Ersttäter mit BAK 1.73

Butters

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Hallo,
Ich bin neu hier im Forum, habe allerdings schon seeeehr lange und immer wieder hier gesurft und Informationen gesammelt. Nun steht die MPU vor der Tür, was mich dazu bringt jetzt auch mal aktiv eure Hilfe zu erbitten. Ich bin ein 25 Jahre junger Kerl den ihr gerne Butters schimpfen dürft :)

Zur Tat: Am 25.07.2016 habe ich fahrlässig im Verkehr ein Fahrzeug geführt, mit einem BAK von 1.73. Ich habe keinen Unfall gebaut- es war eine allgemeine Verkehrskontrolle um 01:45 Uhr nachts. Ich habe mich kooperationsbereit verhalten.

Wo fange ich am besten an... ich denke ich werde erstmal freihand drauf losschreiben damit ihr seht in welchem Umfang ich mich bisher eigenständig vorbereitet habe.

Ich hatte in meinem Leben stets einen Mangel an Selbstbewusstsein und bin auch generell eher der ruhige Typ der nicht so viel spricht. Am Tag der TF war ich eigentlich zum Karpfenangeln allein an mein damaliges Vereinsgewässer gefahren (Ich bin Karpfenangler und wenn ich angeln gehe, dann tue ich dies stets mindestens für eine Nacht). Dort angekommen habe ich soweit mein Nachtlager aufgebaut, und dann kam auch schon eine Gruppe von 7 Leuten vorbei. Freunde die ebenfalls im Verein dort sind, die kenne ich auch nur von dort, im Schlepptau 2 gutaussehende Mädels die ich noch nicht kannte. Eine von ihnen hatte dann um 0Uhr Geburtstag, weshalb sie Alkohol dabei hatten. Ich hatte mir den schönsten Platz am See gesichert also blieben sie bei mir. Wir grillten dann und haben im Anschluss Bier getrunken. Mit steigendem Alkoholpegel stieg natürlich auch das Selbstbewusstein, was für mich als einen eher nicht so selbstbewussten Kerl vor 2 gutaussehenden Mädels natürlich super war. Sie hatten noch eine Flasche Wodka dabei. Diese wurde um 0 Uhr ausgepackt und dann wollten wir ein Trinkspiel spielen. Das Mädel das Geburtstag hatte, hatte allerdings viel Glück beim Spiel und durfte/musste quasi die ganze Zeit nichts trinken bis die Flasche leer war. Sie war dann sehr traurig und wollte unbedingt auch noch was trinken, es war aber nichts mehr da. Die jungs überlegten dann wo man in der Nähe um die Uhrzeit noch was zu trinken herbekommen könnte. Die einzige Möglichkeit war eine Shisha Bar die etwa 2km vom see entfernt war. Ich wurde dann von den Jungs dazu überredet mit dem Auto da hinzufahren und eine weitere Flasche Wodka zu holen. Da ich dem Geburtstagkind imponieren wollte tat ich das letztendlich auch. Auf dem Rückweg dann die Polizeikontrolle... für mich war zu diesem Zeitpunkt der Abend gelaufen.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass das eine absolut dämliche Aktion war. Ich habe nicht imponiert sondern mich blamiert, nach der Blutentnahme und dem ganzen drumherum war auch niemand mehr am See als ich dann dorthin kam und das war das letzte mal, dass ich jeden von diesem Abend gesehen habe. Ohne Führerschein ist der See nicht mehr erreichbar weshalb ich nie wieder dort gewesen bin.

Ich habe dann erstmal meine daraus resultierenden Probleme bewältigen müssen. Ich hatte derben Streit mit meinen Eltern und hatte jeden Tag bei Wind und Wetter einen Arbeitsweg von 45 Minuten mit dem Fahrrad. Damals war ich kurz vorm Ende meiner Ausbildung. Ich habe mir dann eine Wohnung im Ort meines Arbeitgebers gesucht und bin umgezogen, habe einen großen Kredit aufgenommen um die Wohnung einrichten zu können, die Strafe zu zahlen etc. Finanziell gesehen ging es mir dadurch sehr lange alles andere als gut, weshalb ich auch nie mit der MPU angefangen habe.

Als der Umzug erledigt war habe ich dann nach und nach mein Verhalten aufgearbeitet und mir Gedanken gemacht warum ich so blöd war... aber der Grund war mir ja eigentlich schon bekannt. Ich wollte dem Mädel imponieren und habe das Selbstbewusstsein genossen dass ich sonst eher nicht so kannte. Also beging ich nach einer Lösung für mein Problem zu suchen, welches ich vorher nie als ein so großes betrachtet habe.

Ich habe eine leichte Schilddrüsenüberfunktion und war immer seeeehr abgemagert (1.81m - 63kg zur damaligen Zeit). Oft wurde ich darauf angesprochen, auch während meiner gesamten Kindheit. Zuzunehmen habe ich früher oft versucht aber so schnell wie ein mikriges Kilo drauf war war es auch wieder unten. Nachdem ich meinen Lappen abgegeben habe, und nicht mehr angeln gehen konnte habe ich ohnehin ein neues Hobby gebraucht. Ich habe also mit Kraftsport begonnen, und das nicht zu knapp. Ich habe mir ein Ziel gesetzt und dieses nie aus den Augen verloren. Heute bin ich zwar kein 100kg Muskelberg, aber mit meinen derzeit 75kg und einem extrem niedrigen Körperfettanteil habe ich einen Körper von dem ich damals nur träumen konnte, wodurch mein Selbstbewusstsein drastisch gesteigert wurde. Imponieren kann ich heute dadurch an Tagen an denen Freunde trinken, indem ich nichts trinke und dennoch genauso viel Spaß habe wie der Rest :) Ich komme aus mir heraus und habe Spaß - Sprüche wie "Respekt das könnte ich nicht!" Sind keine Seltenheit. Und das beste: am nächsten Tag habe ich keinen Kater, keine Erinnerungslücken, ich weiß dass ich mich nicht peinlich verhalten habe, und mein Körper dankt mir den gesunden Lebensstil.

Seit dem Vorfall tranken ich nur noch sehr selten (Beispielsweise dieses Jahr an Silvester ein Glas Sekt, am 25.04. Eine Flasche Bier 0,5l da hatte meine Freundin Geburtstag. Ansonsten nichts)
Vorher trank ich jedes Wochenende viel, ich bin mit den Freunden Wochenends immer an 1-2 Tagen in irgendwelche Discos und da waren es dann zwischen 4 und 10 Biere á 0,5L oder stattdessen Cocktails. Manchmal auch mehr. Unter der Woche im Durchschnitt an einem Abend ein Bier, alleine zu trinken war nie mein Ding.



Soviel erstmal zu meiner Geschichte. Wenn ihr wollt fülle ich auch gerne noch den großen Fragebogen aus, ich warte aber erstmal ab ob sich jemand die Mühe macht sich mir zuliebe die Augen an meinem Text blutig zu lesen :)

Der Termin für das Gutachten ist am 16.07., ich setze hierbei auf KT. Eine professionelle Vorbereitung ist terminlich vereinbart, mir wurde dort empfohlen diese Zeitnah am Termin des Gutachtens zu machen. Es sind 4 doppelstunden mit einer Verkehrspsychologin - der erste Termin am 29.06. Das Gutachten findet beil TÜV Nord in Offenbach statt.

Kritik, Gedanken, Fragen - ich freue mich über jeden der sich Die Zeit nimmt meinen Beitrag zu lesen und zu kommentieren !

Liebe Grüße, Butters
 
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Butters

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Nungut ich habe mir meinen Text nun selbst nochmal durchgelesen und festgestellt, dass einige wichtige punkte gar nicht aufgeführt sind. Deshalb vervollständige ich meinen Beitrag nun doch noch gleich mit einem ausgefüllten Fragebogen- das wird der Übersichtlichkeit wohl auch ein wenig helfen.


Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1.81
Gewicht: 63kg (damals - 75 heute)
Alter: 21 (damals - 25 heute)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 25.07.2016
BAK: 1,73%
Trinkbeginn: ca.19 Uhr
Trinkende: ca. 01.15 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 2:15 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: ja, 10 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: 27.02.2020
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 1 Punkt wegen überhöhter Geschwindigkeit außerorts


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 25.07.2016 bin ich zu meinem Vereinsgewässer gefahren um dort über Nacht auf Karpfen zu angeln. Dort angekommen bin ich ca. um 18 Uhr, mein Nachtlager war ca. gegen 18:45 Uhr errichtet woraufhin 5 Freunde aus dem Verein aus Zufall vorbei kamen. Mit dabei hatten sie zwei gut aussehende Frauen von denen eine um 0 Uhr Geburtstag hatte. Sie waren gekommen um in ihren Geburtstag reinzufeiern und fragten mich ob sie bei mir am Platz bleiben könnten und ich mitfeiern wolle. Ich habe eingewilligt und wir begannen damit die Grills anzuschmeißen, zu essen und Bier zu trinken. Später haben wir ein Trinkspiel gespielt bei dem wir Wodka getrunken haben. Als der Alkohol leer war wollte ich dem Geburtstagsmädel imponieren indem ich mich bereit erklärte auf ihren Willen hin eine weitere Flasche Wodka aus einer Shisha bar kaufen zu gehen. Das Mädchen und zwei Freunde kamen mit als wir um ca. 1:30 Uhr los fuhren. Um 1:45 Uhr wurde ich auf dem Rückweg von der Polizei im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten da die Musik sehr laut aufgedreht war und ich wohl durch meine Fahrweise aufgefallen war. Die Blutentnahme fand kurze zeit später statt und ergab, dass ich zur Zeit der TF einen BAK von mindestens 1,73% gehabt habe.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


19:00 – 24:00 Uhr: 5 Bitburger 0,5l gleichmäßig verteilt
00:00 – 01:00 Uhr: 6 Schnapsgläser Wodka 2cl

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Gefahren bin ich ca. 3 km, die Strecke insgesamt wären ca. 4 km gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich hatte, vermutlich durch das angetrunkene Selbstbewusstsein, das Gefühl noch sicher fahren zu können. Im Verlauf der Fahrt fiel mir allerdings auf, dass ich nicht mehr so sicher fahren konnte wie in nüchternem Zustand. Da die Strecke aber nicht allzu weit war und wir dann auch schon die Hälfte hinter uns hatten wollte ich nicht als "Spaßbremse" dastehen und die hälfte der Belegschaft laufen lassen während die andere hälfte am See auf uns warteten. Ich entschied also kritischer Weise den Rest der Strecke durch zu ziehen und mich auf die Straße zu konzentrieren.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Anfangs hatte ich vorgeschlagen, dass wir ja auch alle gemeinsam zur besagten Shisha-bar laufen können. Da die 4km zu Fuß sehr lange gedauert hätten, es schon sehr spät war und wir die Shisha-bar nicht rechtzeitig vorm schließen erreicht hätten beschloss ich dennoch zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem heutigen Wissen über Alkohol und die Abbauzeiten gehe ich davon aus, dass ich etwa 3 mal mit Restalkohol am Steuer saß. Vor dem Vorfall habe ich mir wenige bis keine Gedanken darüber gemacht wenn ich nach einer Nacht in der ich viel getrunken habe morgens aufgestanden bin und mich gut gefühlt habe.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Mit 14 Jahren habe ich das erste mal ein Bier getrunken. Es schmeckte mir überhaupt nicht da ich es viel zu bitter fand, und stellte den Rest des Getränks nach wenigen Schlücken zur Seite. Mein Opa fand dies sehr lustig.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich trank im alter von 18 bis 21 Jahren regelmäßig Alkohol wobei sich der Konsum aufs Wochenende beschränkt hat. Ich bin mit meinem Freundeskreis an durchschnittlich 4 Tagen im Monat in eine Disco gefahren (Immer entweder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder wir haben uns ein Sammeltaxi geteilt) wo wir Alkohol getrunken haben und Frauen kennengelernt haben.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Im Schnitt jedes Wochenende an einem Tag. Getrunken habe ich zu Beginn eines Abends jedes mal Bier und im Laufe des Abends wurde dann irgendwann auf Longdrinks wie Caipirinha oder Long Island Ice Tea umgestiegen. Die Menge war unterschiedlich, belief sich im Schnitt aber auf ca. 4 Biere á 0,5L und 4 Longdrinks á 0,5L.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit meinem damaligen Freundes- und Bekanntenkreis

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich habe für mich getrunken um mein geringes Selbstvertrauen und meine ruhige Art hinter mir zu lassen. Der Alkohol erleichterte es mir Gespräche mit fremden Frauen zu beginnen und Konversationen zu halten. Im Nachhinein kann ich sagen, dass mein Selbstbewusstsein durch den Alkoholkonsum zwar kurzfristig anstieg, langfristig betrachtet hat es ihm auf jeden Fall geschadet. Ich habe eine leichte Schilddrüsenüberfunktion und hatte damals schwere Probleme Gewicht zuzulegen, wodurch ich stets sehr abgemagert aussah. Der Alkohol hat meinem Körper nicht gut getan und nicht dabei geholfen mein eigentliches Problem zu bekämpfen sondern lediglich ein Symptom temporär auszuschalten.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol hatte ich eine stimulierende Wirkung an mir festgestellt, der Kontakt zu Fremden und Frauen fiel mir etwas leichter. Je mehr Alkohol konsumiert wurde, desto extrovertierter wurde ich. Allerdings waren richtige Unterhaltungen erschwert da ich mich bei viel Alkohol nur noch schwer längere Zeit auf ein Thema konzentrieren konnte.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Dadurch, dass mein Freundeskreis ein ähnliches Trinkverhalten an den Tag lag und es fälschlicherweise als normal einstufte wurde nie etwas gesagt. Wenn Äußerungen getroffen wurden dann nicht in Bezug auf mich, da ich mit meiner Ausbildung und meinem Schulabschluss (bezüglich diesen Freundeskreises) damals stets der erfolgreichste aus dem Freundeskreis war.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Auf mein Umfeld und den Beruf hatte das Trinken keine Auswirkungen, da nur an den Wochenenden getrunken wurde. Am Samstag oder Sonntag hatte ich manchmal Kopfschmerzen und Übelkeit die mir diesen Tag dann regelrecht versaut haben. Wenn ich mal unter der Woche Abends ein Bier getrunken habe, was wirklich sehr selten vorkam, ist es auch bei dem einen Bier geblieben. Am Folgetag spürte ich keine Nebenwirkungen oder sonstiges und konnte mich dann trotzdem wunderbar auf die Arbeit/Schule/Ausbildung konzentrieren.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Zur damaligen Zeit war das Trinkverhalten von ca. 4 Bier und 4 Longdrinks normal um mein Selbstbewusstsein auf ein für mich angenehmes Niveau zu bringen. Es viel mir ohne den Alkohol sehr schwer Frauen anzusprechen. Anstatt das Übel bei den Wurzeln zu packen und an mir selbst zu arbeiten um mehr Selbstbewusstsein zu erlangen habe ich schlicht die Abkürzung über den Alkohol gewählt. Meine Körperliche Statur war wohl die Hauptursache für dieses Verhalten.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja das ist mir einmal passiert. An meinem 18. Geburtstag haben ich und zwei gute Freunde die im selben Monat auch 18 wurden zusammen eine riesen Party mit knapp 200 Gästen geschmissen. Dafür haben wir eine Kneipe im Wald gemietet. Gegen 4 Uhr morgens habe ich betrunken bei meinem Nachbarn geklingelt um ihn zu fragen ob er nicht rauskommen will zum feiern. Seine Mutter öffnete die Tür und war schockiert. Wir hatten seit dem Kindergarten keinen Kontakt mehr und er wohnte schon lange nicht mehr bei seiner Mutter sondern war zu seinem Vater gezogen. Am nächsten morgen klingelte sie bei mir und fragte was denn da los gewesen sei. Das war einer der peinlichsten und unangenehmsten Momente in meinem Leben.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nach der Trunkenheitsfahrt war ich so schockiert von mir selbst und der Situation, dass ich so viele Freiheiten nicht nur aufs Spiel gesetzt sondern letztendlich auch verloren habe, dass ich erstmal mit den neuen Umständen lernen musste umzugehen. Ich habe den Entschluss gefasst an meinem eigentlichen Problem zu arbeiten und zwar dem mangelnden Selbstbewusstsein. Ich habe ca. ein halbes Jahr komplett auf Alkohol verzichtet und anschließend hin und wieder ein Bier getrunken (Nur an geplanten Anlässen und nicht häufiger als einmal alle zwei Monate).

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher hielt ich mein Verhalten für ganz normal, da in meinem Freundeskreis alle auf Partys oder in Discos tranken. Mir war zwar bewusst, dass ich trinke um lockerer zu werden und einfacher Spaß haben zu können, mir war allerdings nicht klar, dass dies kein normales Verhalten darstellt.

Ich kann heute sagen, dass ich damals getrunken habe um dem Problem meines mangelnden Selbstbewusstseins aus dem Weg zu gehen, da dies für mich einfacher war als mein Problem in den Griff zu bekommen und an meinem Selbstbewusstsein aktiv zu arbeiten. Ich sah im Alkohol eine "Abkürzung" die jederzeit leicht zu erreichen war. Mein Verhalten war nicht nur leichtsinnig sondern hat das eigentliche Problem nur verstärkt.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Heute trinke ich zu besonderen Anlässen (z.B Geburtstag, Silvester oder Weihnachten) gerne mal ein Bier mit oder stoße mit einem Sekt mit an. Ich achte darauf, dass zwischen solchen Anlässen mindestens zwei Monate nichts getrunken wurde. Wenn in kurzer Zeit mehrere Anlässe gegeben sind stoße ich lieber mit einer Cola oder einem Softdrink an.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 05.05.2020 habe ich mit meiner Freundin ein Bier getrunken. Es war ihr Geburtstag und mein letztes Alkoholisches Getränk lag bereits 5 Monate zurück weshalb ich mir dieses Bier mit gutem Gewissen genehmigen konnte.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein das schmeckt komisch. Wenn dann trinke ich Karamalz, das schmeckt mir wirklich gut.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Grundsätzlich verzichte ich heute weitestgehend auf Alkoholische Getränke. Ich habe seit der TF stark an mir und meinem Selbstbewusstsein gearbeitet. Ich betreibe seid 2,5 Jahren regelmäßig Kraftsport und achte auf eine Gesunde Ernährung. Hierdurch habe ich es trotz meiner leichten Schilddrüsenüberfunktion geschafft auf ein Körpergewicht von 75 kg zu kommen welches auch weiterhin gesteigert werden soll (Ich bin kein Monster-Muskelpaket wie Arnold, aber heute werde ich von neuen Bekannten gefragt wo ich trainieren gehe und nicht ob ich krank bin). Alkohol schadet meinem Körper und widerspricht dem Lebensstil den ich heute führe. Mein Selbstbewusstsein ist nun auf einem sehr guten Level und ich bin Leistungsfähiger als ich es früher jemals für möglich gehalten hätte. Dieses Gefühl ist besser als jedes Gefühl das mir Alkohol je geben könnte.
Wenn ich heute Alkohol trinke dient es wieder als Genussmittel und nicht mehr zum Abbau von Hemmungen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Der Verlust meines Führerscheins hat mir vor Augen geführt wie viele Freiheiten ich doch letztendlich gehabt habe. Ich habe vorher immer alles auf meine Schilddrüsenüberfunktion geschoben und war der Annahme, dass es einfach nicht möglich für mich ist Gewicht zuzulegen und sah im Alkohol einen einfachen Ausweg. Die Folgen die dies für meinen Körper hatte waren mir ebenfalls nicht bewusst. Ich bin nur froh darüber soviel Glück gehabt zu haben, dass während der TF niemand zu Schaden gekommen ist. Wenn ich heute auf der Arbeit oder in den Nachrichten von Vorfällen höre in denen Betrunkene Autofahrer unschuldige Menschen zu Opfern machen wird mir richtig schlecht.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe einen Schlussstrich gezogen und aufgehört immer den leichtesten Weg zu gehen. Ich habe mich lange Zeit mit mir selbst auseinandergesetzt um herauszufinden weshalb ich so wenig Selbstbewusstsein habe und als mir der Grund bewusst wurde habe ich mir ein Ziel gesetzt. Das Ziel mit Freunden in eine Disco zu gehen und Frauen erfolgreich ansprechen zu können auch ohne Alkohol zu trinken. Nachdem dies auch gleich beim ersten mal geklappt hat war ich so überzeugt von mir selbst und meiner Veränderung, dass ab diesem Zeitpunkt für mich klar gewesen ist: Wer hart arbeitet wird auch belohnt. Ich war einfach nur stolz auf mich und habe das Verhalten beibehalten- bis heute und ich bin glücklicher als ich es vor dieser Veränderung je gewesen bin.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Meine Freunde sind super stolz auf mich, ich führe mittlerweile seit 2 Jahren eine feste, glückliche Beziehung und auf der Arbeit bin ich viel Leistungsfähiger als damals. Dadurch, dass ich am Wochenende mittlerweile gar nicht mehr feiern gehe habe ich viel Zeit zur Verfügung die ich unter anderem mit meiner Familie verbringe, die sich darüber ebenfalls sehr freut. Außerdem habe ich nun vor einem halben Jahr auch wieder das Angeln angefangen - aktuell fahre ich mit einem 70 kg schweren Fahrradanhänger 40 Minuten bis ich an einem nahen See angekommen bin dessen Verein ich beigetreten bin (ist ein anderer See als der von damals). Dort konnte ich viele neue Freundschaften knüpfen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Durch die Stärkung meines Selbstwertgefühls und Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten bin ich in der Lage offen und ohne Scham von meinen Erlebnissen zu erzählen. Sollte ich in einer Situation doch mal unsicher sein habe ich eine tolle Familie und einen tollen Freundeskreis zu denen/dem ich in jeder Situation kommen kann. Hier haben wir bisher für jedes Problem eine Lösung gefunden.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)


Da der Alkoholkonsum damals durch das geringe Selbstbewusstsein entstanden ist, ich aber heute weiß, dass ich sehr wohl auch so wie ich bin Selbstbewusst auftreten kann halte ich es nicht für möglich jemals wieder in eine solche Situation zu geraten.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Sollte in Zukunft ein Anlass zum Trinken gegeben sein werde ich im Vorfeld abklären mit welchen mitteln man im Anschluss noch nach Hause kommt (Taxi, Öffentliche Verkehrsmittel oder eben zu Fuß wenn nicht weit entfernt).
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Servus @Butters,

wichtig ist, dass du die Kernfrage 12 noch etwas ausbaust (Kindheit, Jugend), bzgl. deiner inneren Motive:
Ich habe für mich getrunken um mein geringes Selbstvertrauen und meine ruhige Art hinter mir zu lassen.
Bei den Top-Fragebögen steht dort immer ziemlich viel. Schau dir die ruhig mal an.
Woher kam das? Da gibt's bestimmt Geschichten aus der Kindheit/Jugend. Wenn du das herausgearbeitet hast, kannst du vielleicht auch bei den jetzt-/Zukunftsfragen etwas ausführlicher erklären, warum du jetzt weniger gefährdet bist.
Ansonsten wären noch ein paar eher klassische Schnitzer auszumerzen:
- Es ist immer wieder unwahrscheilich, dass du am Tattag plötzlich etwas anderes trinkst als soonst üblich.
- Es ist unwahrscheinlich, dass du am Tattag mehr konsumiert hast, als je zuvor, und dann noch fahren konntest.
- Deine früheren Trinkgewohnheiten müssen die Entwicklung vom abstinenten Milchbubi zu trainierten Alkoholfahrer nachvollziehbar machen.
- Es ist unwahrscheinlich, dass kaum freühere TF stattgefunden haben. Frage 7 bezieht sich auch auf Fahrten im legalen Bereich.
Für die vorgenannten Punkte solltest du dir mal die Promillerechner und Alkoholformeln (Widmark) anschauen.
- Bei 22 reicht ein "Nein".
- Für 28 ist es wichtig, dass du es dir sehr wohl vorstellen kanst. Was ist, wenn dein Selbstbewusstsein einen Dämpfer bekommt oder deine Beziehung in die Brüche geht? Nur wenn du akzeptierst, dass eine Gefahr existiert, kannst du oihr nämlich präventiv begegnen.
- Für 29 sind Trinkmengen auch durchaus interessant!
 

Butters

Neuer Benutzer
Servus @RodionRomanovich ,
vielen Dank schon mal für deine schnelle Antwort ! Ich versuche mal die Frage 12 noch etwas auszubauen.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Während meiner Jugendzeit haben meine engen Freunde aus dem damaligen Freundeskreis nie Probleme gehabt mit Mädels zu reden und Beziehungen zu führen. Da wir natürlich sehr viel Zeit miteinander verbracht haben bekam ich das immer mit und wir sprachen auch häufig über dieses Thema. Viele meiner Freunde waren damals einfach super von sich selbst überzeugt und hatten nie Probleme fremde Menschen, besonders Mädchen, anzuquatschen und sich mit diesen zu verabreden. Das ein oder andere mal konnte ich mich dazu überwinden auf ein Mädchen zuzugehen, was allerdings immer mit ziemlich viel Scham einherging und in fast allen Fällen alles andere als Erfolgreich war, ich bekam kaum ein Wort raus und habe mich damit eher zur Lachnummer gemacht. Meine Freunde fanden das damals ziemlich witzig und merkten nicht wie sehr es an mir nagt. Wenn wir darüber sprachen und ich nach diversen Hilfestellungen bzw. Tipps gefragt haben kamen wir letztendlich darauf dass ich sehr abgemagert aussehe und eine Frau wohl eher auf einen etwas stämmigeren Typen stehen würde der sehr von sich selbst überzeugt ist. Ich habe auch früher oft versucht zuzunehmen und auch immer mal wieder versucht ein bisschen zu trainieren und Muskeln aufzubauen, was mir allerdings nie gelang. Wenn ich nach einem Monat keine signifikanten Veränderungen an mir beobachten konnte sank die Motivation deutlich bis ich es letztendlich aufgegeben habe. Ich habe demnach getrunken um mein geringes Selbstvertrauen, meine ruhige Art hinter mir zu lassen und das auf eine weitaus einfachere Art und Weise als Wochen-/Monatelang etwas anstrengendes durch zuziehen von dem ich nicht einmal wusste ob es überhaupt erfolgreich sein kann. Der Alkohol erleichterte es mir Gespräche mit fremden (vor allem Frauen) zu beginnen und Konversationen zu halten. Im Nachhinein kann ich sagen, dass mein Selbstbewusstsein durch den Alkoholkonsum zwar kurzfristig anstieg, langfristig betrachtet hat es ihm auf jeden Fall geschadet. Ich habe eine leichte Schilddrüsenüberfunktion und hatte damals schwere Probleme Gewicht zuzulegen, wodurch ich stets sehr abgemagert aussah. Der Alkohol hat meinem Körper nicht gut getan und nicht dabei geholfen mein eigentliches Problem zu bekämpfen sondern lediglich ein Symptom temporär auszuschalten.

Zu Frage 2
könnte ich die Schnapsgläser natürlich auch einfach durch Longdrinks ersetzen, das entspräche nicht ganz der Wahrheit, aber wenn es glaubwürdiger rüberkommt sollte das ja kein Problem sein. ? Die Leute mit denen ich am Tathergang getrunken habe waren auch nicht die üblichen Leute aus meinem Freundeskreis mit denen ich sonst die in die Disco ging, daran liegt es wahrscheinlich, dass ich an diesem tag auch nicht die üblichen Getränke trank - denn was nicht mitgebracht wird kann auch nicht getrunken werden. Alkohol selbst mitgebracht habe ich an dem Tag nicht.

Zu Frage 10 (und Stichpunkt 3)
Die Menge hier ist wohl eher die untere Grenze des getrunkenen. Wenn ich an dieser Stelle kein Blatt vor den Mund nehme würde ich wohl auf eine Menge von 4 - 5 Biere am Anfang eines Trink Abends kommen, begleitet von den anschließenden Longdrinks- mindestens 4, wenn ich tatsächlich mit einer Frau oder mit Leuten ins Gespräch kam stieg die Menge nochmal an im Extremfall würde ich sagen waren es dann um die 8-10 Longdrinks. Alles in allem ist diese Phase meines Lebens bereits mindestens 4 Jahre her und ich kann mich an diverse Einzelheiten nicht mehr allzu Detailreich erinnern. Fakt ist dass ich von mal zu mal- halt immer wenn es mit dem Frauen anquatschen geklappt hatte- überzeugter von mir war und sich dadurch dieses Trinkverhalten nach und nach manifestiert hat und von mir als eher "gut" als "schlecht" eingeschätzt wurde, weshalb ich dieses Trinkverhalten auch stets bei gehalten und nach und nach auch etwas gesteigert hatte.

Zu Frage 7
Da ich damals in der Probezeit war, gab es keine legalen TF für mich. Ich könnte noch ergänzen, dass ich insgesamt etwa 3 mal in einem ähnlich alkoholisierten Zustand wie am Tattag mit dem Fahrrad von einem Dorffest nach hause gefahren bin- die Strecke überschritt nie mehr als 2 km und es wurden ausschließlich Feld- und Waldwege gefahren.

Frage 22
Nein

Frage 28
Da der Alkoholkonsum damals durch das geringe Selbstbewusstsein entstanden ist, ich aber heute weiß, dass ich sehr wohl auch so wie ich bin Selbstbewusst auftreten kann halte ich es für unwahrscheinlich jemals wieder in eine solche Situation zu geraten. Falls es dennoch passieren sollte weiß ich, dass ich mich an die aktuelle Zeit erinnern kann und mich explizit daran erinnern kann, dass ich auch ohne Alkohol sehr gut aus mir herauskommen kann und Konversationen mit fremden kein große Hürde für mich darstellen müssen.

Frage 29
Sollte in Zukunft ein Anlass zum Trinken gegeben sein werde ich im Vorfeld abklären mit welchen mitteln man im Anschluss noch nach Hause kommt (Taxi, Öffentliche Verkehrsmittel oder eben zu Fuß wenn nicht weit entfernt). Ebenso plane ich im Vorfeld in welchem Umfang ich an solchen Tagen trinken werde, um ein kontrolliertes Trinken zu ermöglichen. Die Menge von einem alkoholischen Getränk pro Anlass möchte ich nicht mehr überschreiten.



Ich habe die Fragen hier nochmal ein bisschen ergänzt, ist es so besser ?
Liebe Grüße, Butters
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Sry @Butters, bin momentan ziemlich beschäftigt, so dass es nur für ein kurzes Feedback reicht.
Die 12 wird besser, jedoch kommst du noch nicht ganz zum Kern des Problems. Das mit den Mädels ist ja letztendlich auch nur Symptom für irgendwas. Woher kam deine Unsicherheit? Was war in der Zeit, als Mädels noch kein Thema waren? Irgendwas muss dacdem kleinen schmächtigen Butters widerfahren sein, was ihn an seinen Fähigkeiten hat zweifeln lassen. Finde es! Erfinden/ersetzen sollst du natürlich nichts, wenn es der Wahrheit entspricht. Aber wenn du noch nie puren Hochprozentigen getrunken hast, außer am Tattag und dann noch fahren kannst, braucht es eine gute Erklärung.
Bitte gurke nicht am unteren Ende der Messlatte herum. In der MPU geht es um ehrliche Aufarbeitung. Und das untere Ende der Ehrlichkeit ist keine gute Argumentationsgrundlage.
Soviel erstmal in Kürze.
Bitte stell bei der nächsten Version deinen Fragebogen wieder komplett ein, da er ja als Ganzes betrachtet werden muss.
 

Butters

Neuer Benutzer
Sodele, hier nochmal der ganze Fragebogen in überarbeiteter Form. Frage 12 habe ich doch noch etwas hinzugefügt, was für mich wohl ebenfalls noch ordentlich zur Problematik beigetragen hat. Frage 25 wurde auch noch eine Kleinigkeit angefügt die für mich vor allem zum damaligen Zeitpunkt sehr wichtig war.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 25.07.2016 bin ich zu meinem Vereinsgewässer gefahren um dort über Nacht auf Karpfen zu angeln. Dort angekommen bin ich ca. um 18 Uhr, mein Nachtlager war ca. gegen 18:45 Uhr errichtet woraufhin 5 Freunde aus dem Verein aus Zufall vorbei kamen. Mit dabei hatten sie zwei gut aussehende Frauen von denen eine um 0 Uhr Geburtstag hatte. Sie waren gekommen um in ihren Geburtstag reinzufeiern und fragten mich ob sie bei mir am Platz bleiben könnten und ich mitfeiern wolle. Ich habe eingewilligt und wir begannen damit die Grills anzuschmeißen, zu essen und Bier zu trinken. Später haben wir ein Trinkspiel gespielt bei dem wir Wodka getrunken haben. Als der Alkohol leer war wollte ich dem Geburtstagsmädel imponieren indem ich mich bereit erklärte auf ihren Willen hin eine weitere Flasche Wodka aus einer Shisha bar kaufen zu gehen. Das Mädchen und zwei Freunde kamen mit als wir um ca. 1:30 Uhr los fuhren. Um 1:45 Uhr wurde ich auf dem Rückweg von der Polizei im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten da die Musik sehr laut aufgedreht war und ich wohl durch meine Fahrweise aufgefallen war. Die Blutentnahme fand kurze zeit später statt und ergab, dass ich zur Zeit der TF einen BAK von mindestens 1,73% gehabt habe.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


19:00 – 23:30 Uhr: 5 Bitburger 0,5l gleichmäßig verteilt
23:30 – 01:00 Uhr: 6 Longdrinks (Wodka-energy)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Gefahren bin ich ca. 3 km, die Strecke insgesamt wären ca. 4 km gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich hatte, vermutlich durch das angetrunkene Selbstbewusstsein, das Gefühl noch sicher fahren zu können. Im Verlauf der Fahrt fiel mir allerdings auf, dass ich nicht mehr so sicher fahren konnte wie in nüchternem Zustand. Da die Strecke aber nicht allzu weit war und wir dann auch schon die Hälfte hinter uns hatten wollte ich nicht als "Spaßbremse" dastehen und die hälfte der Belegschaft laufen lassen während die andere hälfte am See auf uns warteten. Ich entschied also kritischer Weise den Rest der Strecke durch zu ziehen und mich auf die Straße zu konzentrieren.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Anfangs hatte ich vorgeschlagen, dass wir ja auch alle gemeinsam zur besagten Shisha-bar laufen können. Da die 4km zu Fuß sehr lange gedauert hätten, es schon sehr spät war und wir die Shisha-bar nicht rechtzeitig vorm schließen erreicht hätten beschloss ich dennoch zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem heutigen Wissen über Alkohol und die Abbauzeiten gehe ich davon aus, dass ich etwa 3 mal mit Restalkohol am Steuer saß. Vor dem Vorfall habe ich mir wenige bis keine Gedanken darüber gemacht wenn ich nach einer Nacht in der ich viel getrunken habe morgens aufgestanden bin und mich gut gefühlt habe. Außerdem kann ich mich an einen Abend erinnern, an dem ich ähnlich viel wie am Tattag getrunken hatte, noch am selben Abend nach einem Fest mit dem Fahrrad über Feld- und Waldwege nach Hause fuhr.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Mit 14 Jahren habe ich das erste mal ein Bier getrunken. Es schmeckte mir überhaupt nicht da ich es viel zu bitter fand, und stellte den Rest des Getränks nach wenigen Schlücken zur Seite. Mein Opa fand dies sehr lustig.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich trank im alter von 18 bis 21 Jahren regelmäßig Alkohol wobei sich der Konsum aufs Wochenende beschränkt hat. Ich bin mit meinem Freundeskreis an durchschnittlich 4 Tagen im Monat in eine Disco gefahren (Immer entweder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder wir haben uns ein Sammeltaxi geteilt) wo wir Alkohol getrunken haben und Frauen kennengelernt haben.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Im Schnitt jedes Wochenende an einem Tag. Getrunken habe ich zu Beginn eines Abends jedes mal Bier und im Laufe des Abends wurde dann irgendwann auf Longdrinks wie Caipirinha oder Long Island Ice Tea oder Wodka-energy umgestiegen. Die Menge war unterschiedlich, belief sich im Schnitt aber auf ca. 3-4 Biere á 0,5L und ca. 4 Longdrinks á 0,5L. Im laufe der Zeit baute ich eine gewisse Toleranz gegenüber dem Alkohol auf wodurch sich bis zum Tatzeitpunkt die Menge auf durchschnittlich 6 Bier und in selteneren Fällen bis zu 8 Longdrinks erhöht hat.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit meinem damaligen Freundes- und Bekanntenkreis

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Während meiner Jugendzeit haben meine engen Freunde aus dem damaligen Freundeskreis nie Probleme gehabt mit Mädels zu reden und Beziehungen zu führen. Da wir natürlich sehr viel Zeit miteinander verbracht haben bekam ich das immer mit und wir sprachen auch häufig über dieses Thema. Viele meiner Freunde waren damals einfach super von sich selbst überzeugt und hatten nie Probleme fremde Menschen, besonders Mädchen, anzuquatschen und sich mit diesen zu verabreden. Das ein oder andere mal konnte ich mich dazu überwinden auf ein Mädchen zuzugehen, was allerdings immer mit ziemlich viel Scham einherging und in fast allen Fällen alles andere als Erfolgreich war, ich bekam kaum ein Wort raus und habe mich damit eher zur Lachnummer gemacht. Meine Freunde fanden das damals ziemlich witzig und merkten nicht wie sehr es an mir nagt. Wenn ich nach einem Monat keine signifikanten Veränderungen an mir beobachten konnte sank die Motivation deutlich bis ich es letztendlich aufgegeben habe. Außerdem muss ich hinzufügen, dass ich früher in der Schule sehr gemobbt wurde. Das war im Alter zwischen 10 und 13 Jahren, ich besuchte damals ein Gymnasium in einem anderen Ort und hatte dort wenige Freunde. Das wirkte sich auch auf meine schulischen Leistungen aus weswegen ich letztendlich 2008 vom Gymnasium auf die Realschule in meinen Wohnort quer versetzt wurde. Dort habe ich zwar schnell viel Freunde gefunden, jedoch denke ich, dass die Zeit vor der Querversetzung in Sachen Selbstvertrauen ihre Spuren hinterlassen hat. Wenn ich mit meinen Freunden über mein Problem sprach und ich nach diversen Hilfestellungen bzw. Tipps gefragt habe, kamen wir letztendlich immer darauf, dass ich sehr abgemagert aussehe und eine Frau wohl eher auf einen etwas stämmigeren Typen stehen würde der sehr von sich selbst überzeugt ist. Ich habe auch früher oft versucht zuzunehmen und auch immer mal wieder versucht ein bisschen zu trainieren und Muskeln aufzubauen, was mir allerdings nie gelang. Ich habe demnach getrunken um mein geringes Selbstvertrauen, meine ruhige Art hinter mir zu lassen und das auf eine weitaus einfachere Art und Weise als Wochen-/Monatelang etwas anstrengendes durch zuziehen von dem ich nicht einmal wusste ob es überhaupt erfolgreich sein kann. Der Alkohol erleichterte es mir Gespräche mit fremden (vor allem Frauen) zu beginnen und Konversationen zu halten. Im Nachhinein kann ich sagen, dass mein Selbstbewusstsein durch den Alkoholkonsum zwar kurzfristig anstieg, langfristig betrachtet hat es ihm auf jeden Fall geschadet. Ich habe eine leichte Schilddrüsenüberfunktion und hatte damals schwere Probleme Gewicht zuzulegen, wodurch ich stets sehr abgemagert aussah. Der Alkohol hat meinem Körper nicht gut getan und nicht dabei geholfen mein eigentliches Problem zu bekämpfen sondern lediglich ein Symptom temporär auszuschalten.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol hatte ich eine stimulierende Wirkung an mir festgestellt, der Kontakt zu Fremden und Frauen fiel mir etwas leichter. Je mehr Alkohol konsumiert wurde, desto extrovertierter wurde ich. Allerdings waren richtige Unterhaltungen erschwert da ich mich bei viel Alkohol nur noch schwer längere Zeit auf ein Thema konzentrieren konnte.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Dadurch, dass mein Freundeskreis ein ähnliches Trinkverhalten an den Tag lag und es fälschlicherweise als normal einstufte wurde nie etwas gesagt. Wenn Äußerungen getroffen wurden dann nicht in Bezug auf mich, da ich mit meiner Ausbildung und meinem Schulabschluss (bezüglich diesen Freundeskreises) damals stets der erfolgreichste aus dem Freundeskreis war.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Auf mein Umfeld und den Beruf hatte das Trinken keine Auswirkungen, da nur an den Wochenenden getrunken wurde. Am Samstag oder Sonntag hatte ich manchmal Kopfschmerzen und Übelkeit die mir diesen Tag dann regelrecht versaut haben. Wenn ich mal unter der Woche Abends ein Bier getrunken habe, was wirklich sehr selten vorkam, ist es auch bei dem einen Bier geblieben. Am Folgetag spürte ich keine Nebenwirkungen oder sonstiges und konnte mich dann trotzdem wunderbar auf die Arbeit/Schule/Ausbildung konzentrieren.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Zur damaligen Zeit war das Trinkverhalten von ca. 4 Bier und 4 Longdrinks normal um mein Selbstbewusstsein auf ein für mich angenehmes Niveau zu bringen. Es viel mir ohne den Alkohol sehr schwer Frauen anzusprechen. Anstatt das Übel bei den Wurzeln zu packen und an mir selbst zu arbeiten um mehr Selbstbewusstsein zu erlangen habe ich schlicht die Abkürzung über den Alkohol gewählt. Meine Körperliche Statur war wohl die Hauptursache für dieses Verhalten.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja das ist mir einmal passiert. An meinem 18. Geburtstag haben ich und zwei gute Freunde die im selben Monat auch 18 wurden zusammen eine riesen Party mit knapp 200 Gästen geschmissen. Dafür haben wir eine Kneipe im Wald gemietet. Gegen 4 Uhr morgens habe ich betrunken bei meinem Nachbarn geklingelt um ihn zu fragen ob er nicht rauskommen will zum feiern. Seine Mutter öffnete die Tür und war schockiert. Wir hatten seit dem Kindergarten keinen Kontakt mehr und er wohnte schon lange nicht mehr bei seiner Mutter sondern war zu seinem Vater gezogen. Am nächsten morgen klingelte sie bei mir und fragte was denn da los gewesen sei. Das war einer der peinlichsten und unangenehmsten Momente in meinem Leben.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nach der Trunkenheitsfahrt war ich so schockiert von mir selbst und der Situation, dass ich so viele Freiheiten nicht nur aufs Spiel gesetzt sondern letztendlich auch verloren habe, dass ich erstmal mit den neuen Umständen lernen musste umzugehen. Ich habe den Entschluss gefasst an meinem eigentlichen Problem zu arbeiten und zwar dem mangelnden Selbstbewusstsein. Ich habe ca. ein halbes Jahr komplett auf Alkohol verzichtet und anschließend hin und wieder ein Bier getrunken (Nur an geplanten Anlässen und nicht häufiger als einmal alle zwei Monate).

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher hielt ich mein Verhalten für ganz normal, da in meinem Freundeskreis alle auf Partys oder in Discos tranken. Mir war zwar bewusst, dass ich trinke um lockerer zu werden und einfacher Spaß haben zu können, mir war allerdings nicht klar, dass dies kein normales Verhalten darstellt.

Ich kann heute sagen, dass ich damals getrunken habe um dem Problem meines mangelnden Selbstbewusstseins aus dem Weg zu gehen, da dies für mich einfacher war als mein Problem in den Griff zu bekommen und an meinem Selbstbewusstsein aktiv zu arbeiten. Ich sah im Alkohol eine "Abkürzung" die jederzeit leicht zu erreichen war. Mein Verhalten war nicht nur leichtsinnig sondern hat das eigentliche Problem nur verstärkt.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Heute trinke ich zu besonderen Anlässen (z.B Geburtstag, Silvester oder Weihnachten) gerne mal ein Bier mit oder stoße mit einem Sekt mit an. Ich achte darauf, dass zwischen solchen Anlässen mindestens zwei Monate nichts getrunken wurde. Wenn in kurzer Zeit mehrere Anlässe gegeben sind stoße ich lieber mit einer Cola oder einem Softdrink an.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 05.05.2020 habe ich mit meiner Freundin ein Bier getrunken. Es war ihr Geburtstag und mein letztes Alkoholisches Getränk lag bereits 5 Monate zurück weshalb ich mir dieses Bier mit gutem Gewissen genehmigen konnte.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Grundsätzlich verzichte ich heute weitestgehend auf Alkoholische Getränke. Ich habe seit der TF stark an mir und meinem Selbstbewusstsein gearbeitet. Ich betreibe seid 2,5 Jahren regelmäßig Kraftsport und achte auf eine Gesunde Ernährung. Hierdurch habe ich es trotz meiner leichten Schilddrüsenüberfunktion geschafft auf ein Körpergewicht von 75 kg zu kommen welches auch weiterhin gesteigert werden soll (Ich bin kein Monster-Muskelpaket wie Arnold, aber heute werde ich von neuen Bekannten gefragt wo ich trainieren gehe und nicht ob ich krank bin). Alkohol schadet meinem Körper und widerspricht dem Lebensstil den ich heute führe. Mein Selbstbewusstsein ist nun auf einem sehr guten Level und ich bin Leistungsfähiger als ich es früher jemals für möglich gehalten hätte. Dieses Gefühl ist besser als jedes Gefühl das mir Alkohol je geben könnte.
Wenn ich heute Alkohol trinke dient es wieder als Genussmittel und nicht mehr zum Abbau von Hemmungen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Der Verlust meines Führerscheins hat mir vor Augen geführt wie viele Freiheiten ich doch letztendlich gehabt habe. Ich habe vorher immer alles auf meine Schilddrüsenüberfunktion geschoben und war der Annahme, dass es einfach nicht möglich für mich ist Gewicht zuzulegen und sah im Alkohol einen einfachen Ausweg. Die Folgen die dies für meinen Körper hatte waren mir ebenfalls nicht bewusst. Ich bin nur froh darüber soviel Glück gehabt zu haben, dass während der TF niemand zu Schaden gekommen ist. Wenn ich heute auf der Arbeit oder in den Nachrichten von Vorfällen höre in denen Betrunkene Autofahrer unschuldige Menschen zu Opfern machen wird mir richtig schlecht.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe einen Schlussstrich gezogen und aufgehört immer den leichtesten Weg zu gehen. Ich habe mich lange Zeit mit mir selbst auseinandergesetzt um herauszufinden weshalb ich so wenig Selbstbewusstsein habe und als mir der Grund bewusst wurde habe ich mir ein Ziel gesetzt. Das Ziel mit Freunden in eine Disco zu gehen und Frauen erfolgreich ansprechen zu können auch ohne Alkohol zu trinken. Nachdem dies auch gleich beim ersten mal geklappt hat war ich so überzeugt von mir selbst und meiner Veränderung, dass ab diesem Zeitpunkt für mich klar gewesen ist: Wer hart arbeitet wird auch belohnt. Ich war einfach nur stolz auf mich und habe das Verhalten beibehalten- bis heute und ich bin glücklicher als ich es vor dieser Veränderung je gewesen bin. Desweiteren habe ich viele neue Freunde gefunden (durch den Umzug in einen anderen Wohnort) und habe zeitgleich den Kontakt zu manchen damaligen Freunden abgebrochen, die mich immer wieder dazu animiert haben an Wochenenden mit in Discos zu gehen und zu trinken.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Meine Freunde sind super stolz auf mich, ich führe mittlerweile seit 2 Jahren eine feste, glückliche Beziehung und auf der Arbeit bin ich viel Leistungsfähiger als damals. Dadurch, dass ich am Wochenende mittlerweile gar nicht mehr feiern gehe habe ich viel Zeit zur Verfügung die ich unter anderem mit meiner Familie verbringe, die sich darüber ebenfalls sehr freut. Außerdem habe ich nun vor einem halben Jahr auch wieder das Angeln angefangen - aktuell fahre ich mit einem 70 kg schweren Fahrradanhänger 40 Minuten bis ich an einem nahen See angekommen bin dessen Verein ich beigetreten bin (ist ein anderer See als der von damals). Dort konnte ich viele neue Freundschaften knüpfen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Durch die Stärkung meines Selbstwertgefühls und Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten bin ich in der Lage offen und ohne Scham von meinen Erlebnissen zu erzählen. Sollte ich in einer Situation doch mal unsicher sein habe ich eine tolle Familie und einen tollen Freundeskreis zu denen/dem ich in jeder Situation kommen kann. Hier haben wir bisher für jedes Problem eine Lösung gefunden.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)


Da der Alkoholkonsum damals durch das geringe Selbstbewusstsein entstanden ist, ich aber heute weiß, dass ich sehr wohl auch so wie ich bin Selbstbewusst auftreten kann halte ich es für unwahrscheinlich jemals wieder in eine solche Situation zu geraten. Falls es dennoch passieren sollte, dass ich mir in Zukunft an einem Abend Mut antrinke, weiß ich dass ich mich an die aktuelle Zeit erinnern kann und mich explizit daran erinnern kann, dass ich auch ohne Alkohol sehr gut aus mir herauskommen kann und Konversationen mit fremden keine große Hürde für mich darstellen müssen. Der Alkohol schadet dieser ganzen Problematik nur und ist im ganzen überflüssig geworden.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Sollte in Zukunft ein Anlass zum Trinken gegeben sein werde ich im Vorfeld abklären mit welchen mitteln man im Anschluss noch nach Hause kommt (Taxi, Öffentliche Verkehrsmittel oder eben zu Fuß wenn nicht weit entfernt). Ebenso plane ich im Vorfeld in welchem Umfang ich an solchen Tagen trinken werde, um ein kontrolliertes Trinken zu ermöglichen. Die Menge von einem alkoholischen Getränk pro Anlass möchte ich nicht mehr überschreiten.
 
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