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Trunkenheitsfahrt, Bak 1,78

0,1 liter, oder? (ml = milli-Liter ist was anderes) Ein kleines Sektglas also.

wieviel ist in so einem Klopfer drin? Und wieviel Alkoholgehalt hat der? 2x 0,02 ltr a 15% Alkoholgehalt?

ok.. 1.1 ltr Sekt und vllt 0,04 ltr Likör innerhalb 7 St..
damit kommst Du nach Trinkende 2:30 vllt auf 0,9pm... Du hattest aber 2,11pm um 4 Uhr, müsstest also mit 2,3pm nach Hause getorkelt sein.
Das geht absolut nicht auf, damit tötest du jede H-null.
Mit 17 Glas Sekt (1.7 ltr) kommt das schon eher hin :(

Was sich bisschen durchzieht: Du unterschätzt Deine Trinkmengen ganz gewaltig! Da dürfen jetzt bei Dir alle Alarmglocken klingeln.
Mir war die trinkmenge auch zu gering vorgekommen
 
Mir auch zuerst aber jagel ist sehr klein und leicht …(sorry das ich das so schreibe @Jagel das ist nicht dispektierlich gemeint) als ich das in den Promille Rechner eingegeben hatte passt das einigermaßen
 
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
An Weiberfasching, am 27.02.2025, hatte ich mich mit zwei Freundinnen verabredet um zu einer Weiberfaschingsveranstaltung zu gehen.
Es war schon vorher geplant, dass ich abgeholt werde und wieder nach Hause gebracht werde.
Insgesamt war ich 7 Stunden dort und habe, was mir erst im Nachhinein bewusst war, viel zu viel getrunken.
Als die Veranstaltung vorbei war, gegen 02:30 Uhr wollten wir eigentlich zur Freundin laufen, um von dort dann von ihrem Mann nach Hause gefahren zu werden. Der kurze Weg konnte ich aufgrund des enormen Konsumes nicht mehr zurücklegen, ich bin ins torkeln gekommen und bin dann hingefallen.
Dadurch hab ich meinen Haarreif verloren, dazu später mehr.
Meine Freundin hat dann ihren Mann angerufen, dass er uns entgegen kommt, da ich nicht mehr sicher laufen konnte.
Ich habe bzgl der Rückfahrt Erinnerungslücken und kann mich nicht mehr daran erinnern, dass ich die ganze Zeit über meinen verlorenen Haarreif gesprochen habe.
Ich bin dann ausgestiegen und bin ins Haus gegangen, das war um 02:50 Uhr. Als ich dann die Haustüre zugemacht hatte, hab ich direkt gedacht, Mist, mein Haarreif ist weg, den muss ich holen gehen, das kurze Stück kann ich noch fahren, ist ja nicht weit.
Dann setzte ich mich ins Auto, gegen 02:55 Uhr und wollte zurückfahren. Ich fuhr aber in die komplett falsche Richtung und als mir das aufgefallen ist, wollte ich in einer Einmündung wenden, hab aber die Kurve nicht bekommen und bin dann gegen ein Straßenschild gekommen, darunter war ein kleiner Graben aus dem ich dann nicht mehr rausbekommen bin. Ein Mann hat dann angehalten und wollte mir helfen. Er hat direkt festgestellt, dass ich Alkohol getrunken hatte und hat dann die Polizei gerufen. Die nahm mich dann mit auf die Wache und mir wurde ein Atemalkoholtest (2,11 Promille) gemacht und ein Blutalkoholwert (1,78) abgenommen.
Atemalkoholtest gegen 4 Uhr und die Blutentnahme um kurz nach 5.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Cremant, 15 Gläser je 0,1 ltr. 12%Vol.,
Likör, 4 cl, 17% Vol.
Trinkzeit 7 Stunden.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Der Richtige Weg wären 2,4 km gewesen, da ich in die falsche Richtung gefahren bin waren es 3,5 km.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich hatte leider das Gefühl noch sicher fahren zu können.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es war schon vorher geklärt, dass ich abgeholt werde und nach Hause gebracht werde.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, ich bin noch nie aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich habe seit 28.06.2008 meinen Führerschein, also bestimmt schon hunderte Male. Ich folgere daraus, dass ich mir leider darüber nie bewusst war, dass ich dadurch andere und mich gefährde, dazu zählt auch der Kater am nächsten Morgen, da war der Promillewert noch nicht bei Null und trotzdem hab ich mich hinter das Steuer gesetzt.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meine Allererste Erinnerung war am 40. Geburtstag von meinem Papa, das war 1996, da war ich 5 Jahre alt.
Mein erster Konsum war mit 15 Jahren.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe jedes Wochenende Alkohol getrunken, wenn ich mich mit Freunden getroffen habe.
Ich habe immer klein angefangen und mich dann stetig gesteigert. Sowohl beim 1. Alkoholkonsum mit 15 Jahren, da hat es angefangen mit einem Bier 0,33 ltr. 3,1% Vol. Dann hab ich mich Wochenende für Wochenende gesteigert und andere Alkoholische Sachen ausprobiert.
Auch wenn ich mal eine Pause gemacht habe vom Trinken, in einer Prüfungsphase oder in den Schwangerschaften, habe ich klein angefangen, mich aber immer gesteigert.
Seit Ende 2023 habe ich auch 2 bis 3 Mal in der Woche getrunken und am Wochenende.
Ich habe also einen problematischen Alkoholkonsum entwickelt.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1.Mal Alkohol getrunken mit 15 Jahren:
1 Bier 0,33 ltr. 3,1% Vol.
Seitdem mit Freunden am Wochenende pro Tag:
2 Bier je 0,33 ltr. 3,1% Vol.
Alkopop, 500 ml, 5,5% Vol.
Likör, 4 cl mit 16% Vol.

Ab 16 Jahren: am We pro Tag:
3 Bier, 0,33 ltr. 3,1% Vol.
Alkopop, 500 ml, 5,5% Vol.
Likör, 4 cl, 16%Vol.
Schwarzer Wodka, 400 ml, 16,6% Vol.

Ab 24 Jahren: am We pro Tag:
Bier, 1 Liter, 5% Vol.
Cremant, 500 ml, 12% Vol.
Schnaps, 4 cl, 40% Vol.

26 Jahre, Schwangerschaft und Stillzeit, kein Alkoholkonsum.

Ab 27 bis 31 Jahre: am We pro Tag:
Cremant 800 ml, 12%Vol.
Aperol 6 cl, 11%Vol.
Bier, 500 ml, 5 % Vol.

31- 32 Jahre: Schwangerschaft und Stillzeit, kein Alkoholkonsum

32 Jahre bis Tf:
Montag: 1 Liter Bier, 5%Vol.
Dienstag: 1 Liter Bier, Ouzo 4 cl, 40%
Mittwoch: 0,7 ltr. Cremant, 12% Vol. Bier 0,33 ltr. 5% Vol.
Donnerstag 0
Freitag und Samstag: 1,5 Liter Cremant 12% Vol.
Sonntag 0

Was ich dazu sagen muss, dass wenn ich krank war oder ich nicht weg gegangen bin oder in einer Prüfungsphase war, habe ich nichts getrunken.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Überwiegend mit Freunden, in der letzten Zeit, auch Montags alleine.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Äußere Motive:
Gemeinschaftsgefühl, Zugehörigkeit.

Innere Motive:
Diese sind zurückzuführen auf meine Kindheit. Mein Vater ist Alkoholiker und meine Mutter durch ihn Co-Abhängig. Es gab immer schon Konflikte zwischen meinen Eltern und ich habe oft zwischen ihnen vermittelt und wollte, dass sie sich wieder vertragen. Ich hatte das Gefühl verantwortlich zu sein, dass Leute sich vertragen, dass ich Schuld bin wenn es Konflikte gibt. Ich habe oft wach im Bett gelegen und habe mitbekommen, wie sie sich laut gestritten hatten. Das hat als Kind eine Angst in mir ausgelöst und ich habe immer versucht nicht aufzufallen.
Ich habe immer versucht es allen recht zu machen und die Erwartungen zu erfüllen. Dadurch habe ich nie gelernt "Nein" zu sagen. Ich habe nie für mich selber eingestanden. Dadurch sind Selbstzweifel entstanden, Angst vor Zurückweisung.
In Gesellschaft oder auch in größeren Gruppen habe ich getrunken, weil ich dann entspannter war, redseliger und mir keine Gedanken mehr darüber gemacht hatte wie andere mich finden oder was anderes über mich denken.

Im Februar 2023 kam unser zweites Kind auf die Welt, kurz nach der Geburt hat mein Bruder den Kontakt zu mir und meiner Familie abgebrochen. Dann sind wieder die Schuldgefühle in mir aufgekommen und ich habe mich dafür verantwortlich gemacht. Ich dachte ich bin Schuld an dem Kontaktabbruch.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig Alkohol: ich wurde lockerer, redseliger und kontaktfreudig.
Viel Alkohol: ich wurde hemmungsloser, aufdringlich und risikofreudiger. Ich sagte Dinge oder habe Sachen gemacht, die ich nüchtern nie gesagt oder gemacht hätte.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Mein Mann und meine Mama haben mich schon darauf angesprochen, aber das habe ich mir leider nie zu Herzen genommen.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Wenn ich mehr getrunken hatte, war ich am nächsten Tag schlapp und müde. Dadurch war ich nicht so fit und hatte weniger Motivation etwas zu unternehmen.
Mein Schlaf war dadurch auch nicht erholsam.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ich lebe abstinent.
Aber früher hätte ich mich bei so einem Promillewert, wie bei der Tf, wahrscheinlich nicht mehr bewegen können.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, definitiv bei der Trunkenheitsfahrt.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, während meinen Schwangerschaften und der Stillzeit. Und in der Probephase bis ich einen Schwangerschaftstest machen konnte.
Oder wenn ich in einer Prüfungsphase war.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mir früher nie Gedanken über meinen Konsum gemacht, ich dachte es wäre normal.

Heute weiß ich, dass mein Trinkverhalten problematisch war. Ich habe den Alkohol missbraucht.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am Tag der Trunkenheitsfahrt.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich für die Abstinenz entschieden.
Mein Trinkverhalten war problematisch, das habe ich nur mit einer klaren Abstinenz unter Kontrolle.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Es war mir vor der Tf nicht bewusst, welche Folgen mein Alkoholkonsum haben kann. Es war mir nicht bewusst, dass mein Trinkverhalten problematisch war. Ich habe nicht nur mich, sondern auch andere Menschen gefährdet.
Dabei hätte jemand sterben können.
Ich habe zwei tolle Kinder und ich möchte doch ein Vorbild für sie sein.
Die Trunkenheitsfahrt hat mir die Augen geöffnet und mich auf den richtigen Weg geführt.
Gut zu mir selbst zu sein, bewusst und achtsam zu leben

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe nach der Tf direkt den Konsum eingestellt und das auch meinem Umfeld mitgeteilt.
Alle akzeptieren und respektieren es.
Viele bewundern meine Einstellung und trinken dadurch auch weniger.
Anfangs war es ungewohnt auf Feiern nichts zu trinken, aber es war nicht schlimm. Ich habe gemerkt, dass ich mich auch gelassen unterhalten kann ohne Alkohol zu trinken. Ich bin trotzdem lustig und konnte Spaß haben.
Mittlerweile werden mir direkt antialkoholische Getränke angeboten. Es ist zur Normalität geworden.
Direkt nach der Tf befand ich mich in einem Schickzustand. Ich war so voller Scham, ich fand es ganz schlimm was ich getan hatte. Direkt danach war mir aber nicht bewusst, was dazu geführt hat, warum es zur Tf kam. Erst als ich angefangen hatte zu überlegen, mich mit mir selber auseinander zu setzen, verstand ich die Gründe/Auslöser warum ich Alkohol konsumiert hatte.
Ich begann das Abstinenzprogramm und machte einen Termin bei der Caritas zur Suchtberatung.
Dort mache ich auch einen Mpu Vorbereitungskurs.
Ich lese viel, auch Bücher über das "innere Kind".
Ich treffe mich bald mit einer "Sober Gruppe" in der ich mich mit Gleichgesinnten austauschen kann.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich fitter und bin dadurch auch aktiver mit meinen Kindern. Vor der Tf war ich zu faul um spazieren zu gehen. Jetzt gehe ich viel mehr mit meinen Kindern raus. Meinem Sohn gefällt es auch, dass ich ihn jetzt immer zu Fuß zur Schule bringe und abhole.
Auch auf der Waage macht es sich bemerkbar, Alkohol hat ja auch viele Kalorien, dadurch fühle ich mich auch wieder wohler in meiner Haut.
Mein Umfeld sieht mich als Inspiration und finden es super, dass ich mich für ein Leben ohne Alkohol entschieden habe.
Ich kann jetzt besser für mich einstehen.
Ich kann klare Grenzen setzen für mich. Was mir nicht gut tut, mache ich nicht.
Ich muss nicht perfekt sein.
Orte oder Menschen, die mir nicht gut tun oder wo ich mich unwohl fühle vermeide ich.
Ich kann jetzt NEIN sagen.
Ich kann heute Emotionen zulassen.
Wenn ich etwas gut gemacht habe, kann ich das heute würdigen und stolz auf mich sein.
Ich traue mir heute mehr zu und weiß, dass ich bin gut so wie ich bin.
Wenn negative Emotionen aufkommen, hinterfrage ich diese und versuche die Perspektive zu wechseln.
Wenn ich merke dass negative Emotionen aufkommen, versuche ich die Gründe herauszufinden und anschließend mit meinem Mann oder meiner besten Freundin darüber zu reden. Mir geht es dann direkt besser. Vorher habe ich oft versucht das ganz alleine mit mir auszumachen, was aber nicht funktioniert hat und es sich nur angestaut hat.
Ich bin sehr froh über diese Entwicklung jetzt offen über meine Gefühle reden zu können.

Wenn heute Selbstzweifel aufkommen, frage ich mich ob diese angebracht sind.
Ich versuche mir mit Verständnis zu begegnen und nicht zu streng mit mir zu sein. Auch wenn ich einen Fehler gemacht habe, Fehler gehören dazu, aus Fehlern kann man lernen und wachsen.
Ich verlegen meinen Fokus auf Poditives.
Ich kann heute Komplimente annehmen.
Mein alter Glaubenssatz war "ich bin nicht gut genug"
"Ich kann das nicht"
Heute sage ich mir ganz bewusst: " ich kann es schaffen wenn ich mein Bestes gebe" und " ich bin gut so wie ich bin"
Früher habe ich solche Gedanken mit Alkohol betäubt. Heute geht es mir besser, weil ich mich den Gedanken stelle und Weiß, dass ich entscheiden kann was ich denke. Je öfter ich das tue, desto leiser werden die alten Gedanken. Ich überschreiben alte Tonbänder und erschaffen Neue, förderliche.
Ich komme immer mehr aus meiner Komfortzone raus. Letztens war ich auf einer Fortbildung und habe es gut gemacht. Darauf war ich stolz.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Mir sind die Auslöser, warum ich so viel getrunken hatte jetzt bewusst und ich habe mich mit dem Thema Alkohol und dessen Auswirkungen auseinandergesetzt.
Ich werde in Zukunft mehr auf mich achten und nichts mehr in mich hineinfressen. Ich werde mir, wenn wieder etwas geschieht, was mich belastet Hilfe holen.
Ich habe Strategien entwickelt, nicht mehr in alte Muster zurückzufallen.
Mir ist bewusst, dass Stress immer aufkommen wird im Leben. Ich habe gelernt Stress nicht über einen längeren Zeitraum aufzubauen.
Ich gebe Aufgaben ab und muss nicht alles alleine machen.
Ich bin gelassener. Dinge, die ich nicht ändern kann, habe ich gelernt zu akzeptieren.
Ich habe immer eine Notfallkarte für einen Rückfall dabei (die würde ich dann dem GA zeigen) Ich kann mir zu jeder Zeit Hilfe holen und bin nicht zu Scheu diese in Anspruch zu nehmen.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich kann nicht ganz ausschließen wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen, aber ich habe meine Konsummuster erkannt und passende Stategien entwickelt einen Rückfall zu vermeiden.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Indem ich keinen Alkohol mehr trinke.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Es ist sehr schlimm dass es zur Tf kommen musste, aber dadurch wurde ich schmerzhaft wachgerüttelt und habe ich mein Verhalten stark hinterfragt.
Zum Glück ist keinem etwas passiert und ich kann jetzt ein besseres Leben führen.
Der Mensch, der ich heute bin gefällt mir viel besser.
Ich kann heute offen über meine Trunkenheitsfahrt und meine Hintergründe sprechen.
 
So Jagel,
dann mach ich mal den Anfang.
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
An Weiberfasching, am 27.02.2025, hatte ich mich mit zwei Freundinnen verabredet um zu einer Weiberfaschingsveranstaltung zu gehen.
Es war schon vorher geplant, dass ich abgeholt werde und wieder nach Hause gebracht werde.
Insgesamt war ich 7 Stunden dort und habe, was mir erst im Nachhinein bewusst war, viel zu viel getrunken.
Als die Veranstaltung vorbei war, gegen 02:30 Uhr wollten wir eigentlich zur Freundin laufen, um von dort dann von ihrem Mann nach Hause gefahren zu werden. Der kurze Weg konnte ich aufgrund des enormen Konsumes nicht mehr zurücklegen, ich bin ins torkeln gekommen und bin dann hingefallen.
Dadurch hab ich meinen Haarreif verloren, dazu später mehr.
Meine Freundin hat dann ihren Mann angerufen, dass er uns entgegen kommt, da ich nicht mehr sicher laufen konnte.
Ich habe bzgl der Rückfahrt Erinnerungslücken und kann mich nicht mehr daran erinnern, dass ich die ganze Zeit über meinen verlorenen Haarreif gesprochen habe.
Ich bin dann ausgestiegen und bin ins Haus gegangen, das war um 02:50 Uhr. Als ich dann die Haustüre zugemacht hatte, hab ich direkt gedacht, Mist, mein Haarreif ist weg, den muss ich holen gehen, das kurze Stück kann ich noch fahren, ist ja nicht weit.
Dann setzte ich mich ins Auto, gegen 02:55 Uhr und wollte zurückfahren. Ich fuhr aber in die komplett falsche Richtung und als mir das aufgefallen ist, wollte ich in einer Einmündung wenden, hab aber die Kurve nicht bekommen und bin dann gegen ein Straßenschild gekommen, darunter war ein kleiner Graben aus dem ich dann nicht mehr rausbekommen bin. Ein Mann hat dann angehalten und wollte mir helfen. Er hat direkt festgestellt, dass ich Alkohol getrunken hatte und hat dann die Polizei gerufen. Die nahm mich dann mit auf die Wache und mir wurde ein Atemalkoholtest (2,11 Promille) gemacht und ein Blutalkoholwert (1,78) abgenommen.
Atemalkoholtest gegen 4 Uhr und die Blutentnahme um kurz nach 5.
Das ist klassisch schön beschrieben, was mann/frau so tut, wenn der Alkohol das Gehirn blockiert. Ich geh mal nicht von aus, dass der Haarreif ein Diadem von Prinzessin Diana war und somit wert, so eine Fahrt auf sich zu nehmen.
Ich würde jegliche Wertung aus Frage 1 rauslassen. Das wäre eine: "was mir erst im Nachhinein bewusst war, viel zu viel getrunken". Nebenbei: so viel mehr als an deinen "normalen" Freitagen und Samstagen war s ja nicht.
Ein bisschen wundert mich, dass zwischen AAK und BAK ein derart großer Unterschied liegt, da dein Trinkende ja deutlich davor war. Aber nun gut. Solang nicht dein Mann bei der Unfallaufnahme dabei war ;)
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Cremant, 15 Gläser je 0,1 ltr. 12%Vol.,
Likör, 4 cl, 17% Vol.
Trinkzeit 7 Stunden.
Da haben ja @joost und @zuerbiswolke ja genug sinniert, dass das bei dir passen dürfte.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Der Richtige Weg wären 2,4 km gewesen, da ich in die falsche Richtung gefahren bin waren es 3,5 km.
Aber die Fahrt selbst wäre noch länger gewesen. Du wohnst ja wahrscheinlich nicht neben dem Graben.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich hatte leider das Gefühl noch sicher fahren zu können.
Ernsthaft? Du bist nicht in der Lage, vernünftig zu laufen und hattest das Gefühl, noch sicher fahren zu können? Oder war es nicht eher so, dass du so auf diesen Haarreif fixiert warst, dass du dir über deine Fahrtauglichkeit keine Gedanken mehr gemacht hast?
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es war schon vorher geklärt, dass ich abgeholt werde und nach Hause gebracht werde.
Das gilt für VOR der TF. Die eigentliche TF wirst du nicht vermieden haben wollen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, ich bin noch nie aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich habe seit 28.06.2008 meinen Führerschein, also bestimmt schon hunderte Male. Ich folgere daraus, dass ich mir leider darüber nie bewusst war, dass ich dadurch andere und mich gefährde, dazu zählt auch der Kater am nächsten Morgen, da war der Promillewert noch nicht bei Null und trotzdem hab ich mich hinter das Steuer gesetzt.
Du kannst da auch eine Zahl nennen. "Hunderte Male" ist ein relativer Begriff. Und keine Sorge vor großen Zahlen. Gemäß Statistik wird jede 600. TF aktenkundig.
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meine Allererste Erinnerung war am 40. Geburtstag von meinem Papa, das war 1996, da war ich 5 Jahre alt.
Mein erster Konsum war mit 15 Jahren.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe jedes Wochenende Alkohol getrunken, wenn ich mich mit Freunden getroffen habe.
Ich habe immer klein angefangen und mich dann stetig gesteigert. Sowohl beim 1. Alkoholkonsum mit 15 Jahren, da hat es angefangen mit einem Bier 0,33 ltr. 3,1% Vol. Dann hab ich mich Wochenende für Wochenende gesteigert und andere Alkoholische Sachen ausprobiert.
Auch wenn ich mal eine Pause gemacht habe vom Trinken, in einer Prüfungsphase oder in den Schwangerschaften, habe ich klein angefangen, mich aber immer gesteigert.
Seit Ende 2023 habe ich auch 2 bis 3 Mal in der Woche getrunken und am Wochenende.
Ich habe also einen problematischen Alkoholkonsum entwickelt.
Ok, jetzt kommen die üblichen Probleme, wenn man zwischendurch einzelne Fragen bearbeitet. Frage 9 und 10 haben nämlich keinen Zusammenhang. Der GA wird sich fragen, warum du auflistet: ab 18, ab 24. Da ist kein erkennbarer Grund für die Veränderung, also die Erhöhung der Trinkmenge. Das ist also nicht "geschmeidig". Hat es einen Grund, warum du mit 24 die Dosis erhöht hast? Ansonsten solltest du bei Frage 10 statt "mit 24" schreiben, dass sich im Laufe der Jahre Alkoholart und - menge gewandelt hat.
Und Achtung: hier schreibst du, dass du ab 2023 2-3x unter der Woche getrunken hast, bei Frage 10 lese ich: Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag. Da ich nicht im Sägewerk arbeite, bleibt bei mir nach Fingerzählung deiner Angaben noch ein Finger übrig. Das sind also 4x! Deine Angaben müssen klar, ehrlich und durchgägnig gradlinig sein. Dir muss bewusst sein, dass sowohl der Arzt als auch der GA dir diese Frage stellen. Wenn du da auch unterschiedliche Angaben machst, hast du recht zackig ein Glaubwürdigkeitsproblem.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1.Mal Alkohol getrunken mit 15 Jahren:
1 Bier 0,33 ltr. 3,1% Vol.
Seitdem mit Freunden am Wochenende pro Tag:
2 Bier je 0,33 ltr. 3,1% Vol.
Alkopop, 500 ml, 5,5% Vol.
Likör, 4 cl mit 16% Vol.

Ab 16 Jahren: am We pro Tag:
3 Bier, 0,33 ltr. 3,1% Vol.
Alkopop, 500 ml, 5,5% Vol.
Likör, 4 cl, 16%Vol.
Schwarzer Wodka, 400 ml, 16,6% Vol.

Ab 24 Jahren: am We pro Tag:
Bier, 1 Liter, 5% Vol.
Cremant, 500 ml, 12% Vol.
Schnaps, 4 cl, 40% Vol.

26 Jahre, Schwangerschaft und Stillzeit, kein Alkoholkonsum.

Ab 27 bis 31 Jahre: am We pro Tag:
Cremant 800 ml, 12%Vol.
Aperol 6 cl, 11%Vol.
Bier, 500 ml, 5 % Vol.

31- 32 Jahre: Schwangerschaft und Stillzeit, kein Alkoholkonsum

32 Jahre bis Tf:
Montag: 1 Liter Bier, 5%Vol.
Dienstag: 1 Liter Bier, Ouzo 4 cl, 40%
Mittwoch: 0,7 ltr. Cremant, 12% Vol. Bier 0,33 ltr. 5% Vol.
Donnerstag 0
Freitag und Samstag: 1,5 Liter Cremant 12% Vol.
Sonntag 0

Was ich dazu sagen muss, dass wenn ich krank war oder ich nicht weg gegangen bin oder in einer Prüfungsphase war, habe ich nichts getrunken.
Versuch zumindest zu vermeiden, dass deine Trinkangaben der letzten Zeit so absolut ritualisiert waren, dass es ohne die nicht ging. Zu viel Regelmäßigkeit und Routine sind ja ein Abhängigkeitskriterium.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Überwiegend mit Freunden, in der letzten Zeit, auch Montags alleine.
Auch alleine ist nicht so sonderlich gut.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Äußere Motive:
Gemeinschaftsgefühl, Zugehörigkeit.

Innere Motive:
Diese sind zurückzuführen auf meine Kindheit. Mein Vater ist Alkoholiker und meine Mutter durch ihn Co-Abhängig. Es gab immer schon Konflikte zwischen meinen Eltern und ich habe oft zwischen ihnen vermittelt und wollte, dass sie sich wieder vertragen. Ich hatte das Gefühl verantwortlich zu sein, dass Leute sich vertragen, dass ich Schuld bin wenn es Konflikte gibt. Ich habe oft wach im Bett gelegen und habe mitbekommen, wie sie sich laut gestritten hatten. Das hat als Kind eine Angst in mir ausgelöst und ich habe immer versucht nicht aufzufallen.
Ich habe immer versucht es allen recht zu machen und die Erwartungen zu erfüllen. Dadurch habe ich nie gelernt "Nein" zu sagen. Ich habe nie für mich selber eingestanden. Dadurch sind Selbstzweifel entstanden, Angst vor Zurückweisung.
In Gesellschaft oder auch in größeren Gruppen habe ich getrunken, weil ich dann entspannter war, redseliger und mir keine Gedanken mehr darüber gemacht hatte wie andere mich finden oder was anderes über mich denken.

Im Februar 2023 kam unser zweites Kind auf die Welt, kurz nach der Geburt hat mein Bruder den Kontakt zu mir und meiner Familie abgebrochen. Dann sind wieder die Schuldgefühle in mir aufgekommen und ich habe mich dafür verantwortlich gemacht. Ich dachte ich bin Schuld an dem Kontaktabbruch.
Das ist alles noch recht dünn. Der Ansatz ist nicht verkehrt. Du hast dich als Kind schon nicht recht verstanden und wahrgenommen gefühlt, du hast Dinge erlebt, die du nicht recht als Kind verarbeiten konntest. Wie hat sich das in deinem Leben ausgewirkt? Warum hast du keinen anderen Weg gefunden, damit umzugehen? Es ist ja bekannt, dass Kinder von Alkoholikern u.a. aus dem von dir genannten Grund selbst Alkoholprobleme bekommen können. Aber warum hast DU keine anderen Wege gesucht, dir einen Selbstwert zu schenken?
Wie gesagt, ich verstehe deinen Ansatz, aber mach das bitte noch mal klar deutlicher, auch wie du dich gefühlt hast. V.a. für die letzte Phase, in der du ja doch ein klar erkennbares "Trinkprinzip" hattest.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig Alkohol: ich wurde lockerer, redseliger und kontaktfreudig.
Viel Alkohol: ich wurde hemmungsloser, aufdringlich und risikofreudiger. Ich sagte Dinge oder habe Sachen gemacht, die ich nüchtern nie gesagt oder gemacht hätte.
Was für Dinge und Sachen hast du da gemacht? Warum hat dir der wenige Alkohol nicht gereicht, wenn du da schon lockerer wurdest? Das wäre auch noch eine Überlegung für Frage 12.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Mein Mann und meine Mama haben mich schon darauf angesprochen, aber das habe ich mir leider nie zu Herzen genommen.
Ich würde beim GA wohl nicht erwähnen, dass dein Mann Polizist ist. Der hat ja mit solchen Fällen naturgemäß mehr zu tun. Aber auch das ist ein AB-Kriterium.
 
Zuletzt bearbeitet:
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Wenn ich mehr getrunken hatte, war ich am nächsten Tag schlapp und müde. Dadurch war ich nicht so fit und hatte weniger Motivation etwas zu unternehmen.
Mein Schlaf war dadurch auch nicht erholsam.
Bei Frage 13 könnte mit einer klareren Nennung vielleicht noch das ein oder andere kommen.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ich lebe abstinent.
Aber früher hätte ich mich bei so einem Promillewert, wie bei der Tf, wahrscheinlich nicht mehr bewegen können.
Den letzten Satz verstehe ich nicht recht. Da meinst du wohl ein VIEL früher? Weil bei der TF, die war auch früher, hast du dich bewegen können.
Die bessere Antwort wäre: Ich lebe abstinent, insofern habe ich früher immer mehr getrunken. Aber diese Frage wird bei dir gar nicht kommen.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, definitiv bei der Trunkenheitsfahrt.
Das war das einzige Mal? Es ist immer nicht so ganz leicht, ausgerechnet die TF als den Höchstpunkt des eigenen Konsumverhaltens darzustellen. Aber wenn es so ist. Es gab halt keinen unmittelbaren Grund dazu, das ist die Schwierigkeit.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, während meinen Schwangerschaften und der Stillzeit. Und in der Probephase bis ich einen Schwangerschaftstest machen konnte.
Oder wenn ich in einer Prüfungsphase war.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mir früher nie Gedanken über meinen Konsum gemacht, ich dachte es wäre normal.

Heute weiß ich, dass mein Trinkverhalten problematisch war. Ich habe den Alkohol missbraucht.
Normalerweise würde mir der Satz "ich dachte, es wäre normal" nicht gefallen bei deinen Trinkmengen, zumal du schon Hinweise von Mutter und Mann bekommen hast. Aber du hattest ja auch noch ein anderes "Vorbild"...
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am Tag der Trunkenheitsfahrt.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.
Gut. Die potentielle Rückfrage des GA, warum nicht alkfreies Bier könntest du auch beantworten?
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich für die Abstinenz entschieden.
Mein Trinkverhalten war problematisch, das habe ich nur mit einer klaren Abstinenz unter Kontrolle.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Es war mir vor der Tf nicht bewusst, welche Folgen mein Alkoholkonsum haben kann. Es war mir nicht bewusst, dass mein Trinkverhalten problematisch war. Ich habe nicht nur mich, sondern auch andere Menschen gefährdet.
Dabei hätte jemand sterben können.
Ich habe zwei tolle Kinder und ich möchte doch ein Vorbild für sie sein.
Die Trunkenheitsfahrt hat mir die Augen geöffnet und mich auf den richtigen Weg geführt.
Gut zu mir selbst zu sein, bewusst und achtsam zu leben
Knapp gefasst, aber stimmig.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe nach der Tf direkt den Konsum eingestellt und das auch meinem Umfeld mitgeteilt.
Alle akzeptieren und respektieren es.
Viele bewundern meine Einstellung und trinken dadurch auch weniger.
Anfangs war es ungewohnt auf Feiern nichts zu trinken, aber es war nicht schlimm. Ich habe gemerkt, dass ich mich auch gelassen unterhalten kann ohne Alkohol zu trinken. Ich bin trotzdem lustig und konnte Spaß haben.
Mittlerweile werden mir direkt antialkoholische Getränke angeboten. Es ist zur Normalität geworden.
Direkt nach der Tf befand ich mich in einem Schockzustand. Ich war so voller Scham, ich fand es ganz schlimm was ich getan hatte. Direkt danach war mir aber nicht bewusst, was dazu geführt hat, warum es zur Tf kam. Erst als ich angefangen hatte zu überlegen, mich mit mir selber auseinander zu setzen, verstand ich die Gründe/Auslöser warum ich Alkohol konsumiert hatte.
Ich begann das Abstinenzprogramm und machte einen Termin bei der Caritas zur Suchtberatung.
Dort mache ich auch einen Mpu Vorbereitungskurs.
Ich lese viel, auch Bücher über das "innere Kind".
Ich treffe mich bald mit einer "Sober Gruppe" in der ich mich mit Gleichgesinnten austauschen kann.
Also bei der MPU solltest du zur "Sober Gruppe" schon etwas sagen können. Absichtsbekundungen sind immer nicht ausreichend.
Und wenn du sagst, dass es anfangs ungewohnt war: ist es dir schwer gefallen oder wie ging s dir dabei?
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich fitter und bin dadurch auch aktiver mit meinen Kindern. Vor der Tf war ich zu faul um spazieren zu gehen. Jetzt gehe ich viel mehr mit meinen Kindern raus. Meinem Sohn gefällt es auch, dass ich ihn jetzt immer zu Fuß zur Schule bringe und abhole.
Auch auf der Waage macht es sich bemerkbar, Alkohol hat ja auch viele Kalorien, dadurch fühle ich mich auch wieder wohler in meiner Haut.
Mein Umfeld sieht mich als Inspiration und finden es super, dass ich mich für ein Leben ohne Alkohol entschieden habe.
Ich kann jetzt besser für mich einstehen.
Ich kann klare Grenzen setzen für mich. Was mir nicht gut tut, mache ich nicht.
Ich muss nicht perfekt sein.
Den letzten Satz unterschreibe ich, den Satz davor nicht. Es gibt privat wie beruflich immer Sachen, die nicht gut tun, bzw. nicht besonders schön sind. Du bewegst dich hier so ein wenig auf Allgemeinschauplätzen. Das musst du viel konkreter auf dein Leben ausrichten. Es geht hier nicht um ein statisches Lehrbuch, das es zu füllen gilt, sondern um dein Leben. Also: was tut dir nicht gut, dass du es nicht machst? Hier musst du aus DEINEM Leben berichten.
Orte oder Menschen, die mir nicht gut tun oder wo ich mich unwohl fühle vermeide ich.
Ich kann jetzt NEIN sagen.
Ich kann heute Emotionen zulassen.
Auch hier greife ich sofort ein: das sind so richtig klassische Plattitüden, die der GA 1000x hört. WIE hast du gelernt, nein zu sagen? Das war ja gemäß deiner Frage 12 dein großes Problem, dass du es jedem recht machen wolltest. Ein Gefühl, das ich nur zu gut kenne. Warum kannst du s jetzt auf einmal? Bedenke: als du Kind warst, konntest du nicht nein sagen ohne Alkohol, als du älter wurdest, konntest du nicht nein sagen mit Alkohol. Warum kannst du es jetzt auf einmal? Das ist eine GANZ wichtige Grundlage zum Bestehen deiner MPU. Du musst nicht nur das Problem erkennen, sondern es beheben. Und das geht nur nur mit Fingerschnippen oder Alkohol weglassen. Da muss noch mehr gewesen sein. Das will der GA wissen. Und ist ja auch gut für dich, wenn du dir das selbst vor Augen führen kannst.
Wenn ich etwas gut gemacht habe, kann ich das heute würdigen und stolz auf mich sein.
Ich traue mir heute mehr zu und weiß, dass ich bin gut so wie ich bin.
Auch wieder: Standardsätze: fülle sie mit DEINEM Leben.
Wenn negative Emotionen aufkommen, hinterfrage ich diese und versuche die Perspektive zu wechseln.
Wenn ich merke dass negative Emotionen aufkommen, versuche ich die Gründe herauszufinden und anschließend mit meinem Mann oder meiner besten Freundin darüber zu reden. Mir geht es dann direkt besser. Vorher habe ich oft versucht das ganz alleine mit mir auszumachen, was aber nicht funktioniert hat und es sich nur angestaut hat.
Ich bin sehr froh über diese Entwicklung jetzt offen über meine Gefühle reden zu können.
Ich wiederhole mich: mach es konkret.
Wenn heute Selbstzweifel aufkommen, frage ich mich ob diese angebracht sind.
Ich versuche mir mit Verständnis zu begegnen und nicht zu streng mit mir zu sein. Auch wenn ich einen Fehler gemacht habe, Fehler gehören dazu, aus Fehlern kann man lernen und wachsen.
Ich verlege meinen Fokus auf Poditives.
Ich kann heute Komplimente annehmen.
Mein alter Glaubenssatz war "ich bin nicht gut genug"
"Ich kann das nicht"
Heute sage ich mir ganz bewusst: " ich kann es schaffen wenn ich mein Bestes gebe" und " ich bin gut so wie ich bin"
Früher habe ich solche Gedanken mit Alkohol betäubt. Heute geht es mir besser, weil ich mich den Gedanken stelle und Weiß, dass ich entscheiden kann was ich denke. Je öfter ich das tue, desto leiser werden die alten Gedanken. Ich überschreiben alte Tonbänder und erschaffen Neue, förderliche.
Ich komme immer mehr aus meiner Komfortzone raus. Letztens war ich auf einer Fortbildung und habe es gut gemacht. Darauf war ich stolz.
Es klingt alles nett, aber so neutral. Da kommt so gar nicht jagel raus. Du bist in deinem Thread schon viel nahbarer gewesen. Mach nicht solche Formulierungen, die völlige Allgemeinschauplätze sind, zeige DICH und DEIN Leben. Du bist ein durchaus emotionaler Mensch, das kann ich lesen. Da brauchst du nicht Tonbänder zu überschreiben oder allgemeine Sätze zu sagen. Zeig DICH! Das wäre hier unendlich wichtig. So reicht das bei weitem nicht. Zumindest nicht in dieser Darstellung.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Mir sind die Auslöser, warum ich so viel getrunken hatte jetzt bewusst und ich habe mich mit dem Thema Alkohol und dessen Auswirkungen auseinandergesetzt.
Ich werde in Zukunft mehr auf mich achten und nichts mehr in mich hineinfressen. Ich werde mir, wenn wieder etwas geschieht, was mich belastet Hilfe holen.
Ich habe Strategien entwickelt, nicht mehr in alte Muster zurückzufallen.
Mir ist bewusst, dass Stress immer aufkommen wird im Leben. Ich habe gelernt Stress nicht über einen längeren Zeitraum aufzubauen.
Ich gebe Aufgaben ab und muss nicht alles alleine machen.
Ich bin gelassener. Dinge, die ich nicht ändern kann, habe ich gelernt zu akzeptieren.
Ich habe immer eine Notfallkarte für einen Rückfall dabei (die würde ich dann dem GA zeigen) Ich kann mir zu jeder Zeit Hilfe holen und bin nicht zu Scheu diese in Anspruch zu nehmen.
Puh! Der nächste Allgemeinschauplatz.
1. NIEMALS: ich werde. Ich ACHTE auf mich, ich HOLE mir Hilfe
2. Was steht so auf deiner Notfallkarte?
3. Mach es persönlich, jagel-mäßig!
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich kann nicht ganz ausschließen wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen, aber ich habe meine Konsummuster erkannt und passende Stategien entwickelt einen Rückfall zu vermeiden.
Du kannst es nicht "ganz" ausschließen, dir ist es immer bewusst, DASS es sein kann.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Indem ich keinen Alkohol mehr trinke.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Es ist sehr schlimm dass es zur Tf kommen musste, aber dadurch wurde ich schmerzhaft wachgerüttelt und habe ich mein Verhalten stark hinterfragt.
Zum Glück ist keinem etwas passiert und ich kann jetzt ein besseres Leben führen.
Der Mensch, der ich heute bin gefällt mir viel besser.
Ich kann heute offen über meine Trunkenheitsfahrt und meine Hintergründe sprechen.
Ob du Frage 30 brauchst, weiß ich nicht.

So, jagel, ich habe mein Versprechen gehalten und deinen FB kommentiert. Jetzt bitte ich dich um ein Versprechen: mach es beim nächsten Mal PERSÖNLICHER. Da muss VIEL mehr von dir und deinem Wesen, deiner Art und deinem (jetzigen) Leben rein. Eben grad in der Vermeidungsstrategie. Alles, was du schreibst, ist ja nicht falsch, aber könnte halt von jedem kommen. Du bist nicht "jede", du bist DU. Und das möchte ich das nächste Mal besser lesen.
Hast du den FB von bella_01 angeschaut? Keine Frage anderer Fall, aber DAS ist Aufarbeitung. Ich wünsche dir alles Gute weiterhin!
 
Ich finde die Antworten im großen und Ganzen recht gut. Es ist ein entscheidender Lebenswandel zum positiven erkennbar.

Aber es müssten noch detailliertere Angaben gemacht werden, ganz persönliche Beispiele genannt werden, so banal sie einem selbst vielleicht erscheinen. Und sie können ruhig sehr emotional vorgetragen werden, was die Glaubwürdigkeit unterstreicht.

Aber ich bin ja kein MPU-Profi. Die Profis hier werden sicher noch viel mehr Fachwissen einbringen können.
 
Den FB kann man besser nicht kommentieren, Hut ab, @kapomick !

Ich würde nur 2 Dinge gerne noch einmal betonen:

17. Haben Sie jemals die Kontrolle über ihren Konsum verloren und bis zur Volltrunkenheit getrunken ? Ja, bei der TF

Das war das einzige Mal? Es ist immer nicht so ganz leicht, ausgerechnet die TF als den Höchstpunkt des eigenen Konsumverhaltens darzustellen.
Richtig. Vor allem steht dann auch gerne bei so einer Antwort, „Ja, bei der TF“, ein Satz im GA:
- „…widerspricht wissenschaftlichen Erkenntnissen“
- Stichwort: Glaubwürdigkeit

So, jagel, ich habe mein Versprechen gehalten und deinen FB kommentiert. Jetzt bitte ich dich um ein Versprechen: mach es beim nächsten Mal PERSÖNLICHER. Da muss VIEL mehr von dir und deinem Wesen, deiner Art und deinem (jetzigen) Leben rein. Eben grad in der Vermeidungsstrategie. Alles, was du schreibst, ist ja nicht falsch, aber könnte halt von jedem kommen. Du bist nicht "jede", du bist DU. Und das möchte ich das nächste Mal besser lesen.
Großartig !

Ich möchte nur „Zeit“ ergänzen, liebe @Jagel…

Prozesse, Erkenntnisse etc. brauchen Zeit.
Diese dann zu sortieren, braucht Zeit.
Und schlussendlich, diese zu verschriftlichen, braucht auch Zeit.

Nimm dir diese Zeit.

Objektiv gesehen hast du auch noch reichlich Zeit.
Deine TF ist ein halbes Jahr her, deine MPU ist nicht nächste Woche…

Warum setzt du dich so unter Druck ?
- Streben nach Perfektion in kurzer Zeit ?
- schnell alles festklopfen, um -vielleicht- tiefer liegende Dinge nicht ausgraben zu müssen ?
etc.

LG :smiley138:
 
Ich danke euch wirklich sehr. Ihr seid mir eine sehr große Hilfe. Danke, dass ihr eure Zeit investiert.
Ihr leistet tolle Arbeit!
Ich werde weiter in mich gehen und ich verspreche auch dir @kapomick, dass ich es persönlicher mache.
Wurde eben zur dritten Abstinenzkontrolle bestellt von insgesamt sechs.
 
Ich mache es ja grundsätzlich so, dass ich einen FB kommentiere, ohne nochmal den ganzen Thread gelesen zu haben. Der GA weiß ja auch nur das, was du ihm sagst. Die deutlichen Worte von @Karl-Heinz haben mich allerdings motiviert, noch mal deinen ganzen Thread durchzulesen und da kann ich ihn nur bestätigen: du hast da einen übereifrigen Ehrgeiz, das schon jetzt zu fixieren.
Konkret aufgefallen ist mir, dass du anfangs von Eileiterschwangerschaften u.ä. berichtet hast, die jetzt so gar nicht mehr zum Tragen kommen. Soll mir recht sein, das geht in deiner MPU-Geschichte auch ohne, aber warum waren sie dir mal wichtig und später nicht mehr? Beherzige also seinen Ratschlag: nimm dir Zeit. Nicht nur für die MPU, sondern v.a. für dich. Du bist es dir wert.

@Karl-Heinz: danke für deine netten Worte.
 
Ich dachte anfangs, dass das auch der Grund für meine Unzufriedenheit war. Im Nachhinein war das aber nicht der Grund bzw. Auslöser. Das war mir erst später klar dass meine Zweifel schon in der Kindheit entstanden sind.
 
Alles gut. Die aktuelle Geschichte kommt auch näher an dein Grundproblem. Und es ist auch nicht sinnvoll, bei der MPU zu viele Fässer aufzumachen.
 
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