4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Im Laufe meine damaligen Lebensgemeinschaft von 6 Jahren änderte sich innerhalb dieser Lebensgemeinschaft meine Leben rapide ins negative . In dieser Zeit verlor ich ohne es wahrnehmen zu wollen Stück für Stück die Kontrolle und Übersicht über mein eigenes Leben , sodass sich in dieser Zeit , mir falsche Verhaltensmuster angenommen habe , wie Gleichgültigkeit und Egoismus , mich über Regeln hinwegsetzen zu können
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich habe mich sehr schlecht gefühlt . Vor allem bei den Fahrten ohne FS bin ich heute sehr glücklich , das nie ein Schadensfall eingetreten war , denn ich hätte hier wirklich unermesslichen Schaden anrichten können , gesundheitlich und auch finanziell . Heute schäme ich mich für mein falsches Verhalten .
6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ob meine Geschwindigkeitsüberschreitungen oder das Fahren ohne FS , ich habe hier absolut keine soziale Verantwortung gegenüber anderen erbracht . Das ich in der Vergangenheit an keinem Unfall beteiligt oder verwickelt war , ist einfach nur Glück gewesen . Nicht nur das ich mein eigenes Leben im Straßenverkehr riskiert habe , aber auch riesige Schäden verursachen hätte können , hätte ich auch unendliches Leid über andere Menschen bringen können , wenn sie schwer verletzt worden wären oder sogar getötet . Denn dadurch , das ich mir das Recht herausgenommen habe , mich ohne Führerschein hinter einem Steuer zu setzen , hätte für mich noch weit aus höhere Folgen haben können im Falle eines Unfalls – denn zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht bedacht , das hier meine Versicherung keinesfalls eingetreten wäre , wenn man bedenkt , das alleine bei Personenschäden , mehrere Millionen Euro anfallen können . Heute muss ich sogar sagen , das ich mich für mein damaliges Verhalten schäme .
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Da ich in der Vergangenheit viel darüber nachgedacht und mich auseinandergesetzt habe , kann ich heute nur sagen , das ich absolut Leichtsinnig , Nicht verantwortungsvoll und Rücksichtslos gewesen bin und keinesfalls Stolz bin auf meine damaliges Verhalten – nein hierfür schäme ich mich heute .
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Das kann bisher nur Glück gewesen sein
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Ich habe meine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund gestellt und die Verantwortung für meine Vergehen und dessen Konsequenzen nicht sehen und übernehmen wollen . Ich habe das Fehlverhalten nicht bei mir selbst gesehen und innerlich bagatellisiert .
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich habe mich stets darüber geärgert erwischt worden zu sein – habe mich aber freundlich und mitwirkend verhalten , da ich mir einredete , ich könne eh nun nichts mehr daran ändern .
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe mich im ersten Moment darüber geärgert wieder Geld ausgeben zu müssen , aber es wurde bezahlt und zu schnell wieder vergessen . Ich wollte damals nicht sehen , das dieses keine Abzocke oder Geldmacherei war , sondern an Mahnung an mich . Ich beschäftigte mich nicht mit meinen Vergehen .
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich sagte mir , nun fährst Du langsamer und Rücksichtsvoller und in Zukunft wird alles besser . Ich habe mir immer nur etwas kurzfristig eingeredet , aber mit den wirklichen Ursachen hatte ich mich nie auseinandergesetzt .
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich habe einfach nicht nach den Ursachen gesucht , eher kurzfristige Lösungen im Auge gehabt . Auch habe ich nicht an eventuelle weitreichende Konsequenzen gedacht , als nur Punkte und Bußgelder zu erhalten . Das ich auch meinen FS aufs Spiel setzte war mir nicht bewusst und welche Folgen dieses wiederum beinhalten können sei Jobverlust bis hin zum Wohnungsverlust.
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Heute und nach intensiven Auseinandersetzungen mit meiner Vergangenheit kann ich diese Frage definitiv mit einem ,, ja ,, beantworten . Ich habe festgestellt , das meine damalige Beziehung seit 2006 intensiv negative Einflüsse auf mich eintraten . Im Jahr 2006 , ich lebte gerade einmal selbst ein paar Monate in Bayern und hatte so gut wie noch keine privaten Kontakte schließen können , lernte ich meine damalige Lebensgefährtin kennen , als sie sich gerade aus einer gescheiterten Beziehung gelöst hatte aber noch bei Ihrem Ex Partner mit wohnte . Weiterhin befand sie sich in einer sehr schlechten finanziellen Situation und war zudem Zeitpunkt schon in Privatinsolvenz gegangen . Dieses sollte zum damaligen Zeitpunkt aber noch kein Hindernis gewesen sein , das wir letztendlich ein Paar wurden . Ihr Ex Partner warf sie eines Nachts ohne Vorankündigung aus der Wohnung – daraufhin kam es , das wir schon schnell zusammenlebten . Ich sagte mir ,, ich habe diese Frau gewählt auch mit Ihrem Problemen ,, und bin für Sie da . Nach einigen Monaten , begannen für mich die ersten Unannehmlichkeiten , denn sie vermisste ihr vorheriges Leben und stellte mit der Zeit immer mehr Vergleiche an , zwischen mir und Ihrem Ex Partner , welcher total finanziell Sorglos durch Leben schreiten konnte . Ich konnte Ihr diese finanzielle Unabhängigkeit keinesfalls bieten , jeden Tag eventuell Schoppen oder Essen zugehen , bemühte mich aber aus Verliebtheit , Ihr das Leben so angenehm wie möglich zu machen und das finanziell schon stemmen zu können . Doch zudem kamen Anfangs nur kleine Eifersuchtsszenen ihrerseits dazu , welche ich noch am Anfang als harmlos realisiert habe . Doch im Laufe der Zeit verfiel ich dieser Frau immer mehr und bemerkte nicht , das ich über mich selbst kaum noch Kontrolle hatte . Wir hatten beide die gleiche Arbeitsstätte ein Tanzlokal , wo wir uns auch kennengelernt haben . Sie arbeitete als Servicekraft und ich war als Deejay tätig . Somit waren wir ständig 24 Stunden zusammen , was am Anfang nicht als Problem stand . Allerdings kam es immer öfters zwischen uns zu Streitigkeiten , wegen ihrer Eifersucht , für welche es keinerlei Anlässe oder Begründungen gab . Da ich in meiner Tätigkeit nun auch von weiblichen Personen angesprochen wurde , war dieses schon Anlass genug für meine Partnerin um sich hier hineinzusteigern .
Öfters stand sie hier dabei auch unter Alkoholeinfluss , was mir missfiel , da ich persönlich eine Abneigung zum Alkohol habe . Wenn dieses von mir angesprochen wurde , dann sagte sie mir nur ich sei eine Spaßbremse .Wenn es zu Streitigkeiten kam , musste ich mir immer anhören , die Vergleiche mit Ihrem Ex Partner und ich redete mir hierdurch ein , ich werde es ihr schon beweisen . Im Laufe der Jahre entwickelte sich meine damalige Beziehung schleichend in eine ständige Kontrolle , durch ständige Telefonanrufe , selbst wenn ich mich nur einmal auf einem Baumarkt länger aufgehalten habe , als zuvor vermutet . Wenn ich sie hierauf angesprochen habe , hielt sie hier ihre Verlustangst vor , oder das sie wieder Betrogen werden könnte wie in der Vergangenheit . Ich versuchte ihr immer wieder aufs neue zu beweisen , das ich anders sei – auch das ich mich für ihre Insolvenz einsetze . Ebenfalls bemerkte ich in all den Jahren nicht , das es mir während dieser Beziehung nicht gelang , einen privaten Freundeskreis aufzubauen , da ich mich immer mehr von ihrer Einstellung prägen lassen habe , das sie keine Freunde bräuchte , da sie hier in der Vergangenheit nur schlechte Erfahrungen gemacht hätte . Somit vergingen die Jahre mit Höhen und Tiefen , Kontrollanrufe verharmloste ich innerlich und arrangierte mich damit , um Ruhe zu haben . Ich bemerkte nicht an mir selbst , wie ich meine damaligen Partnerin hätte entfliehen können , weil ich ja eh niemanden kannte und somit eventuell alleine sein würde im Falle einer Trennung beispielsweise . Somit fügte ich mich ihr stets mehr und mehr und brachte sie die Jahre ohne wirkliche Entbehrungen durch ihre Insolvenz . Ich versuchte immer nur , nicht als ,, Verlierer ,, vor ihr dastehen zu müssen . Im äußeren Umfeld war sie stets bemüht ein perfektes Leben darzustellen , welches ich mir ebenfalls annahm . Über Fehler oder meine Vergehen konnte ich nicht reden . Somit nahm mein Leben immer mehr einen schauspielerischen Charakter an , sich nur zu verstellen und nicht mehr so zu sein wie man wirklich ist . Um bei meiner Partnerin nicht als eventuell Schwach dazustehen dachte ich somit auch nicht mehr groß über meine Geldbußen und Vergehen nach . Obwohl ich in unserer Beziehung den finanziellen Part getragen habe , bemerkte ich nicht das ich mich im Laufe der Jahre von dieser Frau abhängig gemacht habe und diese mein komplettes Leben beinhaltete . Ich hatte mich nie mit dem Gedanken getragen , das es für mich besser sein könnte , eventuell diese Beziehung zu beenden . Aber 2013 ertappte ich mich dabei , das in mir Ansätze durchkamen , wobei ich feststellte , das ich auf Grund meiner eigens verschuldeten Vergehen bis zum FS Verlust und schließlich bis zur Arbeitslosigkeit nicht mehr zurecht kam und etwas an meinem Leben ändern muss . Einen wahrlicher Einschnitt in meiner Einstellung traf schließlich im Oktober 2013 statt - die Gerichtsverhandlung für mein Vergehen vom 04.06.13 ,, vorsätzliches Fahren ohne FS ,, mit dem Strafmaß von 2 Monaten Freiheitsstrafe ausgesetzt mit einer 2 jährigen Bewährungsstrafe und zusätzlich eine Verlängerung meiner Sperrfrist bis zum 16.10.2014
Als ich den schriftlichen Urteilsspruch dann daheim in den Händen hielt , realisierte ich , das es für mich auf diesem Weg keinesfalls mehr so weiter gehen kann und darf . Der Zufall wollte es , das ich noch zur selben Zeit privat eine Person kennenlernte , die berufliche psychologische Erfahrungen besaß . Hier habe ich mich dann erstmals komplett öffnen können und diese Person gab mir den richtigen Weg vor , etwas grundlegendes in meinem jetzigen Leben ändern zu müssen . Durch viele persönliche Gespräche und auch schriftlichen Kontakt , habe ich erkannt , das es für mich nur den einen richtigen Weg für ein komplettes neues Leben geben kann . Dieses Bezeichnete für mich als erstes , das ich mich aus meiner zu dem Zeitpunkt noch bestehenden Beziehung komplett löste und ich mich direkt im November noch trennte . Für mich stand es fest , dieses Leben so nicht mehr weiterführen zu wollen . Und ich merkte schon kurze Zeit darauf , das ich mich absolut wohlfühlte diesen Weg gegangen zu sein . Von hier an änderte sich meine Denkweise und Verhaltensweise sehr schnell , denn heute kann ich zu meinen eigen verschuldeten damaligen Vergehen und daraus folgenden Konsequenzen stehen und darüber offen sprechen . Da ich mich nun schon eine lange Zeit in der Position als Beifahrer befinde , habe ich diese Zeit keinesfalls nur unnütz an mich vorüber gehen lassen , denn ein Lernprozess ist schnell eingetreten , sodass ich heute auch als Beifahrer darauf achten tue und eventuell hinweisend mit einwirke .
Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Mich an jegliche Regeln strickt zu halten
16. Was ist daran anders?
Heute habe ich ein stabile und glückliche Familie an meiner Seite , wo es ebenfalls gilt sich an Regeln zu halten , einen geregelten festen Tagesablauf einzuhalten und die auch stets um mein Wohlergehen besorgt ist . Ich kann mit meiner Partnerin frei über jegliche eventuelle Sorgen oder Probleme frei sprechen . Ebenfalls bin ich in einer Vorbildfunktion gegenüber meinen 2 Kindern . Ich habe nun eine wichtige Verantwortung in meinem Leben übernommen .
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Mir Immer wieder vor Augen halten , wohin mich meine Vergangenheit hingebracht hatte
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
ich bin seit 1 Jahr wieder in einer neuen Beziehung so wie ich sie mir immer gewünscht habe . Wo Ehrlichkeit , Vertrauen und Treue , stets füreinander da zu sein , eine wichtigere Stellung einnehmen , als Geld ! Ich bin endlich in der Situation mit Stolz sagen zu können , das ich angekommen bin – glücklich bin - und umgeben bin von einer stabilen liebevollen Familie .
Ich werde von den bereits vorhandenen Kindern einer Tochter 8 Jahre und Sohn 12 Jahre als Bezugsperson akzeptiert und respektiert .
Seit dem 08.09.14 bin ich mit meiner neuen Partnerin verlobt und wollen 2015 heiraten .
Mein Leben hat sich nun in den zurückliegendem Jahr absolut positiv entwickelt , trotzdem ich mich damit arrangiert habe , ohne FS zurecht kommen zu müssen , habe ich mich mit meiner Vergangenheit auseinandergesetzt , sowie aber auch weiter positiv an meiner und somit ja auch unserer gemeinsamen Zukunftsplanung festzuhalten .
Durch meinen Willen und Hartnäckigkeit für eine positive Zukunft , schrieb ich sehr viele Bewerbungen und erhielt leider auch viele Absagen , welche fast alle an der Mobilität scheiterten , da mein Wohnort eine äußerst schlechte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel hat , aber dann ergab sich der Zufall , durch einen Bekannten meiner Partnerin , das ich einen verständnisvollen Arbeitgeber kennenlernen konnte , welcher mir eine neue Chance ins Berufsleben ermöglichen würde , sobald ich wieder im Besitz des FS bin und die Mobilität dadurch wieder gewährleistet ist , zur Arbeitsstätte zu gelangen .
Zusammenfassend kann ich es so formulieren , das ich in eine positive und glückliche Zukunft schaue .
19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Verkehrsregeln haben eine präventive Funktion für die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer – die Regeln schützen uns alle und diese Regeln gelten auch für mich , welche ich nun in Zukunft strikt einhalten werde .
20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Ein Vorausschauendes und rücksichtsvolles Fahren und das strickte Einhalten der Verkehrsregeln.
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Nichts, denn Ich weiß was mir Wichtig ist und das ist ein geregeltes Leben zu führen und andere zu Respektieren . Ich habe verstanden um was es für mich geht im Leben. Meine Familie und Kinder stehen in meinem jetzigen Leben absolut im Vordergrund . Und ich werde täglich damit konfrontiert für die Kinder immer ein Vorbild zu sein , nicht nur im Straßenverkehr . Denn mir ist es auch wichtig , meinen Kindern zu lernen , wofür bestimmte Regeln existieren und wie wichtig es ist , sich auch an diese zu halten . Regeln sind nicht dafür da , um uns zu betrafen , sondern zu schützen .