Bericht & Vorbereitung MPU Fahrrad-TF mit 1,6 PM KT TÜV-Süd

Lustiger Fahrradjunker

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Hallo zusammen,

ich möchte mich mit einem Beitrag bedanken. Eure Beiträge haben mir sehr geholfen und mir auch die Angst vor der MPU genommen.

In diesem Beitrag habe ich auch von anderen Foren Texte ohne Zitat übernommen. Man möge es mir nachsehen oder den Beitrag wieder entfernen.

Mit sauberer Vorbereitung ist die MPU gut zu schaffen. Auch Du wirst es hinter Dich bringen und vielleicht sogar Deinen Alkoholkonsum dauerhaft ändern.


Bericht MPU:


Ich war beim TÜV Süd direkt vormittags.

Ich richtete bereits am Vorabend meine Nachweise, d.h. 2 Abstinenznachweise, 1x Leberwerte und den Bericht der Psychologin. Nicht zu vergessen eine kleine Wasserflasche und etwas zu Essen.

Nach einem kurzen Rundgang war es soweit. Ich fügte mich den nun kommenden, fuhr direkt mit dem Aufzug hoch. Beim Eintreten war eine kleine Schlange an der kleinen Anmeldung vorhanden. Die Atmosphäre war angespannt, aber sehr freundlich. Die Empfangsdame versprach mir, dass ich meine Nachweise wieder im Original erhalten werden. Folgender Ablauf war geplant:

  • Fragebogen
  • Reaktionstest
  • Ärztliche Untersuchung
  • Psychologisches Gespräch

Fragebogen:

wir bitten Sie, zur Vorbereitung auf das Untersuchungsgespräch einige Fragen zu beantworten. Die Fragen beziehen sich auf Ihren beruflichen und privaten Werdegang und auf Ihre Fahrpraxis. Die Angaben sind selbstverständlich freiwillig, Sie helfen uns jedoch, wenn Sie möglichst vollständige und zutreffende Angaben machen. Bei Unklarheiten markieren Sie diese mit einem Fragezeichen und sprechen sie diese im Untersuchungsgespräch an.

Ihre Daten

E-mail _ Fax privat

Handy Telefon privat

Ihre private Situation

Meine Staatsangehörigkeit ist

Ich lebe mit ständigem Wohnsitz in Deutschland (ggf. seit ).

Aufgewachsen bin ich in bei den Eltern / bei

Ich lebe □ alleine □ bei meinen Eltern / Mutter / Vater

Bt mit meiner/m Partner/in zusammen □ in einer Wohngemeinschaft

Mein Familienstand ist: ledig verheiratet

geschieden □ verwitwet

Ich habe Kinder im Alter von bis

Freizeitinteressen / Hobbies:

Ihre schulische / berufliche Situation:

Welchen Schulabschluss und welche Berufsausbildung haben Sie?

ich besuche derzeit folgende Schule

ich habe folgenden Schulabschluss /(Fach-)Hochschulabschluss

ich befinde mich derzeit in Berufsausbildung zum

ich habe keine abgeschlossene Schulausbildung

  • Ich habe folgenden Beruf erlernt:
  • Ich habe keine Berufsausbildung abgeschlossen

Welcher Erwerbstätigkeit gehen Sie nach:

Ich arbeite / bin angestellt als _____

Ich übe eine selbstständige Tätigkeit aus als

Ich bin noch in Ausbildung als _____

Ich bin derzeit nicht berufstätig.

Meine jetzige berufliche Tätigkeit übe ich seit

Davor habe ich folgendes gemacht:

Ihre Führerschein-Situation:

Ich bin derzeit Inhaber einer Fahrerlaubnis der Klassen(n) (

Ich habe derzeit keine Fahrerlaubnis □ Ich war nie Inhaber einer Fahrerlaubnis Folgende Fahrerlaubnisklasse(n) habe ich (früher) erworben:

im Jahr die Klasse(n): ____________________

im Jahr_________ die Klasse(n):__________________

Ich bin derzeit in der Fahrausbildung und habe die

theoretische Prüfung___________________________________ □ abgeschlossen □ wiederholen müssen, und zwar mal

praktische Prüfung □ abgeschlossen □ wiederholen müssen, und zwar mal

Haben Sie derzeit noch offene Verfahren/ laufende Ermittlungen/ aktuelle Auffälligkeiten?

^ Nein □ Ja, das war_________________________ im Jahr_______

Haben Sie schon einmal an einer Schulungsmaßnahme für verkehrsauffällige Kraftfahrer teilgenommen?

f)Nein □ Ja, das war_________________________ im Jahr________

Haben Sie innerhalb der letzten zehn Jahre bereits einmal ein med.-psych. Gutachten oder ein ärztliches Gutachten zur Fahreignung erstellen lassen?

Nein □ Ja, das war im Jahr___________ bei ______________________

Haben Sie sich auf das heutige Gutachten mit Unterstützung von Fachleuten oder Institutionen vorbereitet?



Gesundheitsfragebogen

Dieser Fragebogen dient zur Vorbereitung für das Gespräch mit dem medizinischen Gutachter.

Sie können die nachfolgenden Fragen auch persönlich Im Gespräch beantworten oder Ihre Antworten erläutern.

ja nein

Liegt bei Ihnen eine Sehstörung oder eine Minderung des Sehvermögens vor? E □

Liegt bei Ihnen eine Störung des Hörvermögens vor? □

Liegen bei Ihnen Körperbehinderungen vor? □

Sind bei Ihnen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Bluthochdruck oder Gefäßerkrankungen bekannt? □

Liegt bei Ihnen eine Blutzuckererkrankung vor? □

Waren Sie wegen einer neurologischen oder psychiatrischen Erkrankung in Behandlung? □ P

Waren Sie wegen Alkoholmissbrauch oder Folgeproblemen in Behandlung? □

Waren Sie wegen Drogenmissbrauch oder Folgeproblemen in Behandlung? □

Nehmen Sie Medikamente ein? Wenn ja, welche? □

Liegt bei Ihnen eine innere (internistische) Erkrankung vor? (Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen, Darm etc.) □

Befinden Sie sich derzeit in ärztlicher Behandlung? Wenn ja, warum? □

Liegt bei Ihnen eine Minderung der Erwerbsfähigkeit vor? □

Liegt bei Ihnen eine diagnostizierte Schlafstörung vor, die auch tagsüber zu einer erhöhten Müdigkeit führt? □

ja nein

Fühlen Sie sich heute insgesamt gesund und leistungsfähig? □



Ihr Alkoholkonsum

Im Folgenden haben Sie die Möglichkeit, einige Angaben zu Ihrem Alkoholkonsum zu machen. Diese Fragen sollen Ihnen vor dem psychologischen Untersuchungsgespräch Gelegenheit geben, einige Aspekte Ihres bisherigen Trinkverhaltens zu überdenken und die für Sie wichtigen Punkte und mögliche Veränderungen zu erwähnen. Sollten einzelne Fragen auf Ihre Situation nicht zutreffen, können Sie diese einfach unbeantwortet lassen. Eventuelle Unklarheiten sprechen Sie bitte im Untersuchungsgespräch an.

Beschreiben Sie bitte Ihren aktuellen Alkoholkonsum (in den letzten Monaten).

Pro Woche trinke ich ungefähr folgende Mengen an alkoholischen Getränken:

□ Bier Glas ä 0,5 I

□ Wein Glas ä 0,25 I

□ Sekt Glas ä 0,1 I

□ Sonstiges Glas



Die größte Menge an alkoholischen Getränken, die ich bei einer Gelegenheit in den letzten Monaten konsumiert habe, liegt bei:

□ Ich trinke keinen Alkohol mehr. Der letzte Alkoholkonsum, an den ich mich erinnern kann, war am

□ Es gab früher schon mal Phasen, in denen ich über einen längeren Zeitraum keinen Alkohol

getrunken habe. Das war zuletzt von bis

□ Ich trinke nur noch äußerst selten Alkohol, und zwar etwa mal im Monat/Jahr

folgende Getränke:

Hat sich Ihr Alkoholkonsum gegenüber früher deutlich verändert?

□ nein, mein Alkoholkonsum ist im Wesentlichen unverändert geblieben.

□ mein derzeitiger Alkoholkonsum ist seit so, wie oben beschrieben.

□ ich trinke derzeit eher mehr Alkohol, als früher.

□ ich habe früher mehr Alkohol getrunken.

Beschreiben Sie bitte Ihren früheren Alkoholkonsum, falls sich Ihr Trinkverhalten verändert hat: In welchem Bereich lagen die damaligen durchschnittlichen Trinkmengen?

□ ca. pro Woche

□ ca. täglich

In welchem Bereich lagen die Maximalmengen bei einer Gelegenheit? Das waren

Wie schätzen Sie selbst rückblickend Ihren Alkoholkonsum ein?

□ Ich bin mit Alkohol immer normal und kontrolliert umgegangen.

□ Ich denke, es lag im üblichen Rahmen, auch wenn es manchmal etwas mehr geworden ist.

□ Zeitweise war mein Alkoholkonsum nicht ganz unproblematisch.

□ Ich denke, ich habe früher mehr Alkohol getrunken, als die meisten Leute.

□ Besonders wenn ich Probleme hatte, habe ich mehr Alkohol getrunken.

□ Ich habe mir Sorgen gemacht, ob ich das Trinken noch kontrollieren kann.

□ Ich denke, ich bin alkoholabhängig und muss ganz auf Alkohol verzichten.

Hat Ihr Alkoholkonsum schon mal zu gesundheitlichen Problemen oder zu Schwierigkeiten in anderen Lebensbereichen geführt?

□ nein

□ ja, das war

Haben Sie im Zusammenhang mit Ihrem Alkoholkonsum schon einmal fachliche Hilfe in Anspruch genommen (z. B. ärztliche Behandlung, Suchtberatung, Therapie, Selbsthilfegruppen)

□ nein

□ ja, das war folgende Maßnahme:

Diese fand von bis statt.

Wie viel Alkohol dürfen Sie Ihrer Meinung nach bei einer Gelegenheit trinken, wenn Sie danach noch am motorisierten Straßenverkehr teilnehmen wollen?

Wie lange dauert es Ihrer Meinung nach, bis Sie die Alkoholmenge im Körper abgebaut haben, die in einem Glas Bier (0,5) oder Wein (0,25) enthalten ist?

Gibt es weitere Aspekte, die Ihnen noch wichtig sind?

Eine Einwilligung zur Weiterleitung des Gutachtens an die Führerscheinstelle habe ich nicht unterzeichnet.

Eine Einwilligung zur Kontaktaufnahme zu Institutionen bezüglich der vorgelegten Abstinenzbelege habe ich unterzeichnet.

Im Wartezimmer stellte ich fest, dass meine Mitkontrahenten z.T. äußerlich gut sichtbare Zeichen von starkem Alkohol oder Drogenkonsum zeigten. (Glasige, gelbe Augen, Hautbild, etc.) Zudem hatte nur einer etwas zu trinken dabei. Die Blicke waren doch etwas neidisch, als ich von der Wasserflasche und etwas zu Essen profitieren konnte. Ein älterer Herr war bereits vom Fragebogen überfordert, so dass er trotz der Medikamente, die ihm sein Sohn noch brachte, die MPU abbrechen musste. Ohne intensive Vorbereitung und körperliche sowie geistige Fitness, ist die MPU nur sehr schwer oder gar nicht zu schaffen. Sollte in gehobenen Alten der Führerschein z.B. wegen Alkohol entzogen worden sein, wird er wohl bis zum Lebensende weg sein.

2. Reaktionstest

Der Testaufbau bestand aus einem Bildschirm, Kopfhöhrer, einer Tastatur mit ca. 5 Farbeknöpfen, 2 hellgrau und dunkelgrauen Knöpfen für einen hellen und dunklen Ton sowie zwei Fußpedale.

Zunächst wurden Straßensituationen ca. 1 Sekunde gezeigt und anschließend sollte ausgewählt werden was zu sehen war. (Verkehrszeichen, Ampel, Fußgänger, Fahrradfahrer, Kraftfahrzeuge)

Anschließend wurden Farben durchlaufend (ohne Pause) gezeigt sowie ein heller und dunkler Ton abgespielt und es sollte eine Taste gedrückt werden. Dies lief so schnell ab, dass es nicht immer korrekt zu schaffen war. Es dauerte ganz schön lange und ich wünschte mir an Ende, das Ende herbei.

Mein Ergebnis war sehr positiv. Dies erfuhr ich später von der Ärztin.



3. Ärztliche Untersuchung



Die Ärztin war sehr freundlich und stellte erste Fragen zum Alkoholkonsum vor der Trunkenheitsfahrt. Dies wurde gleich notiert. Danach ging es daran mit geschlossenen Augen stehen, auf einem Bein stehen, mit geschlossenen Augen laufen, Finger zur Nase führen. Anschließend wurde die Leber abgetastet und der Blutdruck gemessen. („Sie sind aber ganz schön aufgeregt, das sieht man Ihnen gar nicht an …“). Es folgte die Blutabnahme. Hier wurde ich etwas ruhiger, da ich vom Umgang positiv überrascht wurde.



4. Psychologisches Gespräch


Ich meinte zunächst auf dem Eingangsfragebogen gelesen zu haben, dass mein Prüfer ein Herr sei, wurde dann aber von einer Frau um die 30 freundlich begrüßt. Ich hatte im Vorfeld von Prüfern gelesen, welche vollkommen distanziert agieren und einen nicht anschauen. Hierauf hatte ich mich eingestellt, damit es nur noch besser werden kann. Und das wurde es. Ich hatte sofort das Gefühl, dass die Chemie stimmt und die Psychologin schaffte es mit einer herzlichen Begrüßung und eingehenden Worten eine positive Atmosphäre zu schaffen. Meine Anspannung ließ schlagartig nach und ich wusste, dass ich ohne Angst würde sprechen können. Sie fragte mich kurz zu meiner Person, Hobbies ob ich Familie habe und wo ich aufgewachsen bin.

Nachdem Sie mir erläutert hat, welche Frage von der Behörde zu beantworten ist, fragte Sie wie ich mich fühle. Ich sagte Ihr, dass ich etwas angespannt sei, bestimmt kaum jemand hier ohne gewisse Anspannung hier sitzen würde und ich mich aber auch freue, Ihr von meinen Veränderungen seit der Trunkenheitsfahrt zu berichten. Es habe sich einiges getan. Dies war dann auch die Eingangsfrage, so dass ich ca. 10 Minuten, die vordergründlichen Gründe am Tatabend und eigentlichen inneren und äußeren Gründe für den hohen Alkoholkonsum sowohl am Tatabend wie auch davor darlegen konnte. Ich erzählte, welche Schritte ich unternommen habe, um diese Bedürfnisse anderweitig zu befriedigen, welche Gefühle ich bei der Erarbeitung hatte, wie befreiend das Gefühl war die Gründe endlich benennen zu können und wie mein soziales Umfeld darauf reagiert. Zudem erzählte ich Ihr, welche positiven Effekte dadurch aufgetreten sind und dass ich das Gefühl habe, nun mit mir selbst im Einklang sei. Hier war der Punkt gekommen, wo die letzte Anspannung abfiel und ich wusste, dass ich jeder Frage gewachsen sein würde.

Die Psychologin ging anschließend kurz Ihre Fragen durch, welche Sie stellen wollte und sagte, dass ich den wichtigsten Teil schon so ausführlich und vollständig dargelegt habe, dass eigentlich hierzu alles beantwortet sei. Sie hätte aber noch einige weitere Fragen.

Es folgten danach die Abfrage nach dem Ablauf des Deliktabends, wieviel ich dort getrunken habe, wieviel ich davor getrunken habe, ob es Zeiten gab wo ich schon mal mehr getrunken habe. Sie fragte auch wie ich es künftig handhaben möchte, Trinken und Fahren zu trennen und wann ich das nächste mal geplant habe zu trinken, welche Vorlaufzeit ich mir für die Planung festgelegt habe, ob ich morgen oder in zwei Tagen etwas trinken würde. Ich blieb standhaft bei den mir festgelegten Regeln für das kontrollierte Trinken und sagte im Fluss alle Regeln des kontrollierten Trinkens auf und verneinte, dass es so eine kurze Vorlaufzeit gebe, sondern mindestens zwei Wochen.

Ich schätze das Gespräch ging ca. 30 Minuten, vielleicht auch länger. Sie sagte, dass bei mir ja wirklich gar nichts dagegen spräche, dass ich meinen Führerschein behalten darf. Ich war sehr erleichtert

Ich bat um schnelle Bearbeitung, da meine Frist in zwei Wochen abläuft, was Sie mir zusagte, jedoch darauf verwies, dass auch das Ergebnis des Bluttests dazu gehöre…



Gesamtdauer der MPU: 2 Stunden.
 
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Lustiger Fahrradjunker

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Fragen an Rechtsanwalt:

  • Habe ich mit Fahrverbot bzw. Einzug des Führerscheins zu rechnen, auch wenn dieses nicht im Strafbefehl vorhanden ist?
  • Möglicherweise.
  • Was ist eine Einlassung? Schriftlich dokumentierte Aussagen zum Vorgang.
  • Einsichtnahme in Polizeiprotokolle möglich?
  • Die kann nur der Rechtsanwalt vornehmen.
  • Kosten? 2-3 Stunden a 200,-€ zzgl. MwSt.
  • Kopie für mich möglich? Kann dann gemeinsam mit dem RA besprochen werden.
  • Kann ich persönlich die Akte gemeinsam mit RA vollständig einsehen? Ja, das ist möglich.
  • Ist hierzu ein Einspruch nötig? Ja, es ist ein Einspruch notwendig.
  • Was passiert mit dem Fristablauf des Strafbefehls? Diese läuft weiter, daher ist ein Einspruch nötig.
  • Gibt es Formfehler bei dem Strafbefehl, wie z.B. fehlende Unterschrift der Beglaubigung?
  • Ja, dies ist der Fall.
  • Kann ich die MPU schon jetzt ablegen oder erst wenn nachdem ich die Aufforderung erhalten habe?
  • Nein, erst nachdem die Aufforderung eingegangen ist.
  • Wie lange ist die Frist zur Vorlage der MPU?
  • Dies wird im Schreiben mitgeteilt.
  • Empfehlung für Stellen für weitere Informationen?
  • Behörde.
  • Folgen Vorbestrafung für meinen Beruf als Hausverwalter?
  • Keine, zwar vorbestraft, aber nach außen darf gesagt werden, dass keine Vorbestrafung vorliegt. Erst ab 70 Tagessätzen.
    Wie lange bleibt dies Aktenkundig?
  • Wahrscheinlich 5 Jahre
  • Wann werden die Punkte / Polizeiakte / Führerscheinstelle gelöscht?
  • Nach 5 Jahren
  • Gibt es nach erfolgter MPU andere Promillegrenze beim Fahren mit dem KFZ? Auch mit dem Fahrrad?
  • Nein
Empfehlung eines unabhängigen Psychologen anfragen, welcher die verkehrsrechtlichen Zusatzzertifikate hat. (Vorher bei der Behörde anfragen)


MPU Ziel:

Körperliche und geistige Fahrtauglichkeit und charakterliche Zuverlässigkeit nachweisen.

Kosten: ca. 600,- € (Stand 2019)

Wichtigkeit der Themen: Gründe für Konsummotive, zukünftiger Umgang, Rückfallstrategien


Vorbereitungen:

Grundsätzlich vom Hausarzt untersuchen lassen, da eine medizinische Untersuchung bei der MPU erfolgt.

  • Alle 6 Wochen Bluttest Leberwerte bestimmen:
Wichtige Werte:

GGT

GPT

GOT

MCV

CDT



18.07.2019

GGT - 20

GPT - 42

GOT - 26

MCV - 84

CDT – nicht erhoben



Haarprobe:

25.07.2019 – Zeitraum: negativ

07.10.2019 – Zeitraum:


Datum Trunkenheitsfahrt:

10.05.2019, Blutabnahme 11.05.2019


Trinkkalender:

20.07.2019
Campingwochenende in Frankreich mit Freunden: an 2 Tagen jeweils 1x Bier a 0,33 Liter Bier (max 0,3 %o)

02.08.2019 Fahrt zur Studiumsstadt, Besucher alter Freunde vom Studium: 1x Tag 1x 0,33 Bier

24.08.2019 Übernachtung in der Natur: an 1x Tag 2 x Radler a 0,33 im Zeitraum von ca. 5 Stunden.



Aktuelle Fragen aufgrund von Verkehrspsychologen:

Ist ein Rot Kreutz Kurs nötig für die Führerscheinbehörde? : Nein nur wenn der Führerschein eingezogen bzw. abgegeben wurde.
  • Einsicht in das Polizeiprotokoll und anderen Beweisprotokolle nehmen.

Wichtig!
Weiterleitung des Gutachtens an die Behörde untersagen.


  • Einsicht in die Akte nehmen. Diese bildet eine Grundlage für die psychologische Bewertung.
  • Prüfen ob aus der Akte hervorgeht, dass bei 1,65 0/00 Ausfallerscheinungen erwähnt wurden – Ja wurden erwähnt.
  • Ggf. Gespräch mit Verkehrspsychologe ob kontrolliertes Trinken ausreicht – Ja könnte funktionieren.

! Begutachtungsrichtlinien: (eigene Kommentare in Klammer)

War die Voraussetzung zum Führen von Kraftfahrzeugen nicht gegeben, so kann sie nur dann als wiederhergestellt gelten, d. h. es muss nicht mehr mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit mit einer Fahrt unter Alkoholeinfluss gerechnet werden, wenn die folgenden Voraussetzungen gegeben sind:

a) Das Alkoholtrinkverhalten wurde ausreichend geändert. Das ist der Fall,

- wenn Alkohol nur noch kontrolliert getrunken wird, so dass Trinken und Fahren zuverlässig getrennt werden können, oder

- wenn Alkoholabstinenz eingehalten wird. Diese ist zu fordern, wenn aufgrund der Lerngeschichte anzunehmen ist, dass sich ein konsequenter kontrollierter Umgang mit alkoholischen Getränken nicht erreichen lässt.

b) Die vollzogene Änderung im Umgang mit Alkohol ist stabil und motivational gefestigt. Das ist anzunehmen, wenn folgende Feststellungen getroffen werden können:

- Die Änderung erfolgte aus einem angemessenen Problembewusstsein heraus; das bedeutet auch, dass ein angemessenes Wissen zum Bereich des Alkoholtrinkens und Fahrens nachgewiesen werden muss, wenn das Änderungsziel kontrollierter Alkoholkonsum ist.

MPU Wissen (Widmark-Formel, Promille Grenzen, Wirkungen des Alkohol etc.) auswendig lernen

- Die Änderung ist nach genügend langer Erprobung und der Erfahrensbildung (in der Regel ein Jahr, mindestens jedoch 6 Monate) bereits in das Gesamtverhalten integriert.

- Die mit der Verhaltensänderung erzielten Wirkungen werden positiv erlebt.

- Der Änderungsprozess kann nachvollziehbar aufgezeigt werden.

- Eine den Alkoholmissbrauch eventuell bedingende Persönlichkeitsproblematik wurde erkannt und entscheidend korrigiert.


- Neben den inneren stehen auch die äußeren Bedingungen (Lebensverhältnisse, berufliche Situation, soziales Umfeld) einer Stabilisierung des geänderten Verhaltens nicht entgegen.

c) Es lassen sich keine körperlichen Befunde erheben, die auf missbräuchlichen Alkoholkonsum hindeuten. Wenn Alkoholabstinenz zu fordern ist, dürfen keine körperlichen Befunde vorliegen, die zu einem völligen Alkoholverzicht im Widerspruch stehen.

d) Verkehrsrelevante Leistungs- oder Funktionsbeeinträchtigungen als Folgen früheren Alkoholmissbrauchs fehlen. Zur Bewertung der Leistungsmöglichkeiten wird auf die Kapitel 2.5 (Anforderungen an die psychische Leistungsfähigkeit) und 3.13 (Intellektuelle Leistungseinschränkungen) verwiesen.

e) Bei Alkoholmissbrauch eines Kranken mit organischer Persönlichkeitsveränderung (infolge Alkohols oder bei anderer Verursachung) ist das Kapitel 3.10.2 (Demenz und organische Persönlichkeits- veränderungen) zu berücksichtigen. Bei Alkoholmissbrauch eines Kranken mit affektiver oder schizophrener Psychose sind zugleich die Kapitel 3.10.4 (Affektive Psychosen) und 3.10.5 (Schizophrene Psychosen) zu berücksichtigen.

f) Nach Begutachtung in einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle für Fahreignung wird die Wiederherstellung der Fahreignung angenommen, wenn sich die noch feststellbaren Defizite durch einen anerkannten und evaluierten Rehabilitationskurs für alkoholauffällige Kraftfahrer beseitigen lassen.

Die Wiederherstellung der Fahreignung durch einen dieser evaluierten Rehabilitationskurse ist angezeigt, wenn die Gutachter eine stabile Kontrolle über das Alkoholtrinkverhalten für so weitgehend erreichbar halten, dass dann die genannten Voraussetzungen erfüllt werden können. Sie kommt, soweit die intellektuellen und kommunikativen Voraussetzungen gegeben sind, in Betracht,

wenn eine erforderliche Verhaltensänderung bereits vollzogen wurde, aber noch der Systematisierung und Stabilisierung bedarf oder

wenn eine erforderliche Verhaltensänderung erst eingeleitet wurde bzw. nur fragmentarisch zustande gekommen ist, aber noch unterstützend begleitet, systematisiert und stabilisiert werden muss oder auch,



Substanzmißbrauch:

Substanzmißbrauch
DSM-IV-Kriterien „Substanzmißbrauch"A. Ein unangepaßtes Muster von Substanzgebrauch führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei sich mindestens eines der folgenden Kriterien innerhalb desselben 12-Monats-Zeitraums manifestiert:
(1) Wiederholter Substanzgebrauch, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause führt …
(2) Wiederholter Substanzgebrauch in Situationen, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen kann …
(3) Wiederkehrende Probleme mit dem Gesetz in Zusammenhang mit dem Substanzgebrauch …
(4) Fortgesetzter Substanzgebrauch trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischen-menschlicher Probleme, die durch die Auswirkungen der psychotropen Substanz verursacht oder verstärkt werden…
B. Die Symptome haben niemals die Kriterien für Substanzabhängigkeit der jeweiligen Substanzklasse erfüllt …
Unter „schädlichem Gebrauch“ von Alkohol versteht die ICD-10 ein Konsummuster mit tatsächlichen schädlichen Gesundheitsfolgen für Psyche und /oder Physis des Konsumenten. Dazu zählen sowohl körperliche als auch psychische Störungen wie z.B. depressive Episoden nach massivem Alkoholkonsum. Die Ablehnung des Konsumverhaltens durch andere Personen oder negative soziale Folgen wie z.B. Eheprobleme stellen kein Kriterium für schädlichen Gebrauch dar. Ebenfalls eine akute Intoxikation beweist allein nicht den Gesundheitsschaden, der für die Diagnose erforderlich ist.

Substanzabhängigkeit" (Alkoholabhängigkeit)
DSM-IV-Kriterien „Substanzabhängigkeit" (Alkoholabhängigkeit)
Ein unangepasstes Muster von Substanzgebrauch (Alkohol) führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei sich mindestens drei der folgenden Kriterien manifestieren, die zu irgendeiner Zeit in demselben 12-Monats-Zeitraum auftreten:
(1) Toleranzentwicklung, definiert durch eines oder folgenden Kriterien:
(a) Verlangen nach ausgeprägter Dosissteigerung, um einen Intoxikationszustand oder erwünschten Effekt herbeizuführen.
(b) deutlich verminderte Wirkung bei fortgesetzter Einnahme derselben Dosis.
(2) Entzugssymptome, die sich durch eines der folgenden Kriterien äußern:
(a) charakteristisches Entzugssyndrom der jeweiligen Substanz
(b) dieselbe (oder eine sehr ähnliche Substanz) wird eingenommen, um Entzugssymptome zu lindern oder zu vermeiden.
(3) Die Substanz wird häufig in größeren Mengen oder länger als beabsichtigt eingenommen.
(4) Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren.
(5) Viel Zeit für Aktivitäten, um die Substanz zu beschaffen …
(6) Wichtige soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Substanzmißbrauchs aufgegeben oder eingeschränkt.
(7) Fortgesetzter Substanzmißbrauch trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems, das wahrscheinlich durch den Substanzmißbrauch verursacht oder verstärkt wurde …



Kategorien von Alkoholkonsumenten

Alkoholgefährdung (A3)


In diese Kategorie werden Personen eingestuft, die Alkohol als Ausgleich zu Ihrem alltäglichen Leben konsumieren. Dies geschieht meist in Gesellschaft am Wochenende.

Wenn Ihre BAK (Blutalkoholkonzentration) am Tag des Vorfalls unter 2% lag oder Ihre 2 Alkoholfahrten beide unter 1,6%, besteht die Möglichkeit bei der psychologischen Untersuchung kontrolliertes Trinken nachzuweisen
.

Alkoholmissbrauch (A2)

Wenn der Führerscheinbesitzer Alkohol konsumiert und eine Gesundheitsschädigung entstehen kann, wird er in diese Kategorie eingeordnet. Andere Kriterien sind, wenn der Führerscheinbesitzer soziale, berufliche oder psychische Probleme durch den Alkoholkonsum in Kauf nimmt. Um die MPU oder Idiotentest erfolgreich zu absolvieren, müssen Abstinenznachweise von mindestens 6 Monaten belegt werden.

Alkoholabhängigkeit (A1)

Führerscheinbesitzer, denen Alkoholabhängigkeit nachgewiesen werden kann, müssen eine Alkoholtherapie abschließen und Abstinenznachweise von mindestens 12 Monaten vorlegen um die MPU erfolgreich absolvieren zu können. 3 der unten genannten Kriterien müssen dafür zutreffen.



    • wenn Entzugserscheinungen auftreten

    • wenn der Rauschzustand nur noch durch höhere Mengen Alkohol erreicht wird

    • sobald Alkohol konsumiert werden muss um Entzugserscheinungen zu mildern

    • wenn eine tägliche Sucht nach Alkohol besteht

    • bei schlechter Kontrolle über Anfang, Ende und Menge des Alkoholkonsums

    • wenn Alkohol zu jeder Gelegenheit getrunken wird

    • sobald Interessen und Hobbys vernachlässigt werden oder verschwinden

    • wenn körperliche Schäden nicht berücksichtigt werden
 
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Lustiger Fahrradjunker

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Wissenssammlung für MPU:

Es wird juristisch zwischen der absoluten und relativen Fahruntüchtigkeit unterschieden.

Promillegrenzen:

KFZ: 0,5, ab 0,3 bei auffälligem Fahrverhalten, Unfall

Fahrrad: 1,6, ab 0,3 bei auffälligem Fahrverhalten

Zusätzlich: Fahranfänger und unter 21 Jährige 0 Promille. Ab 0,3 Promille relative Fahruntüchtigkeit, welche bei auffälligem Fahrverhalten.



Wann tritt die relative Fahruntüchtigkeit auf?
Ab 0,3 Promille



Wann tritt absolute Fahruntüchtigkeit (juristisch) auf?

-Ab 1,1 Promille tritt absolute Fahruntüchtigkeit (juristisch) auf.



Ab welcher Promillezahl müssen Sie im Straßenverkehr mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen?

Ab 0,3, sofern Sie auffällig werden und grundsätzlich ab 1,1 Promille. Bei Fahrrad grundsätzlich ab 1,6 Promille.



Ab welcher Promillezahl müssen Sie im Straßenverkehr mit rechtlichen Folgen rechnen?

Ab 0,3, sofern Auffälligkeiten vorhanden sind.



Ab welcher Promillezahl handelt es ich um eine Ordnungswidrigkeit, sofern Sie nicht auffällig werden?
Ab 0,5 bis 1,09 Promille



Nennen Sie einige psychische und physische Beeinträchtigungen bei Alkoholmissbrauch im Strassenverkehr ! Welche der von Ihnen genannten Beeinträchtigungen traten bei Ihnen auf ?



  • Rotlichtschwäche
  • Verzögerte Hell-Dunkel-Anpassung
  • Gleichgewichtssinnstörungen
  • Verminderte Reaktionsfähigkeit
  • Ermüdung
  • Eingeschränktes Urteilsvermögen
  • Selbstüberschätzung
  • Doppelsehen
  • Tunnelblick Einschränkung des seitlichen Gesichtsfeldes
  • Eingeschränkte Sinneswahrnehmung



Nennen Sie typische Verhaltensmuster „betrunkener“ Autofahrer !

Verlangsamte Reaktion

Enthemmung

Situationsverkehrung.

Nennen Sie Wirkungen des Alkohols auf den Alkoholkonsumenten, die nicht nur im Straßenverkehr feststellbar sind.

-Gesteigertes Selbstbewusstsein, Selbstüberschätzung, gehobene Stimmungslage und Euphorie, Kontaktfreudigkeit, gesteigerte Unternehmungslust, Störungen von Fein- und Grobmechanik und des Gleichgewichts, Müdigkeit, Aggressivität, erhöhte Risikobereitschaft, erhöhte Bereitschaft zu spontanen Handlungen, Störung der Selbstkritik, Verlängerung der Reaktionszeit, Störung der Konzentration, Störung der optischen Wahrnehmungen, Artikulationsstörungen, Enthemmung, Distanzlosigkeit.

Was bedeutet der Begriff Resorption?

-Aufnahme des Alkohols im Blut.



Was bedeutet der Begriff Elimination?

-Abbau des Alkohols im Körper.



Schätzen Sie den Pro-Kopf-Verbrauch an reinen Alkohol in Deutschland!

- Ca. 11,4 Liter reiner Alkohol im Jahr.



Um wieviel höher liegt das Unfallrisiko bei einer Blutalkoholkonzentration von 0,8 Promille bei 1,1 Promille gegenüber einem nüchternen Autofahrer? Schätzen Sie!

-bei 0,8 Promille ca. 4 mal höher.

-bei 1,1 Promille ca. 9 mal höher.



Schreiben Sie die Formel zur Berechnung der Blutalkoholkonzentration (so genannte Widmark – Formel) auf !


BAK = getrunkener Alkohol (g)

(Körpergewicht (kg) x Anteil Körperflüssigkeit (bei Männern 0,7 für normalgewichtige))



Alkoholgehalt: Menge des Getränks Liter x Vol Prozent x 8 (spezifisches Gewicht von Alkohol)

Standardgläser:

1 Glas Bier 0,3 Liter x 5 Vol.Prozent x 8 = 12 g Alkohol

(z.B. 1 Glas Bier 300 ml: 300 ml x (5/100) x 0,8 = 12 g Alkohol)



1 Trinkeinheit Bier 200 ml: 200 ml x (5/100) x 0,8 = 8 g Alkohol

1 Trinkeinheit Bier 0.2 Liter hat Promille bei mir: 8 g / (104 kg * 0,7) = 8 mg / 72,8 = 0,11 Promille



1 Trinkeinheit Wein 0,2 Liter hat Promille bei mir: 20 g Alkohol / 72,8 = 0,274 Promille

1 Trinkeinheit Wein / Sekt 0,1 Liter hat Promille bei mir: 12,5 Vol x 8 /0,1 = 10 g Alkohol / 72,8 = 0,137 Promille



1 Glas Wein 0,2 Liter = 20 g

1 Glas Schnaps (50%): 2 cl = 8 g Alkohol



Reiner Alkohol pro Liter sind also bei:

Bier 5 % = 40 g (reiner Alkohol pro Liter )

Wein 10 % = 80 g (reiner Alkohol pro Liter )

Jägermeister 35 % = 280 g (reiner Alkohol pro Liter )

Whisky 40 % = 320 g (z.B. ein Glas mit 2 cl = 0,02 l (reiner Alkohol pro Liter )




Alkohol Abbaugeschwindigkeit:

Es wird ca. 10 % des Normalkörpergewichts abgebaut.

Als Normalgewichtig gilt Körpergröße abzügl. 100 cm. D.h. bei mir 196 abzügl. 100 = 96.

d.h. 96 kg x 0,1 = 9,6 g / Std.



Welche Menge Wein müssen Sie innerhalb von 6 Stunden trinken um ca. 1,7 Promille zu haben: (bei mir)

Berechnung ohne Abbaufaktor:

1,7 = g / 72,8

Umstellung: 1,7 * 72,8 = 123, 76 g

123,76 g / 80 g (Alkohol pro Liter Wein) = 1,5 Liter Wein



Abbaufaktor pro Stunde ca. 0,1

Trinkdauer: 6 Stunden

Mit Umstellung (1,7+0,6) * 72,8 = 167,44 g

167,44 g / 80 g = 2,093 Liter



Berechnung mit Abbaufaktor 9,6 g / Std.:

Trinkdauer 6 Stunden:

6 Std x 9,6 g = 57,6 g

123,76 g + 72,8 g = 196,56 g

Dies entspricht: 196,56 g / 19,2 g (Alkohol pro 0,2 Liter) = 10,24 x 0,2 = 2,04 Liter



Wie lange hätten sie bei zuletzt bei Ihnen festgestellten Blutalkoholkonzentration von 1,65 Promille warten müssen, bis Sie Ihren Blutalkohol auf 0,0 Promille abgebaut hätten?

Unter Annahme des Abbaus von 0,1 Promille 16,5 Stunden.



Nennen Sie den Reduktionsfaktor für Männer?

-0,7 für normalgewichtige Männer, für fettleibige 0,6 oder 0,8 für hagere.



Wieviel Flüssigkeitsanteile hat ein Mann?

Faktor seines Körpergewichtes x Normalkörpergewicht (Körpergröße – 100), d.h. bei mir 196 cm – 100 cm = 96 cm x 0,7 = 67,2



Nennen Sie den Reduktionsfaktor für Frauen.
-0,6 für normalgewichtige Frauen. Frauen haben einen höheren Unterhautfettgewebe als Männer.



Wieviel Flüssigkeitsanteil hat eine Frau?

Normalkörpergewicht (Körpergröße – 100) x Faktor 0,6 (bei Frauen)



Wie viel Promille werden pro Stunde seit Trinkbeginn durchschnittlich abgebaut? =

0,1 bis 0,15 Promille, genauer 10 % vom Normalgewicht (Größe abzügl. 100), d.h. bei mir:

196-100 = 96 x 0,1 = 9,6 g.

Promille: 9,6g / 72,8 = 0,13 Promille.


Wie lange braucht Ihr Körper um

1 Glas Bier 0,4 L 5% 16g

Ein Glas Wein 0,02 12,5% 20g

Ein Glas Sekt 0,01 L 12,5% 10g

Ein Glas Schnaps 0,02 L 40% 8g


Welche menschlichen inneren Faktoren führen langfristig möglicherweise in den Missbrauch oder in die Abhängigkeit ?

-Ausblendung von Missstimmungen, Missempfindungen, unangenehmen Erfahrungen,

-Abbau von seelischem Stress, Angst oder psychischem Schmerz, posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen,

-Umgang mit Empfindungen innerer Leere, Einsamkeit, Frustration,

-Verlust an Lebensperspektiven oder Lebenssinn, unterdrückter Ärger, zu geringes Selbstwertgefühl.



Was bedeutet der Begriff Toleranz bei Alkoholmissbrauch?

-Die fortwährende Zufuhr eines körperfremden Stoffes wirkt auf die Funktionsabläufe im Körper als eine Störung, auf die er sich zunehmend einstellend kann. Er reagiert weniger auf die Substanz. Um die angemessene Wirkung (betäubende Funktion) weiterhin zu erzielen muss die Dosis erhöht werden.


Ab welcher Menge reinen Alkohol pro Tag in Gramm wird weltweit von Gesundheitsschädigend bei Männern und Frauen gesprochen?

40 g pro Tag, d.h. 2 Bier / Tag. Bei Frauen die Hälfte. Nach neusten Studien sind ca. 100 g Alkohol pro Woche, d.h. 5 Flaschen in der Woche gesundheitsschädlich.



Ab welcher Blutalkoholkonzentration muss man sich einer Medizinisch-psychologischen Begutachtungen unterziehen ?

ab 1,6 Promille


Ab welcher Promillezahl kann man nach medizinischen Standards von chronischer, schwerer Alkoholproblematik ausgehen, wenn die Person keine schweren Intoxikationen Vergiftungserscheinungen) aufweist*?


- Ca. ab 1,3 Promille. (Quelle: Anschreiben Verkehrsbehörde)



Mit welcher Einheit wird Alkohol auf Getränken angegeben.

Auf einer Bierflasche wird der Alkoholgehalt in Volumenprozent Vol.-% angegeben. Bier enthält in der Regel 5 Vol.-% und Wein ca. 10 Vol.-% .

Rechnen Sie aus, wieviel Gramm Alkohol je Liter das hier genannte Bier und der Wein haben !

Alkoholgehalt: Menge des Getränks (ml) x (Vol.-% /100) x 0,8

- Bier enthält ca. 40 g reinen Alkohol pro Liter.

- Wein enthält ca. 80 g reinen Alkohol pro Liter.



Welche Bedingungen beeinflussen die Höhe der Blutalkoholkonzentration im Körper?

Anteil der Körperflüssigkeit, Trinkmenge und Geschwindigkeit





Auf welches Organ wirkt der Alkohol am stärksten ?

Gehirn



In welchem Organ ist, bezogen auf die Fläche des Organs und die Anzahl der Alkoholmoleküle, die Alkoholkonzentration nach 30 Minuten am größten?

Gehirnrinde



Wann spricht man von Alkoholmissbrauch ?

-Alkohol wird vor allem wegen der psychischen Wirkung (Betäubung, Entspannung...) eingesetzt.



Wann spricht man Alkoholabhängigkeit ?

-Unwiderstehliches Verlangen nach Alkohol.
-es treten Entzugserscheinungen auf.


-Störungen im vegetativem Nervensystem, Schwitzen, Tremor (Muskelzittern), Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle.

-Gedächtnis- und Denkstörungen.



Nennen Sie 6 Kriterien des ICD 10 ( Internationale Klassifikation psychischer Störungen) für Abhängigkeit!

-Starker Wunsch oder Zwang, Alkohol zu konsumieren,

-verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Beginns, Beendigung und Menge des Konsums,

-körperliche Entzugssyndrom,

-Nachweis einer Toleranz,

-fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen zugunsten des Alkoholkonsums,

-Konsum trotz Nachweises eindeutiger körperlicher Schäden (Leber), psychischer (Depression), sozialer Beeinträchtigungen (Arbeitsplatzverlust).



Wie viele Kriterien müssen erfüllt sein, um von Abhängigkeit zu sprechen?

3 Kriterien



Nennen Sie einige innere Gründe für Alkoholkonsum !

-Einsamkeit ; Angst ; sich überfordert fühlen;

-Suche nach Ruhe; Gelassenheit und Geborgenheit;
-Unterforderung und innere Leere etc.



Nennen Sie einige äußere Gründe für Alkoholkonsum !
- Trennung, Scheidung, Probleme mit dem Lebenspartner,
- schwierige Strukturen am Arbeitsplatz etc.



Nennen Sie einige innere Gründe für stabile Veränderungen hin zu kontrolliertem Trinken oder zu Alkoholabstinenz, die Sie von sich oder anderen Menschen kennen !

- ich kann Gefühle äußern;

- habe gelernt, auf andere Menschen zuzugehen;

- ich kann besser mit Hierarchien und Autorität umgehen;

- ich habe „NEIN“-sagen gelernt;

- ich habe gelernt zu vertrauen; zu lieben usw.

Was bedeutet der Begriff Bagatellisierung, der in negativen Gutachten immer wieder auftaucht ?

-Der Klient schiebt die Schuld für die Alkoholfahrt auf externe Faktoren, leugnet eigene
Anteile, gibt zu geringe Trinkmengen an.



Promille und Anteil des wasserhaltigen Körpergewebes

Ein Mann im Normalgewicht hat ca. 70 % wasserhaltiges Gewebe



Abbau von Promille

Es wird ca, 0,1 bis 0,15 Promille pro Stunde abgebaut.



Mit wie viel Alkohol kann das Autofahren verantwortet werden?

Sofern keine Ausfallerscheinigungen auftreten kann laut Gesetzgeber das Fahren mit bis zum 0,5 Promille verantwortet werden.



Strafrecht und die Bestrafungen
 

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Grundsätzliches zur Darstellung von dem Psychologen:

Sie müssen in der Lage sein, die realistische Trinkmenge am Tattag dem Gutachter angeben zu können

Der Alkoholaufbau und Alkoholabbau im Körper muss klar dargestellt werden.

Eingestehen, dass Sie mit Alkohol ein Problem gehabt haben. Plausibel aufzeigen, was Sie daraus gelernt haben.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit müssen erkannt werden.

Reue und Einsicht.

Die neue Verhaltensänderung wird als positiv erlebt.

Selbstreflexion in neben der Fähigkeit zu lieben, und Wärme zu geben, eines der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten. Das Wort „man“ statt „ich“ signalisiert in der Regel Abwehr und Widerstand, weist auf nicht hinreichende Aufarbeitung und Selbstreflexion!

Eigene Verhaltenskontrolle (Vermeidungsstrategien) in Trinksituationen (Feiern) ist nicht „einfach“ herzustellen, wird sonst als „selbsttäuschender Optimums“ gewertet!

Warum sollte es jetzt plötzlich einfach sein. Wo habe ich die neuen Verhaltensweisen gelernt und hinreichend erfolgreich erprobt.

Eigene Selbsterwartungshaltung sollte deutlich erhöht sein!

Der eigene Lebensprozess und der Anteil eigener Verantwortung muss von mir zusammenhängend dargelegt werden können. Stimmige starke Motive. Wie kam es dazu?

Stimmige starke Motive (Antriebe, „tieferer Grund für etwas) um mit dem Alkohol und Rauchen aufzuhören: z.B.: Angst vor Krankheiten, Krebs etc.,

Im Alltagsleben gibt es eine Trennung zwischen „innerem Motiv“ (z.B. Hungergefühl), „äußeres Motiv“: z.B. Meine Frau sagt: ich soll einkaufen gehen.

Wissenschaftlich gesehen sind im Prinzip alle Motive „innere Motive“

Hinter jedem Verhalten steht ein Gefühl, eine Emotion (oder mehrere vermischen sich), treiben uns an und bestimmen unserer Leben entscheidend.

Viele wichtige positive Folgeerscheinungen meiner Abstinenz. Es geht mir bedeutend besser jetzt, in jeder Hinsicht.

Auseinandersetzen mit den Zusammenhängen der Erlebnisse, nicht nur einzelne Deutung und Interpretation.

Gründe warum ich früher mitgetrunken habe: unbewusste Angst, das Betriebsklima (oder das gesellige Zusammensein im Freundeskreis) zu stören, wenn ich nicht mittrinke. Andere könnte auf mich aufmerksam werden, ich gerate dadurch in den Mittelpunkt und muss mich rechtfertigen für meine Abstinenz. Könnte so als schwach eingestuft werden, Ablehnung erfahren.

Innere Motive: Angst, die Kontrolle über viele Situationen im Leben zu verlieren; mich überfordert fühlen

In der Gesellschaft gelten Ängste als „persönliches charakterliches Defizit“.

Ich sah die Angstfreiheit (oberflächlich gesehen), als einen positiven Wert (daher verleugnen, Verdrängungen, abwehren).

Meine ständig unterdrückten Gefühle, durch meinen Alkoholmissbrauch, führte bei mir zu einem Gefühl der „inneren Leere“.

Drogenabhängigkeit und Alkoholismus sind keine Krankheiten im üblichen Sinne, wie Rheuma oder Fußpilz. Es handelt sich vielmehr um riskante Lebensstile, die allerdings schwerwiegende psychische Störungen und/oder körperliche Krankheiten nach sich ziehen können.

Drogenabhängigkeit und Alkoholismus entstehen offenbar durch ein Wechselspiel von Faktoren, die in der Droge, der Person und der Umwelt liegen.

Es müssen stichhaltige Gründe angegeben werden, die zur Abstinenz bzw. Reduzierung des Alkoholkonsums führten :

(z. B. Gefahr des beruflichen Abstiegs, des Zerfalls der Familie, gesundheitliche Störungen etc.). Der innere Kampf gegen die Versuchung, rückfällig zu werden, soll dabei beschrieben werden.

Bei Verkehrsverstößen ohne Alkohol geht es um die Darstellung des Tathergangs und der Gründe für eine ordnungswidrige Fahrweise (z. B. warum zu schnell gefahren wurde) sowie der Lehren, die aus der Ahndung gezogen wurden. Erforderlich ist auch hier die selbstkritische Feststellung, was falsch gemacht wurde und wie in Zukunft ein verkehrsgerechtes Verhalten erreicht werden kann.

Neben Sex gehört das Thema "Drogenabhängigkeit und Drogen" zu jenen Bereichen, über die man nur sehr schwer rational diskutieren kann. Zu den Barrieren, die einer rationalen Auseinandersetzung entgegenstehen, zählen Verdrängung, Verleugnung, Abscheu, Angst und die Diskriminierung von Minderheiten.

Während der Drogenabhängigkeit der Beigeschmack des Verbotenen und Anrüchigen anhaftet, wird über alkoholische Getränke wie Wein und Bier gern gefachsimpelt. Sie gehören zur Normalität. Dabei bringt der Alkohol natürlich wesentlich mehr Menschen um, zerstört mehr Ehen und Familien als die illegalen Drogen. Alkohol kennt jeder, und doch ist es "das unbekannte Rauschgift".

Über die Ursachen des Alkoholismus und der Drogenabhängigkeit wird in der Fachwelt noch gestritten. Manche meinen, diese Süchte bzw. Abhängigkeiten seien überwiegend vererbt, also genetisch bedingt bzw. mitbedingt. Die Forschung konnte diese Hypothese allerdings bisher noch nicht bestätigen. Es sieht beim gegenwärtigen Stand der Erkenntnis so aus, dass die Erbanlagen nur eine Ursache unter vielen sind.

Auch die Theorie einer Suchtpersönlichkeit musste inzwischen verworfen werden. Es gibt kein Muster von Persönlichkeitsmerkmalen, das allen Süchtigen gemeinsam ist.



Motive:

akzeptable Trinkmotive:

* zu besonderen Anläßen
(z.B. Anstoßen bei Geburtstagen (nicht jeden!), Familienfesten, Weihnachtsfeiern, Sylvester...)

* zur Belohnung bei persönlichen Erfolgen
(z.B. nach bestandener Prüfung, erfolgreiche Wohnungssuche, neuer Job...)

* zum Genuss beim Essen
(z.B. abends im Restaurant als Abrundung...)

Negative Trinkmotive

mit positiver Empfindung:


* Entspannungstrinken in Ruhephasen
(z.B. zum seelischen Ausgleich, Stressabbau....)

* Lockerungstrinken zum Hemmungsabbau
(z.B. zum Flirten, vor mündlichen Prüfungen, vor und während Gesprächen...)

* Aktivierungstrinken zur körperlichen und geistigen Leistungssteigerung
(z.B. im privaten/intimen Bereich, beim Sport, im Beruf, vor Prüfungen...)

* Befindungstrinken
(z.B. als Verteiler nach fettigem Essen, bei Erkältungen, Frieren, Schwitzen, als Einschlafhilfe...)

* Gewohnheitstrinken
(z.B. als "Muss" beim Fernsehen, in der Disco, auf Partys...)

* Kampftrinken / Wetttrinken
(z.B. Sangria mit Strohhälmen aus Eimern am Balneario 6, Flaschendrehen, Partyspiele...)

mit neutralisierender oder mildernder Empfindung:

* Mittrinken aus Gruppenzwang, um sich nicht auszugrenzen
(z.B. mit Freunden, Kollegen, Kameraden...)

* Verdrängungstrinken / Bewältigungstrinken bei Frust, Problemen und Krisen
(z.B. Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Krankheit, finanzielle Schwierigkeiten, keine Zukunftsperspektive...)

* Betäubungstrinken bei körperlichen und seelischen Schmerzen
(z.B. schwere Einschlafstörungen, Kopfschmerzen, Trennungsschmerz, Liebeskummer...)

* Suchttrinken zur Kompensation der Folgen des Trinkens
(z.B. körperliche und seelische Entzugserscheinungen, Depressionen, Angstzustände...)



Innere - Äußere Motive

Vor der TF

Hemmungsbefreiend



  • Leichtere Kommunikation
  • Diskussionsfreudiger
  • Kommunikation mit dem anderen Geschlecht

Gruppenzwang


  • Dazugehörigkeit
  • Beweisen von falscher Stärke

Verantwortungspflicht


  • Druckabbau
  • Problemverarbeitung / Beruf Privat
Entspannung


  • Innerliche Ruhe finden
  • Abschalten/Vergessen vom Altag
Arbeit


  • Angst ums Arbeitsverhältnis
  • Zukunftsperspektiven
  • Arbeitszeiten/Schichtarbeit

Bewältigung nach der TF

Verantwortungspflicht



  • Offene Gespräche
  • Respekt und Vertrauen

Stress


  • Abbau durch Sport
  • Wellness/ Spaziergänge
  • Hobbies
Psyche


  • Fachliche Unterstützung SHG
  • Stärkung Selbsbewusstsein
  • Respekt
  • Erlangen von Selbstsicherheit
  • Eigenes Vertrauen zu sich
Privat


  • Freundeskreis / Isolation der falschen Freunde
  • Unterstützung eigene Familie
  • Abbau falscher Scham
  • Keine Unterdrückung von Gefühlen
 

Lustiger Fahrradjunker

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Bedingungsgeflecht

Die multifaktorielle Entstehung gilt heute als die wahrscheinlichste Erklärung der Alkoholkrankheit. Darunter wird ein Zusammentreffen zahlreicher ungünstiger Umstände und Bedingungen verstanden, die in ihren Wechselwirkungen die Entwicklung der Alkoholkrankheit Fördern. Vereinfacht lässt sich die Entstehung auf drei Hauptfaktoren zurückführen:

* Droge Alkohol mit ihren seelischen und körperlichen Wirkungen
* Persönlichkeit mit einer mehr oder minder stark ausgeprägten seelischen Grundstörung
* Umwelt mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und den individuellen sozialen Einflüssen.

Die tieferen Ursachen und auslösenden Bedingungen bilden ein Geflecht, das eine Vielzahl von Wechselbeziehungen zulässt. Diese Verflechtungen erklären die Vielfalt des Erscheinungsbildes, das der Alkoholkranke bieten kann. Das bedeutet aber nicht, dass die noch zu erörternden Faktoren in jedem Fall nachweisbar sein müssen. Kein Alkoholiker gleicht dem anderen!

Klinische, testpsychologische und psychoanalytische Untersuchungen haben gezeigt, dass es einen bestimmten, allen Alkoholkranken gemeinsamen seelischen Faktor nicht gibt. Die Motive, Fehlhaltungen, Befindlichkeitsstörungen und Veranlagungen, die zur Alkoholabhängigkeit führen, sind von Fall zu Fall verschieden. Allerdings treten einige Merkmale gehäuft auf, die als Teilfaktoren im Bedingungsgefüge der Alkoholkrankheit eine wesentliche Rolle spielen können. Die Kenntnis dieser Faktoren bildet eine wichtige Voraussetzung für die Therapie. Welchem Persönlichkeitsfaktor bzw. welchen Konflikten und psychischen Entwicklungsstörungen am Abhängigkeitsprozess der größte Anteil zukommt, ist im Einzelfall zu prüfen.

Als Persönlichkeitseigenschaften kommen gehäuft bei Alkoholkranken vor:

* unzureichende Realitätsanpassung und Schwierigkeiten in der Herstellung dauerhafter sozialer Beziehungen
* Fehlhaltungen wie Frustrationsintoleranz, d.h. mangelnde Fähigkeit Spannungen zu ertragen
* Verlangen nach rascher Wunscherfüllung und dementsprechend geringes Durchhaltevermögen und Labilität.

Bei vielen Alkoholkranken treten affektive Befindlichkeitsstörungen auf mit dysphorischen (gereizt-missmutigen), depressiven (gedrückten) oder hypomanischen (gehobenen) Stimmungszuständen, die längerfristig anhalten können. Ebenso wird von Alkoholikern häufig über Angst-, Spannungs- und Unruhezustände sowie über körperliche Missempfindungen geklagt.

In den meisten Fällen ist es nicht mehr möglich, aus den genannten Beschwerden herauszufinden, ob sie ursprünglich für den Alkoholmissbrauch und die nachfolgende Abhängigkeit entscheidend waren oder ob sie als Begleitsymptome einer sich entwickelnden Alkoholkrankheit aufzufassen sind. Die Frage nach der Unterscheidung von Ursache und Wirkung bleibt aber zweitrangig, denn letzten Endes kommt es darauf an, die für das Fortbestehen der Abhängigkeit wichtigen psychodynamischen und psychopathologischen Phänomene zu erfassen.

Beispielsweise können zur Depression neigende Stimmungsschwankungen, die erst durch die Alkoholkrankheit ausgelöst worden sind, durchaus in einer Wechselwirkung das Fortbestehen der Alkoholkrankheit unterhalten. Daher ist nicht nur in jedem Einzelfall abzuklären, welche psychopathologischen Phänomene im Krankheitsverlauf von entscheidender Bedeutung waren. Gleichzeitig muss auch untersucht werden, welcher Stellenwert ihnen im jeweiligen Stadium der Behandlung zukommt.

Hinweise Für die speziellen Probleme des Alkoholkranken geben zusätzlich die unterschiedlichen Trinkmotive, die den erhöhten Alkoholkonsum ausgelöst haben. So kann Alkohol dazu benutzt worden sein, quälende Unruhe, Verdruss, Angst, Spannungen, Sorgen, Verstimmungen, Hemmungen, Gefühle der Langeweile, der Einsamkeit, der Selbstunsicherheit und der Minderwertigkeit zu beseitigen oder zu mindern. Andere sehen Alkohol als eine aktivierende Droge an und wollen mit ihr in eine gehobene Stimmung, zu einem gesteigerten Selbstwertgefühl, zu größerer Erlebniskraft oder zu Machtbewusstsein kommen. Diesen Motivationen liegt das zutiefst menschliche Bestreben zugrunde, Unlust zu beseitigen oder Lust zu verstärken. Für den Alkoholkranken ist Alkohol Mittel zum Zweck geworden. Anstatt sich aktiv mit den ihn belastenden Problemen des täglichen Lebens auseinander zu setzen, verharrt er in passiver Haltung und versucht sein Unbehagen durch Alkohol zu dämpfen. In gewisser Weise ist daher die ständige Anwendung der Droge Alkohol zur Behebung von Alltagssorgen eine Flucht aus der Realität in eine Scheinlösung, die nicht weiterhilft, sondern höchstens für kurze Zeit ein Gefühl des Vergessens oder der Erleichterung verschafft. Insofern ist Alkohol für den Alkoholkranken ein Selbstheilungsversuch mit untauglichen Mitteln, die auf längere Sicht zur Selbstzerstörung führen.

Aus tiefenpsychologisch-psychoanalytischer Sicht beruht die Sucht in erster Linie auf einer Störung der Persönlichkeitsentwicklung in der frühen Kindheit. Neben anderen Störungen wird von einer Ich-Schwäche ausgegangen, die dazu fuhrt, dass das "Ich" nur mangelhaft in der Lage ist, sich mit den Triebimpulsen des "Es" und den Forderungen des "Über-Ich" auseinander zu setzen. Die Abwehr affektiver Impulse ist geschwächt, und die Fähigkeit des "Ich" zum Ertragen von Spannungen liegt extrem niedrig. Durch die Einnahme des Suchtmittels versucht der Süchtige im Sinne der Selbstmedikation, unerträgliche innere Spannungen herabzusetzen, Trennungsschmerzen, Ängste oder Wut zu verdrängen und statt dessen ein wohliges Körpergefühl sowie einen angenehmen Stimmungszustand zu erreichen. Alkohol bietet damit kurzfristig einen Schutz vor unerträglichen Affekten.

Daneben scheint der Alkohol die kritischen Forderungen des "Über-Ich" abzuschwächen, was ebenfalls zu einer vorübergehenden Entlastung des "Ich" führt.

Der vom "Über-Ich" oder Gewissen ausgehende Druck kann von unbewussten, unerfüllbaren Idealvorstellungen
ausgehen, aber auch von unbewussten, sadistisch gefärbten, permanenten Selbstvorwürfen und Herabsetzungen. Ein Motiv zum Alkoholtrinken wäre dann die unbewusste Suche nach einer Entlastung und nach einem Schutz vor den unerträglichen Forderungen des "Über-Ich".

Das lern- und verhaltenstheoretische Suchtmodell erklärt die Suchtentstehung als erlerntes Fehlverhalten. Als positiver Verstärker zur Fortsetzung des Fehlverhaltens kommen die angenehmen Selbsterfahrungen durch das Trinken von Alkohol in Betracht, aber auch die Vorbildfunktion von Erwachsenen und Gleichaltrigen. Bei fortgeschrittenem Alkoholmissbrauch kommt als positiver Verstärker die Erfahrung hinzu, dass sich Entzugserscheinungen als negative Verstärker durch den Alkoholkonsum vermeiden lassen.

Das Trinkverhalten wird vom Vorbild der Primärgruppe, das heißt von der Familie und dem Freundeskreis, wesentlich beeinflusst. Jugendliche tendieren insgesamt dazu, die Trinkgewohnheiten der Erwachsenen zu übernehmen. Einen zusätzlichen Einfluss nimmt der Bekanntenkreis auf das Trinkverhalten des Jugendlichen, der pubertätsbedingt nach anderen Vorbildern als den Eltern sucht und zu gruppenkonformem Verhalten neigt.

Bei der Erforschung des biologischen Suchtmodells stehen heute vor allem die Neurotransmitter, wie Dopamin, Noradrenalin, GABA, Serotonin, Glutamat und die Endorphine, im Mittelpunkt des Interesses. Dabei geht es insbesondere um die Abklärung der biochemischen Grundlage der Entwicklung einer Alkoholtoleranz, um ein besseres Verstehen des starken Verlangens nach Alkohol, um die biochemischen Veränderungen beim Entzugssyndrom und um die biochemischen Faktoren einer Alkoholabhängigkeit. Vermutet werden Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Neurotransmittersystemen und den Neuropeptiden einerseits sowie den kortikalen Strukturen des sogenannten Suchtgedächtnisses andererseits.

Ein weiterer biologischer Forschungsansatz befasst sich mit der Abklärung von Erbfaktoren bei der Entstehung einer Alkoholkrankheit. Dafür spricht das gehäufte Vorkommen des Alkoholismus in der gleichen Familie. Als Gegenargument wurden Milieufaktoren angeführt, die zum gleichen Ergebnis führen können. So ließe sich das gehäufte Vorkommen von Alkoholikern in einer Familie allein durch die Nachahmung der elterlichen Vorbilder erklären im Sinne des sozialen Lernens. Um Klarheit darüber zu schaffen, wurden als Zielgruppe für diese Untersuchungen in sogenannten Adoptivstudien Kinder ausgewählt, die getrennt von ihren alkoholkranken Eltern in Pflegefamilien aufwuchsen. Die Ergebnisse stützen eindeutig die Annahme von Erbfaktoren, denn es fand sich auch bei den getrennt von den Eltern in Pflegefamilien aufgewachsenen Söhnen eine deutlich erhöhte Alkoholismusrate. Bei den Töchtern ließ sich dagegen keine so eindeutige Beziehung feststellen.

Vererbt wird sicher nicht die Alkoholkrankheit als solche, sondern nur eine konstitutionelle Disposition. Es könnte sich dabei um bestimmte Persönlichkeitseigenschaften handeln, die wie bei den Eltern zu positiven Trinkerfahrungen führen und insofern den fortgesetzten Missbrauch begünstigen.

Quelle: Bundesvereinigung für Gesundheit e.V., i. A. des Bundesministeriums für Gesundheit (Broschüre)

Psychologie oder Die Lehre des menschlichen Handeln und Denken

Das eine Gewöhnung an Alkohol und andere Suchtmittel entstanden ist, liegt weit länger zurück, als man es sich selbst vorstellen kann. Erst nachdem ein einschneidendes Erlebnis in unserem Leben eingetroffen ist, z. Bsp. der Verlust eines Führerscheines oder sich der Verantwortung in einer Strafsache unterziehen zu müssen, fangen wir erstmals an, darüber nachzudenken, warum oder wieso es eigentlich zu diesem Konsum kam. Bei dieser Frage konzentrieren wir uns unbewusst auf die äußeren Motive, sprich Bekanntenkreis, Arbeit, familiäre Verhältnisse, u.s.w.
Finanzielle Hintergründe, die oberflächlich im Volksmund als “Problem“ bezeichnet werden. Dieses ist aber nicht grundlegend als ausschlaggebend für unser Handeln anzusehen. Von vielmehr größerer Bedeutung sind die inneren Motive, die uns begleiten - die eigenen Gefühle und Emotionen. Unsere Empfindungen und Gefühle, die in uns aufsteigen, entstehen durch die Einwirkung der äußerlichen Motive. Um seine Probleme aber zukünftig neutral und ohne Suchtmittel zu bewältigen, bedarf es einer Reflexion über sich selbst.

Und hier beginnt der schwierigste Teil der Reflexion, denn nun muss man sich über sich selbst Gedanken machen, die eigenen Schwächen eingestehen und die Fehler bei sich selbst suchen. Einfacher war es in der Vergangenheit die Fehler bei anderen zu suchen, somit hat man sich selbst ja nicht bewusst in Frage gestellt.

Der Konsum von Suchtmitteln ist letztlich wegen seiner betäubenden Wirkung "hilfreich", um sich seiner Problemwelt zu entziehen und sich damit in eine selbst erschaffene “schöne Welt“ versetzen zu können. Auf langer Sicht entsteht dann die Abhängigkeit bis hin zur Sucht, die Stufen sind langsam und nicht zu erkennen.
Es gibt verschiedene Arten; einige möchte ich dennoch als Beispiel mal nennen:

* Isolierung seines Umfeldes ( Besuche reduzieren sich )
* Hinweise auf seinen Konsum von anderen werden als Angriff oder Beleidigung gesehen
* Irreales denken wie: ( die ganze Welt ist Schlecht )
* Schuldgefühle
* Minderwertigkeitskomplexe ( Ich mache nichts richtig )
* Verbale Aggression
* Handgreifliche Aggression
* Problementwicklung auf der Arbeit ( Jeden Tag übermüdet )

Später fängt man an, auf weiteren Lebensgenuss zu verzichten, da die finanziellen Mittel mehr und mehr in den Konsum investiert werden; wenn der Konsum den finanziellen Rahmen übersteigt, beginnt langsam die Beschaffungkriminalität.

Aber wie kommt es nun dazu, was ist der eigentliche Auslöser ? Wir gehen nun einen Schritt weiter zurück, wir gehen in uns selbst auf unsere Gefühlsebene.

Was empfinden wir, wenn wir gefragt werden z. Bspl.
von unserem Chef:

"Herr / Frau XXX wo sind denn die Unterlagen von …."
"ich finde sie nicht!"
je nach dem wie der Tonfall ist, fühlen wir uns dann angegriffen oder verantwortlich. Oftmals ist schon falsche Kommunikation und falsches Zuhören Auslöser für das persönliche Unmutgefühl.

In diesem Bsp. liegt der Fehler bei uns. Wir hören falsch.

Die Frage des Chefs ist sachlich bezogen und so sollten wir dieses dann auch verstehen und antworten:
"verstehe, das Sie ärgerlich sind, aber ich habe sie nicht in der Hand gehabt, möchten Sie das ich nachschaue?"

In diesem Moment haben wir eine objektive Konfliktlösung geschaffen. Ich habe keine Schuldgefühle und mein Gegenüber hat keinen Anlass bekommen noch ärgerlicher zu werden.

Das nennt man: achten auf seine eigene Gefühlswelt sowie der meiner Mitmenschen.

Durch das richtige Zuhören erlangt man unter anderem dann die nächste Stufe, die Gelassenheit.

Durch die gewonnenen erlernten Fähigkeit des richtigen Zuhörens, hat man zugleich die richtige Gelassenheit
gewonnen, die seine inneren Ausgeglichenheit nicht mehr aus der Balance bringen kann.

Warum empfinden wir einen Menschen als nicht Sympathisch oder als unangenehm, obwohl man mit diesem Menschen nicht viel geredet hat, der Volksspruch "der erste Eindruck zählt" kommt nicht von ungefähr. In den ersten Sekunden, in denen man einen Menschen sieht, fangen wir an, ihn zu “scannen “; ohne uns darüber bewusst zu sein, achten wir in diesen Sekunden auf den gesamten Eindruck, die dieser Mensch mit sich bringt, dazu zählt die Stimme, Tonart, die Körperhaltung, der Gesichtsausdruck. Sind uns diese nicht gesonnen, empfinden wir Ihn dann als unsympathisch.

Aber warum ist das so? Wir verbinden dieses Bild mit einer Begegnung aus unserer Vergangenheit, die wir nicht als angenehm empfunden haben.

Das kann sein:

- Die Art der Mutter oder des Vaters
- Der Exmann / die Exfrau
- Der Exfreund / die Exfreundin
- Der Opa, die Oma
- der Bruder, die Schwester
- Ein neutraler ehemaliger Bekannter usw.

Hierbei entstehen in uns Gefühle, die so genannten "Inneren Motive", die uns die innere Balance aus dem Gleichgewicht bringt. All diese Kleinigkeiten aus dem Alltagsleben führen zu einem großen irgendwann unerträglichem Ganzen. Diese Einwirkung wird dann versucht zu verdrängen durch betäubende Mittel wie Alkohol, Drogen, Medikamente etc pp.

Wenn man sich aber dieser Dinge bewusst geworden ist, kann man von SELBSTBEWUSST sprechen und eine neue Strategie entwickeln, um mit diesen Faktoren klar zu kommen.




Aber das Wichtigste ist, dass ein theoretisches Wissen als solches nicht ausreicht, denn um eine zukünftige positive Lebenseinstellung erreichen zu wollen, ist es wichtig es zu LEBEN!!!!!


Vermeidungsstrategien

Was folgt ist der Versuch die Gedanken eines Psychologen zu orakeln.

Der Mensch reagiert auf positive Reize.
Hat er einmal etwas getan und was davon gehabt, wird er das Verhalten wiederholen, aus dieser Erfahrung etwas lernen.
Je öfter er diesen Vorgang wiederholt, desto schneller stellt sich eine Routine ein.

Sollte es anfängliche Bedenken bei seinem Handeln gegeben haben, werden diese, durch die Vielzahl der positiven Signale, in den Hintergrund gedrängt. Langjährige Verhaltensmuster lassen sich dementsprechend nur schwer ändern.

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Entscheidungsfindung und Konfliktbewältigung

Ich fühle, also handle ich.
Das ist die Maxime, unter der die MPU gesehen werden sollte.
Ausschlaggebend für unser Handeln ist nicht das denken, sondern das Fühlen. Das kommt besonders zum Zuge, wenn es sich um Konfliktsituationen handelt.

Beispiel: "Ich weiß, dass ich nicht mehr fahren sollte, doch es wird schon nichts passieren."
Im Hinterkopf weiß ich zwar, dass mir Schaden droht, wenn ich erwischt werde, doch das gute Gefühl, das Auto vor der Tür und immer in meiner Reichweite zu wissen, läßt die Angst vor der Strafe in den Hintergrund treten.
Zusätzlich wird dieses Gefühl durch die enthemmende Wirkung der entsprechenden Substanzen erhöht.
-Alkohol
-Drogen
-Adrenalin

Die Entscheidung einen Verkehrsverstoss zu begehen, mag im Anfangsstadium aus einer Notsituation heraus entstanden sein, doch im Laufe der Zeit wird diese Entscheidung mehr und mehr von den Erfahrungen mit den Verstößen bestimmt. Bevor ein Verkehrsverstoss begangen wird, gibt es eine lange Reihe von Entscheidungen, die dann im Delikt ihren krönenden Abschluss finden.

Die Motivation mag völlig unterschiedlich erscheinen, letztendlich rechnet sich der Verursacher einen persönlichen,positiven Effekt aus.

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Wie vermeide ich zukünftiges Fehlverhalten.

Die Vermeidung beginnt mit einer ausführlichen Fehleranalyse:


-In welcher Stimmung habe ich mich zum Deliktzeitpunkt befunden?
-Was waren die Auslöser dieser Stimmungen?
-Bin ich durch mein Fühlen in einen Konflikt geraten?
-Hätte ich diesen Konflikt anders lösen können?
-Hätte ich dabei Hilfe gebraucht?

Wenn die Analyse abgeschlossen ist, arbeite ich diese Erkenntnisse in mein derzeitiges Verhalten ein:

-Ich erkenne meine Grundstimmung und kann die Einflüsse meines Umfeldes darauf deuten
-Ich suche mir Hilfe
-Ich wende Konfliktlösungen an, welche sich bewährt haben
 

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Fragensammlung:

Fragenkatalog aus Forum ausfüllen.

Seit wann sind Sie in Besitz eines Führerscheins?

Seit 1999, zum 18. Lebensjahr



Für welche Klassen besitzen Sie den Führerschein?

Damalige Klasse 3: B, BE, CE, C1E, M, L



Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 197cm
Gewicht:104 kg
Alter:38

eventl. Bundesland:
BW

Was ist passiert?

Datum der Auffälligkeit:10.05.2019
BAK: 1,65
Trinkbeginn:19:00 Uhr
Trinkende:01:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:05 Uhr



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Tathergang: Am Freitag den 10.05.2019 war mit Freunden und weiteren entfernten Bekannten auf dem Weinfest verabredet. Wir waren insgesamt 8 Personen. Ich traf gegen 20:00 Uhr dort ein. Wir haben dort etwas gegessen und dabei bis ca. 21:00 Uhr 2 Gläser Wein a 0,1 getrunken. Im Verlauf des Abends hatte jeder außer ich weiteren Wein in der Flasche spendiert. Wir haben die Sitzplätze im Laufe des Abends durchgewechselt, so dass ich jedem mich unterhalten konnte. Dabei habe ich etwas über 2 Liter Wein getrunken. Ich spürte die Trinkmenge bereits um Mitternacht deutlich und wollte aber auch meinen Beitrag leisten und spendierte eine weitere Flasche Wein. Hiervon hatte ich noch ca. zwei weitere Gläser a 0,1 getrunken, wobei ich das letzte Glas nicht mehr leergetrunken habe. Ich kann mich noch erinnern, dass wir die Flasche ungefähr halb voll stehen gelassen haben.

Um ca. kurz vor 2 Uhr begleitete ich noch ein neu gefundenes Pärchen unserer Gruppe zu Fuß ein Stück und verabschiedete mich dann. Mein Fahrrad wollte ich auf keinen Fall stehen lassen, da mir bereits früher ein Fahrrad entwendet wurde und ich dies auf keinen Fall mehr erleben wollte. Ich plante daher das Fahrrad schnellen Fußes in der Innenstadt in einer Privatgarage abzustellen, um von dort den Rest mit dem Taxi zu fahren. Das Fahrrad wollte ich am nächsten Tag oder bei einer Gelegenheit später abholen. Ich schob zunächst das Fahrrad in schnellem Gang eine Weile, fühlte mich wohl durch die Anstrengung etwas fitter. Ich spürte, dass ich viel getrunken hatte, dachte jedoch, dass ich unter 1,6 Promille habe.

Als die Möglichkeit bestand auf einem Fahrradweg zu fahren unternahm ich einen Fahrversuch. Ich wechselte zwischen Fahren und Schieben und sah dann im Verlauf eine Person neben dem Fahrradweg liegend auf dem Boden. Ich machte mir große Sorgen, sprach diese Person an. Sie reagierte sofort, so dass ich ihm hoch half. Ich sah ihn mir soweit das noch möglich war an und fragte ob alles in Ordnung sei, was mir bestätigt wurde. Kurz darauf sprachen mich zwei Polizisten an Ich bat darum nach Hause fahren zu dürfen, was mir verweigert wurde. Eine weitere Person war auch anwesend und wurde von den Polizisten befragt. Auf Nachfrage der Polizei bin ich und die Person, welche am Boden lag mit auf das Revier gefahren. Hier wurde nach ca. 2 Stunden Blut abgenommen. Danach bin ich nach Hause gelaufen.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Menge des getrunkenen Alkohols: etwas über 2 Liter Wein, d.h. 3 Flaschen Wein a 0,7 Liter, zwischen ca. 20:00 Uhr und ca. 01:45 Uhr

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Die Strecke, welche ich zurücklegen wollte beträgt ca. 6 km. Ich wurde von der Polizei angesprochen nach 4,5 km, von denen ich ca. 2 km gefahren bin.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung), Wie schätzen Sie sich für damalige Zeit bei der Trunkenheitsfahrt als Fahrer ein?


Nein, ich spürte, dass ich viel Alkohol getrunken hatte und konnte sicheres Fahren ausschließen. Erst einige Zeit später unternahm ich auf einem Fahrradweg einen Fahrversuch. In meinem unter Alkohol beeinträchtigen Denkweise, dachte ich daran bestimmt unter 1,6 Promille zu haben. Ich konnte mit Unsicherheiten eine kurze Strecke fahren. Ich war nicht mehr fahrtüchtig. Das Fahren eines Fahrrads, Autos oder anderen Verkehrsmitteln war fahrlässig. Ich habe sowohl mich wie auch andere mit dem Verhalten gefährdet und bin froh, dass nichts passiert ist.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ja, ich habe zunächst geplant, das Fahrrad in einer privaten Garage in der Innenstadt zu schieben und dort sicher abzuschließen. Ich hatte vor, mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Im Verlauf des Schiebens mit dem Fahrrad unternahm ich einen Fahrversuch.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ich bin noch nicht im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss aufgefallen. Ich bin niemals im gesetzlich unzulässigen Bereich mit dem Auto am Straßenverkehr teilgenommen. Mit dem Fahrrad bin ich jedoch schon öfters zu meiner Zeit als Student unter Alkoholeinfluss nach Hause gefahren.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus? (Tip Anmerkung von Jody lesen (danke Jody) KLICK)

Zu Fahrten unter Alkohol zählen auch Fahrten mit nur 0,1 Promille. Hinzu kommt, dass früher Fahrten mit dem Fahrrad von einer Feier zur nächsten Gang und gebe war. Ich habe vermutlich bestimmt mehrere hundert Mal unter Alkohol am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen.

Rückblickend kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich mit dem Auto niemals über der vorgeschriebenen Promillegrenze von 4,9 am Straßenverkehr teilgenommen habe.

Ein weitere Punkt ist Restalkohol, welchen ich Rückblickend eventuell zusätzlich noch unterschätzt habe und direkt am nächsten Tag mit dem Fahrrad unterwegs gewesen bin.

Mein Nichtaufffallen hat mich darin bestärkt weiter so fahren zu können, da ich keine negativen Erfahrungen dadurch erleidet habe. Ich habe meine Fahrtüchtigkeit unter Alkohol unterschätzt und dadurch mich und anderen in Gefahr gebracht.

Besonders als ich erfahren habe, dass ich gewohnt sein muss große Mengen Alkohol zu trinken, sonst hätte ich den hohen Promillewert gar nicht erreichen können. Ich habe meinen Vorsatz, stets das Fahrzeug bei größerem Alkohlkonsum stehen zu lassen, gebrochen. Hier war mir klar, dass dringend eine Aufarbeitung meines Trinkverhaltens, Ergründung meiner inneren und äußeren Trinkmotiven, äußeren Einflussfaktoren für den hohen Alkoholkonsum erforderlich mit dem Ziel diesen übermäßigen Konsum dauerhaft abzustellen - zum Schutz von mir und anderen.

Exploration



8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol? Wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? , Wann hatten sie den ersten Kontakt mit Alkohol?
(Allererste Erinnerung)


Ich kann mich daran erinnern, dass auf Geburtstagsfesten Sekt getrunken wurde und ich einen Orangensaft bekam.

Mit 14 Jahren habe ich im Schrank meiner Eltern Liköre gefunden. Da meine Eltern so gut wie nie Alkohol tranken, waren die Flaschen verbstaubt und alt. Ein Freund ich beschlossen nun endlich auszuprobieren, was es mit dem Alkohol auf sich hatte. Die endete damit, dass ich mich übergeben muss.

Dies führte dazu, dass ich erst mit 16 Jahren ein Alkopop probierte.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt? Wann haben sie mit dem regelmäßigen Trinken begonnen?



Anfangs mit 16 Jahren habe ich ca. 1mal im Monat 1 Bier a 0,33. Dies steigerte sich jedoch, als ich ca. 2 mal im Monat am Wochenende in die Diskothek gegangen bin. Hier trank ich ca. 3-4 Bier im Verlauf des ganzen Abends. Dies steigerte sich, dass ich regelmäßig am Wochenende diese Menge konsumiert habe. Zum Beginn ersten Studienteils in meiner Heimatstadt blieb dieses Trinkverhalten gleich, zusätzlich traf ich mich unter der Woche bis zu zweimal mit Freunden, wobei wir neben Kaffee auch ca. 3 Bier getrunken haben. Es gab einige Trinkspitzen bei besonderen Parties, wo zusätzlich zum Bier auch Schnaps getrunken wurde.

In meiner Zeit als Student meiner Studienstadt waren meine Freunde und ich bis zu 8 mal monatlich im Nachtleben unterwegs, es wurden zahlreiche Geburtstagsparties und Grillfeiern organisiert. Hier hat sich mein Trinkkonsum nochmal gesteigert und ich trank regelmäßig Alkohol. Ich trank an einem sehr langen Abend bis zum 10 Bier a 0,5, es wurde auch Schnaps ausgegeben. Zusätzlich habe ich mich mit Freunden abends unter der Woche ca. 1 bis 2 mal verabredet. Hier tranken wir jeder zwischen 1 und 4 Bier.

Es gab auch Partyabende, da trank ich lediglich 1 Bier. In den Lernphasen, welche 2 Monate andauerten trank ich keinen Alkohol. Alleine oder tagsüber trinke ich keinen Alkohol.

In den letzten Jahren hat sich mein Alkohlkonsum etwas verringert. In den letzten Jahren hatte ich 4 Hochtrinkereignisse wie am Tatabend, zudem trinke ich ca. 6-8 Bier zwei bis drei mal im Monat beim abendlichen geselligen Zusammensein mit Freunden. Hinzu kommt bis zu 4 Bier a 0,5 unter der Woche ca. 2-3 mal im Monat. Hinzu kommen gesonderte Ereignisse wie mein Geburtstag und Besuche auf dem Weihnachtsmarkt. An meinem Geburtstag habe ich einen Liter Glühwein getrunken.



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich trinke meistens Bier, aber auch Wein. Äußerst selten Cocktails. Ich drücke daher die Trinkmenge in Bier aus. Schnaps habe seit meinem Studium nicht mehr getrunken.

In meiner Jugendphase zwischen 16 und 18 Jahren trank ich anfangs 2 Bier a 0,33, später alle zwei Wochen 3-4 Bier in der Diskothek.

Während meines Studiums in meiner Heimatstadt trank ich 3-4 Bier, 4 mal im Monat. Zusätzlich noch unter der Woche bis zu zweimal 2 Bier.

Während meiner Studienzeit in meiner Studienzeit trank ich bis 10 Bier 0,5, teilweise auch Schnaps am Wochenende. Wir sind auch zweimal die Woche ausgegangen. Zudem haben wir uns unter der Woche zum Abendessen verabredet. Hier trank ich bis zu 4 Bier.

In den letzten Jahren hatte ich 4 Hochtrinkereignisse im Jahr wie am Tatabend, zudem habe ich ca. 6-8 Bier 2-3 mal im Monat beim abendlichen geselligen Zusammensein mit Freunden getrunken. Hinzu kommt bis zu 4 Bier a 0,5 unter der Woche ca. 2-3 mal im Monat. Außerdem kommen hier hinzu gesonderte Ereignisse wie Geburtstage und Besuche auf dem Weihnachtsmarkt. Ich habe an meinen Geburtstagsfeiern Ca: 1 Liter Glühwein getrunken.



11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Ich trank überwiegend Alkohol in Diskotheken mit meinen Freunden. Seit Beendigung meines Studiums habe ich mit meiner Frau oder Freunden Abends zum Essen Bier / oder Wein getrunken. Seit Beendigung meines Studiums gehe ich nicht mehr oft in Diskotheken. Seit Geburt meiner Kinder gar nicht mehr. Ich trinke jetzt überwiegend Alkohol auf besonderen Festen, wie z.B. Weinfesten mit bestimmten Personen.



12. Warum haben Sie getrunken? Welche Anlässe oder Gründe gab es für den jeweiligen Konsum?

Ein bis zwei Trinkeinheiten a 0,2 Liter Bier oder 0,1 Liter Wein habe ich aus Genuß aufgrund des Geschmacks des alkoholischen Getränks zu mir genommen. Zu einem guten Essen mit meiner Frau bei einem besonderen Anlass habe ich die Säure und Fruchtnote des Weines genossen.

Größere Mengen Alkohol habe ich dann getrunken, wenn ich „raus aus dem Alltag wollte und mich wieder an die Zeit von früher erinnern wollte. Als Familienvater mit Haus und 2 Kindern und meiner Selbständigkeit als Hausverwalter fühlte ich eingeschränkt und von außen kontrolliert. Ich habe mich danach gesehnt wie Freiheit und Unbeschwertheit meiner Studentenzeit wieder zu spüren. Da kam der Alkohol gerade recht um meine gute Laune im Zusammensein mit den Freunden zu steigern.

Außerdem wollte ich vermeintlichen Erwartungen der Gruppe entsprechen, dass ich Alkohol mit trinke. aus mehreren Gründen getrunken.

Anlässe für Hochtrinkereignisse waren stehts gesellschaftliche Treffen auf den Alkohol eine große Rolle oder zumindest bei meinen Freunden üblich waren wie z.B. Weinfeste, Brauereibesuche und früher Diskotheken. Ich halte niemals Alkohol getrunken, in Situationen, bei denen es Herausforderungen zu bewältigen galt.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Beim Trinken von wenig Alkohol wie z.B. einem Bier bemerke ich abgesehen vom Geschmack keine Wirkung.

Beim Trinken von 3-4 Bier a 0,5 Liter bemerkte eine leicht erheiternde und anregende Wirkung. Ich war redseliger.

Bei viel Alkohol, d.h. beim Trinken von 7-10 Bier a 0,5 bemerkte ich Selbstüberschätzung, Enthemmung, Gleichgewichtstörungen, bis hin zu leichter Distanzlosigkeit, ich spüre zudem zu später Stunde keine Müdigkeit mehr.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, es war seit ich Alkohol trinke in meinem Freundeskreis üblich und gehörte dazu.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Kurzfristig hatte ich nach höherem Alkoholkonsum, d.h. nach mehr als 2 Bier a 0,5 dies am nächsten Tag durch verminderte Leistungsfähigkeit bemerkt. Bei höherem Konsum kam hinzu, dass ich 2 Tage neben dem sogenannten Kater verstimmt war. Ansonsten gab es keine Auswirkungen.

Ich habe mich an Sonntagen nach dem Konsum von viel Alkohol am Vorabend immer besonders zusammengrissen, da ich der Meinung war, dass die Abende keinen Einfluss auf das Glück meiner Familie haben darf.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ja während meiner Zeit als Student in meiner Studentenstadt. Ich habe wesentlich häufiger Alkohol getrunken. Die Gründe lagen in meinem Freizeitverhalten und dem Freundeskreis. Ich ging oft in Diskotheken am Wochenende aus und traf mich hin und wieder abends zum Abendessen mit Freunden. Hier war das Trinken von alkoholischen Getränken üblich und diese waren leicht verfügbar. Beim abendlichen Ausgehen passten aus damaliger Sicht die vermeintlich positiven Wirkungen des Alkohols wie Enthemmung, Steigerung der Euphorie und Selbstüberschätzung gut. Eine kritische Auseinandersetzung mit meinem Konsum erfolgte nicht, im Gegensatz zu heute, wo mich nicht mit den Gefahren auseinandergesetzt habe.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Ja, während des Delikttages. Ich hatte meinen Alkohlkonsum nicht unter Kontrolle. Während meiner Studienzeit kann ich mich an einem Abend erinnern, an dem ich den Türsteher einer Diskothek bat, mir ein Taxi zu rufen. Ich fühlte mich an diesem Abend plötzlich sehr betrunken und wollte sofort nach Hause. Außer Alkohol habe ich nie andere Drogen konsumiert. Bis zur Besinnungslosigkeit oder mit Filmriß habe ich nie getrunken.

Nach meinem ersten Kontakt mit Alkohol mit 14 Jahren, musste ich mich übergeben und hatte daher erst mit 16 wieder Alkohol getrunken.
 

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18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?



Ja, während meines Studiums in den Lernphasen.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Ich habe früher als Student bewusst aufgrund der Wirkung und der Gruppendynamik Alkohol getrunken. Im Nachhinein zu viel. Ich war Alkohol gefährdet.


Heute und in Zukunft

Welche Konsequenzen / Veränderungen und Pläne gab es bezüglich des Alkoholkonsums zeitnah? Was haben Sie sich nach dieser Fahrt



Wie war Ihr Trinkverhalten in den Monaten vor der Trunkenheitsfahrt?

Es gab ca. 4 Hochtrinkereignisse im Jahr, ausschließlich bei gesellschaftlichen Events bei den der Alkohol im Vordergrund stand wie z.B. Weinfeste oder auch das Laurentiusfest am Feldberg.

Zudem habe ich 2-3 mal im Monat bis zu 8 Bier bei Treffen mit meinen Freunden getrunken und unter der Woche ca. 4 Bier ca. 2 mal im Monat. Sowie zu besonderes Ereignissen wie z.B. meinem Geburtstag wo ich ca. 1 Liter Glühwein getrunken habe.



20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ja ich habe seit der Trunkenheitsfahrt an 3 für mich besonderen Momenten Alkohol getrunken und zwar am

20.07.2019 Campingwochenende in Frankreich mit Freunden: 1x Bier a 0,33 Liter Bier (max 0,3 %o)

02.08.2019 Fahrt zur Studentenstadt, Besuch alter Freunde: 1x Tag 1x 0,33 Bier

24.08.2019 Übernachtung in der Natur: an 1x Tag 2 x Radler a 0,33 im Zeitraum von ca. 5 Stunden.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken und wieviel über welchen Zeitraum?

Am 24.08 bei einer Zeltübernachtung mit Freunden in der Natur. An einem Abend 2x Radler a 0.33 Liter im Zeitraum von ca. 5 Stunden.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.



23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Der Grund für meinen verminderten Alkoholkonsum, d.h. seit der Trunkenheitsfahrt im Mai an 3 Anlässen nie mehr als 0,33 Liter Bier lag darin, dass ich aufgrund meiner früheren Übung gedacht hatte, dass Alkohol zu einem besonderes Ereignis gehören würde. Ich habe dann zunehmend erlebt, dass ich gar keinen Alkohol benötige um ein schönes gesellschaftliches Treffen zu haben, daher verzichte ich automatisch auf Alkohol. Zu ganz besonderen Anlässen wie Geburtstag, Neujahr oder einem besonderen Event würde ich ein Glas Sekt aus gesellschaftlichem Anlass trinken, niemals spontan.



Warum verzichten Sie momentan auf Alkohol?

Ich verzichte derzeit nicht auf Alkohol, sondern trinke ausschließlich geplant und niemals spontan bei besonderen Anlässen eine Trinkeinheit als Genuss. Seit dem 24.08. gab es keinen besonderen Anlass Alkohol zu konsumieren.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher? Wenn jetzt kontrolliertes Trinken, warum nicht schon eher?


Die Auseinandersetzung mit meinen Motiven zum Trinken, dem Wissen zu Alkohol im Zuge der Vorbereitung auf die MPU hat mir aufgezeigt, welche Gründe es für meinen hohen Alkoholkonsum gab. Nach der Alkoholfahrt war mir sofort klar, dass so ein Konsum nie wieder vorkommen darf und ich dies auch nicht mehr möchte. Die Aufarbeitung war meine Chance mein Trinkverhalten dauerhaft zu ändern. Ich konnte seitdem erfahren, wie schön es ohne Alkohol oder mit äußerst geringem Alkoholkonsum sein kann. Alkoholische Getränke spielen keine Rolle mehr zu den sonst bei mir üblichen Gelegenheiten wie abendliches Treffen in der Kneipe oder zu geselligen Anlässen. Ich habe festgestellt, dass ich keinen Alkohol benötige, um einen schönen Abend in Geselligkeit zu haben.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Durch die Aufarbeitung im Zuge der MPU Vorbereitung hat sich meine Einstellung zu Alkohol verändert. Anfangs war es ungewohnt bei den sonst üblichen Situationen wie beim geselligen Zusammensein auf Festen oder beim Treffen zu Abendessen keinen Alkohol zu konsumieren. Ich habe festgestellt, dass ich herzhaft lachen konnte wie früher und die Abende ein voller Erfolg waren. Besonders freue mich auf den nächsten Tag, an dem ich keine Einschränkungen wie Müdigkeit etc. habe.

Personen, welche Alkohol konsumieren, nehme ich als negativ war. Der Geruch aus Mund und die Verhaltensänderungen nach starkem Alkoholkonsum stoßen mich eher ab.



26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus? Wie wirkt sich das auf Sie und Ihre Umwelt aus? (Familie, Freundeskreis, Arbeit)


Ich fühle mich stärker als vorher. Ich bin dem was ich tue mit mir selbst im Einklang. Es fühlt sich gut an, auf Alkohol zu verzichten und ich fühle mich psychisch gestärkt. Es ist ärgerlich, dass es erst dem Erlebnis mit dem Gesetz gebraucht hat, um mich intensiv mit mir und meinem Alkoholkonsum auseinander zu setzen.

Mein Umfeld hat die Veränderung positiv aufgenommen, da die Freunde z.T. schon länger kaum noch Alkohol konsumieren. Ich bekomme positive Rückmeldungen und merke, dass mein kaum noch vorhandener Alkoholkonsum sehr gut ankommt.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Mit Hilfe der Strategie des kontrollierten Trinken fühle ich mich ausreichend gewappnet, dass mein Verhalten stabil bleibt.

Ich fühle mich mit mir selbst verbunden und im Einklang in dem was ich tue. Es motiviert mich, ohne die negativen Auswirkungen von Alkohol aus persönlichen Treffen und gesellschaftlichen Events herauszugehen – fit aufzuwachen.

  • Die positiven Rückmeldungen aus meinem Umfeld
  • Geändertes Freizeitverhalten und Entdeckung von Tätigkeiten ohne Alkohol
  • Das geänderte Tätigkeitsfeld meiner Freunde und damit verbundenen Ausbleiben des Besuchs von alkoholbetonten Events.
  • Ich empfinde Abscheu vor alkoholisierten Leuten und meinem eigenen Verhalten unter Alkohol, es ist mir äußerst peinlich. Diese Peinlichkeit führe ich mir vor Augen.
  • Ich erlebe den Konsum von Alkohol anders und habe erkannt, dass ich sehr gut ohne Alkohol Spaß haben kann.
  • Durch genaue Planung der Trinkmenge lange vor dem besonderen Event
  • Vollständiger Verzicht bei spontanen Gelegenheiten Alkohol zu konsumieren.

Gemeinsam mit der fortwährenden Vergegenwärtigung der Verbesserung meiner Lebensumstände fällt es mir mittlerweile leicht Alkohol abzulehnen. Alkohol spielt bei meinen sozialen Treffen und in meinem Leben schlichtweg keine Rolle mehr.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,) Was tun Sie um nicht wieder in Ihre alten Gewohnheiten zu verfallen?


Ja die Vorstellungskraft besitze ich. Ohne diese war es mir nicht möglich, mir eine Strategie zu überlegen, wie ich dauerhaft sowohl die Teilnahme am Straßenverkehr wie den hohen Alkoholkonsum abstellen kann.

Ein hohe Alkohlkonsum trat bei mir bei gesellschaftlichen Events auf, wo der Alkohol im Vordergrund steht, wie z.B. bei Weinfesten, Feuerwehrfest oder beim Besuch einer Diskothek. Zum einen habe ich gelernt auf solchen Veranstaltungen auch ohne Alkohol einen schönen Abend zu haben und zum anderen verlasse ich auch frühzeitig Events, bei denen der Alkohol bestimmend ist, wie z.B. ein Junggesellenabschied. Der Umgang mit stark alkoholisierten Personen stößt mich ab.

Ich habe durch neue soziale Treffen wie die Mittagessen mit Freunden, gemeinsames Arbeiten mit einem anderen Selbständigen, Treffen an Orten, wo Alkohol nicht im Vordergrund steht. Ich habe bei mehreren Events wo der Konsum von Alkohol bis dato dazu gehört hat, mit Hilfe der Strategie des kontrollierten Trinkens nur 1 TE konsumiert und schöne Abende gehabt.

Es fühlt es ich gut an, nahezu ohne Alkohol zu leben. Ich genieße es die sonst vorhandenen Einschränkungen wie den Kater nach starkem Alkoholkonsum nicht zu haben.

Sollte ich feststellen, dass Gefahr besteht, dass ich wieder in alte Konsummuster zurückfalle würde ich neben der vergegenwärtigung, welche Lebensqualität ich gewonnen habe, mir auch die negativen Folgen vor Auge führen. Zudem würde ich das Gespräch mit meiner Frau und meinen Freunden suchen. Ich kann mir auch vorstellen, nochmals ein psychologisches Gespräch zu führen.

->Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder
in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?
<-


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen? Welche Rückfallstrategien haben Sie sich erarbeitet?

Mit Hilfe der Strategie des kontrollierten Trinkens, welche ich bereits in meinen Alltag integriert habe trinke ich grundsätzlich niemals Alkohol spontan. Zudem habe ich für mich festgelegt, dass für mich nach der Trunkenheitsfahrt 0.0 Promille bei der Teilnahme am Straßenverkehr gilt.

Sollte ich geplant haben, Alkohol zu konsumieren, plane ich die Fahrten grundsätzlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit einer Mitfahrgelegenheit, jedenfalls ohne mit dem Fahrrad zu fahren.

Zudem kann es nicht Schaden, eine Taxinummer und Routenplaner im Handy gespeichert zu haben.

Zum dauerhaften Einhalten des neuen Verhaltens habe ich folgende Punkte unternommen:

  • Einbindung meines sozialen Umfelds
  • Vorausschauende Planung
  • Fortlaufende Vergegenwärtigung des positiven Effektes von äußerst geringem Alkoholkonsum und Folgen meines Handels.
  • Suche nach weiteren sozialen Kontakte, die keinen Alkohol trinken und wo Alkohol überhaupt keine Rolle spielt.
  • Weitere Organisation von Events mit meinen Freunden, bei denen Alkohol keine Rolle spielt.

In die Stimmung, das Bedürfnis nach einer vermeintlichen Entlastung durch den Konsum von Alkohol zu haben, darf ich nicht wieder kommen, indem ich mir genügend Ausgleich, Ruhepausen, Zeit für mich nehme und mich mit Freunden treffe. Sollte ich wieder in die Situation kommen, nehme ich Hilfe in Anspruch, indem ich mit meiner Frau und Freunden darüber spreche.


Haben sich Ihre Unternehmungen und Freizeitaktivitäten verändert?

Ja, ich schlage ausschließlich Treffen mit meinen Freunden vor, bei denen Alkohol nicht im Vordergrund steht. Dies kommt äußerst positiv an. Mit meinem besten Freund treffen wir uns zum Spaziergang. Zuletzt habe ich mich anstatt zum Abendessen im Kaffee am späten Nachmittag getroffen. Das Thema Alkohol stand überhaupt nicht zu Debatte und ich konnte ohne Einschränkungen in den Abend starten.

  • Regelmässiges Treffen zum Mittagessen
  • Regelmässige Verabredungen im Kaffee
  • Treffen anderer Väter / Paare zu Events mit Kindern tagsüber
  • Verarbredungen zu Veranstaltungen, bei denen Alkohol keine Rolle spielt wie z.B. Sauna
  • Spaziergänge
  • Abends Zeit für mich (Buch, Computerspiel, Handwerken)

Wie hoch Schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass Sie mit einem positiven MPU-Ergebnis rechnen können?

Ich schätze die Wahrscheinlichkeit als sehr hoch ein.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bin im Nachhinein über meine Aufarbeitung und Verhaltensänderung froh. Vielleicht hat es so kommen müssen, damit ich meinen Umgang mit Alkohol dauerhaft ändere.
 

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Zusatzfragen:

Ab wann sind Sie betrunken?


Ab 7 Bier.



Wie verhalten Sie sich in Krisensituationen?



Ich versuche zunächst die Situation möglichst ganz zu erfassen und mit Ruhe zu analysieren. Dann spreche dann relativ zeitnah mit einer nahstehenden Person, um mir Entlastung und weitere Einsichten zu verschaffen. Im weiteren Zeitverlauf erarbeite ich Lösungen, um die Krise zu meistern und einen Ausweg zu finden. Dann versuche ich den Blick auf den Ausweg zu belassen.



Welche Gefahren hat eine Trunkenheitsfahrt für mich und andere?

Durch die Einschränkungen aufgrund des Alkoholkonsums sind kognitive Fehler begrenzt, die Wahrnehmung ist gestört und es findet eine Risikoüberschätzung statt. Dies führt zu Fahrfehlern, welche zur ernsthaften Verletzungen führen können. Ich hätte mit dem Fahrrad stürzen können.

Durch mangelnde Kontrolle und Führungsvermögen des Fahrzeugs kann ich die Kontrolle verlieren und Personen anfahren oder Sachbeschädigung begehen.

Ich habe verminderten oder gar keinen Versicherungsschutz mehr und habe daher ein hohes finanzielles Risiko.

Zudem begehe ich eine Straftat, bin deshalb vorbestraft und habe hohe Geldbussen zu leisten. Nochmalige Fahrten unter Alkohol werden noch strenger geahndet.



Wurde der soziale Kontext geändert? Warum oder warum nicht?

Ja, mit den entfernten Bekannten, welche auch beim Tatabend dabei waren, treffe ich mich nicht mehr. Mein engster Freund trinkt seit knapp über einem Jahr gar keinen Alkohol mehr aufgrund seiner Gichterkrankung. Hier konnte ich Unternehmungen, bei denen Alkohol überhaupt keine Rolle spielt noch mehr steigern. (Spaziergänge, gemeinsames Arbeiten) Ein weiterer Freund hat seit jeher wenig Alkohol getrunken.(Mittagessengehen)

Meine Frau hat durch die Schwangerschaft und Geburt meiner Kinder gar keinen Alkohol getrunken und behält sich, bis auf 1 Glas bei besonderen Ereignissen wie z.B. Geburtstagen bei.

Ich habe mich bewusst auch mit weiteren Freunden von mir getroffen, welche immer viel Alkohol konsumiert haben. Auch Freunde, welche ich nicht die Aufarbeitung meiner Alkoholproblematik mit einbezogen habe, haben mitgezogen und sind von den Unternehmungen ohne Alkohol begeistert. Dies hätte ich nicht erwartet. (Bsp. Kaffee)

Ich verabrede mich vermehrt mit Vätern auf Spielplätzen, so kann meinen Wunsch nach sozialem Kontakt und das Glück meiner Kinder verbinden.



Ihre Zeit als Student ist nun schon einige Jahre her. Wie erklären Sie sich, dass Sie mit dieser hohen Promillezahl noch in der Lage waren Fahrrad zu fahren?

Seit meiner Zeit als Student habe ich ca. 4 mal im Jahr bei Weinfesten oder z.B. dem Laurentiusfest die gleiche Menge wie am Delikttag getrunken. Hinzu kamen besondere Events wie Geburtstage oder Junggesellenabschiede. Des Weiteren habe ich mich ca. 2-3 mal unter der Woche mit Freunden verabredet, wo ich auch zwischen 1 und 4 Bier konsumiert habe. Meine hohe Alkoholadaption vom Studium ist daher aufrechterhalten worden.



Welche Bedeutung hat der Führerschein für Sie? (nicht zu euphorisch)

Der Führerschein stellt für mich die Erlaubnis mein Auto fahren zu dürfen dar. Ich bin beruflich und privat nicht vollständig auf das Auto angewiesen. Meine betreuten Objekte als Hausverwalter kann ich mit etwas Einsatz auch mit dem Fahrrad erreichen. Die Anbindung an Zug und Straßenbahn ist gut. Jedoch gerade bei extremen Wetterbedingungen wie Regen, Kälte oder Schnee ist es ein Komfortgewinn. Auf vielen Strecken bin ich mit dem Auto schneller.





Wie haben Sie auf die ersten Verwarn- und Bußgelder reagiert?

Ich habe als Fahranfänger einen Strafzettel wegen falsch Parkens bekommen. Ich habe die Strafe angenommen, bezahlt und danach besonders darauf geachtet, stets die Regeln einzuhalten.



Wie viele km haben Sie insgesamt am Straßenverkehr teilgenommen.

ca. 300 000 km



Warum konnten Sie Fahren und Trinken nicht zuverlässig trennen?

Ich hatte mir vorgenommen mit dem Fahrrad unter Alkohol am Straßenverkehr teilzunehmen und die Trinkmenge aufgrund meiner Alkoholadaption massiv überschätzt, da ich nach rein subjektiven Empfinden getrunken habe.



Welche Beziehung hatten oder haben Sie zum Alkohol?

Hatte: Ich habe Alkohol wegen seiner Wirkung als Hilfsmittel genutzt, um im gesellschaftlichen Kontext vermeintlich intensivere, euphorischere schlichtweg schönere Abende zu haben. Zudem habe ich mit Hilfe vom Alkohol versucht aus meinem damalig als einengend empfundenen Alltag zu entfliehen.

Heute: Im Gegensatz zur früher habe ich ein Problembewusstsein für Alkohol und dessen schädlichen Wirkungen entwickelt. Die negativen Wirkungen meines Alkoholkonsum sind mir bewusst geworden. Alkoholische Getränke sind nicht mehr Teil meiner sozialen Beziehungen. Ich habe keinerlei Beziehung mehr zum Alkohol – er spielt schlichtweg überhaupt keine Rolle mehr in meinem Leben.



Wie hat sich Ihr Verhalten unter Alkohol entwickelt?

Über die Jahre, seit dem ich Alkohol konsumiere ist mein Verhalten unter Alkohol ähnlich geblieben. Bereits nach einem Bier spüre ich eine erheiternde und belebende Wirkung. Mit dem 3 und 4. Bier wird mein Verhalten extrovertierter. Ich beginne auf Leute mehr zuzugehen. Bei dem Konsum von mehr als 5 Bieren steigert sich sowohl mein extrovertiertes Verhalten, wie auch meine Selbstüberschätzung. Bei ca. 7 Bieren fühle ich mich betrunken.



Welche Ursachen hat es für die Trunkenheitsfahrt mit so hoher Blutalkoholkonzentration gegeben?

Die direkte Ursache lag im Trinken nach subjektivem Empfinden. Aufgrund des damaligen fehlenden Wissens über die Alkoholthematik fand überhaupt keine Kontrolle statt.

Ich komme nicht umhin innere Faktoren und äußere Faktoren zu verbinden. Der Wunsch sich aus den gefühlten Zwängen des Berufs- u. Familienalltag kurzfristig zu befreien, gepaart mit dem Bedürfnis nach sozialem Kontakt und den äußeren Faktoren, dass Alkohol trinken sowohl von den sozialen Kontakten wie auch dem gesamten Event im Vordergrund stand.



Wie erleben Ihre Sozialkontakte Ihre Veränderung im Konsum von Alkohol?

Ich bekomme erstaunlich positive Rückmeldung und Einsichten von meinen beiden besten Freunden, welche zum einen schon früher aufgrund einer Gichterkrankung und beim anderen aufgrund innere Einsicht ihren Alkoholkonsum nahezu vollständig eingestellt haben.

Meine Vorschläge zu Treffen an Orten wie das Kaffee oder das Mittagessen unter der Woche, wo Alkohol nicht im Vordergrund steht wird durchweg positiv aufgenommen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet.



Warum haben Sie früher Alkohol getrunken?

Geschmack, erheiternde Wirkung, Orientierung an anderen, Entsprechung vermeintlicher Erwartungshaltung von anderen, Pflege von Sozialkontakten.



Warum haben Sie das 1. Bier, das 2., das 3., das 4.,6.,7. Bier getrunken?



Wie ging es Ihnen mit dem Aufhöhren? Wie geht es Ihnen jetzt?



Wieso hören Sie nicht vollständig auf Alkohol zu sich zu nehmen?

Ich möchte gerne zum Genuss besondere alkoholische Getränke oder Essen weiterhin zu mir ein Glas eines guten Weines zu einem feinen Essen bei einem besonderen Anlass wie z.B. Hochzeitstag oder meinem Geburtstag.



Trinken sie alkoholische Getränke? Wenn ja, welche?
Ja ich trinke derzeit alkoholische Getränke:

Bier: 2x 0,33

Radler: 2,033



Warum trinken Sie Alkohol/keinen Alkohol?


Früher: Rückblickend habe ich früher Alkohol zum einen Alkohol getrunken, um dem nach meinem Empfinden einengenden Alltag mit meiner Familie zu entfliehen und das Gefühl des Ausgehens von früher wieder zu empfinden. Ich habe Alkohol mißbraucht, um ein besonders intensives Erlebnis mit meinen Freunden zu haben.

Zudem habe ich mich nach sozialen Kontakten gesehnt, da ich auch beruflich ausschließlich alleine arbeite und habe es als normal empfunden, dass bei Treffen mit Freunden Alkohol konsumiert wurde. Ich habe nach rein subjektivem Empfinden getrunken.



Heute: Ich trinke Alkohol ausschließlich zum Genuss, maximal 12 Trinkanlässe a zwei Trinkeinheiten zu besonderen Momenten und niemals spontan.



Beschreiben sie Ihr Verhalten im Straßenverkehr und ihren Fahrstil in der Vergangenheit.
Mein Verhalten bei der Trunkenheitsfahrt war rücksichtlos. Ich habe mich und meine Fahrtüchtigkeit vollkommen unterschätzt. Ich habe mich und andere in Gefahr gebracht.

Ohne den Einfluss von Alkohol habe ich stets die Verkehrsregeln beachtet und eingehalten. Meinen Fahrstil in der Vergangenheit halte ich für rücksichtsvoll und angepasst. Ich habe niemals gedrängelt oder habe ich von Provokationen anderer Verkehrsteilnehmer beeinflussen lassen.



Wie wollen Sie zukünftig mit Alkohol umgehen?
Ich möchte zukünftig Alkohol nach den Regeln des kontrollierten Trinkens konsumieren, d.h.

  • Ausschließlich geplanter Konsum, niemals spontan
  • Nie vor 18 Uhr
  • Stets bei einem Event mit einem Nichtalkoholischen Getränk beginnen
  • Sollten zwei Trinkeinheiten konsumiert werden, mit einem nichtalkoholischen Getränk abwechseln
  • Niemals selbstgemischte Getränke konsumieren



Wie wollen sie sich künftig im Straßenverkehr verhalten?



Welche Alternativen verfolgen Sie in Ihrem Leben aktiv, um nicht in alte Verhaltensmuster zu verfallen?


Meine Bedürfnisse sind sozialer Kontakt und aus dem Alltag sowie gefühlten Zwängen im Beruf und in der Familie auszubrechen. Ich diese durch folgende Alternativen ersetzt:

Ich habe meinen sozialen Umgang größtenteils tagsüber eingebunden. Durch die Mittagessen und das wöchentliche Zusammenarbeiten mit einem anderen Selbständigkeiten habe ich Sozialkontakt eingebunden im Alltag ganz ohne Alkohol. Ich gehe zudem ins Kaffee anstatt mich zu Bier zutreffen und am Wochenende zusätzlich zu Events wie in die Sauna. Ich habe gelernt, dass gesellige Zusammentreffen ohne oder mit ganz wenig Alkohol genauso erfüllend für mich sein können wie früher. Gemeinsam mit guten Gesprächen mit meine Frau fühle ich mich gut eingebunden und bin im Einklang mit mir selbst.



Wie stabil schätzen Sie Ihre Verhaltensänderung ein und woran machen Sie dies konkret fest? (1-100, 100 = sehr stabil)



Ich schätze die Situation auf 100 ein.

  • Schon mehrfach neues Verhalten erprobt
  • Als durchweg positiv erlebt



Worauf müssen Sie in Ihrem Leben / Alltag / Freizeit langfristig achten, damit Sie Ihrem Vorsatz treu bleiben um dauerhaft auf Alkohol zu verzichten?


Zunächst ist kurz zu korrigieren, dass ich nicht vollständig auf den Konsum von Alkohol verzichten möchte, sondern kontrolliert zu besonderen Ereignissen äußerst wenig Alkohol konsumieren will.

Ich muss dauerhaft mehr Selbstachtsamkeit für mich haben. Hierzu gehört es auf meine innere Stimme zu hören, Belastungssituationen dauerhaft meistern und abschließen, Ruhepausen gönnen, qualitativ hochwertige soziale Beziehungen führen, mich anderen anvertrauen und Freiräume für mich in Anspruch zu nehmen.


Was könnten Sie gefährden? Wo müssen Sie besonders achtsam sein?

Situationen in denen genau die Gemengenlage zusammenkommt, welche am Delikttag zu dem hohen Alkoholkonsum geführt haben. Hierzu zählt das Gefühl von zu starken Zwängen sei es durch zu hohes Arbeitsaufkommen oder mangelenden Sozialkontakt zu unterliegen, keine Freiräume zu haben, vermeintliche Erwartungshaltungen von anderen Personen z.B. aufgrund der Art der Veranstaltung viel Alkohol zu konsumieren. Zudem die Einladung zu einem solchen Event.



Welche Alternativen (Bewältigung) haben und nutzen Sie?

Das Bedürfnis nach Freiraum schaffe ich durch Verminderung meiner Arbeitstätigkeit, Festlegung von Arbeitszeiten und dadurch, dass meine Frau mir Freiräume verschafft, indem Sie die Kinder vollständig betreut und ich ohne Arbeit auch mal für mich sein kann. Ich nutze meine sozialen Kontakte häufiger bei Verabredungen zum Mittagessen, habe einen festen Arbeitstag mit einem anderen Selbständigen um mein Bedürfnis nach sozialem Kontakt zu befriedigen. Zudem treffe ich mich mit neuen Kontakten (andere Väter) tagsüber im Beisein meiner Kinder z.B. auf Spielplätzen etc. Durch die Aufarbeitung im Zuge der MPU habe noch mehr erkannt, wie gut ich mich meiner Frau anvertrauen kann und dies mir bei der Bewältigung von Belastungen hilft.



Wie gehen Sie aktuell mit Belastungen / Stress um?

Ich benenne die Situation und bespreche meine Gefühle mit meinen Freunden und meiner Frau. Im zweiten Schritt versuche ich die Ursachen für die Belastungen abzustellen. Hierzu zählt bei mir meistens die genaue Benennung der Ursache und Festlegung eines Weges, um diese zu bearbeiten und damit zu beenden.



Wie gehen Sie mit Ärger / Enttäuschung um?

Zuletzt habe ich eine Verwaltung verloren, da der Auftraggeber der Meinung war, dass mein Honorar für eine Neuvermietung (100,-€) zu hoch sei. Auch meine Erläuterungen führten zu keiner Einsicht. Ich habe diesen Ärger mit meiner Frau besprochen und die Konsequenz gezogen, wie Verwaltung selbst zu kündigen, um mich neuen Projekten zu widmen. Ich schaue nach vorne.



Wie steht es damit, Ihre Gefühle wahrzunehmen, sie zu erleben und zu äußern?
Ich spüre diese sehr deutlich und kann diese auch äußern. Mit meiner Frau und meinen Freunden habe ich liebenswerte Menschen in meinem Umfeld, welche Gefühle von mir annehmen und Ihre äußern können. Sie sind ein wichtiger Bestandteil von mir und meiner Person.



Welche Möglichkeiten der Entspannung nutzen Sie? Mit welchem Erfolg?

Ich gehe seit einigen Monaten regelmäßig mit einem guten Freund in die Sauna. Zudem gönne ich mir abends eine halbe Stunde, um meinen Kindern ein Buch vorzulesen und alle paar Tage auch ein Telefonat mit Freunden zu führen. Auch wenn das Wetter jetzt im Herbst schlecht ist, fahre ich nach Möglichkeit mit dem Fahrrad zu den Objekten bei mir in der Hausverwaltung.



Was beeinflusst die Blutalkoholkonzentration?`

Maßgeblich die Menge des zugeführten Alkohols im Zeitverlauf und der Anteil der Körperflüssigkeit im Körper.



Welche Getränke haben jeweils 8 g reinen Alkohol und die ist die Abbauzeit?



0,2 Liter Bier

0,1 Liter Wein

0,02 Liter Schnaps



Die Abbauzeit beträgt bei mir ca. 1 Stunde.
 

Lustiger Fahrradjunker

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Wieviel Kilometer fuhren sie, bis sie aufgefallen sind?
ca. 2 km


Wurde die Fahrt durch einen Unfall beendet?
Nein


Haben sie bei anderen Gelegenheiten im Straßenverkehr bereits unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein



Wieviel müssen sie trinken, um eine Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille zu erreichen?

mg /(0,7 x 104) = Promille (0,5)

Mg / 72,8 = ½

Mg = 0,5*72,8

Mg = 36,4



Was wollen sie tun - wenn sie nicht gänzlich und immer auf Alkohol verzichten wollen - damit sie nicht mehr in die Situation kommen, mit Alkohol ein Auto oder Fahrrad zu fahren?



Ich möchte mich grundsätzlich an die Regeln des kontrollierten Trinkens, vollkommen unabhängig vom Fahren halten. Da ich nicht mehr spontan Alkohol trinke, kann auf öffentliche Verkehrsmittel oder auf mich fahren lassen ausweichen. Für mich gilt seit der Trunkenheitsfahrt 0,0 Promille bei der Teilnahme am Straßenverkehr mit einem Fahrzeug.



Haben sie bereits jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, am Delikttag und während es Studiums.



Wie hat sich ihr Umgang mit Alkohol bis zum heutigen Tag entwickelt?



Wann haben Sie Alkohol seit der Trunkenheitsfahrt getrunken?

20.07.2019 Campingwochenende mit Freunden: an 2 Tagen jeweils 1x Bier a 0,33 Liter Bier (max 0,3 %o)

02.08.2019 Fahrt nach Studentenstadt, Besucher alter Freunde: 1x Tag 1x 0,33 Bier

24.08.2019 Übernachtung in der Natur: an 1x Tag 2 x Radler a 0,33 im Zeitraum von ca. 5 Stunden.


Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein


Gab es in ihrem bisherigen Leben Zeiten, in denen sie mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ja zu meiner Zeit als Student in meiner Studentenstadt habe ich mehr als vor dem Delikttag getrunken. Der Grund hierfür lag darin, dass ich mich nicht mit den möglichen Folgen von Alkohol auseinander gesetzt habe und der Konsum von mir und meinen damaligen Freunden nicht in Frage gestellt wurde. Es war üblich unter hohem Alkohlkonsum die Wochenenden in Diskotheken und Clubs zu verbringen. Bis spät in die Nacht auf Geburtstagsfesten zu verweilen und dabei ohne Begrenzung Alkohol zu konsumieren. Bei treffen gegen Abend wurde stets mit einem Bier angestossen.


Haben sie früher schon einmal oder des Öfteren über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Ja während meines Studiums in den Lernphasen und nach der Trunkenheitsfahrt.



Wie haben Sie sich auf die MPU vorbereitet?

Ich habe mir Informationen Rund um das Thema MPU und dem Umgang mit Alkohol sowohl aus dem Internet wie auch aus Fachbüchern zusammengetragen und hierzu ein Dokument mit ca. 40 Seiten erstellt.

Ich habe das Gespräch mit Freunden und meiner Frau gesucht und in langen Gesprächen die Gründe für meinen hohen Alkoholkonsum am Delikttag, meinen zukünftigen grundsätzlichen Umgang mit Alkohol und Änderungen, welche in eingeführt habe besprochen.

Ich habe professionelle Hilfe durch eine Verkehrspsychologin in Anspruch genommen.



Was haben Sie am Delikttag falsch gemacht?

Ich bin ohne vorherige Überlegungen zu der Menge des geplanten Alkoholkonsums, dem Ende und der Art, wie ich die Wegstrecke zurückgelegt habe, zum Weinfest gefahren. Dadurch habe ich mich und anderen in Gefahr gebracht.



Warum haben Sie die Trinkmenge am Delikttag überschätzt?

Nach der nun erfolgten Aufarbeitung kann ist mir klar, dass ich aufgrund meiner hohen Alkoholadaption über das als normal angesehene Maß Alkohol trinken kann. In Verbindung mit den äußereren Einflüssen beim Weinfest, wie z.B. der leicht vorhandenen Gruppenzwang und -dynamik sowie den Folgen des Alkoholkonsum wie Selbstüberschätzung und Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten, habe ich mir keine Gedanken über die Menge des getrunkenen Alkohols gemacht. Ich habe aufgrund meiner subjektiven Wahrnehmung Alkohol getrunken.



Warum haben Sie das 1. Bier oder Glas Wein getrunken?



Warum haben Sie das 2. Bier getrunken?



Warum haben Sie das 3. Bier getrunken?



Warum haben Sie das 4. Bier getrunken?



Warum das 5.,6.,7.8. Bier getrunken?



Haben Sie im Laufe der Zeit Ihre Alkoholmenge gesteigert, um die gleiche Wirkung zu erzielen?

Nicht bewusst. Nach meine Aufarbeitung im Zuge der MPU habe ich festgestellt, dass sich meine Trinkmenge seit dem Besuch von Diskotheken immer gesteigert hat und erst mit Beendigung des Studiums sich etwas verringert hat.



Wie beurteilen Sie Ihre gegenwärtige Lebenssituation?

Ich empfinde diese als äußerst positiv. Meine Lebensziele eine Familie zu gründen, fest im Beruf tätig zu sein habe ich erreicht. Ich habe liebenswerte Freunde und fühle mich meinem Inneren verbunden und im Einklang.



Was glauben Sie, warum hat die Behörde Bedenken an Ihrer Eignung zum Führen von Kraftfahrtzeugen?

Eine so hohe Konzentration von Alkohol wie ich am Delikttag gehabt habe, verträgt keine Person, welche nicht durch hohen Alkoholkonsum eine hohe Alkoholadaption aufweist. Die Behörde geht davon aus, dass ich die Trinkmenge nicht unter Kontrolle habe und die Teilnahme am Straßenverkehr und den Konsum von Alkohol sauber trennen kann.



Welche Stufen des Alkoholkonsums kennen Sie?

Genuß, Gewohnheit, Mißbrauch, Abhängigkeit



Wo würden Sie sich einordnen und warum?

(Einordnung in Alkoholgefährdung A3, Alkoholmißbrauch A2, , Alkoholabhängig A1)

Ich würde mich in die Alkoholgefährdung einordnen, da ich besonders in gesellschaftlichem Kontext Alkohol konsumiert habe. Bei den Hochtrinkereignissen habe ich Alkoholmißbrauch betrieben.



Wie lauten Ihre Vorsätze heute und was ist gegenüber früher anders?

Mein Vorsatz nach den Regeln des kontrollierten Trinkens Alkohol zu konsumieren, wobei ich mir vorgenommene geplante Mengen gar nicht trinken muss. Ich habe den Vorsatz das Fahren und den Alkoholkonsum vollständig zu trennen. Für mich gilt dann 0,0 Promille.



Welche Funktion hatte der Alkohol für Sie?

Ich habe mit Hilfe des Alkohols dem Gefühl der Zwänge im Berufs- und Familienleben entfliehen wollen. Ich habe Alkohol benutzt um ein gesteigertes positives Gefühl bei den Treffen mit meinen Freunden zu haben und um einer vermeintlichen Erwartungshaltung entsprechen zu wollen.

Ich habe zudem Alkohol mit einem geselligen Zusammensein und sozialen Kontakt verbunden, so dass ich nie in Frage gestellt habe, dass ich mich mit meinen Freunden stets auf ein Bier abends verabredet habe.



Warum sollte es jetzt plötzlich einfach sein. Wo habe ich die neuen Verhaltensweisen gelernt und hinreichend erfolgreich erprobt.

Es war anfangs nicht einfach und ungewohnt, ohne oder mit ganz wenig Alkohol gesellschaftlichen Events beizuwohnen. Ich habe z.B. bei Campingwochenende mit Freunden in Frankreich und in der Natur oder beim Treffen im Kaffee sowie bei Geburtstagen, gelernt, dass ich sogar ganz ohne Alkohol Spaß haben kann und sogar so lachen kann wie früher. Ich habe mein Bedürfnis nach sozialem Kontakt durch Treffen und Veranstaltungen gestillt, wo Alkohol überhaupt keine Rolle mehr spielt. Da dies noch sehr positiv angenommen wird fühle ich wohl und bestärkt dabei.



Was machen Sie bei Problemen?

Ich überlege mir zunächst die Ursachen des Problems und ob ich darauf Einfluss nehmen kann. Anschließend bespreche ich, falls nötig mögliche Lösungen mit anderen Personen.



Was hat sich positiv seit der Alkoholfahrt geändert?

Psychisch / seelisch, gesundheitlich/ körperlich, Leistungsbezogen, Familie / Partnerschaft, Sozial / Freundeskreis

Ich fühle mich mit dem was ich tue und mit mir selbst im Einklang. Die Aufarbeitung im Zuge der MPU war zeitaufwändig und herausfordernd und ich gehe gestärkt aus dieser heraus.

Ich fühle mich leistungsfähiger und fitter.

Ich habe gelernt meine Alkoholproblematik zu erkennen, mein dauerhaft Verhalten zu ändern und dieses Verhalten mehrfach zu erproben. Ich habe erkannt, dass ich mit meinen Freunden gesellschaftliche Events ohne Alkohol aber mit großer Freude absolvieren kann. Durch das klare Benennen des sozialen Umfelds und vielen Gespräche rund um Alkoholproblematiken und das Mitziehen meiner Freunde bei Events ohne Alkohol habe ich eine neue Seite an den Personen kennengelernt, welche mir gut gefällt. Im neuen Umfeld z.B. bei Spaziergängen und Treffen im Kaffee finden ernsthaftere und tiefgrreifendere Gespräche statt.

  • Fühle mich vom sozialen Umfeld gut aufgehoben und verstanden
  • Fühle mich insgesamt fitter und persönlich Widerstandfähiger
  • Fühle mich im Einklang mit mir selbst und was ich tue
  • Ein morgendlicher Kater ist nicht mehr vorhanden



Warum waren Sie nicht bei der Suchtberatungsstelle?

Ich habe mich für eine diplomierte Verkehrspsychologin mit Einzelsitzungen entschieden, da ich mir dort mehr verspreche. Die Alkoholproblematik hängt von einem Beziehungsgeflecht ab, welches bei jedem Menschen anders ist. Ich bin überzeugt davon, dass bei Einzelsitzungen darauf mehr Rücksicht genommen werden kann.

Die Kriterien, welche auf eine Einordnung als Alkohlabhängiger schließen lassen sind:

  • Entzugserscheinungen
  • Tägliche Sucht nach Alkohol
  • Schlechte Kontrolle für Anfang, Ende und Menge des Alkoholkonsums
  • Trinken von Alkohol bei jeder Gelegenheit
  • Vernachlässigung von Hobbies und Interessen
  • Körperliche Schäden werden nicht berücksichtigt.



Holen Sie sich Unterstützung?

Ja ich habe eine diplomierte Verkehrspsychologin zur Rate gezogen und mehrere intensive Sitzungen absolviert. Zudem habe ich meine Freunde und meine Frau in die Thematik eingebunden und bin in vielen Gesprächen meinen Motiven und Umständen meines Alkoholkonsums auf den Grund gegangen. Es war eine positive Erfahrung so unterstützt zu werden.



Welche Ablehnungsstrategien um Umgang mit Alkoholtrinkanlässen kennen Sie?

Ich trinke grundsätzlich nicht mehr spontan. Bei einem Angebot lehne ich klar und deutlich ab indem ich Blickkontakt halte, deutlich und bestimmt spreche, Gesten verwende und mich bei aufdringlicher Einladung abwende. Ich mache deutlich, dass ich gerade keinen Alkohol trinken möchte.

Ich schlage von vornerein nicht alkoholische Getränken und Events, die keinen Alkoholbezug haben vor.
 

Lustiger Fahrradjunker

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Elternhaus, Ausbildung, Beruf, Familienstand, Kinder

Freizeitgestaltung



Welche weiteren Planungen haben Sie?


Ich möchte weiter das Zuhause und die Ferienorte meiner Familie verbessern. Gemeinsam mit meiner Frau und meinen Freunden Ausflüge organisieren, an denen wir eine gute Zeit auch ohne Alkohol haben können. Meine Freunde bekommen nun auch endlich Kinder, da stehen für diese große Änderungen an, an welchen ich teilhaben möchte.



Fragen aus einem Gutachten 2019:

Wie kam es zur Trunkenheitsfahrt?

Welche Trinkmenge haben Sie zu sich genommen?

War Ihnen bekannt, dass Alkoholisierung eine Straftat ist?

Wie kam es zur Kontrolle?

Wie haben Sie sich vor Fahrtantritt gefühlt?

Hatten Sie keine Bedenken nach Alkoholkonsum zu fahren?

Warum haben Sie so viel Alkohol an diesem Tag getrunken?

Wie erklären Sie sich Ihre sehr hohe Alkoholverträglichkeit am Delikttag?

Gab es eine Zeit wo Sie mehr Alkohol konsumiert haben?

Hatten Sie Filmrisse nach Alkoholkonsum?

Warum haben Sie früher zu viel getrunken?

Gab es Kritik an Ihrem Alkohlkonsum?

Gab es Kritik in letzter Zeit?

Gab es früher Versuche mit dem Alkoholkonsum aufzuhören?

Welche negativen Auswirkungen haben Sie früher durch den Alkoholkonsum erlebt?

Warum haben Sie die Trinkmenge am Delikttag überschätzt?

Wie bewerten Sie Ihren früheren Alkoholkonsum auf einer Skala von 1-10, wobei 0 Abstinenz, 10 Abhängigkeit bedeuten?

Nochmalige Nachfrage nach der Einschätzung, da die Promillezahl doch sehr hoch?



Haben Sie auch mal das Verlangen gespürt, Alkohol zu trinken?

Welche Schlussfolgerungen haben Sie aus dem Delikttag gezogen?



Was war Auslöser für den Verzicht auf Alkohol / die verminderte Menge?

Warum verzichten Sie nicht gänzlich auf Alkohol?

Was macht Sie so sicher, dass es nicht wieder zu einer Steigerung des Konsums kommt?

Wovon ist die Trinkmenge abhängig, die Sie konsumieren?

Wie lange braucht der Körper um Alkohol abzubauen?

Wann setzt die alkoholische Wirkung bei Ihnen ein?

Worin besteht jetzt der Unterschied bezüglich der Stabilität der Alkoholreduktion im Vergleich zur früheren Phase der Alkoholreduktion?



Was sind Ihre Erkenntnisse aus den Vorbereitungsmaßnahmen?


Ich habe erkannt, dass mein Trinkverhalten unnormal war, ich Alkoholmissbrauch betrieben habe und dies um den gefühlten Zwängen meines Berufsalltag und Familienleben zu entfliehen zu den Hochtrinkereignissen geführt hat. Ich habe an dem Abend des Delikts nach subjektiven Empfinden Alkohol konsumiert.

Ich habe erkannt, dass ich mein Bedürfnis nach sozialem Kontakt, welcher aufgrund meiner Solo-Selbstständigkeit eingeschränkt ist bei Treffen gestillt habe, wo Alkohol konsumiert wurde.

Ich habe erkannt, dass ich meine Bedürfnisse sehr gut durch Verabredungen zum Mittagessen, Treffen im Kaffee oder kaum bis gar keinen Alkoholkonsum bei den sonst üblichen Ereignissen stillen kann. Ich nehme mir bewusst Zeit für mich und meine Kinder, so dass ich nicht mehr das Gefühl habe von außen gesteuert zu werden.

Ich habe mir Wissen zum Thema Alkohol wie z.B. Promillegrenzen und Alkoholinhalte angeeignet.

Möchten Sie noch etwas dazufügen?
 

Lustiger Fahrradjunker

Neuer Benutzer
Nachfolgender Text enstammt folgender Quelle: https://www.mpu-idiotentest-fragen.de/2019/05/24/gruende-fuer-negatives-gutachten/

Gründe für ein negatives Gutachten:
Persönliche Gründe unklar
Die persönlichen Gründe sind die persönlichkeits-bedingten Motive für den Konsum oder das Fehlverhalten. Nicht zu verwechseln mit den Umständen oder Anlässen. Eine Geburtstagsfeier ist der Anlass um Alkohol zu trinken, aber nicht das persönliche Motiv um sich zu betrinken. Termindruck ist der Umstand um zu schnell zu fahren, aber eben nicht das persönliche Motiv.

Die persönlichen Gründe sind ein sehr komplexes und individuelles Thema. Deshalb ist es auch der häufigste Grund für ein negatives Gutachten. Deshalb benötigt diese Thematik, in den Anleitungen zur MPU Vorbereitung, auch einige Seiten. Das kann man nicht in ein paar Zeilen erklären.

Erklärung der Delikte nicht ausreichend
Bei der Erklärung der Delikte gibt es einiges zu beachten. Die Fragen des Gutachters hierzu, sind abhängig vom Untersuchungsanlass (Alkohol, Drogen, Punkte, Straftaten oder hohes Aggressionspotential). Je nach Untersuchungsanlass sind unterschiedliche Angaben, die für ein positives Gutachten erforderlich sind, erforderlich.

Die häufigsten Fehler die hier gemacht werden sind:

Unzureichende Trinkmengen

Unzureichende Erklärung für das Motiv der Fahrt / des Fehlverhaltens

Die Darstellung als isoliertes Ereignis (war das erste Mal dass ….)

Widerspruch zur Aktenlage

Auf was es bei Ihnen ankommt und wie Sie die individuellen Antworten finden, wird in den Anleitungen ausführlich erklärt.

Einstufung der Konsumproblematik nicht nachvollziehbar
Auch dies ist ein komplexes und individuelles Thema. Außer Sie haben bereits eine Entgiftung mit anschließender Entwöhnungsbehandlung gemacht. Dann sollte Ihnen die Konsumproblematik klar sein. Es handelt sich dann um eine Abhängigkeit. In allen anderen Fällen wird es schwer sein, eine realistische Einstufung abzugeben und erklären zu können.

Um seine Problematik realistisch einstufen zu können, benötigen Sie zunächst Informationen darüber, nach welchen Kriterien eine bestimmte Einstufung erfolgt. Diese Einstufung bestimmt dann auch, ob ein Abstinenznachweis erfolgen muss und über welchen Zeitraum.

den Anleitungen werden die einzelnen Kriterien (für die Einstufung) ausführlich, mit entsprechendem Bezug zu den Beurteilungskriterien, erklärt.

Konsummuster nicht nachvollziehbar
Dieser Grund für ein negatives Gutachten ist in d. R. bei Personen mit Alkoholdelikten zu finden. Da dem Gutachter die BAK (Blutalkoholkonzentration) bei dem Delikt bekannt ist, kann er auch Rückschlüsse auf Ihre Alkoholverträglichkeit schließen. Machen Sie nun Angaben zu Ihrem Trinkverhalten, die diese nicht erklären können, ist im Befund des Gutachtens folgendes zu lesen:

Die Trinkmengenangaben können die Alkoholverträglichkeit zum Deliktzeitpunkt nicht erklären.

Wenn Sie Ihr Konsummuster, also wie sich Ihr Alkoholkonsum entwickelt hat, nicht nachvollziehbar erklären können, hat das ein negatives Gutachten zur Folge.

Abstinenzcheck nicht ausreichend
Wenn ein Abstinenznachweis nicht ausreichend ist, liegt es entweder daran, dass der Zeitraum nicht ausreichend lange war, oder zwischen Beendigung des Abstinenzprogramms und der MPU mehr als 4 Monate vergangen sind. In diesem Fall müssen Sie noch mal eine Auffrischung von 4 Monaten machen.

Ein weiterer Grund könnte sein, dass der Abstinenzcheck nicht den Anforderungen der Beurteilungskriterien entsprochen hat. Informationen hierzu finden Sie im Artikel „MPU Abstinenznachweis CTU3“.

Veränderungen nicht ausreichend
Werden keine nachvollziehbaren persönlichen Gründe angegeben, kann der Gutachter auch nicht prüfen, inwieweit diese noch wirksam sind. Damit sind Veränderungen generell nicht ausreichend.

Oftmals werden Veränderungen nur auf Umstände bezogen. Wer z. B. wegen Stress am Arbeitsplatz getrunken hat und diesen nun gewechselt hat, hat nur den Umstand „Arbeitsplatz“ verändert, nicht aber die persönlichen Gründe. An diesem Beispiel merken Sie schon, dass das mit den pers. Gründen nicht so einfach ist.

Manchmal sind aber Veränderungen in der Persönlichkeit eingeleitet worden, die aus gutachterlicher Sicht aber noch nicht als stabil eingestuft werden. Dies ist der Fall, wenn diese erst vor einem kurzen Zeitraum (wenige Monate) eingeleitet wurden. Daher ist auch eine „schnelle“ Vorbereitung nur selten erfolgversprechend.

Wie Sie die persönlichen Gründe für sich aufdecken und verändern können, wird in den Anleitungen entsprechend erklärt.

Widersprüche zur Aktenlage
Ein klassischer Widerspruch zur Aktenlage ist, wenn Sie verurteilt wurden und nun angeben, dass dies zu Unrecht war. Auch wenn dies tatsächlich der Fall ist, wird es Ihnen nur in sehr wenigen Fällen gelingen, den Gutachter davon zu überzeugen. Das ist auch verständlich. Wenn die Aussage „das war ich nicht, das habe ich nicht gemacht“ zu einem positiven Gutachten führen würde, könnte man die MPU gleich abschaffen.

Ein Widerspruch entsteht auch, wenn Ihre Schilderung zu einem Delikt sich nicht mit der Darstellung aus der Führerscheinakte deckt. Dies ist häufig bei Straftaten zu beobachten, bei denen die Strafakte, mit Zeugenaussagen und Polizeiprotokollen, in der Führerscheinakte enthalten ist.

Ist dies bei Ihnen der Fall, sollten Sie unbedingt Akteneinsicht nehmen.

Gesundheitliche Mängel
Als häufigster Grund ist ein zu hoher Blutdruck verantwortlich für ein negatives Gutachten, wegen gesundheitlicher Mängel.

Welche gesundheitlichen Mängel zu einer Nichteignung oder bedingten Eignung führen, ist in der Anlage 4 der FeV zu finden (Bundesamt für Justiz: Anlage 4 FeV) https://www.gesetze-im-internet.de/fev_2010/anlage_4.html

Wenn Sie ein negatives MPU Gutachten erhalten haben, sollten Sie auch diesen Artikel lesen: „Verhalten bei negartivem Gutachten

Gutachter muss folgende Punkte mit JA beantworten können.

1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt?
2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt?
3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern?
4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird?

Zusammenfassung und Begründung einer MPU (Zitate):
Es wurden ausreichend geistige Flexibilität gezeigt und das Gespräch hinreichend sachlich geführt, die gestellten Fragen rasch aufgenommen und angemessen verarbeitet.

Herr xx hat eine positive Änderung der inneren und äußeren Problembedingungen ermöglicht.

Er ergaben sich keine Hinweise auf eine durchgängige Opferhaltung bezüglich der persönlichen Verkehrsvorgeschichte.

Das Abweichen von der Norm wird rückblickend klar realisiert.
 
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