Cannabis MPU Ankündigung + einige Fragen

NeuHesse2020

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Guten Abend zusammen,

erstmal der Drogen-FB

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 34

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): 4 Monate, ca 2x pro Woche 2-3 Joints geteilt
Datum der Auffälligkeit: 16.12.2022

Drogenbefund
Blutwerte: THC 1,3 ng/ml - Hydroxy-THC 0,3 ng/ml und THC-Carbonsäure 18,2 ng/ml
Schnelltest: -
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet:
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt:

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben:
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: Hessen


Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 14.12.2022

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
Urinscreen:
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: noch nicht angeordnet
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon gehabt?:
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
 

NeuHesse2020

Neuer Benutzer
Hi zusammen. Echt cool, dass es dieses Forum gibt. Habe mir schon einige Stunden diverse Threads durchgelesen, aber ich schätze, jeder Fall ist immer ein bisschen individuell, daher habe ich mich entschlossen, mich zu registrieren und meinen Fall zu schildern.

Ich habe mit meinem Bekannten etwa 4 Monate Cannabis konsumiert. Ich habe ungefähr 2x pro Woche mit ihm konsumiert. Abends 2-3 Stück und ich habe immer mal mitgezogen.
An dem besagten Tag im Dezember 2022 war ich auf den Weg in die Firma (200 km) und wurde auf halbem Wege zu einer groß angelegten Parkplatzkontrolle auf der Autobahn rausgezogen.

Die üblichen Fragen - Führerschein, Fahrzeugpapiere, Alkohol konsumiert, Drogen genommen - Ich wusste ja, dass ich einige Tage vorher Cannabis konsumiert habe, war aber nicht auffällig, hatte aber nichts dabei, Auto wurde komplett durchsucht nach meiner Einverständnis, auch nichts und ich war nicht auffällig. Aber so dumm wie ich bin, habe ich einer Urinkontrolle und Blutprobe zugestimmt (Arzt war ebenfalls vor Ort).

Naja, ist jetzt so. Irgendwann habe ich den Bußgeldbescheid bekommen, die 500 € bezahlt und meinen Führerschein abgegeben und dann von der Fsst. eine Aufforderung zur Beibringung eines ärztlichen Gutachtens mit der oben genannten Fragestellung erhalten.


Ärztliches Gutachten ging mit zwei Urinproben einher (beide negativ auf alle Substanzen). Tja, leider war ich mir nicht im Klaren, dass auch bei dem FÄG quasi psychologische Fragen gestellt werden und so habe ich natürlich ehrlich geantwortet und dass ich zwar clean bin, aber keine Strategie habe, um das ich mich auch noch mit ihm treffe (Kumpel, zusammen Fussball schauen etc.)

Und daraufhin kam von der Fsst. erst noch ein Thema wegen meiner Muskelkrankheit (ist wahrscheinlich weniger spannend) und als Hinweis auf der letzten Seite: Die Erbringung einer MPU ist natürlich Pflicht und wird zu gegebener Zeit folgen. Also nachdem ich das mit meiner Muskelkrankheit geklärt habe und die mir deswegen nicht NOCH EIN FÄG anordnen. Bei meinem Pech bedeutet das FÄG + FÄG + MPU.

Ich habe mich mittlerweile mit der MPU abgefunden, aber eine Frage wurde hier wahrscheinlich schon oft beantwortet, aber vielleicht verstehe ich es nicht oder will es nicht verstehen.

Werden Abstinenznachweise immer gefordert für eine Drogen-MPU?
Und vor allem - Kann man die MPU eigentlich überhaupt nicht bestehen, wenn man eine Frist von 3 Monaten hat, die AN aber 6 Monate benötigen? Also wenn man sich nicht sofort aktiv drum kümmert, hat man gar keine Chance?

Entschuldigt den langen Text.
Beste Grüße
 

mangofreak100

Stamm-User
Hallo und willkommen. Eine Cannabis MPU kann man tatsächlich ohne Abstinenznachweiße bestehen. Nennt sich Kontrolliertes Kiffen. Ist jedoch so gut wie unmöglich zu bestehen. Bei deinen Werten und wenn die Konsumangaben stimmen, reichen 6 Monate Abstinenz locker aus. Wenn deine Haare 6cm lang sind, könntest du die 6 Monate auf einen Schlag nachweisen. Haaranalysen gehen immer 6 Monate rückwirkend. Bis wann ist deine Frist zur Vorlage eines Gutachtens? Wenn du dich gut vorbereitest und deine Haare lang genug sind, ist das rein theoretisch machbar. Du hast übrigens um 0,4 die aktives THC Grenze gerissen. Nur 0,4 drunter und es wäre nichts passiert. Seis drum, aber dass muss man auch erstmal hinkriegen.
 

NeuHesse2020

Neuer Benutzer
Hi Mangofreak, danke für deine schnelle Rückmeldung.
Ich habe mir schon gedacht, dass ich wieder der Glückliche bin in der Sache. Ich habe es auch damals geschafft, 2 Wochen vor Probezeit geblitzt zu werden mit 21 km/h nach Abzug und bei meinem Glück wird jeglicher Ermessensspielraum gegen mich ausgelegt. Aber wie du schon sagst, sei´s drum. Zurück zum Thema.

Ich habe bis Ende März Zeit wegen der Sache bzgl. Muskelkrankheit und dann wird irgendwann die MPU angeordnet. Haare sind aktuell etwa 3 cm lang (war gestern beim Friseur)

Grüße
 

NeuHesse2020

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Tut mir Leid wegen dem Doppelpost. Ich hatte die Fragestellung eigentlich auch eingetragen, aber irgendwie fehlt sie. Daher hier nochmal:
Lässt sich aus dem vorliegenden Sachverhalt (siehe Akte) bestätigen, dass der/die betroffene derzeit Betäubungsmittel konsumiert? Ist das Konsumverhalten zum Tatzeitpunkt als einmalige, gelegentliche oder regelmäßige Einnahme von Cannabis zu bezeichnen?
Ergebnis FÄG = Es lässt sich nicht bestätigen. Es lässt sich jedoch ein gelegentlicher Konsum vermuten.
 

mangofreak100

Stamm-User
Könnte knapp werden. Mach dich mal an den Fragebogen für Drogen. Lass dir aber Zeit dafür. Also hast du keine MPU aufforderung bis jetzt.
 

NeuHesse2020

Neuer Benutzer
Ja, ich werde auf jeden Fall schnellstens anfangen, mir über den Drogen-Fragebogen Gedanken zu machen. Meine Haare wachsen zum Glück wie verrückt. Da fällt alle 4 Wochen mehr als 1 cm. Also ich mache mir mehr Sorgen um die MPU an sich.
 

NeuHesse2020

Neuer Benutzer
Es ist eine Erbkrankheit (HMSN, Muskelschwund an den Extremitäten). Also ich kann z.B. nicht auf Zehenspitzen stehen und habe Gleichgewichtsstörungen. Aber zum Auto fahren reicht es allemal. War gestern beim Neurologen und der hat mir einen Bericht ausgestellt, dass das teilnehmen am motorisierten Straßenverkehr neurologisch absolut unproblematisch ist. Aber wie ich wieder sage - wahrscheinlich findet die Fsst. wieder einen Grund, um deswegen nochmal zu ein FÄG anzufordern.
 

mangofreak100

Stamm-User
Das Problem wird wahrscheinlich sein, dass der Arzt der die Bescheinigung ausstellt, ein FA für Verkehrsmedizin sein soll. Warten wir mal ab was die Fsst zu deiner Bescheinigung sagt. Hab ich richtig verstanden, dass du noch keine Aufforderung zur MPU erhalten hast?
 

NeuHesse2020

Neuer Benutzer
In dem Schreiben steht, dass ich die Möglichkeit habe, einen Bericht von einem normalen Arzt einzureichen. Ich schätze auch mal, ganz objektiv betrachtet, dass ein Neurologe am besten etwas zu einer neurologischen Krankheit sagen kann. Wenn das wieder über ein FÄG geschehen muss, ist das nichts als Geldmacherei. Ich kann trotz der Krankheit untrainiert 100 kg drücken und das wird für jedes Pedal der Welt ausreichend sein.
Genau, ich werde erst noch zur MPU aufgefordert, nachdem das mit der Krankheit für die Fsst. ausreichend ist.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Moin und willkommen im Forum !

Also nachdem ich das mit meiner Muskelkrankheit geklärt habe und die mir deswegen nicht NOCH EIN FÄG anordnen.
Ein FäG dient zur Klärung deines Konsumverhaltens. Es ist nicht dazu da diverse Krankheiten zu beurteilen. Es erklärt sich eigentlich schon aus der fachlichen Kompetenz heraus. Wenn ein Verkehrspsychologe über eine Muskelkrankheit urteilen soll, dann macht mein Zahnarzt demnächst vielleicht auch noch eine Koloskopie (Darmspiegelung).
Lässt sich aus dem vorliegenden Sachverhalt (siehe Akte) bestätigen, dass der/die betroffene derzeit Betäubungsmittel konsumiert? Ist das Konsumverhalten zum Tatzeitpunkt als einmalige, gelegentliche oder regelmäßige Einnahme von Cannabis zu bezeichnen?
Ergebnis FÄG = Es lässt sich nicht bestätigen. Es lässt sich jedoch ein gelegentlicher Konsum vermuten.
Dein HMSN ist auch nicht Betandteil deiner MPU, andernfalls würde das in der Fragestellung auftauchen.

Bevor du einen Drogen-FB beantwortest, heißt es erstmal viel lesen und Infos sammeln. Damit schaffst du dir erstmal eine gewisse Grundlage, den ein FB kostet viel Zeit ... wenn es was vernünftiges werden soll.

Hier sind vorab ein paar grundlegende Links ...

MPU ... abc Teil 1 Ablauf der MPU
MPU ... abc Teil 2 Vorbereitung auf die MPU
MPU ... abc Teil 3 Umgang mit dem MPU Gutachten

FAQ Reaktionstest/Leistungstest

Unterlagen für die Neuerteilung

Urinanalyse FAQ
Haaranalyse FAQ

Gute FB ... als Hilfestellung für deinen Drogen-FB

Wichtige Abkürzungen
 

NeuHesse2020

Neuer Benutzer
Hi Max, danke auch dir für deine Rückmeldung.
Vielleicht hätte ich es ein bisschen ausführlicher schreiben sollen.
Ich war unvorbereitet beim FÄG. Ich dachte, es geht nur um die Urinproben. Dass das quasi die abgespeckte MPU war mit ähnlichen Fragen, das war mir nicht bewusst.
Da habe ich der Ärztin von meiner Krankheit erzählt.
Und im Gutachten wurde das erwähnt und der Brief von der Fsst. war dann sinngemäß so aufgebaut:
99 Prozent wegen der Krankheit und dass ich die EINMALIGE Chance erhalte, Berichte von meinem behandelnden (Krankheit nicht behandelbar) Arzt einzureichen inkl. Medikation (gibt es ebenfalls nicht). Wenn ich das nicht habe, wird wieder ein ärztliches Gutachten angeordnet.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Berichte von meinem behandelnden (Krankheit nicht behandelbar) Arzt einzureichen inkl. Medikation (gibt es ebenfalls nicht). Wenn ich das nicht habe, wird wieder ein ärztliches Gutachten angeordnet.
Fürs nächste Mal ... "Alles was Du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest Du auch sagen." ;)

Egal, es ist nicht unüblich, dass bei gewissen Krankheiten Arztberichte nebst Medikation gefordert werden ... sofern sie bekannt sind. Das verfolgt die FSST jedoch selbst und ist nicht Bestandteil deiner MPU.
Beim Neurologen warst du ja bereits, der hat bestimmt auch die Medikation aufgeführt. Das Gesamtwerk zur FSST bringen und fertig.
 

NeuHesse2020

Neuer Benutzer
Hast du absolut Recht. Ich will mich darauf auf nicht versteifen. Vielleicht deute ich das geschriebene auch falsch. Ich habe gerade nochmal beide Briefe angeschaut und es werden unterschiedliche Paragraphen genannt, aber es heißt auch ärztliches Gutachten durch eine anerkannte Begutachtungsstelle.
Mir gehts viel mehr um die Vorbereitung auf die MPU und dass ich bis dahin schaffe, 6 cm lange Haare zu haben
Danke für deine Unterstützung und beste Grüße
 

NeuHesse2020

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

ich weiß gerade nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

Wie ich in meinem ersten Beitrag schon geschrieben habe, ging es ja erst noch um meine Krankheit.
Heute habe ich einen Brief von der FEB bekommen und dort steht folgendes:

Ich bestätige den Eingang des Arztberichtes vom ..Datum.. durch Dr .......
Nach Auswertung des Arztberichtes sind seitens meiner Behörde keine weiteren fahreignungsüberprüfenden Maßnahmen einzuleiten.
Für die Mitarbeit bedanke ich mich und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute.

Nicht unterschrieben von der Inspektorin, sondern von einer Büroangestellten. Hinzu stand in dem Brief vorher: Den Brief bzgl. MPU erhalten sie zu gegebener Zeit.

Erträume ich mir jetzt, dass die mir das ersparen, weil der Grenzwert durch dieses Expertenteam da erhöht werden soll und ich weit unter dem Wert war (2022)?

Liebe Grüße
 

mangofreak100

Stamm-User
Der neue Grenzwert soll ja auf 3,5 aktives THC angehoben werden. Bis jetzt ist das noch nicht Gesetzlich verankert aber darauf wird es hinauslaufen. Ich hab jetzt schon öfters gehört das keine MPU unter diesem Wert angeordnet wird. Glück für dich. Solange kein Brief mit einer aufforderung zur MPU kommt ist alles safe. Mal ganz nebenbei mit 1,3 Aktiv THC warst du wahrscheinlich eh nüchterner als so mancher der mit 2 Bier im Kopf rumfahrt.
 

NeuHesse2020

Neuer Benutzer
Das wäre so ein Träumchen. Ich will das gar nicht schön reden und ich habe es ja getan, aber als Ersttäter und jemand, der im Straßenverkehr generell noch nie sonderlich aufgefallen ist, finde ich das schon echt hart.
 
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