Nach 6 J. neu beantragt - MPU steht an

Cocoto

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für eure Arbeit!
Das hilft ja scheinbar sehr vielen Leuten und ich hoffe auch mir bei meiner MPU.
Ich habe euch mal meine Angaben und auch schon den Fragebogen ausgefüllt.
Wie seht ihr meine Chancen?
Vielen herzlichen Dank schonmal im Voraus für euer Feedback!


Zunächst einmal meine Angaben:

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Alter: 59

Was ist passiert?
Drogensorte: Hasch
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Früher 1980 - 1993 dann Juni 2014 - Juni 2015
Datum der Auffälligkeit: 11. Juni 2015

Drogenbefund
Blutwerte: 1,6 aktiv, 75 THOOC
Schnelltest: ja
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Passiert: 6 Jahre her
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt:gab keine

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja Am 29.12.2015
Hab ich neu beantragt: ja, am 17.6.21
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Kleines Stück Hasch gefunden am selben Tag - eingestellt
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Es sei zu befürchten, dass ich wieder unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug führe

Bundesland
:
Erwischt in Rheinland-Pfalz
Damals wohnhaft in Schleswig Holstein
seit Januar 2016 in NRW


Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: Juli 2015

Abstinenznachweis
Haaranalyse: insgesamt 10 Monate
Urinscreen: Nein
Keinen Plan: -

Aufarbeitung
Drogenberatung: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: 1 Beratungstermin 16.12.2015
anderer Psychologe: Juli 2020
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: 20.1.22
Welche Stelle (MPI): Tüv Nord
Schon bezahlt?: Ja
Schon gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Früher 1980 - 1993 dann Juni 2014 - Juli 2015


Hier dann der ausgefüllte Fragebogen:

Was ist passiert?
Am 11.6.2015 wurde ich auf dem Weg zu einem Festival, wo ich als Schmuckverkäufer hingefahren bin, von der Polizei angehalten. Sie hatten den Auftrag JEDEN der auf das Festival zu fahren scheint, anzuhalten und auf Drogen zu testen.
Eigentlich wollte ich den Schnelltest verweigern. Die Beamten meinten jedoch, dass sie ausschließlich dafür abgestellt seien, sowie einige Richter, die sofort bereit stünden um ggf eine Blutprobe zu veranlassen. Der Test war positiv. Eine Blutprobe wurde entnommen und eine Begutachtung meiner Fahrtauglichkeit einer Ärztin vorgenommen, die völlig unauffällig war.
Die zwei Polizisten haben mich gefragt, ob ich noch Drogen dabei habe. Daraufhin habe ich ihnen mein wirklich kleines Stück Hasch ausgehändigt, da sie meinten, sonst den (vollgepackten) Wagen zu durchsuchen. Sie haben mich dann trotzdem zu dem Festival fahren lassen und gesagt, ich würde von der Polizei hören. Das tat ich dann auch. Der Führerschein wurde für einen Monat entzogen. Das Ermittlungsverfahren wegen Drogenbesitzes wurde eingestellt.
Kaum dass der Führerschein nach Ablauf des Monats wieder bei mir eingetroffen war, hatte ich auch schon das Schreiben der Führerscheinstelle im Briefkasten. Ich habe einen Anwalt aufgesucht, der mir jedoch geraten hat den FS abzugeben und mich zu fügen…
Wie ich später gehört habe, kein besonders guter Rat.





Vorgeschichte:




1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?In der 6./7. Klasse. Es ging dabei um den Menschlichen Körper, u.a. um den Einfluss von verschiedenen Drogen auf den Körper.


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Winter 1979, als ich meinen Bruder in Irland besucht habe.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich habe mich auf der Kunstschule in Irland beworben, wo mein Bruder bereits im 2. Jahr war. Bei der Gelegenheit habe ich bei einer Party mal gezogen. Für das Semester 1980/81 bin ich dann dort auch in den Grundkurs gegangen. In der Zeit habe ich mit Mitschülern, 1-2x die Woche abends einen, manchmal auch 2-3 Joints mitgeraucht. Verstärkt wurde das „Bedürfnis“ mitzurauchen wahrscheinlich auch dadurch, dass mein Bruder kurz nachdem ich nach Irland zog, in eine Sekte eingetreten ist und nicht mehr gekifft hat und ich gesehen habe, wie er durch den Beitritt in die Sekte und sein dadurch resultierendes nicht mehr mit kiffen, aus der Gruppe ausgegrenzt wurde.
Im September 1981 bin ich wieder nach Köln gegangen. Hier habe ich dann gelegentlich auf Partys mal geraucht, später auch an Wochenenden zu Hause.
1993 wurde ich mit meiner ersten Tochter schwanger und habe das Rauchen komplett eingestellt. (1994 kam die zweite Tochter).
Der Vater meiner Kinder hat nach wie vor konsumiert und ist später auch auf härtere Drogen umgestiegen. Ich habe erst versucht ihm zu helfen davon los zu kommen, jedoch einsehen müssen, dass ich ihm nicht helfen konnte, wenn er das nicht selber wirklich will. Ich habe mich von ihm getrennt um vor allem meine Kinder nicht zu gefährden.
Außerdem wurde ich mir meiner Co-Abhängigkeit immer bewußter und musste das beenden.
Von 2006 bis 2013 habe ich dann mit meinen Kindern zusammen in Norddeutschland gewohnt und nach wie vor nicht gekifft.
2012 und 2013 sind meine Töchter ausgezogen um eine Ausbildung anzufangen und ich musste zur gleichen Zeit mein festes Theater (aus Bautechnischen Vorschriften) schließen.
Unter beidem habe ich sehr gelitten. Ich habe dann angefangen Schmuck zu machen und um neue Kontakte zu knüpfen und dann neben Handwerkermärkten im Sommer 2014 auch auf Musikfestivals verkauft. Dort bin ich dann wieder in Kontakt mit Kiffern gekommen. Anfangs habe ich nur mitgeraucht, jedoch nachdem ich in ……., wo ich damals gewohnt habe, auf einer Silvester-Party andere Kiffer kennengelernt habe, auch gelegentlich 1-2 Joints in Zigarettengröße am Abend, alleine. Das war so, dass ich mir hin und wieder, ca. alle 4 Wochen für ca. 25,-€ etwas habe mitbringen lassen und das dann langsam verraucht habe.



Haben sie alleine Konsumiert?
In den letzten sechs Monaten vor der Verkehrskontrolle ja, ca. 2 mal die Woche.


Haben sie Bong geraucht?
1981 in Irland ein paar mal, danach nie wieder.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Einmal, nie wieder! Silvester 1980/81


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe nie oft Alkohol getrunken. Immer nur zu Gelegenheiten, also Geburtstagen, Weihnachten… und auch nur, wenn ich nicht gefahren bin, nachdem ich mit knapp 24 erst den Führerschein gemacht habe.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahmen?
5-10 Zigaretten am Tag, 2-3- Tassen Kaffee und zu viel Süßkram.


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Wenn ich gekifft habe, viel es mir schwer Auftritte zu generieren, Akquise zu betreiben, offizielle Anrufe zu tätigen. Ich war träger und habe mich mehr zurückgezogen.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
ja.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 1,6 ng, THOOC 75


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
An 4 aufeinander folgenden Abenden je 2-3 Joints mit einer Bekannten die auch auf Festivals Sachen verkauft hat.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Abend vorher 3 Joints, den letzten ca um 2 Uhr vorm zu Bett gehen.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich hatte in Köln ein Zimmer gemietet und eine Freundin war 4 Tage bei mir zu Besuch und hatte Hasch dabei. Ein kleines Stückchen hat sie mir geschenkt um mit auf das Festival zu nehmen, da ich nichts hatte, als Dank fürs Übernachten bei mir. Sie ist dann auf ein anderes Festival gefahren.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich bin mit meinem Schmuckstand auf das Open Air in Hamm gefahren und die Polizei hatte die Aufgabe alle zu überprüfen die dort hinzufahren schienen.


14. Was war der Zweck der Fahrt?
Wie gesagt, ich wollte meinen Schmuck auf dem Festival verkaufen und bin von Köln nach Hamm am Rhein gefahren..


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ca. 220 Km, Ca 10 Km vor dem Ziel wurde ich angehalten.


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Da sich das THC ja ca 72 Stunden im Körper hält, wohl etwa 10/15 mal.
Bewußt jedoch nie, also nicht wenn ich gerade gekifft hatte, immer erst am nächsten Tag, ohne mir dessen bewußt zu sein, dass ich noch unter Drogeneinfluss stehen könnte.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Da mir bis dahin nicht bewußt war, dass sich das THC so lange im Körper hält, war mir bis dahin leider nicht bewußt, dass es ein Konflikt war.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Weil es die Aufmerksamkeit beeinflusst, die Reaktionsfähigkeit verlangsamt, Licht blendet eher, Geschwindigkeiten und Abstände werden falsch eingeschätzt.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Im Körper kann sich THC bis zu ca. 72 Stunden halten und kann somit die Sinne dadurch nach wie vor beeinflussen.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Durch den gewohnheitsmäßigen Konsum stellt sich schleichend eine Sucht ein. Die Gefahr immer größere Mengen konsumieren zu wollen/müssen um berauscht zu sein steigt. Die Gefahr härtere Drogen nehmen zu wollen kann sich dadurch ergeben. Jedoch war ich durch die Erfahrungen mit dem Vater meiner Kinder immer ein strikter Gegner harter Drogen.



Warum ist es passiert?


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
In der ersten Phase 1980/81 wollte ich bei meinem älteren Bruder und nachher bei den Mitschülern dazu gehören. Und wieder in Köln war es einfach gesellig auf Partys, eine Gewohnheit, die auch zu einer Abhängigkeit hätte führen können. Gewohnheit und Sucht liegen sehr nah beieinander.
Nachher, als ich 2014 mit den Festivals angefangen habe, wollte ich wohl auch dazugehören. Es hat mich etwas in die Zeit meiner Jugend zurück versetzt. Sicher dann auch über den Trennungsschmerz von meinen Töchtern, sowie meiner festen Spielstätte „hinweggetröstet“.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
In meinem normalen Umfeld hat es keiner gemerkt, außer denen die selber gekifft haben.
Später habe ich ja ausschließlich auf Festivals, oder dann später alleine gekifft wenn keiner dabei war.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Wahrscheinlich hätte ich nicht wieder damit angefangen, hätte sich meine Lebenssituation nicht geändert. Durch die Schließung meines Theaters und den Auszug meiner Töchter und den neuen Kontakten auf den Festivals, wäre es wahrscheinlich gar nicht dazu gekommen.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nach einem kurzen Beratungsgespräch im Dezember 2015 erstmal nicht mehr.
Kurz nachdem ich den Führerschein Ende 2015 abgegeben habe und ganz nach Köln gezogen bin, habe ich eine Freundin von mir beim Sterben begleitet. Wie ich dann erst mitbekommen habe, war sie Alkoholabhängig. Das war für mich eine Warnung, denn so will ich ganz sicher nicht enden!
Daraufhin habe ich mich sehr viel mit meinen Töchtern über Abhängigkeiten unterhalten, was mir sehr geholfen hat. Auch ist mir dadurch wieder bewußt geworden, dass dadurch, dass ihr Vater ein schweres Drogenproblem hatte, wir uns deswegen von ihm trennen mussten und wie weh uns allen das getan hat.
Einen Psychologen habe ich dann 2020 aus anderen Gründen versucht zu finden, nachdem mein Bruder gestorben ist (den ich 2 Jahre, neben seiner Freundin und dem Pflegeheim, mit betreut habe) Leider habe ich niemanden gefunden der Termine für mich frei hatte. So bin ich zu einem Psychologen gegangen, den ich von früher kannte. Von ihm war ich sehr enttäuscht und so habe ich gedacht, dass ich das eben doch alleine hinbekommen muss. Es ging mir da nicht direkt um Suchtfragen, aber um Selbstliebe/Selbstfürsorge. Meine Mutter habe ich seit November 2018 auch gepflegt. Seit Mitte 2021 habe ich die Pflege jedoch zum größten Teil abgegeben und seither geht es mir wieder besser und ich kümmere mich jetzt wieder verstärkt um mich selber. Auch ein Grund dafür, dass ich mich jetzt wieder um meinen Führerschein bemühe.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nicht das ich wüßte.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Dazu habe ich quasi schon alles aufgeführt.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Es war eigentlich nicht unbedingt das Abschalten. Es war früher ein Dazugehören und später sowohl das, wie sich in eine andere Zeit versetzen. Und wie erwähnt, einige Trennungsschmerzen zu überdecken.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Es hätte passieren können.


29. Waren sie drogenabhängig?
Ich denke nein.



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Wieso passiert das nicht wieder?


30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich würde es noch nicht als eine Drogenkarriere bezeichnen. Es hätte aber eine werden können.



32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Sicher angestoßen durch die Verkehrskontrolle, sowie durch das Sterben meiner oben genannten Freundin, aber auch als ich mit meinen Töchtern, meine (und auch unsere), Gefühle besprochen habe. Dabei ist mir klar geworden, dass ich lieber weiter Bewußt durchs Leben gehen möchte. Auch möchte ich meinen Töchtern, sowie meinem Enkel ein gutes Vorbild sein.



33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nichtgelegentlicher Konsum in Betracht?
Weil ich es einfach gar nicht mehr möchte. Außerdem rutsch man gerne in schlechte Angewohnheiten und das möchte ich auf gar keinen Fall.
Ich freue mich über meinen klaren Kopf.



34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es war kein Problem, sehr positiv. Ich wollte ja aus meinem tiefsten Inneren nicht mehr kiffen.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Wie gesagt, meine Töchter.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die meisten haben ja gar nicht mitbekommen, dass ich gekifft habe und auf Festivals war ich seitdem nicht mehr. Aber die, die es mitbekommen haben, sehr positiv.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Das hat sich ganz schnell erledigt. Ich bin ja dann weggezogen und das was da an Kontakt noch war, ist schnell abgebrochen, da ich ja ein Spiegel war, in den man nicht so gerne sieht, wenn man selber nicht schafft damit aufzuhören. Hier habe ich jetzt einen einen ganz neuen Bekanntenkreis.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Einmal auf einem Tages Festival in Köln, auf dem ich engagiert war, habe ich jemanden getroffen der mir angeboten hatte an einem Joint zu ziehen. Ich habe dankend abgelehnt und mich sehr gut dabei gefühlt.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich habe nicht vor wieder zu kiffen. Das Thema ist für mich abgeschlossen.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Wenn ich nicht kiffe, habe ich das Problem ja gar nicht.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Wenn ich einmal wieder mit rauchen sollte, dann wäre das für mich ein deutliches Warnsignal.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Zu Gelegenheiten trinke ich mal 1-4 Gläser, wenn ich mal mit anderen etwas zu feiern habe.


Hier noch 1 Frage die vom Gutachter gestellt werden könnten, im FB aber nicht auftauchen.

Warum machen sie erst jetzt eine MPU?
Als ich meinen Führerschein abgegeben habe, bin ich dann kurz darauf wieder ganz nach Köln (Innenstadt) gezogen und brauchte ihn erstmal nicht.
Außerdem hatte ich kein Geld alles zu bezahlen.
Leider habe ich im letzten Jahr meinen Bruder verloren und etwas Geld geerbt, was mich in die Lage bringt die Kosten jetzt zahlen zu können.


So, das war's.
Bin gespannt was ihr sagt.

Liebe Grüße
Coco
 

Cocoto

Neuer Benutzer
Liebe Admins, liebe Mitleser,
darf ich die Reaktionslosigkeit so deuten, dass das so in Ordnung ist?
Oder habe ich etwas falsch gemacht bei meinem Weg hier anzufragen?
Oder bin ich einfach zu ungeduldig.... ?
würde mich sehr über eine kleine Reaktion freuen

Liebe Grüße
Coco
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Oder bin ich einfach zu ungeduldig.... ?
Aber gewaltig ungeduldig !!!

Du stellst deinen FB gestern Abend um 22:33 Uhr hier ins Forum ein. Heute morgen klingelt der Wecker und die Leute gehen zur Arbeit ... wann soll da jemand ca. 2 Stunden Zeit haben um sich um deinen FB zu kümmern :smiley2204:

Dein FB ist komplett untauglich für eine MPU !!!
Du solltest dir ausreichend Zeit nehmen und dir ein paar von den "guten FB" zu deinem Thema studieren ... danach probierst du es noch einmal ... aber mit etwas mehr Geduld. ;)
 

Cocoto

Neuer Benutzer
Hallo Max,
ich habe nur beobachtet, dass bei den meisten anderen Beiträgen "jemand" recht schnell reagiert. Das muss ja nicht unbedingt ein Admin... sein.

Ich habe mir für den FB recht viel Zeit gelassen. Wollte aber auch gerne bei der Wahrheit bleiben. Hmm...
Na dann sehe ich nochmal was an meiner Wahrheit "falsch" ist... und was ich dabei weglassen sollte...

Und danke Wasserträger76 für deinen Hinweis.

LG Coco
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Der Hinweis von Wassertraeger76 ist aber leider nicht richtig da diese Rubrik ausschließlich für die Alk-FB gilt... :smiley138:

Max hat deinen Thread ja nun schon gesehen, er wird es mitbekommen wenn du einen neuen FB einstellst. :)
 

Cocoto

Neuer Benutzer
Danke auch dir Nancy für deinen Hinweis!
Ich habe jetzt nochmal fast 2 Stunden an dem FB geschrieben.
Ist mir jetzt auch klar was Max meinte. Ich hatte ein paar Bemerkungen drin, die ich nur für hier gedacht hatte und definitiv nicht für die wirkliche MPU. Jetzt habe ich ihn so geschrieben, wie ich es für die MPU tun würde und auch etwas ausführlicher.
Es ist noch einer Anmerkung nur für hier drin, die aber auch so kenntlich ist.
Damit mir jedoch nicht das selbe passiert wie gestern Nacht, schicke ich ihn nach nochmaligem drüber lesen, (eventuell doch noch ein paar Korrekturen,) erst morgen ab.
Auch ich habe gestern und heute viel gearbeitet und wenn der Kopf so voll ist, bringt man schonmal etwas durcheinander.
Ich würde mich freuen, wenn Max es in den nächsten Tagen schaffen würde, dann mal reinzusehen. Das wäre sehr schön.
Vielen Dank!
Und gute Nacht!
Coco
 

Cocoto

Neuer Benutzer
Hallo Max, Nancy und alle anderen im Forum,

hier jetzt der neue FB.
in mehreren Teilen, da es ja nicht mehr als 2000 Zeichen sein dürfen.
Liebe Grüße

Coco




Zunächst einmal meine Angaben:


Zur Person
Geschlecht: weiblich
Alter: 59

Was ist passiert?
Drogensorte: Hasch
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Früher 1980 - 1993 dann Juni 2014 - September 2015
Datum der Auffälligkeit: 11. Juni 2015


Drogenbefund
Blutwerte: 1,6 aktiv, 75 THOOC
Schnelltest: ja
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Passiert: 6 Jahre her
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja, aber nur mit dem aktiven Wert, den Abbauwert habe ich erfragt
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt:gab keine


Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja Am 29.12.2015
Hab ich neu beantragt: ja, am 17.6.21
Habe noch keinen gemacht: -



Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Kleines Stück Hasch gefunden am selben Tag - eingestellt
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Es sei zu befürchten, dass ich wieder unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug führe
Bundesland:
Erwischt in Rheinland-Pfalz
Damals wohnhaft in Schleswig Holstein
seit Januar 2016 in NRW



Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: September 2015

Abstinenznachweis
Haaranalyse: insgesamt 10 Monate
Urinscreen: Nein
Keinen Plan: -



Aufarbeitung
Drogenberatung: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: 1 Beratungstermin 16.12.2015
anderer Psychologe: Juli 2020
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -



MPU
Datum: 20.1.22
Welche Stelle (MPI): Tüv Nord
Schon bezahlt?: Ja
Schon gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -



Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Früher 1980 - 1993 dann Juni 2014 - Juli 2015



Hier der ausgefüllte Fragebogen:


Was ist passiert?
Am 11.6.2015 wurde ich auf dem Weg zu einem Festival, wo ich als Schmuckverkäufer hingefahren bin, von der Polizei angehalten. Ein Schnelltest war positiv und ich musste einer Blutprobe zustimmen, was ich auch tat. Die Ärztin, die das Blut entnommen hat, hat meine Fahrtauglichkeit untersucht, ich musste verschiedene Sachen machen, wie auf einer Linie gehen, die Zeigefinger mit geschlossenen Augen zusammenführen etc.
Weiterhin händigte ich der Polizei auf Anfrage ob ich noch Drogen dabei habe, mein kleines Stück Hasch aus, was ich noch hatte.
Da ich in meiner Fahrtüchtigkeit nicht auffällig war, haben mich die Polizisten weiter zu dem Festival fahren lassen, mit den Worten ich würde von der ihnen hören.

Am. 09.09.2015 erhielt ich Post von der Polizei aus Rheinland-Pfalz.
Am 19.10.2015 gab ich meinen Führerschein bei der Polizei in RP ab.
Am 20.11.2015 bekam ich ihn wieder und am 29.12.2015 erhielt ihn dann die FSSt in Rendsburg. Die Abgabe erfolgte freiwillig, auf Anforderung der FSSt.
 

Cocoto

Neuer Benutzer
Vorgeschichte:


1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der 6./7. Klasse. Es ging dabei um den Menschlichen Körper, u.a. um den Einfluss von verschiedenen Drogen auf den Körper.



2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Im Winter 1979, als ich meinen Bruder in Irland besucht habe.
Er war schon auf der Kunstschule. Bei einer Party waren da auch einige Leute die Cannabis geraucht haben. Da ich neugierig war habe ich dann auch mal gezogen.
Das ist dann in der Woche die ich ihn besucht habe 2x vorgekommen.
Gemerkt habe ich damals aber nicht viel davon, was an meinem zaghaften ziehen an dem Joint gelegen haben kann.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Ich habe mich dann auch auf der Kunstschule in Irland beworben, wo mein Bruder bereits ins 2. Jahr kam. Für das Semester 1980/81 bin ich dann dort auch in den Grundkurs gegangen. In der Zeit habe ich mit Mitstudent, an den Wochenenden und auf Partys einen, manchmal auch 2-3 Joints mitgeraucht. Nachdem ich mich entschieden hatte nicht freie Kunst zu studieren, sondern in die Theaterrichtung zu gehen, ging ich im September 1981 wieder nach Köln um mich dort an der Kunstschule zu bewerben.
Hier habe ich dann erstmal nur gelegentlich auf Partys mal geraucht.
Nach einem weiteren Grundsemester, nun in der Kunstschule in Köln, kam ich dann leider nicht in die Bühnenbild-Klasse.
Es folgte eine Zeit in der ich nicht wußte in welche Richtung es für mich gehen sollte, in der ich dann auch an Wochenenden zu Hause gekifft habe, bis ich schließlich rausfand, was ich machen wollte.

(Hier folgt eine genauere Beschreibung meiner Arbeit, die ich hier so öffentlich nicht machen möchte)

In meinem neuen Arbeitsfeld hatte ich Zeiten, wo ich kreativ zu Hause gearbeitet habe und andere die eher mit Akquise und Auftritten vor Publikum zu tun hatten.
In den kreativen Zeiten im Atelier habe ich durchaus auch dort gekifft,
1-2 Hasch-Zigaretten (also in Zigarettengröße) am Abend.
Zu Auftrittszeiten und bei geschäftlichen Tätigkeiten jedoch strikt nicht.

1993 wurde ich mit meiner Tochter schwanger und habe das Rauchen komplett eingestellt, da ich mein Kind nicht schädigen wollte.
Mit der Geburt unserer Tochter wurde der Vater des Kindes anscheinend nicht gut fertig. Er hatte selber eine schwere Kindheit und konnte der Verantwortung nicht richtig nachkommen.
Er war selten zu Hause und ich war mit dem Kind viel alleine.
Geraucht habe ich weiterhin nicht mehr. Trotz der Unzuverlässigkeit des Vaters kam 1995 ein zweites Kind zur Welt.
Der Vater war meist nicht zu Hause und ist Wochen und Monate lang in seinem Heimatland geblieben. Er kam immer mal wieder, war aber nach kurzen, problematischen Phasen wieder weg.
Ich habe dann irgendwann gemerkt, dass er inzwischen Heroinabhängig war. Ich hätte es früher merken sollen, aber wollte das wohl nicht wahr haben.
Ich habe erst versucht ihm zu helfen davon los zu kommen, jedoch einsehen müssen, dass ich ihm nicht helfen konnte, wenn er das nicht selber wirklich will. Ich habe mich von ihm getrennt um vor allem meine Kinder nicht zu gefährden.
Außerdem wurde ich mir meiner Co-Abhängigkeit immer bewußter und musste das beenden.
Ich habe zwar in der Zeit wieder angefangen Zigaretten zu rauchen, jedoch nicht mehr gekifft, schließlich hatte ich eine große Verantwortung mit meinen Kindern alleine.

Von 2006 bis 2013 habe ich dann mit meinen Kindern zusammen in Norddeutschland gewohnt.
Ich habe in meinem Theater gearbeitet und alles lief soweit gut.
2012 und 2013 sind meine Töchter ausgezogen um eine Ausbildung anzufangen und ich musste zur gleichen Zeit mein festes Theater (aus nicht selbstverschuldeten Gründen) schließen.
Unter beidem habe ich sehr gelitten. Ich habe dann angefangen Schmuck zu machen. Ich wollte mal etwas ganz anderes tun.
Ich verkaufte meinen Schmuck erst auf Handwerkermärkten.
Im Sommer 2014 dann auch auf Musikfestivals. Dort bin ich dann wieder in Kontakt mit Kiffern gekommen.
Da die Kinder aus dem Haus waren und ich wieder auf mich alleine gestellt, habe ich mich dann mitreißen lassen und nach 21 Jahren meinen ersten Joint geraucht.
Anfangs habe ich nur mitgeraucht. Auf einer Silvester-Party 2014 auf 2015 in Kiel, also in der Nähe von meinem Wohnort, habe ich dann andere Kiffer kennengelernt.
Erst habe ich wieder an Wochenenden mit diesen Leuten geraucht, die ich dann besser kennen lernte und öfter traf. Dann aber auch ca. 3 mal die Woche 1-2 Joints in Zigarettengröße am Abend, alleine. Ca. alle 3-4 Wochen lies ich mir für etwa 25€ Hasch mitbringen und verrauchte es dann. An den Wochenenden kiffte ich öffter mit den anderen.



Haben sie alleine Konsumiert?

In den letzten sechs Monaten vor der Verkehrskontrolle ja, ca. 3 mal die Woche.



Haben sie Bong geraucht?

1981 in Irland 3 mal, danach nie wieder.



4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Einmal, nie wieder! Silvester 1980/81



5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich habe nie oft Alkohol getrunken. Immer nur zu Gelegenheiten, also Geburtstagen, Weihnachten.
Den Führerschein habe ich mit 24 gemacht und bin nie unter Einfluss von Alkohol gefahren. Bei Alkohol war mir immer Bewußt, dass man damit nicht fahren darf.



6. Sonstige Suchtmitteleinnahmen?

5-10 Zigaretten am Tag, 2-3- Tassen Kaffee und zu viel Süßkram.



7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Wenn ich gekifft hatte und oft auch am Tag danach, viel es mir schwer Auftritte zu generieren, Akquise zu betreiben, offizielle Anrufe zu tätigen. Ich war träger und habe mich mehr zurückgezogen.



8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, das habe ich. Ich habe dann mehr im Atelier kreativ gearbeitet. So hatte ich für mich eine Ausrede, dass ich ja arbeite. Aber ohne die dazugehörige Akquise und geschäftliche Anrufe, kommt man da leider auch nicht viel weiter.



9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

1,6 ng/ml THC, 75 ng/ml THC-COOH



10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

An 4 aufeinander folgenden Abenden je 2-3 Joints mit einer Bekannten die auch auf Festivals Sachen verkauft hat.



11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Am Abend vorher 3 Joints, den letzten ca. um 2 Uhr vorm zu Bett gehen.



12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich wollte zum Open Air Hamm fahren und war zuvor vier Tage in Köln.
Ich hatte dort ein kleines Zimmer gemietet. Eine Freundin, die auch auf Festivals Ledersachen verkauft, hatte auch ein paar Tage Leerlauf. Ich lud sie ein bei mir zu übernachten, da sie sonst hätte sehr viel fahren müssen. Sie hatte Hasch dabei und wir haben jeden Abend 2-3 Joints geraucht. Zum Abschied schenkte sie mir noch ein Stück Hasch, zum Dank fürs Übernachten bei mir, da ich nichts mehr hatte und so etwas mit auf das Festival nehmen konnte. Sie fuhr auf ein anderes Festival.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich bin mit meinem Schmuckstand auf das Open Air in Hamm gefahren und die Polizei hatte die Aufgabe alle zu überprüfen die dort hinzufahren schienen. Da mein Wagen bis oben hin gepackt war, nahmen sie an ich fahre zu dem Festival und überprüften mich.


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte meinen Schmuck auf dem Festival verkaufen und bin von Köln nach Hamm am Rhein gefahren.



15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Ca. 220 Km, Ca 10 Km vor dem Ziel wurde ich angehalten.



16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Da sich THC, wie ich jetzt weiß, ca. 72 Stunden im Körper hält, wohl etwa 10/15 mal.
Bewußt jedoch nie, also nicht wenn ich gerade gekifft hatte, immer erst am nächsten Tag, ohne mir dessen bewußt zu sein, dass ich noch unter Drogeneinfluss stehen könnte. Ich hatte immer den Eindruck ich sei Fahrtüchtig.



17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Da mir bis dahin nicht bewußt war, dass sich das THC so lange im Körper hält, war mir leider nicht bewußt, dass es ein Konflikt war.



18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Weil es die Aufmerksamkeit beeinflusst, die Reaktionsfähigkeit verlangsamt, Licht blendet eher, Geschwindigkeiten und Abstände werden falsch eingeschätzt.



19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Im Körper kann sich THC bis zu ca. 72 Stunden halten und kann somit die Sinne und Reaktionen dadurch nach wie vor beeinflussen.



20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Durch den gewohnheitsmäßigen Konsum stellt sich schleichend eine Sucht ein. Die Gefahr immer größere Mengen konsumieren zu wollen/müssen, um berauscht zu sein steigt. Die Gefahr härtere Drogen nehmen zu wollen kann sich dadurch ergeben. Jedoch war ich durch die Erfahrungen mit dem Vater meiner Kinder immer ein strikter Gegner harter Drogen.



Warum ist es passiert?


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

In der ersten Phase 1980/81 war es Neugier und ich wollte bei meinem älteren Bruder und nachher bei den Mitschülern dazu gehören. Und als Studentin wieder in Köln war es einfach gesellig auf Partys, eine Gewohnheit, die auch zu einer Abhängigkeit hätte führen können. Gewohnheit und Sucht liegen sehr nah beieinander.
Aber durch die Schwangerschaft und die Freude darüber viel es mir leicht aufzuhören.

Nachher, als ich 2014 mit den Festivals angefangen habe, wollte ich wohl auch dazugehören und es hat mich etwas in die Zeit meiner Jugend zurück versetzt. Sicher dann auch über den Trennungsschmerz von meinen Kindern, sowie meiner festen Spielstätte, meinen kulturellen Veranstaltungen „hinweggetröstet“.



22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Nach der Schließung meiner Spielstätte hat es in meinem alten Freundeskreis keiner gemerkt. Wenn ich alte Freunde getroffen habe, habe ich nicht gekifft, auch vor einem Treffen nicht.
Aber ich war ja dann auch eher mit anderen Leuten zusammen, die selber gekifft haben. Auch meinen Töchtern habe ich davon nichts erzählt.



23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Wahrscheinlich hätte ich nach der Kifferei bevor ich meine Kinder bekommen habe, nicht wieder damit angefangen, hätte sich meine Lebenssituation nicht geändert. Durch die Schließung meines Theaters, den Auszug meiner Kinder und den neuen Kontakten auf den Festivals, wäre es wahrscheinlich gar nicht dazu gekommen.
Ansonsten habe ich auf den Festivals mehr gekifft als gewöhnlich.



24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Nach einem kurzen Beratungsgespräch im Dezember 2015 erstmal nicht mehr.
Kurz nachdem ich den Führerschein Ende 2015 abgegeben habe und ganz nach Köln gezogen bin, habe ich eine Freundin von mir beim Sterben begleitet. Wie ich dann erst mitbekommen habe, war sie Alkoholabhängig. Das war für mich eine Warnung, nie wieder damit anzufangen, denn so will ich ganz sicher nicht enden! Sie starb am 30.1.2016
Daraufhin habe ich mich sehr viel mit meinen Töchtern über Abhängigkeiten unterhalten, was mir sehr geholfen hat. Auch ist mir dadurch wieder bewußt geworden, dass dadurch, dass ihr Vater ein schweres Drogenproblem hatte, wir uns deswegen von ihm trennen mussten und wie sehr sie darunter gelitten haben.
Einen Psychologen habe ich dann 2020 aus anderen Gründen versucht zu finden, nachdem mein Bruder gestorben ist (den ich 2 Jahre, neben seiner Freundin und dem Pflegeheim, mit betreut habe). Leider habe ich nach mehreren Anläufen niemanden gefunden der Termine für mich frei hatte. So bin ich zu einem Psychologen gegangen, den ich von früher kannte. Von ihm war ich sehr enttäuscht, da er nur lapidar meinte: „Du brauchst einen Freund“ (er meinte damit einen neuen Lebenspartner) und so habe ich gedacht, dass ich das eben doch alleine hinbekommen muss. Es ging mir da nicht direkt um Suchtfragen, aber um Selbstliebe/Selbstfürsorge. Meine Mutter habe ich seit November 2018 zu mir geholt um sie zu pflegen. Seit Mitte 2021 habe ich die Pflege jedoch zum größten Teil abgegeben und seither geht es mir wieder besser.
Ich kümmere mich jetzt wieder mehr um mich selber. Auch ein Grund dafür, dass ich mich jetzt erst wieder um meinen Führerschein bemühe.



25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nicht das ich wüßte.
Außer natürlich der Vater meiner Kinder. Mit ihm habe ich jedoch seit der Trennung nichts mehr zu tun. Meine Kinder auch nicht und wir wollen das auch nicht.



26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Wie schon erwähnt habe ich auf den Festivals viel gekifft. Mehr als 2-3 Joints am Abend, eher bei 7-10 mitgeraucht, auch Tags über.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Es war eigentlich nicht unbedingt das Abschalten. Es war früher ein Dazugehören wollen und später sowohl das, wie sich in eine andere Zeit zurückzuversetzen. Und wie erwähnt, einige Trennungsschmerzen zu überdecken. Es war eher ein betäuben.



28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Es hätte passieren können.



29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.






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Wieso passiert das nicht wieder?



30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Wenn ich mich mit meinen Trennungsschmerzen anders auseinandergesetzt hätte wahrscheinlich schon. Aber es brauchte wohl auch erstmal etwas Abstand zu meinen Töchtern, dass wir uns auf eine andere, eher Freundschaftlichen Basis auf Augenhöhe nähern konnte.



32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Sicher angestoßen durch die Verkehrskontrolle, sowie durch das Suchtverhalten meiner oben genannten Freundin, die ich beim Sterben begleitet habe.
Auch als ich mit meinen Töchtern über mein Kiffen, sowie unser aller Gefühle gesprochen habe, ist mir nochmal Bewußt geworden, was man durch Sucht alles verlieren kann. Dabei ist mir klar geworden, dass ich lieber weiter mit einem klaren Kopf durchs Leben gehen möchte. Ich möchte auch meinen Töchtern, sowie meinem Enkel ein gutes Vorbild sein.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nichtgelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil ich gar nicht mehr kiffen möchte und auch sonst keine Drogen nehmen möchte. Zu Gelegenheiten ein Glas Sekt oder Wein trinken, mehr aber nicht.
Ich freue mich über meinen klaren Kopf.



34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Es war kein Problem, sehr positiv. Ich wollte ja aus meinem tiefsten Inneren nicht mehr kiffen. Leider hat da der Tod meiner Freundin auch eine Art Schock bei mir ausgelöst. Auch das hat meinen Willen sicher verstärkt.



35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Wie gesagt, meine Töchter. Ich bin unendlich dankbar, dass sie aus der ganzen Situation in ihrer Kindheit kein Suchtverhalten mitgenommen haben. Sie sind mir die besten Freundinnen, die ich bei jedem Problem immer anrufen kann, oder hinfahren. Wir sind immer für einander da.



36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Ich habe mit den Leuten die mich vor dem Kiffen gekannt haben ja nicht gekifft. Sie wußten es nicht. Auf Festivals war ich seitdem nicht mehr, denn ohne Führerschein konnte ich das mit dem Schmuckverkauf nicht mehr machen. Den Leuten denen ich es erzählt habe, die haben sehr positiv darauf reagiert. Da ich ja dann auch umgezogen bin, konnte ich quasi neu anfangen.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Das hat sich ganz schnell erledigt. Ich bin ja dann weggezogen und das was da an Kontakt noch war, ist schnell abgebrochen, da ich ja ein Spiegel war, in den man nicht so gerne sieht, wenn man selber nicht schafft damit aufzuhören. Hier habe ich jetzt einen ganz neuen Bekanntenkreis.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Einmal auf einem Tages Festival in Köln, auf dem ich engagiert war, habe ich jemanden getroffen der mir angeboten hatte an einem Joint zu ziehen. Ich habe dankend abgelehnt und mich sehr gut dabei gefühlt.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich habe nicht vor wieder zu kiffen. Das Thema ist für mich abgeschlossen. Ich bin froh es hinter mir gelassen zu haben.



40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.



41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Wenn ich nicht kiffe, habe ich das Problem nicht.
Und mit Alkohol bin ich nie gefahren.



42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Wenn ich einmal wieder mit rauchen sollte, (falls sich so eine Gelegenheit ergibt,) dann wäre das für mich ein deutliches Warnsignal.



43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Zu besonderen Gelegenheiten trinke ich mal 1-3 Gläser über den Abend, wenn ich mal mit anderen etwas zu feiern habe.




Hier noch 1 Frage die vom Gutachter gestellt werden könnten, im FB aber nicht auftauchen.


Warum machen sie erst jetzt eine MPU?


Als ich meinen Führerschein abgegeben habe, bin ich dann kurz darauf wieder in die Stadt gezogen und brauchte ihn erstmal nicht.
Auch Beruflich brauchte ich kein Auto.
Geld sowohl für ein Auto, wie zum Wiedererlangen des Führerscheins hatte ich auch nicht.
Leider habe ich im letzten Jahr meinen Bruder verloren und etwas Geld geerbt, was mich in die Lage bringt die Kosten jetzt zahlen zu können.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Wenn ich einmal wieder mit rauchen sollte, (falls sich so eine Gelegenheit ergibt,) dann wäre das für mich ein deutliches Warnsignal.



43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Zu besonderen Gelegenheiten trinke ich mal 1-3 Gläser über den Abend, wenn ich mal mit anderen etwas zu feiern habe.
Ich lese als erstes immer diese beiden Fragen im FB ... durchgefallen.
Du bist meiner Empfehlung nicht gefolgt ... "gute FB lesen"
 

Cocoto

Neuer Benutzer
Sorry, ich bin deinem Rat gefolgt, habe dem vielleicht jedoch nicht genug Aufmerksamkeit gegeben.
Ist es so besser?

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich gehe nicht von einem Rückfall aus, da ich jetzt anders mit meinen Problemen umgehe. Sollte ich jedoch dennoch einmal Probleme haben, die mich in eine ähnliche Situation bringen könnten, wie ich sie zu Zeiten meines Konsums hatte, werde ich mich frühzeitig mit meiner Familie, sowie ggf einer Beratungsstelle in Verbindung setzen und die Probleme frühzeitig offen besprechen. Drogen möchte ich nie wieder nehmen und ich meide auch den Kontakt zu Menschen die das tun.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Zu Gelegenheiten wie Geburtstagen, Silvester, oder einer Ausstellungseröffnung trinke ich schon mal 1-3 Gläser über den Abend, wenn ich mal mit anderen etwas zu feiern habe. Ansonsten trinke ich keinen Alkohol.
 

Cocoto

Neuer Benutzer
Mit "dem" meine ich dies beiden Punkte. Ansonsten habe ich mir Mühe gegeben alles gut darzulegen und hoffe das ist mir einigermaßen gelungen.
 

Cocoto

Neuer Benutzer
Hallo Max, ich muss sagen, dass mich dein "Tonfall" hier eher verunsichert hat. Hab es dann lieber mit Videos und einem Buch, sowie meinem Verstand gemacht und soeben beim ersten Mal bestanden! Alles Gute allen die es noch vor sich haben!
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Max, ich muss sagen, dass mich dein "Tonfall" hier eher verunsichert hat.
Wenn der Tonfall ... "Ich denke das ist eine gute Idee !" ... ein schlechter ist ... dann sollte ich mich hier wohl besser verabschieden, vor allem, da deine Aussage auch noch gelikt wurde.
 

Cocoto

Neuer Benutzer
Sorry Max, der Tonfall fing viel früher an.
Ich denke eine etwas freundlicherer Ansprache, wäre vielleicht nicht schlecht.
Der Tenor:
... 6 setzen!!! hat mich wirklich sehr verunsichert.
Nancy mit ein paar freundlicheren Worten, hat mich eher beruhigt.
Ich schreibe das nicht um dich zu ärgern... aber vielleicht denkst du da trotzdem mal drüber nach, dass
ein paar freundliche Worte manch einem die Angst nimmt und das durchaus helfen kann.
Z.B. ein Hinweis "denk mal über Gefühle, Zusammenhänge mit Ereignissen in der Vergangenheit... nach", statt
"... durchgefallen!!! Du hast nicht getan was ich gesagt habe..."
Ich könnte mir vorstellen, dass es anderen ähnlich geht.
Dennoch, schön dass es dieses Forum gibt.
Und wenn man Ratschläge verteilt, kann man vielleicht auch mal über eine Beobachtung von der anderen Seite nachdenken.
Ist nicht böse gemeint!

Freundliche Grüße

Cocoto
 
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