungen zu finden und nach Vorne schaut
Pessimismus und Streit ist keine Lösung mehr - nur noch konstruktive Gespräche und realistische und optimistische Zukunftsperspektiven

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Regeln des KT werden strikt eingehalten
Wenn ich Fahrer mache, trinke ich keinen Alkohol
Nur wenn klar ist, dass jemand anders fährt oder mit ÖVP gefahren wird, kann eine TE zu einem bestimmten Anlass getrunken werden, der im Voraus geplant wurde

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Der Fehler, den ich begangen habe, hat mir die Augen geöffnet und mich endlich dazu gebracht, etwas an meinem Verhalten und Leben zu ändern,
Ich bin stolz, dass ich in diesem halben Jahr schon so viel über mich selbst gelernt habe, einen großen Prozess in vielen Hinsichten gemacht habe, und mein Verhältnis zum Alkoholkonsum überdacht und verändert habe
Meine sehr positive Entwicklung wurde auch in meinem Umkreis bemerkt - ich bin auf dem richtigen Weg und fühle mich gut
Auch wenn ich erst am Anfang einer Lernphase bin, möchte ich nun meinen positiven Blick in Richtung Zukunft richten und mit dieser neuen Chance meine Zukunftspläne gestalten
 

Andi18

MPU Profi
Hi, ich finde den FB kaum lesbar. Diese Form der Stichpunkte, sowie Formatierung lassen den Zusammenhang schwer erkennen. Ich will nur auf folgende Punkte eingehen:

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Einstiegsphase: 3-4x / Monat am WE 1-2/Weißweinschorle
Jugendphase: 2x pro Wochenende 2 TE / 1x 18 Geb. 6 TE
Abi-Sportphase: Trinkpause (ca 9 Monate)
Spanien-phase: 1x/ Wochenende: 4-5 TE
Regensburg-phase 1: 1-2x/ Wochenende 3-4 TE
Regensburg-phase 2: 2x unter Woche 1-2 TE und 2x/ WE 4-5 TE
Corona-phase: 2-3x unter der Woche 1-2 TE, 1x WE 2-3 TE (2x 5 TE)

Deliktvorphase: 1x Woche 1-2 TE /1x WE 2-3 TE (2x 5 TE)
ich habe die Mengen jetzt nicht nachgerechnet. Doch scheint es mir, daß nie die Menge um 1,7‰ zu erreichen, vorher gehabt hast?
12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)
Trinkmotive

Einstiegsphase: Gruppenzwang (Alkohol ausprobieren, sich erwachsen fühlen, dazugehören), Partys mit Freunden, cool sein
Jugendphase: Probleme betäuben: viel Streit mit Eltern, Magersucht, Trennung von Exfreund, über Probleme sprechen, anvertrauen
Spanien/Italien: Genuss, Essen
Regensburgphase: Studentenleben, Freundeskreis mit viel Alkohol
Corona Zeit, kein Job, nur Online-Unterricht, Streit mit Freund, wenig Arbeit, depressive Stimmung
Entspannen, runterfahren
Freundeskreis mit viel Alkohol


innere Motive:

(Jugend) mehr Mut antrinken, lockerer sein, mitmachen oder Jungs gefallen

über Trennung von Eltern wegkommen, Streit und Schluss mit Exfreund, Essstörung ausblenden

(Erwachsen) lustiger sein, mehr Spaß haben, dazugehören
Unzufriedenheit mit Arbeit , Freund und Zukunft
Innere Motive sehe ich kaum, das Fett-Markierte lässt auf die Problematik schließen. Führe das mehr aus.
Bei Ess-Störungen scheint die Trennung nachhaltig eine Folge gehabt zu haben. Wann war das, was ging in Dir vor?
Vor was hattest Ängste? Sind die dortigen Ängste evtl. dann mit der Unzufriedenheit im Job ausgebrochen bzw führten zur Entlastung?
Überlege Dir mit diesem Argument entlang der Zeitachse nochmal Diene Trinkhistorie.

In den Fragen 23/24 ersehe ich folgernd keinen Grund, warum nicht mehr trinkst.
Nur weil es plötzlich gefährlich sein soll? Hoffe Du verstehst wie ich das meine. Du brauchst hier einen Bezug zum Inneren Motiv, daß eben gelernt hast, Probleme/Sorgen zu lösen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe einen deutlich besseren Umgang mit Freunden und Familie, weniger Streit mit Partner und eine bessere Beziehung zu mir und meinen Mitmenschen..
Hier lässt sich ein kleines Indiz erahnen. Warum hast eine bessere Beziehung? Redest mehr über Dich und Deine Sorgen mit Deinem Partner?
 

alicante16

Neuer Benutzer
Hallo Andi,
danke für dein Feedback!
Ich wusste leider nicht, wie ich das am besten formatiere...
Bei meinem Körpergewicht erreiche ich bereits mit 3-4 Trinkeinheiten eine Wert um die 1,7-1,8 Promille ...demnach war ich in vielen Phasen über diesem Wert

Zu den inneren Motiven:
Alkohol war in der Zeit zur Trennung meiner Eltern ein Mittel, um diese Probleme kurz mal vergessen zu können, sich abzulenken, aber auch um offen über meine innere Traurigkeit zu sprechen. Ohne betrunken oder angeschwipst zu sein, habe ich meine Probleme in mich reingefressen, sie verdrängt und nicht offen darüber mit meiner Familie oder Freunden gesprochen. Ich wollte Stärke nach außen beweisen, ich habe mir etwas vorgemacht und so getan, als ob ich super damit klarkomme. Tief im inneren war ich aber zu tiefst verletzt, enttäuscht und traurig. Dies machte sich dann bemerkbar, wenn ich schon weit über meine Kontrollverlustgrenze war. Ich wurde emotional, habe alles schwarz gesehen, alles in Frage gestellt, geweint und war zum Teil auch gemein zu anderen. Am nächsten Tag war mir mein Auftritt peinlich oder ich konnte mich nur noch schleierhaft daran erinnern, was ich gesagt habe. Ich war in Verbindung mit Alkohol immer ein aufgeladenes Emotionspaket. Nur eine Sache / ein Wort oder eine Aktion hat gereicht, um meine Emotionen explodieren zu lassen. Natürlich beschäftigte mich die Trennung meiner Eltern sehr, aber ich hatte Angst dies nach aussen zu zeigen und vor allem mir selbst einzugestehen.
Zu den Ängsten:
Ich zog Ende 2019 in meine Heimat zurück, habe meinen Freund kennnegelernt und war hoch motiviert, nach 7 Jahren Studium endlich in die Arbeitswelt starten zu können. Ich wollte endlich finanziell unabhängig sein, meinen Eltern keine Rechenschaft mehr über meine Ausgaben schuldig sein. Ich wollte ihnen und mir und allen anderen zeigen was ich kann. (Vor allem gegenüber meinem Vater, der immer meinte, dass man mit meinem Beruf als Sprachtrainerin nicht das große Geld machen kann). Mein Ziel war es schnell eine Arbeit zu finden, mein erstes eigenes Geld zu verdienen und ein eigenständiger Mensch zu werden. Ich bekam auch relativ schnell eine Stelle in der Sprachschule. Doch dann kam Corona. Präsenzunterricht war nicht mehr möglich, meine Wochenstunden reduzierten sich aufs Minimum, ich verdiente nicht mal annähernd so viel Geld, um eigenständig zu sein. Ich wohnte weiterhin bei meiner Mama bzw. meinem Freund. Meine Pläne waren Geschichte. Ich hatte Angst, dass sich das nicht mehr änderte. Dass ich nie eigenständig und unabhängig werde, es meinem Papa beweisen werden kann.. ich versuchte auch hier mich mit dem Alkohol abzulenken, auf andere Gedanken zu kommen, fröhlich zu sein - mit der gleichen Wirkung wie oben beschrieben.

Mein besserer Umgang seit dem Abstand zum Alkohol erkläre ich mir daher, da ich seitdem offen kommuniziere und über Probleme spreche, mit mir reden lasse, verständnisvoller bin. Ich versuche eine Lösung für die Probleme zu finden oder Dinge, die mich belasten aus meinem Leben zu entfernen. Ich gebe es zu, wenn es mir schlecht geht. Mit meinem Partner gibt es weniger Streit, da meine übertriebenen emotionalen Ausraster ausbleiben. Ich verändere meine Persönlichkeit nicht mehr und wir können normal über Unstimmigkeiten diskutieren ohne verletztend, wütend oder schwarzmalerisch zu werden.
 

Andi18

MPU Profi
Hi, glaube Dein Termin steht bereits unmittelbar bevor. So denke ich, daß schon sehr gut vorbereitet bist, auch wenn das Motiv nicht im FB erst entsprechend aufgeführt war. In Deiner Antwort gibst das schon sehr gut wieder, ebenfalls die zukünftige Vermeidung.
Daher denke ich macht es wenig Sinn am FB weiter zu mäkeln. Konzentriere Dich auf die Vermeidung, wie es eben erwähnt hast, dann wird's schon klappen.
Meine Daumen sind gedrückt.
 
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