Unfallfahrt mit 1,64 Promille

floydburgermc

Stamm-User
Hallo zusammen,

erstmal ein großes Lob an das Forum, die Infos hier sind echt super! :)

Meine Geschichte in Kurzform: Mit Freunden um 19:00 Uhr zum Grillen getroffen, geplant war bei einem Freund zu übernachten und am nächsten Tag nach Ausnüchterung nach Hause zu fahren. Zum Grillen habe ich ca. 0,5l Bier getrunken, dann zwei Sambuca 2cl. Es ging weiter mit 3 Gin Tonic, dann 2 Wodka Energy. Erst habe ich noch selbst gemischt und mit Schnapsgläsern Maß genommen, dann großzügig freihändig eingeschenkt bzw. von meinen ebenso betrunkenen Kumpels mischen lassen. Gegen 0:00 sind wir aufgebrochen, um mit dem Taxi in einen Club zu fahren. Ab da wird es schwammig mit der Erinnerung. Ich habe vermutlich noch zwei Gin Tonic getrunken, evtl. mehr. Dann gegen 02:30 gegangen wegen Müdigkeit und Kopfschmerzen. Bei meinem Freund angekommen hatte ich dann die fatale und vollkommen sinnlose Idee, noch schnell mein Auto in eine näher gelegene Parklücke umzuparken. Distanz ca. 500m, ich bin vielleicht 300m weit gekommen, habe ein parkendes Auto gestreift, gegen ein anderes geschoben und mich dabei überschlagen. Erinnerung ist auch hier nur schemenhaft. Aus dem Auto befreit, auf die Straße gesetzt, Polizei gerufen. Pusten habe ich verweigert, die Blutprobe wurde dann ca. 2,5h später abgenommen. Resultat: 1,64 Promille. Mein Auto hat Totalschaden, Fremdschaden ca. 4000 €. Hier mein Fragebogen:

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,85
Gewicht: 75
Alter: 27

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 25.05.2014, 04:15
BAK: 1,64 Promille
Trinkbeginn: 24.05.2014, 19:00
Trinkende: 25.05.2014, ca. 02:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 06:45

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: ja
Strafbefehl schon bekommen: nein
Dauer der Sperrfrist: nein

Führerschein
Hab ich noch: nein, beschlagnahmt
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein

Bundesland: Wohnsitz Schleswig-Holstein, Unfall in Hamburg

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 26.05.2014

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein
ETG-Programm ja/nein: geplant
Keinen Plan?: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: ja

MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 1 Punkt wegen Geschwindigkeitsübertretung, ca. 55 km/h in einer 30-Zone, Dezember 2012

Mein Plan für das nächste Jahr bis jetzt:
- Trinkhistorie aufschreiben (einfach)
- Trinkmotive ermitteln und kategorisieren (kenne ich nur allzu gut, aber hat mich bis jetzt nicht gekümmert, ich habe es systematisch bagatellisiert)
- Trinkpause, danach belegte Abstinenz, spätestens wenn die Sperrfrist feststeht. Für mich kommt durch viel berufliche Reisetätigkeit eigentlich nur EtG mit Haaranalyse in Frage.
- Vermeidungsstrategien entwickeln und leben
- Rückfallmöglichkeiten durchdenken und zuvorkommen
- Vor der MPU noch einmal Leberwerte beim Hausarzt ermitteln lassen. Die letzten Werte stammen aus Januar 2014 vom Betriebsarzt und waren in Ordnung - da ging es aber nicht um Alkohol.
- MPU hoffentlich dann im Sommer 2014, mein Anwalt geht von ca. 12 Monaten Sperrfrist aus.

Habe ich was vergessen? Ist eine SHG wirklich nötig - geht dieses Forum vielleicht schon als eine durch? ;)

Vielen lieben Dank!
Flo
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo flo,

begrüße dich bei uns im Forum :smiley138:

Dein Unfallhergang klingt ganz schön mysteriös.....beim Umparken überschlagen? Wie hast du das denn angestellt? Auf 300 m konntest du doch gar nicht auf so eine hohe Geschwindigkeit kommen?:smiley2204: Na egal, Hauptsache ist, dass dir nichts weiter passiert ist.:smiley22:

Was mich noch interessiert: Wer hat denn die Polizei gerufen? Du selbst, oder ein Anwohner?

Da die Sache erst vor ca. 3 Wochen "passiert" ist, finde ich es schon bemerkenswert, dass du dich so schnell um alles kümmerst.:smiley711:

Zu deinem Plan:

Mein Plan für das nächste Jahr bis jetzt:
- Trinkhistorie aufschreiben (einfach)

okay

- Trinkmotive ermitteln und kategorisieren (kenne ich nur allzu gut, aber hat mich bis jetzt nicht gekümmert, ich habe es systematisch bagatellisiert)

Heißt also, du weißt warum du zuviel Alk. getrunken hast ?!?! Dann ist ein VP nicht unbedingt nötig (hätte ich dir sonst empfohlen, da es sich gut bei der MPU macht, wenn man einen Beleg über eine Gesprächstherapie vorweisen kann - kostet allerdings auch eine Stange Geld - ist aber in erster Linie anzuraten, wenn man den Trinkhintergrund nicht kennt/herausfindet).

Hier mal zum besseren Verständnis: Wichtige Abkürzungen

- Trinkpause, danach belegte Abstinenz, spätestens wenn die Sperrfrist feststeht. Für mich kommt durch viel berufliche Reisetätigkeit eigentlich nur EtG mit Haaranalyse in Frage.

Warum gleich AB? Hast du dir das in 3 Wochen schon so gut überlegt, dass du das mit Sicherheit sagen kannst?
Eine AB-Angabe bei der MPU bedeutet, dass du für den Rest deines Lebens auf Alk. verzichten willst, das ist mit gerade mal 27 Jahren eine weitreichende Entscheidung. Nicht falsch verstehen, ich möchte dich hier nicht von einer evtl. gefassten, zukünftigen Lebenseinstellung abbringen, aber mir erscheint die Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt etwas überstürzt.:smiley2204: Hat dir dein RA dazu geraten?

Ansonsten ist eine BAK von 1,64‰ noch als eher "moderat" (im Hinblick einer MPU) anzusehen, das durchaus noch mit KT zu vereinbaren wäre. Eben gerade weil du einen Unfall hattest und so ersichtlich wird, dass du an diese Mengen von Alk. nicht unbedingt gewohnt warst...

Nebenbei: Wurde bei der Polizei bzw. bei der BE nach deinem Trinkende gefragt? Da bei dir ja augenscheinlich (und in Wahrheit noch viel länger) mehr als 2 Stunden zwischen Unfall und BE lagen, wird "normalerweise" zurückgerechnet, wie hoch deine Alkoholisierung zum Zeitpunkt des Unfalls gewesen sein muss.

- Vermeidungsstrategien entwickeln und leben
- Rückfallmöglichkeiten durchdenken und zuvorkommen

ist auch okay, diese Überlegungen haben aber noch etwas Zeit:zwinker0004:

- Vor der MPU noch einmal Leberwerte beim Hausarzt ermitteln lassen. Die letzten Werte stammen aus Januar 2014 vom Betriebsarzt und waren in Ordnung - da ging es aber nicht um Alkohol.

Solltest du dich noch umentscheiden und KT praktizieren, sind LW alle 6 Wochen anzuraten (dazu dann später mehr).

Hier mal ein paar Infos:

Kontrolliertes Trinken, Abstinenz, Leberwerte und die Alkohol-MPU


Die Regeln des KT


- MPU hoffentlich dann im Sommer 2014, mein Anwalt geht von ca. 12 Monaten Sperrfrist aus.

Sommer 2014 wird wohl nicht zu schaffen sein, aber in 2015 sollte das klappen:smiley894:

Ernsthaft: Bei einem Ersttäter liegt dein RA mit der Schätzung der Sperrfrist schon richtig....

Habe ich was vergessen? Ist eine SHG wirklich nötig - geht dieses Forum vielleicht schon als eine durch? ;)

Wer hat dich denn auf die Idee mit der SHG gebracht?:smiley2204: Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich dafür (noch) keine Notwendigkeit sehen?!?! Vllt. ergibt sich aus deiner Geschichte noch ein anderes Bild, aber im Moment wüsste ich nicht, warum du zu einer gehen solltest.

Klar sind wir hier auch so eine Art SHG, diese findet allerdings "nur virtuell" statt und wird daher von einem GA nicht unbedingt als "vollwertig" anerkannt. Viele GA stehen der Vorbereitung in einem Forum schon sehr aufgeschlossen gegenüber, andere können damit noch sehr wenig anfangen.

Was du machen kannst, ist eine Suchtberatung (Diakonie, Caritas etc.) aufsuchen -die sind nicht nur für Süchtige!!!- und dir eine erste Einschätzung über deinen bisherigen Alk.konsum geben lassen. Dies wird schriftlich bestätigt und somit hättest du schon mal einen ersten "Wisch" für die MPU in der Hand. Dabei solltest du nicht unbedingt erwähnen, dass du das für eine spätere MPU machst (könnte dann Geld kosten), sondern diese Einschätzung für dich selbst haben möchtest, aber gerne einen Beleg dafür mitnimmst.:zwinker0004:
 

floydburgermc

Stamm-User
Hallo Nancy,

vielen Dank für die schnelle Antwort und die erste Einschätzung! :smiley711: Ich antworte mal der Reihe nach:


Dein Unfallhergang klingt ganz schön mysteriös.....beim Umparken überschlagen? Wie hast du das denn angestellt? Auf 300 m konntest du doch gar nicht auf so eine hohe Geschwindigkeit kommen?:smiley2204: Na egal, Hauptsache ist, dass dir nichts weiter passiert ist.:smiley22:
Was mich noch interessiert: Wer hat denn die Polizei gerufen? Du selbst, oder ein Anwohner?

Mir ist das auch ein Rätsel. Ich nehme an Automatik auf D gestellt, völlig unkontrolliert raufgelatscht (der Wagen war nicht gerade untermotorisiert) und eine Mischung aus ungünstigem Aufprallwinkel, hohem Schwerpunkt, Lenkrad verrissen. Nach dem Unfall ist ein Anwohner durch den Krach geweckt worden und rausgekommen. Ich habe ihn erstmal beruhigt, dass niemand verletzt oder eingeklemmt ist und ihn dann gebeten, die Polizei zu rufen. Stand ziemlich neben mir.

Heißt also, du weißt warum du zuviel Alk. getrunken hast ?!?! Dann ist ein VP nicht unbedingt nötig (hätte ich dir sonst empfohlen, da es sich gut bei der MPU macht, wenn man einen Beleg über eine Gesprächstherapie vorweisen kann - kostet allerdings auch eine Stange Geld - ist aber in erster Linie anzuraten, wenn man den Trinkhintergrund nicht kennt/herausfindet).

Ich schreibe mal ins Unreine:
- Wunsch nach Zugehörigkeit und Akzeptanz in der Gruppe, Spaßtrinken um gemeinsam "witzige" Abende zu erleben
- Gewohnheitstrinken bei Anlässen, Feiern, Discobesuchen (ist ja normal, alle anderen trinken auch etc.)
- bis vor ca. 2 Jahren trinken bei Ärger, Problemen, Frust, immer in Kombination mit einem anderen Anlass wie einer Feier, habe dann die Trinkmenge pro Anlass erhöht bzw. mir Anlässe gesucht, die ich sonst ausgelassen hätte (etwa Feiern von Leuten, die nicht zum engeren Freundeskreis gehört haben) - ich habe dann einiges umgekrempelt in meinem Leben, dazu dann später mehr im Fragebogen
- ebenfalls bis vor ca. 2 Jahren trinken um aufgeschlossener, redseliger, witziger zu werden, ich hatte das Gefühl, ich müsste mich verstellen, um besser anzukommen

Das geht schon in Richtung Trinkhistorie, aber wie du siehst, habe ich seit ca. 2 Jahren Trinkmotive und -anlässe deutlich reduziert. Geblieben ist die Gewöhnung und der hohe Pegel sowie die ersten beiden Punkte meiner Liste.


Warum gleich AB? Hast du dir das in 3 Wochen schon so gut überlegt, dass du das mit Sicherheit sagen kannst?
Eine AB-Angabe bei der MPU bedeutet, dass du für den Rest deines Lebens auf Alk. verzichten willst, das ist mit gerade mal 27 Jahren eine weitreichende Entscheidung. Nicht falsch verstehen, ich möchte dich hier nicht von einer evtl. gefassten, zukünftigen Lebenseinstellung abbringen, aber mir erscheint die Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt etwas überstürzt.:smiley2204: Hat dir dein RA dazu geraten?

Als ich aus dem Autowrack gekrochen bin, wusste ich, dass es sich mit dem Alkoholkonsum für immer erledigt hat. Mir ist auf einen Schlag klar geworden, was ich mit dem Konsum alles zerstören kann. Ich habe, wie du schon sagst, noch viel Glück gehabt, dass mir nichts passiert ist. Das begreife ich als Chance. Anders gesagt: Bisher habe ich getrunken, wenn etwas nicht so lief, wie ich wollte. Jetzt läuft mein Leben nicht so, wie ich will, weil ich getrunken habe. Diesen Kontrollverlust will ich nie wieder erleben. Da Alkohol kein Genussmittel z.B. zu einem guten Essen für mich ist, verzichte ich am liebsten komplett. Zum Essen habe ich eigentlich immer alkoholfreies Hefe getrunken, aber auch das werd ich jetzt einstellen.
Mein RA hat mir in dieser Hinsicht zu nichts geraten.

Nebenbei: Wurde bei der Polizei bzw. bei der BE nach deinem Trinkende gefragt? Da bei dir ja augenscheinlich (und in Wahrheit noch viel länger) mehr als 2 Stunden zwischen Unfall und BE lagen, wird "normalerweise" zurückgerechnet, wie hoch deine Alkoholisierung zum Zeitpunkt des Unfalls gewesen sein muss.

Nein, ich habe keinerlei Angaben gemacht. Mein RA meinte auch, dass bei ca. 2,5h zwischen TF und BE sowieso zurückgerechnet wird, egal was ich gesagt hätte. Auf dem vorläufigen Beschluss zum Entzug der FE stand dann auch "etwa 1,8 - 1,9 Promille zum Tatzeitpunkt".

Wer hat dich denn auf die Idee mit der SHG gebracht?:smiley2204: Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich dafür (noch) keine Notwendigkeit sehen?!?! Vllt. ergibt sich aus deiner Geschichte noch ein anderes Bild, aber im Moment wüsste ich nicht, warum du zu einer gehen solltest.
Klar sind wir hier auch so eine Art SHG, diese findet allerdings "nur virtuell" statt und wird daher von einem GA nicht unbedingt als "vollwertig" anerkannt. Viele GA stehen der Vorbereitung in einem Forum schon sehr aufgeschlossen gegenüber, andere können damit noch sehr wenig anfangen.

Ich habe in einigen anderen Quellen gelesen, dass dazu geraten wird. Im Moment sehe ich aber auch keinen Vorteil für mich. Die Idee einer Erstberatung gefällt mir!

Vielen lieben Dank noch einmal, und ein schönes Rest-Wochenende! :smiley138:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
:smiley1785: ... in Forum !

Ich schreibe mal ins Unreine:
- Wunsch nach Zugehörigkeit und Akzeptanz in der Gruppe, Spaßtrinken um gemeinsam "witzige" Abende zu erleben
- Gewohnheitstrinken bei Anlässen, Feiern, Discobesuchen (ist ja normal, alle anderen trinken auch etc.)
- bis vor ca. 2 Jahren trinken bei Ärger, Problemen, Frust, immer in Kombination mit einem anderen Anlass wie einer Feier, habe dann die Trinkmenge pro Anlass erhöht bzw. mir Anlässe gesucht, die ich sonst ausgelassen hätte (etwa Feiern von Leuten, die nicht zum engeren Freundeskreis gehört haben) - ich habe dann einiges umgekrempelt in meinem Leben, dazu dann später mehr im Fragebogen
- ebenfalls bis vor ca. 2 Jahren trinken um aufgeschlossener, redseliger, witziger zu werden, ich hatte das Gefühl, ich müsste mich verstellen, um besser anzukommen

Das geht schon in Richtung Trinkhistorie, aber wie du siehst, habe ich seit ca. 2 Jahren Trinkmotive und -anlässe deutlich reduziert. Geblieben ist die Gewöhnung und der hohe Pegel sowie die ersten beiden Punkte meiner Liste.
Das ist keine Trinkhistorie, dass geht eher in Richtung Trinkmotive. Deine Motive ordnen sich in die meistgenannten Motive deiner Altersgruppe ein und sind daher als "normal" zu bezeichnen.
Wichtig ist hier auch deine Trinkentwicklung.

Als ich aus dem Autowrack gekrochen bin, wusste ich, dass es sich mit dem Alkoholkonsum für immer erledigt hat. Mir ist auf einen Schlag klar geworden, was ich mit dem Konsum alles zerstören kann. Ich habe, wie du schon sagst, noch viel Glück gehabt, dass mir nichts passiert ist. Das begreife ich als Chance. Anders gesagt: Bisher habe ich getrunken, wenn etwas nicht so lief, wie ich wollte. Jetzt läuft mein Leben nicht so, wie ich will, weil ich getrunken habe. Diesen Kontrollverlust will ich nie wieder erleben.
Deine TF ist relativ frisch ... und ich habe den Eindruck, dass dein Plan etwas voreilig erstellt worden ist.
Ich möchte dich in deiner Entscheidung nicht beeinflussen, aber den genannten Kontrollverlust wirst du auch unter Einhaltung eines KT nicht erleben. Was ich damit meine, du wirst den Gutachter sehr genau und glaubhaft von deiner Abstinenz überzeugen müssen. Die Frage des Gutachters wird kommen ... Warum kein kontrolliertes Trinken? ... bereite dich schon auf deine Antwort vor. :zwinker0004:

Bleibst du bei AB, reichen für eine freiwillige Abstinenz 6 Monate aus. Haaranalysen musst du hier alle drei Monate erbringen. Vor deiner MPU, darf die Lücke nicht größer als 3 Monate sein.
 

floydburgermc

Stamm-User
Hi Max, danke für deine Antwort!

Das ist keine Trinkhistorie, dass geht eher in Richtung Trinkmotive. Deine Motive ordnen sich in die meistgenannten Motive deiner Altersgruppe ein und sind daher als "normal" zu bezeichnen.
Wichtig ist hier auch deine Trinkentwicklung.

Erstmal in Kürze: Alkohol zum ersten Mal probiert mit 17, ausschließlich Bier. Während meiner Zivildienstzeit, also im Alter 20-21, habe ich jedes Wochenende mit meinen Freunden getrunken, meist aus Langeweile und Frust über den langweiligen Dienst. In einer Nacht erst mehrere Bier, dann ordentlich Schnaps. Ich denke, dass mich da in den Bereich 1,0-1,2 Promille in einer Nacht trainiert habe. Dann 3,5 Jahre Studium. Während der Vorlesungs- und Prüfungszeiten kein Alkohol, in der vorlesungsfreien Zeit etwa 2x im Monat am Wochenende Party. Trinkmengen etwas höher als vorher, Bier, Schnaps, Longdrinks. Nach dem Studium ca. 1,5 Jahre 2-3x im Monat am Wochenende Party, Frust durch einen äußerst langweiligen Job, privat lief auch nicht alles optimal. Gleiche Sorten von Alkohol, Trinkmenge eher im Bereich 1,6 Promille, mal mehr, mal weniger. Dann mit 26 Job- und Wohnortwechsel sowie einige andere Veränderungen in den letzten zwei Jahren bis jetzt (werde demnächst 28). Ca. 1x im Monat am Wochenende Party mit den alten Freunden, Pegel ist geblieben.

Deine TF ist relativ frisch ... und ich habe den Eindruck, dass dein Plan etwas voreilig erstellt worden ist.
Ich möchte dich in deiner Entscheidung nicht beeinflussen, aber den genannten Kontrollverlust wirst du auch unter Einhaltung eines KT nicht erleben. Was ich damit meine, du wirst den Gutachter sehr genau und glaubhaft von deiner Abstinenz überzeugen müssen. Die Frage des Gutachters wird kommen ... Warum kein kontrolliertes Trinken? ... bereite dich schon auf deine Antwort vor. :zwinker0004:

Danke für den Hinweis. Ich nehme an, wenn ich mich für KT entscheiden würde, käme die Frage, warum ich nicht AB gewählt habe. :zwinker0004:
In der Vergangenheit hatte ich das Problem, dass ich nach den ersten TE mehr Lust auf Alk bekommen habe. Dem würde ich gerne vorbeugen. Natürlich ist das auch der Sinn von KT, aber ich sehe die Rückfallgefahr bei AB als geringer an. Kann ich das sagen oder klingt das zu instabil?

Vielen Dank! :smiley138:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
So ungefähr muss deine Trinkentwicklung aussehen, hier bist du schon auf dem richtigen Weg.
Jeder, der eine gewisse Trinkmenge verträgt, hat sich diese durch "Training" erarbeitet ... das schafft man nicht von heute auf morgen.

Danke für den Hinweis. Ich nehme an, wenn ich mich für KT entscheiden würde, käme die Frage, warum ich nicht AB gewählt habe.
In der Vergangenheit hatte ich das Problem, dass ich nach den ersten TE mehr Lust auf Alk bekommen habe. Dem würde ich gerne vorbeugen. Natürlich ist das auch der Sinn von KT, aber ich sehe die Rückfallgefahr bei AB als geringer an. Kann ich das sagen oder klingt das zu instabil?
Die obere Frage stellt sich nicht.
Wer mit 1,64‰ bereits einen Unfall baut, der hat eigentlich seine obere Trinkmenge erreicht. Daher ist der Promillewert von 1,64 ‰ für deine erreichte Toleranzgrenze eigentlich recht niedrig. Ich konnte mit 1,6‰ noch problemlos rückwärts fahren, meine Toleranzgrenze war noch lange nicht erreicht. Für mich war KT kein Problem.

Eine Rückfallgefahr ist bei beiden gegeben. AB ist nicht weniger zu erlernen wie KT, wobei ich KT für eine größere Herausforderung halte als AB.
Der Sinn einer MPU besteht ja auch nicht darin dir den Alkohol zu entziehen, sondern in Zukunft Fahren und Trinken auseinander zu halten.

Lies dir mal folgenden Link durch, vieleicht hilft dir das etwas weiter ... Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung
 

floydburgermc

Stamm-User
Die obere Frage stellt sich nicht.
Wer mit 1,64‰ bereits einen Unfall baut, der hat eigentlich seine obere Trinkmenge erreicht. Daher ist der Promillewert von 1,64 ‰ für deine erreichte Toleranzgrenze eigentlich recht niedrig. Ich konnte mit 1,6‰ noch problemlos rückwärts fahren, meine Toleranzgrenze war noch lange nicht erreicht. Für mich war KT kein Problem.

Verstanden. Soll heißen, wenn ich nicht abstinenzpflichtig bin (was ich jetzt mal voraussetze), stellt sich nicht die Frage, warum ich es nicht trotzdem gemacht habe.

Eine Rückfallgefahr ist bei beiden gegeben. AB ist nicht weniger zu erlernen wie KT, wobei ich KT für eine größere Herausforderung halte als AB.
Der Sinn einer MPU besteht ja auch nicht darin dir den Alkohol zu entziehen, sondern in Zukunft Fahren und Trinken auseinander zu halten.

Hab mir KT noch einmal genau durchgelesen. Ich zitiere mal aus dem Link: "Zu gegebenen Anlass wird aus Gründen der Genüßlichkeit Alkohol konsumiert..." Rein aus Genuss habe ich nie getrunken, wie gesagt wenn dann alkoholfreies Weizen zu einem guten Essen. Sekt zum Anstoßen fand ich immer furchtbar, ebenso Verteiler nach dem Essen. Wein zum Essen ist auch nicht mein Fall.

Wenn ich zum Essen getrunken habe, dann schon mit dem Ziel, später breit zu werden. Ich habe mir meine Toleranz also über "social binge drinking" antrainiert, wenn ich das abstelle, bleibt kein Konsum übrig. Also ist AB für mich die einfachere Wahl. Mit KT müsste ich mir Alkohol als Genussmittel ganz neu antrainieren. :smiley894:
 
Zuletzt bearbeitet:

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Verstanden. Soll heißen, wenn ich nicht abstinenzpflichtig bin (was ich jetzt mal voraussetze), stellt sich nicht die Frage, warum ich es nicht trotzdem gemacht habe.
Richtig.

Ich zitiere mal aus dem Link: "Zu gegebenen Anlass wird aus Gründen der Genüßlichkeit Alkohol konsumiert..." Rein aus Genuss habe ich nie getrunken,
Zu Zeiten meines "Brauereivertrages" hab ich doch schon ab und an ein Bier genossen, manchmal auch ohne Essen ... zBsp. wenn ich bei 35° nach der Arbeit ein kühles Bier aufreißen durfte.
Das hast du doch bestimmt auch schon genossen !? :zwinker0004:

Wenn ich zum Essen getrunken habe, dann schon mit dem Ziel, später breit zu werden. Ich habe mir meine Toleranz also über "social binge drinking" antrainiert, wenn ich das abstelle, bleibt kein Konsum übrig. Also ist AB für mich die einfachere Wahl. Mit KT müsste ich mir Alkohol als Genussmittel ganz neu antrainieren.
Wenn du das so dem Gutachter sagst, dann ist AB wohl doch die bessere Variante. :smiley894:
 

floydburgermc

Stamm-User
Zu Zeiten meines "Brauereivertrages" hab ich doch schon ab und an ein Bier genossen, manchmal auch ohne Essen ... zBsp. wenn ich bei 35° nach der Arbeit ein kühles Bier aufreißen durfte.
Das hast du doch bestimmt auch schon genossen !? :zwinker0004:

Ja, bzw. ich habe es probiert. Von geringen Mengen Alkohol wurde ich meist erst etwas lockerer, dann schnell ziemlich müde. Hat mich also als reines Genussmittel nicht überzeugt. :zwinker0004:

Wenn du das so dem Gutachter sagst, dann ist AB wohl doch die bessere Variante. :smiley894:

Ok. Ich habe hier im Forum gelesen, dass ein EtG-Programm zum AB-Nachweis geeignet ist, aber auch zum Nachweis von KT, bzw. dass letzteres seit neustem sogar gefordert werden kann. Insbesondere bei der Haaranalyse, die für mich in Frage käme, kann man ja anhand verschiedener Grenzwerte Rückschlüsse auf das Konsumverhalten der letzten 3 Monate schließen. Gleichzeitig habe ich in anderen Foren Berichte von Betroffenen gelesen, die trotz angeblicher AB positive EtG-Tests hatten. Wenn das passieren sollte, könnte ich immer noch auf KT ausweichen, oder? Die Geschichte würde sich ja kaum ändern.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ok. Ich habe hier im Forum gelesen, dass ein EtG-Programm zum AB-Nachweis geeignet ist, aber auch zum Nachweis von KT, bzw. dass letzteres seit neustem sogar gefordert werden kann. Insbesondere bei der Haaranalyse, die für mich in Frage käme, kann man ja anhand verschiedener Grenzwerte Rückschlüsse auf das Konsumverhalten der letzten 3 Monate schließen. Gleichzeitig habe ich in anderen Foren Berichte von Betroffenen gelesen, die trotz angeblicher AB positive EtG-Tests hatten. Wenn das passieren sollte, könnte ich immer noch auf KT ausweichen, oder? Die Geschichte würde sich ja kaum ändern.
Oha, du bist in die "Fabelwelt" der MPU-Foren eingetreten.

Ein ETG-Programm für KT, halte ich für unrealistisch ... dafür wurde vor ein paar Jahren der CDT gefordert und in den Leitlinien sogar verankert ... das Ende vom Lied, die MPI kochen immer noch ihr eigenes Süppchen.
Zur Markierung ... die MPU ist kein Wunschkonzert, entweder AB oder KT ... ein ausweichen gibt es hier nicht.
Wenn ETG-Analysen positiv sind, dann verlief die Abstinenz ebenfalls nicht positiv. :zwinker0004:
 

floydburgermc

Stamm-User
Oha, du bist in die "Fabelwelt" der MPU-Foren eingetreten.

Ja, man liest so einiges. :smiley894: Sorry wenn ich doofe Fragen stelle, die ganze Sache entwirrt sich erst so nach und nach...

Ein ETG-Programm für KT, halte ich für unrealistisch...

Ich hab diesen Beitrag von Nancy gelesen:

http://mpu-vorbereitung-online.com/...50-WAS-ÄNDERT-SICH-AB-DEM-1-5-2014-AN-DER-MPU

Da steht, dass evtl. zukünftig KT mit Haaranalysen belegbar sein wird. Gibt es da schon genauere Infos zu?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ja, man liest so einiges. Sorry wenn ich doofe Fragen stelle, die ganze Sache entwirrt sich erst so nach und nach...
Ich weiß, ich hab damals selbst doofe Fragen gestellt ... mit der Zeit wurde ich dann lockerer und das hatte sich auch bezahlt gemacht. Nichts überstürzen, Zeit ist genug vorhanden.

Da steht, dass evtl. zukünftig KT mit Haaranalysen belegbar sein wird. Gibt es da schon genauere Infos zu?
Du meinst bestimmt dieses ... Zitat: "Zu nachfolgendem konnte ich bisher noch nichts "offizielles" finden (reiche dies aber wenn möglich noch nach), sondern basiert auf der Aussage mehrerer VP :
KT-Angaben werden wohl künftig auch mit EtG-Screenings bzw. Haaranalysen zu belegen sein."
Diesbezüglich konnte ich aus meinen Informationskreis dazu keine Bestätigung finden, auch nicht, dass dieses in den Begutachtungskriterien eine Berücksichtigung findet.
Im Forum fand die letzte erfolgreiche MPU mit KT am 03. Juni statt, diese angebliche Regelung fand hier keine Beachtung.
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
floydburger,
momentan sind CDT-Werte immer noch ausreichend bei KT...

Und KT sollte bei Deiner BAK sicher ausreichend sein.:cool0030:
 

floydburgermc

Stamm-User
Max, Flori,

danke für eure Einschätzung. Ich werde die nächsten Wochen dafür nutzen, den vergangenheitsbezogenen Teil des Fragebogens vorzubereiten, alles andere braucht natürlich noch etwas Zeit.

Gruß
Flo
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Max, Flori,

danke für eure Einschätzung. Ich werde die nächsten Wochen dafür nutzen, den vergangenheitsbezogenen Teil des Fragebogens vorzubereiten, alles andere braucht natürlich noch etwas Zeit.

Gruß
Flo

Ich denke, dass ist eine kluge Entscheidung. :zwinker0004::smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo flo,

danke dir, für die Beantwortung meiner Fragen :smiley22:

Wegen der EtG-Nachweise bei KT möchte ich noch anfügen, dass diese in den Beurteilungskriterien der BASt. aufgeführt sind. Diese Kriterien sind in kpl. Form nicht frei zugänglich (kann man also im Netz nicht finden und befinden sich wohl eher im Besitz der GA/VP/Ärzte etc. -- oder man kauft sie bei Amazon für 150 Euro:zwinker0004:).

Aus diesen geht hervor, dass...."KT ggf. mit einer Haarprobe begleitend - verlangt werden kann". Bisher ist uns hier allerdings noch kein einziger Fall untergekommen, wo dies bei der MPU tatsächlich so gehandhabt wurde.

Anhand deiner Ausführungen....u.a.

In der Vergangenheit hatte ich das Problem, dass ich nach den ersten TE mehr Lust auf Alk bekommen habe. Dem würde ich gerne vorbeugen.

schließe ich mich aber zum jetzigen Zeitpunkt deiner Meinung an, dass AB für dich besser ist.....:smiley138:
 

floydburgermc

Stamm-User
Hallo Nancy,

auch dir danke für deine Einschätzung und die Erläuterung zu den Haaranalysen. Ich bin jetzt erst einmal auf Dienstreise und dann im Urlaub, werd also nur sporadisch reinschauen.

Gruß Flo :smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Alles klar, danke für die Info. Im Moment "arbeiten" wir hier eh nur mit "halber Kraft". Sommerloch und WM bedingt.....
Schönen Urlaub :smiley138:
 

floydburgermc

Stamm-User
Danke, ich hatte einen großartigen Urlaub und melde mich hiermit zurück. :) Werde am Wochenende wieder ausführlich von mir hören lassen...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ja supi (das mit deinem Urlaub), dann bist du ja jetzt richtig erholt und kannst loslegen....:smiley894::smiley138:
 
Oben