MPU wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Probezeit

headi

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Hallo und guten Tag! :smiley138:

Ich möchte Euch um eure Meinung zu den Bögen bitten. Möchte meinen Führerschein schnell wieder haben, da ich ihn für meine Arbeit brauche.

Vielen Dank im Voraus :smiley22:


Hier ist erstmal mein FB Verkehr/Straftaten, die beiden anderen Bögen folgen

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 22

Was ist passiert?
1 A Verstoß in der Probezeit, 2 weitere Verstöße während der Verlängerung

Datum der Auffälligkeit:
26.06.2015 - 13:53Uhr - Abstandsmessung außerhalb geschlossener Ortschaften, 41 km/h zu schnell. Zulässige Geschwindigkeit 80 km/h.

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein, am 26.06.2015 passiert
Strafbefehl schon bekommen: Gericht hat im Juli das Fahrverbot aufgehoben und Geldstrafe verdreifacht, wegen Ausbildung bei der Bundeswehr
Dauer der Sperrfrist: 3 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: am 23.09.16
Hab ich neu beantragt: am 11.10.2016

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:
02.08.2012 - 00:34Uhr – geblitzt innerhalb geschlossener Ortschaften, 38 km/h zu schnell. Zulässige Geschwindigkeit 20 km/h
07.11.2014 - 15:11Uhr – geblitzt außerhalb geschlossener Ortschaften, 25 km/h zu schnell. Zulässige Geschwindigkeit 130 km/h.

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Ist es zu erwarten, dass Sie auch zukünftig erheblich und/oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen werden?

Bundesland: Thüringen

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Aufbauseminar nach 1. Verstoß

MPU
Datum: noch nicht bekannt
Welche Stelle (MPI): Dekra
Schon bezahlt?: nein

Schon eine MPU gehabt?: nein

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten:
Verstoß 2012 - 3 Punkte, Verstoß 2014 - 1 Punkt, jetziger Verstoß - 2 Punkte
 

headi

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Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

Warum sind Sie hier?
Um meinen Führerschein wieder zu erlangen und um zu zeigen das ich mein Verhalten geändert habe.

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Aktenkundige Verstöße 3
Nicht aktenkundige Verstöße 5

2. Was waren das für Verstöße?
Geschwindigkeitsüberschreitungen hauptsächlich außerhalb geschlossener Ortschaften, jedoch nicht innerhalb von Baustellen

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-umso genauer, umso besser)
02.08.2012 - 00:34Uhr - zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 38 km/h überschritten. Zulässige Geschwindigkeit 20 km/h. Tatort Jena Löbdergraben.
07.11.2014 - 15:11Uhr - zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 25 km/h überschritten. Zulässige Geschwindigkeit 130 km/h. Tatort A9 Tautendorf Nähe Hermsdorfer Kreuz.
26.06.2015 - 13:53Uhr - zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 41 km/h überschritten. Zulässige Geschwindigkeit 80 km/h. Tatort A71 Gräfenroda – durch Abstandsmessung hinter Rennsteigtunnel

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Am 02.08.2012 wollte ich nach Jena fahren um Freunde zu besuchen und bekam das Auto meiner Mutter. Es war meine erste Fahrt allein mit dem Auto nach Jena. Ich hatte meinen Führerschein seit knapp 5 Monaten und war als Fahranfänger etwas aufgeregt. Auf dem Heimweg fuhr ich nachts über den Löbdergraben. Heute weiß ich, dass meine Musik im Auto viel zu laut war und mich ablenkte. Im Dunkeln habe ich das Schild 20km/h nicht wahrgenommen, ich dachte hier darf ich 50km/h fahren. Ich war total erschrocken, wie ich geblitzt wurde.
Zum Zeitpunkt der anderen beiden Verstöße absolvierte ich meine zivilberufliche Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Lagerlogistik bei der Bundeswehr in Karlsruhe.
Am 07.11.2014 fuhr ich, wie jedes Wochenende, nach Hause. Ich kam spät in Karlsruhe weg und stand auch noch in einem Stau. Meine Freundin wartete schon, da wir an dem Tag noch nach Erfurt wollten. Vorher wollte ich aber noch meinen Vater besuchen. Er ist seit einem Unfall brustabwärts gelähmt und es ging ihm gerade sehr schlecht. Also kam mir die unüberlegte Idee, die verlorene Zeit bisschen aufzuholen und so fuhr ich die letzten Kilometer etwas schneller.
Am 26.06.2015 war ich wieder auf dem Heimweg von Karlsruhe. Mittlerweile fuhren wir in einer Fahrgemeinschaft. Ein Kollege regte sich öfter über meine „Schleicherei“ auf, ich soll doch mal fahren er wolle doch schließlich auch mal ankommen. Ich erklärte ihm, dass ich mich einfach an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halte, ärgerte mich aber sehr über das ständige Unverständnis.
Nach dem Rennsteigtunnel wechselte ich zum Überholen auf die linke Spur. Ich meinte die Geschwindigkeit beträgt nach dem Tunnel wieder 120km/h. Durch meine Unachtsamkeit fuhr ich jedoch erheblich zu schnell.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Die Gefühlslage war gemischt.
Anfangs war es mir egal, beim 2. Und 3. Verstoß hatte ich ein schlechtes Gewissen.
Grade am Anfang war das Gefühl "cool mit Auto unterwegs zu sein" bei weitem befriedigender als sich über den Verstoß Gedanken zu machen.
Nachdem ich Ende 2012 das Aufbauseminar gemacht hatte, sollte alles anders werden.
Als ich schneller fuhr um Zeit aufzuholen hatte ich anfangs kein schlechtes Gewissen, als ich jedoch das Blitzen sah, war mir schlagartig klar, dass ich mich wieder nicht an die Regeln gehalten hatte.
Beim letzten Verstoß fuhr ich unkonzentriert, ich ließ mich von der Meckerei meines Kollegen abgelenken.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Durch meine Verantwortungslosigkeit und Unachtsamkeit hätte ich einen Unfall verursachen können, bei dem unschuldige Menschen verletzt, wenn nicht gar getötet worden wären.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
2012 bin ich durch mangelnde Fahrerfahrung und Selbstüberschätzung naiv und leichtsinnig gefahren.
2014 war ich sehr daran interessiert meine eigenen Interessen zu verfolgen.
2015 habe ich mich durch emotionale Einflüsse ablenken lassen.
Ich habe egoistisch gedacht und war so eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich hatte mehr Glück als Verstand, dass durch mein Fehlverhalten niemand zu Schaden gekommen ist.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
2012 wollte ich einfach nur „cool“ sein und habe die Ablenkung durch laute Musik unterschätzt.
2014 und 2015 habe ich mich durch äußere Einflüsse wie den längeren Stau und durch emotionale Einflüsse wie die Diskussion zu sehr ablenken lassen, so dass ich zu unkonzentriert Auto gefahren bin.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Bei Routinekontrollen war ich immer etwas nervös, ich befürchtete immer etwas falsch gemacht zu haben.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Das erste Bußgeld hat mich kurz geärgert, nachdem alles bezahlt war, war es für mich aber abgehakt.
2014 war es schon anders. Mir war, nach dem ich das Blitzen bemerkt hatte, direkt klar, dass ich Mist gebaut hatte. Ich habe mich extrem geärgert.
Meinen letzten Geschwindigkeitsverstoß habe ich auf der Autobahn gar nicht realisiert. Erst als ich Post von der Bußgeldstelle bekam, war mir sofort klar, dass ich wieder Mist gebaut hatte. Ich war sehr niedergeschlagen und habe mich über mein eigenes Verhalten maßlos geärgert.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich hatte mir nach der Nachschulung und Probezeitverlängerung fest vorgenommen, ab sofort nur noch streng nach Vorschrift zu fahren, was mir bis auf die beiden Vorfälle auch gut gelungen ist.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Dummerweise hielt ich meine Vorsätze nicht für wichtig genug, ebenso hatte ich mir auch keine weiteren Gedanken darüber gemacht.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit dem Stress während der Ausbildung und dem Druck jedes Wochenende nach Hause zu „müssen“ war ich völlig überfordert.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich halte mich heute an alle Regeln und Gesetze im Straßenverkehr. Da ich mich und unbeteiligte Personen nicht gefährden will, lasse ich mich nicht mehr unter Druck setzen. Ich habe in der Zeit seit dem letzten Verstoß sehr viel gelernt, und weiß jetzt, dass ein vernünftiges Miteinander im Straßenverkehr nur geht, wenn man sich an die Gesetze und Regeln hält.

16. Was ist daran anders?
Ich bin mittlerweile konzentrierter, ausgeglichener. Ich habe es nicht nötig mich über andere Verkehrsteilnehmer auszulassen, mich überhaupt über irgendwas im Straßenverkehr aufzuregen, denn ändern kann ich es sowieso nicht.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde nur noch vorschriftsmäßig am Verkehr teilnehmen.
Ich mache Pausen damit die Konzentration hoch bleibt, ich höre leise Radio was mich nicht ablenkt.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe meine Ausbildung im Juni 2016 erfolgreich abgeschlossen und freue mich jetzt auf die Herausforderungen als Transportfeldwebel. Meine Freundin akzeptiert jetzt, wenn ich nach einer langen, anstrengenden Woche mal nicht nach Hause fahre. Wir werden uns eine gemeinsame Wohnung suchen.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Die Verkehrssicherheit ist nur dann gewährleistet, wenn sich alle an die Regeln halten und jeder rücksichtsvoll am Straßenverkehr teilnimmt. Früher war mir nur wichtig möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Über Konsequenzen meines Handelns habe ich mir früher keine Gedanken gemacht. Heute ist mir bewusst das Regelverstöße im schlimmsten Fall tödlich enden können.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Dass man sich an Regeln hält, fair, rücksichtsvoll, vorrausschauend fährt. Nur so kann man Unfälle, Verletzte und Tote vermeiden.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Durch regelmäßige Pausen bin ich entspannt und konzentriert unterwegs. Ebenso kann man mit Leuten über alles reden und kann alles klären.
Mittlerweile weiß ich, dass es nicht nötig ist, Regeln zu brechen.



Originalfragen einer verkehrsrechtlichen MPU
Hier einige Originalfragen aus einer verkehrsrechtlichen MPU.
Auch diese Fragen solltet ihr (unabhängig von unserem FB) zur Vorbereitung und zu eurer eigenen Sicherheit beantworten.


Ob er denn eine Erklärung für seine Verstöße habe?
2012 war ich unreif und viel zu naiv für´s Autofahren.
2014 und 2015 habe ich mich zu einer idiotischen Handlung hinreißen lassen, sowie von emotionalem Stress ablenken lassen.

Wie er es sich erkläre, dass er nicht bereit gewesen sei, sich an die Vorschriften zu halten?
Ich war 2012 jung und unerfahren und fand das neue Freiheitsgefühl „cool“ und laute Musik gehörte da einfach dazu. Über die Konsequenzen meines Handelns habe ich nicht nachgedacht.
2014 war ich im Grunde schon bereit, mich an die Vorschriften zu halten. Jedoch habe ich mich durch unüberlegtes Handeln und dem emotionalen Stress und Druck ablenken lassen und bin somit unkonzentriert Auto gefahren.

Er sei ja mit verschiedenartigen Verstößen aufgefallen, was diese Verstöße mit seiner Person zu tun haben?
Beim 1. Verstoß 2012 habe ich die Gefahr durch laute Musik stark unterschätzt.
Während meiner Ausbildung in Karlsruhe fühlte ich mich durch die Situation, dass es meinem Vater schlecht ging und das mein Kollege so verständnislos war, emotional stark unter Stress und Druck.

Ob er in anderen Bereichen auch Schwierigkeiten gehabt habe, sich an Regeln zu halten?
Damals fiel es mir manchmal schwer, pünktlich zu sein, ich war sehr rebellisch und auch schnell aufbrausend.

Wenn er sich dann an Regeln halten konnte, wo er da die Ursache dafür sehe, dass er das im Straßenverkehr nicht konnte?
Das Autofahren war für mich eine Art "Ventil" um den Druck und Stress abzulassen.

Ob er meine, dass er mit seinem Fahrverhalten eine Gefährdung im Straßenverkehr geschaffen habe?
2012 machte ich mir darüber keine Gedanken. Ich genoss das neue Freiheitsgefühl. Heute weiß ich, dass ich damals mehr Glück als Verstand hatte. Und das nichts Schlimmeres passiert ist. Auch durch meine Unkonzentriertheit 2014 und 2015 war ich eine große Gefährdung, für mich und andere, im Straßenverkehr. Mir ist bewusst, dass die Regelverstöße im schlimmsten Fall hätten tödlich enden können.

Wie er sich selbst als Kraftfahrer einschätze?
Ich war viel zu leichtsinnig und habe die Gefahren, die ich durch mein Verhalten verursachte unterschätzt.

Eine/diese Lösung habe er damals nicht genutzt, was heute anders sei, dass er meine, dazu in der Lage zu sein?
Ich bin mittlerweile konzentrierter und ausgeglichener. Ich habe es nicht nötig mich über andere Verkehrsteilnehmer auszulassen, mich überhaupt über irgendwas im Straßenverkehr aufzuregen, denn ändern kann ich es sowieso nicht.
Ich mache Pausen damit die Konzentration hoch bleibt, ich höre leise Radio was mich nicht ablenkt.

Er habe aber gewusst, dass er sich an die Regeln halten müsse?
Mir war es irgendwie schon bewusst, dass ich mich an die Straßenverkehrsordnung halten muss. Das Bußgeld 2012 hat mich auch kurz geärgert, aber nachdem es bezahlt war, war das Ganze auch schon wieder vergessen.
2014 und 2015 war es da schon anders. Die Bußgelder haben mich maßlos geärgert, ich wusste sofort, dass ich wieder Mist gebaut hatte und war auch sehr bemüht, künftig nur noch nach Vorschrift zu fahren. Das ist mir nach der letzten Auffälligkeit auch als Vielfahrer gut gelungen.

Was er dafür tun, worauf er achten wolle, um nicht wieder gegen Regeln zu verstoßen?
Ich halte mich heute an alle Regeln und Gesetze im Straßenverkehr. Da ich mich und unbeteiligte Personen nicht gefährden will, lasse ich mich nicht mehr unter Druck setzen. Ich habe in der Zeit seit dem letzten Verstoß sehr viel gelernt, und weiß jetzt, dass ein vernünftiges Miteinander im Straßenverkehr nur geht, wenn man sich an die Gesetze und Regeln hält.

Welche Risikofaktoren und -situationen er für die Zukunft sehe, in denen es ihm schwerfallen könne, seine Vorsätze einzuhalten?
Durch regelmäßige Pausen bin ich entspannt und konzentriert unterwegs. Ebenso kann man mit Leuten über alles reden und kann alles klären. Mittlerweile weiß ich, dass es nicht nötig ist, Regeln zu brechen.

Was ihn so sicher mache (das er seine Vorsätze aufrechterhalten kann)?
Ich habe meine zivile Ausbildung im Juni 2016 erfolgreich abgeschlossen und freue mich jetzt auf die Herausforderungen als Transportfeldwebel. Ich möchte ein gutes Vorbild sein, als Vorgesetzter und für meinen kleinen Bruder. Nur wenn man sich an Regeln hält, fair, rücksichtsvoll und vorrausschauend fährt kann man Unfälle, Verletzte und Tote vermeiden.

Welche Bedeutung hat der Führerschein für ihn?
Klar ist es schön, wenn man mobil ist. Jedoch habe ich mittlerweile auch gemerkt, dass man alles irgendwie auch ohne eigenes Auto schaffen kann. Ein Kollege, der an Jena vorbei fährt, nimmt mich nach Augustdorf in die Stammkaserne mit oder ich fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das Zurückerhalten meiner Fahrerlaubnis wäre das I-Tüpfelchen meiner Verhaltensänderung.

Ob er seit der Geschwindigkeitsüberschreitung noch einmal aufgefallen sei?
Nein. Seit meinem Letzten Verstoß 2015 bin ich nicht mehr auffällig gewesen.

Warum er keinen Vorbereitungskurs gemacht habe?
Ich habe mich in einem MPU-Forum vorbereitet.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo headi,

begrüße dich im Forum :smiley138:

Mein Kollege, oder ich, wird sich deinen FB mal anschauen und dir eine Rückmeldung dazu geben.


Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein

Das hast du aber noch vor, oder?
 

headi

Neuer Benutzer
Hallo Nancy, vielen Dank für eure Mühe, ihr macht hier einen super Job. :hand0051:

Die Akteneinsicht wird etwas schwierig, ich bin von Sonntag bis Freitag nicht vor Ort.
 

headi

Neuer Benutzer
stehen geringfügige Ordnungswidrigkeiten mit einem Bußgeld von unter 40 Euro auch in der Führerscheinakte?
 

headi

Neuer Benutzer
Ich kümmer mich um die Akteneinsicht. Ich befürchte nur, dass ich dann die Vorlagefrist am 02.02.17 nicht einhalten könnte :smiley2204:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ob er seit der Geschwindigkeitsüberschreitung noch einmal aufgefallen sei?


Zählen hier auch nichtaktenkundige Geschwindigkeitsüberschreitungen?
Ja ... es zählen alle Taten bei denen du aufgefallen bist, auch wenn es nur 5 Euro gekostet hat.

stehen geringfügige Ordnungswidrigkeiten mit einem Bußgeld von unter 40 Euro auch in der Führerscheinakte?
Seit 01. Mai 2014 ist das neue Fahreignungsregister (FAER) gültig. Seit diesem Zeitpunkt ist die Obergrenze des Verwarnungsgeldes für Ordnungswidrigkeiten 55 Euro (davor 35 Euro) und die Eintragungsgrenze 60 Euro (davor 40 Euro).

Ich kümmer mich um die Akteneinsicht. Ich befürchte nur, dass ich dann die Vorlagefrist am 02.02.17 nicht einhalten könnte
Wenn du meinst diese nicht einhalten zu können, beantrage bei deiner FSST eine Fristverlängerung.


Falls ich Zeit für deinen FB finden sollte, werde ich den "Originalfragen einer verkehrsrechtlichen MPU" außer Acht lassen. Für mich ist das eine "doppelte" Fragestellung, die Fragen sind im ersten FB eigentlich schon alle beantwortet ... nur unter einer anderen Formulierung.
 
Zuletzt bearbeitet:

headi

Neuer Benutzer
Hallo Max :smiley138: vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich muß diese Woche noch die MPU Stelle benennen. Ich bin mir nicht sicher, DEKRA oder besser die PIMA. Könnt ihr mir aus Erfahrung eine empfehlen?

Dankeschön
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich muß diese Woche noch die MPU Stelle benennen. Ich bin mir nicht sicher, DEKRA oder besser die PIMA. Könnt ihr mir aus Erfahrung eine empfehlen?
Deine Akte scheint somit komplett zu sein, warum sollte die FSST dein MPI denn jetzt schon wissen wollen !? Eigentlich wäre das dann der richtige Zeitpunkt einer Akteneinsicht.
Wenn für dich nur die beiden MPI zur Wahl stehen, würde ich die PIMA bevorzugen.
 

headi

Neuer Benutzer
Ich habe die Originalfragen einer verkehrsrechtlichen MPU nochmal überarbeitet.

Vielen Dank an euch :smiley22:



Ob er denn eine Erklärung für seine Verstöße habe?
Ich habe meine eigene Leistungsfähigkeit überschätzt. Ich war hektisch und hatte es immer eilig.
2012 war ich unreif und viel zu naiv fürs Autofahren.
2014 und 2015 habe ich mich zu einer unüberlegten, idiotischen Handlung hinreißen lassen, sowie von emotionalem Stress ablenken lassen.
Die Ursachen sehe ich darin, dass ich mich meinem Verhalten und den Folgen zu wenig auseinandergesetzt hatte.

Wie er es sich erkläre, dass er nicht bereit gewesen sei, sich an die Vorschriften zu halten?
Ich war 2012 jung und unerfahren und fand das neue Freiheitsgefühl „cool“ und laute Musik gehörte da einfach dazu. Ich bin durch mangelnde Fahrerfahrung und Selbstüberschätzung naiv und leichtsinnig gefahren und habe über die Konsequenzen meines Handelns nicht nachgedacht.
2014 war ich im Grunde schon bereit, mich an die Vorschriften zu halten. Jedoch war ich sehr daran interessiert meine eigenen Interessen zu verfolgen und habe mich durch unüberlegtes Handeln (indem ich Zeit aufholen wollte) und emotionalen Stress und Druck ablenken lassen. Dummerweise hielt ich meine Vorsätze nicht für wichtig genug und habe Anderen die Schuld an meinem Fehlverhalten gegeben. Nicht ich bin zu schnell gefahren, sondern die anderen zu langsam. Ich habe Zeitdruck als Grund für zu schnelles Fahren vorgegeben.

Ich habe einfach egoistisch gedacht, war unausgeglichen und hektisch und war so eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer.


Er sei ja mit verschiedenartigen Verstößen aufgefallen, was diese Verstöße mit seiner Person zu tun haben?
Beim 1. Verstoß 2012 habe ich die Gefahr durch laute Musik stark unterschätzt.
Während meiner Ausbildung in Karlsruhe fühlte ich mich durch die Situation, dass es meinem Vater schlecht ging und das mein Kollege so verständnislos war, emotional stark unter Stress und Druck.

Ob er in anderen Bereichen auch Schwierigkeiten gehabt habe, sich an Regeln zu halten?
Damals fiel es mir manchmal schwer, pünktlich zu sein, ich war rebellisch und auch schnell aufbrausend.

Wenn er sich dann an Regeln halten konnte, wo er da die Ursache dafür sehe, dass er das im Straßenverkehr nicht konnte?
Das Autofahren war für mich eine Art "Ventil" um den Druck und Stress abzulassen.

Ob er meine, dass er mit seinem Fahrverhalten eine Gefährdung im Straßenverkehr geschaffen habe?
2012 machte ich mir darüber keine Gedanken. Ich genoss das neue Freiheitsgefühl. Heute weiß ich, dass ich damals mehr Glück als Verstand hatte. Ich habe durch meine Verantwortungslosigkeit und Unachtsamkeit nicht nur mein eigenes sondern das Leben anderer Teilnehmer am Verkehr gefährdet. Ich hätte Menschen verletzen oder Familien zerstören können, nur um mein egoistisches Ziel zu erreichen. Mir ist bewusst, dass die Regelverstöße im schlimmsten Fall hätten tödlich enden können.


Wie er sich selbst als Kraftfahrer einschätze?
Seit 2014 fahre ich. Ich war viel zu leichtsinnig und habe die Gefahren, die ich durch mein Verhalten verursachte unterschätzt.

Eine/diese Lösung habe er damals nicht genutzt, was heute anders sei, dass er meine, dazu in der Lage zu sein?
Ich bin mittlerweile konzentrierter und ausgeglichener. Ich habe es nicht nötig mich über andere Verkehrsteilnehmer auszulassen, mich überhaupt über irgendwas im Straßenverkehr aufzuregen, denn ändern kann ich es sowieso nicht.
Ich weiß nun, dass keine Regel umsonst besteht. Früher habe ich Dinge ignoriert. Heute akzeptiere ich, dass der Verkehr keine Plattform für Raser ist, sondern sehr gefährlich sein kann. Ich mache Pausen damit die Konzentration hoch bleibt, ich höre leise Radio was mich nicht ablenkt.

Er habe aber gewusst, dass er sich an die Regeln halten müsse?
Mir war es irgendwie schon bewusst, dass ich mich an die Straßenverkehrsordnung halten muss. Die ersten Verwarn und Bußgelder haben mich kurz geärgert, nachdem sie bezahlt waren, waren sie für mich aber erledigt. Ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht, warum ich zu schnell gefahren bin und hab es immer auf andere geschoben. Ich habe nicht nach Ursachen gesucht, ich habe lediglich kurzfristige Lösungen im Auge gehabt wie ZB „jetzt fährst Du vorsichtiger“
2014 und 2015 war es da schon anders. Die Bußgelder haben mich maßlos geärgert, ich wusste sofort, dass ich wieder Mist gebaut hatte. Heute weiß ich, dass ich nicht meine eigenen Regeln aufstellen kann und bin mittlerweile sehr bemüht, nur noch nach Vorschrift zu fahren. Das ist mir als Vielfahrer (jährlich 36.000 km und mehr) nach der letzten Auffälligkeit auch gut gelungen.

Was er dafür tun, worauf er achten wolle, um nicht wieder gegen Regeln zu verstoßen?
Ich halte mich heute an alle Regeln und Gesetze im Straßenverkehr. Ich handle überlegter und nicht mehr instinktiv und emotional. Da ich mich und unbeteiligte Personen nicht gefährden will, lasse ich mich nicht mehr unter Druck setzen. Lieber 5 Minuten später aber dafür gesund und sicher angekommen. Ich habe mich in den letzten Monaten mit meinem damaligen Fehlverhalten, in Gesprächen mit meiner Familie und Freunden intensiv auseinandergesetzt und weiß jetzt, dass ein vernünftiges Miteinander im Straßenverkehr nur geht, wenn man sich an die Gesetze und Regeln hält.
Ich mache lieber eine Pause und bin dadurch entspannter und konzentrierter unterwegs. Wenn ich heute privaten oder beruflichen Stress habe weiß ich, kann man mit Leuten über alles reden und kann alles klären, es nicht nötig ist, Regeln zu brechen.

Welche Risikofaktoren und -situationen er für die Zukunft sehe, in denen es ihm schwerfallen könne, seine Vorsätze einzuhalten?
Wie gesagt, lieber 5 Minuten später ankommen und dafür gesund und sicher. Auch kann ich durch Reden alles klären, sodass es nicht nötig ist, Regeln zu brechen.

Was ihn so sicher mache (das er seine Vorsätze aufrechterhalten kann)?
Ich habe meine zivile Ausbildung im Juni 2016 erfolgreich abgeschlossen und freue mich jetzt auf die Herausforderungen als Transportfeldwebel. Ich möchte ein gutes Vorbild sein, als Vorgesetzter und für meinen kleinen Bruder, der gerade seinen Führerschein macht. Nur wenn ich mich an Regeln halte, fair, rücksichtsvoll und vorrausschauend fahre kann ich Unfälle, Verletzte und Tote vermeiden.

Welche Bedeutung hat der Führerschein für ihn?
Klar ist es schön, wenn man mobil ist. Jedoch habe ich mittlerweile auch gemerkt, dass man alles irgendwie auch ohne eigenes Auto schaffen kann. Ein Kollege, der an Jena vorbei fährt, nimmt mich nach Augustdorf in die Stammkaserne mit oder ich fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das Zurückerhalten meiner Fahrerlaubnis wäre das I-Tüpfelchen meiner Verhaltensänderung.

Ob er seit der Geschwindigkeitsüberschreitung noch einmal aufgefallen sei?
Nein. Seit meinem Letzten Verstoß 2015 bin ich nicht mehr auffällig gewesen.

Warum er keinen Vorbereitungskurs gemacht habe?
Ich habe mich in einem MPU-Forum vorbereitet.
 

headi

Neuer Benutzer
Hier noch der überarbeitete FB


Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

Warum sind Sie hier?
Die Führerscheinstelle hat Zweifel an meiner Fahreignung, die ich heute ausräumen und meine Eignung darstellen will.

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Aktenkundige Verstöße 3
Nicht aktenkundige Verstöße 6

2. Was waren das für Verstöße?
Geschwindigkeitsüberschreitungen hauptsächlich außerhalb geschlossener Ortschaften, falsches Parken

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-umso genauer, umso besser)
02.08.2012 - 00:34Uhr - zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 38 km/h überschritten. Zulässige Geschwindigkeit 20 km/h. Tatort Jena Löbdergraben.
07.11.2014 - 15:11Uhr - zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 25 km/h überschritten. Zulässige Geschwindigkeit 130 km/h. Tatort A9 Tautendorf Nähe Hermsdorfer Kreuz.
26.06.2015 - 13:53Uhr - zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 41 km/h überschritten. Zulässige Geschwindigkeit 80 km/h. Tatort A71 Gräfenroda – durch Abstandsmessung hinter Rennsteigtunnel

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Am 02.08.2012 wollte ich nach Jena fahren um Freunde zu besuchen und bekam das Auto meiner Mutter. Es war meine erste Fahrt allein mit dem Auto nach Jena. Ich hatte meinen Führerschein seit knapp 5 Monaten und war als Fahranfänger etwas aufgeregt. Auf dem Heimweg fuhr ich nachts über den Löbdergraben. Heute weiß ich, dass meine Musik im Auto viel zu laut war und mich ablenkte. Im Dunkeln habe ich das Schild 20km/h nicht wahrgenommen, ich dachte hier darf ich 50km/h fahren. Ich war total erschrocken, wie ich geblitzt wurde.
Zum Zeitpunkt der anderen beiden Verstöße absolvierte ich meine zivilberufliche Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Lagerlogistik bei der Bundeswehr in Karlsruhe.
Am 07.11.2014 fuhr ich, wie jedes Wochenende, nach Hause. Ich kam spät in Karlsruhe weg und stand auch noch in einem Stau. Meine Freundin wartete schon, da wir an dem Tag noch nach Erfurt wollten. Vorher wollte ich aber noch meinen Vater besuchen. Er ist seit einem Unfall brustabwärts gelähmt und es ging ihm gerade sehr schlecht. Also kam mir die unüberlegte Idee, die verlorene Zeit bisschen aufzuholen und so fuhr ich die letzten Kilometer etwas schneller.
Am 26.06.2015 war ich wieder auf dem Heimweg von Karlsruhe. Mittlerweile fuhren wir in einer Fahrgemeinschaft. Ein Kollege regte sich öfter über meine „Schleicherei“ auf, ich soll doch mal fahren er wolle doch schließlich auch mal ankommen. Ich erklärte ihm, dass ich mich einfach an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halte, ärgerte mich aber sehr über das ständige Unverständnis.
Im Tunnel fuhr ich 80km/h, nach dem Rennsteigtunnel wechselte ich zum Überholen auf die linke Spur. Durch meine Unachtsamkeit fuhr ich jedoch erheblich zu schnell.



5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Die Gefühlslage war gemischt.
Anfangs war es mir egal, später hatte ich ein schlechtes Gewissen.
Grade am Anfang war das Gefühl "cool mit Auto unterwegs zu sein" bei weitem befriedigender als sich über den Verstoß Gedanken zu machen.
Nachdem ich Ende 2012 das Aufbauseminar gemacht hatte, sollte alles anders werden.
Als ich schneller fuhr um Zeit aufzuholen hatte ich anfangs kein schlechtes Gewissen, als ich jedoch das Blitzen sah, war mir schlagartig klar, dass ich mich wieder nicht an die Regeln gehalten hatte.
Beim letzten Verstoß fuhr ich unkonzentriert, ich ließ mich von der Meckerei meines Kollegen ablenken.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Nicht auszudenken Ich habe durch meine Verantwortungslosigkeit und Unachtsamkeit nicht nur mein eigenes sondern das Leben anderer Teilnehmer am Verkehr gefährdet. Ich hätte Menschen verletzen oder Familien zerstören können, nur um mein egoistisches Ziel zu erreichen. Zudem hätte großer Sachschaden entstehen können. Das dies alles nicht passiert ist, war nichts anderes als großes Glück und Zufall.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
2012 bin ich durch mangelnde Fahrerfahrung und Selbstüberschätzung naiv und leichtsinnig gefahren.
2014 war ich sehr daran interessiert meine eigenen Interessen zu verfolgen.
2015 habe ich mich durch emotionale Einflüsse ablenken lassen.
Ich habe egoistisch gedacht, war unausgeglichen und hektisch und war so eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich hatte mehr Glück als Verstand, dass durch mein Fehlverhalten niemand zu Schaden gekommen ist.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
2012 wollte ich einfach nur „cool“ sein und habe die Ablenkung durch laute Musik unterschätzt.
2014 und 2015 war ich sehr daran interessiert meine eigenen Interessen zu verfolgen und habe mich durch unüberlegtes Handeln (indem ich Zeit aufholen wollte) und emotionalen Stress und Druck ablenken lassen. Dummerweise hielt ich meine Vorsätze nicht für wichtig genug.


10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Bei Routinekontrollen war ich immer etwas nervös, ich befürchtete immer etwas falsch gemacht zu haben.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Die ersten Verwarn und Bußgelder haben mich kurz geärgert, nachdem sie bezahlt waren, waren sie für mich aber erledigt.
2014 war es schon anders. Mir war, nach dem ich das Blitzen bemerkt hatte, direkt klar, dass ich mich Falsch verhalten hatte. Ich habe mich extrem geärgert.
Meinen letzten Geschwindigkeitsverstoß habe ich auf der Autobahn gar nicht realisiert. Erst als ich Post von der Bußgeldstelle bekam, war mir sofort klar, dass ich wieder Mist gebaut hatte. Ich war sehr niedergeschlagen und habe mich über mein eigenes Verhalten maßlos geärgert.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich hatte mir nach der Nachschulung und Probezeitverlängerung fest vorgenommen, ab sofort nur noch nach Vorschrift zu fahren, was mir bis auf die beiden Vorfälle au gut gelungen ist.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Dummerweise hielt ich meine Vorsätze nicht für wichtig genug, ebenso hatte ich mir auch keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Ich wollte die Verantwortung für meine Vergehen nicht übernehmen. Ich habe innerlich sämtliche Vergehen bagatellisiert und immer anderen sowohl im Privaten als auch im Beruflichen die Schuld an meinem Fehlverhalten gegeben. Nicht ich bin zu schnell gefahren, sondern die anderen zu langsam. Ich habe meine eigenen Regeln aufgestellt und Termindruck als Grund für zu schnelles Fahren vorgegeben.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit dem Stress während der Ausbildung und dem Druck jedes Wochenende nach Hause zu „müssen“ war ich völlig überfordert.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich halte mich heute an alle Regeln und Gesetze im Straßenverkehr. Da ich mich und unbeteiligte Personen nicht gefährden will, lasse ich mich nicht mehr unter Druck setzen. Ich habe in der Zeit seit dem letzten Verstoß sehr viel gelernt, und weiß jetzt, dass ein vernünftiges Miteinander im Straßenverkehr nur geht, wenn man sich an die Gesetze und Regeln hält.

16. Was ist daran anders?
Ich bin mittlerweile konzentrierter, ausgeglichener. Ich habe es nicht nötig mich über andere Verkehrsteilnehmer auszulassen, mich überhaupt über irgendwas im Straßenverkehr aufzuregen, denn ändern kann ich es sowieso nicht.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde nur noch vorschriftsmäßig am Verkehr teilnehmen.
Ich mache Pausen damit die Konzentration hoch bleibt, ich höre leise Radio was mich nicht ablenkt.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe meine Ausbildung im Juni 2016 erfolgreich abgeschlossen und freue mich jetzt auf die Herausforderungen als Transportfeldwebel. Meine Freundin akzeptiert jetzt, wenn ich nach einer langen, anstrengenden Woche mal nicht nach Hause fahre. Wir werden uns eine gemeinsame Wohnung suchen.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Die Verkehrssicherheit ist nur dann gewährleistet, wenn sich alle an die Regeln halten und jeder rücksichtsvoll am Straßenverkehr teilnimmt. Früher war mir nur wichtig möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Über Konsequenzen meines Handelns habe ich mir früher keine Gedanken gemacht. Heute ist mir bewusst das Regelverstöße im schlimmsten Fall tödlich enden können.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Besonders wichtig aus meiner heutigen Sicht ist, verantwortungsvolles, regelbewusstes sowie vorausschauendes Fahren. Vor allem, darf man seine eigenen Interessen nicht vor das Wohl der Allgemeinheit stellen. Nur so kann man Unfälle, Verletzte und Tote vermeiden.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Durch regelmäßige Pausen bin ich entspannt und konzentriert unterwegs. Mittlerweile weiß ich, dass es nicht nötig ist, Regeln zu brechen. Wenn ich heute privaten oder beruflichen Stress habe weiß ich, kann man mit Leuten über alles reden und kann alles klären.
 

headi

Neuer Benutzer
Also Max, die Anordnung, nach 3 A Verstößen während der 4jährigen Probezeit, Anfang November. Anbei die Unterrichtung über den Auftrag zur Begutachtung (welche MPI). Frist der FSST für die Vorlage des Gutachtens ist Anfang Februar.
Schwierig ist , wie gesagt, die Akteneinsicht da ich Sonntag bis Freitag nicht vor Ort bin. Werde das jetzt den Anwalt machen lassen müssen. Werde sicher die Frist zur Vorlage auch demnächst verlängern müssen.

Naja TÜV eher nicht, so bleibt die Dekra in Jena oder einige Kilometer weiter die PIMA in Weimar.

Danke für deine Info :smiley138:
 

headi

Neuer Benutzer
Guten Abend :smiley138:

Akteneinsicht erfolgreich. Der Anwalt hat sie heute schon geholt :hand0051: es stehen die oben genannten 3 A Verstöße drin.

Nun wurde mir die verkehrspsychologische Beratung ans Herz gelegt.

Ich denke in 4 bis 6 Wochen wird dann der MPU Termin sein. Für ein zeitnahes Feedback wäre ich euch sehr dankbar.

Schönen Abend
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich habe mir deinen FB jetzt durchgelesen und muss sagen: du warst sehr fleißig was das Lesen dieses 5-Sterne-FB angeht....
rolleyes.gif


Wie Max schon schrieb, kann dein FB, zu den Originalfragen, außen vor gelassen werden, da dieser die gleichen Antworten enthält.

Es klingt alles sehr einsichtig und ehrlich in deinen Antworten, jedoch auch sehr "steril". Soll heißen, da sind nicht wirklich Emotionen nachvollziehbar, sondern es klingt eher nach einem Aufsatz zum Thema: "Wie antworte ich beim Gutachter richtig"?

Das ist nicht böse gemeint, sondern drückt lediglich aus wie ich es empfinde.

Im einzelnen:

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Aktenkundige Verstöße 3
Nicht aktenkundige Verstöße 6

6? Und du bist dir da ganz sicher das es nicht ein paar Verstöße mehr waren? :smiley2204:

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich hatte mir nach der Nachschulung und Probezeitverlängerung fest vorgenommen, ab sofort nur noch nach Vorschrift zu fahren, was mir bis auf die beiden Vorfälle au gut gelungen ist.

Heißt also anders ausgedrückt: du bist nach der Nachschulung nur 2x zu schnell gefahren und gerade bei diesen beiden Regelverstößen wurdest du geblitzt?
blink.gif



13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Dummerweise hielt ich meine Vorsätze nicht für wichtig genug, ebenso hatte ich mir auch keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Ich wollte die Verantwortung für meine Vergehen nicht übernehmen. Ich habe innerlich sämtliche Vergehen bagatellisiert und immer anderen sowohl im Privaten als auch im Beruflichen die Schuld an meinem Fehlverhalten gegeben. Nicht ich bin zu schnell gefahren, sondern die anderen zu langsam. Ich habe meine eigenen Regeln aufgestellt und Termindruck als Grund für zu schnelles Fahren vorgegeben.

Warum war das denn so? Warum hast du anderen die Schuld gegeben und wieso konntest du nicht zu deinem eigenen Fehlverhalten stehen?

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit dem Stress während der Ausbildung und dem Druck jedes Wochenende nach Hause zu „müssen“ war ich völlig überfordert.

Warum konntest du die Situation nicht ändern (z.B. schon früher mit der Freundin reden)?

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich halte mich heute an alle Regeln und Gesetze im Straßenverkehr. Da ich mich und unbeteiligte Personen nicht gefährden will, lasse ich mich nicht mehr unter Druck setzen. Ich habe in der Zeit seit dem letzten Verstoß sehr viel gelernt, und weiß jetzt, dass ein vernünftiges Miteinander im Straßenverkehr nur geht, wenn man sich an die Gesetze und Regeln hält.

Was genau hast du gelernt und wodurch?

16. Was ist daran anders?
Ich bin mittlerweile konzentrierter, ausgeglichener. Ich habe es nicht nötig mich über andere Verkehrsteilnehmer auszulassen, mich überhaupt über irgendwas im Straßenverkehr aufzuregen, denn ändern kann ich es sowieso nicht.

Du hast dich also früher über andere Verkehrsteilnehmer aufgeregt? Das hattest du noch gar nicht erwähnt. Waren dir die anderen Autofahrer zu langsam? Oder was genau hat dich geärgert?

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde nur noch vorschriftsmäßig am Verkehr teilnehmen.
Ich mache Pausen damit die Konzentration hoch bleibt, ich höre leise Radio was mich nicht ablenkt.

An fehlender Konzentration lag es aber doch zumeist gar nicht, sondern an..

Am 07.11.2014 fuhr ich, wie jedes Wochenende, nach Hause. Ich kam spät in Karlsruhe weg und stand auch noch in einem Stau. Meine Freundin wartete schon, da wir an dem Tag noch nach Erfurt wollten. Vorher wollte ich aber noch meinen Vater besuchen. Er ist seit einem Unfall brustabwärts gelähmt und es ging ihm gerade sehr schlecht. Also kam mir die unüberlegte Idee, die verlorene Zeit bisschen aufzuholen und so fuhr ich die letzten Kilometer etwas schneller.

Und hier klingt es eher danach das du dich vom Kollegen hast "aufstacheln" lassen...

Ich erklärte ihm, dass ich mich einfach an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halte, ärgerte mich aber sehr über das ständige Unverständnis.
Im Tunnel fuhr ich 80km/h, nach dem Rennsteigtunnel wechselte ich zum Überholen auf die linke Spur. Durch meine Unachtsamkeit fuhr ich jedoch erheblich zu schnell.

Die gleiche Diskrepanz sehe ich hier:

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Die Verkehrssicherheit ist nur dann gewährleistet, wenn sich alle an die Regeln halten und jeder rücksichtsvoll am Straßenverkehr teilnimmt. Früher war mir nur wichtig möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Über Konsequenzen meines Handelns habe ich mir früher keine Gedanken gemacht. Heute ist mir bewusst das Regelverstöße im schlimmsten Fall tödlich enden können.

und

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Durch regelmäßige Pausen bin ich entspannt und konzentriert unterwegs. Mittlerweile weiß ich, dass es nicht nötig ist, Regeln zu brechen. Wenn ich heute privaten oder beruflichen Stress habe weiß ich, kann man mit Leuten über alles reden und kann alles klären.

War es vllt. so das du dich früher einige/öftere Male in deiner Zeitplanung verzettelt hattest und darum (mehr oder weniger generell) die Zeit durch das schnelle Fahren wieder aufholen wolltest und es dir dabei völlig egal war, ob du gegen Regeln verstößt?

Wenn ja - wäre es da heute nicht sinnvoll, die Zeitplanung anders zu gestalten, um künftige Geschwindigkeitsübertretungen zu vermeiden?
think.gif


Wenn ich damit falsch liegen sollte, sorry - jedoch kommt dies zwischen den Zeilen so bei mir an. Das ich unsicher bin liegt daran, dass du nicht viel von dir preis gibst und deine Antworten eher neutral wirken. Ich vermute, der GA wird da noch etwas genauer nachfragen...

Aber gib mir doch erstmal eine Rückmeldung zu meinem Feedback, wir werden schon auf einen gemeinsamen Nenner kommen...
 

headi

Neuer Benutzer
Hallo Nancy, vielen Dank für dein ehrliches Feedback :smiley711:

Hier kommt die Rückmeldung :pc0003:

Schönen Sonntag :smiley22:


Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

Warum sind Sie hier?
Die Führerscheinstelle hat Zweifel an meiner Fahreignung, die ich heute ausräumen und meine Eignung darstellen will.

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Aktenkundige Verstöße 3
Nicht aktenkundige Verstöße waren es bestimmt an die 30, 40 Verstöße

2. Was waren das für Verstöße?
Geschwindigkeitsüberschreitungen hauptsächlich außerhalb geschlossener Ortschaften, falsches Parken

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-umso genauer, umso besser)
02.08.2012 - 00:34Uhr - zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 38 km/h überschritten. Zulässige Geschwindigkeit 20 km/h. Tatort Jena Löbdergraben.
07.11.2014 - 15:11Uhr - zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 25 km/h überschritten. Zulässige Geschwindigkeit 130 km/h. Tatort A9 Tautendorf Nähe Hermsdorfer Kreuz.
26.06.2015 - 13:53Uhr - zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 41 km/h überschritten. Zulässige Geschwindigkeit 80 km/h. Tatort A71 Gräfenroda – durch Abstandsmessung hinter Rennsteigtunnel

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Am 02.08.2012 wollte ich nach Jena fahren um Freunde zu besuchen und bekam das Auto meiner Mutter. Es war meine erste Fahrt allein mit dem Auto nach Jena. Ich hatte meinen Führerschein seit knapp 5 Monaten und war als Fahranfänger etwas aufgeregt. Auf dem Heimweg fuhr ich nachts über den Löbdergraben. Heute weiß ich, dass meine Musik im Auto viel zu laut war und mich ablenkte. Im Dunkeln habe ich das Schild 20km/h nicht wahrgenommen, ich dachte hier darf ich 50km/h fahren. Ich war total erschrocken, wie ich geblitzt wurde.
Zum Zeitpunkt der anderen beiden Verstöße absolvierte ich meine zivil-berufliche Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Lagerlogistik bei der Bundeswehr in Karlsruhe.
Am 07.11.2014 fuhr ich, wie jedes Wochenende, nach Hause. Ich kam spät in Karlsruhe weg und stand auch noch in einem Stau. Meine Freundin wartete schon, da wir an dem Tag noch nach Erfurt wollten. Vorher wollte ich aber noch meinen Vater besuchen. Er ist seit einem Unfall brustabwärts gelähmt und es ging ihm gerade sehr schlecht. Also kam mir die unüberlegte Idee, die verlorene Zeit bisschen aufzuholen und so fuhr ich die letzten Kilometer etwas schneller.
Am 26.06.2015 war ich wieder auf dem Heimweg von Karlsruhe. Mittlerweile fuhren wir in einer Fahrgemeinschaft. Die Fahrgemeinschaft war mir wichtig, ich konnte Fahrtkosten sparen und es war schön auch mal entspannt als Beifahrer nach Hause zu kommen. Ein Kollege regte sich öfter über meine „Schleicherei“ auf, ich soll doch mal fahren er wolle doch schließlich auch mal ankommen. Ich sagte ihm, dass ich mich einfach an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halte und ärgerte mich über sein Unverständnis. An diesem Tag hatten wir mal wieder diese Diskussion. Ich wollte mich irgendwie nicht weiter „dumm“ machen lassen und wechselte nach dem Rennsteigtunnel zum Überholen auf die linke Spur. Durch meine Unachtsamkeit fuhr ich jedoch erheblich zu schnell.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Die Gefühlslage war gemischt.
Anfangs war es mir egal, später hatte ich ein schlechtes Gewissen.
Gerade am Anfang war das Gefühl "cool mit Auto unterwegs zu sein" bei weitem befriedigender als sich über den Verstoß Gedanken zu machen.
Nachdem ich Ende 2012 das Aufbauseminar gemacht hatte, sollte alles anders werden, ich wollte mich an die Regeln halten.
Als ich schneller fuhr um Zeit aufzuholen hatte ich anfangs kein schlechtes Gewissen, als ich jedoch das Blitzen sah, war mir schlagartig klar, dass ich mich wieder nicht an die Regeln gehalten hatte.
Beim letzten Verstoß war ich sauer über die Meckerei meines Kollegen.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Nicht auszudenken Ich habe durch meine Verantwortungslosigkeit und Unachtsamkeit nicht nur mein eigenes, sondern das Leben anderer Teilnehmer am Verkehr gefährdet. Ich hätte Menschen verletzen oder Familien zerstören können, nur um mein egoistisches Ziel zu erreichen. Zudem hätte großer Sachschaden entstehen können. Das dies alles nicht passiert ist, war nichts anderes als großes Glück und Zufall.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
2012 bin ich durch mangelnde Fahrerfahrung und Selbstüberschätzung naiv und leichtsinnig gefahren.
2014 war ich sehr daran interessiert meine eigenen Interessen zu verfolgen.
2015 habe ich mich durch emotionale Einflüsse von meinen Vorsätzen ablenken lassen
Ich habe egoistisch gedacht, war unausgeglichen und hektisch und war so eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich hatte mehr Glück als Verstand, dass durch mein Fehlverhalten niemand zu Schaden gekommen ist.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
2012 wollte ich einfach nur „cool“ sein und habe die Ablenkung durch laute Musik unterschätzt.
2014 und 2015 war ich sehr daran interessiert meine eigenen Interessen zu verfolgen und habe mich durch unüberlegtes Handeln (indem ich Zeit aufholen wollte) und emotionalen Stress und Druck verleiten lassen. Dummerweise hielt ich meine Vorsätze nicht für wichtig genug.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Bei Routinekontrollen war ich immer etwas nervös, ich befürchtete immer etwas falsch gemacht zu haben.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Die ersten Verwarn und Bußgelder haben mich kurz geärgert, nachdem sie bezahlt waren, waren sie für mich aber erledigt.
2014 war es schon anders. Mir war, nach dem ich das Blitzen bemerkt hatte, direkt klar, dass ich mich Falsch verhalten hatte. Ich habe mich extrem geärgert.
Meinen letzten Geschwindigkeitsverstoß habe ich auf der Autobahn gar nicht realisiert. Erst als ich Post von der Bußgeldstelle bekam, war mir sofort klar, dass ich wieder Mist gebaut hatte. Ich war sehr niedergeschlagen und habe mich über mein eigenes Verhalten maßlos geärgert.

Mit dem drohendem Fahrverbot bekam ich erhebliche Probleme. Zu dieser Zeit machte ich ein viermonatiges Praktikum 25km von Karlsruhe entfernt. Durch die Schichtarbeit war es mir nicht möglich den Praktikumsbetrieb mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das Gericht entschied gegen ein Fahrverbot und verdreifachte dafür das Bußgeld.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich hatte mir nach dem Aufbauseminar und der Probezeitverlängerung fest vorgenommen, mich an die Vorschriften zu halten. Ich wollte jetzt immer langsam fahren, aber mit der Ursache an sich hatte ich mich nie auseinandergesetzt. Auch gut gemeinte Ratschläge meiner Eltern hab ich nur oberflächlich wahrgenommen und mir eingeredet, jetzt wird alles besser.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Dummerweise hielt ich meine Vorsätze nicht für wichtig genug. Ich sagte mir, „jetzt fährst du vorsichtiger“, aber nach der Ursache für mein Fehlverhalten habe ich nicht gesucht. Es waren immer nur kurzfristige Lösungen. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, warum ich zu schnell gefahren bin und hab es immer auf andere geschoben. Ich wollte immer Recht haben und andere für mein Verhalten verantwortlich machen.
Heute weiß ich, dass ich mir meine eigenen Regeln aufgestellt hatte und dachte, dass es nicht so schlimm sei.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit dem Stress während meiner Ausbildung und dem Druck jedes Wochenende nach Hause fahren zu „müssen“ war ich völlig überfordert. Meine Freundin plante oft unsere gemeinsame Zeit am Wochenende. Wurde es bei mir dann später, weil ich zu spät losgefahren bin, im Stau stand oder vorher noch zu meinem Vater fuhr, war sie total sauer und wir hatten das halbe Wochenende Streit. Um den Stress zu vermeiden dachte ich, die Zeit mit erhöhter Geschwindigkeit etwas gut zu machen. Es war mir in diesem Moment egal, dass ich gegen die Regeln verstoße.
Ich wollte es allen Recht machen, meinem Vater, meinen Kollegen, meiner Freundin.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Nach meinem letzten Blitzer mit 41 km/h drüber, ist mir schlagartig bewusst geworden, dass ich mich wieder nicht an meinen Vorsatz gehalten habe und ich mich damit nun auseinandersetzen MUSS. Durch Gespräche mit meinen Eltern und meinen Freunden wurde mir nun klar, dass ich mich doch oft in meiner Zeitplanung verzettelt hatte. Ich wollte am Wochenende gern sehr viel schaffen. Ich wollte mich um meinen Vater kümmern, Freunde treffen und meine Freundin nicht enttäuschen. Mein Problem war, dass ich mir viel vorgenommen habe, aber meine Zeit dafür nicht ausreichte.
Heute weiß ich, dass ich durch schnelles Fahren keine Zeit gut mache, sondern nur den Straßenverkehr gefährde. Ich teile ich mir meine Zeit heute besser ein und mach auch Abstriche. Ich plane jetzt auf der Fahrt nach Hause mehr Zeit ein und stricke mein Zeitfenster nicht so eng. Ich halte mich heute an die Regeln. Verkehrsschilder stehen nicht umsonst da und sind auch keine Richtlinien, sondern sie sind einzuhalten, denn nur so ist ein vernünftiges Miteinander im Straßenverkehr möglich.
Mit der Aufarbeitung habe ich unmittelbar nach dem letzten Blitzer begonnen (14Monate) und es läuft prima.

16. Was ist daran anders?
Durch meine großzügige Zeitplanung merke ich, dass ich viel entspannter mit dem Auto unterwegs bin und stressfrei zu Hause ankomme.
Mit meiner Freundin habe ich mich geeinigt das, wenn es doch mal eng wird, ich auch mal spontan absagen muss, was sie mittlerweile auch versteht.
Ich lasse mich nicht mehr aus der Ruhe bringen und von niemandem drängeln. Ich weiß nun, dass ich mit Leuten über alles reden kann und auch mal Termine absagen kann.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde nur noch vorschriftsmäßig am Verkehr teilnehmen. Ich teile ich mir meine Zeit heute besser ein und mache auch mal Abstriche, ich mach Pausen damit meine Konzentration hoch bleibt und ich höre leise Radio was mich nicht vom Straßenverkehr ablenkt.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe meine Ausbildung im Juni 2016 erfolgreich abgeschlossen und freue mich jetzt auf die Herausforderungen als Transportfeldwebel. Meine Freundin akzeptiert jetzt das wir auch mal Termin verschieben müssen, auch das ich nach einer langen, anstrengenden Woche nicht auf Krampf nach Hause fahre, sondern mal in der Kaserne bleibe. Auch sind wir seit zwei Monaten auf der Suche nach einer gemeinsame Wohnung.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Die Verkehrssicherheit ist nur dann gewährleistet, wenn sich alle an die Regeln halten und jeder rücksichtsvoll am Straßenverkehr teilnimmt. Früher war mir nur wichtig möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Über die Konsequenzen meines Handelns habe ich mir keine Gedanken gemacht. Heute ist mir bewusst das Regelverstöße im schlimmsten Fall tödlich enden können.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Besonders wichtig aus meiner heutigen Sicht ist, verantwortungsvolles, regelbewusstes sowie vorausschauendes Fahren. Vor allem, darf man seine eigenen Interessen nicht vor das Wohl der Allgemeinheit stellen. Nur so kann man Unfälle, Verletzte und Tote vermeiden.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Nichts. Wenn ich heute privaten oder beruflichen Stress habe weiß ich, dass ich mit Leuten über alles reden und alles klären kann. Ich plane mein Zeitfenster großzügig und verschiebe auch mal ein Vorhaben, sodass es nicht nötig ist, Regeln zu brechen.
 

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