Abszinenzzeit

Luke797

Neuer Benutzer
Hallo,

Ich bin sehr neu hier und möchte trotzdem im Voraus schon mal sagen, dass hier eine echt tolle Arbeit geleistet wird. Ich finde es echt klasse, dass ihr euch für unsere Probleme diese Zeit nehmt. Vielen Dank!

Nun zu meinem Anliegen. Ich muss aus folgendem Grund zur MPU:
-Cannabis (10,6ng/ml)
-Benzoylecgonin (93,3ng/ml)

einen THC-OOCH Wert habe ich komischer Weise nicht.
Nun hat mir ein Berater eine Abstinenzzeit von 6 Monaten empfohlen, jedoch sehe ich das ein wenig skeptisch und habe Angst am Ende durch die MPU durchzufallen. Die Seriösität des Beraters kann ich nicht einschätzen. Gibt es überhaupt Fälle, in denen zwei Drogen konsumiert wurden und man nur 6 Monate Abstinenz nachweisen musste?
Vielen Dank für die Hilfe!
 

Luke797

Neuer Benutzer
Hier erstmal mein Steckbrief
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 20

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis und Kokain (nachgewiesen wurde THC und Benzoylecgonin)
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): zu der Zeit habe ich über ein Jahr fast ein Mal die Woche gekifft, an Vorlesungsfreien Zeiten auch mehrere Tage nacheinander. Zur Zeit der Aufgälligkeit konsumierte ich 5 Tage nacheinander (Weihnachtsferien)
Datum der Auffälligkeit: 28.12.2019
Ich wurde haltenderweise von Polizeibeamten auf einem Waldparkplatz vorgefunden, weshalb mir die Fahrt unter Drogeneinfluss bisher nicht nachgewiesen werden konnte.

Drogenbefund
Blutwerte: Thc 10,6ng/ml Benzoylecgonin 93,3ng/ml
Schnelltest: Nein
Beim Kauf erwischt: Nein
Nur daneben gestanden: Nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Nein
Verurteilt: MPU (kein Urteil wegen „Fahren unter Drogeneinfluss, nur Führerscheinentzug durch Fahrerlaubnisbehörde am 21.04.2020
Strafe abgebüßt: Nein

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja (über Anwalt)
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann Herr... trotz des Nachweises auf früheren Drogeneinnahme/Drogenabhängigkeit ein Kraftfahrzeug sicher führen? Liegt insbesondere eine stabile Abstinenz vor und ist deshalb nicht zu erwarten, dass er weiterhin Beräubungsmittel nimmt oder andere psychoaktiv wirkende Arzneimittel oder Stoffe missbräuchlich konsumiert?

Bundesland
:

Baden-Württemberg
Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: 18.03.2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse: bevorzugt, noch nicht begonnen
Urinscreen:
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: noch nicht begonnen
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Habe mir Literatur zugelegt

MPU
Datum: steht nicht fest
Welche Stelle (MPI): TüV Life Service
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo Luke797,

willkommen im Forum. :smiley138:
Nun hat mir ein Berater eine Abstinenzzeit von 6 Monaten empfohlen, jedoch sehe ich das ein wenig skeptisch und habe Angst am Ende durch die MPU durchzufallen. Die Seriösität des Beraters kann ich nicht einschätzen. Gibt es überhaupt Fälle, in denen zwei Drogen konsumiert wurden und man nur 6 Monate Abstinenz nachweisen musste?
Vielen Dank für die Hilfe!
Darf ich fragen um welche Art von "Berater" es sich dabei handelt? Ein VP kann es eher nicht gewesen sein, denn deine "Ängste" sind in diesem Fall sicher berechtigt.
Bei einer polyvalenten Drogenproblematik wird idR ein Abstinenznachweis von 12 Monaten vorausgesetzt. Da gibt es nur recht wenige Ausnahmen (bspw. der Zeitraum des Missbrauchs war sehr kurz), auch eine "suchttherapeutische" Aufarbeitung (Drogenberatungsstelle) solltest du unbedingt in Angriff nehmen...
einen THC-OOCH Wert habe ich komischer Weise nicht.
[......]
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja (über Anwalt)
Und auch dort standen keine Abbauwerte drin?
think.gif
 

Luke797

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Danke für die schnelle Antwort!

Nein es war kein Verkehrspsychologe. Es war ein Onlinegespräch mit einem wohl selbsternannten MPU-Berater. Da ich bisher erst zwei Mal Kokain konsumiert habe, könnte man mich wohl in die Rubrik „Drogengefährdung“ einordnen. Wie ich das allerdings dem MPU-Gutachter beibringen soll, weiß ich nicht.
Ich habe meinem Anwalt bereits geschrieben, dass er mir die Akten zukommen lassen soll, dass ich das mit den Abbauwerten noch einmal überprüfen kann.
 

Luke797

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Den Tipp mit der Drogenberatungsstelle nehme ich auf jeden Fall zur Kenntnis und werde mich darum kümmern. Danke.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Nun zu meinem Anliegen. Ich muss aus folgendem Grund zur MPU:
-Cannabis (10,6ng/ml)
-Benzoylecgonin (93,3ng/ml)

einen THC-OOCH Wert habe ich komischer Weise nicht.
Nun hat mir ein Berater eine Abstinenzzeit von 6 Monaten empfohlen, jedoch sehe ich das ein wenig skeptisch und habe Angst am Ende durch die MPU durchzufallen.
Sorry, aber mit sechs Monaten Abstinenz hast du keine Chance.
Benzoylecgonin gehört zu den harten Drogen, allein diese sind schon für mindestens 12 Monate abstinenzpflichtig.
Den Rest erledigt dein Mischkonsum zwischen verschiedenen Drogenkonsum.
Ich persönlich würde mich mich da nicht mit 6 Monaten Abstinenz zu einer MPU wagen ... aber die Entscheidung muss immer der Betroffene selbst tragen. ;)
 

Luke797

Neuer Benutzer
Alles klar, das habe ich mir bereits gedacht. Vielen Dank für die Antwort. Wie sieht so ein Gutachten denn aus? Mal angenommen ich gehe mit 6 Monaten Abstinenz zur MPU, was ich höchstwahrscheinlich nicht tun werde, und überzeuge aber im Psychologischen Gespräch. Wird dann das Gutachten im großen und Ganzen positiv ausfallen, jedoch keine Empfehlung zur Fahreignung ausgeschrieben, aufgrund der fehlenden Abstinenz? Die Entscheidung hat ja letztendlich die Fahrerlaubnisbehörde. Also meine Frage ist quasi, ob im Gutachten ein definitives Ja bzw. Nein steht, oder kann da auch ein Zwischending drinstehen?
 

Macke

Benutzer
Mal angenommen ich gehe mit 6 Monaten Abstinenz zur MPU, was ich höchstwahrscheinlich nicht tun werde, und überzeuge aber im Psychologischen Gespräch. Wird dann das Gutachten im großen und Ganzen positiv ausfallen, jedoch keine Empfehlung zur Fahreignung ausgeschrieben, aufgrund der fehlenden Abstinenz? Die Entscheidung hat ja letztendlich die Fahrerlaubnisbehörde. Also meine Frage ist quasi, ob im Gutachten ein definitives Ja bzw. Nein steht, oder kann da auch ein Zwischending drinstehen?
Die Fsst wird eine Frage stellen die bei der erstellung des Gutachtens beantwortet werden muss
(Ist zu erwarten, dass der Untersuchte in Zukunft ein Fahrzeug unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln (Betäubungsmittel, Medikamenten pp…) führen wird und/oder liegen als Folge unkontrollierten Konsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeugs der beantragten Klasse YXZ in Frage stellen? )
Die Antwort auf diese Frage wird dein Positiv/Negativ sein. Und diese Antwort wird bei mangelnder Abstinenz negativ ausfallen. Ergo wirst du nur ein negatives Gutachten bekommen und kein positiv/negatives.

Wie es schon geschrieben wurde: du kannst es versuchen, aber die Chance ist sehr (sehr sehr) gering bei einer Kokain-MPU dass du mit 6 Monaten Ab klar kommst.
Auch von mir kommt diesbezüglich ein klares "nein, du wirst nicht bestehen". Mach die 12 Monate voll und fahr solange Fahrrad/Mofa und dann schaffst du das auch sauber und mit moderatem kosteneinsatz beim ersten Anlauf :)
 
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