Vorstellung von Sisi

Sisi

Benutzer
Hallo an Alle,

ich hoffe, es klappt jetzt mit der Vorstellung

seit einiger Zeit bin ich hier eine stille Mitleserin. Ich hoffe ihr könnt mir auch helfen, wie den anderen vor mir.

Meinen Führerschein habe ich nach einer Faschingsparty verloren. Was in mich gefahren ist? Keine Ahnung, diese Frage stelle ich mir jeden Tag seit dem 6. Februar. Bis dato habe ich immer darauf geachtet mit keinem Restalkohol unterwegs zu sein. Ich kann bis heute meine Blödheit nicht fassen.

Anfang März habe ich an einem Informationsabend beim TÜV teilgenommen, gleich darauf hin ein Beratungsgespräch bei einer Verkehrspsychologin gebucht
Von der Psychologin habe ich aber kein Empfelungsschreiben bekommen, ich habe Nichts bekommen. Sie sagte nur es wäre wohl besser, wenn ich mich für ETG entscheide und dann auch am TÜV-Kurs für mindestens 4 Monate teilnehme.
Dann habe ich noch Kontakt mit einer anderen Beratungsstelle aufgenommen. Dort hat mir der Psychologe zum KT geraten, da es meine allererste Auffälligkeit war und meine Leber- und CDT-Werte auf keine Alkoholprobleme hinweisen würden.

Da ich nicht vollabstinent bis zum Ende meiner Tage leben will, habe ich mich für KT entschieden.

Habe versucht meine Geschichte in Worte zu fassen, aber es fällt mir immer noch schwer darüber zu schreiben, der Schock sitzt immer noch tief in mir. Für Kommentare wäre ich euch dankbar, auch wenn ich mich davor fürchte

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 168
Gewicht: 51
Alter: 47

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 6.02.11
BAK: 2,2
Trinkbeginn: 5.02., ca. 21:30 Uhr
Trinkende: 6.02. ca. 03:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:00 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Daür der Sperrfrist: 8 Monate, ab Ende März

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja Polizeiakte beim Rechtsanwalt
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel: ja, 1x Ende Juni zum Hochzeitstag und am 30. Juli zur Hochzeit unseres Freundes
Ich lebe abstinent seit: nein

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: ja, Februar, März, Mai, Juli + 3x CDT, Alle OK
ETG-Programm ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe/Verkehrspsychologe: Beratungsgespräch ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU
Datum: noch keine Info
Welche Stelle (MPI): wahrscheinlich TÜV süd
Schon bezahlt?:nein

Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden (nein) Punkte oder sonstige Straftaten: keine

Mein anderer Fragebogen folgt
Danke schon mal.

Sisi
 

Sisi

Benutzer
Ich hoffe es geht gleich weiter:
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Es war Samstag, 5.02.11. Unser Bekannte hat eine Faschingsparty organisiert, geschlossene Gesellschaft, ca. 50 Personen. Zu dieser Zeit kriselte es zwischen mir und meinem Mann. Um es zu erklären muss ich etwas zurückgehen.
Ich hatte 2009 einen Bandscheibenvorfall. Schon damals war es klar, dass es nicht leicht wird, es wieder in Ordnung zu bringen, aber mir ging es doch mit der Zeit etwas besser. Anfang 2010 ist mein Vater an Demenz erkrankt, meine Mutter ist seit 1988 tot, also war ich gefragt. Im Laufe des 2010 kam es bei mir zu einem neün Bandscheibenvorfall, ich hatte ab da mit einem doppelten Bandscheibenvorfall zu kämpfen. Es folgten wieder verschiedene Therapien, Spritzen, Krankengymnastik, etc. Ich hatte meine Krankheit nicht im Griff und die meines Vaters ist schnell fortgeschritten. Ich wusste langsam nicht weiter. Ich wurde als starke, selbständige Person, die mit eigenen Problemen selber fertig wird, erzogen. Auf einmal hat mich die Situation überfordert, ich war nicht mehr stark, meinem Vater konnte ich nicht helfen, es hat mich fertig gemacht zuschaün zu müssen, wie aus einem starken, energievollen Mann ein unsicheres, vergessliches „Wesen“ wird.
Ich habe es aber nicht fertig gebracht, mich meinem Mann anzuvertraün, es war mir peinlich, schwach zu sein.
Ich wurde immer verbissener und verschlossener, auf die Fragen und Äußerungen meines Mannes was los sei reagierte ich mit Reiz und Zorn. Und so kam es immer öfter zu Streitereien, die Situation spitzte sich zu.
An diesem Samstag gab es wieder eine Auseinandersetzung zwischen uns. Die Lust auf die Feier ist mir vergangen. Danach habe ich aber gedacht, vielleicht kann ich dort abschalten, mich beruhigen, einfach einen sorglosen Abend verbringen. Auf der Party ging es aber weiter. Wir haben wieder gestritten, dieses Mal so heftig, dass wir beide den Wunsch geäußert haben, uns für eine Weile zu trennen. Das war das Ende für mich, meine Welt ist zusammengebrochen. Ab da war mir alles egal, ich wollte nur noch vergessen. Ich weiß nicht wie viel ich getrunken habe, anfangs wollte ich bei Freunden übernachten, aber dann habe ich mich zu dem dümmsten Schritt meines Lebens entschieden. Auf einmal saß ich im Auto und fuhr Richtung Zuhause. Als mich die Polizei aufhielt, weil ich Schlangenlinie gefahren bin, ist mir auf einen Schlag klar geworden, was ich mir geleistet habe und was hätte passieren können. Die Blutuntersuchung ergab 2,24 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Da ich mir die Getränke nicht selber eingeschenkt und gemischt habe, kann ich nicht sagen, wie viel genau
ich getrunken habe, es waren starke Wodkamischungen. Nachdem ich mich mit der Thematik auseinander gesetzt habe und viel darüber gelesen habe, müssen es laut „Promillerechner“ und in Anbetracht der Trinkzeit 9 bis 10 doppelte Drinks gewesen sein um auf einen BAK von 2,24 zu kommen.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr ca. 3 km, wollte noch 4 km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und aufgrund meines hohen BAK`s konnte ich keine klare Entscheidung mehr treffen, mein Risikobewusstsein war praktisch nicht anwesend. Ich kann mich auch nicht richtig daran erinnern. Heute weiß ich, dass ich auf garkeinen Fall hätte fahren dürfen und bin nur froh, dass nichts passiert ist.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Anfangs wollte ich bei Freunden übernachten, aber danach aufgrund des hohen BAK`s und meiner Selbstüberschätzung habe ich über möglichen Folgen nicht nachgedacht und somit nicht über die Vermeidung der Fahrt. Ich bin nachhinein immer noch erschüttert, so verantwortungslos gehandelt zu haben.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Bis zur meiner TF galt für mich immer 0,0 Promillegrenze. Ich habe immer darauf geachtet, dass ich erst am Montag nach einer Wochenendparty ins Auto eingestiegen bin. Seit dem ich mich aber mit dem Thema Alkohol befasst habe, kann ich nicht mit 100prozentiger Sicherheit sagen, dass ich nicht mal mit Restalkohol gefahren bin. Mir ist bewusst geworden, dass mein Trinkverhalten schon Alkoholmissbrauch war.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Ich kann mich an einen, vielleicht zwei Vorfälle erinnern, als mein Vater sich nach einem Geburtstag komisch verhalten hat, ich selber habe meinen ersten Sekt an meinem 18-Geburtstag getrunken

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nein, regelmäßig habe ich niemals getrunken.
Mein Alkoholkonsum hat sich zwischen meinem 20 und 24 Lebensjahr gesteigert. Ich gehörte damals einer Tanzgruppe an. Immer nach einem Auftritt hat man den Erfolg gefeiert. Da es die anderen taten, wollte ich mich nicht ausgrenzen um nicht als Außenseiterin abgestempelt zu werden.
Mit 24 kam ich nach Deutschland, ich musste alleine mein Leben neu aufbaün.
Ich hatte kein Geld, keine Bekannten, keine Sprachkenntnisse. In der Zeit trank ich gar nichts, ich wollte so schnell, wie möglich die Sprache beherrschen, also habe ich zusätzlich zu einem Sprachkurs, abends gearbeitet.
Mit der Zeit, als ich schon einigermaßen deutsch sprechen konnte habe ich eine Arbeitsstelle beim Arbeitsamt gefunden, wo ich sprachlich den Neuankömmlingen geholfen habe. So entstanden neü Bekanntschaften, so habe ich auch meinen zukünftigen Mann kennen gelernt. Der Bekanntenkreis wurde immer größer, man hat sich ab und zu getroffen und was getrunken. Im Verlauf der Zeit haben sich manche Bekanntschaften gefestigt und so haben wir seit einigen Jahren einen großen Bekanntenkreis, wo oft Geburtstage gefeiert werden und auch Alkohol getrunken wird.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe nicht regelmäßig getrunken, nur auf den Geburtstagspartys, an Wochenenden, manchmal nur an einem Wochenende im Monat und manchmal sogar an vier Wochenenden, dann immer handgemachte, starke Drinks. Ich habe es nie zusammengezählt, aber es waren bestimmt 7-8 am Abend. Bis zu meiner TF habe ich mir keine großen Gedanken über mein Alkoholkonsum gemacht, erst danach ist es mir klargeworden, dass sich dadurch meine Alkoholtoleranz gesteigert hat und dass es schon Alkoholmissbrauch war.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Im Bekanntenkreis, wie schon erwähnt auf den Geburtstagspartys, zu Hause, unter der Woche habe ich nicht getrunken

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Um auf das Geburtstagskind anzustoßen, beim Feiern um die Stimmung richtig zu genießen, weil die Anderen auch tranken, um nicht ausgegrenzt zu werden.
Auf der Faschingsparty wollte ich einfach nur vergessen, abschalten, meinen Schmerz über das mögliche Ende meiner Ehe stilltrinken

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol bemerkte ich keine besonderen Veränderungen, ich wurde lockerer, gesprächiger, hatte bessere Laune, bei viel Alkohol hatte ich gewisse Wahrnehmungsschwierigkeiten und Konzentrationsschwäche, mein Reaktionsvermögen ließ nach, ich wurde müde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein. Trotzdem weiß ich jetzt, dass es schon Alkoholmissbrauch war, nur ich habe das Problem nicht erkannt.
Heute, nach vielen Gesprächen mit meinem Arzt und mit meinem Mann, und intensiver Auseinandersetzung mit diesem Thema (auch im Internet, wo ich ein Forum gefunden habe in dem Andere ihre Erfahrungen schilderten) habe ich mein Leben neu geregelt.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Da sich mein Alkoholkonsum nur auf die Wochenenden konzentrierte, hatte ich absolut keine Probleme in der Arbeit. Bekannte haben immer mitgefeiert. An manchen Tagen füllte ich mich danach schlapp, war lustlos, aber ich habe es nicht als schlimm angesehen, jetzt sehe ich es mit anderen Augen

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, vor der TF. Heute praktiziere ich KT, also habe ich früher fast immer mehr getrunken, als heute.
Durch das Feiern habe ich die Alkoholgewöhnung aufgebaut.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nur in der Nacht der TF habe ich ohne nachzudenken bis zur Volltrunkenheit getrunken. Ich habe gar nicht darauf geachtet wie viel ich trinke und somit die Trinkmenge aus den Augen verloren.

Teil 2 folgt
 

Sisi

Benutzer
und schon wieder ich.............mit Teil 2

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich früher nie als Trinkerin eingeschätzt, hielt mich für Gesellschaftstrinkerin, zu Hause, alleine habe ich nicht getrunken.
Heute ist es mir klar, dass sich mein Alkoholkonsum mir der Zeit gesteigert hat, auch meine Verbissenheit, Probleme in meiner Ehe, deren Ursache ich selber war, waren mit der Grund, warum ich mehr getrunken habe. Ich wollte unbewusst meine Probleme wegtrinken. Ich habe den Alkohol missbraucht, jetzt erkenne ich die Konseqünzen, die auf mich zugekommen wären, wenn ich so weiter gemacht hätte.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nach meiner TF habe ich fast 5 Monate gar keinen Alkohol getrunken. Der Schock saß so tief, dass ich nicht mal daran dachte etwas zu trinken. Mit der Zeit, nach der intensiven Auseinandersetzung mit der Problematik, habe ich mich für KT entschieden.
Seit unserem Hochzeitstag, Ende Juni praktiziere ich KT und trinke nur nach von mir vorher festgelegten Anlässen. Ich trinke nur Getränke, deren alkoholische Menge ich genau kenne, also Bier oder Sekt, wobei ich mich auf geringe, von mir vorher festgelegte Mengen beschränke. Dazwischen trinke ich wieder Mineralwasser, mit dem ich auch die Feier beende. Zu Hause habe ich keinen Alkohol.
Ich habe meine Trinkgewohnheiten wieder unter Kontrolle und habe die von mir festgelegten Trinkmengen bis jetzt nicht überschritten, eher unterschritten

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 30. Juli zur Hochzeit unseres Freundes.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Alkohol ist für mich wieder das, was er eigentlich sein sollte ein Genussmittel, nur bei besonderen Anlässen.
Ich halte mich strikt an meine selber gesetzten Trinkeinheiten, in den bisherigen Fällen wurden sie sogar unterschritten.
Die Aufarbeitung meines inneren Problems, meiner Schwächen gibt mir wieder das Gefühl immer Herr der Lage zu sein, was verschafft mir eine tiefe Zufriedenheit und ich genieße diese Anlässe.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Nach meiner Trunkenheitsfahrt war ich total schockiert, dass ich einen Promillewert von 2,2 hatte und damit noch fahren wollte. Schon diese Erkenntnis war Motivation genug, mein Leben grundlegend zu ändern. Ich habe eingesehen, dass es so nicht weitergehen kann. Ich halte mir immer noch vor den Augen, was hätte passieren können. Ich war eine Gefahr für andere und auch für mich selbst. Es wurde mir klar, dass bei mir eine große Gewöhnung an Alkohol vorliegen musste, deshalb habe ich begonnen mich selbst und meinen Alkoholkonsum zu analysieren.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Direkt in der Woche danach, als die erste Lähmung vorbei war, habe ich meinen Hausarzt aufgesucht und mich durchchecken lassen. Ich habe mich ihm anvertraut und wir führten dann noch einige Gespräche.
Dann habe ich mich mit meinem Mann ausgesprochen, endlich, (Schade, dass erst so spät) ich habe mich überwunden und ihm erzählt, wie es mir ergangen ist in der letzten Zeit, wie meine Krankheit und die meines Vaters mir zugesetzt hatten. Er reichte mir die Hand und wollte helfen, also kümmerten wir uns dann schon zusammen um Hilfe für meinen Vater.
Die folgenden fast 5 Monate stellte ich den Konsum von Alkohol völlig ein. Zu meiner großen Erleichterung habe ich weder gezittert, noch das Verlangen nach Alkohol gehabt. Seit ich das Kontrollierte Trinken praktiziere, gibt es nur wenige Anlässe bei denen ich seither getrunken habe. Das bestätigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Ich weiß heute, dass mich Probleme und Lebenskrisen immer wieder treffen können aber Alkohol, nie die Lösung eines Problems darstellen kann.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Mein verändertes Denken und Handeln was den Alkohol angeht wirkt sich nur positiv auf mich, mein Umfeld und Leben aus.
Über Probleme rede ich offen mit meinem Mann, wir lassen es nicht so weit kommen, dass etwas unausgesprochen bleibt, wir versuchen auch Spannungen frühzeitig zu erkennen und suchen gemeinsam nach Lösungen. Er lässt mich mit meinen Sorgen nicht allein. Mein Vater hat entsprechende Betreuung erhalten, sodass meine Furcht um ihn nachgelassen hat, er ist bei seiner Betreürin gut aufgehoben. Wir besuchen ihn sehr oft, aber durch diese Hilfe kann ich mehr Zeit für mich und meinen Mann aufbringen. Ich begleite ihn, wenn er zum Angeln geht, nehme dann ein gutes Buch mit und kann in Ruhe die freie Zeit genießen. Meine innere Ruhe ist wieder da.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?

Ich habe mein Leben neu ausgerichtet und mit Hilfe meines Mannes gefestigt, habe gelernt Konflikte ohne Alkohol zu bewältigen
Ich möchte nie wieder in so eine Situation geraten, wie die, die mich dazu gebracht hat eine TF zu unternehmen. Meine Einstellung in Bezug auf Alkohol hat sich grundlegend geändert. Alkohol ist für mich ein reines Genussmittel und nichts anderes. Mein Mann gibt mir die Kraft mich durch Gespräche und seine Unterstützung, jeder Herausforderung zu stellen. Stress oder Ärger werden besprochen und er unterstützt mich auch in der Pflege meines Vaters.
Mein jetziges Leben gibt mir wieder ein positives Gefühl.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Theoretisch ja, aber ich stelle mir das oft vor und es erfüllt mich immer wieder mit Angst und Schrecken, vor allem, wenn ich mir vorstelle, was alles hätte passieren können. Doch ich bin der Meinung, dass gerade diese Vorstellung eine wichtige Motivation ist, nie wieder in die alten Verhaltensmuster zurückzufallen.
Meine wieder funktionierende Ehe, die Pflege meines kranken Vaters und mein Beruf füllen mich aus.
Sollte ich einmal ein Problem haben, bei dem die Gefahr besteht, dass ich es nicht alleine bewältigen kann, weiß ich, dass ich in meinem Mann eine Säule habe, auf die ich mich stützen kann. Ich kann auch jeder Zeit auf die professionelle Hilfe meines Arztes zurückgreifen. Mein Leben läuft besser als früher und ich habe dank der Alkohol-Kontrolle gelernt mich intensiv mit Problemen auseinander zu setzen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Mein Motto lautet wieder 0,0 Promille mit dem Auto. Durch mein kontrolliertes Trinkverhalten kann ich zu jeder Zeit einen klaren Kopf bewahren und bewusst entscheiden, wie ich zurückfahre.
Wenn es eine Feier ist, wo ich mir vorgenommen habe, 1-2 Trinkeinheiten zu genießen, werde ich das Auto zu Hause stehen lassen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich kann nur noch mal sagen, dass ich unsagbar froh bin, dass niemand durch mich zu Schaden gekommen ist.

Das war`s

Danke schon mal....
Sisi.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Willkommen Sisi !
Du gibst ja ganz schön Gas ... :):smiley5:

2,2 für eine Frau mit 51 kg ist sicherlich kein Pappenstiel ... und dies in einer Trinkzeit von "nur" knapp 6 Stunden.

Dann habe ich noch Kontakt mit einer anderen Beratungsstelle aufgenommen.
Meinst du den TÜV Süd ?
Eigentlich stellt der TÜV immer ein Empfehlungsschreiben aus, hast du nicht nachgefragt?

Zu deinem FB werden die nächsten Tage sicherlich einige Kommentare folgen.

Kurz hierzu ...

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Da ich mir die Getränke nicht selber eingeschenkt und gemischt habe, kann ich nicht sagen, wie viel genau
ich getrunken habe, es waren starke Wodkamischungen. Nachdem ich mich mit der Thematik auseinander gesetzt habe und viel darüber gelesen habe, müssen es laut Promillerechner und in Anbetracht der Trinkzeit 9 bis 10 doppelte Drinks gewesen sein um auf einen BAK von 2,24 zu kommen.
Was sind doppelte Drinks für dich, bitte genaü Mengenangabe des Alkoholgehalts?!
Gehst du zum TÜV, werde ich mich mit dieser Fragestellung mit dir auseinandersetzen ... diese Frage ist dir bei deiner MPU sicher und somit auch entsprechend wichtig.
 

Sisi

Benutzer
Hallo Max,

danke für die nette Begrüßung...
Ja, ich werde wohl meine MPU beim TÜV süd machen müssen, in meiner Gegend gibt es keine anderen MPI's
Meine Drinks-Angaben wurden von mir geschätzt, ich weiß nicht genau, wie viel ich damals getrunken habe. Nach dem Promillerechner, glaube ich, mussten es ca. 10 Drinks, mit jeweils 0,04 l 40%-Alkolhol gewesen sein. Ich weiß, dass ich kein Bier, oder Wein getrunken habe, eben nur Drinks.

Gruß
Sisi
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
glaube ich, mussten es ca. 10 Drinks, mit jeweils 0,04 l 40%-Alkolhol gewesen sein.
Beschäftige dich einmal hiermit ....

Schätzformel laut TÜV Nord Avanti-Kurse

Diese Schätzformel hat sich bei kontrollierten Trinkversuchen als relativ zuverlässig erwiesen Sie führte zu Werten, die den gemessenen BAK deutlich näher kamen als die Widmark-Formel.
Wenn wir also abschätzen wollen, welche BAK sich nach einem geschilderten Trinkverhalten ergibt, gehen wir wie folgt vor:

1.Schritt: Pro TE a 8 Gramm Alkohol rechnen wir 0,1
2.Schritt: Pro Stunde (ab Trinkbeginn) ziehen wir 0,1 ab
3. Schritt: Da die Formel zunächst von 80 kg Körpergewicht ausgeht, gehen wir wie folgt vor: Pro 10 kg Gewichtsunterschreitung schlagen wir 0,1 auf Bei Gewichtsüberschreitung sind je 10 kg 0,1 nur dann abzuziehen, wenn die Person nicht adipös (Fettleibig) ist.
4.Schritt: Bei Fraün rechnen wir pauschal 0,1 hinzu

Beispiel (aus einem Trinkversuch)
Ein 68 kg schwerer Mann trinkt in gut 3 Stunden 90 Gramm Alkohol. Ca. 11 TE entsprechen 1,1. Abzug für ca. 3 Stunden 0,3bleiben 0,8. Ca. 10 kg Gewichtsunterschreitung: 0,1 Zuschlag.
Ergebnis der Schätzformel: 0,9
Messung der BAK: 1,04

.... morgen lösen wir die Sache auf .... jetzt ist bei mir Nachtruhe angesagt :):smiley5:
 

Sisi

Benutzer
Hi Max,

noch zu deiner Frage wegen des Empfehlungsschreibens.... Das Beratungsgespräch fand im März statt. Damals wußte ich es noch nicht, dass so etwas ausgestellt wird. Erst im Forum bin ich darauf gestoßen.
Alles, was ich zu diesem Gespräch vorweisen kann ist die Rechnung und das Überweisungsformular, das ich vozeigen musste, als Beweis für die Zahlung.
Bei dem Promillerechner gruble ich immer noch. Wenn ich 2,2 Promille hatte und 0,6 in 6 Stunden bereits ebgebaut habe, und 0,1 dazu nehme, weil ich weiblich bin, und 0,3 weil ich knappe 50 Kg wiege...... komme ich
auf 192 Gramm, bedeutet 12 x 0,04 l-Drinks - richtig ?

Gruß
Sisi
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nein, dass ninimum sind 16 TE a 0,04l.

2,2‰ ergeben 22TE
6 Stunden Abbauzeit sind 6TE (Abbau 0,1/h)
0,1‰ Fraünbonus sind 1TE
0,3‰ zwecks Gewichtsunterschreitung sind aufzuschlagen, ergibt 3TE

Rechnen wir die TE zusammen, kommen wir auf 32TE a 0,02l Schnaps ... da du Doppelte in deinen Drings hattest, ergeben dies 16 Drinks mit je 0,04l Schnaps.
 

Sisi

Benutzer
Hallo Max,

dein Ergebnis hat mch umgehaün. Habe nicht gedacht, dass es so viele waren. Was nun?
Melde mich wieder am Sonntag, da ich gerade unterwegs bin und ziemlich schlechten Empfang habe. Ich glaube , ich muss erstmal die Menge verdaün.
Danke vorerst. Ich hoffe, zu dem Rest meines Fragebogens meldet sich auch Jemand zu Wort.

Gruß
Sisi
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
dein Ergebnis hat mch umgehaün. Habe nicht gedacht, dass es so viele waren. Was nun?
Hier gibt es kein ... "was nun?" ... der GA wird dies genauso berechnen, untertreibst du, bist du weg vom Fenster !!!

zu dem Rest meines Fragebogens meldet sich auch Jemand zu Wort.
Hier wird sich sicherlich jemand melden, wenn nicht, dann mach ich das für dich.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Sisi,

möchte mich bei dir melden :zwinker0004: und dich noch herzlich bei uns im Forum begrüßen :smile:

Ich habe mir deinen FB schon mal durchgelesen und kann dir vorab sagen, dass die "grobe Richtung", die du eingeschlagen hast, so in Ordnung ist. Allerdings muss das Ganze noch um einiges verfeinert bzw. geordnet werden......

Im Einzelnen kann ich darauf aber erst nach dem WE eingehen. Ich hoffe, dass ist ok für dich......:smile:
 

Sisi

Benutzer
Hallo Max, hallo Nancy,

bin wieder Zuhause.
danke, dass ihr mir helfen möchtet.

Max, ich möchte und werde nicht untertreiben.
Ich habe die Formel wohl falsch verstanden. Ich dachte, wenn 0,02 l Wodka für einen 80-Kg-Mann 0,1 Promille bedeutet, bedeutet die gleiche Menge für mich ca. 1/4 Promille mehr. Ist das Ergebnis deiner Rechnung die tatsächliche Menge, die ich getrunken haben muss ?, oder ist das Ergebnis (wie soll ich das richtig ausdrücken) "aufgestockt" wg. Frau und Gewicht? Ich kappiere es nicht.

Gruß

Sisi
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Max, hallo Nancy,

bin wieder Zuhause.
danke, dass ihr mir helfen möchtet.

Max, ich möchte und werde nicht untertreiben.
Ich habe die Formel wohl falsch verstanden. Ich dachte, wenn 0,02 l Wodka für einen 80-Kg-Mann 0,1 Promille bedeutet, bedeutet die gleiche Menge für mich ca. 1/4 Promille mehr. Ist das Ergebnis deiner Rechnung die tatsächliche Menge, die ich getrunken haben muss ?, oder ist das Ergebnis (wie soll ich das richtig ausdrücken) "aufgestockt" wg. Frau und Gewicht? Ich kappiere es nicht.

Gruß

Sisi

Das ist die ninimalste Menge die du getrunken haben musst.
Für dich persönlich ist zu beachten ...

0,1 Fraünbonus sind 1TE
0,3 zwecks Gewichtsunterschreitung sind aufzuschlagen, ergibt 3TE

... hart aber fair :zwinker0004:
 

Sisi

Benutzer
Hi Max,

OK, damit ich es aber endlich schnalle, wie es zu berechnen ist.. Wenn ich in zwei Stunden angenommen 2 x 0,5 l Bier getrunken habe, dann sind es 2 x 0,25 Promille + 0,1 + 0,3 = 0,9 - 2 Stunden Abbau 0,2 = 0,7 ?
Gruß
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hi Max,

OK, damit ich es aber endlich schnalle, wie es zu berechnen ist.. Wenn ich in zwei Stunden angenommen 2 x 0,5 l Bier getrunken habe, dann sind es 2 x 0,25 Promille + 0,1 + 0,3 = 0,9 - 2 Stunden Abbau 0,2 = 0,7 ?
Gruß

Klappt doch, richtig !

Beim TÜV ist 1TE = 0,2l Bier/0,1l Wein od. Sekt/0,02l Schnaps
 

Sisi

Benutzer
Hi,

halleluja!
Schlimmer ist es mit dem Rückrechnen, aber darüber unterhalten wir uns vielleicht morgen. Danke vorerst und Gute Nacht

Sisi
 

Sisi

Benutzer
Hallo Max,

heute etwas spät, sorry. Habe einen harten Arbeitstag hinter mir.
Ich glaube die Rechnung mit Promille errechnen, nach dem etwas getrunken worden ist habe ich schon drauf, aber umgekehrt, hmmm....
Ich versuchs mal -
Angenommen nach 5 Stunden Trinkzeit habe ich 1,5 Promille , dann habe ich.........
1,5 + 5 Stunden x 0,1 + 0,1 (Frau) + 0,3 (Gewicht) = 2,4 - sind 24 TE, macht 192 Gramm Alkohol getrunken?

aber, wenn ich in 4 Stunden 150 Gramm Alkohol getrunken habe, dann ....?

Gruß
Sisi
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Deine Rechnung ist richtig, bei 1,5‰ brauchst du nur das Komma um eine Stelle nach rechts verschieben und hast 15 TE.

aber, wenn ich in 4 Stunden 150 Gramm Alkohol getrunken habe, dann ....?
Was meinst du hiermit ?
 
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