Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Nachdem ich mehrere Monate durch einen Sturz mit dem Mountainbike krank war,machte ich mich Samstag Mittag ,den 15.01.22 auf zu einer Spritztour mit dem Motorrad. Für den Abend hatte ich geplant mich mit einer Freundin zu treffen.Gegen Nachmittag (ca.16.30 Uhr)beschloss ich auf dem Rückweg die Werkstatt eines Freundes den ich länger nicht gesehen hatte anzufahren. Im Laufe des Gesprächs ,anfangs noch mit Tasse Kaffee, stiegen wir recht schnell auf Bier um.Wir hatten nach meiner Verletzung im Sommer nur noch wenig Kontakt und dementsprechend viel zu erzählen, es stand bei mir Jobwechsel sowie das Date am Abend bevor. Langsam wurde es dunkel und wir beschlossen weiter zu trinken.Mein Kumpel war der Annahme das ich das Moped stehen und mich dort holen lasse.Insgesamt trank ich ca 8 Bier 0,5 l und 2-3 Jacky/Cola.Im Laufe des Abends vergass ich das Treffen mit meinem Schwarm,als ich von ihr eine Nachricht bekam machte ich mich dann gegen 22.30 auf den Weg zu ihr. Die ersten Km fuhr ich über einen geteerten Feldweg. Den Rest der ca. 8 Km langen Strecke musste ich über Landsstraße zurücklegen,nach ca 5,5 – 6 Km kurz vor einer Einmündung kam es zum Sturz .Bei dem Versuch das Moped aufzurichten ,bemerkte ich einen Streifenwagen der Anhielt. In Panik versuchte ich den Motor,der durch den Sturz nicht ansprang, zu starten.Einer der Polizisten kam immer näher also versuchte ich zu Fuß zu flüchten,worauf ich zu Boden gebracht und mit Handschellen fixiert wurde.Gegen 0.30 Uhr Blutentnahme mit 2,0 Promille
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Zeit zwischen 16.30 – 22.30 ca. 8 Bier 0,5l und 2-3 Jacky/Cola
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr ca. 5,5 – 6 km bis ich stürzte , Insgesamt wollte ich 8 Km fahen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Während der Trunkenheitsfahrt bemerkte ich einige Fahrfehler/Unsicherheiten. Daraus resultierte eine langsame Fahrweise bzw. kam es zum Sturz.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Vor Fahrtantritt wurden keine versuche unternommen die TF zu vermeiden.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Zudem war dies nicht meine erste TF,jedoch die erste Auffälligkeit im Straßenverkehr.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Alkoholisiert am Straßenverkehr war ich ca 2 X im Monat,dies war aber immer von vielen Faktoren wie Arbeit,Notdienst/Rufbereitschaft und privaten Verpflichtungen abhängig. Durch meine öfteren TF ohne Aufzufallen folgere ich, dass ich einen verantwortungslosen Umgang mit Alkohol praktiziert habe,dazu gehört auch eine hohe Alkoholverträglichkeit.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meine erste Erinnerung/Konsum hatte ich mit 15 Jahren. Auf dem Geburtstag eines Freundes tranken wir heimlich in der Gartenhütte Cola/Bier.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Im Jugendalter bis 20 Jahre
war ich im Hobby Motocross köperlich und geistig stark einbezogen durch regelmäßige Trainingseinheiten sowie Veranstaltungen, trank ich bis auf wenige Ausnahmen im Jahr keinen Alkohol. Da mir durch Ausbildung/Arbeit die Zeit fehlte,verlor ich in den folgenden Jahren immer mehr daran das Interesse,andere Hobbys wie der Umbau/Restauration von Oldtimern und auch der Freundeskreis in dem dann mehr getrunken wurde war wichtiger.
Mit 24 bis 27 Jahren
Neuer Job neue Partnerin steigerte sich nochmals der Konsum.Ich begann mit meiner Freundin ,sowie Freunden und Bekannten fast jedes Wochenende an denen ich nicht arbeiten musste feiern zu gehen oder Veranstaltungen zu besuchen.In dem Zeitraum kam es auch zu 2 Straftaten im zusammenhang mit Alkohol,zu einem Beleidigung und Sachbeschädigung und einer Körperverletzung.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
20 – 24 Jahre an freien Wochenenden 5-6 Bier ca. 2x im Monat.
-Danach trank ich unter der Woche 7-8 Bier 0,5l und an freien Wochenenden bis zu 10 Bier 0,5l sowie Schnäpse.Insgesamt trank ich 5-6 mal im Monat.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich trank ausschließlich in Gesellschaft,nach Feierabend oder an Wochenende.Bei Freunden oder bei mir zu Hause, sowie auf Festen oder Veranstaltungen.In Kneipen oder Bars ging ich nach den Straftaten eher selten bzw. durch Corona gar nicht.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Sich beruhigen, Abschalten und Sorgen auszublenden fiel mir mit Alkohol leichter.
Durch den Wunsch es anderen recht machen zu wollen und keine Hilfe anzunehmen,den eigenen Anspruch an Perfektion. Mein Auftreten und Selbstbewustsein war im Umgang mit Alltagsproblem nicht so gefestigt und meine Beziehungen liefen eher schleppend.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig :
Ich wurde entspannter,redseliger und fand mich lustiger.Es fiel mir leichter auf Menschen zu zu gehen und Gespräche anzufangen .
Bei viel:
Neigte ich dazu Dinge zu ernst zu nehmen.Ich war anfälliger für Diskussionen oder Streitereien.
Wenn ich zu betrunken war kam es auch zu Prügeleien oder Beleidigungen, ich sagte zu Menschen Dinge die mir im nach hinein sehr leid tun und für die ich mich sehr schäme.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Kritische Hinweise gab es nachdem es zu den Straftaten kam .Oder wenn ich offentsichtlich betrunken nach Hause kam. Meine Eltern sowie enge Freunde versuchten mit mir darüber sprechen,meistens wurde das von mir als nicht so schlimm abgetan und nach ein paar Tagen war „Gras darüber gewachsen“.Ich habe dann nicht mehr besonders darüber nachgedacht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Einige Bekannte distanzierten oder mieden mich auf Feiern,aus Angst das es mit mir zu Ärger kommen könnte.Am nächsten Tag bei den hohen Mengen konnte ich nicht die Leistung bringen,konnte mich schlecht Konzentrieren und war Übellaunig.Ich bemerkte das ich einige Kilo zugenommen hatte.Beruflich gesehen hatte mein Alkoholkonsum und die daraus resultierenden Vorstrafen die Folge, dass ich mich an betrieblichen Weiterbildung bei denen ein polizeiliches Führungszeugnis gefordert war nicht machen konnte.Durch mein Führerscheinverlust bin ich weniger Flexibel einsetzbar und hätte zudem fast den Jobverlust zur Folge gehabt.bzw konnte ich die neue Anstellung nicht antreten.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Durch den Jobwechsel und die neue Beziehung.In dem neuen Umfeld fiel es mir anfangs schwer mich zu recht zu finden.Außerdem wurde die Arbeit komplexer und durch den Notdienst/Rufbereitschaft sowie das Arbeiten nachts und an Sonn,- und Feiertagen war ich angespannt und gestresst.
Im Zeitraum vor der TF.
Durch einen Sportunfall mit dem Mountainbike hatte ich die Schulter gebrochen und war daher lange krankgeschrieben.Freunde waren tagsüber arbeiten und ich war gelangweilt zu Hause.Hobbys konnte ich nicht ausführen zu dem kam es bei einem Verkehrsunfall zum Tod meines besten Freundes. Die ersten Wochen danach wurde sich oft im Freundes oder mit der Familie getroffen,bei diesen Anlässen wurde meistens auch Alkohol getrunken.Danach wurde es ziemlich ruhig und ich fühlte mich isoliert vermehrt traf ich mich mit Freunden um zu trinken.