2 TF: 1) Auto 1,14 Promille, 2) E-Scooter 1,7 Promille

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Joker6262

Benutzer
Hi zusammen, nachfolgend der ausgefüllte Fragebogen zu meinen beiden TF - hier muss ich noch erwähnen, dass ich den Führerschein nie gemacht habe, d.h. die erste TF mit dem Auto war ohne gültige Fahrerlaubnis.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am Samstag, den 11.08.2018 hat mich nach meiner Werkstudententätigkeit im Einzelhandel mein damaliger Kumpel gemeinsam mit seinem Cousin von der Arbeit abgeholt (ca. 20:00 Uhr). Wir sind daraufhin zu ihm nach Hause gefahren und wollten vor dem Feiern gehen noch vorglühen. Wir haben ca. um 21:00 Uhr angefangen, Alkohol zu trinken und das ging das bis ca. 01:00 Uhr nachts. In dieser Zeit habe ich ca. 4 Cuba Libre á 0,3 Liter getrunken und einen Shot Tequila. In der Zwischenzeit sind noch weitere Bekannte von meinem Kumpel dazugekommen und wir beschlossen, erst später in die Stadt zu gehen. Wir bemerkten, dass wir kein Crushed Ice mehr hatten und daher fragte mich mein Kumpel, ob ich kurz zur Tankstelle fahren könnte, um welches zu kaufen. Die besagte Tankstelle befand sich ca. 1km Luftlinie von seiner Wohnung. In diesem Freundeskreis wusste niemand zu diesem Zeitpunkt, dass ich keinen Führerschein hatte. Durch die Wirkung des Alkohols war ich risikobereiter und mir erschien es in dem Moment peinlich zuzugeben, dass ich keinen Führerschein habe. Gesagt, getan und ich fuhr mit dem Automatikwagen meines Kollegen zur Tankstelle und wurde auf dem Rückweg von der Polizei angehalten. Dies war eine Routinemäßige Kontrolle, da sich in der Nähe seines Wohnortes ein Club befindet, wo die Leute offenbar häufiger unter Alkoholeinfluss fuhren. Zu dem Zeitpunkt war ich in einer Fahrschule eingeschrieben und hatte auch schon entsprechend Fahrstunden absolviert, sodass ich mir dachte "das kurze Stück schaffe ich bestimmt". Um 01.40 Uhr wurden wir von der Polizei angehalten und um 02.20 Uhr wurde mir Blut abgenommen mit einem Wert von 1,14 Promille.

Die zweite TF hat stattgefunden am 09.08.2020. Am 08.08.2020 war der Geburtstag von einem Freund. Wir waren eine Gruppe von ca. 10 Personen an diesem Abend. Ich bin erst relativ spät dazugestoßen, weil ich zuvor mit meiner Freundin und ihrer Cousine Essen war. Um ca. 23:30 Uhr bin ich dann zu der Gruppe dazugestoßen, die wie ich ebenfalls schon in der Innenstadt waren. Die Stimmung in der Gruppe war entsprechend gut und der Alkoholpegel schon angestiegen. Daraufhin habe ich in einem Zeitraum von etwa 3 Stunden 6 Gin Tonic getrunken wobei die Menge der Drinks jeweils ca. 0,4 Liter hatten. Im Club angekommen verbrachten wir ca. 1,5 Stunden, wobei ich in dieser Zeit nochmal 2 Gin Tonic á 0,2 Liter getrunken habe. Danach war die Party zu Ende und ich bin Richtung Busbahnhof gelaufen. Da um die Uhrzeit aber keine Busse mehr gefahren sind, habe ich das Taxi genommen, welches mich in 10 Minuten vor der Wohnung meiner Eltern rausgelassen hat. Nun befindet sich in der Nähe der Wohnung (ca. 800m zu Fuß) ein Burger King, zu dem ich noch laufen wollte, um mir etwas zum Essen zu kaufen. Auf halbem Weg habe ich dann den e-Scooter gesehen, gebucht und bin losgefahren. Nach der ersten Kurve wurde ich von der Polizei aufgehalten (ca. 06:20 Uhr Morgens). Das Polizeirevier ist unweit von der Tatstelle, sodass mir mit einer kleinen Wartezeit um 07:06 Uhr Blut abgenommen wurde mit einem Alkoholwert von 1,70 Promille . In dieser Zeit meines Lebens war in meinem Studium bereits sehr weit fortgeschritten, jedoch im Vergleich zu meinen Kommilitonen hinten dran. Diese waren bereits zum Teil schon fertig und haben angefangen zu arbeiten. Mich brachte diese Tatsache immer mehr dazu, Aufgaben für die Uni hinauszuschieben und das Trinken an einem Tag am Wochenende half mir dabei, die "Sorgen" zu verdrängen.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

TF1: 4 Cuba Libre á 0,3 Liter & 1 Shot Tequila
TF2: 8 Gin Tonic á 0,3 Liter

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

TF1: 800m zur Tankstelle + 400m auf dem Rückweg zur Wohnung: Insgesamt 1,2km - geplant waren Hin- und Rückfahrt ca. 1,6km.
TF2: 300m mit dem e-Scooter gefahren - geplant waren ca. 1,6km Hin- und Rückfahrt zum Burger King.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

TF1: Ja - Durch den Einfluss des Alkohols steigerte sich meine Risikoaffinität und ich hatte das Gefühl, die relativ kurze Strecke meistern zu können.
TF2: Ja - Selbe Begründung wie bei TF1

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Da ich noch nie den Führerschein gemacht habe, hat sich die Frage für mich bis dahin nie gestellt. Ich bin immer mit dem Bus / Taxi / Fahrrad aus der Stadt zurückgefahren, manchmal auch gelaufen (Entfernung zur Innenstadt ca. 3 km Fußweg). Andernfalls hatten wir einen Fahrer, wenn wir z.B. mal in eine andere Stadt fahren wollten, um dort zu feiern.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Abgesehen von den zwei TF nicht.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Im Sommer bin ich manchmal mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren und nach dem Feiern auch wieder damit nach Hause gefahren. Ich hatte mir ehrlicherweise nie große Gedanken darüber gemacht, dass ich unter Alkoholeinfluss auch nicht Fahrradfahren sollte. Ich würde sagen, ich bin sicherlich 10 mal mit dem Fahrrad nach Hause gefahren, ohne von der Polizei angehalten zu werden.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Das erste Mal Alkohol zu mir genommen habe ich mit 16 Jahren. Daran kann ich mich sehr gut erinnern. Das war gemeinsam mit damaligen Klassenkameraden nach der Zeugnisübergabe im Sommer. Wir sind in den nächsten Edeka gelaufen und haben uns zu 8 einen Sixpack V+ Mischbier gekauft. Nach wenigen Schlückchen war der Spaß aber auch zu Ende, da es nicht sonderlich gut geschmeckt hat.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich würde die Frage gerne in mehrere Phasen untergliedern.

Phase 1: 2011/2012
Dies war mein Abschlussjahr am Gymnasium und wir sind 1 Mal im Monat mit vielen Klassenkameraden aus meinem Jahrgang feiern gegangen. Dies waren zum größten Teil sog. "Q-Parties", die abwechselnd von allen Gymnasien aus der Stadt in einem bestimmten Club organisiert wurden. Hier haben wir uns zum Vorglühen in der Innenstadt getroffen und nach 2 Bier in den Club gelaufen. Im Club sind wir dann auf Vodka Energy umgestiegen und das Maximum hier waren immer 2 Drinks. Die Motivation hier war immer das Feiern.

Phase 2: 2012 - 2016
Dies ist die Phase meines Erststudiums, welches ich 2015 abgebrochen habe und dann mit meinem Zeitstudium fortgeführt habe. In dieser Zeit habe ich Alkohol immer dann getrunken, wenn Parties oder Geburtstage auf dem Plan standen. Dies waren Semesteranfangsfeiern, WG-Parties bei Kommilitonen oder dergleichen. In diesem Zeitraum habe ich nicht immer gleich viel getrunken pro Anlass. Manchmal war das nur ein Glas Gin Tonic, andere Male waren es dann wieder 4 Gläser oder ein paar Kurze. In dieser Zeit habe ich noch zu Hause bei meinen Eltern gewohnt, da ich in der gleichen Stadt studiert habe, in der ich auch aufgewachsen bin. Andere Anlässe waren bspw. die jährlich stattfindenden Klassentreffen mit meinen ehemaligen Schulkammeraden. Da in dieser Phase meines Lebens mein Freundeskreis fast ausschließlich aus Studenten bestand, wurde der Konsum von Alkohol nie großartig hinterfragt. Der Abbruch meines Erststudiums hatte auch nichts mit fehlender Leistung zu tun, sondern durch Desinteresse meinerseits für die Inhalte des Studiengangs. Mein Notendurchschnitt war durchaus durch, jedoch verlor ich mehr und mehr die Motivation an diesem ersten Studiengang. Als ich dann 2015 den Studiengang wechselte, hatte ich plötzlich ein neues Umfeld um mich herum. Meine ehemaligen Kommilitonen waren zum Teil schon fertig und ich musste neu beginnen. Dies hat dann dazu geführt, dass ich mich nach und nach verschlossen habe und meine Sorgen nicht mehr mit meiner Familie und insbesondere mit meiner älteren Schwester geteilt habe. Sie war für mich bis dahin immer die Person, mit der ich über alles sprechen konnte. Ich fühlt mich ein stückweit nutzlos, weil ich den Studiengang gewechselt habe und von vorne anfangen musste.

Phase 3: 2016 - Mitte 2020
In dieser Phase lernte ich einen neuen Freundeskreis durch gemeinsame Bekannte kennen, mit denen ich später auch die erste TF hatte. Ich distanzierte mich mehr und mehr von meinen ehemaligen Kommilitonen, weil ich mich schämte, noch immer nicht fertig studiert zu haben. Ich hatte auch aufgehört zu den jährlichen Klassentreffen zu gehen, um Vergleiche zu verhindern und nicht "dumm" dazustehen. Meine Schwester ist in dieser Zeit nach Istanbul gezogen, hat dort auch später geheiratet und arbeitet nun dort als Juristin. Meine Bezugsperson war also nicht mehr in meiner unmittelbaren Nähe. Dies alles führte dazu, dass ich jedes zweite Wochenende - entweder Freitag oder Samstag - mit dem neuen Freundeskreis feiern war. Das lief auch immer ähnlich ab: wir trafen uns entweder bei jemandem zu Hause oder in einer Bar, um vorzuglühen und sind anschließend in einen Club gegangen. Die Trinkmenge erhöhte sich auch im Laufe dieser Zeit auf 2-4 Gin-Tonic beim Vorglühen und manchmal noch 1-2 Kurze. Im Club angekommen folgten dann die nächsten 2-3 Gin-Tonic und 1-2 Kurze. Dies war die maximale Trinkmenge, die in dieser Phase erreicht wurden. Anfangs waren es 1 Gin-Tonic beim Vorglühen und 2 im Club. Meine Leistungen in der Uni waren dennoch gut, ich hatte konstant einen 2er Schnitt. Jedoch führten all diese Dinge dazu, dass ich einige Prüfungen vor mich hergeschoben habe und somit aus meiner Sicht immer mehr "zurückfiel" im Vergleich zu meinen früheren Klassenkameraden oder ehemaligen Kommilitonen.

Phase 4: Mitte 2020 - heute
Nach der zweiten TF (mit dem e-Scooter) hatte ich genug davon, alles vor mich hinzuschieben und habe beschlossen, erst einmal keinen Alkohol zu trinken. Dies habe ich auch 4 Monate so durchgezogen, bis dann ein Geburtstag eines Bekannten anstand. Hier habe ich erstmals wieder zwei Gläser Wein getrunken und direkt die Wirkung gespürt. Jedoch ist mir aufgefallen, dass mir das Gefühl, leicht beschwipst zu sein, gar nicht mehr gefällt. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich für mich ein Paar Regelungen aufstellte, zu welchen Anlässen oder Gegebenheiten ich wie viel Alkohol zu mir nehmen werde. Bisher hatte ich in meinem Leben aus zwei Gründen getrunken. Einerseits war es eine Mischung aus Parties und "ich trinke weil alle trinken" und andererseits aus dem Gefühl heraus, ich wurde vermeintlich abgehängt von meinen Kommilitonen, weil ich noch nicht mit der Uni fertig bin. Seit diesem Tag, es war der 19.12.2020 trinke ich nur noch Alkohol, wenn ich selber etwas zu feiern habe. Das bedeutet, wenn ich etwas geschafft habe, worauf ich stolz sein kann.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Phase 1: 1 x Monat - 2 Helle & 2 Gin-Tonic oder Vodka Energies

Phase 2: Im Schnitt 2 -3 x Monat & abhängig vom Anlass: Manchmal 1 Helles für den ganzen Abend, manchmal 2 Gin-Tonic und 2 Kurze, und manchmal waren es 4 Gin-Tonic oder 3-4 Vodka Energy

Phase 3: Speziell im Zeitraum Ende 2017 bis August 2020: Vermehrter Konsum von Alkohol im Schnitt 3 Mal die Woche: 4 Gin-Tonic oder Cuba Libre und 2 Kurze bis hin zu 8 Gin-Tonic oder Cuba Libre über den ganzen Abend verteilt.

Phase 4: Maximal 1 Glas Wein/ Sekt oder Champagner zu besonderen Anlässen, die ich vorher in meinem Kalender markiere. Maximal 5 Anlässe pro Jahr.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe bisher in meinem Leben nie alleine getrunken, immer nur in Gesellschaft und Abends.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs dachte ich mir nichts dabei, wenn ich Alkohol getrunken habe. Es hat mich in jungen Jahren aufgelockert und ich konnte so neue Leute und Bekanntschaften kennenlernen. Ich habe Alkohol getrunken, weil es damals zum Feiern für mich dazugehört hat. Als Student habe ich Alkohol getrunken, weil ich ebenfalls der Meinung war, dass man in dieser Phase seines Lebens den meisten Spaß haben sollte und bis dahin Alkohol für mich immer mit guter Laune in Verbindung war. Als ich mich dann mehr und mehr zurückgezogen habe, habe ich auch Alkohol beim Feiern und Weggehen getrunken, jedoch damit ich meine Sorgen vergessen konnte und den Stress von der Uni verdrängen wollte. Ebenfalls hat der Umzug meiner Schwester ins Ausland mich insofern beeinflusst, als dass ich mein Ventil verloren hatte, um über meine Probleme zu sprechen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Ich hatte bisher noch nie einen Filmriss und außer einem Kater am Tag danach hatte ich nie gesundheitliche Probleme als Folge des Alkoholkonsums. Ich habe jedoch im Laufe der Jahre einiges an Körpergewicht zugelegt. Ein Teil davon ist wahrscheinlich auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen, da ich am Tag nach dem Feiern gerne deftig und ungesund gegessen habe.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Keine

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Die weitreichendste Folge war, dass ich den Fokus auf mein Studium für eine gewisse Zeit vernachlässigt habe. Wenn ich damals das gewusst hätte, was ich heute weiß, wäre der Alkohol sicherlich nicht mein Ventil, Probleme zu beseitigen bzw. zu verdrängen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Siehe Punkt 9.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, ich hatte noch nie Gedächtnislücken in Folge des Alkoholkonsums. Die Schwierigkeit bis August 2020 war es, dass ich mir selber kein Limit gesetzt habe. Daher konnte ich dieses nicht vorhandene Limit auch nie überschreiten. Seitdem ich mir feste Regeln gesetzt habe, halte ich mich an diese

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, in den ersten 3 Phasen aus Punkt gab es auch immer Mal wieder Phasen, in den ich bewusste auf Alkohol verzichtet habe. Bspw. wenn ich für einen Monat mit meiner Familie in den Urlaub geflogen bin oder als ich in den Semesterferien gearbeitet habe, um mein Auslandssemester in England zu finanzieren oder als ich wieder angefangen habe, regelmäßig Sport zu machen.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Durch die Tatsache, dass ich überdurchschnittlich trinkfest war, würde ich mich rückwirkend betrachtet als Alkoholgefährdet einstufen. Um die negative Stimmung zu vertreiben, habe ich Alkohol getrunken ohne mir Gedanken darüber zu machen, was wirklich der Ursprung des Problems ist und das Problem langfristig anzugehen. Früher habe ich mir keine Gedanken zum Thema Alkoholgefährdung gemacht, da es sich "normal" angefühlt hat, weil viele Menschen in meinem Umfeld Alkohol konsumiert haben.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Vorweg habe ich für mich die Regel festgesetzt, pro Anlass lediglich 1 Glas Rot- oder Weißwein, oder Sekt oder Champagner zu trinken. Diesen Anlass wird es pro Jahr maximal 5 Mal für mich geben. Ich plane im Voraus, z.B. wenn ich Befördert wurde und wir ein Familienessen planen, und trage mir diesen Tag physisch zu Hause im Kalender ein. Ein weiteres Beispiel war meine eigene Hochzeit, bei der ich ebenfalls zum Anstoßen lediglich ein Glas Champagner getrunken habe.

Heute Trinke ich lediglich dann Alkohol, wenn es etwas positives für mich zu feiern gibt. Dies beinhaltet nicht wie früher Geburtstage von Freunden oder Bekannten oder andere Parties.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 07.12.2023 auf einer Firmenfeier, bei der meine Beförderung bekanntgegeben wurde. Ich wusste natürlich im Vorfeld davon und konnte mich darauf einstellen, mit einem Glas Sekt anzustoßen. Die Rückfahrt war ebenfalls im Vorfeld organisiert und ich konnte mit der S-Bahn nach Hause fahren.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, noch nie getrunken.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke heute nur noch an sehr selektiven Anlässen Alkohol, weil ich mich insgesamt besser fühle. Ich fühle mich leistungsfähiger und habe nicht mehr den Kater am nächsten Tag. Dadurch bin ich viel produktiver. Zudem verwende ich einmal alle zwei Monate etwas Weißwein beim Kochen, speziell für eine Pasta, die ich meiner Frau und mir zubereite.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mir nach meiner zweiten TF mit dem e-Scooter lange Zeit genommen, um zu verstehen, warum ich in diese Situation geraten bin. Mir ist bewusst geworden, dass ich mir die fehlende Bezugsperson sehr zu schaffen gemacht hatte, weil ich nicht mehr über meine Probleme sprechen konnte, sondern versucht habe, diese zu verdrängen und aufzuschieben. Daraufhin habe ich angefangen, regelmäßig virtuell mit meiner Schwester zu sprechen. Früher dachte ich, dass ein Gespräch per Telefon oder Video nicht das selbe wäre wie ein physisches Gespräch. Jedoch stellte sich heraus, dass es mindestens genau so gut half wie früher.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe für mich konkrete Regeln aufgestellt, um die Tage, an denen ich Alkohol zu mir nehmen werde, genau planen zu können. Eine Regel davon ist, dass ich nur noch an für mich positiven Anlässen Alkohol trinke. Die Menge ist dabei auch geregelt. Ein Glas Sekt, Wein oder Champagner zum Anstoßen, mehr nicht. Ich trinke dabei auch gar keinen harten Alkohol mehr wie z.B. Schnaps. Die Tage trage ich physisch in meinem Kalender ein und plane, wie ich von der Feier oder dem Anlass zurück nach Hause komme. Oft sind das die Öffentlichen Verkehrsmittel oder ich lasse mich von einem Freund / Kollegen nach Hause fahren. Die Anzahl dieser Anlässe begrenze ich auf maximal 5 pro Jahr, da ich bisher in den letzten Jahren damit sehr gut gefahren bin. Anfangs hat es sich komisch angefühlt, auf einem Geburtstag oder einer anderen Feier keinen Alkohol zu trinken, weil es früher oft dazugehört hat. Mir ist aufgefallen, wie normal der Alkohol in unserer Gesellschaft ist. Z.B. auf Firmenfeiern, wo Kollegen gerne trinken habe ich ohne Alkohol mitgefeiert und empfand das nach und nach immer positiver. Ich hatte am nächsten Tag keinen Kater oder Müdigkeitserscheinungen, sondern war top fit.
 

Joker6262

Benutzer
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich kann bisher nur Positives aus meinem Veränderten Verhalten berichten. Ich habe mittlerweile die Uni erfolgreich beendet und stehe seit gut drei Jahren fest im Berufsleben und wurde schon 3 mal Befördert. Zudem habe ich 2022 geheiratet, bin für den neuen Job in eine andere Stadt gezogen. Mein Beruf, meine Frau und meine ältere Schwester geben mir sehr viel Halt im Leben und ich würde sagen, dass ich aktuell ein sehr erfülltes Leben führen darf. Meine Frau ist sehr stolz auf mich, dass ich beruflich erfolgreich bin und wieder mit meiner Leidenschaft, dem Basketball angefangen habe - auch wenn letzteres nur hobbymäßig ausgeübt wird. Mein Umfeld hat sich um 180 Grad verändert und besteht zum größten Teil aus meinen Kollegen und eine Handvoll Freunden, die ich in der neuen Stadt gemeinsam mit meiner Frau kennengelernt habe. Mittlerweile gehe ich auch wieder zu den Klassentreffen und habe auch wieder ein gutes Verhältnis zu meinen damaligen Klassenkameraden.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe in den letzten Jahren gelernt, Probleme durch transparente Kommunikation proaktiv anzugehen. Zudem habe ich berufliche Ziele, die ich durch ein fokussierten Ansatz im Leben erreichen möchte. Mein Verhalten in den letzten Jahren hat sich ausgezahlt und ich werde genau so weitermachen. Durch das kontrollierte Trinken hat mein Leben eine Wendung genommen, die ich nie wieder missen möchte. Ich weiß genau, zu welchen Anlässen ich Alkohol trinken werde und bin durchweg fit und fokussiert. Regelmäßige Videoanrufe mit meiner Schwester und eine offene Kommunikation mit meiner Frau helfen mir, über Probleme im Alltag zu sprechen, auch wenn sie mir im ersten Augenblick noch so klein erscheinen mögen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Komplett ausschließen kann ich das niemals, denn ein gewisses Risiko besteht in allen Lebenslagen. Es kann natürlich passieren, dass ich irgendwann mit meinem Beruf nicht mehr zufrieden bin oder das Unternehmen durch eine Umstrukturierung bestehende Stellen streicht. In solchen Situationen spreche ich die Probleme offen an und versuche eine Lösung dafür zu finden. Reden ist silber und gold.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
In den letzten Jahren habe ich die Rückfahrt von einem Trinkanlass so geplant, dass ich im Vorfeld wusste, wie ich nach Hause kommen werde. Das waren bisher entweder die öffentlichen Verkehrsmittel oder ich habe mir einen Fahrer organisiert und meine Rückfahrt so sichergestellt. Dieses Vorgehen werde ich beibehalten, weil es sich bisher bewährt hat.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 

Joker6262

Benutzer
Nochmal zur Klarstellung. Ich habe bisher den Führerschein noch nie gemacht. Den Antrag bei der FSS habe ich am 26.07.2023 eingereicht. Der Bescheid für die benötigte MPU kam im November, ich habe mich für AVUS entschieden und denke, dass ich einen Termin für Februar 2024 bekommen werde. Danke vorab für eurer Feedback! LG
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Kann man das pauschal sagen, dass KT hier rausfällt?

Ja.

kT kann zwar bei Wiederholungstätern vom Gutachter akzeptiert werden, ist aber die ganz große Ausnahme. Die dann vom Gutachter entsprechend (auch sachlich) begründet werden muss.

Nach den bisherigen Tatsachen, an denen du ja nichts drehen kannst, gehörst du jedoch zu den Betroffenen, von denen Abstinenz (die immer lebenslang ist) gefordert werden muss, weil die Rückfallgefahr durch die Sucht zu hoch ist.

1. Du bist Wiederholungstäter
2. Die Fahrten erfolgten sehr kurz (2 Jahre) hintereinander
3. Die Promillehöhe stieg (bei dir sogar sehr stark) an
4. Du konntest mit 1,7 Promille noch E-Scooter fahren (und warst nicht direkt auf den Weg nach Hause, sondern wolltest noch etwas unternehmen)

Deinen Behauptungen darf und wird nur geglaubt werden, wenn sie zu den belegten Tatsachen passen. Bürokratendeutsch: Sie dürfen der gesicherten Aktenlage nicht widersprechen.

Niemand wird dich davon abhalten die MPU mit kT anzugehen, die Erfolgsaussichten tendieren aber gegen Null.

Zudem gibt es bislang kaum Erfahrungswerte, wie die Gutachter die neuen aktuellen Beurteilungskriterien (4. Auflage) umsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Joker6262

Benutzer
@MrMurphy danke auch dir für die Antwort.

Zu Punkt 4 muss ich sagen, dass ich eigentlich nicht in der Lage war den e-Scooter zu fahren. Daher wurde ich auch sofort von der Polizei aufgehalten. Soll hier nichts schönreden, sondern dient lediglich der Klarstellung.

Kann ich mich nicht darauf stützten, dass ich bereits seit über drei Jahren kT praktiziere und dieses Vorgehen sich für mich bewährt hat?

Zudem hat sich mein Leben und Umfeld in dieser Zeit drastisch verändert.

Freue mich auf eure Antworten.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Soll hier nichts schönreden, sondern dient lediglich der Klarstellung.

Damit sagst du, das du grade lügst. Eine typische Verharmlosung, die vom Gutachter negativ bewertet wird.

Bei der MPU werden die Wahrheit und realistische Angaben erwartet. Der Gutachter muss dir auch nichts nachweisen. Die MPU funktioniert genau umgekehrt.

Dir ist ein massives Alkoholproblem nachgewiesen worden und die MPU gibt dir die Gelegenheit zu berichten und zu belegen, das du dein lebenslängiches unheilbares Alkoholproblem erkannt hast und welchen Weg du gefunden hast, trotzdem gefahrlos als Fahrzeugführer am Straßenverkehr teilzunehmen.

Du bist auf einem Leih-E-Scooter fahrend angetroffen worden, das allein ist entscheidend und aussagekräftig.

Dazu kommt: Du musstest den E-Scooter freischalten, also wahrscheinlich auf deinem Mobilphone einen Freigabecode auf kleiner Tastatur eingeben. Das erfordert zum Beispiel allein schon deutlich mehr Koordination als ein Auto aufzuschließen (falls das überhaupt noch notwendig ist) und damit loszufahren. Und du bist losgefahren und hast den E-Scooter nicht gleich wieder stehen lassen. Heißt: Du warst sachlich sehr wohl in der Lage den E-Scooter zu fahren. Wenn du die Tatsache leugnest brauchst du gar nicht erst bei der MPU anzuklopfen.

Die Polizei vermerkt zudem in jedem Fall detailiert dein Verhalten während der gesamten Kontrolle , egal ob du mithilfst oder nicht. Dazu haben die in der Regel Vordrucke, bei denen die Informationen nur angekreuzt werden müssen. Davon bekommen die Betroffenen meist überhaupt nichts mit. Die Führerscheinstelle und der Gutachter bekommen diese Informationen. Wie wurdest du dabei beurteilt?

Ganz im Gegenteil zeigt deine Handlungsfähigkeit, das dein Alkoholproblem viel größer ist als die 1,7 Promille alleine schon aussagen. Und das mit der Tatsache, das du ein Wiederholungstäter bist.

Kann ich mich nicht darauf stützten, dass ich bereits seit über drei Jahren kT praktiziere und dieses Vorgehen sich für mich bewährt hat?

Das kannst du gerne probieren. Die Tatsachen, die du nicht leugnen oder schönreden kannst, sprechen allerdings aus meiner persönlichen Sicht dagegen.
 

Joker6262

Benutzer
Dir ist ein massives Alkoholproblem nachgewiesen worden und die MPU gibt dir die Gelegenheit zu berichten und zu belegen, das du dein lebenslängiches unheilbares Alkoholproblem erkannt hast und welchen Weg du gefunden hast, trotzdem gefahrlos als Fahrzeugführer am Straßenverkehr teilzunehmen.
Mein Problem habe ich erkannt und daraus für mich auch jene Schritte in meinen Alltag etabliert, die ich im Fragebogen erläutert habe. Für mich stellt sich die Frage, ob der Gutachter aus dem Gespräch heraus einsehen kann, dass ich einiges geändert habe oder wird er auf die Tatsache beharren, dass ich zwei mal mit Alkohol im Straßenverkehr auffällig geworden bin.

Ich habe in diesem Forum schon oft gelesen, dass eine lebenslange Abstinenz in manchen Fällen sowieso unrealistisch ist. Daher habe ich mich bewusst dazu entschieden, nur zu ausgewählten Anlässen ein Glas Sekt oder Wein zu trinken.

Danke nochmal für eure Antworten!
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
wird er auf die Tatsache beharren, dass ich zwei mal mit Alkohol im Straßenverkehr auffällig geworden bin.

Darauf muss er beharren. Wenn der Gutachter von der Aktenlage abweicht wird die Führerscheinstelle das Gutachten nicht akzeptieren. Sein Interesse ist ein korrektes Gutachten zu erstellen, vollkommen neutral.

ob der Gutachter aus dem Gespräch heraus einsehen kann, dass ich einiges geändert habe

Ja, wenn deine Angaben glaubwürdig und realistisch sind.

Daher habe ich mich bewusst dazu entschieden, nur zu ausgewählten Anlässen ein Glas Sekt oder Wein zu trinken.

Wenn dein Alkoholproblem eine gewisse Grenze überschritten hat überschätzt du eventuell deine Fähigkeiten bezüglich des kontrollierten Trinkens. Das muss der Gutachter auf Grund der Aktenlage, deiner Angaben, seiner Ausbildung und den für die MPU gültigen Vorgaben (zum Beispiel den Beurteilungskriterien) entscheiden.

Meiner Kenntnis und meiner Meinung nach ist kontrolliertes Trinken bei deiner Vorgeschichte nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich. Die Gründe habe ich bereits aufgeführt.

Vielleicht findet sich jemand der deine Chancen erfolgreicher einschätzt. Wenn du deine MPU mit kontrolliertem Trinken angehen willst wirst du dafür Unterstützung bekommen. Das ist schließlich deine Entscheidung.
 

Joker6262

Benutzer
Darauf muss er beharren. Wenn der Gutachter von der Aktenlage abweicht wird die Führerscheinstelle das Gutachten nicht akzeptieren. Sein Interesse ist ein korrektes Gutachten zu erstellen, vollkommen neutral.
Ich habe noch nicht so viel Erfahrung wie vielleicht einige hier im Forum, daher wusste ich nicht, ob der Gutachter strikt gemäß der Aktenlage entscheidet oder ob ich ihm/ sie im Laufe des Gesprächs davon überzeugen kann, dass ich mein Verhalten geändert habe und damit die Zweifel der FSS ausräumen kann.

Ich würde es tatsächlich gerne versuchen, meine MPU mit kT zu bestehen. Ich will ja langfristig so weiterleben wie in den letzten 3,5 Jahren.

Ich bin wirklich sehr dankbar über jeden Antwort und jegliche Erfahrungsberichte!
 

Mat_C

Erfahrener Benutzer
Hallo @Joker6262, hast du gar keine Nachweise zu der Trinkpause und dem anschließendem kontrolliertem Trinken? Ich meine, selbst wenn der Gutachter kT für dich für angemessen hält, solltest du dies auch nachweisen können nach den neuen BUK.

Auszug aus einem Post von @Nancy dazu:
"Künftig wird der Gesamtprozess auf 3 aufeinander aufbauende Phasen eingeteilt.
Auf eine

- Aufarbeitungsphase, die der Analyse der Deliktursachen bei völligem Alkoholverzicht und der Distanzierung von früheren Automatismen dient (Verzichtsphase) folgt eine
- Phase der Erkundung und Erprobung des geplanten Trinkmusters unter fachlicher Supervision (Implementierungsphase) gefolgt von einer
- Stabilisierungsphase des "KT" mit Abschlussreflexion unter fachlicher Anleitung.

Hierfür ist im Gesamten in der Regel ein Zeitraum von einem Jahr erforderlich.

Was bedeutet das im Einzelnen?

Die Aufarbeitungsphase in der völlig auf den Alkohol verzichtet wird, muss mit EtG-Kontrollen nachgewiesen werden.
Die Phase der Erkundung und Erprobung unterliegt dagegen keiner Nachweispflicht.
Die Stabilisierungsphase hingegen muss mind. 6 Monate betragen und künftig mit einer PEth-Analyse nachgewiesen werden."
 
Zuletzt bearbeitet:

Joker6262

Benutzer
Hallo @Mat_C,

Danke für deine Antwort!

Ich habe keine Nachweise für die letzten 3,5 Jahre. Lediglich meine Kalender, auf denen ich immer physisch eingetragen habe, wann ich plane Alkohol zu trinken. Ich habe das damals auch nicht angefangen so zu handhaben, weil ich das für den Führerschein oder die MPU brauche, sondern weil ich meinen Lebensstil verändern wollte.

Nun kann ich diese Zeit ja nachträglich nicht nachweisen. Es wäre aber durchaus hilfreich, durch eine Haaranalyse den kaum vorhandenen Konsum von Alkohol (zuletzt am 07.12.23 ein Glas getrunken) nachzuweisen. Das ist sicherlich auch im Interesse des Gutachters.

Kann ich durch Argumentation und einen entsprechende Haaranalyse glaubhaft machen, dass ich kT praktiziere? Oder muss ich tatsächlich erst einmal einen AB Nachweis von 6 oder 12 Monaten vorlegen? Das ist wahrscheinlich im Ermessen des GA, richtig?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
@Joker6262

Du hast mich falsch verstanden. Die Aktenlage ist die Grundlage für die MPU und ein wichtiger Ansatz dein Alkoholproblem einzuschätzen.

Es wird ja grade erwartet, das du von deinen Erkenntnissen und deinen Änderungen berichtest. Allerdings müssen deine Angaben zur Aktenlage und den wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungswerten passen.
 

Joker6262

Benutzer
@MrMurphy

Danke dir für die Erläuterung. Der GA schaut sich also die Akte an und hat natürlich für sich gemäß seinen BUK bereits ein Bild von mir gemacht. Nun habe ich aber im Gespräch die Möglichkeit aufzuzeigen, dass ich das Thema sauber aufgearbeitet und Veränderungen eingeleitet habe, richtig?

Oder ist es zwingend notwendig erst einmal einen AB Nachweis einzureichen? Das erschließt sich mir nicht ganz. Ich praktiziere das kT bereits seit geraumer Zeit und würde das gerne so beibehalten.
 

Fragender

Stamm-User
TF1: Ja - Durch den Einfluss des Alkohols steigerte sich meine Risikoaffinität und ich hatte das Gefühl, die relativ kurze Strecke meistern zu können.

Durch den Einfluss des Alkohols, oder war es Dir egal ?
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Da ich noch nie den Führerschein gemacht habe, hat sich die Frage für mich bis dahin nie gestellt. Ich bin immer mit dem Bus / Taxi / Fahrrad aus der Stadt zurückgefahren, manchmal auch gelaufen (Entfernung zur Innenstadt ca. 3 km Fußweg). Andernfalls hatten wir einen Fahrer, wenn wir z.B. mal in eine andere Stadt fahren wollten, um dort zu feiern.
Wie kann man etwas vermeiden wollen, was man gesetzlich sowieso nicht darf..?
Aus deinem FB kommt nicht hervor, ob du deine FE schon beantragt hast,ich mag mich irren, aber ich sehe hier zusätzlich noch eine verkehrsrechtliche Fragestellung.
6?. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Abgesehen von den zwei TF nicht.
Bei dieser Frage geht es auch um Fahrräder und e-Roller.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Im Sommer bin ich manchmal mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren und nach dem Feiern auch wieder damit nach Hause gefahren. Ich hatte mir ehrlicherweise nie große Gedanken darüber gemacht, dass ich unter Alkoholeinfluss auch nicht Fahrradfahren sollte. Ich würde sagen, ich bin sicherlich 10 mal mit dem Fahrrad nach Hause gefahren, ohne von der Polizei angehalten zu werden.
Von 10 Fahrten bist Du zwei mal erwischt worden ? Waren es vielleicht sehr viel mehr...??
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Die weitreichendste Folge war, dass ich den Fokus auf mein Studium für eine gewisse Zeit vernachlässigt habe. Wenn ich damals das gewusst hätte, was ich heute weiß, wäre der Alkohol sicherlich nicht mein Ventil, Probleme zu beseitigen bzw. zu verdrängen.
Seine Pflichten zu vernachlässigen aufgrund des Konsums weist auf Alkoholabhängigkeit hin, das solltest du anders beschreiben.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Siehe Punkt 9.
Wir geben uns Mühe dir zu helfen, dann können wir doch mindestens erwarten von dir Antworten zu erhalten.
Heute Trinke ich lediglich dann Alkohol, wenn es etwas positives für mich zu feiern gibt.
Das Belohnungs-Trinken !!!

Du hast ein Alkoholproblem. Dieses ist bereits gefestigt.
Aber ich sehe eher Deine Ignoranz gegenüber den Regeln als Massiv an. Du hat ein Trennproblem, Regeln scheinst Du zu ignorieren.
Ich weiß nicht wie lang deine Haare sind, aber wenn möglich würde ich 6 Monate rückwirkend nachweisen.

Und ich würde mich noch etwas intensiver vorbereiten.




Das alles habe ich aus Deinen Posts heraus gelesen, es gibt hier aber weitaus bessere Fachleute, die Dir helfen können.
 

Joker6262

Benutzer
Durch den Einfluss des Alkohols, oder war es Dir egal ?
Durch den Einfluss des Alkohols.

Wie kann man etwas vermeiden wollen, was man gesetzlich sowieso nicht darf..?
Aus deinem FB kommt nicht hervor, ob du deine FE schon beantragt hast,ich mag mich irren, aber ich sehe hier zusätzlich noch eine verkehrsrechtliche Fragestellung.
Ich hatte bisher den Führerschein nie gemacht, ich war zu der Zeit der ersten TF bei einer Fahrschule angemeldet. Die rechtlichen Aspekte inkl. Strafzahlung und Sperrfrist sind bereits erledigt bzw. verstrichen.

Bei dieser Frage geht es auch um Fahrräder und e-Roller.
Alles klar, danke für den Hinweis! Dann beantworte ich diese Frage natürlich mit "ja". Und es kann durchaus sein, dass es mehr als 10 Fälle gab, an denen ich mit dem e-Scooter oder mit dem Fahrrad nach Hause gefahren bin. Muss ich hier wirklich eine genaue Zahl nennen oder wie beantworte ich diese Frage am Besten? Ich habe früher in der Nähe der Innenstadt gewohnt, da bin ich nach dem Feiern meistens zu Fuß nach Hause gelaufen.
Seine Pflichten zu vernachlässigen aufgrund des Konsums weist auf Alkoholabhängigkeit hin, das solltest du anders beschreiben.
Okay verstanden, danke für den Hinweis! Ich will zum Ausdruck bringen, dass der Tag nach dem Feiern dann meist nicht besonders produktiv für mich war. Später aufstehen, leicht verkatert und dadurch weniger Zeit für z.B. die Uni. Wie kann ich das besser beantworten? Danke!
Wir geben uns Mühe dir zu helfen, dann können wir doch mindestens erwarten von dir Antworten zu erhalten.
In dem Punkt 9 habe ich versucht, die Frage ausführlich zu beantworten, untergliedert in mehrere Phasen meines Lebens. Ich wollte den Text nicht nochmal in diesen Punkt reinkopieren. Oder ist hier etwas ganz anderes gefragt? Vielleicht verstehe ich die Frage auch einfach nicht richtig.

Das Belohnungs-Trinken !!!
Ich will eigentlich zum Ausdruck bringen, dass ich nicht wie früher Alkohol trinke, wenn ich Probleme oder stressige Phasen in meinem Leben habe, sondern wenn überhaupt nur dann, wenn es etwas positives zum Feiern gibt. Wahrscheinlich habe ich das aber nicht richtig formuliert. Frage dazu: wenn man kT lebt, aus welchen Gründen trinkt man Alkohol?

Aber ich sehe eher Deine Ignoranz gegenüber den Regeln als Massiv an. Du hat ein Trennproblem, Regeln scheinst Du zu ignorieren.
Ich weiß nicht wie lang deine Haare sind, aber wenn möglich würde ich 6 Monate rückwirkend nachweisen.

Und ich würde mich noch etwas intensiver vorbereiten.
Danke für deine Einschätzung. Ich bin wirklich über jede Hilfe dankbar!
Ich trinke seit gut 3,5 Jahren sehr sehr selten Alkohol. Mein Problem ist aber, dass ich das nicht nachweisen kann (bis auf die letzten drei Monate durch eine Haaranalyse), außer durch das Gespräch mit dem Gutachter. Daher werde ich versuchen, meine Antworten so zu gestalten, dass sie zu meiner Vergangenheit passen.

Eure Erfahrungen sind hier wirklich sehr hilfreich für einen "Laien". Ich respektiere die Regeln heute, früher war das anders. Ich habe mir nie großartig Gedanken darüber gemacht, wenn unter Alkoholeinfluss Fahrrad oder Roller gefahren bin. Die Autofahrt war die einzige - der Schock danach saß tief und mir wurde im Nachhinein erst bewusst, wie gefährlich das für mich und die Beifahrer gewesen ist.

Danke vorab für die Antworten!
 

Joker6262

Benutzer
Ich misch mich hier mal kurz ein. Alkohol kann man maximal 3 Monate rückwirkend per Haaranalyse nachweisen.
Danke für den Hinweis @mangofreak100

Ich bin in diesem Forum auch über deinen Beitrag gestoßen und habe rausgelesen, dass du bei der AVUS in Stuttgart die MPU durchgeführt hast. Dies habe ich auch vor. In meinem Fall werden hier knapp über 1000 Euro veranschlagt. Ich weiß, dass der Markt nicht geregelt ist, und jede Stelle die Preise daher selber bestimmen kann. Wie war das bei dir?
 

mangofreak100

Stamm-User
@Joker6262
Ich war wegen BTM bei der MPU. Die hat mich 850€ gekostet. Eigentlich kosten die Alkohol MPUs um die 650€. Hast du eine doppelte Fragestellung? Dann würden die 1000€ Sinn machen. Ansonsten wäre das meines Wissens nach viel zu teuer.
 
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