Hallo,
Ich hatte im Januar 2019 eine Trunkenheitsfahrt. Beim pusten hatte ich 1,3 Promille, der BAK nach Blutentnahme lag bei 2,55 Promille.
Ich bekam den Strafbefehl einige Wochen später. Ich legte Einspruch ein , da es einen Nachtrunk gab während ich auf den Abschlepper und die Polizei wartete.
Ich bekam vor Gericht den Führerschein 12 Monate später ohne Sperrzeit zurück, da laut Gutachter auch unter 1,1 Promille möglich waren zum Zeitpunkt des Unfalls (bin auf eine kleine Verkehrsinsel draufgefahren).
Jetzt fast 3 Jahre später meldete sich die Führerscheinbehörde bei mir mit der Anweisung einer MPU.
Mein Anwalt meinte damals da wird nichts kommen, deswegen auch keinen Abstinenznachweis gemacht.
Ich bin aber am nächsten Tag des Unfalls sofort ins ein Fachkrankenhaus wo ich 10 Tage war, weil ich einen Nervenzusammenbruch hatte nach der Scheisse die ich gebaut hatte.
Mit dem Therapeuten vereinbartw ich 1 Jahr nix zu trinken und dann kontrolliert wieder anzufangen. Nun habe ich seit dem April 2020 nur 6 mal was getrunken und nie mehr als 2 kleine Pils oder ein grosses. Ich führe ein Trinktagebuch.
Zurück zur 1. Aufforderung, dort stand ich hätte mit mehr als 1,6 Promille ein Fahrzeug geführt und in der Fragestellung ging es darum ob ich wieder unter Alkoholeinfluss fahren werde. Ich habe meinen Anwalt kontaktiert. Er schrieb eine Stellungnahme, die auch akzeptiert wurde. Die Behörde geht nicht mehr von einer Fahrt über 1,6 aus, nicht einmal 1,1 , aber leider bestehen sie weiter darauf und haben die Fragestellung sogar schwerer gemacht. Sie meinen, dass das Gutachten beweist, dass chronischer Alkoholmissbrauch vorgelegen haben muss. Somit geht es in der Fragestellung jetzt um Alkoholmissbrauch.
Macht es das schwerer? Komme ich ohne Abstinenznachweis durch?
Ich bin der Meinung, dass die MPU völlig gerechtfertigt ist bei mir, mein damaligen Verhalten war zum schämen.
Ich war damals auf der Bundeswehrfachschule, 200 km von der Familie weg und das war eine einzige durchgehende Party immer nach der Schule, ausser Donnerstags, weil wir Freitags heimfahren mussten. Der Konsum steigerte sich stark. So das ich quasi fast jeden Tag trank, ausser Donnerstag und Sonntag, die Tage an denen ich fahren musste. Es waren mal 2 mal 6 mal mehr Bier. Ich trank auch, weil ich Angst hatte die Prüfung nicht zu schaffen und weil es die Kameraden auch machten, es war fast unmöglich nicht zu trinken. Ich habe aber eingesehen, dass ich trank zur Entlastung und zum Spass, es war eine Mischung. Mittlerweile habe ich durch die Therapie gelernt, mit autogenem Training und viel Sport zu entspannen. Ich trinke nur noch sehr selten nur geplant und habe keine Probleme nein zu sagen im Gegensatz zu damals. Ich wollte einfach gemocht werden und machte mit, die Anspannung war aber auch ein grosser Faktor.
Am Tag vor der Tat trank ich sehr viel Jagertee, ich bin sehr blau ins Bett das war Samstags. Sonntags gegen 10 Uhr knallte ich mir noch paar Tee rein. Ich stritt mit meiner Frau, weil sie zurecht angepisst war, dass ich Sonntags trank , so viel trank und noch fahren musste. Der Streit eskalierte und ich verließ sehr aufgeregt die Wohnung, durchflutet von Adrenalin durch den Streit bemerkte ich nicht wie blau ich war. Erst als ich später runter kam bemerkte ich, dass ich zu blau zum fahren bin. Ich nahm eine Autobahnabfahrt , es regnete stark und ich fuhr zu schnell in den Kreisverkehr. Ich konnte nur noch bedingt bremsen und landete teils auf einer kleinen Verkehrsinsel. Dann passierte das was ich bis heute nicht verstehe. Ich stieg aus ging zum Kofferraum, wo mehrere Dosen Starkbier lagen 10% und trank eine auf Ex. Die anderen Autos fuhren vorbei und fragten ob ich Hilfe brauche , ich verneinte es immer und trank munter weiter. Irgendwann stellt ich mein Warndreieck auf und torkelte durch die Gegend. Es war sehr ländlich, wenig Verkehr. Ich setze mich in mein Auto und trank 2 weitere Dosen, fragt mich nicht wieso, ich verstehe es nicht. Dann rief ich selbst die Polizei und lallte ins Telefon und rief noch den ADAC an. Während ich wartete killte ich noch eine Dose. Dann kam die Polizei. Sie bemerkte, dass mit mir etwas nicht in Ordnung war. Pusten und dann 1,3 Promille. Mit auf die Wache. Wochen später war ich geschockt von den 2,55 Promille auf dem Strafbefehl. Wie gesagt nahm ich einen Anwalt und machte den Nachtrunk geltend, es klappte und ich war froh meinen Führerschein wieder zu haben. Ich habe danach wie gesagt einen Therapeuten aufgesucht, weil ich mir mein impulsives Verhalten während dem Nachtrunk nicht erklären konnte. Nach vielen Gesprächen war die Ursache gefunden, ADS im Erwachsenenalter.
Ich lernte damit umzugehen, lernte das ich den Alkohol nicht brauche um zu entspannen und auch nicht um irgendwo dazu zu gehören. Nun 3 Jahre später sitze ich hier, bin ein anderer Mensch, der sehr selten trinkt und seit 2 Jahren ohne Punkte oder Auffälligkeiten Auto fährt.
Irgendwelche Tipps was ich zur MPU bedenken sollte?
Einen Abstinenznachweis gibt es nicht, ich dachte da kommt nie wieder etwas, aber das Trinktagebuch und viele hilfreiche Tools um mit meiner Erkrankung umzugehen. Ich habe seit dem Vorfall keinen Bock mehr mich zu besaufen und trank seitdem 6 mal wie oben beschrieben. Meint ihr das Gutachten wird positiv bei meiner Geschichte?
Danke für die Hilfe und gerne auch Kritik.
Ich hatte im Januar 2019 eine Trunkenheitsfahrt. Beim pusten hatte ich 1,3 Promille, der BAK nach Blutentnahme lag bei 2,55 Promille.
Ich bekam den Strafbefehl einige Wochen später. Ich legte Einspruch ein , da es einen Nachtrunk gab während ich auf den Abschlepper und die Polizei wartete.
Ich bekam vor Gericht den Führerschein 12 Monate später ohne Sperrzeit zurück, da laut Gutachter auch unter 1,1 Promille möglich waren zum Zeitpunkt des Unfalls (bin auf eine kleine Verkehrsinsel draufgefahren).
Jetzt fast 3 Jahre später meldete sich die Führerscheinbehörde bei mir mit der Anweisung einer MPU.
Mein Anwalt meinte damals da wird nichts kommen, deswegen auch keinen Abstinenznachweis gemacht.
Ich bin aber am nächsten Tag des Unfalls sofort ins ein Fachkrankenhaus wo ich 10 Tage war, weil ich einen Nervenzusammenbruch hatte nach der Scheisse die ich gebaut hatte.
Mit dem Therapeuten vereinbartw ich 1 Jahr nix zu trinken und dann kontrolliert wieder anzufangen. Nun habe ich seit dem April 2020 nur 6 mal was getrunken und nie mehr als 2 kleine Pils oder ein grosses. Ich führe ein Trinktagebuch.
Zurück zur 1. Aufforderung, dort stand ich hätte mit mehr als 1,6 Promille ein Fahrzeug geführt und in der Fragestellung ging es darum ob ich wieder unter Alkoholeinfluss fahren werde. Ich habe meinen Anwalt kontaktiert. Er schrieb eine Stellungnahme, die auch akzeptiert wurde. Die Behörde geht nicht mehr von einer Fahrt über 1,6 aus, nicht einmal 1,1 , aber leider bestehen sie weiter darauf und haben die Fragestellung sogar schwerer gemacht. Sie meinen, dass das Gutachten beweist, dass chronischer Alkoholmissbrauch vorgelegen haben muss. Somit geht es in der Fragestellung jetzt um Alkoholmissbrauch.
Macht es das schwerer? Komme ich ohne Abstinenznachweis durch?
Ich bin der Meinung, dass die MPU völlig gerechtfertigt ist bei mir, mein damaligen Verhalten war zum schämen.
Ich war damals auf der Bundeswehrfachschule, 200 km von der Familie weg und das war eine einzige durchgehende Party immer nach der Schule, ausser Donnerstags, weil wir Freitags heimfahren mussten. Der Konsum steigerte sich stark. So das ich quasi fast jeden Tag trank, ausser Donnerstag und Sonntag, die Tage an denen ich fahren musste. Es waren mal 2 mal 6 mal mehr Bier. Ich trank auch, weil ich Angst hatte die Prüfung nicht zu schaffen und weil es die Kameraden auch machten, es war fast unmöglich nicht zu trinken. Ich habe aber eingesehen, dass ich trank zur Entlastung und zum Spass, es war eine Mischung. Mittlerweile habe ich durch die Therapie gelernt, mit autogenem Training und viel Sport zu entspannen. Ich trinke nur noch sehr selten nur geplant und habe keine Probleme nein zu sagen im Gegensatz zu damals. Ich wollte einfach gemocht werden und machte mit, die Anspannung war aber auch ein grosser Faktor.
Am Tag vor der Tat trank ich sehr viel Jagertee, ich bin sehr blau ins Bett das war Samstags. Sonntags gegen 10 Uhr knallte ich mir noch paar Tee rein. Ich stritt mit meiner Frau, weil sie zurecht angepisst war, dass ich Sonntags trank , so viel trank und noch fahren musste. Der Streit eskalierte und ich verließ sehr aufgeregt die Wohnung, durchflutet von Adrenalin durch den Streit bemerkte ich nicht wie blau ich war. Erst als ich später runter kam bemerkte ich, dass ich zu blau zum fahren bin. Ich nahm eine Autobahnabfahrt , es regnete stark und ich fuhr zu schnell in den Kreisverkehr. Ich konnte nur noch bedingt bremsen und landete teils auf einer kleinen Verkehrsinsel. Dann passierte das was ich bis heute nicht verstehe. Ich stieg aus ging zum Kofferraum, wo mehrere Dosen Starkbier lagen 10% und trank eine auf Ex. Die anderen Autos fuhren vorbei und fragten ob ich Hilfe brauche , ich verneinte es immer und trank munter weiter. Irgendwann stellt ich mein Warndreieck auf und torkelte durch die Gegend. Es war sehr ländlich, wenig Verkehr. Ich setze mich in mein Auto und trank 2 weitere Dosen, fragt mich nicht wieso, ich verstehe es nicht. Dann rief ich selbst die Polizei und lallte ins Telefon und rief noch den ADAC an. Während ich wartete killte ich noch eine Dose. Dann kam die Polizei. Sie bemerkte, dass mit mir etwas nicht in Ordnung war. Pusten und dann 1,3 Promille. Mit auf die Wache. Wochen später war ich geschockt von den 2,55 Promille auf dem Strafbefehl. Wie gesagt nahm ich einen Anwalt und machte den Nachtrunk geltend, es klappte und ich war froh meinen Führerschein wieder zu haben. Ich habe danach wie gesagt einen Therapeuten aufgesucht, weil ich mir mein impulsives Verhalten während dem Nachtrunk nicht erklären konnte. Nach vielen Gesprächen war die Ursache gefunden, ADS im Erwachsenenalter.
Ich lernte damit umzugehen, lernte das ich den Alkohol nicht brauche um zu entspannen und auch nicht um irgendwo dazu zu gehören. Nun 3 Jahre später sitze ich hier, bin ein anderer Mensch, der sehr selten trinkt und seit 2 Jahren ohne Punkte oder Auffälligkeiten Auto fährt.
Irgendwelche Tipps was ich zur MPU bedenken sollte?
Einen Abstinenznachweis gibt es nicht, ich dachte da kommt nie wieder etwas, aber das Trinktagebuch und viele hilfreiche Tools um mit meiner Erkrankung umzugehen. Ich habe seit dem Vorfall keinen Bock mehr mich zu besaufen und trank seitdem 6 mal wie oben beschrieben. Meint ihr das Gutachten wird positiv bei meiner Geschichte?
Danke für die Hilfe und gerne auch Kritik.