Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Antwort:
Aktuelle Tat:
Am 23.01.2018 war es so das mein Mann angetrunken nach Hause kam es zu einem großen Streit, weil ich die Scheidung angesprochen habe, kam. Ich hatte dann um 16 – 17 Uhr 4 Dosen Prosecco a 0,2l getrunken, als der Streit immer schlimmer wurde bin ich leider mit dem Auto geflüchtet auf einen Parkplatz einer Veranstaltungsarena. Dort habe ich Jugendliche angetroffen die dort saßen und Bier tranken. Mit diesen habe ich dann vor Ort zwischen 18-19Uhr 2 Flaschen Bier 0,3l getrunken. Es kam die Polizei, ich saß auf dem Beifahrersitz, die Beamtin bat mich auszusteigen was ich nicht wollte. Als Sie sich ins Auto drängte fühlte ich mich bedingt durch die Situationen und der Aggresivität zu Hause bedroht und hatte mich gewehrt.
Erste Tat:
Mein Mann kam von der Arbeit nach Hause, es kam wie so öfter zu einem aggresiven Streit, in diesem Fall aber sehr heftig. Ich bin nach 3 Dosen Prosecco von 14-15 Uhr dummerweise mit dem Auto geflüchtet, habe mir unterwegs noch 3 Dosen Prosecco geholt. Bin dann auf einen Feldweg gefahren habe dort von 15-16 Uhr die 3 Dosen getrunken. Durch mein lautes Verhalten rief ein Passant die Polizei.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Antwort:
Zwischen 16-und 19 Uhr: 4Dosen Prosecco a 0,2L, 2 Bier a 0,3L
Erste Tat zwischen 14-und 16 Uhr: 5Dosen Prosecco a 0,2L
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Antwort:
Ich bin jeweils 3km gefahren wie geplant.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Antwort:
Ja, deswegen bin ich ja ins Auto gestiegen, erst als ich später in meiner Akte die Promille gelesen habe, war ich erschrocken.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Antwort:
Nein ich war im Irrglauben noch fahren zu können und wollte in diesem Moment einfach nur weg von der Streitsituation.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Antwort:
Ja am 02.02.2017 bei der ersten Trunkenheitsfahrt.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Antwort:
In dem Zeitraum seit 2016 und den Eheproblemen kam dies bestimmt öfters vor. Mir war nie bewusst welche Auswirkungen bereits eine Dose Prosecco auf die Reaktionszeit und das Fahrverhalten hat. Auch der Restalkohol vom Vorabend ist nicht zu verachten. Bei der Aufarbeitung der Geschehnisse ist mir dies erst bewusst geworden.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Antwort:
Mit 18 Jahren in der Discothek, durch die strenge Erziehung konnte ich es im Erwachsenenalter das erste mal probieren.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Antwort:
Vor 2016 würde ich mich als Genusstrinker bezeichnen. Alkohol hatte ich getrunken bei Geburtstagen, Partys,Silvester, beim ausgehen im Restaurant oder zum guten Abendessen. Ab 2016 bis 2018 steigerte sich der Konsum durch die Eheprobleme immer mehr in den Missbrauch.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Antwort:
Bis 2016 nur als Genuss, vielleicht 1-2 Dosen Prosecco alle 2-3 Wochenenden. Ab 2016 bis 2017, in Streitfällen oder bei Eheproblemen ca 2 mal die Woche 4 Dosen Prosecco.
Ab 2017 nach einer 2-monatigen Pause bis Anfang 2018 wieder je nach Streitfall oder Problemen ca 2 mal die Woche 4 Dosen Prosecco.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Antwort:
Zuhause , hauptsächlich alleine.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Antwort:
Durch den Tod meines Schwiegervaters 2016 hat sich mein Mann zum Alkoholiker entwickelt, hierdurch ist unsere Ehe kaputt gegangen und Zuhause gab es täglich Streit, teilweise Aggresivität, Unterdrückung und auch Gewalt. Am Ende hatte ich sogar Angst vor meinem Mann. Ich wurde ständig klein gehalten „Du bist ja Dumm“ „du kannst Nichts“ dadurch hatte auch mein Selbstbewusstsein gelitten. Durch die Probleme zuhause , der damaligen Scham sich anzuvertrauen, ich wollte ja nach aussen die perfekte Ehe beibehalten, eine Scheidung war mir peinlich gegenüber meiner Eltern und die Angst die Ehe beenden zu können und auf eigenen Füßen zu stehen. Ich hatte ja damals auch keine Arbeit, war Hausfrau, einen Job und Wohnung zu suchen, davor hatte ich erst einmal Angst. Darum habe ich mich auf die gleiche Schiene begeben und mir Mut angetrunken, durch Alkohol Gleichgültigkeit erzeugt.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Antwort:
Leicht angeheitert, lustig bei 1-2 Dosen Prosecco.
Bei höherem Konsum, mutiger, gleichgültiger, danach Stimmungslage noch weiter unten, Probleme waren ja immer noch da. Ich konnte keine klaren Gedanken mehr fassen. Am nächsten Tag, Kopfschmerzen.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Antwort:
Da ich meistens ja Zuhause getrunken habe gab es von außen keine Hinweise.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Antwort:
Ich habe meine 2 Kinder und soziale Kontakte vernachlässigt. Freunde verloren weil ich nicht mehr anwesend war. War oft neben mir.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Antwort:
Nein es begann erst 2016 mit den Eheproblemen.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Antwort:
Nein, ich hatte nie das Gefühl das ich nicht mehr wusste was mit mir passiert.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Antwort:
Ja nach der ersten Trunkenheitsfahrt für 2 Monate, durch die noch nicht geänderte Problematik bin ich aber wieder hineingerutscht, da es noch nicht Klick gemacht hat.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Antwort:
Früher als Genusstrinker, ab 2016 Alkoholmissbrauch, Heute Abstinent.
Früher hatte ich nur getrunken zu Anlässen, ab 2016 durch die Probleme wurde der Konsum immer mehr und ich hatte den Alkohol missbraucht um mich stärker gleichgültiger zu fühlen. Durch die Geschehnisse der 2.Tat war ich selber erschrocken über mein Verhalten konnte gar nicht glauben das ich das wahr. So kannte ich mich nicht. Dann kam auch noch der Prozess wegen Körperverletzung hinzu, da merkte ich so geht es nicht weiter und habe für mich beschlossen Abstinent zu leben.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Antwort:
Nein , ich lebe Abstinent.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Antwort:
Am 23.01.2018. Nach der Tat nie wieder.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Antwort:
Nein, auf gar keinen Fall, ich achte auch auf Lebensmittel ob diese Alkohol enthalten.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Antwort:
Ich lebe Abstinent weil ich aus meinen Fehlern gelernt habe und ich nicht möchte das mir so etwas wie damals je wieder passiert. Ich bin glücklich wie mein Leben nun ist, ich habe wieder geheiratet, die Kinder leben bei mir, ich habe neue Hobbys und Freunde. Das alles möchte ich nicht wegen Alkohol in Gefahr bringen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Antwort:
Die Tat war für mich so ein Trauma, wie ich mich verhalten habe und was hätte noch schlimmeres passieren können, daher kommt mir Alkohol nicht mehr ins Haus und ich werde nie wieder trinken.
Ich war einfach immer noch in der Ehe gefangen und musste erst den Mut aufbringen etwas zu ändern.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Antwort:
Ich habe mein Leben um 180 Grad gedreht, ich habe die Scheidung durchgezogen, bin ausgezogen, habe mich meiner Familie und Freunden geöffnet. Ich habe wieder geheiratet, alle Veränderungen sind einfach nur Positiv. Ich habe einen Verkehrspsychologen aufgesucht.Körperliche Symptome hatte ich keine. Die Umstellung einfach nur positiv. Bin klarer gehe meine Probleme an und spreche darüber.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Antwort:
Sehr positiv, ich habe ein tolles Verhältnis zu meinen Kindern, einen neuen Partner den ich mittlerweile geheiratet habe. Ich habe mir einen Job gesucht indem ich aufblühe.
Das Verhältnis zu meiner Familie ist auch besser geworden.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Antwort:
Ich habe mich überall anvertraut, ich weiß heute das ich bei Problemen nicht alleine bin, ich kann mit meiner Familie und Freunde alles bereden. Es muss keine Scham geben. Ebenso weiß ich nun das ich stark genug bin bei Problemen es zu schaffen eine Veränderung durchzuführen. Immerhin habe ich j die Scheidung, Arbeits- und Wohnungssuche beim letzten mal auch geschafft. Würde mein neuer Ehemann anfangen zu trinken würde ich ihn erst einmal darauf ansprechen wenn es zum Problem werden würde mich sofort trennen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Antwort:
Nein. Ich bin glücklich so wie es jetzt ist. Niemals möchte ich wieder das mir so etwas passiert oder wieder mit der Polizei zu tun haben.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Antwort:
Indem ich konstant weiter abstinent lebe
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Antwort:
Ich möchte noch einmal erwähnen das ich die Tat und mein Verhalten bereue, es war für mich wie ein Trauma. Ich habe gemerkt das ich den Alkohol nicht unter Kontrolle habe und fest den Entschluss gefasst das ich Abstinent lebe und mir so etwas nie wieder passieren wird.