Trunkenheitsfahrt mit PKW am 01.11.2020 - BAK 1,91 ‰

Robi_11

Neuer Benutzer
Hallo an alle die mitlesen oder ggf. sogar bei meiner Aufarbeitung mitwirken, worüber ich natürlich sehr froh wäre.
Ich lese bereits seit über einem Jahr hier im Forum passiv mit und finde das Engagement der Leute großartig, welche hier unterstützen! Respekt und vorab besten Dank dafür!

Meine Straftat ist nun ca. 14 Monate her und die MPU Einladung bei der Dekra erhielt ich diese Woche, Termin 27.01.2022.

Ich muss nun leider feststellen, dass die Zeit so rasant verging und ich meine Vorbereitung selbst noch kritisch sehe, weswegen ich u. U. den Termin noch schieben werde...

Da ich noch nie in einem Forum proaktiv interagierte, bitte ich um Nachsicht sollte ich ggf. Verhaltensregeln anfangs nicht einhalten und nehme Hinweise dankend an.

Auf Grund der fehlenden Erfahrung hier schon die erste Frage...muss ich den Frage- und das Profilbogen irgendwo kopieren, resp. gibt es eine Vorlage?

Beste Grüße

Robi
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Robi_11,

willkommen im Forum :smiley138:

Mein Kollege hat dir ja bereits die erforderlichen Links gegeben. Bitte fülle den großen FB in Ruhe aus und übereile nichts...
Wenn du magst kannst du vorab einmal in den FB dieser Threads lesen Gute Fragebögen Alkohol, dadurch bekommst du eher ein Gefühl dafür wie umfangreich die Antworten ausfallen sollten :)
 

Robi_11

Neuer Benutzer
Erst mal vielen Dank für das herzliche Willkommen:smiley138:.


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 178 cm
Gewicht: 82 kg
Alter: 37

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 01.11.2020 (Sonntag)
BAK: 1,91
Trinkbeginn: ca. 15:00
Trinkende: ca. 20:00
Uhrzeit der Blutabnahme 20:40

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 15,5 Monate (nach Verhandlung, vorher 17 Monate)

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja (kein Arztbericht o. Polizeiaussage, auch nichts von der Verhandlung)
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass zukünftig ein Kfz unter Alkoholeinfluss geführt wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere führen eines Kfz in Frage stellen?

Bundesland: Sachsen


Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 07.11.2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja seit 15.12.2020 - 16.12.2021 (Ergebnis Probe #4 noch offen)
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: /

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:/

MPU
Datum: 27.01.2022
Welche Stelle (MPI): Dekra
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: /
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

Robi_11

Neuer Benutzer
Das Thema Alkohol in all seinen Facetten ist ja äußerst komplex, wo ich auch schon bei meiner ersten Frage wäre, bzgl. meiner eigenen Einschätzung wo ich mich rückblickend "einordne". Mein vollständiger Profil FB folgt noch.
Vorab aber die Frage, ob Alkoholgefährdung die "Vorstufe" zu Alkoholmissbrauch ist, oder ob man das gar nicht so verallgemeinern kann.
Ich möchte mit der Strategie AB in die MPU und auf Grund meiner Historie kontrollieren Umgang mit Alkohol für mich selbst ausschließen.
Dadurch wäre ich ja bei bei missbräuchlichen Alkoholkonsum, wo ich mich laut Definition aber nur teilweise/bedingt wiederfinde.
Ich habe in einem Beitrag von Nancy gelesen, dass somit auch "therapeutische" Maßnahmen absolviert sein müssten, ist das korrekt?

Durch meine Reflexion meines Werdegangs in Umgang mit Alkohol, sehe ich mich in der Hypothese A3, speziell durch Entlastungstrinken. Für meine Strategie und die Basis der gezielten AB wiederum ist ja die A2, sehe ich das korrekt?

Ohne meinen vollständigen FB sicherlich ungünstig.
Aber ich hoffe trotzdem auf Antwort, um für mich noch mehr Verständnis aufzubauen.

Mir geht es darum meine AB zu untermauern und meine eigene Notwendigkeit für diese argumentativ belegen zu können.
Ohne aber dabei Gefahr zu laufen es so drastisch darzustellen, dass angenommen wird ohne externe Unterstützung (VP, Suchtberatung, etc.) wäre die Bewältigung nicht möglich.

Einen schönen Sonntag wünsche ich.
 

Andi18

MPU Profi
Hi Robi, willkommen hier..
ich versuche auf die Schnelle meine Meinung kundzutun..
Das Thema Alkohol in all seinen Facetten ist ja äußerst komplex, wo ich auch schon bei meiner ersten Frage wäre, bzgl. meiner eigenen Einschätzung wo ich mich rückblickend "einordne". Mein vollständiger Profil FB folgt noch.
im Hinblick auf die MPU finde ich das gar nicht so komplex..
Vorab aber die Frage, ob Alkoholgefährdung die "Vorstufe" zu Alkoholmissbrauch ist, oder ob man das gar nicht so verallgemeinern kann.
ja, das sehe ich auch so. Die Alkoholentwicklung ist ein sehr "fließender" Übergang.
Alkoholgefährdung sind im Grundsatz alle, welche zur Mpu dürfen. Kategorie A3. Anhand der bisherigen Informationen sehe ich Dich auch in A3.
Alkoholmissbrauch A2, bei welchen eben durch eindeutige Indizien die Abstinenzbedürftigkeit ermittelt wird.
Hier noch Lesestoff Unterschied Gefährdung/Missbrauch.
Ich möchte mit der Strategie AB in die MPU und auf Grund meiner Historie kontrollieren Umgang mit Alkohol für mich selbst ausschließen.
Dadurch wäre ich ja bei bei missbräuchlichen Alkoholkonsum, wo ich mich laut Definition aber nur teilweise/bedingt wiederfinde.
Ich habe in einem Beitrag von Nancy gelesen, dass somit auch "therapeutische" Maßnahmen absolviert sein müssten, ist das korrekt?
Du solltest grundsätzlich versuchen in die Alkoholgefährdung eingestuft zu werden. Man muß ja einem GA nicht unbedingt immer alles erzählen. Wenn Du dennoch mit Abstinenz und dann noch 12 Monaten antrittst, hast extrem gute Voraussetzungen für die positive Prognose.
Therapeutische Maßnahmen sind zwingend bei erwiesener Alkoholabhängigkeit, also Kategorie A1.
Durch meine Reflexion meines Werdegangs in Umgang mit Alkohol, sehe ich mich in der Hypothese A3, speziell durch Entlastungstrinken. Für meine Strategie und die Basis der gezielten AB wiederum ist ja die A2, sehe ich das korrekt?
Nein, kann man so nicht sagen. Wenn Du als A3 einkategorisiert wirst, wird Dir grundsätzlich auch ein kontrollierter Umgang mit Alkohol zugetraut. Natürlich obliegt es Dir, wie Du Dein Leben gestalten magst. Es kann ja keinem verboten werden, abstinent leben zu wollen.
Für A3 müssen also 6 Monate Änderung praktiziert sein.
Mir geht es darum meine AB zu untermauern und meine eigene Notwendigkeit für diese argumentativ belegen zu können.
Ohne aber dabei Gefahr zu laufen es so drastisch darzustellen, dass angenommen wird ohne externe Unterstützung (VP, Suchtberatung, etc.) wäre die Bewältigung nicht möglich.
Externe Unterstützung sind mal grds nicht vorgeschrieben. Du kannst natürlich dennoch behaupten auch online in einem Super-Forum Unterstützung erfahren zu haben.
Stand des Ermittlungsverfahrens
...
Dauer der Sperrfrist: 15,5 Monate (nach Verhandlung, vorher 17 Monate)
Mir erscheint die Sperrfrist außerordentlich hoch. Gab es hier noch weitere Hintergründe?
 

Robi_11

Neuer Benutzer
Mir erscheint die Sperrfrist außerordentlich hoch. Gab es hier noch weitere Hintergründe?
Hallo Andi,

Danke das du dir am Sonntag die Zeit nimmst.
Wie eingangs erwähnt habe ich keine "Forenerfahrung", aber hier oft gelesen man soll bitte Zitate verwenden, ich hoffe mein erster Versuch klappt:)

Nein es gab keine weiteren Umstände, also kein Fluchtversuch, Unfall oder weiteres Fehlverhalten (etwas harmlose Bezeichnung). Deswegen auch der Einspruch vor Gericht bzgl. der Sperre.

Hier in meiner Heimat wären so hohe Sperren wohl aber üblich.
Der Richter hat auch sehr deutlich gemacht wie sträflich er mein Verhalten findet und damit selbstverständlich auch Recht! Aber auch mir kam die Dauer sehr hoch vor, zumindest wenn man hier andere Fälle anschaut.
Nein, kann man so nicht sagen. Wenn Du als A3 einkategorisiert wirst, wird Dir grundsätzlich auch ein kontrollierter Umgang mit Alkohol zugetraut. Natürlich obliegt es Dir, wie Du Dein Leben gestalten magst. Es kann ja keinem verboten werden, abstinent leben zu wollen.
Für A3 müssen also 6 Monate Änderung praktiziert sein.

Jetzt kommt mein größtes Problem und die Krux für meine MPU-Strategie.
Wie du schreibst, müsste mir der GA in "A3" kontrolliertes Trinken zutrauen.
Meine Basis für meine freiwillige Abstinenz möchte ich aber damit untermauern und begründen, dass ich mir selbst KT eben nicht zutrauen und deswegen den Weg gehe.

Ich muss ja glaubhaft und tiefgreifend erklären können, warum ein 37 Jähriger nichts mehr trinken möchte und das auch ernst meint mit der nötigen Nachhaltigkeit über die MPU hinaus.
Dafür sehe ich meine eigene Skepzis ggü. kontrollierten Trinken als bestes Arguemnt was ich auch glaubhaft vertreten kann. Details folgen durch den FB.
Ich möchte argumentieren, dass mir die Gefahren in alte Strukturen zurückzugleiten einfach zu hoch und zu real sind.

Aber wenn ich mir KT nicht zutrauen will und mich davon distanziere, kann es der GA ja erst recht nicht. Also passe ich ja nicht mehr in A3, dass ist meine Achillessehne.
 

Andi18

MPU Profi
Jetzt kommt mein größtes Problem und die Krux für meine MPU-Strategie.
Wie du schreibst, müsste mir der GA in "A3" kontrolliertes Trinken zutrauen.
Meine Basis für meine freiwillige Abstinenz möchte ich aber damit untermauern und begründen, dass ich mir selbst KT eben nicht zutrauen und deswegen den Weg gehe.
Ich glaube Du denkst zu kompliziert. Die Lösung liegt auf der Hand..
Ich würde jdfs nicht behaupten, daß Du Dir keinen kontrollierten Umgang zutraust. Wir kennen jetzt Deinen FB noch nicht, ob da Kontrollverluste erwähnen wirst. Damit rutschst Du in A2..

Du brauchst ansonsten als Erklärung doch nur zu sagen, daß Dich sehr mit der Alkoholgewöhnung auseinander gesetzt hast und Dich klar in die Gefährdung eingruppierst. Abhängig Motiv hast den Alk für etwas gebraucht, nämlich Entlastung, wofür dieser nicht da ist und warst geradezu schockiert über die Entwicklung, daß nämlich auch Otto-Normal-Bürger mit 1,1 schon unterm Tisch liegt...
Alkohol ist ein Genussmittel. Du hast Dich natürlich tiefgreifend mit KT auseinander gesetzt und bist zum Schluss für Dich und Dein Leben gekommen, daß Dir dieser eine Trinkanlass pro Monat mit diesem einen Glas Wein oder Bier einfach nicht wert ist. Dieser Genuss als solcher ist es Dir auch nie wert gewesen und bedeutet Dir auch nichts. So verzichtest lieber ganz, macht das Leben schlicht einfacher. Auf das eine Glas kannst dann auch noch verzichten..

Hoffe mein Argumentationsvorschlag ist nachvollziehbar und hilft.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Hallo Rob,

ich unterstütze immer, wenn sich jemand für die Abstinenz entscheidet.
Du bist 37, hattest 1,9 am Nachmittag dir reingelassen. Unter den Bedingungen halte ich eine von dir selbst gewählte Abstinenz für durchaus plausibel.
Du kannst das dann ja auch mit 12 Monaten AN untermauern.
Das sieht alles durchdacht und gut aus, aber denke daran, das ist nur deine Startposition. Für das Ergebnis ist dann deine Aufarbeitung entscheidend.

viele Grüsse
rüdscher
 

Robi_11

Neuer Benutzer
Hallo Rüdscher und Andi,

Sorry das ich so spät antworte, eigentlich rennt mir ja die Zeit weg und ich bin dankbar für so schnelle und konstruktive Antworten. Ich lag leider flach weil mich die Booster Impfung aus dem Rennen genommen hat.

Dann trenne ich mich von dem Gedanken, mir selbst per se kein KT zuzutrauen und setze auf die Argumentation von Andi auf.
Er trifft es auf den Punkt, nur habe ich es so als arguemntative Grundlage noch gar nicht gesehen.
Fest steht ja, jeder der zur MPU muss sollte ja sein neues Verhalten aus inneren und freiwilligen Zügen machen und verteidigen können, deswegen war mein Ursprungsgedanke bzgl. Abstinenz der, dass KT keine Alternative ist weil ich sie mir nicht zutraue.

Andi hat vollkommen Recht, ich habe Alkohol noch nie als reines Genussmittel betrachtet/getrunken, sondern auf Grund seiner Wirkung konsumiert, sei es zur Entlastung / Wirkungstrinken oder um sich gefühlt gesellschaftlich lockerer zu verhalten. Details dann im Fragebogen bei den Trinkmotiven.

Kann ich trotzdem anmerken, dass mir die Gefahr auch zu existentiell ist, wieder in alte Muster abzuleiten und ich auch deswegen konsequent verzichte?
Damit würde ich nicht behaupten, dass ich mir KT prinzipiell nicht zutraue, aber zeigen dass ich mir vorstellen kann wieder in alte Gwohnheiten zurückzufallen.

Die Gefahr besteht immer und ich bin mir dieser bewusst!

Gepaart mit der Tatsache, dass ich Alkohol nie aus reinen Genussgründen und zusätzlich in der Zeit vor der TF missbräuchlich konsumierte, ist das meine Intention für den vollständigen Verzicht.

Missbrächlichen Konsum würde ich einräumen wollen, obwohl der Ausdruck vermutlich gefährlich ist, da man sich ja wieder in die Kategorie Missbrauch einordnet.
Das meinte ich eingangs, warum ich das Thema so komplex und facettenreich sehe.
 

Robi_11

Neuer Benutzer
Ich würde jdfs nicht behaupten, daß Du Dir keinen kontrollierten Umgang zutraust. Wir kennen jetzt Deinen FB noch nicht, ob da Kontrollverluste erwähnen wirst. Damit rutschst Du in A2..
Ist nicht die TF an sich schon Kontrollverlust, da ich bis zu dem Pegel getrunken habe und anschließend mit dem Auto fuhr? Eigentlich habe ich da ja bereits 2 Mal die Kontrolle verloren oder?

Oder meinst du mit Konrtollverlust, dass man sich beispielsweise twilweise nicht mehr erinnert oder erbricht usw. - also so viel trinkt dass der Körper es nicht mehr verarbeiten kann?

Kontrollverlust kann ja auch schon sein, dass man eben nicht nach 1 oder 2 Bier aufhört, sondern den Drang verspürt weiter zu trinken oder sehe ich das falsch?

Kommt irgendwie darauf an wie man es interpretiert, speziell der GA später.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Missbrächlichen Konsum würde ich einräumen wollen, obwohl der Ausdruck vermutlich gefährlich ist, da man sich ja wieder in die Kategorie Missbrauch einordnet.
Besoffen zu fahren ist ja missbräuchlich, oder? Du darfst ja nicht zur MPU weil du vorbildlich gehandelt hast, sondern eben ein wie auch immer geartetes Problem mit Alkohol hast.

Kann ich trotzdem anmerken, dass mir die Gefahr auch zu existentiell ist, wieder in alte Muster abzuleiten und ich auch deswegen konsequent verzichte?
Ja, aber ich würde verbal etwas abrüsten und eher die Einsicht hochhalten, dass es ohne viel besser ist, es klingt sonst tatsächlich sehr nach permanentem Suchtdruck, was nicht hilfreich wäre. Also eher positiv argumentieren: wachgerüttelt -> abstintent gelebt -> toll gewesen -> immer machen...
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Kommt irgendwie darauf an wie man es interpretiert, speziell der GA später.
Deshalb würde ich derartige Begriffe weglassen und nicht damit experimentieren, am Ende klingt sonst deine Geschichte nach massiver Abhängigkeit und du hast gleich ein Level höher anzutreten. Die Nachweise für 12 Monate wirst du ja haben, das ist also kein Genickbruch, aber je "harmloser" die Einstufung, desto einfacher wird es für dich...
 

Robi_11

Neuer Benutzer
Deshalb würde ich derartige Begriffe weglassen und nicht damit experimentieren, am Ende klingt sonst deine Geschichte nach massiver Abhängigkeit und du hast gleich ein Level höher anzutreten. Die Nachweise für 12 Monate wirst du ja haben, das ist also kein Genickbruch, aber je "harmloser" die Einstufung, desto einfacher wird es für dich...
Der GA wird ja sicherlich aber auf Missbrauch eingehen.
Wenn es darum geht mich selbst einzuordnen, muss ich ja quasi proaktiv auf missbräuchlichen Konsum hinweisen.


Deshalb würde ich derartige Begriffe weglassen und nicht damit experimentieren, am Ende klingt sonst deine Geschichte nach massiver Abhängigkeit und du hast gleich ein Level höher anzutreten. Die Nachweise für 12 Monate wirst du ja haben, das ist also kein Genickbruch, aber je "harmloser" die Einstufung, desto einfacher wird es für dich...

Genau das empfinde ich als schmalen Grat.
Einerseits muss das Problem mit Alkohol ja so ausladend sein, dass ich mich für AB entscheide und überhaupt erst mit 1,9 Promille Auto fuhr.
Anderseits sollte ich ja nicht so auftragen, dass ich in die Abhängigkeitsstufe rutsche.

Dieser Mittelweg fällt mir schwer.

Ich arbeite an meinem FB und wenn es um den vergangenen Konsum geht, speziell die jüngste Zeit vor der TF, also ca. 1 Jahr, müsste ich einräumen nahezu jeden Tag Bier getrunken zu haben.

Hier ist es vermutlich aber besser Max sein Zitat in der Signatur zu leben oder?
Also eben nicht behaupten dass unter der Woche 2-3 Bier nach Feierabend zur Entlastungen getrunken wurden? Würde bestimmt zu viel und vor allem zu regelmäßig sein oder?

Vorab (detaillierter dann im FB wenn er fertig ist), ich werde als Hauptargument für den hohen Konsum berufsbedingtes Entlastungstrinken nennen, also der vermeintliche Versuch von Stressabbau, Entspannung und Sorgen sowie Druck auf Arbeit zu vergessen.
 

Andi18

MPU Profi
Der GA wird ja sicherlich aber auf Missbrauch eingehen.
Wenn es darum geht mich selbst einzuordnen, muss ich ja quasi proaktiv auf missbräuchlichen Konsum hinweisen.
Vorsicht hierbei. Paradoxum der Titulierung der Alkoholgruppen.
Grundsätzlich hat jeder hier im Board mißbräuchlichen Konsum betrieben. Alkohol wurde für etwas benutzt, wofür dieser nicht da ist und der Genuss hört eben bei 0,3‰ auf.
Dieses Verhalten hat aber gar nichts mit der Eingruppierung A2 (Alkoholmissbrauch) zu tun. Lies die Infos im Board mal nach. Bei dieser sind auch konkrete Hinweise benannt, welche die 12 Monate Abstinenz bedingen. Also bitte nicht irritieren lassen.

Für das Gespräch ist vermutlich eindeutiger, dies als "gefährlichen" Konsum zu titulieren.
Wie schon erwähnt, Du gruppierst Dich selbst in A3 Alkoholgefährdet entsprechend ein. Sollte eine Zahlenskala gefragt sein von 0-100 - dann antwortest "75".
Genau das empfinde ich als schmalen Grat.
Einerseits muss das Problem mit Alkohol ja so ausladend sein, dass ich mich für AB entscheide und überhaupt erst mit 1,9 Promille Auto fuhr.
Anderseits sollte ich ja nicht so auftragen, dass ich in die Abhängigkeitsstufe rutsche.

Dieser Mittelweg fällt mir schwer.
mit der obigen Argumentation ist das doch nicht mehr schwer.. gefährlicher Konsum und bist gefährdet bei Fortführung ein fortgeschrittenes Problem zu bekommen.
Ich arbeite an meinem FB und wenn es um den vergangenen Konsum geht, speziell die jüngste Zeit vor der TF, also ca. 1 Jahr, müsste ich einräumen nahezu jeden Tag Bier getrunken zu haben.

Hier ist es vermutlich aber besser Max sein Zitat in der Signatur zu leben oder?
Also eben nicht behaupten dass unter der Woche 2-3 Bier nach Feierabend zur Entlastungen getrunken wurden? Würde bestimmt zu viel und vor allem zu regelmäßig sein oder?
Das Zitat von Max ist die goldene Regel.
Denke dran, nicht der tägliche Konsum von 2 Bier ist das Problem, damit eignest Dir auch keine Toleranz an (dies gilt sogar als unbedenklich) - das Ausloten des Maximums ist das Problem. D.h. für Deine Trinkhistorie muß eine Kurve erkennbar sein und letztlich solltest alle 4-6 Wochen in dem Jahr gesteigerten Konsums dann das Max auch erreicht haben.
Vorab (detaillierter dann im FB wenn er fertig ist), ich werde als Hauptargument für den hohen Konsum berufsbedingtes Entlastungstrinken nennen, also der vermeintliche Versuch von Stressabbau, Entspannung und Sorgen sowie Druck auf Arbeit zu vergessen.
klingt valide. mußt dabei dann nur in Dich gehen, warum den Stress nicht hast mit adäquaten Mitteln abstellen können.
Hast Dich nicht getraut mit dem Vorgesetzten zu sprechen bzw es als schwäche Empfunden oder dergleichen.
 

Robi_11

Neuer Benutzer
Alkohol ist ein Genussmittel. Du hast Dich natürlich tiefgreifend mit KT auseinander gesetzt und bist zum Schluss für Dich und Dein Leben gekommen, daß Dir dieser eine Trinkanlass pro Monat mit diesem einen Glas Wein oder Bier einfach nicht wert ist. Dieser Genuss als solcher ist es Dir auch nie wert gewesen und bedeutet Dir auch nichts. So verzichtest lieber ganz, macht das Leben schlicht einfacher. Auf das eine Glas kannst dann auch noch verzichten..
@ Andi: das würde doch aber bedeuten, dass wenn mir dieser "eine" Trinkanlass es nicht wert ist, mehrere Trinkanlässe es mir aber doch Wert wären. Also wenn ich mich in den GA versetze, würde ich das so in Frage in stellen.
 

Andi18

MPU Profi
I-wie komische Schlussfolgerung. Das heißt es natürlich nicht. Du hast ja nie aus Genuss getrunken, somit verzichtest lieber ganz.
der „eine“ trinkanlass weißt durch Deine Auseinandersetzung mit KT mit o.g. Erkenntnis AB leben zu wollen.
PS: immer cool bleiben :zwinker0004:
 

Robi_11

Neuer Benutzer
klingt valide. mußt dabei dann nur in Dich gehen, warum den Stress nicht hast mit adäquaten Mitteln abstellen können.
Hast Dich nicht getraut mit dem Vorgesetzten zu sprechen bzw es als schwäche Empfunden oder dergleichen.
Ja genau das ist mein Plan und vor allem entspricht es auch der Wahrheit und ist eines der Hauptgründe für meinem Konsum.
Klar rechtfertigt das keine 10 Bier am Sonntag wie zur TF, aber es ist einer Hauptbausteine überhaupt da hingekommen zu sein.

Ich denke für eine erfolgreiche MPU sollte "ein" Problem bestehen, welches lösbar ist, aber nicht gelöst wurde und stattdessen mit Alkohol betäubt wurde.
Nun nach meiner Aufarbeitung habe ich das Problem angegriffen und gelöst und arbeite stetig weiter daran.
Vorher hatte ich statt die Ursachen zu beheben, versucht die Symptome mit Alkohol zu bewältigen.
Dabei habe ich mich aber im kreis gedreht.

Nach meiner Aufarbeitung und Refexion ist mir das bewusst geworden und ich habe daran gearbeitet.
Beispeielsweise offene Gespräche mit Führungskräften geführt & Lösungen gefunden um die damalige permanente Überladung abzustellen (Kunden abgeben, Aufgaben verteilen, usw.).
Ich scheue mich nicht mehr anzusprechen, sollte der Druck zu hoch sein.
Auch habe ich erkannt nicht perfekt sein zu müssen das nicht immer alles zu 101% funktionieren kann und gelernt Aufgaben abzugeben und mich auf andere zu verlassen.

Wir haben bei uns sogar die Möglichkeit mit einer Psychologin zu sprechen, was ich auch in Anspruch nehmen würde, wenn ich perspektivisch trotz bereits getroffener Maßnahmen eine Überforderung verspüren sollte.

Ich habe mich von dem Gedanke befreit alles selbst machen zu wollen und weiß nun dass man es nicht allen Recht machen kann und vor allem auch nicht muss.

Mein eigener Anspruch und das Arbeitspensum waren damals zu hoch.
Ich habe nun an meiner Einstellung gearbeitet und meinen Arbeitgeber involviert und empfinde das nicht mehr als Versagen oder schäme mich dafür.

Konfrontationen und kleinere Misserfolge/ Rückschläge gehören einfach dazu und ich kann nun besser damit umgehen.

Keinen Alkohol mehr zu trinken half mir wirlich dabei.
Nach der Phase des "Vermissens" auf Grund der Gewöhnung an das Trinken als vermeintlichen Problemlöser, bemerkte ich nämlich folgendes.

Nach stressigen und ereignisreichen Tagen suchte ich früher Entspannung beim Biertrinken. Zwar wurden durch den Alkohol die Probleme temporär verdrängt aber halt nie abgestellt oder gelöst.

Beim Biertrinken habe ich die Tage reflektiert und die Gedanken kreisten im Kopf stetig weiter darüber und wurden nur auf Grund Alkoholwirkung vermeintlich erträglicher.

Ich habe mich im Kreis gedreht, da ich nie wirklich abschaltete, sondern nur verdrängte und überspielte.

Heute verarbeite ich bereits auf Arbeit Situationen besser indem ich nicht alles so wie früher an mich heranlasse und auch den Druck gemeinsam mit dem AG reduziert habe.
Aber vor allem schweifen meine Gedanken nicht stetig Abends beim Bier trinken weiter, sondern ich schalte ab und konzentriere mich in meiner Freizeit auf wirklich entspannende Dinge, ohne Alkohol!
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Missbrächlichen Konsum würde ich einräumen wollen, obwohl der Ausdruck vermutlich gefährlich ist, da man sich ja wieder in die Kategorie Missbrauch einordnet.
Unter dem Missbrauch von Alkohol versteht man einen von der Norm abweichenden Konsum, der einmalig oder wiederholt in übermäßiger Dosierung erfolgt.

Missbrauchspunkte sind:
  • wichtige Aufgaben in Schule, Berufsausbildung, Beruf und Familie vernachlässigen
  • riskantes Verhalten unter Alkoholeinfluss auftritt (z.B. Fahrrad- oder Autofahren im alkoholisierten Zustand),
  • delinquentes Verhalten unter Alkoholeinfluss auftritt,
  • trotz bestehender Probleme mit dem Umfeld, übermäßiger Alkoholkonsum beibehalten wird.
Warum sollte der Ausdruck "Missbrauch" gefährlich sein? ... den Missbrauchspunkt hat doch hier jeder erfüllt.
Ist nicht die TF an sich schon Kontrollverlust, da ich bis zu dem Pegel getrunken habe und anschließend mit dem Auto fuhr? Eigentlich habe ich da ja bereits 2 Mal die Kontrolle verloren oder?
Mit Kontrollverlust sind typische Blackouts gemeint ... mehr als zwei solltest du nicht erwähnen.
 
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