FB Drogen/komplizierter Fall

Pellibelli

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hallo miteinander,

Bevor ich den Fragebogen reinstelle möchte ich kurz etwas zu meiner Geschichte erzählen. 2013 (mit 23 Jahren) wurde ich innerhalb von 4 Monaten 3 mal wegen Cannabis bzw Amphetamine angehalten und um juli 2013 musste ich dann meinen Führerschein abgeben. Mit 24 Jahren habe ich dann angefangen Subutex zu missbrauchen, indem ich es nasal zu mir genommen habe, ohne jemals Heroin genommen zu haben. Jetzt mit 33 Jahren möchte ich eine MPU machen, werde meine letzte Haaranalyse Ende April abgeben und Ende Mai zur MPU gehen. Einen MPU Vorbereiter habe ich auch von der Drogensuchtberatung, wo ich seit knapp 2 Jahren hingehe. Die Fragestellung der Führerscheinstelle bezieht sich nur auf die Auffälligkeiten bzw auf THC und Amphetamine. Ich hatte der Führerscheinstelle zwar gesagt, dass ich mittlerweile auch subtux bekommen, aber nicht substituiert bin und die Führerscheinstelle hat sich auf eine Medikamentenfrage eingelassen , die sie aber anscheinend nicht in der Akte vermerkt haben. In meiner Stadt ist es aber so, dass wenn bei der MPU noch weitere Fragen dazu kommen, die MPU Stelle , diese mit rein nehmen kann mit meinem Einverständniss. Denn die Sache mit dem Subutex wird bestimmt thematisiert werden müssen. Den Fragebogen habe ich hauptsächlich zu den Drogen ausgefüllt, da ich nicht weiß wie ich das mit den Medikamenten da mit unter bringen sollte. Es wäre toll, wenn sich den Fragebogen in den nächsten Wochen mal anschauen könnte. Ich weiß, dass nicht mehr so viel Zeit ist, aber ich habe dieses Forum und diese Möglichkeit, leider erst vor 10 Tagen entdeckt.
 

Pellibelli

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1: Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?
Mit 12 Jahren in der Schule
2:Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?
Cannabis habe ich das erste Mal mit 18 Jahren konsumiert. Den ersten Joint habe ich zusammen mit Freunden geraucht. Amphetamine habe ich das erste Mal bei meinem Dealer, der mir Gras verkauft hat, genommen. Subutex habe ich das erste Mal mit 24 Jahren missbräuchlich, also nasal eingenommen.
3: Wie sah der Konsum aus?( Was, Wie, Welche Gelegenheit)?
In dem ersten Jahr habe ich Cannabis abends zum schlafen geraucht. Manchmal alleine und manchmal mit Freunden. Danach stieg der Konsum und ich fing an auch tagsüber zu kiffen. Zu der Zeit habe ich ca 0,5 Gramm Cannabis im Joint am Tag geraucht. Mit den Jahren wurde es immer mehr, bis zu einem Gramm am Tag und ich habe zwischendurch auch Bong geraucht. Mit der Zeit wurde ich immer träger und lustloser , und dann habe ich ab und zu Amphetamine genommen. Ich habe Amphetamine nie zum Feiern , sondern um wacher und euphorischer zu sein genommen. Manchmal im Kreis andere Konsumenten, manchmal aber auch alleine zu Hause, das waren immer so 1 bis 2 Gramm am Tag. Mit 24 habe ich dann durch meinen Ex Freund das erste Mal Subutex missbraucht, indem ich es mir durch die Nase gezogen habe. Anfangs 0,2 mg und mit der Zeit wurde es mehr. Bis zu 4 mg am Tag. Bis auf einige zeit in der Entgiftung und einige Zeit danach, habe ich Cannabis über all die Jahre täglich zu mir genommen. Amphetamine die ersten Jahre so 2 bis 3 Mal die Woche und kurz vor dem Entschluss der Abstinenz, über Monate hinweg, täglich ca 2 Gramm.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja 1 Mal mit Cannabis zusammen. Das habe ich gar nicht vertragen und musste mich übergeben. Seitdem habe ich keinen Alkohol mehr mit Drogen zusammen konsumiert.
5: Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Als Jugendliche, so mit 15 bis 18 Jahren, habe ich mit Freunden ab und zu mal Alkohol auf Partys konsumiert. Als ich dann mit 18 Jahren angefangen zu kiffen habe, habe ich bis auf einmal auf einer Party, keinen Alkohol mehr getrunken.
6: Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche ca 15 Zigaretten am Tag und trinke morgens einen Kaffee.
 

Pellibelli

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7: Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt:
Nachdem ich einige Zeit Cannabis geraucht hatte fühlte ich mich sehr träge und lustlos. Das war unter anderem auch ein Grund weshalb ich dann, immer mal wieder, Amphetamine zu mir genommen habe. Am Tag nach dem Amphetaminkonsum fühlte ich mich sehr ängstlich und depressiv. Mit den Jahren des Konsums von Cannabis und gelegentlich Amphetaminen merkte ich, wie sich mein Umfeld ( Eltern und Freunde, die keine Drogen nahmen) immer mehr distanzierte und meine Freunde hauptsächliche aus Menschen bestand, die auch Drogenabhängig waren. Mein
Umfeld hat mich auch meine Wesensveränderung hingewiesen. Des weiteren gab ich fast mein ganzes Geld für Drogen aus. Ca 1,5 Jahre, bevor ich ein abstinentes Leben begonnen habe, habe ich psychotische Entwickelt und war des öfteren in der Entgiftung, weil ich mich sehr ängstlich und Panisch gefühlt habe.
Im Nachhinein habe ich viele negative Folgen festgestellt, die ich früher in dem Aussmas nicht gesehen und wenn verharmlost und runter gespielt habe.
8: Haben Sie trotz negatier Folgen weiter konsumiert?
Ja ich habe weiter konsumiert, weil ich die Probleme und Veränderungen, die der Konsum mit sich brachte, runter gespielt habe. Da ich schon immer eine sensibele und ängstliche Person war, die sich viele Gedanken gemacht hat, dachte ich, dass der Konsum von Gras und Amphetaminen mir hilft viele Dinge nicht mehr so nah an mich ran zu lassen und besser abschalten zu können.
9: Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
1 Auffälligkeit : Amphetamine: 21 ug/l , THC Carbonsäure : 84 ug/l
THC: 6,9 ug/l,
2 Auffälligkeit: THC: 12 ug/l, THC Carbonsäure 104 ug/l
3. Auffälligkeit: THC: 7,5 ug/l, THC Carbonsäure 69ug/l

10: Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe die ganze Woche vor der Auffälligkeit Cannabis geraucht und Amphetamine ab und zu genommen. Wie viel Amphetamine ich genau genommen habe weiß ich nicht mehr. Cannabis ca 0,5 Gramm am Tag.

11: Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
1 Auffälligkeit: Ich habe am Tag der Auffälligkeit 2 Joints geraucht und eine Nase Amphetamine genommen.
2 Auffälligkeit: Ich habe ca 3 Joints geraucht.
3. Auffälligkeit: auch ca 3 Joints.

12: Gab es einen Besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein es gab keinen besonderen Grund für den Konsum von Gras. Ich war Drogenabhängig. Bei der ersten Auffälligkeit habe ich Amphetamine morgens vor Fahrtantritt genommen, um mich auf der Fahrt nach Holland wacher zu fühlen.

13: Wie sind sie auffällig geworden?
Bei der ersten Auffälligkeit wurde ich wegen einer Routinekontrolle von der Polizei angehalten. Das 2te und 3te Mal wurde ich von der Polizei angehalten, weil diese kontrollieren wollten, ob ich den Konsum von illegalen Drogen eingestellt habe. Bei der 2ten und 3ten Auffälligkeit war ein Polizist dabei, der mich auch bei der ersten Auffälligkeit angehalten hatte.
 

Pellibelli

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14: Was war der Zweck der Fahrt?
Bei der ersten Auffälligkeit bin ich mit meinem Freund am Morgen in Holland gewesen um Cannabis zu kaufen. Danach sind wir zurück nach Hamm gefahren ,um im Allee Center noch ein paar Dinge einzukaufen. Auf dem Rückweg nach Hause wurden wir dann angehalten.
Bei der 2ten Auffälligkeit war ich auf dem Weg zu meinem Freund.
Bei der 3ten Auffälligkeit war ich mit meinem Freund auf dem Weg zu einem Dealer, um Cannabis zu kaufen

15: Wie weit wollten/sind Sie gefahren?
1 Mal: über 200 Kilometer
2 Mal: 5 Kilometer
3 Mal: 4 Kilometer

16: Wie oft waren Sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Mit 18 habe ich angefangen ab und zu zu kiffen. Ich würde schätzen, dass ich 1 Jahr lang jedes Wochenende unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs war. Wobei ich anfangs aufgepasst habe, dass ich im Konsumtag nicht mit dem Auto fahre. Ab 19 Jahren war ich jeden Tag unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs.

17: Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Anfangs habe ich immer drauf geachtet nicht unter direktem Drogeneinfluss Auto zu fahren. Als ich dann aber täglich konsumiert habe habe ich mir immer eingeredet, dass ich ja gar nicht so berauscht bin und noch die volle Kontrolle habe.

18: Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Cannabiskonsum führt zu Leistungsbeeinträchtigen im Bereich des Zeitgefühls, der optischen und akustischen Wahrnehmung, sowie des Reaktion-s und Konzentrationsvermögen.
Unter Amphetaminkonsum neigt man zu Selbstüberschatzung was zu einer erhöhten Risikobereitschaft führen kann und man ist nicht mehr in der Lage Situationen richtig einschätzen zu können.

19: Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Die Wirkdauer von Cannabis kann bis zu 72 Stunden anhalten. Die Wirkdauer von Amphetaminen kann bis zu 24 Stunden anhalten.

20: Sind Sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja darüber bin ich mir im Klaren und habe auch einige Folgen selbst gespürt. Cannabis- und Amphetaminkonsum kann zu Psychosen, und Depressionen führen. Des weiteren können sich psychische Probleme verstärken. Cannabis kann zu starken Lungenschäden führen und Amphetamine lässt den Körper auf Dauer zerfallen.

21: Welche Persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis/ Amphetaminkonsum?
Ich wollte vor meinen Ängsten, meinen Gefühlen und der Realität entfliehen. Ich wollte nicht mehr so sensibel sein, mir nicht mehr so viele Gedanken machen und mich einfach nur gut fühlen. Ich war schon immer ein sensibles Kind, welches sich immer gefragt hat, ob es Schuld ist warum die Mutter oft weint. Mit 10 Jahren wurde ich dann von meinem Nachbarn missbraucht und mit 12 Jahren wurde ich in der Schule sehr stark gemobbt. Das Mobbing hat starke seelische Spuren hinterlassen. Ich fragte mich ständig was an mir falsch ist und warum ich kaum Freunde habe. Ich habe mein Selbstvertrauen total verloren. Als ich dann älter wurde und die Schule wechselte um mein Fachabitur zu machen, habe ich mich von meinen Mitschülern aus Angst wieder gemobbt werden zu können distanziert. Dies führte dazu, dass ich sehr einsam war und auch die Schule abgebrochen habe. Auch eine spätere Ausbildung habe ich aus diesem Grund abgebrochen.
Später habe ich mich in dem Drogenkreis nicht mehr einsam gefühlt. Ich fühlte mich angenommen so wie ich bin und dachte das erste Mal richtig viele Freunde zu haben.
 

Pellibelli

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22: Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Die Leute, die selbst Drogen genommen haben haben sich nicht geäußert. Meine Eltern waren sehr besorgt und äußerten es auch. Mit den Jahren wurde unser gutes Verhältnis immer schlechter, da sich meine Eltern meinen Absturz nicht mehr anschauen konnten.

23. Gab es Ereignisse in ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja die gab es. Als ich meinen Führerschein verloren habe, habe ich größere Mengen Cannabis und auch öfter Amphetamine genommen. Dann lernte ich meinen Freund kennen mit dem ich eine jahrelange on und off Beziehung führte. Er war Heroinabhängig und substituiert. Durch ihn bin ich an Subutex gekommen und habe es damals missbraucht, in dem ich es durch die Nase zog. Mit den Jahren der Beziehung übte er psychische und irgendwann auch körperliche Gewalt aus, aber ich habe es damals erstmal nicht geschafft mich zu trennen, weil ich ihn so geliebt habe. Da stieg mein Konsumverhalten extrem an, ich konsumierte mit ihm zusammen von morgens bis abends. Alees drehte sich im die Drogen. Mit den Jahren und seiner Diagnose Narzisst schaffte ich mich von ihm zu lösen. Der Konsum ging runter.

24: Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden? (Warum, wann wer?)
Mit den Jahren war ich immer mal wieder in der Entgiftung. Anfangs aber eher nur, weil ich das Verhältnis zu meinen Eltern wieder kitten wollte und ich alleine in meiner Wohnung unter Panikattacken litt. Später wollte ich in die Entgiftung, um von den Drogen wegzukommen. Ich hatte fast kein Geld, mein Kühlschrank war so gut wie leer und ich merkte, glaubte zum ersten Mal, dass
die Drogen meine Probleme nur verschlimmerten. Allerdings bin ich nach den Entgiftungen immer wieder rückfällig geworden, da mein Freundeskreis immer noch aus Leuten bestand, die Drogen nahmen. Dann lernte ich meine jetzigen Freund kennen, der keine Drogen nahm und hatte wieder Hoffnung ein normales Leben zu führen. Ich meldete mich bei der Caritas und beantragte eine ambulante Betreuerin. Ein paar Monate später ging ich in die Entgiftung und bat die Ärtze, meinen Freund und meine Eltern um Hilfe mich zu unterstützen.

25: Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das BTM oder Suchtkrankheiten?#
Nein, die gibt es nicht.

26: Hatten Sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?
Konsumpausen hatte ich wenn ich in der Entgiftung war und zum Teil war ich nach der Entgiftung auch noch für ein paar Wochen oder Monate clean. Konsumspitzen waren nach Führerscheinentzug, Tod meiner Oma und in der Beziehung mit meinem Ex Freund, der selbst schwer drogenabhängig war.

27: Was hat Sie daran gehindert ohne Drogen abzuschalten?
Durch den jahrelangen Drogenkonsum habe ich nicht gelernt mich meinen Problemen zu stellen und Gefühle auch mal auszuhalten. Außerdem sah ich für mich keine Perspektive.

28: Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, ich war Drogenabhängig.

29: Waren Sie Drogenabhängig?
Ja, ich war Drogenabhängig.

30: Hätten Sie rückblickend eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, ich hätte sofort die Schule wechseln sollen nachdem das Mobbing begonnen hat. Dann hätte ich vielleicht richtige Freunde gefunden, mich nicht so einsam und nicht willkommen gefühlt. Ich hätte eine Ausbildung machen können und eine Perspektive gehabt.
 

Pellibelli

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31: Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich zum ersten Mal in meinen Leben einen Partner habe, der keine Drogen nimmt und der mich in allen Dingen so unterstützt. Auch der körperliche und psychische Verfall viel mir mit der Zeit auf. Die letze Psychose hat mir meine Augen geöffnet und ich wusste, dass der Konsum mir nur noch schadet und mir nichts positives mehr bringt.

32: Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden habe (Knackpunkt).
Im März 2020 lernte ich meinen jetzigen Partner kennen, der keine Drogen nimmt. Ich liebte ihn sehr, aber meine Drogensucht belastete die Beziehung enorm. Ich lügte ihn wegen des Konsums und dem Kontakt zu den Drogenleuten an. Es gab immer wieder Streit wegen meines Verhaltens und meines Konsums der zu dem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt war. Ich konsumierte jeden Tag Amphetamine und wurde immer mehr psychotisch. Ich unterstellt ihm, dass er mich betrügt und hatte immer mehr das Gefühl von den Freunden meines Ex Freundes verfolgt zu werden. Das spitze
sich so zu, dass ich im Sommer 2020 mit einem Krankenwagen in die Entgiftung gebracht wurde. Dort verblieb ich ca 6 Wochen und es dauerte lange bis sich die psychotischen Zustände weniger wurden. Auch dort dachte ich anfangs, dass mich jeder umbringen wollte. Diese Angst war kaum auszuhalten. In dieser Zeit besuchten mich mein Freund und meine Eltern jeden Tag. Ich war sehr froh, dass es mir mit der Zeit immer besser ging und mein Verhältnis zu meinem Freund und meinen Eltern besser wurde. Ich merkte, dass der Konsum nicht mehr die positiven Eigenschaften mit sich brachte wie ganz am Anfang. Ich wusste, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit wieder psychotisch werden würde. Ich beschloss ein abstinentes Leben führen zu wollen. Ich machte allerdings einen großen Fehler und hielt den Kontakt zu den Leuten aus dem Drogenkreis. Dann wurde ich wieder mit Cannabis und Amphetaminen rückfällig und landete im Krankenhaus, weil ich dachte ersticken zu müssen. Zu Hause angekommen drohte mir mein Freund die Beziehung zu beenden, wenn ich meine Drogensucht nicht hinter mir lasse. Ich machte einen Termin in der Entgiftung und schaffte endgültig den Absprung.

33: Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in betracht?
Da gibt es viele Gründe. In erster Linie, weil ich als Suchtkranke nicht nur ab und zu Drogen konsumieren kann. Ich vertrage den Konsum von Drogen nicht mehr. Die Gefahr wieder psychotisch zu werden ist sehr hoch. Auch möchte ich nicht mehr meinen Körper durch die Drogen schaden. Noch dazu möchte ich kein Geld mehr für Drogen ausgeben und habe mittlerweile auch eine Hündin, für die ich Verantwortung habe. Ich möchte auch nicht mehr „benebelt“ sein, sondern meine neue Lebensqualität in vollen Zügen genießen. Dazu gehört auch mein super Verhältnis zu meinen Eltern und meinen Job, den ich sehr gerne mache und bei dem ich ganz ich selbst sein muss.

34: Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Das erste Jahr war für mich sehr schwierig. Ich war zwar abstinent, aber nicht zufrieden abstinent. Allerdings war mir klar, dass die Drogen mir nichts positives mehr geben und ich abstinent leben möchte und muss. In all den Jahren, in denen ich Drogen konsumiert habe, habe ich nie gelernt Gefühle mal auszuhalten und Probleme in die Hand zu nehmen. Auch gab es Probleme mit meinem
Partner, weil ich durch meinen Ex Freund ständig dachte betrogen zu werden. Ich steigerte mich in diese Gefühle rein. Desto länger ich abstinent war, desto besser ging es mir mit der Zeit und desto mehr lernte ich Probleme anders anzugehen und zukunftsorientiert zu denken und zu handeln. Ich schaffte es immer mehr Stunden arbeiten zu gehen, das Verhältnis zu meinen Eltern und meinem Freund wurde viel besser, ich ging wieder öfter ins Fitnessstudio und erfüllte mir meine größten Traum : einen Hund.

35: Wer hat Ihnen dabei geholfen?
Es haben mir sehr viele Leute dabei geholfen. Meine Eltern, mein Freund, meine Betreuerin und meine beste Freundin. Außerdem haben mir die Ärzte in der Entgiftung sehr geholfen, da sich mich sehr gut auf meine stabile Medikation eingestellt haben

36: Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Durchweg positiv. Mein komplettes Umfeld ist sehr stolz auf mich, machen sich keine sorgen mehr um mich und äußert das auch. Dazu habe ich auch wieder mehr Lust und Mut mit Menschen in Kontakt zu kommen.

37: Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja, da ich erst im November 2020 aufgehört habe Drogen zu konsumieren und die letze Auffälligkeit im Mai 2013 war.
 

Pellibelli

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38: Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja, weil ich bis Ende 2020 noch in der Drogenszene unterwegs war.

39: Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Konsum umzugehen?
Ich werde weiterhin komplett abstinent bleiben und meine Medikamente genauso weiter nehmen wie vom Arzt verordnet. Wenn mir jemand etwas anbieten sollte werde ich ablehnen, da ich eine sehr hohe Lebensqualität habe, die ich vorher noch nie hatte. Ich möchte Herr meiner Lage sein und nie wieder in einen Trott herein rutschen indem es nur um Konsum und die Beschaffung geht. Ich bin sehr glücklich wo ich gerade im Leben stehe, habe sehr viel in den letzten knapp 4 Jahren erreicht und das möchte ich nicht aufs Spiel setzen.

40 : haben Sie zu Hause Drogen?
Nein

41: Wie wollen Sie es gegebenenfalls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich meine strikte Abstinenz beibehalte. Ich habe jeglichen Kontakt zu Leuten, die Drogen nehmen abgebrochen und kein Verlangen mehr Drogen zu nehmen und Medikamente zu missbrauchen.. Außerdem ist mir heute bewusst was für Konsequenzen es hat, wenn ich unter Drogeneinfluss ein KFZ führe.

42: Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall verhindern?
Einen Rückfall schließe ich eigentlich aus, da ich den Kontakt zu den Konsumenten stets vermeide und eine sehr hohe Lebensqualität habe, die ich unbedingt beibehalten möchte. Sollte ich aber jemals ein Verlangen spüren, so habe ich genug Anlaufstellen an die ich mich wenden könnte. Meine Eltern, meinen Freund, meine beste Freundin wären in solchen Situationen für mich da. Außerdem würde ich mich daran erinnern, wie der Drogenkonsum und alles was dazu gehört hat, mir nur geschadet hat und was ich mir alles in den letzten 4 Jahren aufgebaut habe. Wenn mein Verlangen dann immer noch sehr stark wäre dann würde ich mich wieder an die Ärzte aus der Entgiftung wenden, wo ich immer noch Termine und eine Anlaufstelle habe und sie bitten mich ein paar Tage dort zu behalten.

43: Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol von Ihnen.
Ich ca 2 bis 3 Mal im Jahr zu besonderen Anlässen 2 Bier.
 

Pellibelli

Benutzer
Ganz Wichtig. Das habe ich oben über den Fragebogen vergessen zu schreiben: ich bin seit Jahren vom Arzt ordentlich auf Subutex 2mg eingestellt. Von meinem Artz bekomme ich auch ein Schreiben für die MPU, dass es keine herkömmliche Substitution ist sondern eine Medikamentenabhängigkeit.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Willkommen im Forum !

Leider geht hier ohne Profil-FB gar nichts zu deinem Thema.
Dieser FB ist sehr wichtig, um einen Gesamtüberblick deiner Situation zu bekommen.
 

Pellibelli

Benutzer
Hey Max,
Vielen Dank für deine Antwort. Oh ok den werde ich morgen sofort ausfüllen und rein stellen. Danke, dass du mich darauf hingewiesen hast.
 
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Reaktionen: Max

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Ich fände es noch ganz wichtig, dass du die genauen Fragestellungen hier reinschreibst.
Was genau will die FEB bzgl. des Subutex beantwortet haben ?

Was genau schreibt dein Arzt in das Schreiben für die MPU ?
Ich hoffe, dass er gut begründet, warum du mit exakt derselben Substanz, die du missbraucht hast, nun „substituiert“ wirst.
 

Pellibelli

Benutzer
Hey ihr Lieben ,
hier kommt der wichtige FB zu meiner Person. Leider weiß ich icht genau wie ich hier jemanden zitieren kann: Hätte Max gerne zitiert.


Zur Person

Geschlecht: W

Alter: 34


Was ist passiert?

Drogensorte: Cannabis und Amphetamine

Konsumform: rauchen ,nasal

Datum der Auffälligkeit: 02.02.2013
17.04.2013
22.05.2013



Drogenbefund

Blutwerte: 1. Auffälligkeit: Amphetamine: 21 ng/ml, THC: 6,9 ng/ml
2. Auffälligkeit: THC: 12 ng/ml
3 Auffälligkeit: 7,5 ng/ml

Schnelltest: gemacht

Beim Kauf erwischt: Nein, aber bei der ersten Auffälligkeit es wurden im Auto 10 Gramm Cannabis gefunden.

Nur daneben gestanden: Nein

Stand des Ermittlungsverfahrens:

Gerade erst passiert: Nein

Verfahren wegen Bußgeld eingestellt? Nein

Verurteilt: penlich, aber ich weiß es nicht genau. Für die 10 Gramm THC musste ich damals mit Gerichtskosten über 300 Euro zahlen.

Strafe abgebüßt : Ja.


Führerschein:
hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: Nein

Führerscheinstelle:
Hab schon in meine Akte geschaut: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten: Nein
Genau Fragestelleung der FSST: Werde ich bei der MPU Stelle erfragen, da ich mich auch der Herr von der Vorbeeitung nicht darauf hingeweisen hat, dass es wichtig ist. Werde ich nächste Woche erfragen und dann reinstellen. Bezahlt habe ich "nur" eine BTM Fragestellung

Bundesland: NRW/ wohnhaft: NRW

Konsum: ich konsumiere nicht mehr. Bekomme allerdings 2 mg Subutex vom Arzt verschrieben.
letzer Konsum: Anfang November 2020.

Abstinenznachweis:

Haaranalyse: Ja, habe schon 2 abgegeben für ein jeweils ein halbes Jahr rückwirkend. Die letzte Haaranlyse gebe ich Mitte April ab.

Urinscrenning: Nein

Aufarbeitung:

Drogenberatung: Ja, da mache ich auch die Vorbereitung
Selbsthilfegruppe: Nicht mehr. da war ich aber ca ein Jahr von der Klinik aus, in der ich meine Entgiftung gemacht habe.

Psychologe: Ja, aber nicht wegen Drogen

Ambulante / stationäre Therapie: November 2020 die letzte stationäre Entgiftung für 2 Wochen

MPU
Datum: müsste ich nächste Woche erfahren. nicht vor Mitte Mai
Welche Stelle: Tüv Heessen in Hamm
schon bezahlt: JA
schon gehabt? Nein


Altlasten
Bist du Rückfalltäter: Nein
 

Pellibelli

Benutzer
Ich fände es noch ganz wichtig, dass du die genauen Fragestellungen hier reinschreibst.
Was genau will die FEB bzgl. des Subutex beantwortet haben ?

Was genau schreibt dein Arzt in das Schreiben für die MPU ?
Ich hoffe, dass er gut begründet, warum du mit exakt derselben Substanz, die du missbraucht hast, nun „substituiert“ wirst.

Ah jetzt habe ich das mit dem Zitieren auch raus :D

Danke für deine Antwort: Die FSS hat anscheinend keine Fragestellung bezüglich des Subutex mit reingenommen. Aufgefallen bin ich damals mit THC und Amphetamine. Als ich mit dem Herrn von der MPU Vorbereitung gesprochen habe, sagte er, dass die FSS dann noch eine weitere Fragestellung mit rein nehmen muss/sollte: eine Medikamentenfragestellung. Also haben wir gemeinsam mit der FSS telefoniert und der Dame den Fall mit dem Subutex geschildert. Sie sagte, dass sie sich deswegen eine Notiz macht. Als ich den Antrag auf Neuerteilung persönlich gestellt habe, habe ich nochmal erwähnt, dass es ja 2 Fragestellungen sind.
Als ich dann aber die Rechnung von der MPU Stelle bekommen habe, tauchte nur eine Fragestellung auf. Die Fragestellung bezüglich des BTMs.

Ich konnte letzte Woche niemanden mehr bei der MPU Stelle erreichen. Dort wollte ich gerne die genaue Fragestellung erfahren. Ich werde es nächste Woche nochmal probieren.
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Deine Abstinenznachnachweise sind positiv auf Opioide ?
Hast du bei Abgabe der Haarprobe das Subutex angegeben ?
 

Pellibelli

Benutzer
Deine Abstinenznachnachweise sind positiv auf Opioide ?
Hast du bei Abgabe der Haarprobe das Subutex angegeben ?
Jaein. Ich nehme mir 2 mg Subutex und weil es so wenig ist fällt meine Haaranalyse komplett negativ aus. Es steht aber drin, dass ich es nehme.
Ich verstehe nicht so ganz worauf du hinaus möchtest. Es gibt viele Leute, die substituiert eine MPU machen und auch bestehen. Und bei mir zählt es halt als Medikamentenabhängigkeit, weil ich nie Heroin genommen habe.. Und zu deiner anderen Antwort von vor ein paar Tagen: der Arzt wird mir bescheinigen, dass ich subutex als Medikament bekomme und nicht als Substitut. Er wird sub rein schreiben, dass ich gut und stabil eingestellt bin. Ich bin mit dem MPU Vorbereiter mal dieses dicke gelbe Buch durch gegangen. Dort steht zur Medikamentenabhängigkeit drin, dass das Medikament was damals missbraucht worden ist, jetzt normal wie vom Arzt eingenommen wird und man stabil eingestellt ist.Und so weiter. Das trifft alles auf mich zu :). Danke, dass du dir die Mühe machst und dich mit meinem Fall beschäftigst.
 

Pellibelli

Benutzer
Ich fände es noch ganz wichtig, dass du die genauen Fragestellungen hier reinschreibst.
Was genau will die FEB bzgl. des Subutex beantwortet haben ?

Was genau schreibt dein Arzt in das Schreiben für die MPU ?
Ich hoffe, dass er gut begründet, warum du mit exakt derselben Substanz, die du missbraucht hast, nun „substituiert“ wirst.

So ich habe heute endlich jemanden bei der MPU Stelle erreicht. Ich weiß jetzt den MPU Termin, das ist der 17.5.24 und ich weiß die genaue Fragestellung. Allerdings frage ich mich, ob ich bei dieser Fragestellung und dem ärztlich verordnetem subutex, überhaupt eine Chance habe die MPU zu bestehen. Die Führerscheinstelle sagte mir bei Antragstellung, dass eine Medikamentenfragestellung mit rein genommen wird, aber das ist wohl nicht passiert. Hier mal die genaue Fragestellung. Vielleicht kannst du oder wer anders sagen, ob ich mit dieser Fragestellung überhaupt die MPU versuchen sollte.

Ist zu erwarten, dass die Untersuchte trotz des Hinweises auf Drogenmissbrauchs ein Kfz der Klasse B sicher führen kann? Und ist insbesondere zu erwarten, dass sie ein Kfz unter dem Einfluss von BTym oder anderen psychoaktiv wirkenden Stoffen oder deren Nachwirkungen führen wird?
 

Destiny

Neuer Benutzer
Das ist die normale und einfache Drogenfragestellung. Bei mir ist sie ähnlich, der einzigste Unterschied bei mir ist dass „Drogeneinname/Drogenabhängigkeit“ an Stelle von Missbrauch steht
 
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