MPU wegen THC [2021] kontrollierter Konsum

Haferkeks

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Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 24

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): gelegentlich an Wochenenden 1 - 2 Joints
Datum der Auffälligkeit: 25.05.2020

Drogenbefund
Blutwerte: 1,9 ng/ml aktives THC; 32 ng/ml THC-COOH
Schnelltest: Urin (freiwillig gemacht)
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: nein
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: ja, teilweise (MPU zu Trennvermögen steht noch aus)

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann XY trotz der Hinweise auf gelegentlichen Cannabiskonsum sowie der bekannten Verkehrsteilnahme unter Cannabiseinfluss ein KFZ der Gruppe 1/2 (FE Klasse B) sicher führen. Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er auch zukünftig ein KFZ unter Einfluss von BTM oder deren Nachwirkungen führen wird? (Fähigkeit zum Trennen von Konsum und Verkehrsteilnahme)

Bundesland: Baden-Württemberg

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 24.05.2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse: werde ich wenige Wochen vor dem MPU Termin in Form eines 6 Monatigen AN machen
Urinscreen: 2x i.V.m ärztlichem Gutachten
Keinen Plan: -

Aufarbeitung
Drogenberatung: -
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung:

MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein



Was ist passiert?

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Etwa in der Schulzeit ca. 6. Klasse

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

das Datum weiß ich nicht genau, ich war etwa 17 oder 18 Jahre alt

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

beim ersten Konsum war ich bei einem Freund, dort habe ich auch das erste mal Drogen "live" gesehen (Cannabis), der Freund zündete sich einen Joint an und gab ihn in die Runde, ich habe zögerlich zugeschaut und dann auch 2x daran gezogen.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Alkohol habe ich nur zu bestimmten/besonderen Anlässen getrunken

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

1-2 Tassen Kaffee am Tag (unter der Woche)

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

nein, Cannabis hatte, abgesehen von der Fahreignung, keine Negativen (körperlichen oder psychischen) Folgen für mich

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

-

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

1,9 ng/ml THC, 32ng/ml THC-COOH

10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

in der Woche vor der Auffälligkeit habe ich am Samstag und Sonntag etwa 1 1/2 Joints geraucht insgesamt ca. 0,5g

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

ich habe nichts am Tag der Auffälligkeit konsumiert, sondern am Vortag, ca. 12 std vor der fahrt 1/2 Joint ca 0,2g

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Der Hauptgrund meines Konsums lag an der Wirkung auf meine Migräneanfälle, abgesehen davon gab es keinen besonderen Grund für den Konsum

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle sagte mir der Polizist ich hätte starkes Lidflattern und zittrige Hände und dies würde einen Urintest rechtfertigen, sollte ich diesen nicht machen nehmen sie mich mit auf die Wache

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):


14. Was war der Zweck der Fahrt?

ich musste von der Arbeit aus für die Arbeit etwas abholen

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

insgesamt hin und zurück wären es ca 40km gewesen, nach etwa 3km bin ich in die Kontrolle gekommen

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

nach meinem heutigen wissen, dass THC auch nach 72h noch zu verkehrsbeeinträchtigenden Erscheinungen führen kann, so gut wie nach jedem Wochenende an dem ich konsumiert hatte und montags arbeiten musste

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe immer stets gewartet in ein KFZ zu steigen, selbst wenn ich nüchtern war habe ich noch mehrere stunden danach kein Fahrzeug geführt, mir war allerdings nicht klar, dass ich am nächsten Tag noch eine solche Gefahr darstellen würde

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Cannabis beeinträchtigt das Reaktionsvermögen, man wird Langsamer, es macht Anfälliger auf Licht und andere äußere Reize, außerdem ist die Konzentration betroffen was es unmöglich macht unter der Wirkung von Cannabis sicher ein KFZ zu führen.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

bei Cannabis sind noch nach 72 Stunden nach dem Konsum Wirkungen bemerkbar, außerdem kann es durch Abbau des THC im Fettgewebe zu einem unvorhersehbaren anstieg des THC im Blut kommen

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

wie bei allen Drogen besteht die Gefahr einer sucht bzw in eine Abhängigkeit zu geraten, außerdem sinkt die Hemmschwelle auch härtere Drogen zu nehmen. weiter kommt es zur Toleranzausbildung, d.h. man benötigt mehr von einem Stoff um auf das "gleiche Level" zu kommen

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Anfangs war es die Neugierde, ich habe jedoch auch gemerkt, dass es Einfluss auf die Intensität und das Auftreten meiner Migräneanfälle nimmt, teilweise habe ich auch zum Spaß konsumiert. Der Hauptgrund war jedoch, wie schon gesagt, meine Migräne, Cannabis hat dafür gesorgt, dass die Häufigkeit meiner Anfälle drastisch abnimmt, nach längerer Zeit Abstinenz häuften sich die Anfälle wieder, weshalb ich versucht habe mit genügend Abstand zum Straßenverkehr die für mich medizinisch hilfreiche Substanz (THC, CBD) zu mir zu nehmen.
Es sind auch schon viele versuche gescheitert Cannabis zum medizinischen Zwecke vom Arzt zu bekommen, das liegt Hauptsächlich an der schweren Belegbarkeit für meine Migräne. Inzwischen habe ich es aber aufgegeben Ärzte von meinem Leiden zu überzeugen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Mein Umfeld hat die Erfahrung gemacht, dass mir das Cannabis bzgl. meiner Migräne geholfen hat, daher hat sich mein Umfeld nicht sonderlich negativ zu meinem Drogenkonsum geäußert da sie, so wie ich, davon ausgingen, dass ich es Verantwortungsbewusst mache.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Bevor ich meine Ausbildung angefangen habe war ich eine Zeit lang Arbeitslos, in dieser zeit habe ich öfters konsumiert, aber zu der Zeit hatte ich noch kein Auto weshalb ich nicht am Straßenverkehr teilgenommen habe.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

nein, es war mir wichtig mich mit mir selbst und meinen Drogenkonsum zu beschäftigen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

als ich vor meiner aktuellen Ausbildung arbeitslos war hatte ich öfters konsumiert, ca 3-4 die Woche, zum spaß, da es keine besonderen gründe für einen steigenden Konsum gab

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

ich kann sehr wohl auch ohne Drogen abschalten, ich hatte keine Probleme, wenn ich mal auf einen Konsum verzichtet habe

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

jeder der Drogen nimmt ist prinzipiell gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten, für mich selbst bestand dahingehend keine Gefahr, da ich mir über mein Handeln klar bewusst war und immer die Kontrolle behalten habe.

29. Waren sie drogenabhängig?

nein

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

da ich schon früh von einem Neurologen bestätigt bekommen habe, dass Cannabis bei Migräne helfen kann, und aufgrund der schwere dieser, halte ich es für unwahrscheinlich rückblickend eine Drogenkarriere verhindert haben zu können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

ich habe mich nicht für eine Abstinenz, sondern kontrollierten gelegentlichen Konsum entschieden. da ich meine Ausbildung erfolgreich abschließen, mich beruflich weiterbilden, lange zeit mir meiner Freundin zusammenleben und vielleicht eine Familie gründen möchte und all dies nicht mit dem nicht kontrollierten Konsum von Drogen verinbar ist.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

einige Tage nach der Verkehrskontrolle als mir bewusst wurde, was ich falsch gemacht habe und was dies alles für folgen für mich und mein leben hat. Angefangen mit Selbstzweifel und Vorwürfen, außerdem Angst, was alles auf mich zu kommt.
Mir war klar, dass ich mich in meinem Verhalten ändern müsse um mir nicht den Rest meines Lebens durch diesen Vorfall zu versauen. Nachfolgend habe ich mich mit der Thematik und mir selbst beschäftigt und bin zu dem Ergebnis gekommen mich ändern zu müssen.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Trotz dem, dass ich mich für kontrollierten gelegentlichen Konsum entschieden habe, schließe ich eine vollständige Abstinenz zu keinem Zeitpunkt aus.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Zunächst bereitete mir eine Umstellung zur Abstinenz sorgen bezüglich meiner Migräne, dass sich die Anfälle wieder häufen, unvorhersehbar werden und mich in meinem alltag wieder vermehrt beschneiden könnten, was wiederum die Angst vor meinen Attacken gefördert hat. Jedoch bin ich zuversichtlich auch zum größten Teil Abstinent und zum geringsten Teil durch kontrollierten Konsum meinen Alltag hervorragend bewerkstelligen zu können.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine Freundin, die immer für mich da ist, ist mir in der ganzen Sache eine große Unterstützung.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld reagiert positiv auf die Umstellung, jedoch äußerten sich auch bedenken wie ich mit meiner Krankheit weiter umgehen kann, welche Möglichkeiten es für mich gibt, aber dies wird sich in Zukunft herausfinden lassen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ja, ich habe noch Kontakt zu einer Person die mit Drogen zu tun hat, allerdings hat meine Situation diese Person auch beeinflusst, so dass in meiner Gegenwart Drogen keine Rolle mehr spielen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Abgesehen von Zigaretten, Alkohol oder Koffein nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich bleibe nahezu Abstinent, ein gelegentlicher Konsum von Cannabis schließt jedoch bei vorhandenem Trennvermögen nicht aus, auch ein KFZ zu führen, weshalb ich zum Beispiel nur Freitags in einer einmaligen kleinen Konsumeinheit konsumiere, so, dass auf jeden Fall für Montag keine aktiven THC werte mehr im Blut feststellbar sind.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Aufgrund meiner Abstinenz schließe ich aus, dass es zu einem weiteren Vorfall dieser Art kommt. Sollte jemand Cannabis konsumieren und möchte ein Fahrzeug führen, sollte diese Person mindestens 48 bis 72 stunden warten, bevor sie das KFZ fährt, um sicher zu gehen, dass keine Verkehrsbeeinträchtigenden Stoffe mehr vorhanden sind.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Durch mein zukunftsorientiertes Denken und der damit verbundenen Verantwortung schließe ich einen Rückfall in diesem Sinne aus. Sollte sich jedoch der Anschein ergeben, es könnte zu einem vermehrten Konsum kommen habe ich eine Familie und meine Freundin an die ich mich wenden kann, oder gegebenenfalls durch das aufsuchen einer Suchtberatung. Außerdem kann ich mir einen weiteren Ausgleich durch sportliche oder andere kreative Aktivitäten suchen, um mich von möglichen Rückfällen abzuhalten.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

ich trinke keinen Alkohol, wenn, dann nur zu einem bestimmten Anlass, z.B. Silvester, wobei ich auch hier lieber auf nicht alkoholische Getränke zurückgreife.



teilweise alle klein geschrieben, weil wer braucht schon Großbuchstaben??

würde mich über Verbesserungsvorschläge freuen.
 
Zuletzt bearbeitet:

funkytown

Erfahrener Benutzer
Ich hab jetzt nicht alles gelesen - aber: So wirst du nicht bestehen. Dir ist mit Sicherheit klar, dass KK so oder so schwierig ist. Wenn du als Konsumgrund allerdings Selbstmedikation angibst, kannst du es gleich sein lassen. Noch wichtiger: Führst du das ins Feld, ist es vorbei mit D3 oder D4, dann besteht nur noch die Frage, ob es nicht doch ne Sucht ist. Dann würden also 6 Monate Abstinenznachweis auch nicht mehr ausreichen.

Warum das so ist, kannst du aus der Drogenpsychologie ablesen: Selbstmedikation ist einer der eindeutigsten Suchtindikatoren.
 
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