Huhu, hier ist mein Fragebogen.
Wäre toll wenn ich vielleicht ein Feedback bekomme.
Ich weiß, die Zeit ist knapp, aber ich hatte in der letzten Zeit einfach zu viel um die Ohren.
Vielen Dank fürs Lesen,
Tathergang
Trift für meine MPU nicht zu, daher weggelassen.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Den ersten Kontakt hatte ich wohl schon als Kleinkind. Es existiert ein Foto, auf dem zu sehen ist, wie mich mein leiblicher Vater auf dem Schoß hat und von seinem Bierkrug trinken ließ. Ob ich natürlich wirklich getrunken habe, kann ich nicht mehr sagen, ich weiß aber definitiv noch, dass ich als Kind immer den Schaum vom Bier schlecken durfte. Vermutlich hab ich auch schon mit 11 o 12 Jahren mal einen Schluck Sekt probiert o. Ähnliches. Alkohol war immer allgegenwärtig, daher kann ich es mit genauer Sicherheit einfach nicht mehr sagen. Offiziell durfte ich mit 14 bei meiner Konfirmation ein Glas Sekt trinken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Jugend (14 - 18 J )
Relativ früh begonnen Alk zu konsumieren, in der damaligen Zeit und auf dem Land war dies auch eher unproblematisch. Als ich begonnen habe am WE in die Disco zu gehen, auf Privatparties oder bei anderen Gelegenheiten, habe ich Alkohol getrunken. Oft habe ich es übertrieben, weil ich schon damals den Konsum nicht kontrollieren konnte. Ich trank öfter bis zum Filmriss oder eben so viel, dass ich nach Hause gebracht werden musste oder mich stark erbrechen mussten. Ich wollte dazu gehören, zeigen wie viel ich vertrage. Ich habe mich sehr oft geschämt (vor allem nach Filmrissen), hatte aber kein Kontroll Vermögen über meinen Konsum.
Von 16 - 19 änderte sich mein Leben, 1. fester Freund in anderer Stadt… ich wurde bodenständiger, zudem war ich über der Mittleren Reife und und hatte eine Ausbildungsstelle bei der Polizei. Für den Einstellungstest habe ich viel trainiert und mein Leben einfach umgestellt. Zudem hatte ich keine Kontakte mehr zu den damaligen Leuten.
Jetzt Konsum an den WE beim Weggehen, meist im Rahmen von 1 - 2 Bier. Unter der Woche, daheim selten bis nie Alk konsumiert. Dennoch ca 2 - 3 x Kontrollverluste mit Erbrechen, Erinnerungslücken.
Junges Erwachsenenalter (18 - 25 J)
Nach Ende der Beziehung wieder begonnen, weg zu gehen. Da ca. 1 x in der Woche (Mittwochs) heftiger Konsum mit Freundin (wir wollten trinken !!! z.B. extra 1 Meter Bier bestellt) und am WE Bedienung in Disko… hier auch vermehrter Konsum, Halbe mit Kirsch, Vodka Apfel, Jacky Cola // Trennung der Eltern, Verlust Elternhaus // Auszug in eigene Wohnung, Bedienung in Künstlerkneipe. Fast jedes WE übermäßiger Alk Konsum. Manchmal auch Filmrisse.
Mit 22 Ausbildung beendet, neue Arbeitsstelle, kaum wöchentliches Weg gehen, auch nicht am WE, nach Tod der Oma 1998 nach Sprachreise in England schleichender Beginn der Depression, vorher schon beginnende Angstzustände (gedacht Katze hat Tollwut, massive Attacke mit Herzrasen, Zittern, Atemnot …) Erstmalig Tafil (Benzo) bekommen zur Beruhigung
1999 das 1. Mal in einer Psychosomatischen Klinik im Allgäu. 1. Kontakt zu den AAs. Voraussetzung um in dieser Klinik behandelt zu werden war, strikte Abstinenz (auch von Zigaretten) Besserung der Depression, vermutlich dann aber 1. hypomanische Phase. Unüberlegter Umzug in eine ca 400 km entfernte Stadt nach Beendigung der Therapie, weil ich in der Klinik jemanden von dort kennenlernte.
Nach dem Aufenthalt kaum Konsum von Alkohol. War immer super drauf und bekam eine gute Stelle in einem Krankenhaus. Nach einer Manie kommt unweigerlich die Depression zurück und diesmal auch wieder ziemlich heftig.
Trank teilweise 5 Bier täglich, manchmal setzte ich mich apathisch in einen Biergarten und bestellte ein Weizen nach dem anderen.
Mit Hilfe meiner Familie wieder Umzug in die Heimat und erneuter Aufenthalt in der Klinik im Allgäu. Damals war ich stark alkoholgefährdet und nahm regelmäßig an den Meetings der AAs teil. Zudem hatte ich eine Essstörung entwickelt und lernte die OAs kennen.
Nach dem Klinikaufenthalt zog ich in eine WG in meine Heimatstadt. Ich hatte ja nichts mehr. Mein Hab und Gut war eingelagert.
Auch nun begann eine Manie (weder ich noch Ärzte erkannten diese als solche)... Alkoholkonsum eher wieder weniger… etwas 1 - 2 x in der Woche. Wenn ich dann mal was getrunken habe, kam es erneut zum Kontrollverlust.
Ich habe Teilzeit in einer Arztpraxis begonnen. Ich glaube, ich war oft sehr aufgedreht, habe aber sonst alles zufriedenstellend erledigt. Hatte plötzlich den Spleen mein Abi nachzumachen und mich in der BOS eingeschrieben. Um noch Geld dazu zu verdienen habe ich meinen Personenbeförderungsschein und Ortskundeprüfung gemacht und bin noch nebenbei Taxi gefahren. Das mit dem Abi habe ich dann gecancelt, da ich wusste, das zieh ich einfach nicht durch. Durch Mobbing in der Praxis bin ich dann dort auch ausgestiegen und bin Vollzeit Taxi gefahren. 12 h Schichten von Mi - So.
Deutlicher Rückgang des Konsums, evtl. 3 - 4 Mal täglich 1 Bier mit Taxi Kollegen nach der Schicht.
In dieser Zeit den Vater meines Sohnes kennengelernt. Es war anfangs eine lustige Zeit. Konsum nur, wenn ich frei hatte oder max. 1 Bier. Aber auch hier (innerhalb 6 Mo) 2 - 3 Kontrollverluste, teils mit unschönen Szenen.
Im September 2001 Schwangerschaft, ab dem Zeitpunkt des SS-Test keinerlei Konsum von Alkohol, Zigaretten o. Medikamenten.
Herbst 2001 - Sommer 2003 Abstinenz
Im Jan 2003 berufsbedingter Umzug in eine andere Stadt. In dem Sommer hatte ich mit dem Stillen aufgehört und wollte mal wieder was trinken. Es war ein sehr heißer Sommer. Da mein damaliger Freund sehr selten Alkohol trank, tranken wir dann abends oftmals 1 - 2 Radler. Der Konsum steigerte sich dann langsam auf 2 Bier täglich. Wenn mein Kind im Bett war und geschlafen hat, machte ich mir eine Flasche auf. Mehr als 2 Bier trank ich in dieser Zeit nicht.
Ich hatte Heimweh und brauchte sehr lange um mich in der neuen Umgebung heimisch zu fühlen. Ich hatte einen tollen Job gefunden, aber die Beziehung war nicht gut, es kriselte und wir lebten nebeneinander her.
2005 dann die 1. Trennung. Ich war in einer Nacht-und-Nebel-Aktion daheim ausgezogen und in eine eigene Wohnung im gleichen Ort gezogen. (Heute weiß ich, dass ich vermutlich eine Manie hatte, denn kurz danach kam die Depression)
Ich trank da aber relativ wenig, da ich kein Auto hatte und ich mir somit auch nie etwas besorgen konnte (zumindest keinen Nachschub)..
An leere Flaschen o. sonstiges kann ich mich auch nicht erinnern. Somit denke ich, dass ich relativ moderat getrunken habe.
Ich kann mich nur erinnern, dass meine Mutter zum Geburtstag meines Sohnes kam und ein Sechserpack Bier mitbrachte. Zu der Zeit ging es mir psychisch so schlecht, dass ich mir schon tagsüber eine Flasche aufmachte um meinen Kummer zu ertränken.
Einige Monate zog ich wieder zurück zum Vater meines Sohnes. Ich war total überfordert und hab erkannt, dass ich einen Fehler machte.
Der Konsum dürfte sich wieder bei 2 Bier täglich eingependelt haben.
2007 dann die endgültige Trennung, auch räumlich.
Da ging es dann richtig los mit dem Konsum.
Ich trank 3 - 4 Bier an manchen Tagen oder machte mir auch mal eine Flasche Wein auf… erneut war ich in einer hypomanischen Phase… ich flirtete im Internet und lies mich auf eine Affäre mit einem Nachbarn ein. Wenn mein Kind schlief, wurde getrunken.. Dieser Nachbar soff auch (mit der Einladung auf ein Bier in seinen Garten begann das ganze).
Tagsüber trank ich nie.
Alles eskalierte ein bisschen. Ich hatte da eine seltsame Affäre, war überfordert mit der Erziehung meines Kindes, war immer noch in der Fremde, war oft gereizt und unruhig… da fand ich eine Packung Tavor, die mein Ex bekommen hat während der Trennung.
Ich nahm also Benzos und trank dazu. Irgendwann kam es zum Streit mit der Affäre und er behandelte mich ziemlich mies.
In einem Rauschzustand lief ich eines Abends im Dunkeln zu seinem Haus. Irgendwann fand ich mich in der offenen Garage wieder, sah dort Backsteine liegen und schlug damit wahllos auf seinen Audi ein.
Es wurden 3 Streifen benötigt um mich zu Boden zu bringen und zu fesseln (Ich bin wahrlich nicht stolz drauf) und ich durfte den Rest der Nacht in der Zelle verbringen.
Heute schäme ich mich unendlich für mein Verhalten. Benzos und Alkohol haben aus mir eine Furie, ein Monster gemacht.
Nach diesem und anderen Vorfällen bin ich 2008 wieder in die Heimat gezogen.
Natürlich fiel ich wieder in eine Depression und trank täglich zwischen 2 u. 5 Bier.
Auch konsumierte ich über eine längere Zeit Benzos und kombinierte natürlich.
Es gab noch einige unschöne Vorfälle.
Hypomanische Phasen und Depression wechselten sich ab. Ging es mir gut, trank ich weniger, ging es mir schlecht, trank ich jetzt bis zu 8 Bier täglich. Manchmal auch 10.
Von 2010 - 2011 hatte ich eine Beziehung und trank teilweise auch weniger. Trotzdem gab es auch hier Kontrollverluste.
Mein Freund verließ mich auf Grund meiner Alkoholsucht und Depression. Er konnte mir nicht helfen.
Danach zwei Entgiftungen, nach denen ich aber wieder weiter trank.
Jetzt auch schon morgens.
Neben meiner chron. Überforderung, bekam meine Mutter auch noch die Diagnose Krebs ohne Heilungschancen. Ein weiterer Grund zu Saufen.
Bis zum 16.10.2012. Mein Unfall mit 2,2 Promille und Benzos.
Danach 4 Jahre abstinent.
Nach schleichendem Rückfall 2016 - 2020 wieder getrunken. Anfangs “kontrolliert”, dann wieder Kontrollverluste, tägliches trinken, in schlechten Phasen bis zu 10 Bier täglich. Phasenweise aus beruflichen Gründen auch weniger, aber täglich.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Ich möchte ich die letzten 10 Jahre beleuchten.
Während depressiver Phasen habe ich täglich bis zu 10 Bier getrunken.
Andere alkoholische Getränke haben mir nie zugesagt. Außer in meiner Jugend und evtl. nach dem Essen habe ich auch nie Schnaps oder andere Spirituosen getrunken. Wenn, dann kam es doch in den letzten 10 Jahren eher selten vor und ich habe vielleicht bis zu 3 Gläser a 2 cl getrunken. Ich war von Schnaps + Co viel zu schnell betrunken und hab es vom Magen her nicht vertragen.
Mein Lieblingsgetränk war Bier.
Da ich regelmäßig getrunken habe, habe ich wenigstens 2 Bier und höchstens 10 Bier getrunken. Ich kann mich an eine Situation erinnern, da standen dann am nächsten Tag 12 Bierdosen herum.
In Phasen wo es mir gut ging und ich ein “zufriedenes” Leben ohne viel Störfaktoren lebte habe ich täglich zwischen 2 - 3 Bier getrunken. Nur an besonderen Situationen habe ich Sekt ( 1 - 2 Gläser) o. Wein getrunken.
Im Urlaub z.B. in Italien habe ich mal eine Flasche Rotwein verteilt auf den Abend getrunken. Als ich in Österreich war mit meinem Freund, haben wir auch mal 2 - 4 Gläser Wein getrunken. Das alles waren aber besondere Anlässe.
Vor meiner jetzigen AB habe ich ca. 10 Flaschen Bier am Tag getrunken (Arbeitsunfähigkeit)... habe ich gearbeitet, dann waren es nach der Arbeit ca 2 - 3 Flaschen Bier, manchmal auch 4 Flaschen.
Anmerken möchte ich hier noch die Benzodiazepinabhängigkeit. Dann wurde das Medikament Tavor zusammen mit Alk konsumiert, was teils fatale Auswirkungen hatte. Ich habe bis zu 10 mg Tavor am Tag konsumiert, manchmal auch mehr… einmal war ein Döschen schon nach 2 Tagen leer… es kam zum absoluten Filmriss. (Ich kann froh sein, dass ich noch lebe)
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend allein daheim.
Ansonsten mit Freund, oder bei besonderen Anlässen.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
In der Jugend, aber auch im Erwachsenenalter habe ich oft auf Grund meines geringen Selbstwertes (geringen Selbstbewusstseins) getrunken.
Mit Alkohol war vieles einfacher. Ich habe mich eher getraut jemanden anzusprechen, Hemmungen fielen weg, ich war kontaktfreudiger, konnte besser flirten. Leicht angetrunken fiel es irgendwie leichter, seinen Schwarm das erste Mal zu küssen.
Wenn ich in der Disco war oder auf Tanzveranstaltungen, hab ich mich eher getraut auf die Tanzfläche zu gehen und ausgelassen zu tanzen. Was andere dann von mir dachten, war mir dann egal.
Auch in meinem späteren Leben benutzte ich Alkohol um meinen geringen Selbstwert zu “kaschieren”. So traute ich mich im privaten Bereich eher Dinge und Probleme anzusprechen. Ich war oft aufgeregt, wenn ich Dates hatte. Ich fand mich immer zu häßlich o. zu dick. Trank ich dann Alkohol, fühlte ich mich leichter, besser und auch selbstbewußter.
Wenn mich jemand kritisierte (berechtigt o. unberechtigt), brach für mich eine Welt zusammen, da es ja nur die Bestätigung war, dass ich nicht okay bin, so wie ich bin. Die Lösung war Alkohol.
Heute brauche ich Alkohol nicht mehr dazu. Auch wenn ich vielleicht eine Niederlage habe oder kritisiert werde, oder auch mal was falsch mache: Es ist okay so. Ich muss nicht perfekt sein. Und ich habe in meinem Leben schon so viel geschafft, Leistungen erbracht, auf die ich stolz sein kann. Wenn ich dann hadere, greif ich in mein “Seelenglas”. Darin sind viele kleine gefaltete Zettelchen mit positiven Ereignissen oder Erlebnissen, tollen Leistungen (Schule + Beruf) usw. Daraufhin seh ich die Welt wieder bunter und kann mir sagen: Ich bin gut so wie ich bin.
Einer der wichtigsten Gründe, warum ich getrunken habe, (in den letzten 20 J) waren immer wiederkehrende schwere depressive Phasen. Meine bipolare + schizoaffektive Störung wurde mir vermutlich von meiner Mutter vererbt - sie litt an einer ähnlichen Krankheit, nur schlimmer.
Meine Depression ist zu 90 % vermutlich endogen, d.h. es gibt eigentlich keine konkreten Auslöser und sie wechseln sich mit hypomanen Phasen ab. Auch psychotische Symptome kamen in den letzten Jahren dazu.
Teils ist die Depression so schwer, dass ich zu fast nichts mehr in der Lage bin, außer Trinken… von früh bis spät… verteilt. Ich sitze da und halte mich an der Bierflasche fest und fülle die Leere die sich in mir ausgebreitet hat mit Alkohol.
Dann gibt es Phasen in denen ich unter einer schweren inneren Unruhe leide. Ohne Alkohol lauf ich dann den ganzen Tag in meiner Wohnung auf und ab, schaue aus dem Fenster und bin so tief verzweifelt, dass ich das ein oder andere Mal schon suizidale Gedanken hatte.
In dieser Phase half mir bisher nur ein Benzodiazepin oder massig Alkohol.
Ein schrecklicher Teufelskreis beginnt sich zu drehen.
Zum Glück musste ich eine solche Phase in meiner jetzigen AB noch nicht durchstehen. Sollte sich sowas ankündigen, kann mir nur in einer Fachklinik geholfen werden. Ich würde mich somit umgehend einweisen lassen.
Auch in leichteren depressiven Phasen war Alkohol stehts ein Begleiter. Ich konnte besser schlafen und alle meine neg. Gefühle in mir waren nicht mehr so wahrnehmbar.
Als ich meine letzte Psychose schon im Anflug erkannte, trank ich Bier, um mich zu beruhigen. Auch hier wäre heute nur der Gang in die Klinik das einzig hilfreichste.
Auch andere seelische Schmerzen und Kummer, vor allem Liebeskummer habe ich mit Alkohol betäubt.
Bei meinem 1. heftigen Liebeskummer überhaupt, hab ich meiner Oma Schlaftabletten gestohlen.. Ich wollte nicht mehr leben, es tat einfach zu weh.
Zum Glück habe ich nicht genug eingenommen. Es dauerte 3 Tage bis ich wieder bei mir war…(Meine Mutter hatte sich nie wirklich um mich gekümmert - hier prügelte sie mich in der Nacht aber wach. Nach Rücksprache mit dem Hausarzt sollte sie mich ausschlafen lassen und meinen Atem kontrollieren. Meine Oma merkte, dass fast keine Schlaftabletten mehr da waren….
Fortan hab ich meiner Oma dann Schlaftabletten geklaut (obwohl sie sie versteckt hatte, habe ich sie gefunden), um nach der Schule schlafen zu können… bis es irgendwann aufflog…
Damals trank ich noch kaum Alkohol, außer beim Weggehen. Somit war das die einige Möglichkeit, mich zu betäuben.
Ich vertraute mich dann meinem Religionslehrer an und irgendwann ging der Kummer vorbei… bis der nächste kam….
Meinen letzten Liebeskummer erlebte ich trinkend auf der Terasse (im Sommer).. ich saß einfach nur da und trank.. eine Dose Bier nach der anderen… manchmal fuhr ich dann auch nochmal betrunken los, um mir Nachschub zu besorgen…
Die leeren Dosen ließ ich im Buchsbaum verschwinden, mein Sohn durfte ja nichts merken….
Später dann hab ich auch einfach nur aus Langeweile getrunken oder weil es einfach zur Gewohnheit wurde. Es war “normal” abends nach der Arbeit 2 - 3 Bier zu trinken.
Ansonsten trank ich, wenn ich aufgeregt war, Lampenfieber hatte, bei Krisen und Konflikten, aber auch bei Streß, Überforderung im Job oder in der Erziehung.
Alkohol war für mich zum Universalmittel geworden. Andere Bewältigungsstrategien gab es lange Zeit nicht für mich.