Betrunken auf dem E-Roller 1,69Promille - Droht Abstinenznachweis?

Max7

Neuer Benutzer
Guten Tag,

anbei der kurze Überblick zu mir und meinem Fall. Ich würde gerne wissen, ob ich einen Abstinenznachweis vorlegen muss. Mein Fahrverbot lag bei 4 Monaten, jedoch muss ich jetzt noch eine MPU machen. Ich würde deshalb gerne wissen, ob ich dann auch Abstinenz nachweisen muss, was dann ja wahrscheinlich direkt 12 Monate sind. Folglich hat mir meine doch milde Strafe von nur 4 Monaten Fahrverbot nicht viel gebracht, wenn ich ein weiteres Jahr auf das Auto verzichten muss.

Mit freundlichen Grüßen



Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 1.90
Gewicht: 75kg
Alter: 28

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 2.02.2024
BAK: 1.69
Trinkbeginn: 19:00
Trinkende: 24:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 00:30

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: +
Dauer der Sperrfrist: 4.Monate Fahrverbot

Führerschein
Hab ich noch:
Hab ich abgegeben: +
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: JA
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland:



Tat in Niedersachen – Führerscheinstelle Sachsen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: weniger als 2 mal im Monat
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
PEth-Analytik ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: Noch nicht angemeldet
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein









Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)



Ich vertreibe highend Lebensmittel und war aus geschäftlichen Gründen in Hannover, hatte dort verschiedene Termine. Um 20Uhr hatte ich einen Termin bei einem Befreundeten Koch mit anderen Köchen, Winzern und Lieferanten. Es gab Champagner- und Weinverkostungen. Es wurde nur wenig gegessen, dafür umso mehr getrunken. Es wurde konstant von 20Uhr bis 24Uhr getrunken. Abschließend gab es noch ein Glas Whiskey. Als ich gegen 24Uhr die Veranstaltung verließ, habe ich den Alkohol gemerkt, jedoch völlig falsch eingeschätzt. Ich dachte, ich war noch Herr meiner Sinne und da der Weg zum Hotel mir zu Weit zu Fuß und zu kurz für ein Taxi erschien, entschloss ich mich kurzerhand einen Elektroscooter zu nehmen. Ich bin auf dem Fußweg in Richtung Hotel neben einer Hauptstraße gefahren und wurde kurz darauf von der Polizei, durch meine auffällige Fahrweise angehalten.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)



5 Gläser Champagner

4 Gläser Rotwein

1 Glas Whiskey

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten

Sie insgesamt fahren?



Ich bin ca. 500m gefahren als ich angehalten wurde und hätte ca. 1.8km fahren müssen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich dachte zu diesem Zeitpunkt noch, dass ich noch fahren könnte. Ich wusste, dass ich getrunken habe, dachte jedoch, dass ich noch in der Lage bin Fahrrad und E-Roller zu fahren. Dies war im Nachhinein eine völlig falsche Einschätzung.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?



Ich bin an diesem Abend extra nicht mit dem Auto gefahren, da ich wusste, dass ich Alkohol konsumieren werde. Auf dem Rückweg sah ich einen E-Roller und dachte, dass es weniger problematisch sei diesen zu fahren, da ich glaubte mich besser unter Kontrolle zu haben. Jetzt habe ich allerdings erkannt, dass dies eine völlig falsche Einschätzung war. Ich habe erkannt, dass auch ein E-Roller ein Fahrzeug ist mit dem ich mich und vorallem andere gefährden kann. Wenn ich wieder zu einem Event gehe, würde ich stets vorher schon ein Taxi zu einer Gewissen Zeit bestellen und auch nie wieder so viel trinken.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?



Nein noch nie.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Noch nie.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)



Als ich 15 Jahre alt war. Ich habe Bier mit zwei Freunden getrunken, dies hat mir jedoch nicht geschmeckt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?



Ich trinke sehr unregelmäßig. Wenn ich trinke, ist es nur bei Restaurantbesuchen ein Glas Wein. Da meine Freundin eine Grunderkrankung hat und selber kein Alkohol konsumiert, haben wir auch keinen Alkohol zuhause.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)



Ich habe weniger als zwei mal im Monat getrunken. Dann nur bei Restaurantbesuchen und stets ein Glas Rotwein.

Zwischen August und September kommt es in meiner Branche in regelmäßigen Abständen zu Events, ca. aller zwei bis drei Wochen. An diesen Tagen wurde ich stets mit Taxi hin und zurückgefahren. Dort habe ich zwei Champagner, ein Glas Wein und ein bis zwei Tequilla/Whiskey oder ähnliches getrunken, da es Verkostungen waren.

Dies werde ich in der Zukunft nicht mehr machen, ich habe gemerkt, dass es einfach nicht das richtige ist für mich.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Ich habe fast ausschließlich mit Personen aus meinem Arbeitsumfeld getrunken, sprich anderen selbstständigen Lieferanten, Köchen und Verkäufern.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich verkaufe High-End Lebensmittel und diese gehen meistens Hand in Hand mit verschiedenen Alkoholika. Viele Köche möchten mir meine Produkte in Ihren Gerichten vorstellen und dazu die entsprechende Weinbegleitung. Um einen guten Eindruck zu erzeugen dachte ich, dass ich nicht immer ablehnen darf. Dies ist natürlich nicht der Fall und ich habe und werde weiter in Zukunft auf mein Nein beruhen.




13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)



Mir wird warm, ich habe das Gefühl, dass mir das Reden leichter fällt und ich geselliger werde. Bei vermehrten Alkohol werde ich jedoch nach einiger Zeit sehr müde.

Für die User, die als Trinkmotiv eine Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins erkannt haben (und dies bei der MPU auch so anführen), ergibt sich eine weitere Frage:

13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden: KLICK)



Mein Alkoholkonsum richtete sich nie nach einem speziellen Effekt. Es war viel mehr der Geschmack und die Paarung zur Speise, welches der Grund für den Konsum war.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?



Leider nicht, an diesem Abend haben wir alle viel Getrunken.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?



Meine Freundin war schockiert und enttäuscht, dass ich so viel getrunken hatte. Durch den Verlust meines Führerscheins ist es deutlich komplizierter für mich meine verschiedenen Kunden zu erreichen und den gleichen Service wie vorher zu bieten.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

In meinem ersten Unijahr habe ich vermehrt getrunken. Dort ging ich öfter am Wochenende aus und es gehörte dazu, dass man etwas trinkt. Schon in der Einführungswoche, wurde die ganze Zeit Alkohol konsumiert und ich habe die Folgen außer Acht gelassen.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja. In meinem Ersten Uni Jahr war dies ein paar Mal der Fall. Im nachhinein weiß ich jetzt auch, dass es eben genau das gleiche war an dem Abend meines Führerscheinverlustes. Ich habe keinerlei Interesse daran, jemals nochmal zu viel zu konsumieren und so Betrunken zu sein.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Jedes Jahr trinke ich im Monat November keinen Alkohol. Ich habe damit als Student mit Freunden mit 3. Semester angefangen und es ist bis heute mein Ritual geblieben.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich nie als großen Trinker gesehen. Ich habe festgestellt, dass ich den Alkoholkonsum in meinem ersten Uni Jahr zu viel fand und habe seitdem mein Trinkverhalten geändert. Ich wollte nicht mehr Alkohol trinken um Betrunken zu sein und habe folglich nur noch ausgewählten Alkohol zu ausgewählten Veranstaltungen konsumiert.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nachdem Vorfall habe ich erstmal einen Monat nicht getrunken. Danach habe ich das erste mal wieder in Glas Champagner zur Restauranteröffnung meines guten Freundes und Kunden getrunken. Wenn ich trinke, dann ist es weniger als zwei mal im Monat und stets nur ein Glas Wein im Restaurant.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?



Vor 3 Wochen, ein Glas Rotwein, bei einer Küchenparty in Köln.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?



Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?



Ich trinke nur noch Alkohol, wenn ich denke, dass es dem Gericht noch ein neues Level gibt. Jedoch nicht mehr als ein Glas Wein.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?



Ich hatte immer das Gefühl, dass das Trinken in der Gastronomie dazu gehört. Ich habe jedoch erkannt, dass es auch anders geht. Trotzdem schmeckt mir ab und zu ein Glas Wein, jedoch dann stets nur mit dem passendem Gericht. Vorher habe ich nicht erkannt, dass ich auch zu Kunden mehrfach Nein sagen kann.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?



Es war gar kein Problem. Ich hatte zuerst Respekt davor, wie manche Kunden reagieren, jedoch haben fast alle völlig locker reagiert.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?



Da ich mit meiner Freundin zusammen sowieso nie trinke hat es auf mein privates Umfeld kaum Auswirkungen. Ich habe vermehrt Weinproben und Ähnliches abgesagt, was jedoch kein Problem für meinen Kundenstamm war.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Meine Freundin unterstützt mich dabei und begleitet mich zu diversen Events. Außerdem frage ich nun stets nach, ob es alkoholfreie Alternativen gibt.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)



Nein. Ich möchte nie wieder so Betrunken sein. Ich möchte stets zu 100% die Kontrolle über mich haben. Ich nehme zu Events stets meine Freundin mit, da Sie auch kein Alkohol durch Ihre Grunderkrankung trinken kann. Weiterhin wissen fast alle von meinen Kunden, dass ich keinen Alkohol konsumieren möchte.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich werde grundsätzlich nirgendswo mit dem Auto hinfahren, wenn ich weiß, dass ich dort möglicherweise ein Glas Wein trinke. Ich bestelle mir stets ein Taxi für eine feste Uhrzeit zurück, egal wie lang die Strecke ist, damit ich nie mehr auf einen E-Roller oder ähnliches steige. Weiterhin habe ich auch alle Apps dafür gelöscht.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?



Ich bereue mein Verhalten sehr. Ich war mir nicht bewusst, wie viel ich tatsächlich an diesem Abend Getrunken habe. Die Entscheidung einen E-Roller zu benutzen war komplett unverantwortlich. Ich war mir nicht bewusst, was ich für einen Schaden hätte anstellen können. Ich habe mein Verhalten seitdem überdacht und werde nie wieder ein Fahrzeug jeglicher Art unter Alkoholeinfluss führen.
 
jedoch muss ich jetzt noch eine MPU machen

Hast du schon einen Antrag für eine neue Fahrerlaubnis gestellt? Eine MPU kann frühestens ein halbes Jahr nach der Kontrolle bestanden werden. Das ist aber bereits eine Ausnahme, die vom Gutachter begründet werden muss.

Ich würde deshalb gerne wissen, ob ich dann auch Abstinenz nachweisen muss,

Die Frage wird dir niemand beantworten können. Ob und für welchen Zeitraum Abstinenznachweise gefordert werden hängt von der Größe deines Alkoholproblems ab. Ein wichtiger Hinweis ist die Promillehöhe. Mit 1,69 Promille ist eine MPU grundsätzlich ohne Abstinenz zu bestehen.

Allerdings spielen auch andere Tatsachen eine Rolle. Zum Beispiel konntest du noch mit einem E-Scooter fahren. Das deutet stark darauf hin, dass du in der Vergangenheit (damit ist nicht deine Studentenzeit gemeint) deutlich größere Alkoholmengen getrunken hast.

Weiterhin wird in der Regel (meist auf einem Vordruck) von der Polizei festgehalten, wie dein Verhalten bei und nach der Kontrolle war. Solche Feststellungen zählen mehr als deine eigene Einschätzung.

Dein Fragebogen ist auch noch nicht MPUreif. Der wirkt zusammengestückelt, also nicht ehrlich. Zudem sind viele deiner Angaben unrealistisch. Unrealistische Angaben werden bei einer MPU als Lüge bewertet, mit den entsprechenden negativen Folgen.
 
Mein Eindruck ist, dass du dich überhaupt noch nicht mit dem Delikt auseinandergesetzt hast.
Dir ist offenbar nicht klar, dass du kein Fahrverbot hast.
Du hattest einen Entzug der Fahrerlaubnis.
Dein Führerschein wurde geschreddert.

Wenn du deine FE nicht neu beantragst, wirst du nie wieder fahren.
Dass du eine positive MPU dafür brauchst, war doch nach dem Ergebis der BE klar.

Und, wie @ MrMurphy schon schrieb, ist diese mangelnde Auseinandersetzung im Fragebogen in jeder Antwort sichtbar.
Als Beispiel für die Unglaubwürdigkeit ist deine Konsumhistorie zu nennen.
Wenn du so getrunken hättest, wie du es schilderst, wärest du niemals fahrend auf dem E-Scooter angetroffen worden.
 
Ich begrüße dich im Forum,

es ist ja schon einiges gesagt, aber ich muss noch ergänzen: du gibst ein Paradebeispiel dafür ab, was der GA als "Beschönigungstendenz" titulieren würde. Kommt zwar ein wenig schöngeist-mäßig rüber, aber damit machst du brutale Bruchlandung. Das ganze Werk zu kommentieren geht zügig, weil eigentlich keine Frage passt. Also ein paar Hinweise:
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich vertreibe highend Lebensmittel und war aus geschäftlichen Gründen in Hannover, hatte dort verschiedene Termine. Um 20Uhr hatte ich einen Termin bei einem Befreundeten Koch mit anderen Köchen, Winzern und Lieferanten. Es gab Champagner- und Weinverkostungen. Es wurde nur wenig gegessen, dafür umso mehr getrunken. Es wurde konstant von 20Uhr bis 24Uhr getrunken. Abschließend gab es noch ein Glas Whiskey. Als ich gegen 24Uhr die Veranstaltung verließ, habe ich den Alkohol gemerkt, jedoch völlig falsch eingeschätzt. Ich dachte, ich war noch Herr meiner Sinne und da der Weg zum Hotel mir zu Weit zu Fuß und zu kurz für ein Taxi erschien, entschloss ich mich kurzerhand einen Elektroscooter zu nehmen. Ich bin auf dem Fußweg in Richtung Hotel neben einer Hauptstraße gefahren und wurde kurz darauf von der Polizei, durch meine auffällige Fahrweise angehalten.
Da bist du aber ein schlechter Verkäufer, wenn das Essen so gar keine Rolle gespielt hat.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

5 Gläser Champagner

4 Gläser Rotwein

1 Glas Whiskey
Trinkmengenberechnung überlasse ich anderen. Aber ich halte nur mal pauschal fest: 10 Gläser Alkohol.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich dachte zu diesem Zeitpunkt noch, dass ich noch fahren könnte. Ich wusste, dass ich getrunken habe, dachte jedoch, dass ich noch in der Lage bin Fahrrad und E-Roller zu fahren. Dies war im Nachhinein eine völlig falsche Einschätzung.
In Anbetracht deiner Einlassung der weiter unten genannten Trinkmengen ist es erstaunlich, dass du noch dachtest, fahren zu können. Du bist doch gemäß Frage 10 auf einem absoluten Höhepunkt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich bin an diesem Abend extra nicht mit dem Auto gefahren, da ich wusste, dass ich Alkohol konsumieren werde. Auf dem Rückweg sah ich einen E-Roller und dachte, dass es weniger problematisch sei diesen zu fahren, da ich glaubte mich besser unter Kontrolle zu haben. Jetzt habe ich allerdings erkannt, dass dies eine völlig falsche Einschätzung war. Ich habe erkannt, dass auch ein E-Roller ein Fahrzeug ist mit dem ich mich und vorallem andere gefährden kann. Wenn ich wieder zu einem Event gehe, würde ich stets vorher schon ein Taxi zu einer Gewissen Zeit bestellen und auch nie wieder so viel trinken.
Du hast die Frage nicht beantwortet: wie wolltest du die TF vermeiden?
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Noch nie.
Damit hast du ein massives Glaubwürdigkeitsproblem. Zum 1. Mal unter Alkohol gefahren und gleich kontrolliert worden. Du musst ein echter Glückspilz sein. Die Statistik spricht von anderen Zahlen. Und dass du noch nie auf einem E-Scooter alkoholisiert gefahren und du jetzt nicht gleich runtergefallen bist, steigert die Glaubwürdigkeit deiner Aussage nicht wirklich.
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Als ich 15 Jahre alt war. Ich habe Bier mit zwei Freunden getrunken, dies hat mir jedoch nicht geschmeckt.
Ist in dem Fall nicht so bedeutend, grundsätzlich gilt: Frage GENAU lesen (bzw. bei der MPU dem GA GENAU zuhören)!
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich trinke sehr unregelmäßig. Wenn ich trinke, ist es nur bei Restaurantbesuchen ein Glas Wein. Da meine Freundin eine Grunderkrankung hat und selber kein Alkohol konsumiert, haben wir auch keinen Alkohol zuhause.
Auch diese Frage ist mit keinem Wort beantwortet. Wie hat sich dein Trinkverhalten entwickelt? Weiter unten hab ich was von Studium und so gelesen? Warum nicht hier, wo es gefragt wird?
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe weniger als zwei mal im Monat getrunken. Dann nur bei Restaurantbesuchen und stets ein Glas Rotwein.

Zwischen August und September kommt es in meiner Branche in regelmäßigen Abständen zu Events, ca. aller zwei bis drei Wochen. An diesen Tagen wurde ich stets mit Taxi hin und zurückgefahren. Dort habe ich zwei Champagner, ein Glas Wein und ein bis zwei Tequilla/Whiskey oder ähnliches getrunken, da es Verkostungen waren.

Dies werde ich in der Zukunft nicht mehr machen, ich habe gemerkt, dass es einfach nicht das richtige ist für mich.
Du hast also vor der TF im Regelfall so häufig und so viel getrunken wie du es nach der TF halten willst. Da brauchst du aber einen sehr großzügigen GA. Und nebenbei: hier ist pauschal die Höchsttrinkmenge bei 5 Gläsern Alkohol, bei deiner TF haben sich aber doch glatt 5 weitere mit eingeschlichen! Wie ist das nachvollziehbar?
Darüber hinaus, das gilt für alle Trinkmengenangaben bei einer MPU: LES die Fragestellung (in diesem Fall bei 10.). Da steht doch noch was?
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe fast ausschließlich mit Personen aus meinem Arbeitsumfeld getrunken, sprich anderen selbstständigen Lieferanten, Köchen und Verkäufern.
"Fast ausschließlich" regt immer zur Nachfrage an: und sonst?
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich verkaufe High-End Lebensmittel und diese gehen meistens Hand in Hand mit verschiedenen Alkoholika. Viele Köche möchten mir meine Produkte in Ihren Gerichten vorstellen und dazu die entsprechende Weinbegleitung. Um einen guten Eindruck zu erzeugen dachte ich, dass ich nicht immer ablehnen darf. Dies ist natürlich nicht der Fall und ich habe und werde weiter in Zukunft auf mein Nein beruhen.
Das würde begründen, dass du überhaupt Alkohol getrunken hast, deine Trinktoleranz von 1,69‰ kannst du damit aber kein Stück rechtfertigen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Mir wird warm, ich habe das Gefühl, dass mir das Reden leichter fällt und ich geselliger werde. Bei vermehrten Alkohol werde ich jedoch nach einiger Zeit sehr müde.
Naja, so müde warst du aber nicht, wenn du noch E-Scooter fahren konntest.
Für die User, die als Trinkmotiv eine Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins erkannt haben (und dies bei der MPU auch so anführen), ergibt sich eine weitere Frage:

13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden: KLICK)

Mein Alkoholkonsum richtete sich nie nach einem speziellen Effekt. Es war viel mehr der Geschmack und die Paarung zur Speise, welches der Grund für den Konsum war.
Genusstrinker mit 1,69‰? Bist du da wirklich ganz ehrlich zu dir selbst?
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Leider nicht, an diesem Abend haben wir alle viel Getrunken.
Es geht nicht nur um diesen Abend.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Meine Freundin war schockiert und enttäuscht, dass ich so viel getrunken hatte. Durch den Verlust meines Führerscheins ist es deutlich komplizierter für mich meine verschiedenen Kunden zu erreichen und den gleichen Service wie vorher zu bieten.
Auch hier geht es nicht nur um diesen Abend. Es geht v.a. um die anderen davor, die es aktuell noch nicht so gibt, aber potentiell bei näherem Hinsehen doch vorhanden sein könnten.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

In meinem ersten Unijahr habe ich vermehrt getrunken. Dort ging ich öfter am Wochenende aus und es gehörte dazu, dass man etwas trinkt. Schon in der Einführungswoche, wurde die ganze Zeit Alkohol konsumiert und ich habe die Folgen außer Acht gelassen.
Na gugg mal an. Wo habe ich das in Frage 9 und 10 gelesen? Und der "man" gehört nie zur MPU.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja. In meinem Ersten Uni Jahr war dies ein paar Mal der Fall. Im nachhinein weiß ich jetzt auch, dass es eben genau das gleiche war an dem Abend meines Führerscheinverlustes. Ich habe keinerlei Interesse daran, jemals nochmal zu viel zu konsumieren und so Betrunken zu sein.
Du hast in deinem 1. Uni-Jahr auch nur hochwertige Alkoholika aus Genussgründen gekostet? Das würde mich jetzt aber wundern. Da hatte ich nicht das Geld für.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Jedes Jahr trinke ich im Monat November keinen Alkohol. Ich habe damit als Student mit Freunden mit 3. Semester angefangen und es ist bis heute mein Ritual geblieben.
Gibts da nen tieferen Grund? Ich kenn den "dry january", aber der alkoholfreie November ist was neues. Natürlich nichts falsches.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich nie als großen Trinker gesehen. Ich habe festgestellt, dass ich den Alkoholkonsum in meinem ersten Uni Jahr zu viel fand und habe seitdem mein Trinkverhalten geändert. Ich wollte nicht mehr Alkohol trinken um Betrunken zu sein und habe folglich nur noch ausgewählten Alkohol zu ausgewählten Veranstaltungen konsumiert.
Das ist eine sagen wir mal gewagte Aussage bei einer MPU. Die Realität stellt sich mindestens zahlenmäßig bei der BAK anders dar.
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nachdem Vorfall habe ich erstmal einen Monat nicht getrunken. Danach habe ich das erste mal wieder in Glas Champagner zur Restauranteröffnung meines guten Freundes und Kunden getrunken. Wenn ich trinke, dann ist es weniger als zwei mal im Monat und stets nur ein Glas Wein im Restaurant.
Auch wenn das nur Kleinigkeiten sind: du kannst doch nicht in einer Antwort sagen, dass du nur ein Glas Wein trinkst und dann sprichst du von einem Glas Champagner, das du dir zu Gemüte geführt hast. Solche Unterschiede sollten in deiner Branche vertraut sein. Es sei denn, du definierst ihn damit als Perlwein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Vor 3 Wochen, ein Glas Rotwein, bei einer Küchenparty in Köln.
Und die Küchenparty war in einem Restaurant? Ansonsten siehe Antwort 20.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke nur noch Alkohol, wenn ich denke, dass es dem Gericht noch ein neues Level gibt. Jedoch nicht mehr als ein Glas Wein.
Und wenn du das jeden Tag denkst, dass diesem Gericht noch ein guter Wein fehlt, um ein neues Level zu bekommen?
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich hatte immer das Gefühl, dass das Trinken in der Gastronomie dazu gehört. Ich habe jedoch erkannt, dass es auch anders geht. Trotzdem schmeckt mir ab und zu ein Glas Wein, jedoch dann stets nur mit dem passendem Gericht. Vorher habe ich nicht erkannt, dass ich auch zu Kunden mehrfach Nein sagen kann.
Ich weiß nicht, warum du mehrfach Kunden nein sagen müsstest bei deinen geringen Trinkmengen.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Es war gar kein Problem. Ich hatte zuerst Respekt davor, wie manche Kunden reagieren, jedoch haben fast alle völlig locker reagiert.
Das ist schwer glaubhaft. Ich kann schon zwischen den Zeilen lesen, was ein guter Tropfen für dich bedeutet. Ich war ja auch kein Kostverächter und es IST mir schwer gefallen, nein zu sagen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Da ich mit meiner Freundin zusammen sowieso nie trinke hat es auf mein privates Umfeld kaum Auswirkungen. Ich habe vermehrt Weinproben und Ähnliches abgesagt, was jedoch kein Problem für meinen Kundenstamm war.
Und was wäre, wenn du jetzt mehrfach im Monat zu einem tollen Event eingeladen bist und du vielleicht wieder das Level heben willst?
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Meine Freundin unterstützt mich dabei und begleitet mich zu diversen Events. Außerdem frage ich nun stets nach, ob es alkoholfreie Alternativen gibt.
Worin muss sie dich unterstützen? Du hast doch gar kein Problem!
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein. Ich möchte nie wieder so Betrunken sein. Ich möchte stets zu 100% die Kontrolle über mich haben. Ich nehme zu Events stets meine Freundin mit, da Sie auch kein Alkohol durch Ihre Grunderkrankung trinken kann. Weiterhin wissen fast alle von meinen Kunden, dass ich keinen Alkohol konsumieren möchte.
Du warst doch eigentlich sonst nie so betrunken. Da kannst du bei Kontrollverlust gar nicht mitreden.
Und "nein" ist hier immer die falsche Antwort!
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich werde grundsätzlich nirgendwo mit dem Auto hinfahren, wenn ich weiß, dass ich dort möglicherweise ein Glas Wein trinke. Ich bestelle mir stets ein Taxi für eine feste Uhrzeit zurück, egal wie lang die Strecke ist, damit ich nie mehr auf einen E-Roller oder ähnliches steige. Weiterhin habe ich auch alle Apps dafür gelöscht.
Du schränkst dich aber ganz schön ein, wenn du zwanghaft ein Taxi vorab terminierst, ohne zu wissen, wie der Abend mit oder ohne Alkohol verlaufen wird. Brauchst du eine derarte Kontrolle?
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bereue mein Verhalten sehr. Ich war mir nicht bewusst, wie viel ich tatsächlich an diesem Abend Getrunken habe. Die Entscheidung einen E-Roller zu benutzen war komplett unverantwortlich. Ich war mir nicht bewusst, was ich für einen Schaden hätte anstellen können. Ich habe mein Verhalten seitdem überdacht und werde nie wieder ein Fahrzeug jeglicher Art unter Alkoholeinfluss führen.
Im Regelfall sollte auch hier ein "nein" reichen, weil du alles andere vorher gesagt hast.

So, das war mein schnellster FB. Ich hab das auch nur gemacht, um dir zu zeigen, dass du wirklich noch GANZ am Anfang stehst, aber nicht denken zu brauchst, du kommst als Gourmet besser durch. Beim Alkohol sind wir letztlich alle gleich. Wenn du wirklich eine derarte Ausnahme in allen Punkten bist wie du es angegeben hast, dann wirst du es bei der MPU nicht leicht haben, auch wenn die BAK von 1,69‰ noch kein Höchstwert ist. Schau mal genauer hin, ob da nicht doch noch mehr ist, was es eben nicht zu beschönigen gilt.
 
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