Hallo zusammen,
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht:w
Größe: 163
Gewicht: 54
Alter:34
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 03.10.2015
BAK: ? / AAK : 0,88m/l
Trinkbeginn: 22:00 Uhr
Trinkende: 23:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 00:40 Uhr/ AAK um 00:10 Uhr.
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Ja
Strafbefehl schon bekommen: Nein
Dauer der Sperrfrist: ?
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:Nein
Bundesland: Baden Württemberg
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 03.10.2015
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: über Leberwerte, kostengünstige Variante.
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ja, bisher noch nicht angefangen.
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Heute erster Besuch, kostengünstige Variante.
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein.
Hallo zusammen,
ich hatte diesen Samstag, 03.10.2015 meine Wiedergeburt zu etwas Neuem bzw. meinen zweiten Geburtstag.
Heute gehe ich schon zur ersten SHG und dann nächsten Montag. Ich werde abstinent leben und meine Leberwerte nachweisen lassen. Da ich aktuell auch unter Burn Out und Depressionen leide, mein Arbeitsverhältnis nur befristet ist, werde ich auf kostengünstige Nachweise angewiesen sein. Tipps vorhanden?
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Am Samstag, den 03.10.2015 holte ich mir gegen 21:45 Uhr an der nahe gelegenen Tankstelle zwei 0,5 Liter Dosen Starkbier zu 10,5 %. Diese trank ich im Zeitraum zwischen 22:00 Uhr und 23: 30 Uhr leer, ich surfte dabei im Internet, hörte Musik und bekam plötzlich einen sehr starken Hunger. Im Kühlschrank fand ich nichts mehr verwertbares, da ich erst aus dem Urlaub zurückgekommen war. Deswegen entschied ich mich spontan zum nächsten Fastfood Tempel der circa 10 Kilometer entfernt ist zu fahren. Während der Fahrt spürte ich, dass ich etwas angetrunken war, ich hatte ein eingeengtes Gesichtsfeld, dies ließ mich allerdings nicht von meinem Wunsch abbringen, noch etwas zu Essen. Ich fuhr etwas schnittig auf den Parkplatz, stellte das Auto ab und kam an einer Gruppe Ausländer vorbei, die mir Anmachsprüche entgegen riefen. Ich gab aggressiv zurück: Ihr … blöden ….glotzt nicht so und ging dann rein zum Bestellen. Ich war gerade mit dem Essen am Tisch und fing an die Pommes eifrig in mich zu befördern, als mich ein Polizist fragte, ob ich etwas getrunken hätte, ich bejahte dies und teilte dem Polizisten mit, dass ich zwei Bier getrunken habe , daraufhin teilte, er mir mit, dass ich jetzt mitkommen muss, wegen einer Alkoholprobe. Draußen angekommen gab ich die Atemkontrolle ab, die sich auf 0,88 m/l belief, der Polizist meinte zwar Promille, allerdings kann das aufgrund der Berechnungen nicht schlüssig sein. Ich begann dann zu Lügen, ich wäre mit dem Taxi gekommen, der Polizist entgegnete scharf, dass das Areal mit Kameras überwacht ist und das sicherlich nachweisbar ist. Ab da war ich reumütig und kleinlaut.
Ich hatte an dem Tag, fast nichts gegessen und trank 1 Liter Starkbier in 90 Minuten, die aktuellen Promillerechner gehen über Werte von 1,9 %. Nun gut zurück zum Drama, nachdem ich die Probe abgegeben hatte, war ich etwas verwirrt ob ich nicht drinnen meine Zigaretten liegen lassen habe, irgendwie muss ich recht aggressiv zu dem Zeitpunkt gewesen sein, da der Polizist mir Handschellen anlegte und mich ins Auto setzte. Keine 20 Minuten später waren wir im Krankenhaus und mir wurde Blut entnommen, ob es jetzt ein oder zwei Proben waren, weiß ich nicht genau. Um 00:55 bekam ich das Abnahmeprotokoll von Führerschein und Fahrzeugschlüssel sowie die Anklage: 316 STGB. Ich fragte die Polizisten wie ich den jetzt nach Hause kommen sollte. Die sagten, dass wäre mein Problem, wer trinken kann, kann sich auch ein Taxi leisten. Insgeheim verfluchte ich Sie dafür. Ich hätte Sie am liebsten Angebrüllt und wenn mir jetzt Gewalt passiert seid Ihr schuld!
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
1 Liter Starkbier zu 10.5 % zwischen 22:00 Uhr und 23:30 Uhr.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Der Hinweg war 10 Kilometer, den Rückweg nahm ich nicht mehr wahr.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Jein, ich spürte das mein Blickfeld etwas eingeschränkt war, allerdings fuhr ich angepasst bzw. etwas langsamer um das Auszugleichen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich an einer Leitplanke hängen bleibe würde bzw. Verkehrsschilder nicht mehr richtig deuten konnte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen?
Gar nicht, sie war nicht unter Vorsatz geführt. Ich ging an diesem besagten Tag ja nicht mit dem Gefühl zur Tankstelle, so jetzt kauf ich mir zwei Dosen Starkbier, trinke diese zügig, bekomme Heißhunger und begehe damit dann eine Trunkenheitsfahrt.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Da ich mich bisher nie mit Promillerechnung beschäftigt habe und auch die Grenze von 0,5 % nicht kannte, werde ich sicherlich mit Restalkohol gefahren sein. 20 Fahrten werden es bestimmt gewesen sein. Allerdings aus einer verzehrten Wahrnehmung, ich habe immer gedacht, dass ein Alkoholiker der eine Flasche Wodka trinkt auf Werte von 2 Promille kommt. Deswegen habe ich fahrlässiger Weise mit dem Hang zur Selbstüberschätzung mehr als einmal die 0,5 Grenze überschritten.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Ich war damals 15 Jahre alt und durch eine Freundin die mich zu Alkohol hinführte begann ich Radler oder Cola Weizen zutrinken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
15 – 16 Jahre alt – 1 Cola Weizen/ 1 Radler pro Abend vielleicht 5-mal in dem Jahr.
16 -21 Jahre alt – bedingt durch Gewalterfahrungen und zwei Todesfälle begann ich in dieser Periode exzessiv zu trinken. Zwischen 0,5 Liter Bier in der Menge von 5 – 6 oder 5 -10 Wodka Red Bull pro Abend am Wochenende. Vorglühen war eine Flasche Sekt zu zweit oder zwei Bier mit 0,33 Liter. Auch gab es viele Wochenenden mit Vollrausch. Dennoch schon hier die Entwicklung vom Genusstrinker zum Frust bzw. Schmerzbewältigungtrinker ergo auch Beginn Alleine zu trinken.
21 – 32 Jahre alt –1 -2 0,2 Weinschorle, 1 X Radler oder 1 0,33 Alcopopp 10 X im Jahr bei Restaurantbesuchen, Veranstaltungen, Familienfesten etc. Ein Vollrausch in diesen Jahren. Teilweise auch abstinent gelebt. Gesellschaftstrinker dennoch bei emotionalen Problemen – Rückzug ins Alleinsein mit Alkohol.
32 – 34 alt – Rückfall in das Muster von der Jugend, Exzesse mit Alkohol allerdings fing hier die Zeit an, in der allein getrunken wurde. 25 Wochenende ( ein Tag) mit einer Flasche Wein zu je 0,7 oder später dann 1 Liter oder zwei Dosen Bier. Kein Gesellschaftstrinker mehr, sondern meistens allein getrunken.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
15 – 16 Jahre 5 bis 6 mal in dem Jahr. Radler oder Cola Weizen.
16 -21 Jahre – jedes zweite Wochenende. Exzesse mit Alkohol.
21 – 32 Jahre – 10-mal im Jahr aber auch Phasen von Jahren ohne Alkohol.
32 – 34 Jahre – alle vier bis sechs Wochen – steigender Konsum. Exzesse mit Alkohol.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Anfänglich in Kneipen, auf Partys zusammen in der Clique. Später zusammen beim Essen oder Ausgehen mit dem Freund. Noch etwas später begann dann die Periode des immer mehr allein trinken.
12. Warum haben Sie getrunken?
Am Anfang war es Neugier, später schätzte ich den Rausch und die enthemmende Wirkung. Ich flüchtete bei Problemen, Frustrationen, Wut, Schmerz in den Alkohol. Zusätzlich entwickelte sich Arbeitsbedingt ein Burn Out, deswegen nutzte ich den Alkohol um innere Spannungen abzubauen und mich zu belohnen nach dem ganzen Stress. Wurde ich von anderen verletzt, ertrank ich den Kummer gerne in Alkohol. Fühlte ich mich einsam, flüchtete ich vor diesen Gefühlen mit Alkohol.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Exzesse, Hilflosigkeit, Leichtsinnigkeit.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Einmal sprach mich ein Kollege drauf an, warum ich alleine trinke, dass das Anzeichen eines missbräuchlichen Umgang mit Alkohol sind.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Rückzug vom gesellschaftlichen Leben. Verheimlichung von Alkoholproblemen.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? In den Jahren von 21 -32 hatte ich durch eine Beziehung Gefühle von Geborgenheit und des angekommen sein. Allerdings wurde auch bei Streit zum Problemlöser Alkohol gegriffen, damit sich mit den Gefühlen nicht auseinander gesetzt werden muss. Kompensation der Gefühle mit Alkohol, war das Motto, wenn ich verletzt wurde, missbraucht. Umso mehr das zunahm, umso mehr missbrauchte ich den Umgang mit Alkohol.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, allerdings führte ich bewusst manches Mal einen Vollrausch herbei um vor der bitteren Realität zu fliehen. Ich konnte mich immer Bruchstückhaft an alle Peinlichkeiten erinnern. Auslöser waren dabei immer verletzte Gefühle.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, weil ich in Kontakt mit den verdrängten Gefühlen kommen wollte. Ich wollte mich mutig und eisern stellen. Zudem hatte ich auch arbeitsame und intensive Perioden, wo ich nicht an Alkohol dachte oder diesen benötigt hätte.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Als Jugendliche mit Hang zu Exzessen, sah ich mich als abhängige Trinkerin. In den letzten Jahren haben sich Exzesse wiederholt und die Trinkmenge in Einsamkeit nahm zu. Ich habe ein Suchtgedächnis entwickelt und meine Gefühle reagieren darauf, meine Aufgabe wird es jetzt sein die Gefühle zuzulassen, nicht wegzurennen und sich mit diesen auseinanderzusetzen.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Nein, ich werde nie wieder Alkohol trinken!
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
03.10.2015
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Früher öfters, jetzt nicht mehr.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich möchte befreite Gefühle haben, nicht ertränkte Gefühle.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe schon länger gemerkt, dass ich missbräuchlich mit Alkohol umgehe, dass ich Probleme habe. Allerdings habe ich erst diese TF gebraucht um die Klarheit zu entwickeln und mir das einzugestehen.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich werde viel in der Natur sein, bei Wind und Wetter auf dem Fahrrad, ich werde SHG aufsuchen, mich durch Bücher und Foren mit meiner Alkoholabhängigkeit auseinander setzen und mich wird diese bedingungslose Wahrheit und Ehrlichkeit zu mir Selbst befreien, dass ich nie wieder zu Alkohol greifen werde. Zulange keimt dieser Wunsch schon in mir.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Da ich sehr einsam lebe, sehr zurückgezogen bisher gar nicht. Aber sobald ich ein gesundes Selbstwertgefühlsystem und Wertschätzungsgefühl mir Selbst gegenüber entwickelt habe, wird es sich positiv auf mich auswirken.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Indem ich mich mit meinen bisher ertränkten Gefühlen auseinander setze, indem ich nicht mehr davon laufe, indem ich Situationen mit dem Willen begegne nie wieder zutrinken. Die Situationen werden immer wieder aufblitzen, dass Suchtgedächnis bleibt bei Alkoholmissbrauch. Deswegen werde ich mich dahin gegen erziehen, dass ich zur Kompensation keinen Alkohol mehr brauche.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Ja, aber mit der Vorstellung hört der Wunsch auf, den damaligen Gefühlen zu folgen!
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich bin Trocken, ich trinke nicht mehr.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ein Wille, ein Entschluss führen zum Ziel.
MfG
Zwiebel 80
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht:w
Größe: 163
Gewicht: 54
Alter:34
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 03.10.2015
BAK: ? / AAK : 0,88m/l
Trinkbeginn: 22:00 Uhr
Trinkende: 23:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 00:40 Uhr/ AAK um 00:10 Uhr.
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Ja
Strafbefehl schon bekommen: Nein
Dauer der Sperrfrist: ?
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:Nein
Bundesland: Baden Württemberg
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 03.10.2015
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: über Leberwerte, kostengünstige Variante.
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ja, bisher noch nicht angefangen.
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Heute erster Besuch, kostengünstige Variante.
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein.
Hallo zusammen,
ich hatte diesen Samstag, 03.10.2015 meine Wiedergeburt zu etwas Neuem bzw. meinen zweiten Geburtstag.
Heute gehe ich schon zur ersten SHG und dann nächsten Montag. Ich werde abstinent leben und meine Leberwerte nachweisen lassen. Da ich aktuell auch unter Burn Out und Depressionen leide, mein Arbeitsverhältnis nur befristet ist, werde ich auf kostengünstige Nachweise angewiesen sein. Tipps vorhanden?
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Am Samstag, den 03.10.2015 holte ich mir gegen 21:45 Uhr an der nahe gelegenen Tankstelle zwei 0,5 Liter Dosen Starkbier zu 10,5 %. Diese trank ich im Zeitraum zwischen 22:00 Uhr und 23: 30 Uhr leer, ich surfte dabei im Internet, hörte Musik und bekam plötzlich einen sehr starken Hunger. Im Kühlschrank fand ich nichts mehr verwertbares, da ich erst aus dem Urlaub zurückgekommen war. Deswegen entschied ich mich spontan zum nächsten Fastfood Tempel der circa 10 Kilometer entfernt ist zu fahren. Während der Fahrt spürte ich, dass ich etwas angetrunken war, ich hatte ein eingeengtes Gesichtsfeld, dies ließ mich allerdings nicht von meinem Wunsch abbringen, noch etwas zu Essen. Ich fuhr etwas schnittig auf den Parkplatz, stellte das Auto ab und kam an einer Gruppe Ausländer vorbei, die mir Anmachsprüche entgegen riefen. Ich gab aggressiv zurück: Ihr … blöden ….glotzt nicht so und ging dann rein zum Bestellen. Ich war gerade mit dem Essen am Tisch und fing an die Pommes eifrig in mich zu befördern, als mich ein Polizist fragte, ob ich etwas getrunken hätte, ich bejahte dies und teilte dem Polizisten mit, dass ich zwei Bier getrunken habe , daraufhin teilte, er mir mit, dass ich jetzt mitkommen muss, wegen einer Alkoholprobe. Draußen angekommen gab ich die Atemkontrolle ab, die sich auf 0,88 m/l belief, der Polizist meinte zwar Promille, allerdings kann das aufgrund der Berechnungen nicht schlüssig sein. Ich begann dann zu Lügen, ich wäre mit dem Taxi gekommen, der Polizist entgegnete scharf, dass das Areal mit Kameras überwacht ist und das sicherlich nachweisbar ist. Ab da war ich reumütig und kleinlaut.
Ich hatte an dem Tag, fast nichts gegessen und trank 1 Liter Starkbier in 90 Minuten, die aktuellen Promillerechner gehen über Werte von 1,9 %. Nun gut zurück zum Drama, nachdem ich die Probe abgegeben hatte, war ich etwas verwirrt ob ich nicht drinnen meine Zigaretten liegen lassen habe, irgendwie muss ich recht aggressiv zu dem Zeitpunkt gewesen sein, da der Polizist mir Handschellen anlegte und mich ins Auto setzte. Keine 20 Minuten später waren wir im Krankenhaus und mir wurde Blut entnommen, ob es jetzt ein oder zwei Proben waren, weiß ich nicht genau. Um 00:55 bekam ich das Abnahmeprotokoll von Führerschein und Fahrzeugschlüssel sowie die Anklage: 316 STGB. Ich fragte die Polizisten wie ich den jetzt nach Hause kommen sollte. Die sagten, dass wäre mein Problem, wer trinken kann, kann sich auch ein Taxi leisten. Insgeheim verfluchte ich Sie dafür. Ich hätte Sie am liebsten Angebrüllt und wenn mir jetzt Gewalt passiert seid Ihr schuld!
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
1 Liter Starkbier zu 10.5 % zwischen 22:00 Uhr und 23:30 Uhr.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Der Hinweg war 10 Kilometer, den Rückweg nahm ich nicht mehr wahr.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Jein, ich spürte das mein Blickfeld etwas eingeschränkt war, allerdings fuhr ich angepasst bzw. etwas langsamer um das Auszugleichen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich an einer Leitplanke hängen bleibe würde bzw. Verkehrsschilder nicht mehr richtig deuten konnte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen?
Gar nicht, sie war nicht unter Vorsatz geführt. Ich ging an diesem besagten Tag ja nicht mit dem Gefühl zur Tankstelle, so jetzt kauf ich mir zwei Dosen Starkbier, trinke diese zügig, bekomme Heißhunger und begehe damit dann eine Trunkenheitsfahrt.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Da ich mich bisher nie mit Promillerechnung beschäftigt habe und auch die Grenze von 0,5 % nicht kannte, werde ich sicherlich mit Restalkohol gefahren sein. 20 Fahrten werden es bestimmt gewesen sein. Allerdings aus einer verzehrten Wahrnehmung, ich habe immer gedacht, dass ein Alkoholiker der eine Flasche Wodka trinkt auf Werte von 2 Promille kommt. Deswegen habe ich fahrlässiger Weise mit dem Hang zur Selbstüberschätzung mehr als einmal die 0,5 Grenze überschritten.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Ich war damals 15 Jahre alt und durch eine Freundin die mich zu Alkohol hinführte begann ich Radler oder Cola Weizen zutrinken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
15 – 16 Jahre alt – 1 Cola Weizen/ 1 Radler pro Abend vielleicht 5-mal in dem Jahr.
16 -21 Jahre alt – bedingt durch Gewalterfahrungen und zwei Todesfälle begann ich in dieser Periode exzessiv zu trinken. Zwischen 0,5 Liter Bier in der Menge von 5 – 6 oder 5 -10 Wodka Red Bull pro Abend am Wochenende. Vorglühen war eine Flasche Sekt zu zweit oder zwei Bier mit 0,33 Liter. Auch gab es viele Wochenenden mit Vollrausch. Dennoch schon hier die Entwicklung vom Genusstrinker zum Frust bzw. Schmerzbewältigungtrinker ergo auch Beginn Alleine zu trinken.
21 – 32 Jahre alt –1 -2 0,2 Weinschorle, 1 X Radler oder 1 0,33 Alcopopp 10 X im Jahr bei Restaurantbesuchen, Veranstaltungen, Familienfesten etc. Ein Vollrausch in diesen Jahren. Teilweise auch abstinent gelebt. Gesellschaftstrinker dennoch bei emotionalen Problemen – Rückzug ins Alleinsein mit Alkohol.
32 – 34 alt – Rückfall in das Muster von der Jugend, Exzesse mit Alkohol allerdings fing hier die Zeit an, in der allein getrunken wurde. 25 Wochenende ( ein Tag) mit einer Flasche Wein zu je 0,7 oder später dann 1 Liter oder zwei Dosen Bier. Kein Gesellschaftstrinker mehr, sondern meistens allein getrunken.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
15 – 16 Jahre 5 bis 6 mal in dem Jahr. Radler oder Cola Weizen.
16 -21 Jahre – jedes zweite Wochenende. Exzesse mit Alkohol.
21 – 32 Jahre – 10-mal im Jahr aber auch Phasen von Jahren ohne Alkohol.
32 – 34 Jahre – alle vier bis sechs Wochen – steigender Konsum. Exzesse mit Alkohol.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Anfänglich in Kneipen, auf Partys zusammen in der Clique. Später zusammen beim Essen oder Ausgehen mit dem Freund. Noch etwas später begann dann die Periode des immer mehr allein trinken.
12. Warum haben Sie getrunken?
Am Anfang war es Neugier, später schätzte ich den Rausch und die enthemmende Wirkung. Ich flüchtete bei Problemen, Frustrationen, Wut, Schmerz in den Alkohol. Zusätzlich entwickelte sich Arbeitsbedingt ein Burn Out, deswegen nutzte ich den Alkohol um innere Spannungen abzubauen und mich zu belohnen nach dem ganzen Stress. Wurde ich von anderen verletzt, ertrank ich den Kummer gerne in Alkohol. Fühlte ich mich einsam, flüchtete ich vor diesen Gefühlen mit Alkohol.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Exzesse, Hilflosigkeit, Leichtsinnigkeit.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Einmal sprach mich ein Kollege drauf an, warum ich alleine trinke, dass das Anzeichen eines missbräuchlichen Umgang mit Alkohol sind.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Rückzug vom gesellschaftlichen Leben. Verheimlichung von Alkoholproblemen.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? In den Jahren von 21 -32 hatte ich durch eine Beziehung Gefühle von Geborgenheit und des angekommen sein. Allerdings wurde auch bei Streit zum Problemlöser Alkohol gegriffen, damit sich mit den Gefühlen nicht auseinander gesetzt werden muss. Kompensation der Gefühle mit Alkohol, war das Motto, wenn ich verletzt wurde, missbraucht. Umso mehr das zunahm, umso mehr missbrauchte ich den Umgang mit Alkohol.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, allerdings führte ich bewusst manches Mal einen Vollrausch herbei um vor der bitteren Realität zu fliehen. Ich konnte mich immer Bruchstückhaft an alle Peinlichkeiten erinnern. Auslöser waren dabei immer verletzte Gefühle.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, weil ich in Kontakt mit den verdrängten Gefühlen kommen wollte. Ich wollte mich mutig und eisern stellen. Zudem hatte ich auch arbeitsame und intensive Perioden, wo ich nicht an Alkohol dachte oder diesen benötigt hätte.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Als Jugendliche mit Hang zu Exzessen, sah ich mich als abhängige Trinkerin. In den letzten Jahren haben sich Exzesse wiederholt und die Trinkmenge in Einsamkeit nahm zu. Ich habe ein Suchtgedächnis entwickelt und meine Gefühle reagieren darauf, meine Aufgabe wird es jetzt sein die Gefühle zuzulassen, nicht wegzurennen und sich mit diesen auseinanderzusetzen.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Nein, ich werde nie wieder Alkohol trinken!
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
03.10.2015
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Früher öfters, jetzt nicht mehr.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich möchte befreite Gefühle haben, nicht ertränkte Gefühle.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe schon länger gemerkt, dass ich missbräuchlich mit Alkohol umgehe, dass ich Probleme habe. Allerdings habe ich erst diese TF gebraucht um die Klarheit zu entwickeln und mir das einzugestehen.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich werde viel in der Natur sein, bei Wind und Wetter auf dem Fahrrad, ich werde SHG aufsuchen, mich durch Bücher und Foren mit meiner Alkoholabhängigkeit auseinander setzen und mich wird diese bedingungslose Wahrheit und Ehrlichkeit zu mir Selbst befreien, dass ich nie wieder zu Alkohol greifen werde. Zulange keimt dieser Wunsch schon in mir.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Da ich sehr einsam lebe, sehr zurückgezogen bisher gar nicht. Aber sobald ich ein gesundes Selbstwertgefühlsystem und Wertschätzungsgefühl mir Selbst gegenüber entwickelt habe, wird es sich positiv auf mich auswirken.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Indem ich mich mit meinen bisher ertränkten Gefühlen auseinander setze, indem ich nicht mehr davon laufe, indem ich Situationen mit dem Willen begegne nie wieder zutrinken. Die Situationen werden immer wieder aufblitzen, dass Suchtgedächnis bleibt bei Alkoholmissbrauch. Deswegen werde ich mich dahin gegen erziehen, dass ich zur Kompensation keinen Alkohol mehr brauche.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Ja, aber mit der Vorstellung hört der Wunsch auf, den damaligen Gefühlen zu folgen!
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich bin Trocken, ich trinke nicht mehr.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ein Wille, ein Entschluss führen zum Ziel.
MfG
Zwiebel 80