Ärztliche Untersuchung - Drogenbesitz inkl Verzicht im Jahr 2013

b1pol4r

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

ich muss im Rahmen meines Antrags auf Neuerteilung eine ärztlichen Untersuchung mit der Fragestellung: "Nimmt der Betroffene Betäubungsmittel (Amphetamin) im Sinne des BtMG (Amphetamin), die die Fahreignung nach Anlage 4 FeV in Frage stellen?


Hintergrund:

2012: Besitz von Amphetaminen bei einer Party
Ende 2012: Ärztliches Gutachten mit selber Fragestellung mit positivem Ergebnis
2013: Besitz von Amphetamin bei einer Party
Ende 2013: Verzicht auf die FE


Akte: Ich habe die FS-Akte vorliegen. Aus dieser geht oben dargestellter Sachverhalt bei genauem lesen hervor. Das Gutachten aus 2012 liegt aufgrund von Verjährung allerdings nicht mehr vor.

Ich bin sehr verunsichert wegen des ganzen Sache, weswegen ich auch 10 Jahre gewartet habe um mich überhaupt der Sache zu stellen. Ich weis, dass ich auf keinen Fallzugeben darf Drogen konsumiert zu haben. Muss ich mich vor dem Arzt rechtfertigen oder ist vielmehr der Gutachter in der Beweislast? Kann ich einfach jeglichen Konsum verneinen und negative Haar oder Urintest abgeben und bekomme ein positives Ergebnis?

Wie sollte ich mich am besten auf das ganze vorbereiten?

Viele Grüße
b1pol4r
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
ist vielmehr der Gutachter in der Beweislast?

Du bist in der Beweislast. Deshalb darf auch im Gegensatz zum Beispiel zu einem Strafverfahren fehlende Mitarbeit von dir gegen dich ausgelegt werden.

Kann ich einfach jeglichen Konsum verneinen und negative Haar oder Urintest abgeben und bekomme ein positives Ergebnis?

Nein. Zu einem Befund gehört ein ärztliches Gespräch, sofern es möglich ist. Bewußtlos wirst du dort kaum aufschlagen. Die entsprechenden ärztlichen Fragen musst du also beantworten. Um glaubhaft zu sein müssen die Antworten zu deiner bekannten (aktenkundigen) Vorgeschichte passen.
 

b1pol4r

Neuer Benutzer
Hi MrMurphy,

danke für die schnelle Antwort. Das ist mir durchaus bewusst und natürlich bin ich bereit dem Arzt Rede und Antwort zu stehen. WIe oben steht habe ich auch bereits erfolgreich ein ärztliches Gutachten im Jahr 2012 über mich ergehen lassen. Ich habe nur nicht vor zuzugeben konsumiert zu haben. Deshalb die Frage nochmal verständlicher formuliert:

Nehmen wir an ich erzähle dem Gutachter eine frei erfundene Geschichte, dass ich das Amphetamin in der Tasche hatte warum auch immer (z.B.) für Freunde aufbewahrt / Zigarettenpäckchen gefunden und da war es drin blablabla). Die Haar o. Urintest sind negativ. Ich war weiterhin auch nie auffällig im Verkehr und es existieren keinerlei Drogentests in den Akten.

Hängt das positive Ergebnis davon ab ob der Arzt mir meine Geschichte glaubt oder muss er mir den Konsum klar nachweisen?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
oder muss er mir den Konsum klar nachweisen?

Nein.

Hängt das positive Ergebnis davon ab ob der Arzt mir meine Geschichte glaubt

Er muss glauben das du kein Drogenproblem hast. Lügen muss er nicht glauben. Zum Beispiel die Geschichte von der Unschuld, dem großen Unbekannten und / oder deiner Rolle als Beschützer der Wehrlosen. Zumal wenn du erst jetzt damit rausrückst. Warum solltest du damals, als es um deinen Führerschein ging, gelogen oder geschwiegen haben? Erst recht, wenn du ungerechtfertigt dadurch massive Nachteile erlitten hast?

Die Entscheidung des Arztes hängt von den Gesamtumständen ab.
 

b1pol4r

Neuer Benutzer
Alles klar, das klingt ja echt verzwickt..

Die FSS schließt ja aus dem Besitz den Konsum oder Handel schließen lässt und verweist direkt darauf das es keine Anhaltspunkts gab, dass ich damit gehandelt habe und somit nur der Konsum für sie in frage kommt.

Wie schaut es aus wenn ich sage, dass ich damit kurzfristig gehandelt habe auf den Technoparties weil ich zu dem Zeitpunkt finanzielle Schwierigkeiten hatte da ich nur 210 Euro Ausbildungsgehalt hatte? Einen Nachteil daraus hatte ich aus dem Verlust des FS nicht, da ich nie ein Auto besaß und zu dem Zeitpunkt ein Studium in einer Großstadt begonnen habe. Jetzt 10 Jahre später ist mein Studium & Examen durch und zusätzlich bekomme ich noch ein Kind. Ich habe nie konsumiert und bereue es damals Drogen verkauft zu haben.

Damit schaufelt man sich vermutlich noch ein größeres Grab?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Was hast du denn damals ausgesagt? Genauer: Was steht in den Akten. Danach muss sich der Arzt als Grundlage seiner Untersuchung richten.

kurzfristig gehandelt

Und genau in diesem kurzen Zeitraum bist du erwischt worden? Nicht sehr glaubwürdig.

Einen Nachteil daraus hatte ich aus dem Verlust des FS nicht, da ich nie ein Auto besaß und zu dem Zeitpunkt ein Studium in einer Großstadt begonnen habe.

Ein typisches Nicht-Argument. Natürlich hast du dadurch Nachteile erlitten. Den Führerschein zu bekommen hat viel Geld gekostet. Ihn jetzt wieder zu erlangen kostet mit dem ärztlichen Gutachten, den wahrscheinlichen Fahrstunden und den erneuten Prüfungen noch mal viel Geld. Dazu eventuell noch eine MPU. Alles keine Nachteile?

Jetzt 10 Jahre später ist mein Studium & Examen durch und zusätzlich bekomme ich noch ein Kind.

Das sind alles keine Gründe für einen Führerschein. Millionen Menschen haben in den vergangenen Jahrzehnten trotz Studium freiwillig ohne Führerschein gelebt und / oder Familien gegründet und Kinder großgezogen. Dabei hatten sie weder berufliche Nachteile noch haben sie ihrer Familie geschadet. Damit nennst du grade ohne es zu merken einen weiteren Nachteil ohne Führerschein, nämlich persönliche Bequemlichkeitsgründe.

Einfach mal eine zusammengestückelte unrealistische Geschichte rauszuhauen reicht für ein ärztliches Gutachten nicht aus.
 
Zuletzt bearbeitet:

b1pol4r

Neuer Benutzer
Also in der Akte steht:

Im Rahmen eine Personenkontrolle bei einer Technoveranstaltung wurden bei Herrn X geringe Mengen BtM sichergestellt. Verfahren wurde eingestellt. Ausgesagt wurde nie etwas.

Zusätzlich ist noch die Aufforderung zur ärztlichen Untersuchung aus 2013 abgelegt aus der hervor geht das bereits im Jahr 2012 ein ärztliches Gutachten aufgrund eines ähnlichen Delikts gemacht wurde und ich daraufhin mein Führerschein behalten hatte.

Keine weiteren Aussagen / Polizeiberichte ect.

Ich bekomme bisschen das Gefühl, durch deine Aussagen, das ich eh keinerlei Chance habe. Die Dame bei der FSS hat mir klar gesagt wenn ich Zugebe jemals konsumiert zu haben muss ich zu 100% zur MPU.

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Bei dem ärztlichen Gutachten in 2012 (liegt nicht in der Akte), habe ich der Ärztin auch ein Lügenmärchen bzgl des Konsums aufgetischt und sie hat sogar im Gutachten geschriebene, dass Sie mir nicht glaubt.. Trotzdem war das Gutachten am Ende positiv und ich habe meinen Führerschein behalten.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Es ist in jedem Fall nicht so einfach wie du es dir offensichtlich erhoffst. Zumal wenn die Vermutungen der Führerscheinstelle auf Drogenmißbrauch stimmen. Dann musst du dir halt eine Lügengeschichte ausdenken.

Jemand der Unschuldig ist muss nur die wahre Geschichte erzählen. Der hat auch von Anfang an keinen Grund jemanden zu schützen.
 
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