Bericht meiner MPU
So, jetzt schreibe ich mal der Reihe nach, wie mein MPU-Tag abgelaufen ist ;-)
Eingeladen war ich dort zu 9.30 Uhr. Als ich dort ankam, standen schon zwei Männer vor der Tür und warteten darauf eingelassen zu werden. Wir warteten dann zu dritt ca. 10 Minuten bis ein junger Mann, der für die Orga zuständig war, kam und uns einließ. Nach und nach kamen immer mehr Kandidaten. Ich wurde zu ihm gerufen, bekam 3 Bögen zum ausfüllen. Einen für den Arzt, einen für den Psychologen und einen Feedbackbogen. Die ersten beiden habe ich ausgefüllt. Danach hieß es warten, da der Arzt noch nicht da war. Als er kam, war ich die erste, die zur Untersuchung hereingerufen wurde. Er wollte genau wissen, wann ich wieviel getrunken hatte. Danach hat er mich abgehorcht und gleichzeitig nach meiner Arbeit gefragt. Dann kamen die Übungen (Finger an die Nase, auf einem Bein stehen .)
Das wars und ich durfte wieder rausgehen und weiter warten. Dann kam der Reaktionstest. Zürst war alles gaaaanz einfach und langsam. Aber dann kam der zweite Teil (rote und grüne Taste nicht drücken, dafür aber die Pedale, die Tontaste, die Tasten für die Farben weiß, gelb und blau und das ganze schnell hintereinander . Zum Schluß durfte ich noch einen anderen Test machen, weil die Drückerei bei mir etwas zu durcheinander geraten war.
Wieder warten . Der Mann für die Orga wurde auch schon unruhig und hat sich telefonisch nach dem Kommen der Psychologen erkundigt. (zwei wurden erwartet und erst kurz vor 12.00 Uhr waren sie da).
Ich war wieder die erste, die zum Gespräch rein durfte.
Der Psychologe sah etwas zerstaust aus, irgendwie, wie ein zersteuter Professor. Er hat genuschelt und sein Notebook aufgebaut. Angeschaut hat er mich während des Gesprächs nicht mehr.
Vorab sah er mich kurz an und sagte zu mir, das er sehen würde, das ich starken Alkoholmißbrauch betrieben habe. Das sieht er an meinen Augen. Ich habe ihn ziemlich geplättet angeschaut. Er meinte danach er ist schon seit 15 Jahren als Gutachter tätig und will das was unter der Spitze des Eisbergs ist herauskitzeln.
Dann ging es los. Er sagte zu mir jetzt ist es 12 Uhr und ich soll nur seine Fragen beantworten. Er würde meine Antworten aufschreiben und dabei laut sagen, was er schreibt.
Und dieses nur seine Fragen beantworten war für mich sehr schwierig. Ich wollte ihm alles erzählen und zwar von Anfang an. Eigentlich wollte ich ihm ausführlich meinen Fragebogen erzählen. Das wollte er überhaupt nicht.
Ich wollte reden. Ich wollte, das er erfährt, wieso ich getrennt bin. Ich wollte ihm sagen, wie ich jetzt mit Konflikten umgehe. Aber das Ganze nicht bloß in einem Satz sondern so ausführlich wie hier im Fragebogen. (Oder um es wie Flori auszudrücken: Ich wollte ihm mein Wissen vor die Füsse knallen. Nur der wollte nicht)
Er hat mich sehr oft leicht genervt unterbrochen und hat mir gesagt wortwörtlich gesagt: Ich stelle ihnen eine Frage und möchte nur darauf eine Antwort. Beispiel: Er hat mich gefragt, ob ich in meinem gelernten Beruf auch gearbeitet habe. Ich habe ihm dann gesagt, das ich Bürokauffrau gelernt habe und lange Zeit als Sekretärin gearbeitet habe. Wollte dann noch erzählen wo und eigentlich auch gerne noch wieso ich da aufgehört habe..
Dann hat er mich z. B. nach meinen Hobbys gefragt. Ich habe ihm gesagt Fotografieren, lesen, schwimmen, walken/laufen (das wollte ich noch ein bißchen erklären, da sagte er mir sofort, das er weiß was walken ist). Als ich dann noch sagte, das ich plane, einmal einen Goldschmiedekurs zu belegen, sagte er nur, das er meine Hobbys meine und nicht das, was ich noch planen würde.
Meine Psychologin fand er auch nicht gut. Überhaupt nicht. Erstens weil sie keine Verkehrspsychologin ist und zweitens (aber das war wieder meine Schuld) weil in ihrem Bericht stand, das sie mich seit Anfang 2007 kennt. Wie das denn gehen soll, wenn ich dort erst 9/2008 eine Therapie begann. Darauf habe ich ihm warheitsgemäß gesagt, das ich Anfang 2007 schon einmal bei ihr war und eine Psychotherapie beginnen wollte. Damals hatte sie mich aber abgewiesen, mit den Worten, das es bei mir noch nicht so schlimm wäre. Da meinte er nur: Na klar, da warten wir erstmal bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Er hat mich auch gefragt, warum ich keinen Alkohol mehr trinke. Da habe ich ihm gesagt, das mir die Vergangenheit gezeigt hat, das ich mit Alkohol nicht umgehen kann. Und das für mich die Konseqünz aus der gesamten Vergangenheit der konseqünte Verzicht auf Alkohol, die Abstinenz ist. (Diese Sätze fand er gut. Hat er nicht gesagt. Ich hatte aber das Gefühl. Habe danach gedacht, das die 60 Euro für den VP; von dem diese Sätze stammen, gut angelegt waren.)
Dann hat er mich gefragt, warum ich mich keiner Selbsthilfegruppe angeschlossen habe. Hat mir den Sinn einer Selbsthilfegruppe erklärt und sagte auch, das dadurch die Rückfallquote vermindert wird. Er meinte zu mir und wenn er mich jetzt fragen würde, wie ich einen Rückfall vermeiden würde ich ihm sagen, ich quatsche mit meiner Freundin, meinem Freund und wenn das alles nichts hilft, stehe ich auch wieder bei der Psychologin auf der Matte. Hatte er ja Recht, so in etwa hätte ich das jetzt auch gesagt.
Na ja, um 13.00 Uhr sagt er zu mir, er hat jetzt genug gehört. Wegen ihm kann ich den Führerschein wiederbekommen.
Dann hat er mir noch gesagt, das er mich nicht als Alkoholikerin sieht, sondern als jemand die starken Mißbrauch betrieben hat. Das stimmt ja auch so. Er sagte, das ich ruhig irgendwann einmal ein Glas Alkohol trinken könnte. Ich glaube (hoffe) dazu habe ich nichts gesagt. Gedacht habe ich, das ich für immer das erste Glas stehen lasse .
Nun warte ich auf mein Gutachten und kann es kaum erwarten, damit zum Straßenverkehrsamt zu gehen.
Beim Abschied habe ich nur noch zu ihm gesagt, das dieses ja meine erste MPU ist und ich da noch keine Erfahrung habe. DA hat er, glaube ich zumindest, geschmunzelt.
Promille mußte ich nicht ausrechnen. Mein Freund meinte vorhin zu mir, er kann den Gutachter verstehen. Der hat eine konkrete Frage gestellt und wollte NUR darauf eine Antwort. Und ich wollte noch die Geschichte drumherum erzählen.
So, jetzt schreibe ich mal der Reihe nach, wie mein MPU-Tag abgelaufen ist ;-)
Eingeladen war ich dort zu 9.30 Uhr. Als ich dort ankam, standen schon zwei Männer vor der Tür und warteten darauf eingelassen zu werden. Wir warteten dann zu dritt ca. 10 Minuten bis ein junger Mann, der für die Orga zuständig war, kam und uns einließ. Nach und nach kamen immer mehr Kandidaten. Ich wurde zu ihm gerufen, bekam 3 Bögen zum ausfüllen. Einen für den Arzt, einen für den Psychologen und einen Feedbackbogen. Die ersten beiden habe ich ausgefüllt. Danach hieß es warten, da der Arzt noch nicht da war. Als er kam, war ich die erste, die zur Untersuchung hereingerufen wurde. Er wollte genau wissen, wann ich wieviel getrunken hatte. Danach hat er mich abgehorcht und gleichzeitig nach meiner Arbeit gefragt. Dann kamen die Übungen (Finger an die Nase, auf einem Bein stehen .)
Das wars und ich durfte wieder rausgehen und weiter warten. Dann kam der Reaktionstest. Zürst war alles gaaaanz einfach und langsam. Aber dann kam der zweite Teil (rote und grüne Taste nicht drücken, dafür aber die Pedale, die Tontaste, die Tasten für die Farben weiß, gelb und blau und das ganze schnell hintereinander . Zum Schluß durfte ich noch einen anderen Test machen, weil die Drückerei bei mir etwas zu durcheinander geraten war.
Wieder warten . Der Mann für die Orga wurde auch schon unruhig und hat sich telefonisch nach dem Kommen der Psychologen erkundigt. (zwei wurden erwartet und erst kurz vor 12.00 Uhr waren sie da).
Ich war wieder die erste, die zum Gespräch rein durfte.
Der Psychologe sah etwas zerstaust aus, irgendwie, wie ein zersteuter Professor. Er hat genuschelt und sein Notebook aufgebaut. Angeschaut hat er mich während des Gesprächs nicht mehr.
Vorab sah er mich kurz an und sagte zu mir, das er sehen würde, das ich starken Alkoholmißbrauch betrieben habe. Das sieht er an meinen Augen. Ich habe ihn ziemlich geplättet angeschaut. Er meinte danach er ist schon seit 15 Jahren als Gutachter tätig und will das was unter der Spitze des Eisbergs ist herauskitzeln.
Dann ging es los. Er sagte zu mir jetzt ist es 12 Uhr und ich soll nur seine Fragen beantworten. Er würde meine Antworten aufschreiben und dabei laut sagen, was er schreibt.
Und dieses nur seine Fragen beantworten war für mich sehr schwierig. Ich wollte ihm alles erzählen und zwar von Anfang an. Eigentlich wollte ich ihm ausführlich meinen Fragebogen erzählen. Das wollte er überhaupt nicht.
Ich wollte reden. Ich wollte, das er erfährt, wieso ich getrennt bin. Ich wollte ihm sagen, wie ich jetzt mit Konflikten umgehe. Aber das Ganze nicht bloß in einem Satz sondern so ausführlich wie hier im Fragebogen. (Oder um es wie Flori auszudrücken: Ich wollte ihm mein Wissen vor die Füsse knallen. Nur der wollte nicht)
Er hat mich sehr oft leicht genervt unterbrochen und hat mir gesagt wortwörtlich gesagt: Ich stelle ihnen eine Frage und möchte nur darauf eine Antwort. Beispiel: Er hat mich gefragt, ob ich in meinem gelernten Beruf auch gearbeitet habe. Ich habe ihm dann gesagt, das ich Bürokauffrau gelernt habe und lange Zeit als Sekretärin gearbeitet habe. Wollte dann noch erzählen wo und eigentlich auch gerne noch wieso ich da aufgehört habe..
Dann hat er mich z. B. nach meinen Hobbys gefragt. Ich habe ihm gesagt Fotografieren, lesen, schwimmen, walken/laufen (das wollte ich noch ein bißchen erklären, da sagte er mir sofort, das er weiß was walken ist). Als ich dann noch sagte, das ich plane, einmal einen Goldschmiedekurs zu belegen, sagte er nur, das er meine Hobbys meine und nicht das, was ich noch planen würde.
Meine Psychologin fand er auch nicht gut. Überhaupt nicht. Erstens weil sie keine Verkehrspsychologin ist und zweitens (aber das war wieder meine Schuld) weil in ihrem Bericht stand, das sie mich seit Anfang 2007 kennt. Wie das denn gehen soll, wenn ich dort erst 9/2008 eine Therapie begann. Darauf habe ich ihm warheitsgemäß gesagt, das ich Anfang 2007 schon einmal bei ihr war und eine Psychotherapie beginnen wollte. Damals hatte sie mich aber abgewiesen, mit den Worten, das es bei mir noch nicht so schlimm wäre. Da meinte er nur: Na klar, da warten wir erstmal bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Er hat mich auch gefragt, warum ich keinen Alkohol mehr trinke. Da habe ich ihm gesagt, das mir die Vergangenheit gezeigt hat, das ich mit Alkohol nicht umgehen kann. Und das für mich die Konseqünz aus der gesamten Vergangenheit der konseqünte Verzicht auf Alkohol, die Abstinenz ist. (Diese Sätze fand er gut. Hat er nicht gesagt. Ich hatte aber das Gefühl. Habe danach gedacht, das die 60 Euro für den VP; von dem diese Sätze stammen, gut angelegt waren.)
Dann hat er mich gefragt, warum ich mich keiner Selbsthilfegruppe angeschlossen habe. Hat mir den Sinn einer Selbsthilfegruppe erklärt und sagte auch, das dadurch die Rückfallquote vermindert wird. Er meinte zu mir und wenn er mich jetzt fragen würde, wie ich einen Rückfall vermeiden würde ich ihm sagen, ich quatsche mit meiner Freundin, meinem Freund und wenn das alles nichts hilft, stehe ich auch wieder bei der Psychologin auf der Matte. Hatte er ja Recht, so in etwa hätte ich das jetzt auch gesagt.
Na ja, um 13.00 Uhr sagt er zu mir, er hat jetzt genug gehört. Wegen ihm kann ich den Führerschein wiederbekommen.
Dann hat er mir noch gesagt, das er mich nicht als Alkoholikerin sieht, sondern als jemand die starken Mißbrauch betrieben hat. Das stimmt ja auch so. Er sagte, das ich ruhig irgendwann einmal ein Glas Alkohol trinken könnte. Ich glaube (hoffe) dazu habe ich nichts gesagt. Gedacht habe ich, das ich für immer das erste Glas stehen lasse .
Nun warte ich auf mein Gutachten und kann es kaum erwarten, damit zum Straßenverkehrsamt zu gehen.
Beim Abschied habe ich nur noch zu ihm gesagt, das dieses ja meine erste MPU ist und ich da noch keine Erfahrung habe. DA hat er, glaube ich zumindest, geschmunzelt.
Promille mußte ich nicht ausrechnen. Mein Freund meinte vorhin zu mir, er kann den Gutachter verstehen. Der hat eine konkrete Frage gestellt und wollte NUR darauf eine Antwort. Und ich wollte noch die Geschichte drumherum erzählen.