Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und
Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 12.12.2009 hatte ich mich gegen 10:00 Uhr bei einem guten Freund auf seinem Baürnhof verabredet. Ziel war es in seinem Wagen eine neü Funkfernbedienung einzubaün. Nach meinem 8:00 Uhr Frühstück fuhr ich gegen 9:30 Uhr von zu Hause los. Pünktlich kurz vor 10:00 Uhr war ich auf dem besagten Baürnhof angekommen. Er hatte, wie üblich, für den Einbau schon alles vorbereitet. Nach einem kurzen Schwatz ging es auch gleich an die Arbeit. Nachdem die Funktionsweise der Fernbedienung noch einige Rätsel aufgab, konnten wir den Einbau gegen 15:00 Uhr abschließen. Da ja Weihnachten kurz vor der Tür stand, planten wir kurzfristig noch die Beschaffung der Tannenbäume. Da wir wussten wo Tannenbäume günstig zu bekommen waren, fuhren
wir ins ca. 30km entfernte ****** um diese dann dort käuflich zu erwerben. Gegen 18:30 Uhr lagen die Bäume dann auf der Diele. Jetzt ging es noch schnell ans füttern des Viehzeugs und gegen 20:00 Uhr wurde ich von meinem Kumpel zu einer Flasche Bier eingeladen. Wir ließen wir den Tag Revü passieren und redeten nochmals über den Einbau der Funkfernbedienung und hofften das die mitgebrachten Tannenbäume auch den Geschmack unserer Fraün traf. Im Laufe der Zeit verfielen wir auch wieder einmal in unsere Alte Diskussion um die Geschlossene Firma. Durch die Insolvenz unseres
Auftraggebers und den noch offenen Rechnungen, hatten wir einen hohen finanziellen Verlust zu beklagen. Gegen 1:00 Uhr machte ich mich dann auf den Heimweg. Zum Zeitpunkt von ca. 01:30 Uhr wurde ich in meinem Heimatort, im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle, kontrolliert. Nachdem freiwillig vor Ort ausgeführten Alcotest ergab die AAK einen Wert von 1,27. Nach Zustimmung, wurde mir dann gegen 1:45 Uhr eine Blutprobe entnommen die eine BAK von 1,60 ergab. Nach folgender, allgemeiner Alkoholmengenberechnung müsste ich ca.14 Flaschen Bier a
0,33l getrunken haben.
1TE = 0,1 bei 0,2l Bier
BAK = 1,6 = 16TE
Alk-Abbau = 6h x 0,1 = 0,6 = 6TE
Gesamt-TE = 22TE a0,2l = 14 Fl. Bier a0,33l
Da hier ein Durchschnittsgewicht von 80kg angenommen wird, mein Gewicht aber etwas
höher liegt, habe ich noch 1 Fl. Bier draufgelegt.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Am Tattag habe ich 14 Fl. Bier, a 0, 33l, in der Zeit von 20Uhr 01Uhr
getrunken.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten
Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr 17km und wollte insgesamt 18km fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich fühlte mich sicher noch fahren zu können. In der Vergangenheit hatte ich mir durch meinen missbräuchlichen Alkoholgenuss eine Trinkfestigkeit aufgebaut, heute weiß ich, dass bei zunehmender Menge Alkohol die Kontrollfähigkeit über sich selbst immer mehr verloren geht. Der zuvor gebremste, angepasste Mensch lässt somit seinen Bedürfnissen freien Lauf und ist nicht mehr aufzuhalten.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe mich gut gefühlt und weiter keine Gedanken gemacht. Heute weiß ich, dass ich verantwortungslos und fahrlässig gegen mich und meine Mitmenschen gehandelt habe.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind
aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und
was folgern Sie daraus?
Früher habe ich mir über mal eben nur ein Bier und Restalkohol keine Gedanken gemacht. Inzwischen habe ich gelernt, dass selbst bei sehr geringen Promillewerten das Sehvermögen beeinflusst werden kann. Bei Beachtung aller o.g. Faktoren würde ich die alkoholisierte Teilnahme am Straßenverkehr (ca.25 Jahre) auf ca. 750 beziffern.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal
Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich hatte mit 10 Jahren den ersten Kontakt zum Alkohol, meine Eltern hatten mit benachbarten Freunden zu Sylvester angestoßen. Zu meiner Konfirmation verkonsumierte ich mit 14 das erste Mal Alkohol. Hier probierte ich Bier und Schnaps bei der abendlichen Konfirmations-Großveranstaltung. Zu Hause musste ich dann auf unserer Toilette rückwärts Trinken und wollte nie wieder Alkohol zu mir nehmen.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den
letzten Jahren entwickelt?
Nein. Seit meiner Konfirmation habe ich bis zu meinem 17. Lebensjahr keinen Alkohol mehr getrunken. Meine Eltern haben eine sehr konservative Einstellung (Rauchen nicht, trinken sehr selten Alkohol). Mit 17 kam ich bei unserer Abschlussfahrt (Schule) und zu gelegentlichen Discobesuchen, während meiner Lehrzeit, an den Wochenenden mit Alkohol in Kontakt. In den Zeiten bei der Bundeswehr (1980-1981) wurde bei den jeweiligen Ausgängen ebenfalls Bier und Schnaps getrunken. Nach Beendigung der Wehrdienstes klappte der Einstieg in mein Berufsleben reibungslos. Ab hier (1982) trank ich zu gegebenen Anlässen wie Familienfesten, Geburtstagen oder Grillfesten Alkohol. In der Zeit von 1986 bis 1992 konnte ich mich in meinem Beruf zum Polier hocharbeiten. Zu diesem Zeitpunkt wurde ich von einem selbstständigen Team aus meiner Firma abgeworben und machte mich Selbstständig. Bei der Einstandsfeier hatte ich die Wirkung von hochprozentigem Alkohol unterschätzt. An den Abend konnte ich mich wohl noch erinnern, aber der Tag danach war so heftig (Ultra-Kater) das ich mich von dem hochprozentigen Alkohol verabschiedet habe. Seit dem trinke ich keinen hochprozentigen Alkohol mehr.
Die Selbstständigkeit endete 1996 durch den Zerfall unseres Teams. Ich war zum ersten Mal in meinem Leben ohne Arbeit. Durch meine intensiven Bemühungen hatte ich aber schnell wieder eine verantwortungsvolle Arbeitsstelle in einer kleineren Firma gefunden. Hier fand ich einen neün Freundeskreis. Mit meinen Freunden traf ich mich an Geburtstagen und gelegentlichen Grillfesten, hier trank ich jeweils durchschnittlich 3-34Flaschen Bier (0,33l). 2004 ging diese Firma in die Insolvenz. Mit der Idee es mit der Selbstständigkeit noch einmal zu probieren, gründete ich mit einem Arbeitskollegen eine GbR. Ich absolvierte eine Prüfung bei der HWK um den notwendigen Eintrag in die
Handwerksrolle zu bekommen. Nach schleppendem Anlauf lief meine Firma ganz gut, so lange bis mein Hauptauftraggeber Ende 2006 überraschenderweise Insolvenz anmeldete. Ich fand recht schnell einen neün Hauptauftraggeber. Dieser hatte jedoch nur Aufträge in 450km Entfernung zu vergeben. Mein Montageleben und die Änderung meines Trinkverhaltens begannen. Mit meinem Viererteam fuhr ich nun Woche für Woche die 450km Montag hin und Donnerstag/Freitag wieder zurück. Trotz anstrengender und langer Arbeit trank ich mit dem Team am Abend gelegentlich 2-3 Flaschen Bier (0,5l). Bis Ende 2008 steigerte sich diese Trinkmenge, so dass auch schon mal 5-6 Flaschen Bier
(0,5l) getrunken wurden. Durch die Alkoholgewöhnung steigerte sich auch die Trinkfestigkeit. Die Probleme in der Firma nahmen immer mehr zu. Hinzu kam der Ärger über ausbleibende Zahlungen seitens des Auftraggebers. Als der Auftraggeber Insolvent ging, musste ich meine Firma vor der eigenen Insolvenz retten und somit schließen. Ich stand mit leeren Händen da und ein nervenzerreibender Kampf ums Geld aus der Insolvenzmasse des Auftraggebers begann. Auf Grund der gesamten Wirtschaftslage sah es mit neür Arbeit sehr schlecht aus. Ich traf mich mit meinen Ex-Gesellschafter 2-3mal im Monat auf seinem Baürnhof. Hier tranken wir dann abends ca. 8-10 Flaschen Bier (0,33l) und schimpften über Arbeitslosigkeit und den hohen finanziellen Verlust. Da mein Drang nach geordneten Berufsleben immer stärker wurde beantragte ich eine Umschulung beim Arbeitsamt.
Die theoretische Umschulung absolvierte ich von Okt.-Nov. 2009, Praktikum war von Nov.- Dez.2009. Die Umschulung fand im entfernten Leipzig statt, so dass je am Wochenende eine Heimreise stattfand. Diese Wochenenden nutzte ich auch um meinen Kumpel auf dem Baürnhof zu treffen. An diesen Wochenenden trank ich dann bis zu 12 Flaschen Bier (0,33l). Am Tag der TF waren es 15.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Zu meiner Konfirmation trank ich das erstemal Alkohol, die Menge ist mit heute nicht mehr in
Erinnerung (1974). Mit 16 fingen dann die ersten Discothekenbesuche an. Hier trank ich jeweils ca. 2-4 Fl. Bier zu 0,33l. Gelegentlich auch 2-3 Schnäpse. In meiner Zeit bei der Bundeswehr wurde in den Ausgangszeiten im Durchschnitt 8-10 Trinkeinheiten je Ausgang zu sich genommen. Ab 1981 trank ich ca. 4-5 Trinkeinheiten und ca. 2-3 Schnäpse zu den gegebenen Anlässen wie Geburtstage oder Familienfeiern sowie bei Freunden auf der Terrasse. 1993 machte ich mich zu ersten Mal Selbstständig. Zum Einstand trank ich mehr als ich es eigentlich gewohnt war. Seit diesem Zeitpunkt trinke ich keinen hochprozentigen Alkohol mehr. Bis ich 2004 eine eigene Firma gründete, waren Geburtstage, Feiern im Freundeskreis sowie Familienfeiern die damaligen Trinkanlässe. Hier trank ich ca. 2-3Fl. Bier a. 0,33l zu den gegebenen Anlässen im Jahr. 2007 bekam ich Hauptaufträge für meine Firma in Potsdam. Hier trank ich mit den Kollegen nach Feierabend, im Ferienhaus, 2-3Fl. Bier a. 0,5l je Arbeitstag. Im Folgejahr begannen die ausbleibenden Zahlungen an meine Firma, der Arbeitstägliche Alkoholkonsum erhöhte sich auf ca. 4-5Fl. Bier a 0,5l. Anfang 2009 wurde die Firma kurz vor Insolvenz geschlossen. Ab hier traf ich mich 1-2-mal im Monat mit meinen damaligen Geschäftspartner auf dessen Baürnhof. Zu den anfänglichen Treffen trank ich jeweils 6Fl.Bier a 0,33l bis zu meiner TF steigerte sich die Menge auf 12Fl.Bier a.0,33l je Treffen. Am Tag meiner TF waren es 15Fl.Bier a 0,33l.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend habe ich in meiner Jugend auf Discobesuchen mit Freunden und Bekannten getrunken. Auf Familienfeiern und Geburtstagen meiner Verwandtschaft habe ich auf Alkohol nicht verzichtet.
Grillfeste oder Geburtstage fanden überwiegend zu Hause bei Freunden oder Bekannten statt.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Als Jugendlicher habe ich Alkohol getrunken, weil ich mich dann enthemmter gegenüber den jungen Mädels fühlte. Ich war eher der ruhige und beobachtende Typ. Durch den Alkohol wurde ich redseliger und kontaktfreudiger, hatte Erfolg bei den Mädels.
Im unmittelbaren Zeitraum vor meiner TF trank ich, weil ich Probleme mit meiner Firma damit verdrängen konnte. Die Probleme bestanden für mich im finanziellen Verlust, fehlende Zukunftsperspektiven sowie Verpflichtung gegenüber meinen Angestellten bei eventüller Schließung meiner Firma. Durch den Alkohol empfand ich eine leichtere Kommunikation mit meinen Kollegen. Ich konnte innerliche Ruhe finden, der innerliche "Druck" verschwand. Weiterhin empfand ich auf Montage ein "Dazugehörigkeitsgefühl" und wollte mich als Chef nicht distanzieren. Meine Frau wollte ich vor diesen Problemen schützen, sie wirkte durch die nachlassenden finanziellen Mittel eh etwas angefressen.
Meinen Eltern hatte ich ebenfalls von meiner Situation berichtet. Da meine Eltern ca.400km von mir entfernt wohnen, ist hier das Telefon das Hauptkommunikationsmittel. Da die Telefongespräche daraufhin immer wieder mit meiner Situation endeten, war ich froh wenn das Telefon still stand. Somit waren meine Eltern auch keine wirkliche Hilfe. Nach meinen Alkoholgesprächen mit meinem Kumpel fühlte mich dann leichter und bildete mir ein, dass ich das alles irgendwie allein bewältigen könne.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich
beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich lustiger, redseliger und kontaktfreudiger. Bei viel Alkohol fühlte ich mich schlapp und wurde schnell müde.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie
darauf reagiert?
Ja, meine Frau hatte mich einmal angesprochen, als ich einmal ziemlich spät in der Nacht von meinem Kumpel kam. Ich habe das bagatellisiert und gesagt, dass ich doch eh nicht soviel getrunken habe. Ich hatte die Situation verniedlicht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr
Umfeld?
Ich war besonders am Anfang der Woche oft müde und unkonzentriert. Für familiäre Unternehmungen musste meine Frau mich öfters überreden. Durch den erhöhten Alkoholkonsum rauchte ich auch mehr als ohne Alkohol. Dieses brachte dann eine erhöhte finanzielle Belastung mit sich.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als
heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände
dafür.
Ja, in meiner Zeit bei der Bundeswehr in den Ausgangszeiten. Hier hatte ich das Gefühl der Dazugehörigkeit. Im unmittelbaren Zeitraum vor meiner TF trank ich, weil ich Probleme mit meiner Firma damit verdrängt habe. Die Probleme bestanden für mich im finanziellen Verlust, fehlende Zukunftsperspektiven sowie der sozialen Verpflichtung gegenüber meinen Angestellten bei eventüller Schließung meiner Firma. Aus heutiger Sicht habe ich in dieser Zeit Alkoholmissbrauch betrieben.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur
Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, 1974 zu meiner Konfirmation. Hier trank ich aus Neugier und konnte die Wirkung des Alkohols nicht einschätzen. 1992 zur Einstandsfeier in meine erste Selbstständigkeit wo ich das hohe Maß an hochprozentigen Alkohol unterschätzte. Seit diesem Zeitpunkt trinke ich keinen hochprozentigen Alkohol mehr.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und
mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Während meiner Umschulung hatte ich unter der Woche Trinkpausen eingelegt aber nicht bewusst die Absicht gehabt, das trinken über eine Zeit lang einzustellen. Bei mir bestand der unabdingbare Wille die Abschlussprüfung bei der Umschulung zu bestehen.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie
sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Bis zu meiner Zeit wo meine Selbstständigkeit mit Montage begann, sehe ich mich als Genuss- oder Gelegenheitstrinker. Ab dieser Zeit (2007), sehe ich mich als Problemtrinker, weil ich meine beginnenden finanziellen Sorgen wegschieben wollte. Weiterhin sah ich mich, auf Grund meiner hohen sozialen Einstellung, meinen Angestellten gegenüber verpflichtet. Heute weiß ich, dass ein beginnender Prozess von Alkoholmissbrauch stattgefunden hat. Meine heutige Erkenntnis ist, dass Alkohol keine Probleme löst, er schafft nur neü.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, ich habe mich nach meiner Trunkenheitsfahrt mit meinem Alkoholmissbrauch befasst und betreibe heute Kontrolliertes Trinken. Hier werden meine Trinkanlässe im Vorfeld geplant und in einem Kalender festgehalten. Im Jahr werden maximal 12 Trinkanlässe von höchstens 3 TE geplant. Trinkanlässe sind für mich Geburtstage, Hochzeiten oder die jährlichen 2 Grillabende mit Freunden. Alkohol sehe ich heute als Genussmittel, welchen ich bewusst und genießend im Kreis meiner Familie oder Freunde zu mir nehme.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 02.08. zu meinem Geburtstag.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Alkohol hat seinen Stellenwert als Genussmittel wieder eingenommen. Ich genieße ihn zum Essen oder zur Würdigung eines feierlichen Anlasses. Dabei halte ich mich an die im Trinkkalender eingetragene Menge Alkohol.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon
eher?
Nach meiner Trunkenheitsfahrt hatte ich viel Zeit mich mit dem Thema Alkohol zu beschäftigen. Hier konnte ich feststellen, dass Alkohol die Probleme nicht beseitigt, sondern neü Probleme schafft. Mir ist klar geworden, dass ich andere und zuletzt auch mich selbst gefährdet habe. Um mein Wissen um die Auswirkung von Alkohol zu vertiefen, besuchte ich einen Avanti16+ Kurs beim TÜV Nord.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die
Umstellungsphase erlebt?
Meine ersten Erfahrungen und Informationen sammelte ich in diversen Zeitschriften. Weiterhin suchte ich das Gespräch mit einem Psychologen bei der Caritas. Hier lernte ich eine Strategie zu einem alternativen Trinkverhalten, dem Kontrollierten Trinken, kennen. Da dieses Gespräch meine Erwartungen nicht gänzlich erfüllte, besuchte ich ein weiteres Beratungsgespräch beim TÜV Nord. Hier entschloss ich mich an einem Kurs Avanti 16+ teilzunehmen um mein Wissen über Alkohol zu erweitern bzw. zu vertiefen. Der Kurs hat mir in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen, die mich objektiv bewerteten sowie die gleichen Alkoholprobleme hatten, viel geholfen. Besonders meine Frau, Familie und Freunde haben mich bei langen Gesprächen unterstützt. Ich erlernte, in kleinen Schritten, über auftretende Probleme offen zu reden und nicht wie früher in mich hinein zu fressen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich geistig und körperlich fitter als vorher, kann Probleme besser bewältigen und habe mein Selbstbewusstsein wiedergefunden. Unsere Familie ist durch diesen Vorfall noch enger zusammengerückt. Die früher gehassten Radtouren mit Familie oder Freunden sind zum Freizeitspaß geworden. Ich bin wieder wesentlich mehr in meinem Angelverein aktiv. Das Angeln am Wasser und in freier Natur entspannt Körper und Geist zusätzlich.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Ich habe die Gründe für mein Trinkverhalten erkannt und werde heute und in Zukunft offen über anfallende Probleme mit meiner Familie und Freunden reden. Bei meinem finanziellen Problem habe ich erkannt, dass Gesundheit und Lebensfreude einen weitaus höheren Stellenwert besitzen. Das Kontrollierte Trinken ist inzwischen Normalität geworden.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Theoretisch ja. Durch den Besuch des Avanti Kurses, konnte ich viel über die Gefahren des Alkohols lernen. Sollte abermals eine Situation eintreten bei der die Gefahr besteht diese nicht alleine bewältigen zu können, suche ich das Gespräch mit mir vertrauten Menschen. Mir ist bewusst, dass ich auch vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Mein Umgang mit Alkohol wird durch die strikte Einhaltung meiner geplanten Trinkanlässe geregelt sein. Bei diesen geplanten Trinkanlässen werden entsprechende Maßnahmen über An-und Abfahrt (Öffentl. Verkehrsmittel, Taxi, Bring-und Holdienst durch z.Bsp. Nachbarn) getroffen. Außerhalb der geplanten Trinkanlässe gilt für mich das Motto: Mit Null-Komma-Null fahren Sie ohne Risiko!.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein