Hallo Nancy,
mit meinem Therapeuten konnten wir herausfinden, dass ich bei Ungerechtigkeit die eigenwillige Initiative ergreife und dann ohne Erklärung Maßnahmen vollziehe, die eben im Zusammenleben nichts zu suchen hat. Hier muss ich ansetzen, d. h. erst mal in aller Ruhe mit den Beteiligten die Situation abklären und reden, nichts in mich hineinfressen usw. so kann sich auch nichts aufstauen und ich dann zu gesellschaftsschädigenden
Verhalten hinreißen lassen. Notfalls trotzdem so lange stehen zu bleiben, bis die Polizei die Weiterfahrt genehmigt. Bei der zweiten Situation schon gar nicht so weit kommen zu lassen, d. h. hier empfinde ich etwas als ungerecht und bitte um Aufklärung, Besprechung der Sachlage. Auch darf ich nicht so früh nachgeben und es in mich "hineinfressen", immer wieder nachbohren von Anfang an, dann kann sich nicht aufstauen und es zu dieser dummen Aktion mit Sachbeschädigung führen. Dann kann auch nicht so über mich bestimmt werden, ohne sinnvolle Begründung, ich werde nicht ernst genommen, fehlender Respekt mir ggüber, da wird mit mir gespielt, ich muss mir vorher Gehör verschaffen. Außerdem ist die Justiz für die Bestrafung zuständig und nicht ich. Wenn ich Anzeichen für mich zu viel empfundene Ungerechtigkeit wahrnehme, muss ich mir vornehmen, zuerst mal runter zu fahren, denn Gewalt ist nicht erfolgreich und verliert immer. Haare aufstellen, von 10 auf 0 runterzählen. Grenzen einhalten, auch wenn vllt. noch so unsinnig. Nur mit Gesprächen kann eine Erfolg oder das Mißverständnis geklärt werden. Die Gefahrensituation mit einem Lächeln deeskalierend verlassen oder weiterfahren. denn niemand will mir schließlich etwas Böses, so auch umgekehrt.
So in etwa würde ich meine "Aussetzer" begründen können.
Ein Anti-Aggressionstraining hält mein Therapeut für nicht notwendig, so wie er mich bis jetzt kennengelernt hat und anhand meiner Außendarstellung.
Mit freundlichen Grüßen
Prandalf