Fragebogen THC und Kokain

NitroM

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Hallo liebes Forum,
ich habe meinen Führerschein wegen Cannabis und kokain verloren.
habe einen Fragebogen erstellt und wäre euch dankbar wenn ihr mir Feedback geben könntet! Vielen Dank schon mal für eure Antworten ☺️




MPU Fragebogen



Zur Person:

Geschlecht: männlich

Alter: 28 Jahre



Was ist passiert?

Auto gefahren: ja

Drogensorte: Cannabis und Kokain

Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Cannabis regelmäßig/täglich, Kokain einmalig



Datum der Auffälligkeit: 11.10.2019



Drogenbefund

Blutwerte:

THC 47,2 ng/ml

11-OH-THC 31,5 ng/ml

THC-COOH 169 ng/ml

Cocain-Metabolit 309 ng/ml

Alkohol 0,1%o

Schnelltest: positiv

Beim Kauf erwischt: nein

Nur daneben gestanden:nein



Stand des Ermittlungsverfahrens

Gerade erst passiert: nein

Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja

Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein

Verurteilt: ja

Strafe abgebüßt: Bewährung



Führerschein

Hab ich noch: nein

Hab ich abgegeben: ja

Hab ich neu beantragt: ja



Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut: ja

Sonstige Verstöße oder Straftaten?:

2008 fahren ohne Fahrerlaubnis (Roller zu schnell)

2010 mit 17 Jahren betrunkenen aufgegriffen worden (nicht im Straßenverkehr)



Bundesland: Bayern



Konsum

Ich konsumiere noch: nein

letzter Konsum: 11.10.2019 Drogenkontollprogramm startete ab 31.01.2020



Abstinenznachweis:

Urinscreening ab 31.01.2020





Aufarbeitung

Drogenberatung: Gespräche mit Caritas Suchtambulanz ab 13.11.2020

Selbsthilfegruppe (SHG): nein

Psychologe: nein

Ambulante/stationäre Therapie: nein



MPU

Datum: Noch keines

Welche Stelle (MPI): wahrscheinlich Avus oder Pima in Berlin

Schon bezahlt?:nein



Altlasten

Bist du Rückfalltäter?: nein





Vorgeschichte



1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Als ich mit 11 Jahren einen Tatort mit meinen Eltern angesehen habe.



2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

2012 mit 20Jahren zum ersten Mal an einem Joint mitgeraucht.

Silvester 2018 mit 26 zum ersten Mal Kokain



3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Mit 20 Jahren habe ich das erste mal mit Berufsschulfreunden Gras probiert, ich habe jedoch nichts gemerkt. Den darauffolgenden Blockunterricht habe ich nochmals probiert und hatte eine sehr starke Wirkung. Ich musste grundlos lachen, hatte starke Schwindelgefühle gefolgt von Übelkeit danach bekam ich tierischen Heißhunger musste mich fast übergeben und ging sehr früh ins Bett. Danach habe ich circa 6 Monate nichts konsumiert. Nach der Gesellenprüfung an unserer Abschlussfeier habe ich nochmal konsumiert und es gefiel mir besser. Ich hatte nur positive Symptome und keinen Schwindel oder Übelkeit. Ab August 2013 lebte ich in München und besuchte die Akademie für Gestaltung und Design der Großteil meiner Klasse konsumierte Cannabis. Wir trafen uns nach dem Unterricht, oft auch am Wochenende um zusammen Cannabis zu rauchen. Dort kam es zum ersten Mal zu regelmäßigen Konsum bei mir. Es folgte dass ich auch gelegentlich alleine konsumierte. Nachdem ich die Akademie abgeschlossen hatte verbrachte ich 6 Monate in Neuseeland, dort war es Gang und gäbe Cannabis zu rauchen. Ich konsumierte nicht täglich aber immer wenn sich die Gelegenheit ergab. Die Freunde aus München und der lockere Umgang in Neuseeland mit der Droge ließ mich die negativen Aspekte und das es illegal war total vergessen. Im September 2015 als ich wieder in Deutschland war fing ich an für Audi zu arbeiten und suchte den Kontakt zu alten Freunden die Cannabis konsumieren. Ich rauchte mit diesen immer an den Wochenenden sprich Freitag und Samstag Abend. Im November 2016 eröffnete ich mit Freunden unser erstes Café. Das war ein komplett anderes Umfeld und ich konsumierte bis Mitte 2018 nur noch an besonderen Anlässen. Je mehr unsere Firma jedoch wuchs, umso mehr suchte ich nach Feierabend und am Wochenende wieder Kontakt zum alten Freundeskreis. Ich konsumierte wieder regelmäßiger. Um vom Stress und der Verantwortung, die ich nun habe, abzuschalten. Silvester 2018 verbrachte ich mit dem besagten Freundeskreis in Prag, wir feierten in einem Club ins neue Jahr ich trank an dem Abend 4-5 Bier (0,33l) und um Mitternacht Glas Sekt zum anstoßen. Es war gegen 01:30 Uhr als ich zu meinen Freunden meinte ich wolle ins Hotel, weil ich müde sei, einer von ihnen meinte, er habe da was für mich und ich solle ihm auf die Toilette folgen. In der Toilette angekommen legte er 2 Nasen Kokain auf seinem Handy. Ich begriff langsam warum meine Freunde nicht müde wurden und ich wollte mit ihnen mithalten und nicht aus Außenseiter oder Spielverderber dastehen. Also probierte ich zum ersten Mal Kokain. Mir ging es sehr gut, die Müdigkeit war weg, ich war auch nicht mehr angetrunken sondern total wach und aktiv. Ich tanzte und redete ohne Hemmungen bis in die frühen Morgenstunden. Ich habe bis zur Auffälligkeit noch 3 Mal Kokain konsumiert an 2 Geburtstagen von Freunden. Beide Male waren es circa 0,1g und an dem Tag der Auffälligkeit eine Konsumeinheit. Mein Cannabis Konsum steigerte sich jedoch enorm ich rauchte täglich und am Wochenende noch mehr, jedoch immer nur ab spät Nachmittag und am Abend. Weil ich so viel rauchte beschloss ich Anfang 2019 Cannabis selbst anzubauen um nicht soviel Geld auszugeben und den Stress mit unseriösen Leuten zu vermeiden. Den letzten Monat vor der Auffälligkeit rauchte ich am Abend circa 2-3g Cannabis



4.Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Mit 17 Jahren habe ich einschlägiges Erlebnis gehabt. Ich trank an einem Geburtstag eines Freundes so viel dass ich einen kompletten Filmriss hatte. Circa eine halbe Flasche vodka mit red Bull. Als ich wieder zu mir kam habe ich mich auf dem Polizeirevier befunden. Ich habe anscheinend öffentlich uriniert und wurde von den Beamten aufgegriffen. Seit diesem Tag habe ich nie wieder hochprozentiges getrunken. An Geburtstagen, Weihnachten, Silvester oder in einem guten Restaurant trinke ich 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Wein. Sobald ich merke dass ich angetrunken bin trinke ich nur noch Wasser. Ich will definitiv vermeiden dass ich nur im Ansatz so einen Zustand wie mit 17 habe.



5.Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja habe ich Silvester 2018 in Prag, als ich angetrunken war probierte ich zum ersten Mal Kokain. An einem darauffolgenden Geburtstag konsumierte ich 1 Glas Wein und am späteren Abend eine Nase Kokain. An dem zweiten Geburtstag an dem Kokain konsumierte hatte ich 2 Bier, als ich zuhause war rauchte ich noch einen joint und musste mich beinahe übergeben. Wenn ich gelegentlich zum Abendessen Alkohol trank konsumierte ich am späteren Abend trotzdem Cannabis. Das beschränkte sich aber auf das Jahr 2019 da ich es schon sehr gewohnt war Cannabis zu rauchen. In den Jahren zuvor habe ich nie gemeinsam Alkohol und Cannabis konsumiert.



6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ein Päckchen Tabak in circa 10 Tagen



7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Anfangs überhaupt nicht. Deshalb hat sich mein Konsum gesteigert, weil ich anfangs keine negativen Folgen festgestellt habe. Als ich regelmäßiger Cannabis geraucht habe, merkte ich dass ich morgens schwer aus dem Bett kam und dass man mich sehr schnell reizen konnte. Außerdem wurde ich zum Nachmittag hin sehr nervös da ich endlich rauchen wollte. Ich war außerdem sehr schlecht drauf, wenn ich wusste dass ich fast kein Gras mehr zuhause hatte.



8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja habe ich. Ich habe die negativen Folgen verdrängt und versucht eine Ausrede für mein Verhalten zu suchen.



9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

THC 47,2 ng/ml

11-OH-THC 31,5 ng/ml

THC-COOH 169 ng/ml

Cocain-Metabolit 309 ng/ml

Alkohol 0,1%o



10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Am Freitag trank ich auf der Abschiedsfeier eines Freundes 2 Gläser Wein. Samstag und Sonntag Abend rauchte ich mit Freunden Cannabis jeweils circa 5 joints und aß 2stk Cannabis Kekse. Montag-Mittwoch rauchte ich circa 2g Cannabis und aß Cannabiskeske circa 3stk. Donnerstag Abend war ich mit meiner Freundin in einem schönen Restaurant wir haben uns eine Flasche Wein geteilt, nach dem Essen habe ich einen Cannabis Keks gegessen.



11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Ich habe eine Nase Kokain gezogen und circa 4mal am joint gezogen



12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich habe mich von der Gruppe mitreißen lassen und wollte nicht aus Außenseiter da stehen, außerdem wollte ich wach für die Fahrt sein.



13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Eine Routine Kontrolle der Grenzpolizei



14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ein Messebesuch und Wochenendausflug mit ehemaligen Freunden.



15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Circa 500km. Von Ingolstadt nach Wien in Passau wurden wir gestoppt.



16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nachdem ich mich nach der Auffälligkeit mit der Wirkungsdauer von Drogen befasst habe, sind es bestimmt 300 mal gewesen.



17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ein Konflikt habe ich nie gesehen. Ich dachte wenn ich abends kiffe, wäre ich am nächsten morgen längst wieder Fahrtüchtig. Vor der Aufälligkeit sagte ich mir, dass ist eine einmalige Sache mit dem Kokain und dem Autofahrern ich muss jetzt fit sein für die lange Fahrt.



18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Cannabis wirkt sich negativ auf die Reaktionsfähigkeit aus und steigert die Blendempfindlichkeit. Außerdem beeinträchtigt es die Zeitwahrnehmung wodurch man im Straßenverkehr ein Gefahr für sich und andere wird. Kokainkonsum führt zur Selbstüberschätzung und erhöht die Risikobereitschaft. Außerdem hat es negative Auswirkungen auf die Koordinationsfähigkeit, wodurch man in Gefahrensituationen nicht mehr angemessen reagieren kann.



19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis 24-36 Stunden, bei chronischen Konsum sogar bis zu 72 Stunden. Bei Kokain kann die Wirkdauer bis zu 36 Stunden betragen.



20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Täglicher Konsum von Drogen kann schnell zu einer Abhängigkeit führen, besonders weil es zu einer Toleranzentwicklung kommt und man immer höhere Dosen braucht. Chronischer Cannabiskonsum kann zu Psychosen und Depressionen führen, das Rauchen erhöht zudem die Gefahr an Krebs zu erkranken.
 

NitroM

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Warum ist es passiert?



21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Anfangs war es die Neugier, etwas Neues auszuprobieren und vor meinen Mitschülern nicht als Feigling da zu stehen. Später rauchte ich Cannabis, weil ich das Gefühl hatte, dann besser abschalten zu können und den ganzen Stress in der Arbeit einfach für ein paar Stunden abzulegen. Ich wollte auch meine Kifferfreunde nicht verlieren, ich fühlte mich verstanden in der Clique da wir auf einer Wellenlänge waren und ähnliche Probleme im Leben hatten. Als ich das erste mal Kokain konsumierte, wollte ich Nicht als Schwächling dastehen und weiter feiern. Ich merkte wie gut meine Freunde drauf waren und wollte auch so sein. Außerdem fand ich den Lifestyle den man aus Film und Fernsehen kennt irgendwie interessant und wollte einfach wissen was passiert wenn man Kokain konsumiert.



22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Vor meinen Eltern verheimlichte ich meinen Konsum. Die wussten von der ganzen Sache überhaupt nichts. Sie waren sehr geschockt, als ich ihnen gebeichtet habe was passiert ist und in welchem Ausmaß mein Konsum stattfand. Meine Freunde mit denen ich arbeite, wussten zwar vom Konsum und rieten mir oft kürzer zu treten, da ich meine Arbeit aber immer voll zufriedenstellen ausführte, sahen sie da kein Problem drin. Mit meiner Freundin jedoch war mein Konsum oft ein Streit Thema. Als wir 2016 zusammen gekommen sind rauchte ich nur an gegeben Anlässen, dass fand sie vollkommen in Ordnung. Als ich dann öfter, später täglich konsumierte kam es oft zum Streit. Ich rauchte dann aus trotz noch mehr. Dennoch war es wie mit den Leuten aus der Arbeit, es war geduldet, da ich mich vom Wesen nicht verändert habe und immer an unserer Beziehung fest halte.



23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja. Wenn ich mit meiner Freundin gestritten habe oder einen schlechten Tag in der Arbeit hatte.



24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

(Warum, wann, wer?)

Meine Eltern, insbesondere mein Vater war mir eine große Hilfe. Anfangs waren sie total schockiert, da sie überhaupt nicht ahnten wie viel und wie oft ich Cannabis konsumierte. Es ist dann aber sofort umgeschwenkt und sie meinten, sie sind für mich da und wir schaffen das gemeinsam! Wir stehen in engem Kontakt und machen mehrmals die Woche was gemeinsam. Mehr als früher. Bei meiner Freundin war das ähnlich, sie wusste ja von meinem Konsum und war dadurch auch ziemlich genervt. Sie steht mir aber steht’s bei und hält zu mir. Ich kann mit ihr über alles reden und unsere Beziehung hat sich stark verbessert. Ich durfte sogar vor kurzem das größte Glück der Welt erfahren, ich werde Vater. Ein weiterer Grund warum ich nie wieder rückfällig werden will. Ich will ein großartiger Vater und ein Vorbild für mein Kind sein, so wie es mein Vater für mich ist.

Dennoch habe ich professionelle Hilfe aufgesucht, ich hatte Gespräche bei der Sucht Ambulanz von Caritas. Diese haben mir sehr geholfen meinen Konsumverhalten aufzuarbeiten.



25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.



26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?

Ja hatte ich. Meine Konsumpause war zwischen November 2016 und Mitte 2018, in dieser Zeit habe ich mich voll und ganz auf die Eröffnung unseres Café konzentriert, zudem bin ich in dieser Zeit mit meiner Freundin zusammen gekommen und wollte meine Freizeit mit ihr verbringen. Ich hatte wenig Zeit und Lust meine freie Zeit mit meiner Kifferclique zu verbringen. Als in die Beziehung und in das Gastroleben aber langsam Alltag eingekehrt ist, suchte ich wieder den Kontakt zu den alten Freunden, sowie zur Droge Cannabis. Mein Konsum hat sich dann langsam und kontinuierlich gesteigert. Meine Konsumspitze war definitiv der Tag der Auffälligkeit. Im Nachhinein, wenn ich mein Verhalten reflektiere, bin ich sogar froh, dass mich die Polizei gestoppt hat. Mein Konsum hätte sich womöglich noch mehr gesteigert.



27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

In erster Linie meine Einstellung und die fehlende ehrliche Reflektion über meine Probleme, Ängste und Sorgen. Anstatt mich damit genügend aus einander zu setzen, habe ich es mir oft vermeintlich einfach gemacht und zu Drogen gegriffen. Ich hatte oft das Gefühl die Arbeiten im Café nicht schaffen zu können, sowie die Beziehung zu meiner Freundin und Eltern nicht aufrecht erhalten zu können, ich wollte oft alles vergessen und abschalten. Im Nachhinein betrachtet ein total kindisches und dummes Verhalten.



28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, ich weiß mittlerweile , dass jeder, der Drogen konsumiert, Gefahr läuft abhängig zu werden. Umso länger sich gewisse Verhaltensweise einprägen, desto schwieriger wird es diese zu ändern. Gerade wenn man Drogen konsumiert um seine Probleme zu verdrängen oder um leistungsfähiger zu werden, ist die Gefahr groß dass man den Bezug zur Realität verliert und die Probleme noch gravierender werden. Dadurch entsteht eine Spirale, durch die man noch mehr konsumiert, woraus schnell eine Abhängigkeit mit all den negativen Folgen werden kann.



29. Waren sie drogenabhängig?

Nein, das nicht. Auch in der Phase während meiner Konsumspitze vor der Auffälligkeit standen die Drogen nicht im Mittelpunkt meines Lebens. Mir ist bewusst geworden, dass mein Konsumverhalten problematisch und der falsche Weg war, ich konsumierte aber "nur" dann wenn ich mit meiner regulären Arbeit schon fertig war und an dem Tag nichts mehr anstand.



Wieso passiert das nicht wieder?



30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja , indem ich vorher realisiert hätte, dass man seine Probleme durch den Konsum von Drogen nicht lösen oder verdrängen kann, sondern diese nur noch verschlimmert. Außerdem hätte ich nicht wieder den Kontakt zu meinen alten Freunden suchen sollen, obwohl ich ganz genau wusste, dass jeder von ihnen Drogen, insbesondere Cannabis konsumiert. Ich hätte stärker den Kontakt zu meiner Freundin, Eltern und Kollegen suchen sollen, so wie ich jetzt auch mache.



31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil ich das Gefühl hatte an einem Tiefpunkt in meinem Leben angekommen zu sein und mein Drogenkonsum dabei eine große Rolle gespielt hat. Ich fühlte mich oft alleine und machte mir ständig Sorgen, sah nur Probleme und hatte teiweise das Gefühl gar nicht mehr richtig am Leben teil zu nehmen. Mir wurde klar, dass ich meine Probleme in den Griff kriegen muss und mein Leben wieder in eine andere Richtung steuern muss. Und zwar ohne Drogen zu konsumieren!



32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Definitiv der Tag der Auffälligkeit, dies war so ein Schock für mich. Ich realisierte erst auf dem Polizeirevier, was ich getan habe. Mein handeln hat jetzt Konsequenzen, nicht nur im Sinne von Strafe und Führerschein Entzug. Ich musste meiner Freundin und meinen Eltern, meinen Arbeitskollegen und meinen Mitarbeitern erzählen was passiert war, dass ich ein Problem mit Drogen habe. Ich möchte nie wieder in so eine Situation kommen, weder für mich, noch für mein Umfeld. In dem Moment als mir der Polizeiarzt Blut abgenommen hat, habe ich für mich beschlossen nie wieder illegale Substanzen zu konsumieren.



33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil dadurch die Gefahr groß ist, wieder in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen und ich dann zwangsläufig wieder zu Leuten Kontakt aufnehmen müsste die selber konsumieren bzw. Drogen verkaufen. Ich mag mein Leben so wie es jetzt ist, bin in einer wundervollen Beziehung und wir erwarten Kind. Ich möchte ein verantwortungsvoller Vater sein. Die Beziehung zu meinen Eltern ist besser den je und mein Freundeskreis aus der Arbeit unterstützt mich in jeder Hinsicht. Das möchte ich nicht durch Drogenkonsum, auch nicht gelegentlichen, aufs Spiel setzen.



34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Durchweg positiv. Die ersten Wochen waren nicht immer einfach, weil ich es gewohnt war am Abend zu Cannabis zu rauchen. Aber je mehr ich merkte, dass es auch voran geht ohne zu konsumieren, desto stolzer und zuversichtlicher wurde ich auch. Auch meine Einstellung änderte sich grundlegend und ich sah nicht nur die Sorgen und Probleme, sondern auch die Chancen mich selber zu verwirklichen. Ich hatte wieder mehr Spaß an der Arbeit. Ich hatte neue Ideen wie wir unser Geschäft noch besser machen können und auch die Motivation diese durchzusetzen. Ich nahm mir auch vielmehr Zeit für meine Freundin und meine Familie. Auch Gesundheitlich ging es mir stetig besser weil ich mich wieder vernünftig ernährte, mehr Sport trieb und einen klareren Kopf aufhatte um mich besser zu sortieren.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich mein komplettes Lebensgefühl ohne Drogen und trotz Füherscheinverlust extrem verbesserte und ich mich sehr wohl fühle.



35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Eine Große Hilfe war meine Freundin, die hat von Anfang an gesagt wir schaffen das und wir stehen das gemeinsam durch. Mein Vater sowie meine Mutter standen auch hinter mir und haben mich nicht aufgegeben oder sich von mir abgewandt. Vor allem aber auch meine Freunde aus der Arbeit, sie unterstützen auf ganzer Linie, da ich viele Bereiche aus meinem Job ohne Führerschein nicht mehr machen kann, wie z.B. Einkäufe erledigen, Kaffee ausliefern oder unseren Kunden Cateringservice sowie die Kundenbetreuung. Für sie war auch sofort klar dass wir das gemeinsam durchstehen. Die Gespräche mit der Suchtambulanz Caritas waren eine Bestätigung, dass ich alles richte mache und auf dem besten Weg bin weiterhin ein Drogenfreiesleben zu führen.



36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Positiv, dadurch dass ich nicht mehr konsumiere und wieder viel mehr am Leben teilnehme, bin ich wieder fest in meinem Freundeskreis (aus der Arbeit) und im Familienleben eingebunden. Ich verbringe viel mehr Zeit mit ihnen und kriege auch immer wieder zu verstehen so geschätzt zu werden wie ich jetzt bin. Das gleiche gilt für meine Freundin, die mich zwar auch liebte als täglich rauchte, jedoch würde unsere Beziehung sicherlich nicht an so einem Punkt stehen auf dem sie jetzt steht, wenn ich noch konsumieren würde.



37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein. Ich hab auch den Jungs am Tag der Auffälligkeit zu verstehen dass ich raus bin und nichts mehr mit dem ganzen Zeug zutun haben will. Hin und wieder sehe ich mal wieder jemanden aus dem alten Freundeskreis am Café vorbei laufen aber mehr als ein kurzes Winken ist da nicht mehr.



38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein, ich habe zu niemandem mehr Kontakt der Drogen konsumiert.



39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich möchte weiterhin meine strikte Abstinenz einhalten und mein Leben ohne den Konsum von illegalen Drogen und die damit verbundenen negativen Folgen leben. Außerdem werde ich mich von Betäubungsmitteln und Konsumenten fernhalten. Ich mag mein Leben so wie es jetzt ist, ich freue mich auf unser gemeinsames Kind, ich möchte das alles nicht gefährden.



40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.



41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde mich strikt an meine Abstinenz halten und kein Drogen mehr konsumieren oder Kontakt zu Konsumenten haben.



42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall aus, weil ich meinen positiven Lebenswandel seit der Auffälligkeit nicht aufs Spiel setzen möchte. Sollte ich wirklich mal das Gefühl haben meiner Probleme nicht Herr zu werden und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich wieder an meine Freundin, Familie und an meine Freunde wenden könnte. Außerdem ist mir bewusst, dass ich mir auch von professioneller Seite, zum Beispiel von meinem Suchtberater der Caritas Hilfe holen könnte und mich dafür nicht schämen würde.



43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke nur wenig Alkohol. Zum Essen mal ein Glas Wein oder Bier. Zur Probe wenn wir ein Gängemenu im Laden anbieten. Auch zu bensonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern etc., trinke ich nicht mehr als 2-3 Bier oder Wein.
 

funkytown

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21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Anfangs war es die Neugier, etwas Neues auszuprobieren und vor meinen Mitschülern nicht als Feigling da zu stehen. Später rauchte ich Cannabis, weil ich das Gefühl hatte, dann besser abschalten zu können und den ganzen Stress in der Arbeit einfach für ein paar Stunden abzulegen. Ich wollte auch meine Kifferfreunde nicht verlieren, ich fühlte mich verstanden in der Clique da wir auf einer Wellenlänge waren und ähnliche Probleme im Leben hatten. Als ich das erste mal Kokain konsumierte, wollte ich Nicht als Schwächling dastehen und weiter feiern. Ich merkte wie gut meine Freunde drauf waren und wollte auch so sein. Außerdem fand ich den Lifestyle den man aus Film und Fernsehen kennt irgendwie interessant und wollte einfach wissen was passiert wenn man Kokain konsumiert.
Hier würde ich das Kind auch noch beim Namen nennen: Selbstbewusstseinsprobleme. Den letzten Satz würde ich rausnehmen, das klingt für mich etwas... kitschig? Weiß nicht, ob das das richtige Wort ist, aber es klingt doch sehr merkwürdig.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein, das nicht. Auch in der Phase während meiner Konsumspitze vor der Auffälligkeit standen die Drogen nicht im Mittelpunkt meines Lebens. Mir ist bewusst geworden, dass mein Konsumverhalten problematisch und der falsche Weg war, ich konsumierte aber "nur" dann wenn ich mit meiner regulären Arbeit schon fertig war und an dem Tag nichts mehr anstand.
Ich würde nicht so ausschweifen, ein "Nein" ist da die korrekte Antwort.

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja , indem ich vorher realisiert hätte, dass man seine Probleme durch den Konsum von Drogen nicht lösen oder verdrängen kann, sondern diese nur noch verschlimmert. Außerdem hätte ich nicht wieder den Kontakt zu meinen alten Freunden suchen sollen, obwohl ich ganz genau wusste, dass jeder von ihnen Drogen, insbesondere Cannabis konsumiert. Ich hätte stärker den Kontakt zu meiner Freundin, Eltern und Kollegen suchen sollen, so wie ich jetzt auch mache.
Naja, verdrängen kann man mit Drogen ganz gut - das ist auch Teil deiner Aufarbeitung oben. Zumindest in der Phase des akuten Rausches sind die Probleme doch nicht mehr präsent, eben verdrängt. Die Verdrängung von Problemen führt dann aber im Umkehrschluss eben häufig dazu, dass die Probleme nicht einfach weggehen, sondern dringlicher werden. Bedenke auch, dass die Zeit vor deiner Konsumpause ebenfalls zur Drogenkarriere gehört. Um die Karriere komplett zu verhindern, hättest du also dort schon vorher ansetzen müssen.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Definitiv der Tag der Auffälligkeit, dies war so ein Schock für mich. Ich realisierte erst auf dem Polizeirevier, was ich getan habe. Mein handeln hat jetzt Konsequenzen, nicht nur im Sinne von Strafe und Führerschein Entzug. Ich musste meiner Freundin und meinen Eltern, meinen Arbeitskollegen und meinen Mitarbeitern erzählen was passiert war, dass ich ein Problem mit Drogen habe. Ich möchte nie wieder in so eine Situation kommen, weder für mich, noch für mein Umfeld. In dem Moment als mir der Polizeiarzt Blut abgenommen hat, habe ich für mich beschlossen nie wieder illegale Substanzen zu konsumieren.
Ich muss ehrlich gesagt eingestehen, dass das für mich sehr unglaubwürdig klingt. Schon auf der Polizeiwache ist dir der Umfang der Konsequenzen bewusst geworden? IdR brauchen Menschen, die so auffällig geworden sind, mindestens ein paar Tage um zu realisieren, was dort in welchem Umfang passiert ist und welche Konsequenzen jetzt drohen.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil dadurch die Gefahr groß ist, wieder in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen und ich dann zwangsläufig wieder zu Leuten Kontakt aufnehmen müsste die selber konsumieren bzw. Drogen verkaufen. Ich mag mein Leben so wie es jetzt ist, bin in einer wundervollen Beziehung und wir erwarten Kind. Ich möchte ein verantwortungsvoller Vater sein. Die Beziehung zu meinen Eltern ist besser den je und mein Freundeskreis aus der Arbeit unterstützt mich in jeder Hinsicht. Das möchte ich nicht durch Drogenkonsum, auch nicht gelegentlichen, aufs Spiel setzen.
Ich würde hier vor Allem darauf achten die intrinsischen Motive für die Abstinenz herauszuarbeiten. Größtenteils listet du hier externe Motive auf (Kind bekommen, Beziehung, Arbeit). Dir sollte bewusst sein, dass dein Leben auch ohne Drogen völlig unerwartete und schlimme Wendungen nehmen kann (nicht, dass ich dir das wünsche, nur musst du dich eben auch mit dem "Was wäre wenn, ...?" auseinandersetzen).
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Durchweg positiv. Die ersten Wochen waren nicht immer einfach, weil ich es gewohnt war am Abend zu Cannabis zu rauchen. Aber je mehr ich merkte, dass es auch voran geht ohne zu konsumieren, desto stolzer und zuversichtlicher wurde ich auch. Auch meine Einstellung änderte sich grundlegend und ich sah nicht nur die Sorgen und Probleme, sondern auch die Chancen mich selber zu verwirklichen. Ich hatte wieder mehr Spaß an der Arbeit. Ich hatte neue Ideen wie wir unser Geschäft noch besser machen können und auch die Motivation diese durchzusetzen. Ich nahm mir auch vielmehr Zeit für meine Freundin und meine Familie. Auch Gesundheitlich ging es mir stetig besser weil ich mich wieder vernünftig ernährte, mehr Sport trieb und einen klareren Kopf aufhatte um mich besser zu sortieren.
Keinerlei Entzugserscheinungen? Wie zum Beispiel Schlafstörungen, Schweiße, ...? Geh noch einmal in dich und überlege, ob da nicht noch was war. Durchweg positiv bei der Konsumform ist doch eher sehr selten und lässt ggf. auf eine unzureichende Aufarbeitung und eine "Ich sag jetzt, was der GA hören will"-Einstellung schließen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein. Ich hab auch den Jungs am Tag der Auffälligkeit zu verstehen dass ich raus bin und nichts mehr mit dem ganzen Zeug zutun haben will. Hin und wieder sehe ich mal wieder jemanden aus dem alten Freundeskreis am Café vorbei laufen aber mehr als ein kurzes Winken ist da nicht mehr.
Auch hier: Konzentriere dich auf die Beantwortung der Frage und schweif nicht zu weit aus. Den letzten Satz würde ich auch hier einfach komplett streichen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich möchte weiterhin meine strikte Abstinenz einhalten und mein Leben ohne den Konsum von illegalen Drogen und die damit verbundenen negativen Folgen leben. Außerdem werde ich mich von Betäubungsmitteln und Konsumenten fernhalten. Ich mag mein Leben so wie es jetzt ist, ich freue mich auf unser gemeinsames Kind, ich möchte das alles nicht gefährden.
Wird natürlich schwierig, wenn du mal operiert werden muss oÄ ;)
Im Ernst: Auch etwas zu viel, der erste Satz reicht aus.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall aus, weil ich meinen positiven Lebenswandel seit der Auffälligkeit nicht aufs Spiel setzen möchte. Sollte ich wirklich mal das Gefühl haben meiner Probleme nicht Herr zu werden und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich wieder an meine Freundin, Familie und an meine Freunde wenden könnte. Außerdem ist mir bewusst, dass ich mir auch von professioneller Seite, zum Beispiel von meinem Suchtberater der Caritas Hilfe holen könnte und mich dafür nicht schämen würde.
Einen Rückfall kannst du immer nur theoretisch ausschließen, sonst würden wir keine Wiederholungstäter sehen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke nur wenig Alkohol. Zum Essen mal ein Glas Wein oder Bier. Zur Probe wenn wir ein Gängemenu im Laden anbieten. Auch zu bensonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern etc., trinke ich nicht mehr als 2-3 Bier oder Wein.
Kannst du das etwas genauer auflisten? Zum einen eine genauere Angabe der Konsummenge (0,2L Bier/Wein? 0,33? 0,5?) zum Anderen eine genauere Angabe der Konsumgelegenheiten im Jahr. "Wenn wir ein Gängemenü im Laden anbieten" kann auch heißen "Das machen wir jeden Tag". Das "etc" lässt ebenfalls ominöse Rückschlüsse zu...

Das war jetzt so das erste was mir aufgefallen ist, sicherlich fällt anderen auch noch was ein :)
 

NitroM

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1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Als ich mit 11 Jahren einen Tatort mit meinen Eltern angesehen habe.



2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

2012 mit 20Jahren zum ersten Mal an einem Joint mitgeraucht.

Silvester 2018 mit 26 zum ersten Mal Kokain



3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Mit 20 Jahren habe ich das erste mal mit Berufsschulfreunden Gras probiert, ich habe jedoch nichts gemerkt. Den darauffolgenden Blockunterricht habe ich nochmals probiert und hatte eine sehr starke Wirkung. Ich musste grundlos lachen, hatte starke Schwindelgefühle gefolgt von Übelkeit danach bekam ich tierischen Heißhunger musste mich fast übergeben und ging sehr früh ins Bett. Danach habe ich circa 6 Monate nichts konsumiert. Nach der Gesellenprüfung an unserer Abschlussfeier habe ich nochmal konsumiert und es gefiel mir besser. Ich hatte nur positive Symptome und keinen Schwindel oder Übelkeit. Ab August 2013 lebte ich in München und besuchte die Akademie für Gestaltung und Design der Großteil meiner Klasse konsumierte Cannabis. Wir trafen uns nach dem Unterricht, oft auch am Wochenende um zusammen Cannabis zu rauchen. Dort kam es zum ersten Mal zu regelmäßigen Konsum bei mir. Es folgte dass ich auch gelegentlich alleine konsumierte. Nachdem ich die Akademie abgeschlossen hatte verbrachte ich 6 Monate in Neuseeland, dort war es Gang und gäbe Cannabis zu rauchen. Ich konsumierte nicht täglich aber immer wenn sich die Gelegenheit ergab. Die Freunde aus München und der lockere Umgang in Neuseeland mit der Droge ließ mich die negativen Aspekte und das es illegal war total vergessen. Im September 2015 als ich wieder in Deutschland war fing ich an für Audi zu arbeiten und suchte den Kontakt zu alten Freunden die Cannabis konsumieren. Ich rauchte mit diesen immer an den Wochenenden sprich Freitag und Samstag Abend. Im November 2016 eröffnete ich mit Freunden unser erstes Café. Das war ein komplett anderes Umfeld und ich konsumierte bis Mitte 2018 nur noch an besonderen Anlässen. Je mehr unsere Firma jedoch wuchs, umso mehr suchte ich nach Feierabend und am Wochenende wieder Kontakt zum alten Freundeskreis. Ich konsumierte wieder regelmäßiger. Um vom Stress und der Verantwortung, die ich nun habe, abzuschalten. Silvester 2018 verbrachte ich mit dem besagten Freundeskreis in Prag, wir feierten in einem Club ins neue Jahr ich trank an dem Abend 4-5 Bier (0,33l) und um Mitternacht Glas Sekt zum anstoßen. Es war gegen 01:30 Uhr als ich zu meinen Freunden meinte ich wolle ins Hotel, weil ich müde sei, einer von ihnen meinte, er habe da was für mich und ich solle ihm auf die Toilette folgen. In der Toilette angekommen legte er 2 Nasen Kokain auf seinem Handy. Ich begriff langsam warum meine Freunde nicht müde wurden und ich wollte mit ihnen mithalten und nicht aus Außenseiter oder Spielverderber dastehen. Also probierte ich zum ersten Mal Kokain. Mir ging es sehr gut, die Müdigkeit war weg, ich war auch nicht mehr angetrunken sondern total wach und aktiv. Ich tanzte und redete ohne Hemmungen bis in die frühen Morgenstunden. Ich habe bis zur Auffälligkeit noch 3 Mal Kokain konsumiert an 2 Geburtstagen von Freunden. Beide Male waren es circa 0,1g und an dem Tag der Auffälligkeit eine Konsumeinheit. Mein Cannabis Konsum steigerte sich jedoch enorm ich rauchte täglich und am Wochenende noch mehr, jedoch immer nur ab spät Nachmittag und am Abend. Weil ich so viel rauchte beschloss ich Anfang 2019 Cannabis selbst anzubauen um nicht soviel Geld auszugeben und den Stress mit unseriösen Leuten zu vermeiden. Den letzten Monat vor der Auffälligkeit rauchte ich am Abend circa 2-3g Cannabis



4.Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Mit 17 Jahren habe ich einschlägiges Erlebnis gehabt. Ich trank an einem Geburtstag eines Freundes so viel dass ich einen kompletten Filmriss hatte. Circa eine halbe Flasche vodka mit red Bull. Als ich wieder zu mir kam habe ich mich auf dem Polizeirevier befunden. Ich habe anscheinend öffentlich uriniert und wurde von den Beamten aufgegriffen. Seit diesem Tag habe ich nie wieder hochprozentiges getrunken. An Geburtstagen, Weihnachten, Silvester oder in einem guten Restaurant trinke ich 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Wein. Sobald ich merke dass ich angetrunken bin trinke ich nur noch Wasser. Ich will definitiv vermeiden dass ich nur im Ansatz so einen Zustand wie mit 17 habe.



5.Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja habe ich Silvester 2018 in Prag, als ich angetrunken war probierte ich zum ersten Mal Kokain. An einem darauffolgenden Geburtstag konsumierte ich 1 Glas Wein und am späteren Abend eine Nase Kokain. An dem zweiten Geburtstag an dem Kokain konsumierte hatte ich 2 Bier, als ich zuhause war rauchte ich noch einen joint und musste mich beinahe übergeben. Wenn ich gelegentlich zum Abendessen Alkohol trank konsumierte ich am späteren Abend trotzdem Cannabis. Das beschränkte sich aber auf das Jahr 2019 da ich es schon sehr gewohnt war Cannabis zu rauchen. In den Jahren zuvor habe ich nie gemeinsam Alkohol und Cannabis konsumiert.



6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ein Päckchen Tabak in circa 10 Tagen



7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Anfangs überhaupt nicht. Deshalb hat sich mein Konsum gesteigert, weil ich anfangs keine negativen Folgen festgestellt habe. Als ich regelmäßiger Cannabis geraucht habe, merkte ich dass ich morgens schwer aus dem Bett kam und dass man mich sehr schnell reizen konnte. Außerdem wurde ich zum Nachmittag hin sehr nervös da ich endlich rauchen wollte. Ich war außerdem sehr schlecht drauf, wenn ich wusste dass ich fast kein Gras mehr zuhause hatte.



8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja habe ich. Ich habe die negativen Folgen verdrängt und versucht eine Ausrede für mein Verhalten zu suchen.



9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

THC 47,2 ng/ml

11-OH-THC 31,5 ng/ml

THC-COOH 169 ng/ml

Cocain-Metabolit 309 ng/ml

Alkohol 0,1%o



10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Am Freitag trank ich auf der Abschiedsfeier eines Freundes 2 Gläser Wein. Samstag und Sonntag Abend rauchte ich mit Freunden Cannabis jeweils circa 5 joints und aß 2stk Cannabis Kekse. Montag-Mittwoch rauchte ich circa 2g Cannabis und aß Cannabiskeske circa 3stk. Donnerstag Abend war ich mit meiner Freundin in einem schönen Restaurant wir haben uns eine Flasche Wein geteilt, nach dem Essen habe ich einen Cannabis Keks gegessen.



11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Ich habe eine Nase Kokain gezogen und circa 4mal am joint gezogen



12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich habe mich von der Gruppe mitreißen lassen und wollte nicht aus Außenseiter da stehen, außerdem wollte ich wach für die Fahrt sein.



13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Eine Routine Kontrolle der Grenzpolizei



14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ein Messebesuch und Wochenendausflug mit ehemaligen Freunden.



15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Circa 500km. Von Ingolstadt nach Wien in Passau wurden wir gestoppt.



16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nachdem ich mich nach der Auffälligkeit mit der Wirkungsdauer von Drogen befasst habe, sind es bestimmt 300 mal gewesen.



17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ein Konflikt habe ich nie gesehen. Ich dachte wenn ich abends kiffe, wäre ich am nächsten morgen längst wieder Fahrtüchtig. Vor der Aufälligkeit sagte ich mir, dass ist eine einmalige Sache mit dem Kokain und dem Autofahrern ich muss jetzt fit sein für die lange Fahrt.



18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Cannabis wirkt sich negativ auf die Reaktionsfähigkeit aus und steigert die Blendempfindlichkeit. Außerdem beeinträchtigt es die Zeitwahrnehmung wodurch man im Straßenverkehr ein Gefahr für sich und andere wird. Kokainkonsum führt zur Selbstüberschätzung und erhöht die Risikobereitschaft. Außerdem hat es negative Auswirkungen auf die Koordinationsfähigkeit, wodurch man in Gefahrensituationen nicht mehr angemessen reagieren kann.



19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis 24-36 Stunden, bei chronischen Konsum sogar bis zu 72 Stunden. Bei Kokain kann die Wirkdauer bis zu 36 Stunden betragen.



20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Täglicher Konsum von Drogen kann schnell zu einer Abhängigkeit führen, besonders weil es zu einer Toleranzentwicklung kommt und man immer höhere Dosen braucht. Chronischer Cannabiskonsum kann zu Psychosen und Depressionen führen, das Rauchen erhöht zudem die Gefahr an Krebs zu erkranken.
 

NitroM

Neuer Benutzer
Warum ist es passiert?



21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Anfangs war es die Neugier, etwas Neues auszuprobieren und vor meinen Mitschülern nicht als Feigling da zu stehen. Später rauchte ich Cannabis, weil ich das Gefühl hatte, dann besser abschalten zu können und den ganzen Stress in der Arbeit einfach für ein paar Stunden abzulegen. Ich wollte auch meine Kifferfreunde nicht verlieren, ich fühlte mich verstanden in der Clique da wir auf einer Wellenlänge waren und ähnliche Probleme im Leben hatten. Als ich das erste mal Kokain konsumierte, wollte ich schlichtweg Selbstbewusster sein, nicht als Schwächling dastehen und weiter feiern. Ich merkte wie gut meine Freunde drauf waren und wollte auch so sein.



22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Vor meinen Eltern verheimlichte ich meinen Konsum. Die wussten von der ganzen Sache überhaupt nichts. Sie waren sehr geschockt, als ich ihnen gebeichtet habe was passiert ist und in welchem Ausmaß mein Konsum stattfand. Meine Freunde mit denen ich arbeite, wussten zwar vom Konsum und rieten mir oft kürzer zu treten, da ich meine Arbeit aber immer voll zufriedenstellen ausführte, sahen sie da kein Problem drin. Mit meiner Freundin jedoch war mein Konsum oft ein Streit Thema. Als wir 2016 zusammen gekommen sind rauchte ich nur an gegeben Anlässen, dass fand sie vollkommen in Ordnung. Als ich dann öfter, später täglich konsumierte kam es oft zum Streit. Ich rauchte dann aus trotz noch mehr. Dennoch war es wie mit den Leuten aus der Arbeit, es war geduldet, da ich mich vom Wesen nicht verändert habe und immer an unserer Beziehung fest halte.



23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja. Wenn ich mit meiner Freundin gestritten habe oder einen schlechten Tag in der Arbeit hatte.



24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

(Warum, wann, wer?)

Meine Eltern, insbesondere mein Vater war mir eine große Hilfe. Anfangs waren sie total schockiert, da sie überhaupt nicht ahnten wie viel und wie oft ich Cannabis konsumierte. Es ist dann aber sofort umgeschwenkt und sie meinten, sie sind für mich da und wir schaffen das gemeinsam! Wir stehen in engem Kontakt und machen mehrmals die Woche was gemeinsam. Mehr als früher. Bei meiner Freundin war das ähnlich, sie wusste ja von meinem Konsum und war dadurch auch ziemlich genervt. Sie steht mir aber steht’s bei und hält zu mir. Ich kann mit ihr über alles reden und unsere Beziehung hat sich stark verbessert. Ich durfte sogar vor kurzem das größte Glück der Welt erfahren, ich werde Vater. Ein weiterer Grund warum ich nie wieder rückfällig werden will. Ich will ein großartiger Vater und ein Vorbild für mein Kind sein, so wie es mein Vater für mich ist.

Dennoch habe ich professionelle Hilfe aufgesucht, ich hatte Gespräche bei der Sucht Ambulanz von Caritas. Diese haben mir sehr geholfen meinen Konsumverhalten aufzuarbeiten.



25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.



26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?

Ja hatte ich. Meine Konsumpause war zwischen November 2016 und Mitte 2018, in dieser Zeit habe ich mich voll und ganz auf die Eröffnung unseres Café konzentriert, zudem bin ich in dieser Zeit mit meiner Freundin zusammen gekommen und wollte meine Freizeit mit ihr verbringen. Ich hatte wenig Zeit und Lust meine freie Zeit mit meiner Kifferclique zu verbringen. Als in die Beziehung und in das Gastroleben aber langsam Alltag eingekehrt ist, suchte ich wieder den Kontakt zu den alten Freunden, sowie zur Droge Cannabis. Mein Konsum hat sich dann langsam und kontinuierlich gesteigert. Meine Konsumspitze war definitiv der Tag der Auffälligkeit. Im Nachhinein, wenn ich mein Verhalten reflektiere, bin ich sogar froh, dass mich die Polizei gestoppt hat. Mein Konsum hätte sich womöglich noch mehr gesteigert.



27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

In erster Linie meine Einstellung und die fehlende ehrliche Reflektion über meine Probleme, Ängste und Sorgen. Anstatt mich damit genügend aus einander zu setzen, habe ich es mir oft vermeintlich einfach gemacht und zu Drogen gegriffen. Ich hatte oft das Gefühl die Arbeiten im Café nicht schaffen zu können, sowie die Beziehung zu meiner Freundin und Eltern nicht aufrecht erhalten zu können, ich wollte oft alles vergessen und abschalten. Im Nachhinein betrachtet ein total kindisches und dummes Verhalten.



28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, ich weiß mittlerweile , dass jeder, der Drogen konsumiert, Gefahr läuft abhängig zu werden. Umso länger sich gewisse Verhaltensweise einprägen, desto schwieriger wird es diese zu ändern. Gerade wenn man Drogen konsumiert um seine Probleme zu verdrängen oder um leistungsfähiger zu werden, ist die Gefahr groß dass man den Bezug zur Realität verliert und die Probleme noch gravierender werden. Dadurch entsteht eine Spirale, durch die man noch mehr konsumiert, woraus schnell eine Abhängigkeit mit all den negativen Folgen werden kann.



29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.



Wieso passiert das nicht wieder?



30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja , indem ich vorher realisiert hätte, dass man seine Probleme durch den Konsum von Drogen nicht lösen oder verdrängen kann, sondern diese nur noch verschlimmert. Außerdem hätte ich, als mir das erstes mal Drogen angeboten wurden, einfach nein sagen müssen. Dadurch wäre es niemals soweit gekommen.



31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil ich das Gefühl hatte an einem Tiefpunkt in meinem Leben angekommen zu sein und mein Drogenkonsum dabei eine große Rolle gespielt hat. Ich fühlte mich oft alleine und machte mir ständig Sorgen, sah nur Probleme und hatte teiweise das Gefühl gar nicht mehr richtig am Leben teil zu nehmen. Mir wurde klar, dass ich meine Probleme in den Griff kriegen muss und mein Leben wieder in eine andere Richtung steuern muss. Und zwar ohne Drogen zu konsumieren!



32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Circa zwei Tage nach der Auffälligkeit, nachdem ich realisiert habe, welche Konsequenzen die Sache mit sich zieht, beschloss ich keine Drogen mehr anzufassen. Nach der Beichte bei meiner Freundin, Eltern und Kollegen wollte ich es ihnen, und noch viel mehr mir selbst beweisen, dass ich ein Leben ohne Drogen führen kann.



33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil dadurch die Gefahr groß ist, wieder in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen und ich dann zwangsläufig wieder zu Leuten Kontakt aufnehmen müsste die selber konsumieren bzw. Drogen verkaufen. Ich mag mein Leben so wie es jetzt ist, ich mag mich so wie ich jetzt bin! Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich von einem auf den anderen Tag aufgehört habe Drogen zu konsumieren. Ich bin das mir selbst und meiner Gesundheit schuldig. Ich habe gesehen wie es mir körperlich und psychisch ging als ich konsumierte, jetzt geht es mir viel besser, warum also wieder damit anfangen, auch wenn es nur gelegentlich ist. Außerdem bin ich in einer wundervollen Beziehung und wir erwarten Kind. Ich möchte ein verantwortungsvoller Vater sein. Die Beziehung zu meinen Eltern ist besser den je und mein Freundeskreis aus der Arbeit unterstützt mich in jeder Hinsicht. Das möchte ich nicht durch Drogenkonsum, auch nicht gelegentlichen, aufs Spiel setzen.



34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Die ersten Wochen waren nicht einfach, ich war am Abend sehr unruhig und wusste nichts mit mir anzufangen, ich konnte schwer einschlafen und schwitze in der Nacht sehr viel. Gefühlt habe ich 2 Wochen pausenlos an Gras gedacht. Aber je mehr ich merkte, dass es auch voran geht, ohne zu konsumieren, desto stolzer und zuversichtlicher wurde ich auch. Auch meine Einstellung änderte sich grundlegend und ich sah nicht nur die Sorgen und Probleme, sondern auch die Chancen mich selber zu verwirklichen. Ich hatte wieder mehr Spaß an der Arbeit. Ich hatte neue Ideen wie wir unser Geschäft noch besser machen können und auch die Motivation diese durchzusetzen. Ich nahm mir auch vielmehr Zeit für meine Freundin und meine Familie. Auch Gesundheitlich ging es mir stetig besser weil ich mich wieder vernünftig ernährte, mehr Sport trieb und einen klareren Kopf aufhatte um mich besser zu sortieren.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich mein komplettes Lebensgefühl ohne Drogen und trotz Füherscheinverlust extrem verbesserte und ich mich sehr wohl fühle.



35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Eine Große Hilfe war meine Freundin, die hat von Anfang an gesagt wir schaffen das und wir stehen das gemeinsam durch. Mein Vater sowie meine Mutter standen auch hinter mir und haben mich nicht aufgegeben oder sich von mir abgewandt. Vor allem aber auch meine Freunde aus der Arbeit, sie unterstützen auf ganzer Linie, da ich viele Bereiche aus meinem Job ohne Führerschein nicht mehr machen kann, wie z.B. Einkäufe erledigen, Kaffee ausliefern oder unseren Kunden Cateringservice sowie die Kundenbetreuung. Für sie war auch sofort klar dass wir das gemeinsam durchstehen. Die Gespräche mit der Suchtambulanz Caritas waren eine Bestätigung, dass ich alles richte mache und auf dem besten Weg bin weiterhin ein Drogenfreiesleben zu führen.



36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Positiv, dadurch dass ich nicht mehr konsumiere und wieder viel mehr am Leben teilnehme, bin ich wieder fest in meinem Freundeskreis (aus der Arbeit) und im Familienleben eingebunden. Ich verbringe viel mehr Zeit mit ihnen und kriege auch immer wieder zu verstehen so geschätzt zu werden wie ich jetzt bin. Das gleiche gilt für meine Freundin, die mich zwar auch liebte als täglich rauchte, jedoch würde unsere Beziehung sicherlich nicht an so einem Punkt stehen auf dem sie jetzt steht, wenn ich noch konsumieren würde.



37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein. Ich hab auch den Jungs am Tag der Auffälligkeit zu verstehen dass ich raus bin und nichts mehr mit dem ganzen Zeug zutun haben will.



38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein, ich habe zu niemandem mehr Kontakt der Drogen konsumiert.



39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich möchte weiterhin meine strikte Abstinenz einhalten und mein Leben ohne den Konsum von illegalen Drogen und die damit verbundenen negativen Folgen leben.



40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.



41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde mich strikt an meine Abstinenz halten und kein Drogen mehr konsumieren oder Kontakt zu Konsumenten haben.



42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus, weil ich meinen positiven Lebenswandel seit der Auffälligkeit nicht aufs Spiel setzen möchte. Sollte ich wirklich mal das Gefühl haben meiner Probleme nicht Herr zu werden und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich wieder an meine Freundin, Familie und an meine Freunde wenden könnte. Außerdem ist mir bewusst, dass ich mir auch von professioneller Seite, zum Beispiel von meinem Suchtberater der Caritas Hilfe holen könnte und mich dafür nicht schämen würde.



43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke nur wenig Alkohol. Zum Essen in einem guten Restaurant mal ein Glas Wein (0,2l) oder Bier(0,5l). Auch zu bensonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern, Weihnachten oder Hochzeiten trinke ich nicht mehr als 2-3 Bier(0,5l) oder 1-2 Gläser Wein (0,2l)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich funke jetzt mal nicht dazwischen, schaue mir das an, wenn ihr Beide durch seit. ;)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo NitroM,

ich bin da außen vor, da mein "Fachbereich" die Alk-FB sind...
Aber Max schaut bestimmt sobald es seine Zeit zulässt :smiley138:
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Mit 20 Jahren habe ich das erste mal mit Berufsschulfreunden Gras probiert, ich habe jedoch nichts gemerkt. Den darauffolgenden Blockunterricht habe ich nochmals probiert und hatte eine sehr starke Wirkung.
Kannst du das zeitlich etwas genauer eingrenzen? Also wann war in etwa der Blockunterricht nach diesem erstmaligen Konsum?

Der Rest ist ganz gut, aber stellenweise zu ausschweifend. Beachte, dass das Gespräch mit dem Psychologen so um die 45 Minuten dauert - da muss das alles rein passen ;) Also etwas "Fluff" einkürzen und beim Wesentlichen bleiben.

4.Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Mit 17 Jahren habe ich einschlägiges Erlebnis gehabt. Ich trank an einem Geburtstag eines Freundes so viel dass ich einen kompletten Filmriss hatte. Circa eine halbe Flasche vodka mit red Bull. Als ich wieder zu mir kam habe ich mich auf dem Polizeirevier befunden. Ich habe anscheinend öffentlich uriniert und wurde von den Beamten aufgegriffen. Seit diesem Tag habe ich nie wieder hochprozentiges getrunken. An Geburtstagen, Weihnachten, Silvester oder in einem guten Restaurant trinke ich 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Wein. Sobald ich merke dass ich angetrunken bin trinke ich nur noch Wasser. Ich will definitiv vermeiden dass ich nur im Ansatz so einen Zustand wie mit 17 habe.
Das mit dem angetrunken sein würde ich persönlich weglassen. Kannst du auch die ungefähre Zahl von Trinkgelegenheiten im Jahr angeben? Das sollte so ca. die letzten 5 Jahre reichen, je länger desto besser.

5.Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja habe ich Silvester 2018 in Prag, als ich angetrunken war probierte ich zum ersten Mal Kokain. An einem darauffolgenden Geburtstag konsumierte ich 1 Glas Wein und am späteren Abend eine Nase Kokain. An dem zweiten Geburtstag an dem Kokain konsumierte hatte ich 2 Bier, als ich zuhause war rauchte ich noch einen joint und musste mich beinahe übergeben. Wenn ich gelegentlich zum Abendessen Alkohol trank konsumierte ich am späteren Abend trotzdem Cannabis. Das beschränkte sich aber auf das Jahr 2019 da ich es schon sehr gewohnt war Cannabis zu rauchen. In den Jahren zuvor habe ich nie gemeinsam Alkohol und Cannabis konsumiert.
Es ist grundsätzlich nicht ungefährlich Mischkonsum zuzugeben - aber da du ja eh Mischkonsum von Drogen betrieben hast, sehe ich es nicht ganz so kritisch. Nur darauf aufpassen, dass dir kein Strick raus gedreht wird. Alkohol AN sollten zwar nur bei Abhängigkeit notwendig sein, aber lieber auf Nummer sicher ;)

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Anfangs überhaupt nicht. Deshalb hat sich mein Konsum gesteigert, weil ich anfangs keine negativen Folgen festgestellt habe. Als ich regelmäßiger Cannabis geraucht habe, merkte ich dass ich morgens schwer aus dem Bett kam und dass man mich sehr schnell reizen konnte. Außerdem wurde ich zum Nachmittag hin sehr nervös da ich endlich rauchen wollte. Ich war außerdem sehr schlecht drauf, wenn ich wusste dass ich fast kein Gras mehr zuhause hatte.
Mit der Aussage der Nervösität wäre ich auch vorsichtig - das deutet auf einen Suchtdruck hin.
Oh, dann vergiss meine Aussage oben - wenn du eh auch mit Alkohol aufgegriffen wurdest, musst du das Thema Mischkonsum mit Alkohol eh behandeln.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich habe mich von der Gruppe mitreißen lassen und wollte nicht aus Außenseiter da stehen, außerdem wollte ich wach für die Fahrt sein.
Damit gibst du Vorsatz zu. Wurdest du wegen einer vorsätzlichen Tat verurteilt? Falls nicht, wäre ich auch mit solchen Aussagen vorsichtig.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ein Konflikt habe ich nie gesehen. Ich dachte wenn ich abends kiffe, wäre ich am nächsten morgen längst wieder Fahrtüchtig. Vor der Aufälligkeit sagte ich mir, dass ist eine einmalige Sache mit dem Kokain und dem Autofahrern ich muss jetzt fit sein für die lange Fahrt.
Auch hier gibst du den Vorsatz unumwunden zu - möchtest du das so stehen lassen?

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Täglicher Konsum von Drogen kann schnell zu einer Abhängigkeit führen, besonders weil es zu einer Toleranzentwicklung kommt und man immer höhere Dosen braucht. Chronischer Cannabiskonsum kann zu Psychosen und Depressionen führen, das Rauchen erhöht zudem die Gefahr an Krebs zu erkranken.
Ein Satz ggf. noch speziell auf Kokain gemünzt.

Ich trinke nur wenig Alkohol. Zum Essen in einem guten Restaurant mal ein Glas Wein (0,2l) oder Bier(0,5l). Auch zu bensonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern, Weihnachten oder Hochzeiten trinke ich nicht mehr als 2-3 Bier(0,5l) oder 1-2 Gläser Wein (0,2l)
Hier auch - eine ungefähre Anzahl der Trinkanlässe im Jahr wäre gut.

Sonst schon ganz ordentlich, viel gibt es in meinen Augen nicht mehr!
 

NitroM

Neuer Benutzer
So eich hab’s nochmal überarbeitet!
Ich hoffe ich hab jetzt alles richtig gemacht und kann alles verinnerlichen
Danke schonmal im Voraus und frohe Weihnachten


1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Als ich mit 11 Jahren einen Tatort mit meinen Eltern angesehen habe.



2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

2012 mit 20Jahren zum ersten Mal an einem Joint mitgeraucht.

Silvester 2018 mit 26 zum ersten Mal Kokain



3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Mit 20 Jahren habe ich das erste mal mit Berufsschulfreunden Gras probiert, ich habe jedoch nichts gemerkt. Das war Anfang 2012. Den darauffolgenden Blockunterricht (2 Monate später) habe ich nochmals probiert und hatte eine sehr starke Wirkung. Danach habe ich circa 6 Monate nichts konsumiert. Nach der Gesellenprüfung an unserer Abschlussfeier habe ich nochmal konsumiert und es gefiel mir besser. In meinen 3 Jahren Berufsschule habe ich 3 mal Cannabis konsumiert. Ab August 2013 lebte ich in München und besuchte die Akademie für Gestaltung und Design der Großteil meiner Klasse konsumierte Cannabis. Wir trafen uns nach dem Unterricht, oft auch am Wochenende um zusammen Cannabis zu rauchen. Dort kam es zum ersten Mal zu regelmäßigen Konsum bei mir. Es folgte dass ich auch gelegentlich alleine konsumierte. Nachdem ich die Akademie abgeschlossen hatte verbrachte ich 6 Monate in Neuseeland, dort war es Gang und gäbe Cannabis zu rauchen. Ich konsumierte nicht täglich aber immer wenn sich die Gelegenheit ergab. Die Freunde aus München und der lockere Umgang in Neuseeland mit der Droge ließ mich die negativen Aspekte und das es illegal war total vergessen. Im September 2015 als ich wieder in Deutschland war fing ich an für Audi zu arbeiten und suchte den Kontakt zu alten Freunden die Cannabis konsumieren. Ich rauchte mit diesen immer an den Wochenenden sprich Freitag und Samstag Abend. Im November 2016 eröffnete ich mit Freunden unser erstes Café. Das war ein komplett anderes Umfeld und ich konsumierte bis Mitte 2018 nur noch an besonderen Anlässen. Je mehr unsere Firma jedoch wuchs, umso mehr suchte ich nach Feierabend und am Wochenende wieder Kontakt zum alten Freundeskreis. Ich konsumierte wieder regelmäßiger. Silvester 2018, verbrachte ich in Prag und konsumierte ich zum ersten Mal Kokain. Zwei Bahnen. Ich habe bis zur Auffälligkeit noch 3 Mal Kokain konsumiert an 2 Geburtstagen von Freunden. Beide Male waren es circa 0,1g und an dem Tag der Auffälligkeit eine Bahn. Mein Cannabis Konsum steigerte sich jedoch enorm ich rauchte täglich und am Wochenende noch mehr, jedoch immer nur ab spät Nachmittag und am Abend. Weil ich so viel rauchte beschloss ich Anfang 2019 Cannabis selbst anzubauen um nicht soviel Geld auszugeben und den Stress mit unseriösen Leuten zu vermeiden. Den letzten Monat vor der Auffälligkeit rauchte ich am Abend circa 2-3g Cannabis



4.Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Mit 17 Jahren habe ich einschlägiges Erlebnis gehabt. Ich trank an einem Geburtstag eines Freundes so viel dass ich einen kompletten Filmriss hatte. Circa eine halbe Flasche vodka mit red Bull. Als ich wieder zu mir kam habe ich mich auf dem Polizeirevier befunden. Ich habe anscheinend öffentlich uriniert und wurde von den Beamten aufgegriffen. Seit diesem Tag habe ich nie wieder hochprozentiges getrunken. An Geburtstagen, Weihnachten, Silvester oder in einem guten Restaurant trinke ich 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Wein. Ich will definitiv vermeiden dass ich nur im Ansatz so einen Zustand wie mit 17 habe. In den letzten Jahren habe ich pro Jahr circa 8-10 mal Alkohol getrunken.



5.Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja habe ich Silvester 2018 in Prag, als ich angetrunken war probierte ich zum ersten Mal Kokain. An einem darauffolgenden Geburtstag konsumierte ich 1 Glas Wein und am späteren Abend eine Nase Kokain. An dem zweiten Geburtstag an dem Kokain konsumierte hatte ich 2 Bier, als ich zuhause war rauchte ich noch einen joint und musste mich beinahe übergeben. Wenn ich gelegentlich zum Abendessen Alkohol trank konsumierte ich am späteren Abend trotzdem Cannabis. Das beschränkte sich aber auf das Jahr 2019 da ich es schon sehr gewohnt war Cannabis zu rauchen. In den Jahren zuvor habe ich nie gemeinsam Alkohol und Cannabis konsumiert.



6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ein Päckchen Tabak in circa 10 Tagen



7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Anfangs überhaupt nicht. Deshalb hat sich mein Konsum gesteigert, weil ich anfangs keine negativen Folgen festgestellt habe. Als ich regelmäßiger Cannabis geraucht habe, merkte ich dass ich morgens schwer aus dem Bett kam und dass man mich sehr schnell reizen konnte. Außerdem wurde ich zum Nachmittag hin sehr lustlos da ich endlich rauchen wollte. Ich war außerdem sehr schlecht drauf, wenn ich wusste dass ich fast kein Gras mehr zuhause hatte.



8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja habe ich. Ich habe die negativen Folgen verdrängt und versucht eine Ausrede für mein Verhalten zu suchen.



9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

THC 47,2 ng/ml

11-OH-THC 31,5 ng/ml

THC-COOH 169 ng/ml

Cocain-Metabolit 309 ng/ml

Alkohol 0,1%o



10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Am Freitag trank ich auf der Abschiedsfeier eines Freundes 2 Gläser Wein. Samstag und Sonntag Abend rauchte ich mit Freunden Cannabis jeweils circa 5 joints und aß 2stk Cannabis Kekse. Montag-Mittwoch rauchte ich circa 2g Cannabis und aß Cannabiskeske circa 3stk. Donnerstag Abend war ich mit meiner Freundin in einem schönen Restaurant wir haben uns eine Flasche Wein geteilt, nach dem Essen habe ich einen Cannabis Keks gegessen.



11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Ich habe eine Nase Kokain gezogen und circa 4mal am joint gezogen



12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich habe mich von der Gruppe mitreißen lassen und wollte nicht aus Außenseiter dastehen.



13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Eine Routine Kontrolle der Grenzpolizei



14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ein Messebesuch und Wochenendausflug mit ehemaligen Freunden.



15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Circa 500km. Von Ingolstadt nach Wien in Passau wurden wir gestoppt.



16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nachdem ich mich nach der Auffälligkeit mit der Wirkungsdauer von Drogen befasst habe, sind es bestimmt 300 mal gewesen.



17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ein Konflikt habe ich nie gesehen. Ich dachte wenn ich abends kiffe, wäre ich am nächsten morgen längst wieder Fahrtüchtig. Vor der Aufälligkeit dachte ich das Kokain macht mich fit und konzentriert für die lange Fahrt.



18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Cannabis wirkt sich negativ auf die Reaktionsfähigkeit aus und steigert die Blendempfindlichkeit. Außerdem beeinträchtigt es die Zeitwahrnehmung wodurch man im Straßenverkehr ein Gefahr für sich und andere wird. Kokainkonsum führt zur Selbstüberschätzung und erhöht die Risikobereitschaft. Außerdem hat es negative Auswirkungen auf die Koordinationsfähigkeit, wodurch man in Gefahrensituationen nicht mehr angemessen reagieren kann.



19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis 24-36 Stunden, bei chronischen Konsum sogar bis zu 72 Stunden. Bei Kokain kann die Wirkdauer bis zu 36 Stunden betragen.



20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Täglicher Konsum von Drogen kann schnell zu einer Abhängigkeit führen, besonders weil es zu einer Toleranzentwicklung kommt und man immer höhere Dosen braucht. Chronischer Cannabiskonsum kann zu Psychosen und Depressionen führen, das Rauchen erhöht zudem die Gefahr an Krebs zu erkranken.

Von Kokain kann man Paranoid werden. Man bildet sich Dinge ein die gar nicht da sind. Auch können Angstzustände auftreten. Im Gegensatz zu Cannabis, macht Kokain nicht nur psychisch abhängig, sondern auch physisch. Das Risiko Abhängig zu werden ist bei Kokain mit am höchsten.



Warum ist es passiert?



21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Anfangs war es die Neugier, etwas Neues auszuprobieren und vor meinen Mitschülern nicht als Feigling da zu stehen. Später rauchte ich Cannabis, weil ich das Gefühl hatte, dann besser abschalten zu können und den ganzen Stress in der Arbeit einfach für ein paar Stunden abzulegen. Ich wollte auch meine Kifferfreunde nicht verlieren, ich fühlte mich verstanden in der Clique da wir auf einer Wellenlänge waren und ähnliche Probleme im Leben hatten. Als ich das erste mal Kokain konsumierte, wollte ich schlichtweg Selbstbewusster sein, nicht als Schwächling dastehen und weiter feiern. Ich merkte wie gut meine Freunde drauf waren und wollte auch so sein.



22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Vor meinen Eltern verheimlichte ich meinen Konsum. Die wussten von der ganzen Sache überhaupt nichts. Sie waren sehr geschockt, als ich ihnen gebeichtet habe was passiert ist und in welchem Ausmaß mein Konsum stattfand. Meine Freunde mit denen ich arbeite, wussten zwar vom Konsum und rieten mir oft kürzer zu treten, da ich meine Arbeit aber immer voll zufriedenstellen ausführte, sahen sie da kein Problem drin. Mit meiner Freundin jedoch war mein Konsum oft ein Streit Thema. Als wir 2016 zusammen gekommen sind rauchte ich nur an gegeben Anlässen, dass fand sie vollkommen in Ordnung. Als ich dann öfter, später täglich konsumierte kam es oft zum Streit. Ich rauchte dann aus trotz noch mehr. Dennoch war es wie mit den Leuten aus der Arbeit, es war geduldet, da ich mich vom Wesen nicht verändert habe und immer an unserer Beziehung fest halte.
 

NitroM

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23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja. Wenn ich mit meiner Freundin gestritten habe oder einen schlechten Tag in der Arbeit hatte.



24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

(Warum, wann, wer?)

Meine Eltern, insbesondere mein Vater war mir eine große Hilfe. Anfangs waren sie total schockiert, da sie überhaupt nicht ahnten wie viel und wie oft ich Cannabis konsumierte. Es ist dann aber sofort umgeschwenkt und sie meinten, sie sind für mich da und wir schaffen das gemeinsam! Wir stehen in engem Kontakt und machen mehrmals die Woche was gemeinsam. Mehr als früher. Bei meiner Freundin war das ähnlich, sie wusste ja von meinem Konsum und war dadurch auch ziemlich genervt. Sie steht mir aber steht’s bei und hält zu mir. Ich kann mit ihr über alles reden und unsere Beziehung hat sich stark verbessert. Ich durfte sogar vor kurzem das größte Glück der Welt erfahren, ich werde Vater. Ein weiterer Grund warum ich nie wieder rückfällig werden will. Ich will ein großartiger Vater und ein Vorbild für mein Kind sein, so wie es mein Vater für mich ist.

Dennoch habe ich professionelle Hilfe aufgesucht, ich hatte Gespräche bei der Sucht Ambulanz von Caritas. Diese haben mir sehr geholfen meinen Konsumverhalten aufzuarbeiten.



25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.



26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?

Ja hatte ich. Meine Konsumpause war zwischen November 2016 und Mitte 2018, in dieser Zeit habe ich mich voll und ganz auf die Eröffnung unseres Café konzentriert, zudem bin ich in dieser Zeit mit meiner Freundin zusammen gekommen und wollte meine Freizeit mit ihr verbringen. Ich hatte wenig Zeit und Lust meine freie Zeit mit meiner Kifferclique zu verbringen. Als in die Beziehung und in das Gastroleben aber langsam Alltag eingekehrt ist, suchte ich wieder den Kontakt zu den alten Freunden, sowie zur Droge Cannabis. Mein Konsum hat sich dann langsam und kontinuierlich gesteigert. Meine Konsumspitze war definitiv der Tag der Auffälligkeit. Im Nachhinein, wenn ich mein Verhalten reflektiere, bin ich sogar froh, dass mich die Polizei gestoppt hat. Mein Konsum hätte sich womöglich noch mehr gesteigert.



27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

In erster Linie meine Einstellung und die fehlende ehrliche Reflektion über meine Probleme, Ängste und Sorgen. Anstatt mich damit genügend aus einander zu setzen, habe ich es mir oft vermeintlich einfach gemacht und zu Drogen gegriffen. Ich hatte oft das Gefühl die Arbeiten im Café nicht schaffen zu können, sowie die Beziehung zu meiner Freundin und Eltern nicht aufrecht erhalten zu können, ich wollte oft alles vergessen und abschalten. Im Nachhinein betrachtet ein total kindisches und dummes Verhalten.



28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, ich weiß mittlerweile , dass jeder, der Drogen konsumiert, Gefahr läuft abhängig zu werden. Umso länger sich gewisse Verhaltensweise einprägen, desto schwieriger wird es diese zu ändern. Gerade wenn man Drogen konsumiert um seine Probleme zu verdrängen oder um leistungsfähiger zu werden, ist die Gefahr groß dass man den Bezug zur Realität verliert und die Probleme noch gravierender werden. Dadurch entsteht eine Spirale, durch die man noch mehr konsumiert, woraus schnell eine Abhängigkeit mit all den negativen Folgen werden kann.



29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.



Wieso passiert das nicht wieder?



30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja , indem ich vorher realisiert hätte, dass man seine Probleme durch den Konsum von Drogen nicht lösen oder verdrängen kann, sondern diese nur noch verschlimmert. Außerdem hätte ich, als mir das erstes mal Drogen angeboten wurden, einfach nein sagen müssen. Dadurch wäre es niemals soweit gekommen.



31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil ich das Gefühl hatte an einem Tiefpunkt in meinem Leben angekommen zu sein und mein Drogenkonsum dabei eine große Rolle gespielt hat. Ich fühlte mich oft alleine und machte mir ständig Sorgen, sah nur Probleme und hatte teiweise das Gefühl gar nicht mehr richtig am Leben teil zu nehmen. Mir wurde klar, dass ich meine Probleme in den Griff kriegen muss und mein Leben wieder in eine andere Richtung steuern muss. Und zwar ohne Drogen zu konsumieren!



32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Circa zwei Tage nach der Auffälligkeit, nachdem ich realisiert habe, welche Konsequenzen die Sache mit sich zieht, beschloss ich keine Drogen mehr anzufassen. Nach der Beichte bei meiner Freundin, Eltern und Kollegen wollte ich es ihnen, und noch viel mehr mir selbst beweisen, dass ich ein Leben ohne Drogen führen kann.



33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil dadurch die Gefahr groß ist, wieder in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen und ich dann zwangsläufig wieder zu Leuten Kontakt aufnehmen müsste die selber konsumieren bzw. Drogen verkaufen. Ich mag mein Leben so wie es jetzt ist, ich mag mich so wie ich jetzt bin! Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich von einem auf den anderen Tag aufgehört habe Drogen zu konsumieren. Ich bin das mir selbst und meiner Gesundheit schuldig. Ich habe gesehen wie es mir körperlich und psychisch ging als ich konsumierte, jetzt geht es mir viel besser, warum also wieder damit anfangen, auch wenn es nur gelegentlich ist. Außerdem bin ich in einer wundervollen Beziehung und wir erwarten Kind. Ich möchte ein verantwortungsvoller Vater sein. Die Beziehung zu meinen Eltern ist besser den je und mein Freundeskreis aus der Arbeit unterstützt mich in jeder Hinsicht. Das möchte ich nicht durch Drogenkonsum, auch nicht gelegentlichen, aufs Spiel setzen.



34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Die ersten Wochen waren nicht einfach, ich war am Abend sehr unruhig und wusste nichts mit mir anzufangen, ich konnte schwer einschlafen und schwitze in der Nacht sehr viel. Gefühlt habe ich 2 Wochen pausenlos an Gras gedacht. Aber je mehr ich merkte, dass es auch voran geht, ohne zu konsumieren, desto stolzer und zuversichtlicher wurde ich auch. Auch meine Einstellung änderte sich grundlegend und ich sah nicht nur die Sorgen und Probleme, sondern auch die Chancen mich selber zu verwirklichen. Ich hatte wieder mehr Spaß an der Arbeit. Ich hatte neue Ideen wie wir unser Geschäft noch besser machen können und auch die Motivation diese durchzusetzen. Ich nahm mir auch vielmehr Zeit für meine Freundin und meine Familie. Auch Gesundheitlich ging es mir stetig besser weil ich mich wieder vernünftig ernährte, mehr Sport trieb und einen klareren Kopf aufhatte um mich besser zu sortieren.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich mein komplettes Lebensgefühl ohne Drogen und trotz Füherscheinverlust extrem verbesserte und ich mich sehr wohl fühle.



35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Eine Große Hilfe war meine Freundin, die hat von Anfang an gesagt wir schaffen das und wir stehen das gemeinsam durch. Mein Vater sowie meine Mutter standen auch hinter mir und haben mich nicht aufgegeben oder sich von mir abgewandt. Vor allem aber auch meine Freunde aus der Arbeit, sie unterstützen auf ganzer Linie, da ich viele Bereiche aus meinem Job ohne Führerschein nicht mehr machen kann, wie z.B. Einkäufe erledigen, Kaffee ausliefern oder unseren Kunden Cateringservice sowie die Kundenbetreuung. Für sie war auch sofort klar dass wir das gemeinsam durchstehen. Die Gespräche mit der Suchtambulanz Caritas waren eine Bestätigung, dass ich alles richte mache und auf dem besten Weg bin weiterhin ein Drogenfreiesleben zu führen.



36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Positiv, dadurch dass ich nicht mehr konsumiere und wieder viel mehr am Leben teilnehme, bin ich wieder fest in meinem Freundeskreis (aus der Arbeit) und im Familienleben eingebunden. Ich verbringe viel mehr Zeit mit ihnen und kriege auch immer wieder zu verstehen so geschätzt zu werden wie ich jetzt bin. Das gleiche gilt für meine Freundin, die mich zwar auch liebte als täglich rauchte, jedoch würde unsere Beziehung sicherlich nicht an so einem Punkt stehen auf dem sie jetzt steht, wenn ich noch konsumieren würde.



37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein. Ich hab auch den Jungs am Tag der Auffälligkeit zu verstehen dass ich raus bin und nichts mehr mit dem ganzen Zeug zutun haben will.



38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein, ich habe zu niemandem mehr Kontakt der Drogen konsumiert.



39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich möchte weiterhin meine strikte Abstinenz einhalten und mein Leben ohne den Konsum von illegalen Drogen und die damit verbundenen negativen Folgen leben.



40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.



41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde mich strikt an meine Abstinenz halten und kein Drogen mehr konsumieren oder Kontakt zu Konsumenten haben.



42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus, weil ich meinen positiven Lebenswandel seit der Auffälligkeit nicht aufs Spiel setzen möchte. Sollte ich wirklich mal das Gefühl haben meiner Probleme nicht Herr zu werden und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich wieder an meine Freundin, Familie und an meine Freunde wenden könnte. Außerdem ist mir bewusst, dass ich mir auch von professioneller Seite, zum Beispiel von meinem Suchtberater der Caritas Hilfe holen könnte und mich dafür nicht schämen würde.



43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke nur wenig Alkohol. Zum Essen in einem guten Restaurant mal ein Glas Wein (0,2l) oder Bier(0,5l). Auch zu bensonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern, Weihnachten oder Hochzeiten trinke ich nicht mehr als 2-3 Bier(0,5l) oder 1-2 Gläser Wein (0,2l)

Das geschieht circa 8-10 mal im Jahr.
 
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