Welchen FB - weder Drogen noch Alkohol

Finn

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Hallo,

das hier ist mein erster Post hier. Ich bin Finn, 51 Jahre alt und komme aus Hamburg.

Ich leide seit gut 17 Jahren unter FMS (Fibromyalgisches Syndrom), und durch eine traumatische Kindheit an einer Generalisierten Angststörung und zeitweilig unter Depressionen mit mittelschweren bis schweren Episoden. Wegen der Angststörung und der Depression bin ich seit Anfang 2019 in regelmäßiger ambulanter psychotherapeutischer Behandlung.

Meinen Führerschein (erworben Juli 1989, ca. 500.000 km) habe ich am 18.10.2021 durch eine TF und einen dabei verursachten Verkehrsunfall mit Sachschaden durch Einfluss von Medikamenten verloren. Zu dieser Zeit hatte ich eine schwere Episode einer Depression und unmittelbar davor mehrere Tage in Folge schwere Panikattacken, verbunden (oder dadurch ausgelöst) mit einem schweren Schub von FMS (starke Schmerzen in allen Gelenken, Sehnen, Muskelansatzpunkten).

Gegen FMS und meine Angststörung nehme ich nach wie vor Pregabalin. Zum Tatzeitpunkt nahm ich (neben m. M n. nicht relevanten Medikamenten) noch ein Antidepressivum (Escitalopram) ein.

Meine Psychologin und eine weitere Psychologin, die meine Medikation verschrieben hat, waren beide überschneidend seit ca. 3 Wochen durch Urlaub nicht erreichbar. Am 18.10.2021 hätte ich meinen ersten Termin bei meiner ambulanten Psychotherapie seit der Urlaubspause meiner Psychologin gehabt. Ich habe ab dem 15.10.2021 versucht, meine Panikattacken und meine Schmerzen mit Tavor (Lorazepam), Diazepam und Tramadol irgendwie in den Griff zu bekommen, um bis zum 18.10.2021 durchzuhalten.

Am 18.10.2021 schließlich habe ich mich mit meinem Pkw auf den Weg zu meiner Psychologin gemacht. Bei Fahrtantritt habe ich mich nicht fahruntüchtig gefühlt. Nach ca. 0,6 km hat sich dies schlagartig geändert. Ich bin dann nach ~1,2 km nach rechts von der Fahrbahn, zuerst an einem Fahrzeug entlanggeschrammt, und dann in einen Fahrradschutzbügel geprallt.

Ich trinke nur ab und zu, und wenn, dann sehr wenig Alkohol, schon alleine deshalb, weil es meine Erkrankung nicht zulässt. Drogen nehme ich keine.
Medikamente nehme ich - bis auf die Tage vor der TF - nur jene, die mir verordnet sind. Ich habe keine Vorgeschichte mit Sucht (weder i. S. Drogen noch i. S. Medikamente). Dass ich die o. g. Medikamente (noch dazu zusammen als „Cocktail“) zu mir genommen habe, ist das einzige Mal gewesen, dass so etwas passiert ist.
Ich habe eine komplett weiße Weste i. S. Verkehr (keine Punkte, keine Unfälle, kein Rotlichtverstoß, kein Geschwindigkeitsverstoß) und keine Einträge in meinem pol. Führungszeugnis (ausser die nun aus o. a. Unfall resultierende Straftat).

Ich war zu dieser Zeit in einem derartigen körperlichen und psychischen Ausnahmezustand, dass ich komplett kopflos gehandelt habe.

Nun würde ich gerne einen Fragebogen und den Fragenkatalog „Tathergang und Exploration“ ausfüllen, weiß aber nicht, wie ich diese so ausfülle, dass sie für jemanden hier Sinn machen/von den Infos her ausreichen, da weder der FB Alkohol noch der FB Drogen hier passen.

Würde es ausreichen beim Fragenkatalog zu Tathergang und Exploration alles was mit Alkohol zu tun hat durch „Medikamente“ auszutauschen?

Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten!
 
Zuletzt bearbeitet:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Finn,

willkommen im Forum. :smiley138:

Die MPU wegen Medikamenten bekommt in Kürze einen eigenen Bereich in der 4. Auflage der Beurteilungskriterien zur Kraftfahreignung, spätestens dann werden wir hier im Forum wohl einen zus. Bereich (Fragebogen) dafür entwickeln...


Im Moment "behandeln" wir Medikamente noch im Drogenbereich, von daher verschiebe ich deine Frage dorthin und würde dich bitten den Profilbogen und den großen FB aus der entsprechenden Rubrik auszufüllen.
 

Finn

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Was ist passiert (Vorgeschichte)?

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Mit 14 oder 15 Jahren.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Mit 19 Jahren.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Auf einer Party an einem Joint gezogen.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Gelegentlich Alkohol. Immer moderat, auch mehrere Jahre überhaupt kein Konsum (Straight Edge).

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Keine.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Nein.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Nein.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
* Diazepam 1254 ng/ml,
* Nordazepam 751 ng/ml,
* Oxazepam 18 ng/ml,
* Temazepam 41 ng/ml,
* Lorazepam 212 ng/ml,
* Tramadol 615 g/ml
* O-Desmethyl-Tramadol 197 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
  • 15.10.2021
    • 1mg Lorazepam gegen 22:00 Uhr
    • 1mg Lorazepam gegen 11:00 Uhr
  • 16.10.2021
    • 1mg Lorazepam gegen 11:00 Uhr
    • 1mg Lorazepam gegen 22:00 Uhr
  • 17.10.2021
    • 1mg Lorazepam gegen 11:00 Uhr
    • 1mg Lorazepam gegen 19:00 Uhr
    • 10mg Diazepam gegen 21:00 Uhr
    • 10mg Diazepam, 100mg Tramadol retard gegen 23:00 Uhr
  • 18.10.2021
    • 10mg Diazepam, 100mg Tramadol retard gegen 2:30 Uhr
Datum der TF: 18.10.2021 10:12 Uhr

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
10mg Diazepam, 100mg Tramadol retard gegen 2:30 Uhr.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Depression (schwere Episode), Panikattacken, dadurch Symptomverschlimmerung meiner Polyneuropathie (extreme Schmerzen im ganzen Bewegungsapparat).

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Durch einen Verkehrsunfall mit Sachschaden.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich war auf dem Weg zu meiner Psychotherapie.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich wollte ca 5 km fahren, nach ca. 1,2 km kam es zu dem Unfall.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Nie.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Medikamentenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich nehme keine Medikamente aus den o. g. Stoffgruppen mehr.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Benzodiazepine
können Müdigkeit auslösen, Konzentrationfähigkeit sowie Reaktionszeit, aber auch Koordinationsfähigkeit können beeinträchtigt werden. Die Fähigkeit Verkehrssituationen objektiv und realistisch einzuschätzen kann eingeschränkt werden. Weiterhin können Benzodiazepine Schwindel und Verwirrtheitszustände auslösen.
Opioide können ebenfalls zu Benommenheit, Schläfrigkeit und Schwindel führen. Darüber hinaus auch zu Sehstörungen. Auch hier können Reaktionszeit, Koordination und Konzentration deutlich beeinträchtigt werden. Ebenso kann die Fähigkeit, Verkehrssituationen objektiv und realistisch einzuschätzen vermindert werden.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Tramadol
hat eine Wirkungsdauer von bis zu 8 Stunden. Meiner Einschätzung nach ist noch innerhalb von bis zu 16 Stunden in einem bestimmten Maße das Auftreten zuvor beschriebener Einschränkungen und Ausfallerscheinungen möglich.
Lorazepam hat eine Halbwertszeit von bis zu 18 Stunden. Je nach Dosierung muss innerhalb dieser Zeit mit dem Auftreten oben geschilderter Einschränkungen gerechnet werden.
Diazepam hat gar eine Halbwertszeit von bis zu 50 Stunden. Innerhalb dieser Zeit muss davon ausgegangen werden, dass o. g. Ausfallerscheinungen auftreten können.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Eine Gewöhnung an den jeweiligen Wirkstoff tritt ein, und damit verbunden eine notwendige Dosiserhöhung, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Infolgedessen kann wiederum ein kompletter Kontrollverlust über die Höhe der Dosierung erfolgen (Dosissteigerung). Darüber hinaus ist zwingend davon auszugehen, dass sich sowohl eine körperliche als auch eine psychische Abhängigkeit entwickeln werden.




Warum ist es passiert?


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Medikamentenkonsum?
Durch einen Trauerfall hatte ich eine schwere Episode einer Depression entwickelt, und unmittelbar vor der TF über fünf Tage in Folge durch meine generalisierte Angststörung immer wieder schwere Panikattacken, verbunden (oder dadurch ausgelöst) mit einem schweren Schub von FMS (starke Schmerzen in allen Gelenken, Sehnen, Muskelansatzpunkten). Diesen Zustand konnten ich nach einigen Tagen nicht mehr aushalten, und habe versucht, durch die Einnahme von Medikamenten, die ich (teilweise Jahre zuvor) verschrieben bekommen habe, meinen Zustand irgendwie zu normalisieren bzw. zu stabilisieren.
Wieso ich nicht zu einem Arzt gegangen bin, oder den ärztlichen Notdienst gerufen habe, kann ich mir heute nicht mehr erklären. Ich weiß nur, dass ich versucht habe, bis zum Tag der TF durchzuhalten, da an diesem Tag mein erster Termin für Psychotherapie nach einem Urlaub meiner Psychologin stattfinden sollte.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Medikamentenkonsum geäußert?
Mein Umfeld hat nicht wirklich etwas davon mitbekommen, da ich mich während dieser Ausnahmesituation kaum aus dem Haus gewagt habe.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, nur dieses eine Ereignis.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Medikamentenkonsum zu beenden?
Der gesamte Vorfall war und ist nach wie vor Thema in meiner Psychotherapie, aber auch bei meinen engen Freunden und meiner ehemaligen Lebenspartnerin und Mutter meiner Tochter.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Weder noch.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Medikamente abzuschalten?
Nichts.

28. Waren Sie gefährdet in eine Medikamentenabhängigkeit zu geraten?
Darüber habe ich mir immer wieder Gedanken gemacht, und ich komme immer wieder zu dem Schluss, dass dies nicht der Fall war.

29. Waren sie medikamentenabhängig?
Nein.





Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, den Medikamentenmissbrauch verhindern können?
Ja, indem ich mich an einen Arzt, oder den ärztlichen Notdienst gewandt hätte, oder direkt an eine psychosomatische Klinik.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe weder vor diesem Ereignis noch danach diese Medikamente regelmäßig oder missbräuchlich eingenommen.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Die Trunkenheitsfahrt, bzw. im Nachgang das Erkennen, wie kopflos ich Medikamente nicht nur eingenommen sondern auch miteinander gemischt habe, und wie massiv und gefährlich sich so etwas auswirken kann. Im Endeffekt hätte ich bei diesem Unfall einen Menschen töten können. Dies hat mich sehr kritisch im Umgang mit Medikamenten gemacht.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich lebe nicht abstinent im echten Wortsinn. Ich trinke ein bis dreimal monatlich Alkohol, und nehme meine mir verschriebenen Medikamente (keine Schmerz-, Schlaf- und/oder Beruhigungsmittel), genau nach meinem Medikamentenplan. Ich bin aber insgesamt sehr vorsichtig und kritisch geworden, was die Einnahme von Medikamenten angeht, und habe mich zwischenzeitlich genau über die Wirkungen und möglichen Neben- und Wechselwirkungen meiner mir derzeit verschriebenen Medikamente informiert.
Medikamente aus den Stoffgruppen der Benzodiazepine, Opioide sowie Antidepressiva würde ich aufgrund meiner Erfahrungen nur noch im absoluten Notfall, bzw. wenn diese mir als unbedingt notwendig von meinem Arzt verordnet würden, und nur für die Dauer der Behandlung einnehmen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Da ich vorher weder eine Abhängigkeit hatte, noch Missbrauch betrieben habe, gab es keine Umstellung.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Niemand/trifft nicht zu.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meinem Umfeld ist nichts aufgefallen/trifft nicht zu.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Medikamentenbekannten gehabt?
Entfällt.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Medikamente konsumiert haben?
Trifft nicht zu.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Konsum umzugehen?
Wie zuvor beschrieben, würde ich mir Medikamente aus o. g. Stoff- und Wirkgruppen wenn, dann nur noch im absoluten Notfall verschreiben lassen, und nur für die Dauer der Behandlung, genau nach Verordnung einnehmen.

40. Haben Sie zu Hause Medikamente?
Nein, nur die mir verordneten, und diese sind weder opioide Schmerz-, noch Schlaf- oder Beruhigungsmittel.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Da ich derlei Medikamente nicht mehr besitze, und mir auch nicht beschaffen kann, ist diese Situation recht unwahrscheinlich. Sollte ich erneut in eine körperliche und psychische Ausnahmesituation geraten, wie sie zum Zeitpunkt vor und während der TF vorlag, würde mich zuerst an meine frühere Lebenspartnerin und Mutter meiner Tochter wenden, ihr die Situation schildern und mir ihren Rat einholen. Danach würde ich mich (in dieser Reihenfolge) an meinen Hausarzt, dann an meine Psychologin (da diese schlechter erreichbar ist), danach an den ärztlichen Notdienst oder ggf. sogar an einen Notarzt wenden. Ich würde meine Situation schildern, und mit diesen Personen versuchen die nächsten Schritte (ggf. eine Einweisung in eine psychosomatische Klinik) festzulegen.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich habe meine Depression mittlerweile überwunden, und war tatsächlich in der Lage um den mir genommenen Menschne zu trauern. Ich trauere immer noch.
Zwischenzeitlich habe ich mit Achtsamkeitsmeditation begonnen und bin dadurch sehr sensibel und aufmerksam geworden, was meine generalisierte Angststörung und eine Verdüsterung meiner Stimmung angeht. Ich hatte auch in der Zeit nach der TF Panikattacken, und auch einige Male sehr „finstere Momente“. Durch die Meditation und meine Öffnung meiner ehemaligen Lebenspartnerin aber auch meiner siebzehnjährigen Tochter gegenüber in diesen Momenten, ist es mir gelungen, ein Gefühl der Grundsicherheit zu erlangen, und darüber hinaus eine neutrale Stimme zu entwickeln, die mir selbst in diesen Momenten sagt, dass dies nur ein vorübergehender Zustand ist, und dieser vorbeigehen wird. Dass dieser Zustand nicht für immer anhalten wird.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Wie erwähnt: vielleicht ein- bis dreimal im Monat entweder ein Bier oder ein Gin Tonic.
 

Finn

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Fragebogen Medikamente

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 180 cm

Was ist passiert?
Drogensorte: Lorazepam, Diazepam, Tramadol retard
Konsumform:
  • 15.10.2021
    • 1mg Lorazepam gegen 22:00 Uhr
    • 1mg Lorazepam gegen 11:00 Uhr
  • 16.10.2021
    • 1mg Lorazepam gegen 11:00 Uhr
    • 1mg Lorazepam gegen 22:00 Uhr
  • 17.10.2021
    • 1mg Lorazepam gegen 11:00 Uhr
    • 1mg Lorazepam gegen 19:00 Uhr
    • 10mg Diazepam gegen 21:00 Uhr
    • 10mg Diazepam, 100mg Tramadol retard gegen 23:00 Uhr
  • 18.10.2021
    • 10mg Diazepam, 100mg Tramadol retard gegen 2:30 Uhr
Datum der Auffälligkeit: 18.10.2021 10:12 Uhr

Drogenbefund
Blutwerte:
* Diazepam 1254 ng/ml,
* Nordazepam 751 ng/ml,
* Oxazepam 18 ng/ml,
* Temazepam 41 ng/ml,
* Lorazepam 212 ng/ml,
* Tramadol 615 g/ml
* O-Desmethyl-Tramadol 197 ng/ml
Schnelltest: -/-
Beim Kauf erwischt: -/-

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 16 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Noch keine

Bundesland: Hamburg

Konsum
Ich nehme noch Betäubungsmittel, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 18.10.2021

Abstinenznachweis
Haaranalyse: Nein
Urinscreening: Ja

Aufarbeitung
Drogenberatung: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: Ja
Ambulante/stationäre Therapie: in Psychotherapie seit Anfang 2019

MPU
Datum: Noch keines
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -/-
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -/-

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein
 

Finn

Neuer Benutzer
Nachtrag und damit verbundene Frage: ich hatte am 23.12. ein Beratungsgespräch bei der FSSt. Nachdem ich dort kurz meinen Sachverhalt geschildert habe, wurde mir gesagt, dass ich wahrscheinlich ein neuropsychologisches Gutachten (sinngemäß mit „verkehrspsychologischem Hintergrund“) machen müsste. Dies würde aber abschließend bei der Antragsabgabe vom Vorgesetzten der Mitarbeiterinnen entschieden. Als ich meinte, ich würde mich auf eine MPU vorbereiten, und wäre bereits seit Juni 2022 in einem Abstinenzprogramm, meinten die Damen, dass das (bei einem neurospsycholgischen GA) nicht von mir verlangt würde.

Die Mitarbeiterinnen konnten (durften) mir keine Stellen nennen, die ein solches Gutachten durchführen, und haben mich hierzu an die Hamburger Ärztekammer verwiesen, und mir hierzu eine Rufnummer derselben mitgegeben, wo ich solche Stellen erfragen könnte. Bei meinem Anruf bei der Ärztekammer war der Herr, mit dem ich dort gesprochen habe, komplett ratlos, und meinte, er hätte noch nie von solch einem neuropsychologischen Gutachten gehört, und hat mir, um mich nicht ganz ohne Hilfe gehen zu lassen, 8 Adressen von Psychologischen Psychotherapeuten gemailt, die neuropsychologische Psychotherapie anbieten.

Ich habe nun am 20.02.2023 meinen Termin für die Antragsabgabe. Meine Sperrfrist endet am 10.04.2023.

Meine Frage(n): hat jemand von Euch schon einmal von einem neuropsychologischen Gutachten gehört? Wo kann ich herausfinden, wie ein solches abläuft?

Danke für Eure Antworten!
 

Max

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Administrator
neuropsychologischen Gutachten
Ich gebe zu, dass die Erfahrungen mit einem neuropsychologischen Gutachten hier im Forum begrenzt sind.

Eine neuropsychologische Begutachtung ist eigentlich immer dann erforderlich, wenn auf Grund einer Erkrankung oder Verletzung des zentralen Nervensystems neuropsychologische Funktionsstörungen zu erwarten sind.
Inwiefern das jetzt auf dich zutrifft, kann ich nicht aus meiner Sicht beurteilen.

Welche Fragestellung beantwortet jetzt ein neuropsychologisches Gutachten !?
Dementsprechend beantworten neuropsychologische Gutachten Fragen nach dem Ausmaß von Hirnfunktionsstörungen und möglichen sekundären psychischen Störungen in Folge von Erkrankungen oder Verletzungen des zentralen Nervensystems.

Bei finalen Gutachten ist festzustellen, ob neuropsychologische Funktionsstörungen vorliegen und welche Auswirkungen diese auf die berufliche und soziale Lebenssituation haben.
Die Begutachtungen sind bei Fragen nach der Geschäftsfähigkeit, der Schuldfähigkeit, der Verhandlungsfähigkeit und der Eignung zum Fahren eines Kraftfahrzeuges zu erstellen.

Ich hefte dir mal die Leitlinie einer neuropsychologischen Begutachtung an ...
 

Anhänge

  • NPBegutachtung.pdf
    193 KB · Aufrufe: 172

Finn

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Hallo Max,

vielen Dank für Deine Antwort!

Ich habe auch noch einmal recherchiert, und was ich gefunden habe, hat sich auch auf schwere neurologische Störungen bezogen. Bspw. wird wohl bei einem Antrag auf Neuerteilung nach einem erlittenen Schlaganfall ein NP Gutachten gefordert. Oder aber bei schwersten Depressionen, die sich "stuporös" äußern, also mit einem kompletten "Aktivitätsverlust bei ansonsten wachem Bewusstsein".

Weshalb die Mitarbeiterinnen bei dem kurzen Abriss meiner Geschichte (durchstandene depressive Episode, Generalisierte Angststörung die behandelt wird) veranlasst, davon auszugehen, dass ich wohl ein NP Gutachten machen müssen werde, entzieht sich meinem Verständnis.

Gruß
Finn
 

Max

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Administrator
dass ich wohl ein NP Gutachten machen müssen werde, entzieht sich meinem Verständnis.
Ich kann das auch nicht wirklich verstehen, da ein NP eigentlich von deinem Sachverhalt abweicht.

Hast du nicht einen guten Anwalt, mit dem du die Sachlage besprechen könntest ?
Wenn du eine Verkehrsrechtsschutzversicherung hast und kein Vorsatz vorliegt, würdest du dies sogar kostenfrei regulieren können.
 

Finn

Neuer Benutzer
Hast du nicht einen guten Anwalt, mit dem du die Sachlage besprechen könntest ?
Wenn du eine Verkehrsrechtsschutzversicherung hast und kein Vorsatz vorliegt, würdest du dies sogar kostenfrei regulieren können.
Ich könnte das mit dem Anwalt, der mich in der Sache vertreten hat, besprechen. Allerdings ist seine Einstellung eher so, dass er sagt, „Augen zu und durch, das ist halt jetzt mal so“.

Könnte ich denn an diesem Punkt überhaupt noch einen Vorteil für mich erreichen? Die Damen haben ja nur gesagt, dass sie davon ausgehen, dass ich ein NP machen müsste. Entschieden ist ja noch nichts (das letzte Wort hat, wie gesagt, deren Vorgesetzter). Fakten wurden also noch keine geschaffen.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich ein Stück weit auch in einer zurückhaltenden Haltung bin, aus Angst, dass sich das Ganze noch mehr verzögert, oder mir durch „renitent sein“ dann eine charakterliche Eignung zum Führen eines Kfz abgesprochen wird.

Edit: das absurdeste war, dass die Einschätzung ungefähr so lautete: wenn ich Atteste über die Medikamente beibringen kann, dann wird es ein NP, ansonsten eine MPU!?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Die Damen haben ja nur gesagt, dass sie davon ausgehen, dass ich ein NP machen müsste. Entschieden ist ja noch nichts (das letzte Wort hat, wie gesagt, deren Vorgesetzter). Fakten wurden also noch keine geschaffen.
Ich denke das sollte erstmal geklärt werden, vorher ist das alles ja reine Spekulation.
wenn ich Atteste über die Medikamente beibringen kann, dann wird es ein NP, ansonsten eine MPU!?
Die Medikamente waren doch angeordnet, Atteste wirst du wohl eh besorgen müssen ... egal ob NP oder MPU.
 

Finn

Neuer Benutzer
Eine strategische Frage: ich habe von meiner Psychotherapeutin ein Attest zur Vorlage bei der MPI und der FSST bekommen. Dieses erklärt die Umstände, die ich zuvor beschrieben habe (wie es mir ging, als sie mich kennengelernt hat, was zwischenzeitlich geschehen ist, wie es mir zum Zeitpunkt der TF ging, und wie es mir jetzt geht).

Soll ich dieses Attest bei der FSST vorzeigen? Gefordert ist das ja nicht. Persönlich sehe ich weder Vor- noch Nachteile. Was denken die Fachleute hier?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Das kommt ganz auf den Inhalt des Attestes an, es könnte die Entscheidungsfindung der FSSt. positiv oder negativ beeinflussen was das weitere Vorgehen der Behörde betrifft. Ich selbst halte ein neuropsychologisches Gutachten in deinem Fall für nicht angezeigt (s. https://www.ratgeber-neuropsychologie.de/fahreignung/fahreignung3.html), von daher bleibt zu hoffen dass bei deinem Termin zum Neuantrag am 20.2. dies hier
Dies würde aber abschließend bei der Antragsabgabe vom Vorgesetzten der Mitarbeiterinnen entschieden.
bereits umgesetzt wird...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Erstmal eine Rückfrage: was ist denn bei deinem Neuantrag herausgekommen?
 

Finn

Neuer Benutzer
Noch nichts. Ich war naiv genug zu erwarten, dass ich sofort eine Entscheidung erhalte. Die lässt aber lt. dem Mitarbeiter 4-6 Wochen auf sich warten. Die Aussage seiner Kolleginnen bzgl. NP hat er aber bestätigt. Er meinte, sein Vorgesetzter würde nach Durchsicht meiner Akten entscheiden, ob ich eine MPU ein NP oder ein Seminar machen müsste.
 
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